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Städtereise in Belgien

Reisebericht: 10.05. – 17.05.2025

Im Mai brechen wir gemeinsam zu einer Reise auf, die uns mitten ins Herz Belgiens führt – mit all seinen kulturellen Schätzen, malerischen Städten und kulinarischen Verlockungen. Zwischen Brügge und Brüssel, Gent und Leuven erleben wir die Vielfalt Flanderns, genießen belgische Lebensart und entdecken bekannte Highlights ebenso wie charmante Überraschungen am Wegesrand. Ein kleines Land – mit großer Geschichte und viel Charakter.

Christin Kuschka

Ein Reisebericht von
Christin Kuschka


Tag 1, 10.05.2025: Sonnige Fahrt nach Flandern

Ein klarer, sonniger Samstagmorgen begrüßt uns, als wir in Dresden zur großen Flandern-Rundreise aufbrechen. Die Luft ist noch kühl, die Stimmung heiter, und mit dem Blick auf eine spannende Woche voller Städte, Geschichte und Genuss beginnt unsere Fahrt Richtung Westen. Noch ist es ruhig im Bus – eine angenehme Reisestille, in der alle ankommen dürfen.

Zunächst führt uns die Strecke durch das Elbtal, dann weiter durch das sanft hügelige Thüringen. Doch schon bald zwingt uns eine Streckensperrung auf der A4 zwischen Friedewald und Bad Hersfeld zu einer großräumigen Umleitung – ein kleiner Umweg mit zäher Fahrt durch Mittelhessen, dafür aber mit schönen landschaftlichen Eindrücken durch das Busfenster: blühende Felder, windschiefe Fachwerkdörfer, Autobahnschilder mit klangvollen Namen.

Bei Gießen stoßen wir wieder auf freiere Strecke, und je näher wir der belgischen Grenze kommen, desto flüssiger läuft der Verkehr. Bei Köln überqueren wir den Rhein, in der Ferne erblicken wir den majestätischen Kölner Dom, dann geht es weiter gen Westen – vorbei an Aachen, ein kurzes Stück durch die Niederlande und schließlich hinein ins flämische Belgien. Die Häuser wirken anders, die Sprache auf den Schildern wechselt, und ein kleines Urlaubsgefühl macht sich breit.

Unser Fahrer Jan bringt uns mit ruhiger Hand und sicherem Gespür durch die letzten Etappen, und am frühen Abend erreichen wir unser Ziel: das Hotel Serwir in Sint-Niklaas. Ein modernes, einladendes Haus – und für die kommenden acht Tage unsere ideale Basis für Ausflüge nach unter anderem Brügge, Gent, Antwerpen und Brüssel.

Ein erstes gemeinsames Abendessen rundet den Tag ab. Bei gutem Essen und lebhaften Gesprächen klingt unsere Anreise stimmungsvoll aus. Morgen geht’s los mit dem Entdecken – Belgien wartet auf uns.

Tag 2, 11.05.2025: Antwerpen mit Glanz und Charme

Ein neuer Tag beginnt – und das gleich doppelt schön: Mit einem liebevoll angerichteten Frühstücksbuffet und einem Gläschen Sekt stoßen wir auf den Muttertag an. Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, und bei bester Stimmung machen wir uns am Vormittag auf den Weg in die nahegelegene Hafenstadt Antwerpen. Schon während der Fahrt spüren wir: Heute erwartet uns ein besonderer Tag. Antwerpen, das ist nicht nur der größte Seehafen Belgiens, sondern auch die funkelnde Hauptstadt des Diamantenhandels. Doch schnell wird klar – diese Stadt hat noch viel mehr zu bieten. An der Schelde gelegen, vereint sie weltoffene Größe mit dem Charme eines historischen Stadtkerns. Am Stadtrand steigen wir zu unserem ersten Überblick nicht aus, sondern bleiben bequem im Bus: Stadtführer Ludo nimmt uns mit auf eine unterhaltsame Rundfahrt, vorbei an moderner Hafenarchitektur, traditionsreichen Vierteln und der träge fließenden Schelde. Besonders beeindruckend: der Fotostopp an der prächtigen Centraal Station, die nicht umsonst als eine der schönsten Bahnhöfe Europas gilt. Nach unserer kleinen Rundfahrt haben wir erste faszinierende Eindrücke von Antwerpen gesammelt. Doch nun wollen wir natürlich auch die Altstadt entdecken. Zurück im Zentrum wartet bereits Liliane auf uns, unsere zweite Stadtführerin. Gemeinsam mit Ludo nimmt sie uns mit auf einen kleinen Spaziergang durch die historische Altstadt. In zwei Gruppen erkunden wir die engen Gassen, erfahren Geschichten über Rubens, über Zünfte und Zeiten, als Antwerpen eine der reichsten Städte Europas war. Nach einer kleinen Mittagspause treffen wir uns wieder am Eingang der Liebfrauenkathedrale – dem stolzen Wahrzeichen der Stadt. Ihr gotischer Turm ragt fast 123 Meter in den Himmel, ihr Inneres birgt wahre Kunstschätze, darunter mehrere Werke von Peter Paul Rubens. Jeder entdeckt die Kathedrale auf eigene Faust – ehrfürchtig, staunend, mit Blick nach oben. Danach spazieren wir gemeinsam weiter zum Plantin-Moretus-Museum. Was von außen wie ein herrschaftliches Stadthaus aussieht, entpuppt sich im Inneren als Schatzkammer der Druckkunst. Hier lebte und arbeitete einst die Familie Plantin-Moretus – ihre Druckpressen, Werkstätten und Bibliotheken sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Rundgang durch das Museum wird zu einer kleinen Zeitreise – zurück in eine Ära, in der Bücher noch von Hand gesetzt wurden. Der Nachmittag gehört dann ganz uns: ein bisschen Bummeln auf dem Grote Markt, ein Kaffee in der Sonne oder ein Besuch in einem der vielen Museen – jeder genießt Antwerpen auf seine Weise. Am späten Nachmittag bringt uns unser Busfahrer Jan wieder sicher zurück nach Sint-Niklaas. Im Hotel erwartet uns ein weiteres köstliches Abendessen – und ein rundum erfüllter Tag klingt mit angeregten Gesprächen und schönen Eindrücken aus.

Tag 3, 12.05.2025: Brüssel – Stadt der Kontraste

Schon am Morgen kündigt sich ein Bilderbuchtag an: Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, als wir uns nach einem stärkenden Frühstück auf den Weg in die belgische Hauptstadt machen. Die Felder und sanften Hügel Flanderns ziehen am Busfenster vorbei, während die Vorfreude auf Brüssel wächst – diese Stadt, in der europäische Politik, prachtvolle Geschichte und gelebte Multikulturalität auf faszinierende Weise zusammenkommen.
Unser erster Stopp ist das Atomium – und schon beim ersten Blick wird klar: Dieses Bauwerk ist mehr als nur ein Überbleibsel der Weltausstellung von 1958. Die silbern glänzenden Kugeln spiegeln die Morgensonne und lassen das monumentale Modell eines Eisenatoms – um das 165-Milliardenfache vergrößert – futuristisch und zeitlos zugleich wirken. Wir haben ausreichend Zeit, um Fotos zu machen und das Innere zu erkunden. Mit dem gläsernen Fahrstuhl geht es in die oberste Kugel, wo uns ein atemberaubender Blick über Brüssel erwartet. Die Sicht ist heute glasklar – sogar bis zum Nationalbasilika in Koekelberg reicht der Blick. Dann steigen wir wieder in den Bus – unser lokaler Guide Achiel begrüßt uns mit seinem charmanten Flämisch-Akzent und nimmt uns mit auf eine kurzweilige Rundfahrt durch Brüssel. Wir passieren die königliche Residenz im klassizistischen Stil, werfen einen Blick auf das moderne Europa-Viertel mit dem Sitz der EU-Kommission und entdecken den kunstvoll gestalteten Mont des Arts – eine grüne Oase mitten in der Stadt, flankiert von Museen und Bibliotheken. Im historischen Zentrum steigen wir aus, Birgit stößt zu uns, und aufgeteilt in zwei kleinere Gruppen beginnt unsere Entdeckungstour zu Fuß. Die Altstadt empfängt uns mit goldenem Glanz: Der Grote Markt, Brüssels weltberühmter Marktplatz, zeigt sich heute von seiner allerschönsten Seite. Die kunstvoll verzierten Zunfthäuser leuchten in der Sonne, das gotische Rathaus mit seinem filigranen Turm überragt majestätisch das Platzensemble. Nur wenige Schritte entfernt wartet bereits der Star des Tages – Manneken Pis. Der kleine, urinierende Bronzeknirps aus dem 17. Jahrhundert zieht auch heute wieder ein ganzes Publikum an sich. Mit seiner frechen Pose ist er längst ein Symbol für den brüsseler Humor und die charmante Eigenwilligkeit der Stadt geworden. Unsere Guides erzählen augenzwinkernd die Geschichten, die sich um das „Pipi-Männchen“ ranken – vom kleinen Jungen, der die Stadt rettete, bis zur stolzen Garderobe mit über 1.000 Kostümen, die ihm regelmäßig angezogen werden. Nach so vielen Eindrücken tut die Mittagspause gut. Ob in einem der typischen Straßencafés oder bei einer frisch gebackenen Brüsseler Waffel mit Sahne und Erdbeeren – jeder findet sein persönliches Stück Hauptstadtgenuss. Am Nachmittag treffen wir uns vor dem „Choco Story“-Museum. Schon beim Betreten steigt uns ein verführerischer Duft von Kakao in die Nase. Wir tauchen ein in die süße Geschichte der Schokolade – von den Azteken bis zur belgischen Chocolatierkunst. Live sehen wir, wie Pralinen entstehen, erfahren, was die belgische Schokolade so einzigartig macht, und dürfen natürlich auch kosten. Ein Hochgenuss! Mit vollen Köpfen, glücklichen Gesichtern und vielleicht auch dem einen oder anderen Mitbringsel aus dem Museumsshop machen wir uns am späten Nachmittag auf den Rückweg nach Sint-Niklaas. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont entgegen, während hinter uns eine Hauptstadt voller Geschichten, Aromen und Bilder zurückbleibt – und das schöne Gefühl, einen rundum gelungenen Tag erlebt zu haben. Morgen wartet schon das nächste Kapitel.

Tag 4, 13.05.2025: Meisterwerke und Meeresluft

Ein weiterer sonniger Morgen begrüßt uns in Sint-Niklaas – und mit ihm beginnt ein Tag voller Kontraste: von großer Kunst in historischen Mauern bis zum frischen Nordseewind am Strand. Unser erstes Ziel ist Gent, eine Stadt, die uns mit ihrer reichen Geschichte, ihrem malerischen Stadtbild und einer lebendigen Atmosphäre sofort in ihren Bann zieht. Schon die Ankunft in Gent fühlt sich besonders an: gotische Türme, Wasserläufe und Häuserfassaden wie aus dem Bilderbuch. Wir beginnen unseren Tag mit einem Besuch der St.-Bavo-Kathedrale, die sich stolz im Herzen der Stadt erhebt. Hier tauchen wir – dank eines virtuellen Rundgangs – tief ein in die Geschichte des Bauwerks, das über viele Jahrhunderte hinweg erweitert, verändert und immer wieder neu gedacht wurde. Dabei erleben wir nicht nur die wechselvolle Geschichte der Kathedrale, sondern auch die Hintergründe zum berühmten „Genter Altar“, der sich in einer eigens eingerichteten Kapelle befindet. Und dann stehen wir davor: „Die Anbetung des Lamm Gottes“ – ein Meisterwerk von Jan und Hubert van Eyck, das mit seiner Detailfülle, symbolischen Tiefe und unglaublichen Farbenpracht selbst Kunstkenner in Staunen versetzt. Es gilt als eines der bedeutendsten Werke der mittelalterlichen Malerei – und wir dürfen es ganz aus der Nähe betrachten. Vor der Kathedrale erwarten uns bereits unsere beiden Stadtführerinnen Carine und Marijke. Gemeinsam mit ihnen entdecken wir Gent zu Fuß: durch enge Gassen, entlang der Kanäle, vorbei an Gildehäusern, dem Belfried und der alten Tuchhalle. Immer wieder bleiben wir stehen, lauschen Geschichten von Handel, Reichtum und Rebellion – denn Gent war im Mittelalter nicht nur reich, sondern auch aufmüpfig. Nach so viel Kultur lassen wir uns eine ausgiebige Mittagspause in der Sonne nicht entgehen. Die Terrassen entlang der Leie laden zum Verweilen ein – mit Blick aufs Wasser, einem frischen Getränk in der Hand und dem Gefühl, mitten im flämischen Leben angekommen zu sein. Am Nachmittag bringt uns unser Bus weiter gen Westen – bis ans Meer. Oostende erwartet uns mit frischer Brise und weitem Horizont. Wer mag, spaziert gemütlich entlang der Promenade, lässt den Blick übers Wasser schweifen oder gönnt sich ein Eis mit Meerblick. Die Nordsee zeigt sich heute freundlich – mit hellem Licht, glitzernden Wellen und einem Hauch von Freiheit. Am späten Nachmittag kehren wir zurück nach Sint-Niklaas. Ein erfüllter Tag liegt hinter uns – mit einem Hauch Ewigkeit in der Kathedrale, flämischem Charme in Gent und Meeresluft zum Schluss.

Tag 5, 14.05.2025: Brügge sehen und genießen

Ein neuer Tag beginnt – und was für einer! Die Sonne begrüßt uns schon früh mit goldenen Strahlen, der Himmel ist wolkenlos, und ein zarter Frühlingsduft liegt in der Luft. Heute geht es etwas früher los als gewohnt, denn ein echtes Highlight unserer Reise steht auf dem Programm: Brügge – die Perle Flanderns, Stadt der Kanäle und Türmchen, ein mittelalterliches Juwel wie aus dem Bilderbuch. Nach dem Frühstück brechen wir gut gelaunt auf. Unser Weg führt uns über die flämischen Schnellstraßen, vorbei an sattgrünen Wiesen und Feldern. Rund um Gent geraten wir kurz in etwas stockenden Verkehr – aber das stört uns wenig. Die Vorfreude ist zu groß, und schon bald rollen wir pünktlich in Brügge ein. Ein kleiner Spaziergang durch die noch ruhigen Straßen der Altstadt bringt uns zum Anleger. Dort wartet bereits unser Boot – und so beginnt unser Tag mit einer Grachtenrundfahrt, wie sie stimmungsvoller kaum sein könnte. Wir gleiten gemächlich durch das Wasser, vorbei an jahrhundertealten Backsteinfassaden, malerischen Brücken und verträumten Innenhöfen. Die Stadt zeigt sich uns aus einer faszinierenden Perspektive – still, geheimnisvoll und einfach wunderschön. Zurück an Land nehmen uns unsere beiden charmanten Stadtführer Joseph und Frank in Empfang. Mit viel Herzblut und Humor zeigen sie uns das historische Brügge zu Fuß – vom alten Beginenhof über das gotische Rathaus am Burgplatz bis zum belebten Marktplatz mit seinem imposanten Belfried, der mit seinen 88 Metern weithin sichtbar über der Stadt thront. Wir schlendern durch enge Gassen, überqueren still plätschernde Kanäle und entdecken versteckte Ecken, die man ohne Ortskundige wohl nie gefunden hätte. Dabei hören wir Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten – von reichen Kaufleuten, frommen Beginen und von Brügge als bedeutende Handelsmetropole im Mittelalter. Am Nachmittag bleibt Zeit für eigene Entdeckungen. Einige zieht es zur Heilig-Blut-Basilika, wo in einer kostbaren Reliquie ein Tropfen des Blutes Christi verehrt wird – ein Ort von tiefer Symbolkraft und mittelalterlicher Mystik. Andere steigen die 366 Stufen des Belfrieds hinauf und werden mit einem atemberaubenden Blick über Dächer, Türme und Wasseradern belohnt. Und wer es ruhiger mag, besucht die Liebfrauenkirche – nicht nur ein Meisterwerk der Gotik, sondern auch Heimat einer kleinen Sensation: einer Marmor-Madonna von Michelangelo selbst, die er einst nach Brügge verkaufte. Ein stilles Kunstwerk, das durch seine schlichte Eleganz beeindruckt. Am späten Nachmittag kehren wir mit vielen Eindrücken, vollen Speicherkarten und einem Lächeln im Gesicht zurück zum Bus. Im Hotel lassen wir diesen herrlichen Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen – voller Bilder, Gespräche und dem Gefühl, heute in eine andere Zeit gereist zu sein.

Tag 6, 15.05.2025: Von Büchern und Bataillonen

Der Tag beginnt ruhig. Ein sanftes Grau liegt über dem Himmel, die Luft ist spürbar frischer als in den vergangenen Tagen. Es fühlt sich fast an wie ein kleiner Neuanfang – passend, denn heute dürfen wir etwas später starten. Das bedeutet: ausschlafen, in aller Ruhe frühstücken, Zeit für Gespräche und einen zweiten Kaffee. Ganz ohne Eile sammeln wir uns, bereit für neue Eindrücke – und davon hält dieser Tag so einige bereit. Unser erstes Ziel ist Leuven, nur eine knappe Autostunde von Brüssel entfernt – und doch eine ganz eigene Welt. Leuven ist die älteste Universitätsstadt Belgiens, gegründet bereits im Jahr 1425. Die KU Leuven gilt bis heute als eine der renommiertesten Hochschulen Europas, und das akademische Flair liegt spürbar in der Luft. Zwischen ehrwürdigen Backsteinfassaden und lebhaften Straßencafés treffen wir auf unsere charmanten Stadtführerinnen Denise und Rita. Mit viel Herzblut und Witz nehmen sie uns mit auf eine kleine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt. Wir schlendern durch das historische Zentrum mit dem prachtvollen Rathaus, das mit seiner filigranen spätgotischen Fassade fast wie aus Spitze gehauen wirkt. Kein Wunder, dass es zu den schönsten Rathäusern der Welt gezählt wird. Wir hören von Gelehrten, Revolutionen und der besonderen Beziehung zwischen Universität und Stadt. Zwischendurch blitzt zaghaft die Sonne durch die Wolken – als wolle sie mit uns gemeinsam diese außergewöhnliche Stadt entdecken. Nach einer kurzen Mittagspause – sei es mit einem Sandwich am Platz oder einem Kaffee unter den wärmenden Strahlen der nun deutlich mutiger gewordenen Sonne – führt uns unser Weg weiter Richtung Süden. Das nächste Ziel: das Mémorial Waterloo 1815. An diesem geschichtsträchtigen Ort begegnet uns ein Kapitel europäischer Geschichte, das bis heute nachhallt. Hier, nur wenige Kilometer südlich von Brüssel, fiel am 18. Juni 1815 die Entscheidung über das Schicksal Europas: Napoleon Bonaparte unterlag den Truppen unter dem Herzog von Wellington und dem preußischen Generalfeldmarschall Blücher.
Im modernen Besucherzentrum tauchen wir mit Hilfe eindrucksvoller Multimedia-Installationen, Dioramen und Originalexponaten tief in die dramatischen Stunden der Schlacht ein. Und dann ist da noch der Löwenhügel: 225 Stufen führen hinauf auf die künstlich aufgeschüttete Anhöhe, die einst zu Ehren des Prinzen von Oranien errichtet wurde. Von oben bietet sich uns ein atemberaubender Rundblick über das ehemalige Schlachtfeld – friedlich, weit, fast poetisch. Ein Moment zum Innehalten. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck treten wir am späten Nachmittag die Rückfahrt ins Hotel an. Ein letzter Ausflug in Belgien liegt hinter uns – ein Tag voller Geschichte, Gespräche und Ausblicke, die im Gedächtnis bleiben. Morgen wartet ein neues Kapitel: Wir überqueren die Grenze in die Niederlande und freuen uns auf einen Besuch in Maastricht – die Stadt der Verträge, der Kunst und der Lebensfreude. Doch das ist eine andere Geschichte. Heute lassen wir den Abend ruhig ausklingen – vielleicht mit einem guten Glas belgischen Biers und einem kleinen Lächeln im Gesicht.

Tag 7, 16.05.2025: Maas, Musik und Malz

Heute lacht die Sonne schon früh vom Himmel – ein strahlender Start in unseren letzten vollen Reisetag. Die Kühle des gestrigen Tages ist vergessen, und so brechen wir gut gelaunt auf zu unserem Ausflug: Wir verlassen Belgien für einen Tag und machen uns auf den Weg ins benachbarte Maastricht, eine der ältesten und charmantesten Städte der Niederlande.
Gegen späten Vormittag erreichen wir die Stadt, die sich malerisch an beiden Ufern der Maas erstreckt. Schon beim ersten Eindruck spüren wir: Hier trifft Geschichte auf Lebenskunst. Unser gemütlicher Stadtrundgang beginnt – vorbei an alten Kirchen, verwinkelten Gassen, kleinen Boutiquen und eleganten Plätzen. Maastricht atmet Geschichte, aber ohne angestaubt zu wirken – lebendig, weltoffen, selbstbewusst. Wir lernen, dass Maastricht nicht nur der Ort ist, an dem 1992 der berühmte Vertrag zur Europäischen Union unterzeichnet wurde. Es ist auch die Heimat von André Rieu, dem „Walzerkönig“, der mit seinen sommerlichen Open-Air-Konzerten am Vrijthof Menschen aus aller Welt anzieht. Genau dort endet auch unser Rundgang: auf dem weiten, sonnenbeschienenen Platz, eingerahmt von Straßencafés, der imposanten St.-Servatius-Basilika und dem Theater. Ein idealer Ort für unsere Mittagspause – im Schatten der Platanen, mit Blick auf das bunte Treiben, vielleicht mit einer Portion Frietjes oder einem kleinen Stück Vlaai, dem typischen Limburger Obstkuchen. Am Nachmittag überqueren wir gemeinsam die Maas, über die alte Sint Servaasbrug, Maastrichts berühmter Steinbrücke. Auf der anderen Seite wartet ein echter Geheimtipp auf uns: die Brauerei Bosch. Inmitten eines historischen Wohnviertels liegt dieses denkmalgeschützte Kleinod – eine vollständig erhaltene, handwerklich betriebene Stadtbrauerei aus dem 19. Jahrhundert. Bei unserer Führung tauchen wir ein in die Geschichte des Familienbetriebs, bestaunen die originalen Maschinen, Sudkessel und kühlen Keller. Es duftet nach Malz, Holz und altem Stein. Und natürlich darf auch eine kleine Verkostung nicht fehlen – ein Schluck Tradition im Glas, frisch gezapft und mit einem zufriedenen Lächeln genossen. Mit vollen Eindrücken und einem leichten Hauch von Hopfen auf der Zunge treten wir am späten Nachmittag den Rückweg ins Hotel an. Ein letzter gemeinsamer Abend in Belgien liegt vor uns – ein Moment zum Innehalten, zum Anstoßen, zum Geschichten erzählen. Morgen heißt es dann Abschied nehmen – von neuen Freunden, von einem Land voller Gegensätze und Geschichten, von einer Reise, die nachwirkt. Aber heute, da feiern wir noch ein bisschen den Augenblick.

Tag 8, 17.05.2025: Abschied mit Ausblick

Nach dem Frühstück heißt es heute: Koffer verladen, letzte Blicke aus dem Hotelfenster und ein stiller Abschied von Sint-Niklaas, unserer flämischen Gastgeberin der vergangenen Tage. Wir lassen die Provinz Flandern hinter uns, rollen durch das grüne Band der niederländischen Tiefebene, wo sich weite Felder und Pappelreihen im Sonnenlicht verlieren. Die Reise durch die Niederlande verläuft ruhig und fast meditativ – als wolle uns die Landschaft ganz behutsam zurück nach Hause begleiten. In Deutschland begrüßt uns bald das vertraute Panorama des Rheinlands. Hinter Köln reckt sich der Dom noch einmal imposant über die Dächer, als wolle er uns einen letzten Gruß mitgeben. Danach geht es weiter durch das bergige Siegerland, vorbei an sanften Hügeln, Wäldern und schmucken Fachwerkdörfern. Später dann Eisenach – dort, wo die Wartburg thront, mischt sich ein Hauch deutscher Geschichte unter unsere Gedanken. Stück für Stück nähern wir uns unserem Ziel. Die Gespräche im Bus werden ruhiger, ein paar Augen schließen sich für ein Nickerchen, während draußen die Landschaft vorbeizieht. Es ist diese ganz eigene Stimmung, die nur der letzte Reisetag mit sich bringt – zwischen Rückblick und Vorfreude aufs Zuhause. Als wir am Abend Dresden erreichen, liegt eine ereignisreiche Woche hinter uns: voller Entdeckungen, Begegnungen, Geschichten und gemeinsamer Erlebnisse. Belgien, mit all seinen Facetten – vom mittelalterlichen Gent bis zum modernen Leuven, von der Maas bis zum Mémorial – hat sich in unsere Erinnerungen geschrieben. Wir sagen Dankeschön fürs Mitreisen, fürs Mitlachen, Mitfragen, Miterleben. Und wer weiß – vielleicht führt der nächste Weg ja schon bald wieder ins Herz Europas.


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