Reisebericht: Expedition durch Afrikas Wildnis – Simbabwe, Botswana & Namibia

04.10. – 20.10.2022, 17 Tage Expeditionsreise durch Simbabwe, Botswana & Namibia mit Nata – Moremi Crossing – Okavango Delta – Tsodillo Hills – Sambesi–Region (Caprivi–Streifen) – Chobe–Region – Victoria–Wasserfälle


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Endlich, endlich konnten wir Elefant & Co wieder Hallo sagen und diese Gruppenreise durchführen - nach 3 Jahren Corona-Pause
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Flug nach Vic Falls in Simbabwe

Auf dem Flughafen in Frankfurt/Main trafen sich 12 Reisegäste und Reisebegleitung Annett, um gemeinsam via Windhoek nach Vic Falls in Simbabwe zu fliegen. Wir waren alle sehr gespannt, endlich wieder dorthin reisen zu können. 2 Jahre herrschte in Botswana und Simbabwe fast touristischer Stillstand wegen Corona. Und pünktlich nach Öffnung hat Eurowings Discover diese Flugverbindung 2022 ins Programm genommen. Der Flieger startete am Abend und war nur mässig gefüllt, sodass wir uns etwas ausbreiten konnten. Bei der Zwischenlandung in Windhoek am nächsten Morgen konnten wir in der Maschine bleiben.

Von Vic Fall zum Hwange Nationalpark – ca. 177 km

Am Mittag landeten wir in Vic Falls in Simbabwe. Es erfolgte ein kurzer Gesundheitscheck (Temperaturmessung) und Abgabe des bereits ausgefüllten Gesundheitsformular. Wir waren alle gesund und munter, also kein Problem. Auch wurde hier kurz das aktuelle Impfzertifikat kontrolliert. An der Passkontrolle ging es weiter mit der Zettelwirtschaft mit der Abgabe des ebenfalls bereits ausgefüllten Einreiseformulars. Nach Zahlung der Visagebühr in USD erhielten wir unser Visa für Simbabwe in unsere Pässe. Alle Koffer waren vollständig angekommen und Tutu, unser örtlicher DriverGuide erwartete uns in der Empfangshalle des Flughafens. Tutu ist Namibianer und Ovambo. Sein Name bedeutet Beschützer. Als wir aus dem gut klimatisierten Flughafen traten, empfing uns eine wollige Wärme, die uns die ganze Reise begleitete und sich steigerte - Ja, wir waren in Afrika! Nachdem wir unser Gepäck ins Reisefahrzeug, einem Isuzu mit Allrad (4x4 brauchten wir später auf den Straßen unbedingt) verstaut hatten, ging es auch schon los. Wir verließen Vic Falls und fuhren nach Süden. Unser Ziel war der Hwange Nationalpark. Die etwas löchrige Teerstraße ist eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern des Landes. Simbabwe ist ein Binnenland, die Verbindung zu Häfen wie in Mozambik daher sehr wichtig. Simbabwe zählt derzeit zu den ärmsten und hochverschuldeten Ländern, obwohl einst Kornkammer von Afrika und heute noch unendlich reich an Bodenschätzen (u.a. Gold, Kupfer, Kohle). Vorbei an zahlreichen alten und neuen Kohleminen und Kraftwerken beobachteten wir den "Feierabendverkehr" und truckten immer entlang der Eisenbahnlinie, auf der auch der Luxuszug Rovos Rail vom Kap nach Kairo fährt. Später wurde die Landschaft buschiger und die Riviere (Trockenflüsse) waren spärlich mit Wasser gefüllt. Am frühen Nachmittag erreichten wir Hwange am gleichnamigen Nationalpark. Unweit unserer Lodge befindet sich das Painted Dog Conservation Center - ein Projekt zum Schutz der Wildhunde, welches ausschließlich von Spenden finanziert wird. Im kleinem Museum, welches uns Jennifer zeigte, wird interaktiv und anhand von vielen Bildern, die Geschichte von Eyespot, einem Wildhund erzählt. Wildhunde sind faszinierende und sehr soziale Tiere, werden aber von vielen Einheimischen aus Unwissenheit als Bedrohung angesehen. Man findet immer noch verletzte oder tote Tiere, die den grausamen Fallen wie Drahtschlingen zum Opfer fallen. In diesem Zentrum pflegt man sie gesund, um sie später wieder auszuwildern. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Projektes suchen auch in der Wildnis nach den Fallen und entfernen diese. Ein kleiner Spaziergang führte uns auch zum Gehege, wo derzeit 2 Wildhunde leben, die aber nicht mehr ausgewildert werden können. Kurze Zeit später checkten wir in der Hwange Safari Lodge ein. Nach kurzen Gesundheitscheck mit Temperaturmessung freuten wir uns auf eine Dusche und ein kühles Bier. Die Anlage ist direkt an einer Wasserstelle gelegen, die Zimmer einfacher eingerichtet. Natürlich sahen wir auch gleich die ersten Tiere wie Elefanten und Impalas. Zum Abendessen bedienten wir uns am Buffet und schauten auch noch einmal am nun beleuchteten Wasserloch vorbei, wo sich erneut Elefanten trafen.


Pirschfahrten im Hwange Nationalpark – Simbabwe

Kurz vor Sonnenaufgang trafen wir uns an der Rezeption, wo wir uns mit Kaffee, Tee und Cockies versorgten. In 2 offenen Jeeps und unseren Fahrern Lazarus und Blazzey starteten wir zur ersten Pirschfahrt in den Hwange Nationalpark. Bis zum Eingang sichteten wir schon reichlich Tiere wie Impales, Kudus und Giraffen. Am Parkeingang mussten sich alle noch kurz im "Gästebuch" persönlich registrieren und später öffnete sich die Schranke zur Wildnis. Die Landschaft im Hwange NP ist abwechslungsreich und sehr ursprünglich, auch nicht so überlaufen wie der Kruger NP in Südafrika. Obwohl es sehr trocken war, bekamen wir viel zu sehen: zahlreiche Antilopenarten, Giraffen, Wasserböcke, Zebras, Paviane und Meerkatzen sowie die bunte Gabelracke und die frechen Tokos (Flying Banana). An den Wasserlöchern beobachteten wir ein faules Krokodil und Flusspferde, die sich schon in kühlende Nass zurück gezogen hatten. Unser Fahrer entdeckte frische Spuren von Löwen mit Babies, die sich aber im Busch verliefen. Doch kurze Zeit später das Highlight: ein stattlicher Gepard aus nächster Nähe, der uns ein perfektes Fotoshooting präsentierte. Nach so viel Glück kehrten wir zur Lodge zurück und wurden von zahlreichen Elefanten begrüßt. Danach stürmten das Frühstücksbuffet und anschließend war relaxen angesagt. Dazu lief der Kino-Film: Elefanten live am Wasserloch, später gesellten sich auch 3 Hornraben dazu. Zum Mittag trafen wir beim ausgiebigen Lunch wieder. Al gusto konnte sich jeder seinen Mittagssnack aus dem a la carte Menü aussuchen, die Portionen waren mächtig. Am frühen Nachmittag ging es erneut auf Pirsch. Wir stellten fest, dass die Tiere viel aktiver waren als am Morgen. Diesmal hatten wir Glück und sichteten das Löwenrudel. Die Damen entspannten im Gras und Pascha Löwe kam später unter seinem Ruhebusch hervor, um nach dem rechten zu sehen. Nur der Nachwuchs war gut versteckt. Am großen Wasserloch war auch jede Menge Betrieb: zahlreiche Elefantenherden hatten Durst. Doch die Elefantenshow ließen wir kurz links liegen und brausten zurück. Der andere Jeep hatte unseren bereits bekannten Gepard beim Riss eines Impalas gesichtet, WOW. Zurück am großen Wasserloch gab es pünktlich zum Sundowner ein riesiges Elefantentreffen, geschätzt ca. 500 bis 600. Von allen Seiten kamen große und kleine Elefantenherden, so dass der Platz am Wasser eng wurde. Keine 30 m von uns entfernt, liefen die grauen Riesen an uns vorbei. Als jedoch ein stürmische Bulle mit seinen Ohren wedelte, kletterte ich schnell in den Jeep zurück. Wir waren so fasziniert, dass wir den magischen Sonnenuntergang kaum Beachtung schenkten. Auf rasanter Fahrt ging es dann zurück, um noch rechtzeitig den Park verlassen zu können. Nachzügler müssen nämlich Strafe zahlen. Beim Abendessen und einem kühlen Bierchen oder Cocktail begutachteten wir unsere Schnappschüsse des Tages. Am beleuchteten Wasserloch gaben sich wieder Elefanten ein StellDichEin und wir gingen zu Bett.


Von Simbabwe nach Botswana, ca. 471 km

Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen und starteten zu neuen Abenteuern. Vielen Dank an die Hwange Safari Lodge, die uns Lunchpakete verwöhnten, damit wir auf unserer heutigen Etappe nicht verhungern. Bis zur Stadt Hwange, wo wir einen Tankstopp einlegten und uns harmonisierten, fuhren wir auf Asphalt. Später bogen wir links ab und fuhren auf Schotterpiste am Rande des Hwange Parks entlang (inklusive einer afrikanischen Massage). Es war gleichzeitig eine kleine Pirschfahrt. Die hügelige Landschaft war sehenswert und wir sahen wieder Elefanten und so manch anderes Getier. Unser Ziel die Grenze zu Botswana. Der kleine Grenzübergang bei Pandamatenga befindet sich mitten im Busch. Abenteuerlich die Fahrt dorthin, aber viel kürzer als der Umweg über Vic Falls. Dieser Grenzübergang hatte wegen Corona fast zwei Jahre geschlossen und war erst seit wenigen Monaten wieder "bewirtschaftet". Der Beamte in der Schreibstube sichtete unsere Pässe und schrieb Name und Passnummer fein säuberlich in sein verstaubtes Grenz-Gästebuch. Dann erhob sich die Schranke und wir konnten passieren. Kurz darauf waren wir am Grenzzaun in Botswana. Zunächst mussten alle über die Seuchenmatte, auch das 2. Paar Schuhe tunkten wir ordnungsgemäß auf dem feuchten Desi-Lappen aus. Die BeamtenInnen-Stube war neu und fest in Frauenhand. Dennoch war hier die Zettelwirtschaft noch nicht abgeschafft bzw. die Änderung war noch nicht bekannt. Also schnell die Einreisezettel ausgefüllt, Stempel in den Pass und weiter ging es. Wir mussten uns etwas sputen, denn die Grenzformalitäten hatten doch einige Zeit in Anspruch genommen. Bis Nata hatten wir wieder Asphalt unterm Hintern und es herrschte kaum Verkehr. Den ganzen Tag war wieder sehr heiß. Kein Wunder, in dieser Region herrscht bereits arides Wüstenklima. Ausgetrocknete, weite Ebenen, kaum Bäume, nur Buschwerk. Unterwegs am Straßenrand sahen wir Elefanten, Warzenschweine und Steinböckchen. Im Dorf Nata herrschte nachmittägliche Betriebsamkeit. Der Verkehr rollte langsam, da man viele Potholes (Schlaglöcher) umfahren musste. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Tage. In den letzten 2 Jahren waren kaum Touristen im Land unterwegs. Deshalb wurde auf die jährlich notwendige Ausbesserung der öffentlichen Straßen nach "Regenzeit" bzw. Flutzeit aus Geldmangel verzichtet. Unweit vom Dorf befindet sich unsere heutige Unterkunft, die Nata Lodge. Dort wartete bereits Paddi und nach einem quicky Check In fuhren wir zur Sowa Pan, um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen. Die Sowa Pan ist neben der Nxai und Ntwetwe Pan ein Teil der Makgadikgadi-Salzpfannen, die ineinander über gehen. Das geschützte Gebiet umfasst ca. 12.000 km², das weltweit größte Salzpfannensystem. Hier gibt es keine Straßen, ausgetrocknete Spuren. Gott sei Dank hatten wir Paddi an Bord, der uns den Weg zeigte. Unendliche, ebene Weite - unvorstellbar, dass früher hier ein "Riesensee" (60.000 km²) war, der aber verdunstete. In der trockenen Zeit kann man kaum glauben, dass sich das Gebiet nach der Regenzeit in eine ausgedehnte Seenlandschaft verwandelt, die Massen von Tieren und Vögeln anzieht. Nur die Sowa Pan führt ganzjährig Wasser. Da wir in der Trockenzeit reisten, konnten wir in die Pfanne hinein fahren. Im Wasser tummelten sich noch viele Flamingos, auch einzelne Pelikane waren von weiten zu sehen. In den Ebenen entdeckten wir eine lustige Gackeltrappe, ein paar Strauße und ein einsames Gnu. Auch ein einsames Straußenei, welches Annett zu Ouwo Strapazzata (Rührei) verarbeitete. Langsam neigte sich die Sonne zum Horizont und wir "sundownerten" mit. Anschließend halfen wir noch einer anderen Gruppe, deren Fahrzeug keinen Allrad-Antrieb hatte. Sonst hätten sie ihre Zelte auf dem salzigen Boden aufbauen müssen. Zurück in der Lodge bezogen wir unsere geräumigen Holzchalets mit Klimaanlage, Himmelbett mit Moskitonetz und viele probierten gleich noch die Outdoor-Dusche. Bei lauen Temperaturen genossen wir später ein leckeres Abendessen, welches wir uns je nach Geschmack a la carte aussuchen konnten.


Von Nata nach Maun, dem Tor zum Okavango Delta, ca. 355 km

Diesen Tag begannen wir mit südafrikanischer Gelassenheit und mit einem Bingo-Spiel bei der Bestellung diverser Eierspeisen beim Frühstück. Danach starteten wir zu neuen Abenteuern. Unser Ziel war Maun, das Tor zum Okavango Delta. Die schlechte Teerstraße führte uns am Ort Gweta vorbei. Der Name des Ortes stammt aus der Sprache der San und bedeutet so viel wie "wo die großen Frösche quaken". Früher war das ein sehr feuchtes Gebiet, heute nur in der Regen- und Flugzeit, sonst absolut trocken und dürr. Rechts neben der Straße verlief die Wasserpipeline mit Pumpstationen, die die Dörfer in der Gegend mit Wasserversorgt. Elefanten haben ein unglaubliches Gespür, Wasseradern in der trockenen Saison zu finden. So sahen wir immer wieder Elefanten, die die Betonplatten der Stationen einfach aufgebrochen haben und an das frische Wasser zu kommen. Die Straße war eben gesäumt von Elefanten-Bars. Die Strecke führte direkt durch das ebene Salzpfannengebiet, eine trockene Landschaft und flach wie weine Flunder. Strauße, Zebras und Eselkarren waren ebenso unterwegs wie wir. Auch sichteten wir Steinböckchen und einen Raubadler in nächster Nähe. Erstaunlich viele Pferde waren zu sehen. Die werden hauptsächlich für den Nahverkehr und als Transportmittel genutzt und manchmal auch in der Küche. Auch sichteten wir einen riesigen Ameisenbär, allerdings war dieser steinhart. Am frühen Nachmittag waren wir in Maun und kurze Zeit später in der komfortablen Thamalakane Lodge, welche am Ufer des gleichnamigen Flusses liegt. Entspannung war angesagt. Ob beim Käffchen oder kühlem Bier auf der schattigen Terrasse mit Blick auf den Fluss oder bei der Erkundung des Gartens, wo viele Vögel in den Bäumen zu beobachten waren. Für einige Gäste stand heut noch ein besonderes Highlight auf dem Programm: Ein Flug über das Okavango Delta. Wie mir die Gäste nachher berichteten, konnten sie große Herden von Elefanten und Hippos von oben sehen. Am Abend erwartete uns ein leckeres 3-Gänge-Menü mit perfekten Sonnenuntergang.


Ausflug ins Moremi – Okavango Delta

Nach vor Sonnenaufgang trafen wir uns an der Rezeption und verluden unsere Koffer ins Reisefahrzeug. Tutu, unserem DriverGuide sagten wir vorerst Bye, Bye. Er machte sich ohne uns auf den Weg. Wir dagegen bestiegen 2 offene Jeeps, die von Seedy und Mike gelenkt wurden. Unser Ziel war das Wildschutzgebiet Moremi-Crossing im Okavango Delta. Wir waren noch müde und es war etwas frisch. Eingemummelt wie Talibans fuhren wir rasant die Teerstraße, die bei Shorobe in staubige, löchrige Pad überging. Afrikanische Massagen waren wir mittlerweile gewohnt. Am Buffelo Gate passierten wir die Veterinärschleuse und eine Löwendame kreuzte den Weg, die dann später im Busch verschwand. Am Südtor des Moremi-Schutzgebietes mussten wir uns registrieren und nutzten die Pause gleich zum Frühstückspicknik. Mittlerweile heizte die Sonne schon wieder mächtig ein. Gut gestärkt begannen wir unsere Pirschfahrt durch das weit verzweigte Gebiet. Wahrscheinlich hatten Seedy und Mike vor kurzem einen Kurs bei Speedy Gonzales belegt, so schnell wie sie fuhren. Wir mussten sie immer wieder mal bremsen. Richtige Wegbeschilderungen (wie man das aus dem Etosha-NP in Namibia oder aus den südafrikanischen Parks kennt) gibt es hier kaum. Wir vertrauten unseren Fahrern. Die Landschaft war zunächst trocken und buschig. Wir sahen Giraffen, Zebras, Kudus, Warzenschweine und viele gefiederter Schnabeltiere, auch ein Sekretär stolzierte durch das Gras. Auf den weiten Ebenen viele Impalas beim Grasen. Später, versteckt untern einem Busch, unseren ersten Leoparden. Dieser ließ sich aber nicht stören und blieb in seinem schattigen Versteck. Später erreichten die grüneren Gebiete (green channels), wo noch kleine Lagunen waren . In der Regen- bzw. Flutzeit ist hier vieles überschwemmt und nur wenige Wege passierbar. Während der Trockenzeit gibt es in diesen Gebieten noch viele kleine oder größere Lagunen. Das Wasser zieht natürlich Tiere an. Wir sahen Letschwe- und Leierantilopen (Tsessebe) sowie auch vereinzelt Sumpfantilopen und Streifengnus. Ein kleiner Schabrackenschakal suchte den Schatten unter einem Strauch und beobachtete das Treiben am Wasser - ein buntes Kaleidoskop mitGabelracke, Schwarzflügel-Stelze, Löffler, Blatthühnchen (Jacana) und mächtigem Savannenadler. Glück hatten wir, als wir ein 10köpfiges Löwenrudel im Dickicht sichteten, die dann in einer Reihe vor unseren Jeeps die Seiten wechselten, um sich ein lauschiges Plätzchen für den Tag zu suchen. Die Löwenkids waren im Teenie-Alter und Mama Löwe an diesem Tag die Chefin (Pascha Löwe schlief wahrscheinlich noch). Mama Löwe nahm dann direkt neben unserem Jeep ihren Beobachtungsposten ein, während sich die anderen im hohen Gras niederlegten. An der großen, grünen Lagune, unterm schattigen Leberwurst-Baum machten wir Mittagspause und picknickten. Im Wasser vor uns eine Hippo-Burg und weiter weg ein Elefant. Auch die ARD war dabei, wie man am Kennzeichen von Speedys Jeep erkennen konnte. Am Ufer der Lagune fuhren wir zurück und verabschiedeten uns von der Tierwelt aus nächster Nähe. Ein gewaltiges Hippo fand das zunächst gar nicht lustig. Am Nachmittag trafen wir Tutu wieder, der uns am Buffalo Gate erwartete. Unser Ziel war die Mogotlho Lodge, unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte. Auch hier Dirty Road, seit 2 Jahren keine Straßenausbesserung. Mit 20 bis max. 30 km/h schlängelten wir uns durch den Irrgarten der Löcher. Für die nur 50 km bis zur Lodge brauchten wir 2,5 h, vor Jahren noch 1 h bis max. 1,5 h. Super herzlich wurden wir von den Mitarbeitern mit Gesang und einem kühlem Getränk empfangen. Wow, vieles hatte sich seit meinem letzten Besuch vor einigen Jahren verändert. Aus der einst urigem Busch-Camp mit einfachen Zelt-Chalets und ohne Strom ist eine Wohlfühloase geworden. Die Mogotlho Lodge liegt am Khwai-Fluss. Dieser bildet die natürliche Grenze zwischen dem Khwai Konzessionsgebiet und dem Moremi Wildreservat. In der nichttouristischen Corona-Zeit wurde die Lodge umfassend renoviert. Strom (Solar) überall; fantastische, neue Zelt-Chalets, die keine Wünsche offen ließen. Wir fühlten uns sofort pudelwohl und waren begeistert. Zaunlos ist die Lodge auch heute noch, nur ein neuer, kaum sichtbarer Elektro-Zaun führt um das Gelände der Lodge. Dieser dient als Schutz vor den vielen Elefanten, die hier leben. Hippos, Löwen und anderes Getier kann aber immer noch passieren. Vor dem Abendessen saßen wir noch in geselliger Runde mit passendem Getränk am Lagerfeuer, bevor uns die Mitarbeiter mit fröhlichen Gesang ...Ready for your Dinner.... zum festlich gedeckten Tisch lockten. Bei guten Wein und anderen Getränken genossen wir ein leckeres Abendessen. Pünktlich um 21 Uhr kam Familie Hippo zu Besuch, die wir von der Terrasse ganz nah beobachten konnten. Auch eine kleine Eule beehrte uns. Zu später Stunde stand der Jeep-Shuttle den Gästen zur Verfügung und wir wurden zu unseren Zelt-Chalets chauffiert. In der Dunkelheit dürfen die Gäste aus Sicherheitsgründen nicht allein durch das Gelände laufen. Und das ist gut so, denn wäre möchte schon allein in der Dunkelheit mit einem Hippo oder Löwen Bekanntschaft machen? Sicher nahmen viele Gäste den guten Sherry als Schlummertrunk auf den privaten Terrassen, bevor sie zu Bett gingen. Durch die Zeltwände und offenen Zeltwand-Rollo hörte man ganz intensiv die Geräusche einer afrikanischen Busch-Nacht: die Hippos schmatzten genüsslich durch den Fluss, Löwen-Gebrüll aus weiter Ferne, "lachende" Hyänen und hie und da ein Knacksen und Rascheln. Da musste ich doch mal nachschauen und sah einen stattlichen Elefanten im Mondschein gemütlich zum Fluss-Ufer schlendern.


Pirschfahrten am Khwai – Mogotlho Lodge

Alle freuen sich heute auf einen entspannten , spannenden und tierreichen Tag in unserer schönen Lodge im Khwai-Konzessionsgebiet. Zwar werden wir heut auch wieder zeitig geweckt und später zum Early Morning Frühstück in den Main Bereich chauffiert. Gut gestärkt starten wir mit unseren Rangern Rider und Roy in2 Jeeps zur morgendlichen Pirschfahrt. Die Sonne erwacht langsam und wir durchstreifen den Busch entlang des Flusses, der zwar wenig, aber dennoch genügend Wasser führt. Eine herrliche, abwechslungsreiche und grüne Landschaft. In den Lagunen blühten die weißen Tages-Wasserlilien, Hippos an Land und zu Wasser, ein Steppenadler spähte sein Frühstück aus, eine Riesentrappe (größter flugfähiger Vogel) nahm Anlauf und erhob sich in die Lüfte. In dieser traumhaften Umgebung schlürften wir einen zweiten Kaffee und naschten ein paar Cookies. Später schummelte sich noch ein Raubadler (Tawny Eagle) und ein Sattelstorch in diese Filmkulisse. Ein Graufischer saß etwas zerzaust auf einen Ast, kleine Braunkopfpapageien pickten ihr Frühstück auf dem sandigen Boden. Stolz präsentierten sich ein Schreiseeadler (Fish Eagle) und ein Schlangenhalsvogel. Im Wasser ist der Schlangenhalsvogel mit seinem gesamten Körper unter Wasser und bewegt sich, nur sein Hals und der Kopf schauen heraus. Das sieht aus wie eine Wasserschlange, daher auch der Name. Im Busch viele Impalas, Familie Wasserbock mit flauschigen Kids war auch unterwegs. Am anderen Ufer des Khwais sahen wir noch einen erschöpften und verletzten Junglöwen. Wie die Rangern erzählten, hatte eine Löwen Mama mit kleinen Kids den Junglöwen in seine Schranken gewiesen. Noch war unsere morgendliche Pirschfahrt nicht zu Ende. Wir fuhren noch einmal zur Flussbiegung, wo es ein größeres Elefanten-Meeting gab. Besonders niedliche war der max. 2 Monate alte Babyfant, der seiner mama nicht von der Seite wich und sich immer bei ihr mit Mama-Milch stärken musste. Babyfanten müssen erst lernen, mit ihrem Rüssel umzugehen und mit ihm Wasser aufzunehmen. Der Kleine konnte es noch nicht, sondern ging auf die Knie und schlürfte genüsslich das frische Nass - einfach zuckersüss. Die anderen Familienmitglieder mit den größeren Babyfanten hatten bereits den Fluss durchquert und warteten auf der anderen Seite auf die beiden. Mama Elefant ging und schubste ihren Sprössling immer nach oben. Der Kleine hielt sich tapfer, manchmal war nur der winzige Rüssel aus dem Wasser zu sehen. An der Biegung war die Strömung im Wasser etwas stark und plötzlich trieb Babyfant ab. Aber schnell kamen die Tanten ins Wasser zu Hilfe und brachten Mama und Babyfant sicher an Land. Elefanten sind sehr soziale Tiere und helfen untereinander - beeindruckend zu sehen.
Die heißen Mittagsstunden verbrachten wir in unserer schönen Lodge und wurden mit einem leckeren Mittagslunch verwöhnt. Nach Kaffee und Kuchen starteten wir mit Rider und Roy zur nachmittäglichen Pirschfahrt und waren gespannt, was wir noch so alles vor die Linse bekommen würden. Mister Wasserbock begrüßte uns zuerst - die Hippos lagen noch faul im Wasser, auch die Krokodile hingen noch ab - später wurde es lebhafter und die Hippos begannen zu spielen, Buffalos kamen zum Fluss und auch wir wollten am Ufer den Sonnenuntergang geniessen. Doch halt, gerade waren Löwen am Flussufer, die nun im Gebüsch verschwanden.... Hier wollten wir aussteigen? Wir fuhren lieber ein kurzes Stück weiter und bauten dort die Sundowner-Bar auf. Pünktlich zum fantastischen Farbenspiel der untergehenden Sonne marschierten Elefanten zur Parade an. Darauf ein Gin Tonic! Zurück in der Lodge waren wir Ready for Dinner, was wieder super schmeckte und mit guten Wein begleitet wurde. Diesen schönen, tierreichen Tag beendeten wir mit einem Cocktail an der Bar, bevor wir zu unseren Zelten chauffiert wurden.


Von Maun an den Pfannenstiel des westlichen Okavango Deltas, ca. 396 km

Heute hieß es Abschied nehmen von der Khwai Region und unseren netten Gastgebern der Mogotlho Lodge, die uns ebenso so herzlich Bye Bye sagen wie wir empfangen wurden. Nicht nur unser Gepäck, sondern auch leckere Lunchpakete werden im Truck verstaut. Wir fuhren früher als üblich ab, denn zunächst mussten wir die Dirty Road zurück nach Maun (ca. 4 h für 114 km). Brendon, einer der Manager sagte mir noch, dass er nicht glaubt, dass die öffentliche Pad Kasane - Maun in nächster Zeit ausgebessert wird, das Geld fehle. Für den nun wieder langsam beginnenden Tourismus sei das für die Lodge schlecht. Daher überlegt der Eigentümer, einen eigenen Airstrip zu bauen, damit Gäste die Lodge bequem mit dem Busch-Flieger erreichen können. Wir werden die Entwicklung verfolgen. Am Buffalo Gate (Veterinärzaun) nahm man es diesmal nicht so genau, nur unser Fahrzeug musste durch die Desi-Kuhle. Von Maun, die Stadt ist in den letzten Jahren enorm gewachsen, vieles wurde neu gebaut, führte eine besser ausgebaute Asphaltstraße vorbei an kleinen Dörfern. Das Projekt: Ausbau der Wasserversorgungsinfrastruktur, welches vor Corona begonnen wurde, ist immer noch nicht fertig - große Wasserrohre warten am Straßenrand auf die Verlegung. Eine stabile Wasserversorgung wird immer wichtiger, denn der Klimawandel macht auch vorm südlichen Afrika nicht halt. Teilweise spielt das Wetter verrückt, so hat es während unserer Reise in Windhoek mächtig gehagelt. Die Hagelkörner hatten die Größe von Tischtennisbällen, die wurden dann zur Kühlung diverser Getränke in den Vorgärten genutzt. Die Dürreperioden werden immer häufiger und länger, die großen Flüsse führen weniger Wasser. Wir umrunden heute das Okavango Delta am südlichen Rand bis zur westlichen Seite, zum sogenannten Pfannenstil. Die Straße, die wir zunächst Richtung Westen befahren, bildet die Grenze zum trockenen Süden, wo das Wasser aus dem Delta in den Salzpfannen endet bzw. verdunstet. Hier befindet sich noch ein letzter, großer See, der Lake Ngami, der vom Wasser aus dem Okavango Delta gespeist wird. Er hat ganzjährig Wasser, da er in einer Senke des Kalahari-Becken an der Nordgrenze der Wüste liegt. Obwohl alles flach und eben, befinden wir uns fast 1.000 m über den Meerspiegel. Später biegen wir nach Norden ab und die Straße wird zunehmender dirty und einsamer und es wird auch heiß. Ein Baum spendet uns etwas Schatten für ein schnelles Picknick. Auf den letzten 150 km gibt es nur eine größere Ortschaft namens Gumare mit einer Tankstelle. Unser Truck hatte Durst. Am Nachmittag erreichten wir Etsha. In der Region leben 13 Hambukushu-Clans, die ursprünglich aus Angola stammen. Deshalb besteht Etsha aus ca. 13 Dörfern, die ebenso nummeriert sind. Bei Etsha 13 biegen wir zu unserer nächsten Lodge ab. Umsteigen müssen wir nicht, denn es ist trocken und unser Fahrzeug hat Allrad-Antrieb. Ein Escort-Fahrzeug begleitet uns dennoch. In der grünen, nassen Saison gelangt man zur Lodge nur mit Booten oder geländegängigen Jeeps, da die Ebenen vom Okavango geflutet sind. In der Trockenzeit werden sie als Weideflächen für die Rinderherden der Clans genutzt. Die "Nguma Island Lodge" befindet an der großen Nguma-Lagune westlich des "Pfannenstiel" (Panhandle) des Okavango-Delta. Der Okavango führt hier am Unterlauf permanent Wasser, bevor er sich ins Delta breit ausfächert. Wenn man das Okavango Delta erklären möchte, nimmt am Besten seinen Arm: der Unterarm ist der Okavango, der in Angola entspringt - das Handgelenk ist der Pfannenstiel und die gespreizte Hand symbolisiert das verzweigte Delta des Flusses. Auf Nguma Island bezogen wir unsere Zeltchalets auf Stelzen (mit eigener Du/WC und kleiner Terrasse) unter den neugierigen Augen der der kleinen Meerkatzen. Die Zeltchalets tragen alle Namen von heimischen Fischen, sie sind einfacher, als die luxuriösen Unterkünfte der letzten Tage, aber sauber und man hat alles was man braucht. Die Lodge befindet sich eigentlich auf einer kleinen Insel, die wir aber trockenen Fußes erreichten. Die herrliche Lage, direkt an der Lagune, die Schatten spendenden Bäume und die Ruhe - eine kleine Oase nach der holprigen Fahrt hierher. Am Abend wartete ein gedeckter Tisch und ein leckeres Abendessen a la Hausmannskost auf uns. Den Tag ließen wir am Lagerfeuer mit Amarula und Gin & Tonic ausklingen und beschlossen einstimmig den nächsten Tag ganz entspannt zu verbringen.


Ein entspannter Tag auf Nguma Island mit Mokoro– und Bootsfahrten

Vom Zwitschern der Vögel wurden wir geweckt. Auch heute sollte es wieder sehr heiß werden. Deshalb verzichteten wir auf den geplanten Ausflug zu den Tsodilo Hills. Aufgrund der schlechten Straßen hätte die An- und Abreise dorthin wieder viel, viel Zeit in Anspruch genommen und in der heißen Mittagszeit, die imposante Hügelkette aus Quarzit auf einer Wanderung zu erkunden, wäre für alle zu anstrengend gewesen. In dem relativ kleinen Gebiet der Tsodilo Hills befinden sich viele, sehr gut erhaltene Felszeichnungen der San - ähnlich wie bei Twyfelfontein in Namibia, aber unzählige mehr (ca. 4.500). Die Tsodilo Hills gehören deshalb zu den UNESCO Weltkulturerbestätten. Für viele San-Buschmänner ist dieser Platz auch heute noch ein heiliger Ort und viele Legenden ragen sich um diese Hügel. Reisebegleitung Annett hatte bereits am Vorabend einen Plan B organisiert. Nach einem entspannten Frühstück begrüßte uns Josef und seine Jungs. Nach einer kurzen Briefing kleideten wir uns schick ein, mit farbenfrohen Schwimmwesten! Und auf ging`s zu einer relaxten Mokoro-Tour durch das Delta. Jeweils zu zweit kletterten wir in die flachen Boote (Mokoro) und werden vom Poler (Bootsführer) gestakt. Wir erfuhren, dass die Mokoros früher aus einem einzigen Holzstamm (meist vom Leberwurstbaum, dessen Früchte wirklich wie große Leberwürste aussehen) gefertigt wurden. Für die Fertigung brauchte man schon ein paar Wochen und die Lebensdauer der Boote war begrenzt. Daher werden die Mokoros heute meist aus Kunststoff gebaut. Das traditionelle Boot der Einheimischen im Delta und an den großen Flüssen ist auch heute noch unentbehrlich im täglichen Leben (Fischfang/Transport), also nicht nur um Touristen durchs Delta zu staken. Fast lautlos glitten wir durch die seichte, urwüchsige, mit Schilfgras bedeckte Landschaft, lauschten den Geräuschen der Natur. Josef, der Chef-Poler erklärte uns einige Dinge über das Delta, deren Wasserläufe und dessen Flora und Fauna. Auch konnten wir Spuren im und am Wasser sehen, Schneisen, die Elefanten und Hippos auf ihrem Weg ins Riedgras und Papyrus geschlagen hatten. Die Einheimischen kennen sich im Wasserlabyrinth sehr gut aus, für uns ein riesiger Irrgarten. Mal dicht bewachsene kleine Kanäle, mal größere freie Flächen, kleine Papyrus-Inselchen durchzogen das Wasser und einzelne weiß blühende Tages-Wasserlilien wirkten wie idyllische Farbtupfer. Die Haupt-Blütezeit der Wasserlilien ist im Februar, dann breiten sich die Lilien wie ein riesiger Teppich auf dem Wasser aus. Josef zeigte uns auch, was man mit Wasserlilien zu alles anstellen kann: der längste, biologisch abbaubare Strohhalm mit Filtersystem, auch essbar oder für dekorative Zwecke. Die Wasserlilie darf auch bei Feierlichkeiten wie Hochzeit der Geburt nicht fehlen. Dann verwandelt man das Blatt in einen eleganten Hut für den Bräutigam und schmückt die Braut mit einer anmutenden Halskette. Spontan wurde King K, Nr. 1 (kurz KK) und Queen L, die 1. zum Brautpaar des Tages gekürt. Auf einer der größeren Inseln stiegen wir später aus und unternahmen eine kleine Busch-Wanderung. Auch für eine stilvolle Harmonisierung wurde gesorgt, eigens für uns wurde eine Busch-Toilette gebaut. Auf der Rückfahrt raschelte und knackste es laut im Dickicht, einige konnten noch den grauen Rücken eines Elefanten erkennen, der sich durchs Delta fraß. Schnell zurück zur Lodge, wo ein Mittagsimbiss auf uns wartete. Am Nachmittag ging es noch einmal auf`s Wasser, allerdings mit einem Motorboot. Wir schipperten über die Lagune und durch die größeren Kanäle. Die geschulten Augen unserer Vogelexperten sichteten schnell Schlangenhalsvogel, Reiher, Bienenfresser und ein hübsches Eisvogel-Paar. Während die Sonne sich langsam vom Tag verabschiedete, servierten Barmann Tutu und Bardame Annett diverse Getränke aus der Bar. Nach dem wiederum schmackhaften Abendessen wollten wir noch einen kleinen Schlummertrunk mit Moskitoschutz zu uns nehmen, aber leider war der Tonic aus.


Von Botswana nach Namibia, ca. 412 km

Heute stand wieder ein Fahrtag mit Länderwechsel auf dem Programm. Erstaunlicherweise wurde die Straße, je näher wir der Grenze zu Namibia kamen besser und wir kamen schnell voran. Die Beamten am Veterinärzaun mit Desi-Schleuse waren am Morgen noch nicht betriebswarm und wir konnten einfach durchfahren. An der Grenze bei Mohembo war wieder Zettelwirtschaft angesagt. Die botswanischen Beamten beharrten auf ihren Ausreiseformularen, obwohl diese gar nicht mehr gebraucht werden. Also schnell ausgefüllt und zur Einreise Namibia, bewaffnet mit bereits ausgefüllten Einreiseformularen. Doch zuvor war noch ein Gesundheitscheck angesagt inklusive handschriftlicher Bestätigung, dass man gesund ist.... Aber alles gut, dass sichert viele Arbeitsplätze. Kurz darauf durchquerten wir den kleinen Mahango NP auf der Transitstrecke. Bei Divundu treffen wir auf den mächtigen (O)Kavango, einer der drei großen Flüsse, die ständig Wasser führen und durch die Sambesi Region führen. Wir überqueren die Brücke: auf der einen Seite heißt der Fluss Okavango, auf der anderen Kavango - je nach dem von welcher Seite man kommt. Nach einer kurzen Pause mit Picknick geht es nun durch den Caprivi-Streifen (heute Zambezi Region genannt) gen Ost. Die Region wird nun immer grüner. Wir reisen entlang des großen Bwatwata Nationalparks, der sich fast durch das gesamte Gebiet des westlichen Caprivi-Streifens erstreckt. Der schmale Streifen gehört zu Namibia, rechts liegt Botswana und links Angola. Bäume säumen die Teerstraße. Rechts und links viele Dörfer mit ihren Rundhütten aus Lehm. Verkehrsschilder warnen vor Elefanten, die hier regelmäßig zum Okavango durchstapfen. Wir halten die Augen offen, auch einige Buschfeuer sehen und riechen wir (nicht ungewöhnlich in dieser Zeit, kurz vor dem Regen und teilweise auch kontrolliert gezündet, um der Verbuschung Herr zu werden). Bei Kongola erreichen wir den Kwando, der auch in Angola entspringt und in den Sambesi fließt. Am Unterlauf wird der Fluß Linyanti und später Chobe genannt - 3 Namen für einen Fluß. Am frühen Nachmittag checkten wir in die wildromantische Namushasha Lodge ein und bezogen unsere komfortablen Chalets. King KK und seine Queen wohnten standesgemäß im großen 2-Zimmer-Chalet. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir mit Relaxen, beim Durchstreifen des wunderschönen Gartens oder auf der Aussichtsterrasse bei einem kühlen Getränk. Am Abend bedienten wir uns am super leckeren Buffet, genossen den lauen Sommerabend auf der Terrasse unterm Sternenzelt und beendeten den Tag mit einem Amarula oder Gin & Tonic. Der Gesang der Frösche mit ihren Klick, Klick, Klick und das Grunzen der Hippos begleitete uns durch die Nacht.


Ein Tag am Kwando – Namushasha Lodge

Nach einer angenehmen Nacht trafen wir uns zum reichhaltigen Frühstück wieder. An dieser Stelle schon mal ein großes Dankeschön an die Küchenfeen und -zauberer der Lodges auf unserer Reise. Gut gestärkt laufen wir zum kleinen Bootssteg der Lodge und via Bootstransfer setzen wir auf das "Festland" über. Unterwegs entdecken wir die Hippo Highways im Riedgras, Bienenfresser und die pinkfarbenen Scharlachspinte, die in den Uferwänden ihre Brutstätten haben. Wir steigen in 2 Jeeps um, die von Elias und Rektor gelenkt werden und starten unsere Pirschfahrt durch den Bwabwata Nationalpark. Wir genießen die Landschaft und die Sonnenstrahlen. Manche Wege muß Elias mit seiner Machete passierbar machen. Auf unserer Pirschfahrt bekommen so einiges vor die Linse: seltene und vom Aussterben bedrohte Rappenantilopen, Impalas, Kudus, Letschwe-(Sumpf-)Antilopen und schnellen Leierantilopen (Tsessebe). Wir erspähen einen mystisch aussehenden Baum. Auf diesem sitzen Ohren- und Weißrückengeier - eben ein Geierbaum. Am Ufer des Kwandos steigen wir später aus und beobachten die Uferzone: ein Krokodil wärmt sich in der Sonne, bevor es abtaucht - Büffel kommen zum Trinken - Familie Letschwe ruht sich im Gras aus. Kurze Zeit darauf gesellen sich Elefanten dazu - ein wunderschönes Bild. Und dann, ein Riesenglück: ein Baby Leopard im Baum, der wahrscheinlich auf seine Mama wartete. Mit seinen großen Augen schaute er neugierig auf uns herab. Unter einem Busch lag ein totes Impala, das sicher Mama Leopard erbeutet hatte. Entlang des Kwandos fahren wir zurück. Eine große Mehrgenerationsfamilie Paviane picknickt am Wasser und beschäftigt sich mit noch so anderen, lustvollen Dingen....., auch ein Sattelstorch stolziert daher, ein grüner Ibis (Hagedasch) macht sich gerade lautstark davon. Die heißen Mittagsstunden verbrachten wir in der Lodge und trafen uns am Nachmittag zur einer weiteren Pirschfahrt wieder. Diesmal ausschließlich eine Bootsfahrt auf dem Kwando-River, der hier, zwischen dem Bwabwata NP einem Delta ähnelt. Wir schippern zunächst gemächlich daher und genießen die Fahrt. Eine herrliche Landschaft aus Schilf und Papyrus mit blühenden Wasserlilien säumten die Wasserwege. Unser Bootsführer fuhr vorausschauend, denn überall könnten Krokodile und Flusspferde unerwartet auftauchen. Aufgrund der Dürre war Wasserstand auch hier extrem niedrig. Man sah die Trampelpfade der Hippos, kleine bunte Bienenfresser, leuchtende Scharlachspinte und ganz nah Krokodile, die, Gott sei Dank, noch nicht erwachsen waren. Ein Schreiseeadler präsentierte sich uns. Kurze Zeit später ein Hippo Road Block in einer Biegung des Kwandos. Wir beobachteten die Truppe aus sicherer Entfernung oder die Hippos uns? Danach gingen wir an Land und bauten unsere Sundowner-Bar auf. Mit dem passenden Getränk und kleinen Snacks betrachteten wir das Schauspiel der untergehenden Sonne. Für etwas aktive Bewegung sorgte ein "Fußballspiel" mit trockenen Elefantenknödeln. Unser Landgang wurde jäh unterbrochen. Etwas weiter wurden Löwen am Wasser gesichtet, also nix wie hin. Wir kamen leider zu spät. Aber auch ohne Löwen, die wir ja schon auf unserer Reise mehrmals gesehen hatten, war die Bootsfahrt erfolgreich. In der Dunkelheit schipperten wir zur Lodge zurück. Dort erwartete uns wiederum ein sehr leckeres und vielfältiges Abendbuffet.


Culture Village – Chobe River Camp, ca. 243 km

Heute konnten wir ausschlafen, dennoch wurden viele vom Zwitschern der Vögel schon früher geweckt. Zum späten Frühstück begrüßte uns eine Büffelherde, später kam noch ein Krokodil vorbei. In den hohen Bäumen hingen Fledermäuse ab. Unsere Reise ging heute weiter in die Chobe Region. Doch zunächst besuchten wir noch das benachbarte Namushasha Culture Village, ein lebendiges Museumsdorf. Unter einem ca. 1.000 bis 1.500 Jahre alten Baobab erhielten wir von einem Stammesmitglied Einblicke in die Kultur und frühere Lebensweise der Clans: Wie ist so ein Dorf aufgebaut, wie baut man Häuser, wie wohnt man, wer geht welcher Arbeit nach, wie baut und stellt man Fallen, was wird gekocht, gegessen und wie wird getanzt und gesungen. Auch dieser Besuch war interessant und spannend, zumal wir verschiedene Dinge auch selbst ausprobieren konnten, wie Mais stampfen, Fallen stellen oder der "Busch-Trommel" Geräusche zu entlocken, um Flusspferde nachzuahmen und somit zu verscheuchen. Spontan entscheiden wir uns einen anderen Weg zu unserer nächsten Lodge einzuschlagen. Wir fahren nicht erst zurück nach Kongola und fahren die direkte Transitstraße nach Katima Mulilo, sondern fahren auf der erst und Ngoma, sondern fahren die landschaftlich schöner Strecke via Sangwali. Diese Strecke ist seit kurzem vollständig asphaltiert und bequem passierbar. Wir folgten also dem Kwando, der hier den Bogen nach Süden schlägt und Linyanti genannt wird. Via kleiner Nationalparks und entlang der Linyanti Sümpfe an der Grenze zu Botswana begaben wir uns auf die Spuren von David Livingstone. Auf seinen Entdeckungsreise zu den Victoria Wasserfällen kam der berühmte Afrika-Forscher in dieser Region vorbei. Bei Sangwali, ein unscheinbarer Ort, traf Livingstone damals auf den mächtigen Häuptling des Makololo Stammes, der das hier ansässige Volk der Mayeyi als Sklaven unterdrückte. Ein sehr historischer Ort, an dem ein kleines Museum und ein Baobab mit den Initialien von Livingstone noch heute erinnern. Wer mehr darüber erfahren möchte, empfehle ich die Bücher von Konny von Schmettau, die sich ausführlich mit der Geschichte von Livingstone beschäftigt. Unterwegs gab es viel zu schauen: Steppenzebras, Antilopen, vereinzelt Elefanten und natürlich viele Dörfer in dieser wasserreichen und deshalb dicht besiedelten Region. Es war Samstag und die meisten hatten frei. Rinder sind der Stolz der lokalen Bevölkerung. Je größer die Herde, umso reicher der Familienclan. Das sah man auch an den Dörfern. Der Stierkampf zweier Bullen erinnerte an Spanien, Ole! An den Straßenrändern Massenwanderungen der Locals, mit Plastikstühlen bewaffnet. Sie kamen oder gingen wahrscheinlich zu einer Hochzeit oder Feierlichkeit in den benachbarten Dörfern. Die Distanz kann schon ca. 5 bis 10 km sein, das alles zu Fuß und bei Temperaturen um die 35 °C und mehr - kaum vorstellbar für uns. Nach einem kurzen Tankstopp in Katimo Mulilo, dem Verwaltungssitz der Region gelangen wir an den gewaltigen Sambesi, parallel fuhren wir nach Ngoma. Der Kwando (Linyanti), der sich zunächst in südlicher Richtung abwandte, trafen wir in Ngoma wieder. Ab hier heißt der Linyanti dann Chobe. Wir sahen bereits, dass er sehr wenig Wasser führt, extrem wenig für diese Zeit. Kurz vor der Ngoma Bridge bogen wir links ab. Am namibischen Ufer des Chobe befindet sich unsere nächste Unterkunft, das Chobe River Camp, das Camp der langen Wege. Wir bezogen unsere
gut ausgestatteten Zeltchalets und hatten den weiteren Nachmittag hatten wir freie Zeit. Ein optionaler Mittagslunch entpuppte sich als Völlerei. Ein Gericht reichte absolut für zwei, so riesig waren die Portionen. Leider wurden Annett und Tutu erst beim Check In informiert, dass die geplante Bootstour am nächsten Nachmittag wegen dem extremen Niedrigwassers nicht stattfinden kann. Es war nicht möglich, von der Lodge zum Hauptarm des Chobes zu gelangen, der in Sichtweite der Lodge lag. Per Jeep war es nicht machbar, da der Hauptarm nur von botswanischer Seite erreichbar war und die Grenze 18 Uhr schließt. Alle hatten sich auf diese Bootsfahrt gefreut, aber Natur ist Natur. Dies kann vorkommen, aber eine rechtzeitigere Information der Lodge an uns oder unsere namibischen Partner wäre fairer gewesen, als uns vor vollendete Tatsachen zu stellen. So hätten wir die Chance gehabt, schon eher einen Alternativ-Plan zu schmieden. Tutu und Annett suchten gemeinsam nach Plan C. In Afrika muß man immer einen anderen Plan in der Tasche haben, der war auch später gefunden.
Am Lagerfeuer in der romantischen Boma war am Abend ein leckeres Buffet aufgebaut, von dem wir ausgiebig schlemmten und uns einen Absacker gönnten. Der Sternenhimmel in der Nacht war faszinierend. In der Nacht brüllten die Löwen, man hörte das Gelächter von Hyänen und Hippos schmatzten sich genüsslich durch das seichte Wasser.


Ein Tag im Chobe River Camp

Für die meisten begann der frühe Morgen mit einem heißen Kaffee auf den privaten Terrassen der Zelt-Chalets. Während die Sonne aufging, erwachte auch die Natur: Graufischer beim Frühstück, Krokodile, Reiher - Natur soweit das Auge sehen konnte. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine Kanu-Tour, die Eberhardt spontan ins Programm eingebaut hatte. In Zweier-Kajaks (wir mussten nicht selbst paddeln) glitten wir auf dem Chobe entlang. Das Wasser war nur kniehoch. Wir sichteten Klaffschnabler, Reiher einen Wasserwaran und so manch gefiedertes Getier auch Fischer mit ihren Einbooten waren unterwegs. Auf festen Boden pausierten wir uns genossen die Landschaft. Zu Mittag wurde uns ein üppiges Lunch spendiert, wieder viel zu viel. Den weiteren Nachmittag entspannten wir in der Lodge. Von der Terrasse konnten wir Giraffen, Zebras und viele Antilopen auf den weiten Ebenen der Inseln beobachten, auch viele Wasservögel und Krokodile. Glockengeläut kündigte Rinderherden an, die Ebenen werden auch als Weideflächen genutzt, ein Abkommen mit der lokalen Bevölkerung. Am Nachmittag starteten wir zu Pirschafahrt im Jeep, statt per Boot. Mit an Bord waren Petra aus Deutschland und Wolfgang aus Swakopmund, die zunächst wenig begeistert waren, im Jeep der begeisterten Ornithologen Platz zu finden. Ihre Meinung änderte sich aber schnell und es wurde eine lustige und interessante Pirschfahrt. Am Anfang dachten sicher viele wir machen eine Info-Tour zur Agrarwirtschaft Namibias, das änderte sich jedoch schnell. Wir sahen die Brutstätten der diverse Wasservögel ganz nah, ein buntes Kaleidoskop: Nimmersatt, Heiliger Ibis und Hagedasch, Grau- und Seidenreiher. Später entdeckten wir eine Sporengangs, Familie Waffenkiebitz mit flauschigen Nachwuchs, einen Weißbrust-Komoran sowie einen Fish Eagle. Am einer Insel , auf der anderen Seite der botswanische Chobe NP, kam ein stolzer Wasserbock auf uns zu, ein Wasserwaran schlängelte sich zum Wasser, ein gigantischer Goliathreiher traf auf Impalas - einfach toll und wir waren gegeistert. Plötzlich waren wir inmitten großer Herden Steppenzebras umringt. Wir erfuhren, dass diese aufgrund der gegenwärtigen Dürre aus der Khwai Region des Deltas hierher gewandert sind, um Nahrung zu finden (immerhin fast 200 km). An dieser Stelle ließen wir es uns gut gehen, mit Sundowner-Bar und kleinen Snacks zelebrierten wir den Sonnenuntergang in lustiger Runde. Es war eine super Alternative. Unsere Gruppe auf einer anderen Reisen, die sich zur gleichen Zeit direkt in Kasane (Botswana) befand, hat auf der Bootsfahrt keinen einzigen Elefanten gesehen! Und Elefanten hatten wir ja vorher schon zur genüge getroffen. Zurück in der Lodge erwartete uns wieder ein Schlemmer-Buffet in der Boma am Feuer. Mit Petra und Wolfgang an unserem Tisch ließen wir den Abend gemütlich und lustig ausklingen, was einzelne Privatgäste der Lodge etwas störte. Aber, was soll`s - man lebt nur einmal und sollte jeden Tag geniessen. Mein angepriesener Rock Sandy (Lieblingsgetränk) konnte zu später Stunde nur noch die wichtigen Bitters-Tropfen serviert werden. Der Bitters (Angosturo) war leider zur Neige gegangen. Ja, nach zwei Jahren Corona muss man wieder lernen, neu zu kalkulieren und rechtzeitig für Nachschub zu sorgen;-) - Trotzdem, ein schöner Tag neigte sich dem Ende wie auch unsere Reise.


Zurück nach Simbabwe – Vic Falls, ca. 175 km

Abschied von Namibia - Nach dem Frühstück checken wir aus und fahren nach Ngoma zürück. Über die Bridge gelangen wir zur Grenze. Die Ausreiseformalitäten Namibia sind schnell erledigt. Bei Einreise in Botswana entgehen wir diesmal der Zettelwirtschaft, keinerlei Formulare werden verlangt (umsonst durch EHT vorbereitet). Das ist eben Afrika, mal so, mal so. Trotzdem Gesundheitscheck ist diesmal erforderlich. On man nun den OR-Code der LIDL App zeigt oder vom Impfzertifikat scheint nicht wichtig. Mittlerweile sind alle Beschränkungen zur Einreise in Botswana aufgehoben. Veterinärschleuse mit 2. Paar Schuhe wird aber hier Ernst genommen, wie auch die Kontrolle der bisherigen Ein- und Ausreisetempel. Auf freundliche Nachfrage dürfen wir die Grenze, die Schleusen matte und auch die gigantischen Baobas an der Grenze fotografieren, kein Problem. Nach dem GÜS warnen uns wieder Schilder vor Elefanten. Die asphaltierte Transitstrecke führt direkt durch den Chobe NP und wird dürfen nur mit geminderter Geschwindigkeit fahren und nicht anhalten: Wir sehen Elefanten, Giraffen und den seltenen Hornraben mit ihrem markanten roten Horn auf dem Schnabel. Sie trifft man nur in ungeraden Gruppen n (3, 5 oder 7). Das finde ich persönlich super, da gibt es bei Abstimmungen nie ein Unentschieden. Vorbei an Kasane fahren wir Richtung Kazungula. Seit Anfang 2022 ist dort die neue Grenzbrücke von Botswana nach Sambia eröffnet. Bisher war die Überfahrt nur per maroder, öffentlicher Fähre oder kleinen privaten Booten möglich. Wir erfuhren, dass der Mann von Nookie (Besitzerin der Nguma Island Lodge) ist ein südafrikanischer Multi-Bauunternehmer und war maßgeblich am Bau dieser Brücke beteiligt. An der Grenze zu Simbabwe ging es relativ schnell, ohne Formulare und Bürokratie, auch Dank des Multi-Entry-Visa (doppelte Einreise Simbabwe), welches schon in unseren Pässen klebte. Zügig kamen wir am frühen Nachmittag in Vic Falls an. Unsere Pause verbrachten wir im Elephant Walk Center, wo wir mit Marimba-Kängen empfangen wurden. Gestöbert wurde in den zahlreichen Souvenirshops oder auf dem angrenzenden lokalen Holzmarkt, wo gefeilscht werden durfte. Andere gönnten sich einen Kaffee oder ein kühles Getränk m schattigen Garten-Cafe. Bald darauf checkten wir in unserer letzten Unterkunft der A Zambezi Lodge, direkt am Ufer des Sambesis ein. In der Lodge entspannten wir und erfrischten uns im Pool, denn dieser Tag war auch wieder sehr warm. Beim gemeinsamen Abendessen mit musikalischer Unterhaltung waren auch Elefanten zu Gast. Später wollten wir noch einen Schlummertrunk auf den Terrassen unserer Zimmer nehmen. Die Getränke waren in Annetts Zimmer deponiert. Diese waren aber nur von hinten zugänglich. Bevor Annett in ihr Zimmer kam, musste sie sich noch etwas gedulden. Keine 3 m vor der Tür graste eine großer Elefantenbulle und die Sicherheitsmitarbeiter der Lodge zerrten Annett in sichere Zonen. Uff, später auf Terrasse saßen wir in geselliger Runde und beobachteten den Elefanten, wie er keine 20 m vor uns, gemächlich über die grüne Wiese zum Pool marschierte. Zu später Stunde kamen dann noch die Hippos zum Futtern, keine 3 m von unseren Terrassentüren entfernt. Ich hab sie leider verschlafen, obwohl ich mich verkehrt herum ins Bett gelegt hatte, um den besten Blick zu haben.


Ein Tag in Vic Fall – Victoria Wasserfälle

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zum Nationalpark Victoria Wasserfälle, die zu den 7 Naturwundern zählen. Diese wurden von dem schottischen Missionar und Afrikareisenden Sir David Livingstone 1855 entdeckt, der diese nach der britischen Königin Victoria benannte. Auf einem gut ausgeschilderten Rundgang erkundeten wir die Victoria Wasserfälle auf simbabwischer Seite. 16 verschiedene Aussichtspunkte gibt es auf diesen Rundweg entlang des Mosi oa Tunya (Der Rauch, der donnert), wie die Fälle in der Sprache der Locals heißen Aufgrund der Dürre führten die großen Flüsse nur wenig Wasser, deshalb schossen nur ca. 40 % der sonst üblichen Wassermassen in der Regenzeit über die Kante. Trotzdem war es beeindruckend, diese gigantischen Wasserfälle zu sehen und wir wurden überhaupt nicht nass, da die Gicht nur gut dosiert an einigen Stellen empor stieg. Durch die Gicht entstand ringsherum ein Regenwald, wo wir herrlicher Flora & Fauna. Nach ca. 2 h trafen wir uns wieder und statteten dem ehrwürdigen Victoria Falls Hotel noch einen Besuch. Knapp haben wir den Luxus Zug Rovos Rail verfehlt, der an diesem Tag das erste Mal nach 2019 wieder hier erwartet wurde. Im neuen Look Out Cafe mit Blick auf die Sambesi Schlucht verbrachten wir unsere Mittagspause und sahen wie sich der ein oder andere per Zipline in die Tiefe stürzte. Auf der Rückfahrt zur Lodge machten wir noch am berühmten Livingstone-Baobab halt.
Am späteren Nachmittag stand eine letzte Bootsfahrt auf dem mächtigen Sambesi auf dem Programm. Bei Getränken , kleinen Snacks und vielen Gesprächen ließen wir die vielen, unvergesslichen Momente der Reise noch einmal Revue passieren. Als Bonus präsentierten sich uns noch einmal Hippos, Elefanten am Ufer, Krokodil & Co. Wir genossen einfach nur den letzten Sundowner am Sambesi. Am letzten Abend bedienten wir uns am schmackhaften Buffet mkt gegrilltem Krokodil, Kudu und anderem Game-Fleisch, auch geröstete Mopane-Würmer konnten verkostet werden. Mit Musik und Tanz wurden wir verabschiedet - ein kleiner Umtrunk auf der Terrasse beendete den Tag. An diesem Abend verabschieden wir auch herzlich unseren Tutu, der uns auf ca. 2.229 km chauffiert und begleitet hat, denn am nächsten frühen Morgen fährt er schon die lange Strecke nach Windhoek zurück.


Abschied von Simbabwe

Zum Sekt-Frühstück gratulierten wir unserem Geburtstagskind, welche mit Gesang und Kuchen auch von der Lodge gefeiert wurde. Anschließend ging es für einige Gäste hoch hinaus. Sie haben einen Helikopter-Flug gebucht, um die grandiosen Wasserfälle und den angrenzenden Nationalparkk nochmals aus der Luft genießen zu. Sie kehren begeistert zurück. Anschließend bleibt noch Zeit, um die Koffer zu packen. Unsere Zimmer können wir bis zum Mittag behalten. Anschließend werden wir von einem Transfer abgeholt und zum Flughafen Vic Falls chauffirt. Dort kommen wir rechtzeig an und checken für unseren Rückflug via Windhoek problemlos ein. Hier am Flughafen begann von 16 Tagen unsere Reise und endet nun auch wieder hier - so schließt sich der Kreis. Am Nachmittag erhebt sich der Flieger von Eurowings Discover mit einer Ehrenrunde über die Vic Falls in die Lüfte. Bei der Zwischenlandung in Windhoek verbleiben wir in der Maschine, es wird aufgetankt und viele Gäste steigen zu. Am frühen Abend geht es dann direkt nach Frankfurt.
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Zurück im kalten Deutschland

Nach einem relativ ruhigen Flug landen wir pünktlich in Frankfurt. Hier trennen sich unsere Wege und wir sagen Bye, Bye. Per Zubringerflug geht`s es für die meisten nach Berlin, Dresden oder Leipzig, wo alle vollzählig und mit Gepäck ankommen. In der Maschine nach Dresden saßen gerade mal 18 Personen, knapp 100 Plätze waren frei.

Schlusswort

Liebe Reisegäste, vielen lieben Dank, dass Sie auf dieser Reise unsere Gäste gewesen seid und das Abenteuer der Expeditionsreise eingangen. Wir haben unglaublich viel gesehen, Massen von Elefanten (schätzungsweise ca. 900 gesamt). So viele habe ich noch nie auf einer Reise gesehen. Ebenso für mich eine Premiere, das Fotoshooting mit dem Geparden aus nächster Nähe! Tolle Lodges, super Essen (viel zu viel) und ich habe viel über die begeisternde Vogelwelt Afrikas gelernt (für mich auch eine Bildungsreise). Wir haben viele Erlebnisse geteilt und bei den unüblich heißen Temperaturen auch gemeinsam geschwitzt. Tutu hat die teilweise holprigen Wege, die sich seit 3 Jahren im Dornröschenschlaf (besonders in Botswana) befinden, ohne Reifenpanne gemeistert, die afrikanischen Massagen waren inklusive. In Afrika tickt die Uhr anders, afrikanische Gelassenheit ist angesagt. Man muß immer einen Plan B in der Tasche haben, um aus einer Reise etwas Besonderes und ganz individuelles zu machen, denn keine Reise gleicht der anderen. Eine Reise hat zwar immer ein Ziel, aber was letztendlich eine Reise ausmacht, ist der Weg. Bleibt also neugierig, gesund und reisefreudig, erkundet die Welt, denn diese ist, trotz allem was so ring um uns passiert, immer noch wunderschön.
Herzliche Grüße Eure Annett
PS: Über das Foto vom grasenden Hippo zu nächtlicher Stunde vor der Terrassentür, was ich verpennt habe, würde ich sehr glücklich machen;-)

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Annett, vielen lieben Dank für Deine hervorragende und fürsorgliche Reisebegleitung. Auch wenn die Reise auf Grund der Temperaturen und Straßenverhältnissen manchmal anstrengend war, hast Du immer sofort versucht, das Beste aus den Gegebenheiten vor Ort zu machen und Plan B oder C umzusetzen. Danke für Deine Mühen, so konnten wir die große Vielfalt der Vielzahl an Tieren genießen.
Immer wieder gern mit Dir.
Bis demnächst viele Grüße

Elke Koch
12.11.2022