Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

05.09. – 13.09.2023, 9 Tage Rundreise durch das Baltikum mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


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Der Reisetrend der letzten Jahre geht u.a. auch immer mehr in den Osten. Die Neugier ist geweckt, drei Länder der ehemaligen Sowjetunion ein wenig kennenzulernen. Die drei baltischen Staaten haben in ihrer Geschichte u.a. durch den Deutschen Orden und der Hanse zum Teil gemeinsame , aber auch sehr unterschiedliche Entwicklungen genommen. Als Mitglied der EU haben sie Grosses geleistet, bauten ihr Land nach der Erlangung der Unabhängigkeit neu auf. Nicht nur die Städte der Hanse blühen wieder auf. Viel gibt es noch wie in vielen anderen Ländern zu tun. Die Reiseteilnehmer aus Mittel,- Ost-, West- und Süddeutschland wollen viel über die drei Länder kennenlernen und freuen sich auf eine abwechslungsreiche Reise durch Litauen, Lettland und Estland.
Ein Reisebericht von
Steffi Lambrecht
Steffi Lambrecht

1.Tag, Dienstag, 05.09.23: Anreise nach Vilnius

Wir starten sehr früh und treffen uns auf dem Flughafen in Frankfurt/ Main, um gemeinsam nach Vilnius zu fliegen. Mit 1 Stunde Verspätung wegen Personalproblemen startet unser Flug, aber die Zeit vergeht schnell und am späten Mittag landen wir in Vilnius. Die örtliche Reiseleiterin Vilija und der Busfahrer Boleslaw erwarten uns und bringen die Reisegruppe zum Hotel Courtyard by Marriot. Vilija gibt erste Informationen zur Stadt und den Sehenswürdigkeiten und weil bis zum Abendessen noch viel Zeit ist, empfiehlt sie, den gegenüber des Hotels liegenden Gediminas-Hügel zu besichtigen. Ein Ehepaar ist schon 1 Tag eher in Vilnius angereist und erwartet uns ebenfalls in der Lobby. Gleich nach dem Einchecken machen sich die ersten Gäste auf den Weg, die Stadt zu erkunden.
Zum gemeinsamen Abendessen werden noch einmal alle Gäste begrüsst und erhalten einen kurzen Reiseablauf der kommenden Tage.
Die Stimmung ist gut, es kann losgehen.


2.Tag, Mittwoch, 06.09.23: Stadtführung in Vilnius und Wasserburg Trakkai

Nach einem guten Frühstück (allerdings etwas hektisch, zu viele Gäste auf ein Mal und einer der Kaffeeautomaten fällt kurzfristig aus), erwartet uns Vilija zu einem 3-stündigen Stadtrundgang. Wir werden mit Audio-Guides ausgestattet, die auch in den nächsten Tagen unsere Begleiter sein werden. Vorbei am geschichtsträchtigen Gediminas-Hügel - hierher verlegte der Großfürst nach einer Legende die litauische Hauptstadt - ist unser erster Stopp am Glockenturm der Kathedrale. Weiter geht es zum Reiterstandbild, das Fürst Gediminas darstellt. Genau hier soll der Fürst seinen Traum von einem eisernen Wolf gehabt haben, der heulte wie hundert Wölfe. Wenig weiter kommen wir zum wieder aufgebauten Fürstenpalast, der zwischen 1547 und 1553 nach Entwürfen des italienischen Architekten Giovanni Cini erbaut wurde, bei einem Stadtbrand 1610 beträchtlichen Schaden nahm, 1655 durch die russische Armee als Kaserne benutzt wurde, von den Litauern beschossen wurde und unter erneut russischer Besatzung dann vollständig zerstört wurde. Weiter führt uns der Weg in die Altstadt mit Burgstrasse - viele kleine Cafes und herrliche Blumenarrangements fallen uns auf - zur Anna-Kirche ( das schönste gotische Bauwerk Litauens). Zwischen Glockenturm und Annenkirche kommen wir zur viel grösseren Bernhardinerkirche, ein Stilgemisch aus Gotik, Renaissance und Barock. Das von der Johanniskirche dominierte Universitätsviertel umfasst einen ganzen Strassenblock der Altstadt. Für einen Betrag von 2,00 Euro können wir sowohl die Johanniskirche und den Großen Hof ( der ein wenig an eine italienische Piazza erinnert ) mit seinen vielfältigen Gebäuden der alten historischen Universität besichtigen. Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zum Präsidentenpalast mit seiner klassizistischen Fassade.
Vom ehemaligen jüdischen Viertelist nach dem Holocaust und dem schleichenden Verfal während der Sowjetzeit nicht mehr viel übrig geblieben. Im Jüdischen Kultur-und Informationszentrum können sich Interessenten über die jüdische Vergangenheit der Stadt informieren. Über den Marktplatz mit Rathaus gelangen wir schliesslich zu einem Teil der ehemaligen Stadtmauer mit dem Tor der Morgenröte. Nun haben wir genügend Freizeit, um eine individuelle Pause zu machen, etwas zu essen und zu trinken, bevor wir uns wieder am Reiterdenkmal des Fürsten Gediminas treffen, um in die alte Hauptstadt - Wasserburg Trakkai - zu fahren.
In einer hübschen Seenlandschaft, keine 50 km von Vilnius entfernt, liegt sie, die mächtige Inselburg, die bis zur Stadtgründung von Vilnius litauische Hauptstadt Litauens war. Über einen Holzsteg erreichen wir die Vorburg, die durch eine Brücke mit der Hauptburg verbubden ist. Das dreistöckige kastellartige Gebäude beherbergt allerhand spätmittelalterliche Gegenstände aller Art - hier bekommt man einen Kompaktkurs in litauischer Geschichte. Auch das Umland lernen wir bei einem Spaziergang kennen. Neben den vielen Cafes am Seeufer, Tretbootverleih, Läden für Kunsthandwerk, Ständen mit Bernstein-Utensilien entdecken wir auf dem Weg zum Bus die typischen Holzhäuser mit ihren Vorgärten.
Am Abend treffen wir uns im Restaurant " Berneliu Uzeiga" in der Altstadt. Schon allein die Aussenansicht lädt uns ein, drinnen werden wir den Aufenthalt im alten schön restauriertem Gewölbe geniessen. Und auch das Essen ist wieder sehr gut ( Vorspeise: Pilzsuppe in einem Brotleib serviert) und daran müssen wir uns noch gewöhnen: es gibt immer - und das ist typisch - Nachtisch mit Kaffee oder Tee.


Donnerstag, 07.09.23: Fahrt nach Memel – Klaipeda – unterwegs Stopp in Kaunas

Am Morgen heisst es Abschied von Vilnius nehmen. Auf dem Weg nach Memel machen wir einen längeren Stopp in Kaunas, einer 300 000 Einwohner zählenden Großstadt. Die wechselhafte Geschichte der Stadt spiegelt wie in vielen Gebieten Litauens den Einfluss des Deutschen Ordens ( Kämpfe im 14. und 15.Jhd. mit Bewohnern der litauischen Burg sowie das Magdeburger Stadtrecht ab 1501 als Hansestadt), der Polen (im Rahmen der dritten Teilung Polens wurde Kaunas 1795 dem Zaren zugesprochen) und der Russen auch in der Zeit der Sowjetunion wider.
Im 1.Weltkrieg wurde Vinius von Polen annektiert und Kaunas wurde provisorische Hauptstadt. Traurige Bekanntheit erlangte die Stadt mit der Ghettoisierung der 35 000 Juden und ihrer Ermordung in einem Vernichtungslager vor den Toren der Stadt.
Unser Stadtrundgang beginnt an der Burg, die nach der Einnahme der Stadt vom Deutschen Orden im Stil der norddeutschen Backsteingotik wieder erbaut wurde. Weiter führt uns Vilija zum Zentrum der Stadt mit Rathaus und einigen gotischen Häusern, die Ausstellungen und ein der Universität angegliedertes medizinisches Museum beherbergen. Vorbei am (von deutschen Kaufleuten im 15.Jhd. erbauten) Perkunas-Haus mit seinen gotischen Türmen, ein grösserer Stopp in der Kathedrale mit ihrem beeindruckenden Inneren und weil es gerade so am Weg liegt - ein weiterer Stopp am Ufer der Memel. Nach kurzem Luft schnappen begeben wir uns in die breite von vielen Bäumen und Cafes gesäumte Fussgängerzone - die Liberty Avenue - das Herzstück der Stadt und die längste boulevardartige Allee in Litauen und eine der längsten in Nordeuropa. Hier legen wir eine 2-stündige Pause ein und Jeder kann wie er mag, ein bisschen bummeln, auf Fotomotivsuche gehen oder nur in einem der vielen Cafes Platz nehmen.
Gegen 14:30 Uhr holt uns der Bus zur Weiterfahrt nach Memel ab. Unterwegs legen wir gegen 16 Uhr noch einen Stopp bei "Nikolai" ein. Hier gibt es die besten Quarkkrapfen, inspiriert von der russischen Küche, aber auch in Litauen ein beliebtes einheimisches Produkt, besonders auf den Weihnachtsmärkten sehr beliebt. Und diese Krapfen werden frisch zubereitet, wir können am Tresen warten und Jeder erhält einen ganz frischen, warmen Krapfen. Hmh!
Von hier aus sind es immerhin noch 1,5 h bis nach Memel/Klaipeda, mit rund 150 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Litauens. Bekannt ist Memel durch den Hafen, er ist der einzigste und bedeutende Hafen Litauens. Und nicht zu vergessen das musikalische Wahrzeichen "Ännchen von Tharau", das Volkslied, das Simon Dach hier komponierte. Wir stehen vor dem Brunnen mit dem ihr gewidmeten Denkmal und stimmen das Lied an, das wir schon im Bus ein wenig geübt haben - ein wirklich schönes Liebeslied. Klaipeda hat eine kleine Altstadt, ein paar schöne Fachwerkhäuser und Speicher sind erhalten geblieben. Aber das alles kann man nach dem Abendessen noch auf eigene Faust erkunden. Das Hotel "Mercure Klaipeda City" ist das Gegenstück zum Marriot, kleiner, es strahlt eine gewisse Gemütlichkeit aus. Die Zimmer wurden in den letzten Jahren renoviert und sind geschmackvoll eingerichtet.


Freitag, 08.09.23: Ganztagsausflug auf die Kurische Nehrung

Die schmale, mit dichten Kiefernwäldern bewachsene 100 km lange Landzunge zählt mit ihren Dünen und einsamen Stränden zu den schönsten Küsten Europas. Neben Bernstein, den man hier immer noch finden kann, warten kleine romantische Orte mit farbig gestrichenen Holzhäusern,wie z.B. Juodkrante (Schwarzort) mit Geschichte und Gemütlichkeit auf.
Aber erst einmal fahren wir nach dem Frühstück mit dem Bus zur Fähre, es sind nur wenige Minuten und die Überfahrt dauert auch nur 7 min.
Auf der Landzunge angekommen, geht es rund 50 km gen Westen. Unseren 1.Stopp legen wir in Schwarzort ein, wo ein von Holzskulpturen gesäumter Wanderweg auf den Hexenberg führt. Große Holzfiguren und Holzbänke laden zum Verweilen ein, wir machen einen 1-stündigen Spaziergang durch den Wald, atmen die gesunde Waldluft ein ( schon 20 min. reichen, um aus dem Wald gesünder herauszukommen, als man hineingegangen ist) und Bestaunen die Figuren, die alle eine Geschichte haben, die uns Vilija erzählen kann. Danach fahren wir mit dem Bus zum nächsten Stopp: das große Dünenfeld der Kurischen Nehrung. Die Wanderung entlang der Großen Düne ist ein sehr beeindruckendes Naturerlebnis und bei solch strahlender Sonne haben wir Ausblick bis zur litauischen/russischen Grenze und weiter nördlich auf die Stadt und den Hafen von Nidden.
Unmittelbar am Haff, nicht weitentfernt vom Zentrum und Hafen auf der einen Seite und der hohen Düne auf der anderen Seite erwartet uns eine Fischräucherei mit frisch geräuchertem, noch warmen Fisch ( Vilija hatte am Vortag angerufen, zu welcher Zeit der Fisch aus dem Räucherofen kommt). Bis zur Abfahrt des bestellten Schiffes 15 Uhr bleiben knapp 2 Stunden, wer keinen Fisch mag, bestellt sich in einem der vielen Restaurants einen Eisbecher oder etwas Deftiges. Alles kann, nichts muss. An der 1-stündige Rundfahrt mit dem Schiff haben alle Gäste grosses Interesse gezeigt und so können wir die Düne vom Wasser aus sehen und das ist beeindruckend. Auch kreuzt gerade ein historischer Kurenkahn unseren Weg. Land und Leute - mal so, mal anders.
Unsere nächsten Ziele sind das Sommerhaus von Thomas Mann und das kleine Bernsteinmuseum. Da laufen wir schon mehr als 10.000 Schritte am Tag und es werden immer mehr. Der Wunsch nach einer Pause am Meer wird erfüllt, einige Gäste baden in der Ostsee, kein Problem, sie ist noch mindestens 20 Grad warm.
Danach fährt uns der Bus wieder nach Nidden, zum Abendessen im Restaurant " Nerija" sind es nochmals allerhand Schritte. Dort angekommen, sind die meisten Gäste fußlahm. Als wir mit dem Bus zurück nach Memel fahren, haben wir einen Rekord zu Fuß aufgestellt: zwischen 21.000 und 23.000 Schritten haben wir zurückgelegt, der Bordcomputer ist zufrieden -Soll übererfüllt!


Samstag, 09.09.23: Memel – Berg der Kreuze – Riga

Wieder einmal heisst es Abschied nehmen, dieses Mal nicht nur vom Hotel und vom Ort, sondern auch vom Land Litauen. Zunächst fahren wir auf der E85 in Richtung Vilnius und machen eine 1.Pause an der Tankstelle Orlen an der Kreuzung E77 nach Riga. Alles shr gepflegt und sauber. Auf dem Weg machen wir noch einen längeren Stopp am berühmten Berg der Kreuze bei Siauliai. Die ersten Kreuze wurden in Gedenken an die von der zaristischen Armee niedergeschlagene Rebellion von 1831 aufgestellt, weitere nach der Rebellion von 1863. Anfang des 20.Jhd. war bereits ein sakraler Ort entstanden, an dem katholische Messen gelesen wurden. Als 1956 deportierte Litauer aus Sibirien zurückkamen, hinterliessen sie Kreuze mit Geschichten, die von ihren Leiden erzählten. In der Zeit bis zur Wende 1989 versuchten die Sowjets wiederholt den Ort zu zerstören. Etwa 1km entfernt steht ein Kloster der Franziskaner, das wir natürlich auch besichtigem konnten. Als wir nach 1 h wieder in den Bus steigen, sind es bis zur Grenze noch 40 km. Viso gero Lietvija! ( Auf Wiedersehen, Litauen!), Bis zum Schloss Rundale sindSveiki Latvija! ( Hallo, Lettland!)
Bis zum Schloss Rundale brauchen wir noch 0,5 h, ein kleiner Spaziergang und unsere "Führungskraft" Nora ist auch schon da. Das Schloss ist wundervoll, es gibt viel zu bestaunen, aber der Garten ist auch mehr als sehenswert. Leider bleibt dafür nicht genügend Zeit, denn wir haben noch eine mehr oder wenige weite Fahrt bis Riga vor uns.
Check in im Hotel Radisson Blu Hotel Latvija geht zügig und zum Abendessen sind alle Gäste da und sind mit dem Buffet mehr als zufrieden! Das ist ja schon Gourmet vom Feinsten und die ersten Gäste äussern schon ihre Vorfreude auf das Frühstück. Zunächst aber liegt noch ein schöner Abend vor uns: erster Bummel in der Dämmerung - das Stadtzentrum ist nicht weit - oder gleich ein Besuch in der Skybar im 26. Stckwerk. Die Aussicht ist auch bei Dunkelheit gut - nur Fotos kann man wegen der Spiegelung nicht schiessen.


Sonntag, 10.09.23: Riga und Gauja – Nationalpark

Versprechen gehalten: das Frühstück war so klasse, wie am Abend vorher das Buffett. Gutgelaunt startet der Tag mit einer Stadtführung. Auch Lettland war wie Litauen und Estland nach dem von Gorbatschow verkündeten Programm der Glasnost den Weg der Liberalisierung gegangen, allerdings wurde die Unabhängigkeit schwer erkämpft. Das prägende Ereignis war der Sturm auf den Fersehturm durch die Sowjets im Januar 1991. Nach dem Putschversuch in Moskau durch kommunistische Partei-und Staatsfunktionäre, die der Reformpolitik ein gewaltsames Ende setzen wollten, erklärten im August 1991 die Letten ihre Unabhängigkeit.
In den Jahren nach der Unabhänigkeitserklärung begann man damit, die verfallene Bausubstanz Rigas zu renovieren. Davon zeugt nicht nur das Jugendviertel, das sich gleich um die Ecke des Hotels befindet. Professionell führt Vilija die Gruppe durch die Strassen - die bekannteste ist die "Alberta iela" - von Michail Eisenstein, dem Vater des berühmten Filmregisseurs (Sergej Eisenstein), dessen bekanntester Film "Panzerkreuzer Potemkin" im Osten jeder kennt. Unsere Reiseführerin entdeckt auch ein Haus, das nicht verschlossen ist und wir können einen Blick in ein fantastisch renoviertes Treppenhaus werfen.
Die lettische Hauptstadt gilt als das "Paris des Ostens", davon zeugen nicht nur das Jugendstilviertel sondern auch das belebte Zentrum mit Dom, Petrikirche und Schwarzhäupterhaus.
Nach unserer schon obligatorischen Mittagspause ( einige Gäste haben auf Empfehlung von Vilija die Markthallen besucht), fahren wir mit dem Bus in den Gauja - Nationalpark. Vorbei an der Bobbahn in Sigulda ( so viel Berg und Tal erwartet man hier gar nicht ) besichtigen wir zuerst die Parkanlage der Sommerresidenz des Grafen Kropotkin einschliesslich der alten Burgruinen. Danach geht es weiter zur Gutmannshöhle und zur Burganlage von Turaida. Nach den wichtigsten Erläuterungen u.a. am Grab der "Rose von Turaida", kann Jeder auf seine Art bummeln. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind erträglich und wir können in Ruhe durch den Park spazieren und die Skulpturen, Kirche, Burgfried und Bischofsburg erkunden. Zurück in Riga treffen wir uns zum Abendessen im Restaurant "Melnais Kiploks". Wieder war es ein schöner Tag, den wir erleben durften!


Montag, 11.09.23: Riga – Pärnu – Tallin

Noch einmal geniessen wir das aussergewöhnlich gute Frühstück, bevor es auf eine lange Busreise nach Tallin geht. Unterwegs haben wir noch ein Highlight und gut ist die Bewegung nach der Busfahrt allemal. Die erste Pause machen wir unmittelbar nach der Grenze Lettland - Estland. Wieder heisst es "Uz redzesanos!"( lettisch: Auf Wiedersehen!) und "Tere! "( estnisch: Hallo!). Wir sind im dritten und im kleinsten Land unserer Baltikumreise.
In Pärnu besichtigen wir zunächst die relativ kleine, aber schöne Altstadt mit ihrem Roten Turm (der letzte übriggebliebene Turm der alten Stadtmauer), die Elisabethenkirche, Rathaus und die kleinen typischen Häuser in der Rüütli, Promeniermeile und Einkaufsstrasse.
Und da die Stadt als Bade-und Kurort bekannt ist, möchten die Reisegäste gerne eine Pause am schönen, weiten Strand verbringen! der Wunsch wird gern erfüllt.
Bis Tallinn, der Hauptstadt ist es nicht mehr ganz so weit und wir machen noch eine Standrundfahrt mit dem Bus. So können wir die berühmte Sängerwiese ( auf der Bühne haben schon an die 10.000 Sänger gestanden) besichtigen. Das estnische Liederfest findet derzeit alle fünf Jahre in Tallinn statt, das letzte vom 04.07.-07.07.2019, das nächste vom 03.-06.07.2025 . Das große parkähnliche Gelände bietet Platz für grosse Konzerte: John Bon Jovi, Rammstein u.a. waren schon hier.
Das nächste Highlight wartet: der Präsidentenpalast und gleich dahinter der Katharinenpalast mit großem Park. Die Blumenbeete leuchten von Farben - Wow!
Eigentlich wollten wir viel eher im Hotel einchecken - der Stau durch die vielen Baustellen macht es leider nicht möglich!
Aber das Abendessen im Hotel "Tallinn L Érmitage" ist wieder besonders lecker.


Dienstag, 12.09.23: Tallinn

Nach dem Frühstück geht es los zur Stadtführung zunächst in die Oberstadt: nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt stehen wir schon vor einem Teil der weitgehend erhaltenen Stadtmauer. Daneben in einem Parkauf das Denkmal von Linda, die ihren Mann auf einem Hügel selbst zusammengetragener Steine beweint. Unmittelbar in der Nähe sind wir schon vor dem Schlossplatz mit Parlamentsgebäude ( Domschloss), Alexander Newski Kathedrale angekommen ( natürlich gehen wir ganz leise hinein, es ist gerade Gottesdienst).
Von den Aussichtsplattformen der Oberstadt eröffnet sich der Blick auf Hafen ( heute liegen dort 4 Kreuzfahrtschiffe ), Meer und auf die Wolkenkratzer der Stadt.
Tallinn ist mit etwa 430 000 Einwohnern die kleinste der baltischen Hauptstädte, hat eine bewegende Geschicht, geprägt durch Christianisierung durch den Schwertbrüderorden und den Deutschen Ordens im 13.Jhd., Eroberung durch die Dänen, Rolle als Hansestadt, Besetzung durch die Sowjets nach der Unterzeichnung des Hitler - Stalin - Paktes im Jahr 1939 u.a. Ereignisse mehr.
Von der Oberstadt nehmen wir das kurze und das lange Knie , kommen in die Unterstadt, dessen Mittelpunkt das Rathaus mit seinem großen Vorplatz mit zahlreichen Cafes ist. Von hier aus kommt man in das Gewirr der vielen der kopfsteingepflasteren Strassen der Unterstadt, gehen durch die Strassen Pikk und Lai, in denen die zahlreichen hanseatischen Speicher- und Gildehäuser stehen, ausserdem viele Botschaften.
Ein Blick gönnen wir noch dem Restaurant, in dem wir zu Abend essen werden - "Scheeli" unmittelbar im Zentrum der vielen Gildehäser wie z.B. n dem "Pfeffersack" oder "Old Hanse".


Mittwoch, 13.09.23: Abreise , Flug ab Tallinn nach Hause

Heute morgen könnten wir ausschlafen, es regnet mit Pausen. Und wir denken daran, welches Glück wir all die Tage mit dem Wetter hatten.
Vilija sagt: "Regen bringt Segen!" Recht hat sie und die Reisegäste kommen in einer Regenpause trocken zum Bus, der sie auf den Flughafen fährt. Auf Wiedersehen Estland! Auf Wiedersehen Baltikum!

Schlusswort

Gerne war ich auf dieser Reise Ihr Reisebegleiter. Ich gehe davon aus, dass Sie noch lange ihre Gedanken ordnen, die vielen Eindrücke verarbeiten.
Wir haben viele Schritte getan ( es waren täglich 15.000 bis 18.000, der Rekord war auf der Kurischen Nehrung mit etwa 23.000 Schritten), sind viel gelaufen (mit angenehmen Pausen natürlich). Ich ziehe meinen Hut vor allen Teilnehmern. Ich hatte auch zum 1.Mal so etwas ähnliches wie Muskelkater. Bleiben Sie reisefreudig! Ihre Steffi Lambrecht.

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