Reisebericht: Rundreise Bulgarien – Griechenland – Nordmazedonien

25.05. – 03.06.2022, 13 Tage Flugreise Sofia – Plovdiv – Rila–Kloster – Bansko – Melnik – Thessaloniki – Chalkidiki – Vergina – Bitola – Ohrid – Tetovo – Skopje – Kriva Palanka – Sofia


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Während Griechenland mit seinen Inseln den Meisten zumindest als Urlaubsziel ganz gut bekannt ist, ist die Region im Norden des Landes eher ein weißer Fleck, ebenso wie Nordmazedonien und Bulgarien außerhalb der Skigebiete und der Küste des Schwarzen Meeres. Mit dieser Rundreise wird eine kleine Lücke geschlossen und man kann viel Unbekanntes entdecken, aber auch Altbekanntes wiedersehen.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

25.05.2022: Flug nach Sofia

Für die meisten Gäste beginnt der Tag recht früh - um 8:00 sind wir in Frankfurt um unseren Flug nach Sofia um 10:15 Uhr anzutreten. Die Maschine ist überbucht und so dauert es mit dem Einsteigen etwas länger, da vorher einige Freiwillige gefunden werden müssen, die mit einem späteren Flug reisen können. Aber unsere Gruppe kann das nicht und so erreichen wir alle gemeinsam gegen 14:00 Ortszeit den Flughafen Sofia. Unsere bulgarische Reiseleiterin Zveta Tomova erwartet uns bereits und mit Fahrer Adrian geht es ins Hotel Central. Nach dem Einchecken haben wir etwas Zeit uns zu erfrischen und danach unternehmen wir den ersten gemeinsamen Stadtbummel. Erfreulicherweise befindet sich unser Hotel im Zentrum der Stadt und wir können schon erste Sehenswürdigkeiten fotografieren und die Stadt kennenlernen.
Bulgariens Hauptstadt hat ca. 1,2 Mio. Einwohner und ist damit die größte Stadt des Landes, welches insgesamt ca. 7 Mio. Einwohner hat. Die Migration in Bulgarien ist hoch: es gibt sowohl eine Wanderung vom Land in die Städte, vor allem nach Sofia, aber auch eine Auswanderung aus Bulgarien ins Ausland. Bulgariens ökonomische Lage hat sich zwar nach dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahre 2007 gebessert, aber noch immer kämpft das Land mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, gegen Korruption und Schattenwirtschaft.
Davon bekommen wir im Moment nicht so viel mit und erfreuen uns am quirligen Leben der Hauptstadt und kaufen Kosmetik mit Rosenöl.
Wir essen in unserem Hotel zu Abend und anschließend probieren wir im Restaurant gegenüber das erste bulgarische Bier.

26.05.2022: Wir lernen Sofia kennen und begeben uns danach auf die Reise nach Plovdiv

Heute lernen wir Sofia, eine der ältesten Städte Europas, besser kennen. Vorbei an der Säule der Namenspatronin der Stadt, führt uns der Weg vorüber an der kleinen Kirche der Sattler zum ältesten Gebäude der Stadt. Die Rotunde St. Georgi wurde im 4. Jahrhundert errichtet. Sie steht auf den Fundamenten einer römischen Therme. Dies ist nicht verwunderlich, stößt man doch bei vielen Baumaßnahmen in der Stadt auf die Reste der römischen Vorgängerin, Serdica genannt. In der Unterführung zu Metro laufen wir zeitweise auf dem Straßenpflaster aus der römischen Zeit und es stellt sich unwillkürlich die Frage, wer wohl vor uns hier schon gelaufen sein mag? Die meisten Verwaltungsgebäude der Stadt sind jüngeren Datums aus dem 20. Jahrhundert, sie sollen die Stärke des Landes symbolisieren. Unbewegten Gesichts steht die Wache vor dem Amtssitz des Präsidenten und lässt sich auch von fotografierenden Touristen nicht irritieren.
An die lange Herrschaft der Osmanen von 1386 - 1878 erinnern noch einige Gebäude, wie z. B. die Moschee Banja Basi aus dem Jahre 1576. Sie ist noch heute in Betrieb und fasst bis 2.000 Gläubige. Die Moschee befindet sich in der Nähe der Synagoge und der orthodoxen Kirche Sv. Nedelja. Diese Kombination nennt man das religiöse Dreieck oder auch Dreieck der Toleranz. Die Synagoge wurde 1905-1909 vom österreichischen Architekten Grünanger erbaut und ist eine der größten Synagogen in Europa. Das Standbild des Zaren Alexander II. erinnert an die Befreiung Bulgariens durch die Russen, welche die Türken aus Bulgarien vertrieben. Damit entstand zumindest zeitweise ein sehr gutes Verhältnis zwischen Bulgarien und Russland.
Dies drückt sich auch im Namen der großen Sofioter Kathedrale aus. Sie trägt den Namen des russischen Adligen und Feldherren Alexander Nevski. Die Kathedrale wurde 1924 geweiht und vom russischen Architekten G. Bogomilov und A. Pomerancev entworfen. Sie ist Sitz des Patriarchen von Sofia und fasst 5.000 Menschen. Das Innere ist reich mit Marmor, Alabaster und Onyx verziert.
Eigentlich könnte man noch viel länger in Sofia verweilen, jedoch die Zeit drängt und wir wollen noch nach Plovdiv, eine der ältesten Städte Bulgariens, 2019 war sie Kulturhauptstadt.
Auf der Fahrt nach Plovdiv leeren wir ein winzig kleines Fläschchen zu Ehren des Vatertages, im Rahmen der Gleichberechtigung beteiligen sich daran auch die Damen der Gruppe.
In Plovdiv angekommen wandern wir durch die Altstadt. Sie punktet mit den interessanten Häusern der Wiedergeburtszeit Bulgariens. Typisch ist, dass die Obergeschosse über die untere Etage ragen. Man kann sich bei einer Besichtigung solch eines Hause das Leben der reichen Kaufleute gut vorstellen. Wir sehen auch wieder Spuren der Römer im ausgegrabenen Amphitheater, von hier aus kann man weit über die Stadt sehen. Die Kirche St Constantine und Helena zeugt vom frühchristlichen Leben in der Stadt. Und natürlich darf auch eine Moschee nicht fehlen. Wir besuchen die Dzumaja-Moschee aus dem 15. Jahrhundert und stellen erfreut fest, dass sich daneben eine türkische Bäckerei befindet. Mit ihren leckeren Süßigkeiten und einer Tasse türkischem Tee erwecken wir unsere Lebensgeister wieder und sehen gefasst dem nächsten Tag entgegen.
Am Abend versammeln wir uns gemütlich im Hof des kleinen Hotels und lernen uns bei einem Glas bulgarischen Rotweins näher kennen.

27.05.2022: Natur und Geschichte – der Besuch des Rila–Klosters

Eine bekannte Größe für Bulgariens Fremdenverkehr ist das Rila-Kloster. Gelegen in der malerischen Bergkulisse des Rila-Gebirges, steht es seit 1983 auf der Liste der Weltkulturerbestätten und zieht jährlich Tausende von Besuchern an. Bedingt durch die Corona-Pandemie waren es in diesem Jahr deutlich weniger Besucher und das war für uns eigentlich ganz angenehm. Nach einer kurvenreichen Fahrt durch das Gebirge erreichten wir das auf einer Höhe von 1150 m gelegene Kloster und konnten es ziemlich ungestört besichtigen.
Das Kloster wurde im 10. Jahrhundert vom Eremiten Johannes von Rila gegründet, er ist der wichtigste Heilige Bulgariens und sein Feiertag ist der 18. August. Er forderte die Mönche auf, für ihren Unterhalt zu arbeiten, Kinder zu unterrichten und das Nationalbewusstsein zu stärken.
Im Kloster besahen wir uns den Hreljo-Turm in der Mitte, er ist der älteste Teil des Klosters und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Nordflügel sind Gästezimmer und der Küchentrakt, erkenntlich an dem 22 m hohen Kamin. Im Ostflügel besuchen wir das historische Museum mit einer Sammlung religiöser Ausstellungsstücke. Das bemerkenswerteste Stück ist sicher das Kreuz des Rafail. Der Mönch Rafail hat daran 22 Jahre geschnitzt und ist danach erblindet. Mit einem Vergrößerungsglas schnitzte er 104 Bibelszenen in das Holz.
Die Klosterkirche Sv. Bogorodica ist jüngeren Datums, sie wurde 1834 erbaut vom Baumeister Ivanovic und hat einen hübschen bunt ausgemalten Arkadenumgang.
Nach ausführlichem Fotografieren kehren wir in das weltliche Leben zurück und verspeisen im Restaurant Waldeck die vorbestellten Rila-Forellen. Gut gestärkte geht es weiter zum nächsten Halt in Dobarsko. Dort erwarten und drei rüstige Omas mit einem Gläschen Schnaps und Gebäck und sie singen für uns einige traditionelle Lieder. Auch wir werden zum Mitmachen aufgefordert und geben uns wirklich Mühe, aber unser Gesang ist sicher ausbaufähig. In der kleinen Kirche betrachten wir ein Wandfresko mit der Jesusfigur in einer Umrahmung, ausgedeutet als Jesus in einer Rakete. Wie auch immer-es war eine interessante Abwechslung und schwungvoll machten wir uns auf die Weiterfahrt in Richtung Bansko. In der frischen Bergluft unternehmen wir einen schönen Spaziergang durch den Ort. Er ist bekannt als Wintersportzentrum, jetzt war er recht ruhig, vieles war auch geschlossen. Schöne Wiedergeburtshäuser säumen die Straßen in der Altstadt, darunter das Hausmuseum Ivan Rilski, der als Mönch eine bulgarische Grammatik schrieb und das Neue Testament ins Bulgarische übersetzte. Die Dreifaltigkeitskirche von 1850 hat einen Glockenturm von 30 m Höhe, was durch die türkische Besatzungsmacht eigentlich nicht erlaubt war. Alles sollte klein und bescheiden sein, vor allem kleiner als eine Moschee. Die Stadt missachtete das Verbot und trotz Schmiergeldzahlungen musste der bulgarische Bürgermeister für 5 Jahre ins Gefängnis. Diese harten Zeiten sind zum Glück vorbei und wir wenden uns noch den ökologischen Waschmaschinen zu - in Holzbottichen wird das Wasser des Gebirgsbaches aufgefangen und hindurchgeleitet. Die Kraft des Wassers reinigt die im Bottich befindlichen Teppiche ganz ohne Chemie und Elektrizität.

28.05.2022: Über Melnik nach Griechenland

Bevor wir Bulgarien verlassen, wollen wir noch eine der kleinsten Städte (300 Ew.) Bulgariens besuchen. Melnik war im 19, Jahrhundert eine bedeutende Handelsstadt, sie war berühmt für ihren guten Wein. Die Stadt schüttelte das Türkenjoch erst 1912 ab und die Türken brannten bei ihrem Rückzug die Stadt vollständig nieder. Nur wenige Häuser stehen in einem engen Teil inmitten skurriler Sandsteinhügel. Wir wandern durch den Ort bis zum Haus des griechischen Weinhändlers Kordopulov, heute ein Museum. Man kann sich gut vorstellen, wie der Weinhändler lebte und auch, wo er seinen Wein lagerte. Umfangreiche Keller befinden sich unter dem Haus, tief in den Sandstein eingegraben. Zum Glück sind die Keller nicht ganz leer und wir können etwas von dem guten Rotwein probieren.
Ein kleines Lokal lädt zum Verweilen ein und wir bestellen uns etwas zum Essen - eine gute Vorbereitung für die nun folgende Weinverkostung im Weingut Villa Melnik. Das Gut besitzt 30 ha Weinberge südlich von Melnik und ist mit der modernen Technik gut ausgestattet. Die Bergkeller ermöglichen eine gut temperierte Lagerung des Weins bei konstanten Temperaturen. Wir verkosten Rotwein, Weißwein und Rose, sie sind sehr gut zu trinken und so nimmt sich ein mancher eine Flasche zur Erinnerung mit.
Am späten Nachmittag erreichen wir Thessaloniki, für einen Stadtrundgang ist es zu spät und so bummeln wir nach dem Abendessen noch ein wenig die Strandpromenade entlang und genießen die Abendstimmung.

29.06.2022: Griechenlands Norden entdecken – Thessaloniki und die Meteora–Klöster

Gut ausgeruht begeben wir uns auf eine Stadtbesichtigung in Thessaloniki. Die Hafenstadt an der Ägäis ist das komplette Kontrastprogramm zum am Vortag besuchten Melnik. Im Großraum der Stadt leben ca. 1 Mio. Menschen und somit ist sie das Oberzentrum für den Norden Griechenlands. Wir lernen zunächst einige Zeugen der langen Vergangenheit der Stadt kennen - die Demetrius-Kirche mit dem Grab des Heiligen Demetrius und die Hagia Sofia aus dem 7. Jahrhundert, die als Vorläufer der Kreuzkuppelkirchen gilt. Noch weiter in die Geschichte zurück gehen wir mit der Besichtigung des Galeriusbogens, errichtet 303 n. Chr. zur Verherrlichung der Kriege des Galerius gegen die Perser. Auch das Wahrzeichen der Stadt, den Weißen Turm besehen wir. Er wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente als Befestigung und als Gefängnis. 1826 wurden die Gefangenen im Turm auf Befehl von Sultan Mahmud II. getötet und der Turm erhielt den Beinamen Roter Turm. Nach dem Ersten Balkankrieg und der Vertreibung der Osmanen wurde der Turm weiß gekalkt und kam so zu seinem jetzigen Namen. Von der Festung aus haben wir einen guten Ausblick auf die Stadt mit ihrer zum Teil sehr dichten Bebauung und wenig Grün. Unsere Gästeführerin Wasiliki erklärt uns den starken Zuzug zur Stadt vom Land. So musste Wohnraum geschaffen werden und die Stadt verdichtete sich deutlich. Nun wird es Zeit für einen weiteren Abstecher in die Vergangenheit und wir setzen unsere Fahrt fort nach Vergina, um dort das Grab Philipps II und weiterer mazedonischer Könige zu besuchen. Hier können wir auch eine kleine Mittagsrast einlegen und dann das Museum und die Ausgrabungsstätten frisch gestärkt und aufnahmefähig besichtigen. Eindrucksvoll sind die Kammergräber mit den zahlreichen Grabbeigaben, wie z. B. der goldenen Larnax mit dem sechzehnstrahligen Stern von Vergina. Noch immer finden auf dem Gelände Grabungen statt, die Palastanlage war umfangreich und gehörte zu einer antiken Stadt, die in er ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. zerstört wurde.
Wir aber kehren in die Gegenwart zurück und reisen weiter nach Kalambaka bzw. Kastraki. Bei einem kleinen Abendspaziergang erkunden wir die Umgebung und sehen auch schon einige der Felsen, die so typisch für die Region sind.

30.05.2022: Klosterleben in den Meteora–Klöstern und Abschied von Griechenland

Schon am Abend vorher konnten wir einen ersten Eindruck der uns umgebenden Felsenlandschaft gewinnen und heute unternehmen wir mit unserer griechischen Gästeführerin Ioanna eine Fahrt zu den Meteora-Klöstern. Eines davon, das Heilige Kloster Rousanou können wir auch besichtigen. Im Inneren des Klosters darf man nicht fotografieren, aber dafür sind Handy und Fotoapparat um so mehr im Freien in Aktion. Die Landschaft ist spektakulär und die wie Vogelnester auf den Felsen klebenden Klöster geben jede Menge Rätsel auf. Was hat die Mönche dazu bewogen, in solch unwirtlicher und gefährlicher Lage ein Kloster zu erbauen? Seit dem 14. Jahrhundert lebten Mönche auf den Felsen, vielleicht wollten sie näher zu Gott sein oder flohen sie vor Plünderung und Bedrohung? Das Kloster Rousanou befindet sich auf einer senkrechten Felswand, welche ca. 60 m hoch ist. Das Kloster liegt 484 m hoch und heißt auch noch Agia Barbara, eine Reliquie der Heiligen befindet sich im Kloster. Sei 1988 ist das Kloster ein Nonnenkloster, vorher wurde es von Mönchen bewohnt. Uns beeindrucken besonders natürlich die Aussicht vom Klosterbalkon, der wunderschön gepflegte Garten und die kostbaren Ikonen.
Die Weiterfahrt gestaltet sich noch einmal sehr abwechslungsreich, denn wir haben noch einige Fotostopps, um das einmalige Landschaftsbild festzuhalten.
Danach geht es zu nordmazedonischen Grenze, an dieser Strecke ist Griechenland eine versorgungstechnische Wüste, keine Tankstelle und kein WC, da kann sich so eine Fahrt recht in die Länge ziehen. Endlich ist es doch geschafft und wir stehen an der Grenze. Die Kontrolle ist langsam, aber danach geht es mit voller Kraft Richtung Bitola, der drittgrößten Stadt Nordmazedoniens. In der Stadt leben ca. 75.000 Einwohner, neben den Mazedoniern sind es vor allem Albaner, Türken und auch die Minderheit der Aromunen. Die Türken nannten die Stadt im 14.Jahrhudert Manastir und machten aus ihr ein Verwaltungs- und Handelszentrum. Auch eine Militärakademie errichteten sie, an ihr lernte Kemal Atatütk. Bei einem Stadtbummel sehen wir das Gebäude, heute ist es ein Museum. Wir wandern die Fußgängerzone Breite Straße entlang und hören von den Problemen zwischen Albanern und Mazedoniern, die vor allem 2001 eskalierten.
Die Stadt wird auch "Stadt der Konsuln" genannt, da sich hier auch heute noch viele Konsulate befinden. Wir erkunden noch "Klein Montmartre" und kehren zu unserem Hotel zurück um hier ein gutes Abendessen einzunehmen und die vorüber flanierenden Spaziergänger in der Fußgängerzone zu beobachten.

31.05.2022: Besichtigung der Ausgrabung Herakleia Lynkestis und Weiterfahrt zum Ohridsee

Heute steht eine gute Mischung aus Kultur und Natur auf dem Programm. Unweit der Stadt Bitola befindet sich die Ausgrabung Herakleia Lynkestis. Diese Stadt war das Zentrum der mazedonischen Region Lynkestis und wurde wahrscheinlich von Philipp II. 350 v. Chr. gegründet. Die Stadt lag an der wichtigen Handelsroute Via Egnatia und war eine reiche Stadt, deshalb wurde sie auch mehrmals brutal ausgeplündert. Dieser Reichtum ist noch heute an den Resten der Akropolis, des Theaters, der Basilika, von Bädern und Privathäusern sowie an den wunderschönen Bodenmosaiken erkennbar.
Nun wird es Zeit, uns einem neuen Schwerpunkt zuzuwenden und wir fahren weiter zum berühmten Ohridsee. Wir erreichen die Stadt Ohrid gerade rechtzeitig für eine Mittagspause und genießen diese bei angenehmen Temperaturen im Freien. Danach haben wir wieder Kraft für einen Stadtbummel und so besuchen wir die Kirche der Heiligen Sophia, sehen das alte Amphitheater und Samoils Festung. Die Periplebtos - Kirche ist eine der ältesten Kirchen und beherbergt interessante Fresken, die uns unser mazedonischer Gästeführer Georgi erklärt. Nach einer kleineren Wanderung kommen wir zur Kirche des Heiligen Johann von Kaneo und bestaunen das schöne Panorama von Kirche und See. Ein wenig fußlahm besteigen wir dankbar ein kleines Boot, welches uns zurück zum Hafen bringt. Wir belohnen uns mit einem Kaffee, haben noch etwas Freizeit und beziehen dann unser Hotel am See. Zum Abendessen gibt es natürlich die berühmte Ohridforelle, sie schmeckt köstlich.
Eine französische Reisegruppe, die mit uns im gleichen Hotel wohnt, bekommt noch eine Folkloredarbietung, wer möchte, kann mit zusehen und -hören..

01.06.2022: Fahrt in die nordmazedonische Hauptstadt Skopje

Voller Erwartung geht es Richtung Skopje, aber unterwegs gibt es noch einen spannenden Höhepunkt: wir besuchen die Bunte Moschee in Tetovo. Sie trägt ihren Namen zu recht und die abwechslungsreiche Ausmalung gibt ihr ein fröhliches Aussehen. Sie wurde 1495 errichtet, die Stifterinnen sollen zwei Frauen gewesen sein. Die bunten Verzierungen stammen allerdings von einer Renovierung im Jahre 1833. Nun wollen wir aber endlich die Hauptstadt sehen und nach einiger Fahrzeit ist es soweit. Von der Festung des römischen Kaisers Justinian aus haben wir einen Blick auf die Stadt und dann geht es hinein in die Innenstadt mit ihren beiden zentralen Plätzen und den dort befindlichen Riesenskulpturen. Die Statue von Alexander dem Großen ist 22 m hoch, auch die seines Vaters Philipp II. hat beachtliche Ausmaße.
Skopje ist mit 540.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes und das wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentrum. Neben der modernen Neustadt gibt es auch noch Reste der Altstadt, Moscheen und alte Badehäuser und Karawansereien.
Uns bleibt nach der Stadtbesichtigung noch etwas Zeit zum Bummeln und Fotografieren, danach geht es in ein hübsches Restaurant zum Abendessen.

02.06.2022: Noch einmal Natur – die Matka–Schlucht

Nach kurzer Fahrt erreichen wir ein beliebtes Naherholungsziel der Einwohner von Skopje - die Matkaschlucht. Da wir rechtzeitig aufgebrochen sind, können wir die schöne Schlucht und den Stausee in Ruhe genießen und als Überraschung noch eine Bootsfahrt unternehmen. Alle sind zufrieden und erfreuen sich bei bestem Wetter an der üppig grünenden Bergwelt. Wir statten natürlich auch dem Restaurant einen kurzen Besuch ab und dann führt uns der Weg über Skopje , wo uns Georgi verlässt, zurück Richtung bulgarischer Grenze. Aber wir verlassen Nordmazedonien nicht, ohne vorher noch ein romantisch gelegenes Kloster zu besichtigen. Eine kurvenreiche Bergstraße bringt uns zum Kloster St. Joachim Osogovski. Die Fresken in der Kirche und an ihren Außenmauern sind beeindruckend und sehr farbenfroh. Das Kloster liegt 825 m hoch und es soll eine heilkräftige Quelle besitzen. Die große Kirche stammt aus dem 19. Jahrhundert. Wir lassen uns von den darin gezeigten Höllenbildern nicht abschrecken und setzen unseren Weg fort Richtung Bulgarien. In Kjustendil, einem kleinen Erholungsort, legen wir eine Mittagspause ein und schauen uns ein wenig um, in der Fußgängerzone ist es doch recht ruhig. Aber wichtig war eine kleine Stärkung und nun geht es zielstrebig zurück in unser Hotel in Sofia.
Der Abend klingt mit einem schönen Abendessen in nun schon gewohnter Runde aus und wir bereiten uns ein wenig auf den morgigen Abreisetag vor.

03.06.2022: Abschied von Sofia

Der letzte Reisetag ist angebrochen und nach einem gemeinsamen Frühstück brechen die ersten Reisegäste auf um zum Flugplatz zu fahren. Ein anderer Teil der Gruppe hat noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel und ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant "Happy-Bar und Grill".
Danach heißt es auch für uns Abschied nehmen von unserer Reiseleiterin Zveta und von Sofia. Damit ging eine interessante, informative und spannende Reise durch drei Länder einer Region zu Ende.

Schlusswort

Eine kurze und intensive Reise führte uns durch drei Länder, die durch ihre Geschichte und ihre Gegenwart in vielfältiger Weise miteinander verbunden sind. Viele Informationen aus erster Hand und viele eigene Eindrücke haben uns diese Region nahegebracht.
Liebe Reisegäste, ich hoffe, die Reise hat Ihnen gefallen und Sie bleiben weiterhin reiselustig und neugierig.
Danke, dass Sie mit mir unterwegs waren und bleiben sie gesund!
Elke Knappe

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