Reisebericht: Rundreise China, Tibet und Nepal – Erlebnis Tibet–Bahn

19.08. – 06.09.2014, 18 Tage Peking – Xining – Tibet– Bahn – Lhasa – Gyantse – Shigatse – Kathmandu – Chitwan–Nationalpark – Pokhara


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Eine Reise in eine ferne, fremde, faszinierende kunterbunte Welt durften wir erleben: China mit den Zeugnissen der Kaiserzeit und vielen Menschen, Tibet - tief verwurzelt im Buddhismus mit beeindruckenden Klosteranlagen und Nepal mit den Bergen
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

19./20.08.14 –Anreise nach Peking

Mit dem Haustürtransfer-Service erreichten wir, 15 Gäste und ich als Reisebegleiterin, pünktlich Berlin-Tegel. Wir begrüßten uns und nahmen nach dem Check In noch einen kleinen Imbiss ein. Dann begann unsere Reise mit Türkish Airline zunächst bis Istanbul. Dort ging es weiter nach Peking. Wir hatten ein Upgrade in die Premium-Economy-Class bekommen und konnten einen entspannten Flug mit viel Komfort genießen. In Peking dauerten die Formalitäten recht lang und auch auf unser Gepäck mussten wir lange warten. Thomas, unser örtlicher Reiseleiter, begrüßte uns in China. Mit dem Bus erreichten wir nach einer guten Stunde Fahrt das Hotel Holiday Inn Express, welches unser Domizil für die nächsten Tage wurde. Nach einer kurzen Pause gingen wir in ein chinesisches Restaurant zum Abendessen. Wir machten das erste Mal Bekanntschaft mit der chinesischen Küche und den Tischsitten.

21.08.14 Platz des Himmlichen Friedens – Verbotene Stadt – Himmelstempel

Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel brachte uns unser Bus zum Platz des himmlischen Friedens. In China waren Ferien und so waren auch viele Chinesen als Touristen in ihrer Hauptstadt unterwegs. Dies sollten wir den ganzen Tag zu spüren bekommen. Wir wurden  immer wieder von Chinesen angesprochen und dienten als Fotomotive. Der Tiananmen-Platz entstand in seiner heutigen Größe 1959 zum zehnjährigen Bestehen der Volksrepublik China. Er spielte in der Geschichte eine große Rolle. Hier fanden Studentendemonstrationen statt, es wurde die Republik China ausgerufen und es worden und werden große Militärparaden abgehalten. Wir sahen die Volkskongresshalle in deren Plenarsaal zehntausend Abgeordnete Platz finden, das Mao-Mausoleum und Gedenkstele der Volkshelden. Anschließend besuchten wir die Verbotene Stadt, den ehemaligen Kaiserplalast, den einstigen Wohn- und Regierungssitz des Kaisers und seines Harems. Er stellte ein grandioses Ensemble klassischer chinesischer Architektur dar. Die Anlage ist eine Stadt in der Stadt. Wir durchquerten die Stadt vom Mittagstor im Süden bis zum Nordtor. Thomas erzählte uns sehr viele Geschichten aus dem Leben des Kaisers mit seinen Konkubinen. Uns beeindruckten die großen Hallen. Wir sahen zum Beispiel die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Harmonie der Mitte und die Halle der Harmoniebewahrung. Wir besuchten die Thronhallenterrassen und die inneren Thronhallen. Alle Gebäude waren reich mit Schnitzereien und kunstvollen Malereien in chinesischer Tradition verziert. Zum Abschluss besuchten wir noch den Palastgarten. Hier sahen wir skurrile Bäume sowie künstliche Felsengebirge. Thomas führte uns zur Pause in ein Zentrum der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wir bekamen eine Einführung in diese traditionelle Heilkunde. Unsere müden Füße wurden nun mit einer Fußmassage verwöhnt. Das tat uns allen sehr gut. Wir konnten etwas erholt das Nachmittagsprogramm in Angriff nehmen. Wir besuchten den Himmelstempel. Dies ist die bedeutendste und vollkommenste Kultstätte des Kaisers. Er opferte auf der offenen Terrasse in der längsten Nacht des Jahres im Rahmen eines mehrstündigen Rituals dem Himmel und dessen Erscheinungen Tiere und andere Opfergaben. Im Frühjahr bat er um gutes Wetter und eine gute Ernte. Wir sahen die Halle des Erntegebets und das Kaiserliche Himmelsgewölbe, eine Rundhalle auf einem hohen Marmorsockel. Diese Bauwerke stellen Meisterwerke der Zimmermannskunst dar. Nur aus Holz erbaut und mit kunstvollen Schnitzereien und Malereien verziert. Der Himmelsaltar, eine Marmorterrasse auf der der Kaiser den Opferritus vollzog, war das Zentrum des Himmelskults. Ihre Gestaltung basiert auf der himmlischen Yang-Zahl Drei und verwendet vor allem die Potenz von drei die Neun: Die Terrasse ist dreifach gestuft, über dreimal neun Stufen ersteigt man sie, der Stein im Zentrum ist von neun konzentrischen Plattenringen umgeben, deren innerster aus neun Steinplatten besteht. Der zweite Ring besteht aus zweimal neun, der dritte aus dreimal neun Platten und so weiter. Dies soll gleichzeitig der Mittelpunkt der Welt sein. Wir waren fasziniert von der Weitläufigkeit der Anlage. Nun waren wir hungrig und alle etwas geschafft. Thomas hatte für uns das Abendessen in einem typischen chinesischen Restaurant bestellt. Wir saßen an zwei großen runden Tischen und auf jedem Tisch gab es in der Mitte eine große, sich drehende Glasplatte. Darauf kamen Schüsseln und Platten mit den verschiedensten Gerichten. Uns allen schmeckte es köstlich und natürlich probierten wir auch die Stäbchen aus. Mit ein bisschen Übung ist es gar nicht so schwer. Zum Abschluss des Tages besuchten wir eine Kung Fu Show. In einer Mischung aus Musical und Kung Fu Vorführung konnten wir die Kunst dieser einmaligen Körperbeherrschung erleben. Ein schöner Abschluss des erlebnisreichen Tages.

22.08.14 – Große Mauer – Sommerpalast – Altstadt

Heute erwartete uns ein weiterer Höhepunkt unserer Reise: Die Große Mauer! Bei gutem Wetter erklommen wir einen Teil des weltberühmten Bauwerkes. Die Mauer ist über 6.000 Kilometer lang und wurde als Verteidigungsanlage errichtet. Wir wagten uns die steilen Stufen auf der nicht so stark begangenen Seite bis zu den Wachtürmen hinauf. Die Mühe wurde mit einem tollen Blick über die Mauer belohnt. Uns alle faszinierte die Dimension dieses einmaligen Bauwerkes. Nach einem längeren Aufenthalt kehrten wir nach Peking zurück. Es folgte der zweite Höhepunkt des Tages: der Besuch des Sommerplastes, auch als „Garten der Pflege des Altersfriedens" bezeichnet. Wir erlebten eine riesige Parkanlage mit dem Kunming See. Hier lebte die Mutter des Kaisers und regierte das Land. Der Park ist wunderschön gestaltet mit Wandelgängen aus Holz mit reichen geschnitzten und gemalten Verzierungen. Paläste mit verschiedenen Innenhöfen gehören genauso zum Park wie das berühmte Marmorboot. Mit der Fähre fuhren wir zum anderen Ufer. Vom Boot aus hatten wir einen schönen Blick auf die gesamte Anlage des Sommerpalastes. Wir kehrten in die Altstadt zurück. Thomas hatte für uns eine Rikscha-Fahrt durch die alte Stadt organisiert. Mit den Fahrrad-Rikschas ging es durch die engen Gassen vorbei an den alten grauen Häusern. Wir konnten in ein solches Haus hineinschauen und sahen wie die Familie seit 4 Generationen in dem zweihundert Jahre alten Haus lebt. Die Hausherrin spielte uns ein Stück auf einem traditionellen Instrument, welches einer Zitter glich. Wir konnten unsere Fragen stellen und hatten einen kleinen Einblick in das Leben der Chinesen. Anschließend besuchten wir einen kleinen Markt und Thomas erklärte uns einige Obst- und Gemüsesorten, die es in Europüa nicht gab. Als Überraschung hatte Thomas eine Chinesische Teezeremonie organisiert. Uns wurde gezeigt, wie verschiedene Sorten Tee richtig aufgebrüht werden. Wir durften aus kleinen Schälchen fünf verschiedene Sorten Tee probieren. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Peking wollten wir unbedingt noch eine weitere Spezialität probieren - die Peking-Ente. Auch dies konnte Thomas für uns noch arrangieren. Die Ente wurde knusprig gebraten und in kleine Stück filetiert. Diese legten wir auf einen Pfannkuchen der mit Soja-Paste bestrichen wurde und dazu kamen noch Streifen von Porree und Radieschen. Es war ungewöhnlich, Ente in dieser Form zu essen, aber es schmeckte gut. Nun wollten wir rasch ins Bett, denn der nächste Tag sollte etwas anstrengend werden.

23.08.14 Flug nach Xining – Besichtigungen in Xining – Fahrt mit der Tibet–Bahn

Bereits 3.00 Uhr klingelte der Wecker und der Bus brachte uns zum Flughafen nach Peking. Nach dem etwas langwierigen Check-In starteten wir pünktlich mit einem Flieger der Air China nach Xining. Hier erwartete uns Martin, unser Reiseleiter für die nächsten zwei Tage. Da unser Zug der Tibet-Bahn nach Lhasa erst am späten Abend in Xining abfuhr, hatten wir den ganzen Tag Zeit für Besichtigungen. Wir besuchten zuerst den Tulou Guan, eine Taoistische Klosteranlage. Ihre Geschichte begann vor 1.800 Jahren als Mönche eine kleine Klosteranlage in Höhlen hoch am Berg anlegten. Inzwischen ist das Kloster zu einer großen Anlage ausgebaut mit verschiedenen Tempeln in denen unterschiedliche Götter verehrt werden. Martin erklärte uns einige dieser Götter und etwas vom Taoismus. Die Haupthalle war im Jahr 2007 abgebrannt und dann wieder neu aufgebaut worden. Anschließend besuchten wir den Nau Chan Tempel - einen buddhistischen Tempel. Hier begegneten wir das erste Mal dem lachenden Buddha. Wir stiegen zur Haupthalle hinauf, die erst vor 3 Jahren erbaut wurde. Danach besuchten wir die alten Hallen, in denen jeweils eine andere Gottheit verehrt wurde. Nun hatten wir uns eine Pause verdient. In einem hübschen Restaurant legten wir eine Teepause ein. Wir tranken grünen Tee und probierten chinesische Küchlein. Frisch gestärkt besuchten wir das Xining-Museum. Dort erfuhren wir einiges über die Traditionen der Tibeter und der nationalen Minderheiten in der Region. Anschließend ging es zum Einkaufen in einen Supermarkt, denn wir mussten uns für unsere Zugfahrt noch mit Lebensmitteln eindecken. Auch das waren ein Erlebnis und eine kleine Herausforderung, denn wir konnten ja nicht alles erkennen, was es gab. Aber auch dabei war uns Martin behilflich und so waren wir für den nächsten Tag versorgt. Nach dem Abendessen fuhren wir zum Bahnhof von Xining. Wir warteten im Warteraum für Passagiere der 1.Klasse, der natürlich nicht mit einem Warteraum bei uns zu vergleichen war. Dann durften wir in den Zug. Wir bezogen unsere Abteile mit jeweils 4 Personen und richteten uns für die nächsten 24 Stunden ein. Alle waren müde und legten sich zu Bett.

24.08.14 – Fahrt mit der Tibet–Bahn nach Lhasa

Am Morgen erwachten wir mehr oder weniger ausgeschlafen. Im Speisewagen wurde uns ein chinesisches Frühstück mit Reissuppe, Hefebrot und Ei gereicht. Wir haben mal gekostet und schnell festgestellt, dass dies doch nicht ganz unserem Geschmack entsprach. Aber wir hatten ja vorgesorgt und Kaffee und Brötchen mitgebracht. Nun verbrachten wir den Tag im Zug mit Schauen, Fotografieren und Plaudern. Die Tibet-Bahn ist die höchste Bahnstrecke der Welt und führt durch die tibetische Hochebene bis auf eine Höhe von 5.076 Meter in den Tanggula Mountians. Wir merkten dass wir uns auf dem Dach der Welt befanden. Die Höhe schaffte uns dann doch alle ein klein wenig, aber mit ganz viel Teetrinken und nicht zu schnellen Bewegungen haben wir die Fahrt alle sehr gut überstanden. Der Zug fuhr durch eine überwältigende Landschaft mit riesigen Weideflächen auf denen wir Yaks und Hochland-Antilopen entdeckten. Wir sahen den höchsten Süßwassersee der Welt, den Cuona See auf 4.495 Metern Höhe. Am späten Abend erreichten wir Lhasa in 3.680 Metern Höhe. Hier begrüßte uns Li, unser Reiseleiter in Tibet, ganz herzlich mit der traditionellen Hadda, einem weißen Schal, der Glück bringen soll. Wir fuhren zum Hotel und bezogen unsere Zimmer und gingen dann auch gleich ins Bett.

25.08.14 – Shoton–Fest – Besuch des Norbu Lingka–Parkes und des Sera–Klosters

Wir hatten alle ganz gut geschlafen. Dennoch war die Höhe noch zu spüren. Aber voller Neugier begaben wir uns auf Entdeckungsreise in Lhasa. Es war der erste Tag des Shoton- oder auch Joghurt-Festes, dessen Ursprünge im 17.Jahrhundert liegen. An diesem Tag kehrten die Mönche zu ihren Familien zurück und dies wurde durch die Familien mit Gesängen, Tänzen und Jogurt gefeiert. Darüber hinaus fand ein Wettbewerb der tibetischen Oper statt. Im Depung- und im Sera-Kloster fanden große Gebetszermonien statt. Wir besuchten zuerst den Norbu Lingka-Park. In der tibetischen Sprache bedeutet Norbu Lingka Schatzgarten. Er war die Sommerfrische für die Dalai Lama. Der Garten wurde um 1740 gebaut und war ein Kurort des 7.Dalai Lama. Später wurde er der Sommerpalast der Dalai Lama. Jeder Dalai Lama erhielt einen eigenen Palast. Wir besuchten den Palast des 5. Dalai Lama, den Truzing Palast des 8. Dalai Lama und den Dadan Mingjur Palast der 14. Dalai Lamas. Dieser ist der heutige Dalai Lama. Alle Paläste waren sehr schön ausgestattet und dienten den Dalai Lamas als Sommerresidenz. Der Dadan Mingjur Palast wurde 1950 erbaut und der heutige Dalai Lama verbrachte 1957 und 1958 die Sommer in diesem Palast. Wir sahen das Wohnzimmer, das Repräsentationszimmer mit dem Thron und das Bad des Dalai Lama. 1959 wurde Tibet durch China besetzt und der Dalai Lama ging nach Nordindien ins Exil. Die Paläste und die riesige Garten-Anlage sind heute als Museum für Besucher zugänglich. Der Park ist ein Zentrum des Shoton-Festes. Viele Familien feierten und campierten in der Parkanlage. Viele trugen ihre farbenfrohen Trachten. Es fanden verschiedene Vorführungen statt. Rund um die Mauern der Paläste waren Marktstände aufgebaut, an denen verschiedenste Speisen und Getränke aber auch allerlei andere Dinge von der Decke bis hin zum Spielzeug alles angeboten wurde. Wir spazierten durch das bunte Treiben, schauten bei den Darbietungen zu und fanden immer wieder herrliche Fotomotive. Li kaufte für uns dann auch noch Joghurt - denn den sollten wir natürlich zum Joghurt-Fest probieren. Wir waren fasziniert. Dann ging es weiter zum Sera-Kloster. In ihm fand eine Gebetszeremonie statt. Tausende Pilger wanderten zu dem Kloster, welches sich am Rand von Lhasa an einem Berghang befand. Li hatte uns schon vorbereitet, dass viele Pilger unterwegs sein werden. Wir reihten uns in den Strom der Pilger ein und ließen uns einfach mittreiben. Die Tibeter waren alle sehr freundlich und wenn wir ein Lächeln im Gesicht hatten, bekamen wir auch eines zurück. Es machte riesigen Spaß dieses Fest zu Erleben. Li zeigte uns in einer Halle tolle Mandalas, die die Mönche aus buntem Sand mit Hilfe von Jack-Hörnern nach strengen Vorlagen zu Festen herstellen und dann eigentlich wieder dem Wind übergeben. Aber drei dieser einmaligen Kunstwerke wurden in Vitrinen für die Besichtigung durch Touristen erhalten. Dann stiegen wir mit den Pilgern hinauf zum höchsten Punkt des Sera-Klosters. An drei aufeinander folgenden Tagen wurde an einer Felswand je ein riesiger Teppich ausgerollte, welcher Buddha in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft zeigt. Wir sahen den wunderschönen bunten Teppich der Vergangenheit. Vor diesem Teppich beteten die Pilger und gaben kleine Opfergaben. Es war für uns ein beeindruckendes Erlebnis den Buddhismus auf diese Art und Weise zu erleben. Danach kehrten wir mit vielen Eindrücken in unser Hotel zum Abendessen zurück. Anschließend spazierten wir noch etwas in der Nähe des Hotels. Wir waren uns einig - Tibet ist eine für uns fremde aber unheimlich interessante Welt und wir freuten uns auf die nächsten Tage. An die Höhe hatten wir uns inzwischen auch gewöhnt.

26.08.14 Besuch des Jokhang–Klosters, der Barkor–Strasse und des Potala–Palastes

Heute sollten wir einen tiefen Einblick in den Buddhismus bekommen. Das erste Highlight stand auf dem Programm - das Jokhang Kloster. In ihm soll sich angeblich die erste Buddha Figur befinden und Buddha selbst schon gebetet haben. Ziel vieler Pilger, die mit ihrem tiefen Glauben uns sehr berührt haben, sind die besonders heiligen Gemäuer. Wir besichtigten gemeinsam mit vielen Buddhisten den ersten Buddha und tauchten ein in eine für uns so fremde Welt. Von der Dachterrasse hatten wir dann einen einmaligen Blick über die goldenen Dächer und zum Potala-Palast. Jeder Buddhist muss 100.000 Mal in seinem Leben das Gebetsritual ausführen. Viele Gläubige taten dies auf der Bakhor-Straße oder direkt vor dem Kloster. Nun spazierten wir im Uhrzeigersinn um das Kloster herum. Auf der Bakhor-Straße zogen tausende Pilger um das Kloster. Einmal im Leben muss jeder Buddhist um das Kloster gelaufen sein. Die Anzahl, wie oft man um das Kloster läuft ist ganz verschieden, muss jedoch immer eine ungerade Zahl sein. Wir spazierten nun auch über die für ihre vielen Geschäfte mit allerlei buddhistischen Gegenständen, wie die wunderschönen Gebetsmühlen, bekannte Straße. Am Nachmittag stand das absolute Highlight Lhasas auf dem Programm: der Potala Palast. Dieses riesige Gebäude thront über der Stadt wie aus einer anderen Welt. Er ist der höchste Palast der Welt mit 999 Zimmern. Er wurde im 17. Jahrhundert durch den 5.Dalai Lama erbaut. Hier lebten die bisherigen Dalai Lamas und wurden auch hier begraben. Wir erklommen viele Treppenstufen an den Außengemäuern entlang und stiegen langsam empor.
Wir gingen durch den Eingang, der mit Vorhängen aus Yakwolle behangen ist, um vor Regen zu schützen aber auch kühle Luft bei Hitze durchzulassen. Der Boden des Palastes ist, wie in vielen Gebäuden in Tibet aus einer Mischung aus Lehm und Yakbutter hergestellt und damit glatt und glänzend wie Marmor. Tausende Buddhas - jeder mit seiner eigenen Geschichte - befinden sich im Palast. Wir sahen die Wohnräume einiger Dalai Lama und die Seelenstuppas, in denen die Dalai Lama mumifiziert bestattet sind. Die prunkvollste Seelenstuppe erhielt der 5.Dalai Lama aus 3.721 kg Gold und reich verziert mit Edel- und Halbedelsteinen. Riesige Schätze durften wir hinter den dicken Mauern in den vielen Räumen bestaunen. Durch die Mönche wurden diese erhalten und von den Tibetern verehrt. Wir waren tief beeindruckt. Nun stellte sich uns die Frage, wie jedes Jahr der Palast gestrichen wird. Li konnte sie uns beantworten: Es wird die Farbe aus Milch und Honig eimerweise aus den Fenstern gekippt, sodass sie an der Wand, die schräg ist, langsam hinab läuft und die Fassade weiß erhält. Aus der Nähe sahen wir, dass die roten Teile des Gebäudes aus Bambus bestehen. Die roten Bereiche des Palastes sind die eigentlichen Klostergemäuer. In den gelben Gebäuden befanden sich die Büros für den Dalai Lama und die weißen Gebäudeteile dienten als Wohn- und Arbeitsorte der Beamten. Über die Rückseite stiegen wir wieder hinab. Dabei eröffnete sich uns ein herrlicher Blick über Lhasa. Nun waren wir aber alle etwas erschöpft. Also kehrten wir zum Hotel zurück und ruhten uns aus. Am Abend nahmen wir unser Abendessen in der Altstadt ein.

27.08.14 – Fahrt nach Gyantse

Für ein paar Tage kehrten wir Lhasa heute den Rücken, um uns im Hochland und in den ländlichen Gebieten umzusehen. Wir fuhren entlang des Lhasa Flusses in Richtung Khamba La Pass. Unserem Busfahrer und unser Bus mussten Höchstleistungen vollbringen. Eine einmalige Straße schlängelte sich über enge Serpentinen in die Höhe und wir wurden mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. Dieses Panorama konnten wir am ersten Aussichtpunkt genießen. Hunderten von Gebetsfahnen, die bunt im Wind flatterten sollten wir heute immer wieder entdecken. Die Farben der Fahnen haben alle eine andere Bedeutung: Rot steht für das Feuer, Gelb bedeutet Erde, Grün ist die Farbe des Wasser, Blau symbolisiert den Himmel und Weiß ist die Farbe der Wolken. Vom Khamba La Pass eröffnete sich uns ein tollen Blick auf den Heiligen See Yamdrok Tso, der in leuchtenden Türkis strahlte. Nun ging es von 4.810 m wieder auf 4.441 m zum Ufer des Sees herunter. Wir legten am Ufer des Sees unsere Mittagspause ein. Mit unseren mitgebrachten Snacks genossen wir das herrliche Panorama am türkis- und smaragdfarbenen See. Er ist 20 km lang und 40 m tief. Unsere Route führte uns entlang des Sees. Vorbei an kleinen Dörfern und den Feldern ging es weiter. Am Karo La Pass erreichten wir den höchsten Punkt des Tages mit 5.020 Metern. Eine riesige Gletscherzunge schiebt sich oberhalb des Passes ins Tal. Ein Fotostopp musste natürlich sein, denn es war dies der höchste Punkt, den wir während unserer Reise erreichten. Wir legten das letzte Stück unseres Wegs vorbei an zahlreichen wundervoll türkisen Gletscherseen und unzähligen Gebetsfahnen bis nach Gyantse fort. Nachdem wir unsere einfachen Zimmer im Hotel bezogen hatten und in einem chinesischen Restaurant wieder sehr gut zu Abend gegessen hatten, spazierten wir noch etwas durch die Stadt. Unser Resümee für den Tag: Uns fehlten die Worte, ob dieser gewaltigen Landschaft mit ihren Naturschönheiten - und wir standen wirklich auf dem Dach der Welt in Tibet.

28.08.14 Besuch des Palchoe–Klosters – Fahrt nach Shigatse – Besuch des Tashilhunpo–Kloster

In unserem Hotel erwartet uns ein einfaches Frühstück in traditionell tibetischer Umgebung. Danach besuchten wir das Palchoe-Kloster, welches 1.000 Jahre alt ist und gleichzeitig die Stupa der 10.000 Buddhas beheimatet. Dieses Kloster ist zudem eine ganz große Besonderheit, denn in ihm sind gleichzeitig alle drei tibetischen Richtungen des Buddhismus vereint. In der Versammlungshalle saßen die Mönche bei ihrem morgendlichen Gebet. Wir durften kurz zuschauen, wie sie aus den dicken Gebetsbüchern vorlassen oder die Gebete sprachen. Nun bestiegen wir die Stupa und schauten uns die verschiedenen Buddhas der Stupa an. Jeder verkörperte einen anderen Buddha und die kleinen Kammern dienen den Mönchen als Meditationsstuben. Anschließend machten wir uns weiter auf den Weg nach Shigatse. Die Route führte uns vor allem durch landwirtschaftliche Gegenden. Wir waren erstaunt, dass der Boden in diesen Höhen sehr fruchtbar ist, sodass viel Getreide angebaut wird. Dieses wird aber unter einfachsten Bedingungen mit der Sichel geerntet und zu Garben zusammengebunden und zum Trocknen aufgestellt. Unterwegs legten wir einen kurzen Stopp ein und Li, unser Reiseleiter, fragte bei einer Bauernfamilie, ob wir kurz in das Haus schauen durften. Wir wurden freundlich eingelassen. Die Familie hatte drei Söhne, von denen zwei in Lhasa das Handwerk der Malerei erlernten. Der älteste Sohn lebte mit seinen Eltern in dem großen Haus. Sie besaßen drei Rinder, ein Kalb und Hühner. Das Erdgeschoß des aus Schilf, Lehm- und Yakdung-Ziegeln gebauten Hauses wurde als Schuppen, Abstellraum und Vorratsraum genutzt. In der ersten Etage befanden sich mehrere Räume der Familie. Eine Wohnküche mit Ofen, der gleichzeitig als Herd diente, mit Bänken, die gleichzeitig als Betten dienten und ein wunderschöner, buntbemalter Schrank. Ein großer Raum diente als Gästezimmer und wurde für Feierlichkeiten genutzt. Ein dritter Raum war das Heiligtum der Familie. Hier befanden sich ein kleiner buddhistischer Altar und einige Sitzgelegenheiten. Dies war das Wohnzimmer der Großeltern. Wir sahen, unter welch einfachen Bedingungen die Bauersfamilien in Tibet leben. Der Besuch war sehr interessant für uns. Am Mittag erreichten wir Shigatse, die zweitgrößte Stadt in Tibet, etwas niedriger auf 3.800 Metern Höhe. Nach einer kurzen Mittagspause im Hotel stand noch ein Highlight auf unserem Programm. Am Fuß des Nyima-Berges befindet sich das Tashilhunpo-Kloster. Es wurde 1447 vom ersten Dalai Lama gebaut. In ihm befindet sich die größte Buddha-Statue Tibets. Sie ist 26 Meter hoch und reicht über drei Stockwerke. Natürlich bestaunten wir diesen riesigen Buddha der Zukunft, dessen Zeigefinger 3 Meter lang ist. Inzwischen ist das Kloster Sitz der Panchen Lama. Derzeit residiert im Winter der 11. Panchen Lama im Kloster. Wir schauten uns die Versammlungshalle und die Seelenstupas der Panchen Lama an. Auch in diesem Kloster leben etwa 150 Mönche und erlernen die Lehre des Buddhismus. Es war wiederum sehr eindrücklich für uns. Am Nachmittag besuchten wir die kleine Altstadt von Shigatse, die uns mit einem kleinen traditionellen Markt begrüßte. In einem Restaurant ließen wir den Tag mit einem chinesischen Abendessen ausklingen.

29.08.14 – Rückfahrt nach Lhasa du Besuch des Drepung–Klosters

Heute ließen wir die hohen Berge hinter uns und kehrten zurück ins wunderschöne, quirlige Lhasa. Somit fuhren wir am Morgen in Shigatse ab und nahmen die 220 geschlängelten Kilometer in Angriff. Durch eine interessante Landschaft führte uns die gemütliche Fahrt, denn Busse durften in Tibet nur mit maximal 40 km/h fahren. Unterwegs sahen wir eine interessante Landschaft und den beeindruckenden Lhasa Fluss. Am Nachmittag kamen wir in Lhasa an und besuchten das Drepung-Kloster. Es ist das älteste und größte Kloster Tibets, liegt malerisch erhaben über Lhasa in den Fels gebaut und wird von einem Fluss durchströmt, der sogar einige der Gebetsmühlen mit Wasserkraft antreibt. In seiner Blütezeit lebten bis zu 10.000 Mönche in dem Kloster. Derzeit leben jedoch nur knapp 600 Mönche in diesem Kloster. Ihnen konnten wir bei ihrem täglichen Leben zusehen. Dazu mussten wir die zahlreichen Stufen und Treppen des Klosters empor klettern. Wir konnten in die Küche schauen, wo Suppe und Yak-Butter-Tee für die Mönche in großen Kesseln zubereitet wurde. Wir sahen die Mönche vor der großen Versammlungshalle debattieren. Wir schlängelten uns durch die vielen Hallen, vorbei an zahlreichen Buddhas. Immer wieder begegnete uns dabei, wie schon in den anderen Klöstern, die wir besucht hatten, die buddhistische Gebetsformel: O ma ni fei Mei Hong - was so viel wie Juwel aus dem Lotos bedeutet. Einmal mehr beeindruckte uns der tiefe Glauben der Menschen, denn dies Formel wird tausendfach von den Gläubigen gesprochen. Nach unserer Ankunft in Lhasa machten wir noch einen kleinen Einkaufbummel, um das ein oder andere tibetische Mitbringsel für die Daheimgebliebenen zu besorgen. Den Abschluss unserer Zeit in Tibet bildete ein tibetisches Abendessen mit einer kleinen Vorführung tibetischer Folklore. Bevor wir zum Hotel zurückfuhren, legten wir noch einen Stopp am beleuchteten Potala-Palast ein. Dieses eindrückliche Bild war ein schöner Abschied von Tibet, seinen freundlichen Menschen und den beeindruckenden Klöstern und Zeugnissen des Buddhismus.

30.08.14 – Flug nach Kathmandu – Besichtigung von Kathmandu

Am Morgen verließen wir Lhasa und fuhren zum Flughafen, um einen neuen Abschnitt unserer Reise in Angriff zu nehmen. Nachdem uns Li verabschiedete, erledigten wir alle Zollkontrollen und Sicherheitschecks und flogen mit 20 Minuten Verspätung nach Kathmandu. Während des Fluges konnten wir erstmals den Himalaya mit dem Mount Everest erblicken. In der Hauptstadt Nepals erwartete uns unser Reiseleiter K.C. mit einem freundlichen Namaste - was so viel, wie Herzlich Willkommen oder Guten Tag heißt. Erst einmal ging es zum Hotel, um uns etwas frisch zu machen. Am Nachmittag erlebten wir dann den endgültigen Kulturschock. Wir besuchten die Innenstadt von Kathmandu, wo uns am Durban Square als erstes das Haus der lebenden Göttin Kumari erwartete. Kumari ist ein kleines Mädchen, das die Göttin Kali verkörpert - die Hindu Göttin der Kraft. Sie wird im Alter von 3 - 4 Jahren aus ihrer Kaste ausgesucht und lebt dann 7 - 9 Jahre bis zu ihrer Pubertät in dem Haus, eigentlich in einem goldenen Käfig, denn sie darf das Haus nur zu Prozessionen verlassen. Sobald sie die Pubertät erreicht, geht sie zurück in ihr altes Leben, das aber eigentlich auch dann kein normales mehr ist. Anschließend besuchten wir den ehemaligen Residenzpalast der Könige und wandelten durch dessen Zeremonienhof. Die wunderschönen Holzschnitzarbeiten an dem Backsteinbau beeindruckten uns. Danach standen wir vor dem Gründungshaus von Kathmandu. Der Name Kathmandu bedeutet übersetzt Holzhaus. Das 1. Haus der Stadt war um 1200 ein Holzhaus aus einem Baum, welches als Herberge diente. Während des kurzen Spaziergangs durch die Gassen der Stadt wurde uns dann endgültig bewusst, dass wir uns in einem der ärmsten Länder der Erde befanden. Die Menschen versuchten sich mit jeglichen Waren, die sie zum Verkauf anboten, über Wasser zu halten. Wir beendeten den ersten Tag in Nepal mit einem Besuch des Affentempels. Auf dem Gelände leben viele Paviane, deshalb die Bezeichnung Affentempel. Wir sahen auch allerhand der verehrten Tiere. Der Tempel befand sich auf einem Hügel am Westrand der Stadt und ist auch unter dem Namen Swayambhunath-Stupa bekannt. Die goldene Stupa ist ein Wallfahrtsort vor allem für Pilger aus Tibet. Von der Terrasse hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt Kathmandu. Am Abend konnten wir uns an dem sehr guten internationalen Buffet im Hotel bedienen.

31.07.14 – Flug über den Himalaya – Besichtigung von Baktapur und Patan

Der Tag begann für den größten Teil unserer Gruppe mit einem ganz besonderen Highlight, wir wollten die 8.000er und den Mount Everest endlich einmal live sehen. Unser Bus brachte uns zum Flughafen von Kathmandu. Nun flogen wir mit einer kleinen Jetstream 41 mit nur 20 Sitzplätzen in Richtung Himalaya. Alle hatten Fensterplätze. Anfänglich versperrten uns Wolken den Blick auf die Berge. Diese verzogen sich aber und wir erblickten die traumhafte Kette von schneebedeckten Bergen. Dann rückte der Berg aller Berge - der Mount Everest in unser Blickfeld. Jeder durfte dem Piloten im Cockpit einen Besuch abstatten, um Fotos zu machen. Wir waren fasziniert von der Schönheit des Gebirges mit Mount Everest, Lothse und Makalu, sowie all den anderen Acht- und Siebentausender. Wir flogen nun wirklich über das Dach der Welt - ein Erlebnis, welches wir nicht so schnell vergessen werden. Mit tollen Fotos kehrten wir zum Hotel zurück und stärkten uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Am Vormittag besichtigten wir Baktapur - die Stadt der Gläubigen. Wir besuchten den Palast des Malla Königs, welcher 55 handgeschnitzte Fenster besitzt und spazierten durch die quirligen Gassen der Altstadt. K.C. erzählte uns viele Details aus der Geschichte der Stadt, deren Ursprung bis ins frühe 8.Jahrhundert zurück geht. Am Töpferplatz fanden wir uns ins Mittelalter zurück versetzt. Es wird noch getöpfert wie in alten Zeiten und auf dem ganzen Platz standen oder lagen die Tongefäße zum Trocknen, bevor sie in einem alten Erdofen direkt neben dem Platz gebrannt wurden. Anschließenden fuhren wir nach Patan. Wir gingen durch die Gassen der ehemaligen Königsstadt. Unser erstes Ziel war der Goldene Tempel von Patan, der im 12. Jahrhundert im Hindu Baustil gebaut, Buddha jedoch geweiht wurde. Der weitere Weg führte uns zum historischen Hauptplatz. Er ist eine beeindruckende Tempelanlage mit Tempeln aller Glaubensrichtungen. K.C. erklärte uns die einzelnen architektonischen Elemente, ehe wir etwas Freizeit hatten. Diese fiel allerdings im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, denn es setzte ein heftiger Regenguss ein, der den Platz und die umliegenden Gassen im Nu in kleine Seen und Bäche verwandelte. Unser Weg zum Bus glich dann auch eher einem Slalomlauf zwischen Pfützen, hupenden Autos und Motorrädern - ein Abenteuer für uns alle. Wir waren froh, den Bus erreicht zu haben, der uns wieder zum Hotel brachte.

01.09.14 – Fahrt in den Chitwan–Nationalpark

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in den Chitwan Nationalpark. Die Strecke führte uns durch ein landschaftlich schönes Flußtal nach Muglin und von dort weiter auf dem Ost-West Highway, wie völlig übertrieben die Landstraße genannt wurde bis zum Eingang des Nationalparks. In der Manchan Villa Lodge wurden wir mit kühlen Getränken und einem leckere Mittagessen begrüßt. Am Nachmittag erlebten wir einen weiteren Höhepunkt unserer Reise, denn wir durften auf Elefanten reiten und erkundeten so die Umgebung. Zu viert nahmen wir auf dem Rücken der Dickhäuter Platz. Es ging mitten durch den Dschungel über Stock und Stein und durch den Fluss und anschließend durch dichtes Elefantengras auf die Pirsch nach weiteren Tieren. Sie ließen nicht lang auf sich warten und so hatten wir nach ein paar Minuten ein Panzernashorn vor der Linse. Es ließ sich von den fünf großen Elefanten nicht stören. Einer unserer Elefanten wurde sogar von seinem Jungen begleitet, der ab und an noch zum Säugen ansetzte und viel Spaß beim Durchqueren des Flusses hatte und ausgiebig darin badete. Während dem insgesamt knapp 2-stündigen Ritt sahen wir zudem noch ein weiteres Nashorn und einige Vögel. Nach einem Kaffee oder Tee und etwas Freizeit trafen wir uns erneut, um uns das nepalesische Abendessen schmecken zu lassen und anschließend eine Diashow über die Tiere im Nationalpark zu sehen.

02.09.14 Rundfahrt mit Ochsenkarren und Wanderung durch den Chitwan–Nationalpark

Eigentlich standen heute eine Jeep-Safari und eine Bootsfahrt auf unserem Programm. Auf Grund des Hochwassers des Kali Gandaki-Flusses konnten die Jeeps allerdings nicht zum Ausgangspunkt der Bootsfahrt fahren. Deshalb hatte der Manager der Lodge für uns ein anderes nicht minder interessantes Programm organisiert. Nach einem Kaffee oder Tee am frühen Morgen spazierten wir zum Eingang unserer Lodge, wo bereits drei Holzkarren, welche von Ochsen gezogen wurden für uns bereit standen. In gemütlichem Tempo gezogen von zwei Ochsenstärken erlebten wir die Landschaft und Dörfer in der Nähe unserer Lodge. Wir sahen Reisfelder und ganz unterschiedliche Häuser. Die Häuser der Mao-Chinesen waren teilweise kleine Villen und die der Nepali aus Beton oder Ziegeln gebaut, während die Ureinwohner des Gebietes, die Tharu noch in Lehmhütten wohnten. In einem der Dörfer hielten wir an und durften in ein Lehmhaus schauen und den Frauen bei der Arbeit zusehen. Während der Fahrt konnten wir auch erstmals einen Blick auf die am Horizont erscheinenden schneebedeckten Gipfel des Manaslu und der Anapurna-Kette erhaschen.
Zurück in unserer Lodge erwartete uns das nette Küchen- und Service-Team bereits mit einem vorzüglichen Frühstücks-Buffet. Nach einer kurzen Pause spazierten wir zu einem kleinen Platz in der Lodge, wo uns bereits ein Elefant mit seinem Führer und ein Ranger erwarteten. Nun war Zeit für uns noch etwas mehr über die gewaltigen Dickhäuter zu lernen. Wir erfuhren dabei interessante Dinge, wie beispielsweise, dass ein Elefant zwischen den Fußnägeln und der Haut als einzigen Punkt am Körper schwitzt und dass die Schulterhöhe so hoch ist wie der zweifache Fußumfang. Elefanten werden bis zu 80 Jahre alt und haben ein sehr gutes Gedächtnis. Wir sahen, wie die Wärter die Tiere steuern. Zum Schluss durften wir den Elefanten mit Grasbündeln füttern und natürlich auch schöne Fotos mit dem Dickhäuter machen. Bis zum Mittagessen ruhten wir uns etwas aus, denn die schwül-warme sehr feuchte Luft machte uns doch allen etwas zu schaffen. Am Nachmittag trafen wir uns zu einem Spaziergang, um die Flora und Fauna am Rande des Chitwan Nationalparks etwas genauer zu beobachten. Wir bekamen einen guten Einblick in die abwechslungsreiche Pflanzenwelt. Außerdem sahen wir verschiedene Vögel wie die Myna, einen Eisvogel, Eulen, Spechte und Stare. Wir entdeckten Frösche und einen Schlammfisch. Auf unserer kleinen Wanderung begegneten wir auch vielen Einheimischen mit ihren Haustieren, wie Wasserbüffel, Ziegen und Schafen. Wir wurden bestaunt und dennoch freundlich begrüßt. Nach einer kleinen Pause, warteten schon die Stocktänzer auf uns. Sie brachten uns mit ihren Rhythmen ein bisschen einheimische Kultur näher. Wie sollte es anschließend anders sein, wurden wir natürlich aufgefordert, mit zu tanzen und somit endete alles in einem turbulenten Tanz mit den Einheimischen - ein tolles Erlebnis. Zum Abschluss verwöhnte uns das Team der Lodge mit einem leckeren Barbecue-Abendessen.

03.09.14 – Fahrt zum Begnas Lake

Am Morgen erwarteten uns die zuvorkommenden Kellner mit einem leckeren Frühstück, ehe wir uns von diesem idyllischen Ort verabschieden mussten und unsere weitere Reise antraten.
Über den Ost-West-Highway ging es zunächst wieder bis Muglin zurück und von dort Richtung Westen durch beeindruckende Schluchten und Landschaften bis ins Pokhara-Tal. Am Begnas See standen bereits Boote zum Resort bereit. Unsere Koffer wurden auf ein separates Boot geladen und wir stiegen ebenfalls in zwei Boote, die uns mit der Kraft von zwei Ruderern zu unserem Dschungel-Resort brachten. Bei der idyllischen Bootsfahrt konnten wir das ruhige Plätschern der Ruderer genießen. Am Begnas Lake Resort angekommen wurden wir mit Erfrischungstüchern und -getränken begrüßt und zu unseren Bungalows gebracht.
Am Nachmittag unternahmen wir gleich einen ausgedehnten Spaziergang über die umliegenden Hügel und entdeckten dabei so manch interessante Pflanze. Bei einem Kaffee-Bauern legten wir einen kurzen Stopp ein und erfuhren einiges über die Produktion des Bio-Kaffees in der Region. Kurz vor dem Abendesseb erreichten wir wieder die Bungalow-Anlage, machten uns kurz frisch und genossen das leckere nepalesisch-internationale Abendessen bei einem tollen Blick über die Lichter des Begnas Sees.

04.09.14 – Pokahara

Frühaufsteher wurden heute mit einem schönen Sonnenaufgang über der Anapurna-Kette, deren Gipfel 7.000er und 8.000er sind, belohnt. Die schneebedeckten Bergspitzen erstrahlten im goldenen Morgenlicht der Sonne über dem Begna See. Nach dem Frühstück begaben wir uns wieder in die Boote und wurden durch die Ruder ans andere Ufer gebracht. Mit dem Bus ging es nun weiter nach Pokhara. Die Stadt mit 200.000 Einwohneren befindet sich am größeren Pehwa-See. Wir schauten uns zunächst den Devis-Wasserfall an, der sein Bett tief in die Gesteinsformationen gegraben hat. Anschließend fuhren wir in den Stadtteil, in dem seit 1960 viele Flüchtlinge aus Tibet leben. Wir schauten in einem Handwerker-Centrum vorbei, wie die Tibeter wunderschöne Teppiche knüpften und Taschen aus bunt gewebten Stoffen nähten. Hier fanden wir sehr schöne Mitbringsel. Anschließend brachte uns der Bus in das touristische Zentrum der Stadt. Wir schauten zunächst zum Ufer des Phewa-Sees. Auf der anderen Seite des Sees hoch auf einem Hügel konnten wir die Friedens-Pagode sehen. Mit ihrem strahlenden weiß und der goldenen Spitze hob sie sich wunderschön vom Grün der Bäume und vom Blau des Himmels ab. Die Pagode ist im Moment nicht zugänglich, da es unmittelbar vor ihr vor einiger Zeit einen Erdrutsch gab. Bei den sehr hohen Temperaturen hätten wir wahrscheinlich auch so die 1,5 stündigen Wanderung bergauf nicht in Angriff genommen. Wir waren mit den Fotos zufrieden, die wir von unten machen konnten. Anschließend nutzten wir die Zeit, um noch einige wunderschöne Souvenirs für die Lieben zu Hause einzukaufen. Ob handgemalte Mandalas, bunte Masken, traditionelle nepalesische Kleidung, wunderschöne Schals und Tücher aus Cashmire-Wolle, dicke gestrickte Mützen oder vieles andere mehr - die Auswahl war riesig und die Preise für uns zum Teil nicht nachvollziehbar, weil alles um ein vielfacheres billiger war als in Europa, so dass uns das übliche Handeln sehr schwer fiel. Nachdem alle ihre Einkäufe erledigt hatten fuhren wir zurück zu unserem schönen Ferien-Resort. Den Nachmittag nutzten wir alle zum Entspannen und die Seele baumeln lassen. Am Abend gab es im Restaurant ein leckeres nepalesisch-indisches Buffet.

05.09.14 – Rückfahrt nach Kathmandu

Nach dem Frühstück mussten wir uns von dem idyllischen Begna See verabschieden. Ein letztes Mal ging es gemütlich mit den Ruderbooten zum Parkplatz unseres Busses. Nun traten wir unseren Rückweg nach Kathmandu an. Die Route mit ihren 180 km war uns zwar bereits bekannt, doch immer wieder ist diese Strecke atemberaubend interessant und holprig zugleich. Es spricht für sich, wenn man für diese Distanz 7 Stunden benötigt. Es ging durch enge Schluchten und über Serpentinen. Wir durchfuhren mehrere Orte und sahen das quirlige bunte Leben. Unser Chauffeur musste wahre Meisterleistungen vollbringen, denn der Verkehr in Nepal war gelinde gesagt chaotisch. Das wichtigste Teil am Fahrzeug war die Hupe. Verkehrsregeln gab es wohl, an diese hielt sich jedoch niemand. Wir waren erstaunt, dass wir während unserer Reise keinen einzigen Unfall sahen. Unterwegs legten wir noch einen kurzen Stopp ein und spazierten über eine Hängebrücke zu einem kleinen Dorf. Dies war das Einkaufszentrum für die näher und weiter entfernt liegenden Dörfer. Die Einkaufstrasse bestand aus 7 - 10 Holzhütten in denen alle erdenklichen Waren angeboten wurden. K.C. erklärte uns, das einige Bewohner aus Bergdörfern zum Einkaufen zwei Tage zu Fuß aus den Bergen kommen. In diese entlegenen Orte führte keine Straße und die Bewohner hatten in ihren Dörfern auch noch nie Autos gesehen. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Kathmandu und bezogen im Hotel Himalaya unsere Zimmer. Am Abend erwartete uns ein traditionelles Abendessen der Nepalesen mit Musik und Tanz. Dieses Erlebnis war ein schöner Abschluss einer unbeschreiblichen Reise, da waren wir uns alle einig.

06.09.14 Heimreise

Nach drei beeindruckenden Wochen durch China, Tibet und Nepal, war es nun doch Zeit, die Heimreise anzutreten. Nach einem zeitigen Frühstück ging es zum Flughafen nach Kathmandu und wir absolvierten zahlreiche Kontrollen und Ausreiseformalitäten, ehe wir unseren Flug nach Istanbul antraten. Pünktlich erreichten wir unsere Zwischenstation und gingen ohne viele Umwege und unkompliziert durch die Sicherheitskontrolle zum nächsten Gate. Auch die restliche Reise in die Heimat verlief problemlos, so dass jeder mit überwältigenden Eindrücken im Gepäck wieder zu Hause ankam.
Ich möchte mich bei Euch, meine lieben Gäste, nochmal ganz herzlich für die wunderschöne Zeit, die wir gemeinsam erleben durften, bedanken. Wir haben die unterschiedlichsten Eindrücke in einer für uns fremden und doch sehr beeindruckenden, kunderbunten Welt gesammelt. Noch lange werden wir an diese Reise zurückdenken. Bleibt gesund und vielleicht bis bald Eure Reisebegleiterin Annette

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