Reisebericht: China Rundreise – Glanzlichter im Reich der Mitte

31.03. – 15.04.2012, 16 Tage Rundreise Peking – Große Mauer – Terracotta–Armee – Xi'an – Guilin – Hangzhou – Suzhou – Shanghai


  Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Am letzten Tag im März hieß es für fünfzehn abenteuerlustige Eberhardt-Reisegäste „Abflug gen Asien“. Um genauer zu sein, sollten wir die „Glanzlichter Chinas“, Peking – Xi-An - Guilin – Hangzhou – Suzhou - Shanghai, kennen und lieben lernen
Am letzten Tag im März hieß es für fünfzehn abenteuerlustige Eberhardt-Reisegäste „Abflug gen Asien“. Um genauer zu sein, sollten wir die „Glanzlichter Chinas“, Peking - Xi-An - Guilin - Hangzhou - Suzhou -  Shanghai, kennen und lieben lernen.
Ein Reisebericht von
Dörte Dürfeld

Samstag, 31.03.2012 – Abflug nach China

Zur Mittagszeit flog ich zunächst mit zehn Reisegästen aus dem Raum Dresden nach Frankfurt,
wo wir nach einem pünktlichen und angenehmen Flug bei bedecktem Himmel landeten. Nachdem wir uns zu unserem Abfluggate für den Anschlussflug nach Peking gefunden hatten, trafen wir auf unsere vier Mitreisenden aus Leipzig und einen weiteren Reisegast aus der Region Berlin. Somit war unsere Reisegruppe von - mit mir - 16 Personen komplett und wir konnten gemeinsam das Be- und Entladen des gewaltigen A380 vom Terminal aus bewundern. Der Flieger war laut Informationen des Lufthansapersonals mit 511 Passagieren ausgebucht, wobei rund zwei Drittel Chinesen waren.

Sonntag, 01.04.2012 – Ankunft, Tian`anmen Platz, Verbotene Stadt

Nach einer leckeren Verköstigung am Abend und am frühen Morgen, sowie einem netten Unterhaltungsprogramm landeten wir 8:30 Uhr in der Hauptstadt Chinas, die uns mit blauem Himmel und Sonnenschein in Empfang nahm. Nachdem wir die Passkontrolle passiert hatten, ging es per Zug zum Gepäckband und anschließend hinaus ins Freie, wo bereits Josef, unser örtlicher Reiseleiter für die kommenden zwei Wochen, auf uns wartete.
Mit dem örtlichen Reisebus fuhren wir direkt ins Zentrum Pekings zum historisch relevanten Tian`anmen Platz, wo wir nach Passieren des Tores des Himmlischen Friedens in die „Verbotene Stadt“  gelangten. Wir waren begeistert von der überdimensionalen Fläche des Geländes mit seinen zahlreichen Tempeln und Gebäudekomplexen, die allesamt von meisterlicher Baukunst zeugten.
Nachdem wir und zunächst an diesen beeindruckenden Kulturschatz satt gesehen hatten, wollten wir nun auch etwas für das leibliche Wohl tun. Und so kehrten wir in ein kleines Bistro vor den Toren der „Verbotenen Stadt“ ein und genossen erste chinesische Köstlichkeiten in Form von Tee und Teigtaschen. Nach einem kleinen Bummel über eine typische Einkaufsstraße brachte uns der Bus nach nur 30 Minuten Fahrt zu unserem noblen 4-Sterne Hotel „The Traders“, wo wir eincheckten, Geld tauschten und uns für das erste gemeinsame Abendessen frisch machten. Dieses bekamen wir in einem Restaurant inmitten des Geschäftszentrums von Peking an runden Drehtischen serviert. Nach diesem Ausflug in die Kulinarik Chinas verschwanden wir heute satt und zufrieden ins Reich der Träume.

Montag, 02.04.2012 – Himmelstempel, Sommerpalast, Peking–Oper

Mit einem bombastischen Frühstück starteten wir wie die Kaiser in diesen erlebnisreichen Tag in Chinas Hauptstadt. Das Buffet bot alles was das Herz begehrt: unter anderem gab es frisches Obst, Frühlingsrollen, Schokotörtchen, Süßkartoffeln und natürliche auch westliches Brot, Ei, Butter und Marmelade, nur, um eine Auswahl zu nennen. Anschließend ging es 8:45 Uhr per Bus zum Gelände des Himmelstempels. Bevor wir zum eigentlichen kulturellen Kern der Anlage vordrangen, bummelten wir durch den kleinen Park vorm Eingangstour, wo zahlreiche Senioren ihren Hobbies frönten:  Federball, Gymnastik, Tanz und Kartenspielen. Wir waren fasziniert von dieser geselligen Heiterkeit! Nach einem idyllischen Wandelgang erreichten wir den eigentlichen Himmelstempel mit seiner Flüstermauer, der „Halle der Ernteopfer“ und der „Halle des
Himmelsgewölbes“. Nach diesem Spaziergang fuhren wir an das entgegengesetzte Ende von Peking, um am Sommerpalast eine kleine Mittagspause einzulegen. Im Anschluss mussten wir lediglich der Schar bunter Mützen und Schirmchen folgen, die den Weg dutzender chinesischer und koreanischer Reisegruppen wiesen, die ebenfalls den prächtigen Sommerpalast besichtigen wollten. Während wir das Marmorschiff, die Jadewellenhalle und den 728 Meter langen Wandelgang passierten, erzählte uns Josef detaillierte Geschichten der chinesischen Kaiser und deren Familiengeschichte. Nach diesem Spaziergang fuhren wir zum Abendessen, um uns für den kulturellen Abschluss des Abends zu stärken. Denn 19:30 Uhr hieß es „Vorhang aus!“ in der Peking-Oper. In vier Akten wurden uns traditioneller Tanz und Gesang verknüpft mit musikalischen Klängen, prächtigen Kostümen und  bunt geschminkten Gesichtern. Ein perfekter Tagesausklang!

Dienstag, 03.04.2012 – Geisterallee, Minh–Grab und Große Mauer

Den heutigen Totengedenktag, der in China ein nationaler Feiertag ist, bemerkten wir kurz nach unserer Abfahrt anhand der vollen Straßen. Mit etwas langsamerem Tempo als die Tage zuvor fuhren wir in die nahe Umgebung von Peking zu den Minh-Gräbern. Am Fuße des Berges Tianshou liegen  13 der 16 Ming-Kaiser begraben. Bevor wir die Grabstätte des 13. Kaisers Ding Ling besichtigten, liefen wir entlang der „Geisterallee“ vorbei an 24 Fabelwesen und 12 Wächtern, die über die Toten wachen. Am Eingang zur Allee konnten wir uns durch das Reiben an Schnauze und Schwanz einer steinernen Schildkröte ein langes und zufriedenes Leben wünschen. Am
Nachmittag erreichten wir dann den nächsten Höhepunkt des Tages: Die Chinesische Mauer!
Ehe wir uns auf den Weg machten, stärkten wir uns mit einer großen Portion scharfer Nudelsuppe und grünem Tee. Während unseres Aufstiegs an einem winzigen Teilstück der fast 9.000 Kilometer langen Mauer boten sich uns wunderbare Ausblicke auf das fantastische Bauwerk. Die teilweise sehr hohen und ausgetretenen Stufen lassen das Erklimmen zu einem kleinen Abenteuer werden.
Den kulinarischen Höhepunkt des Tages erlebten wir dann zurück in der Hauptstadt beim Schmaus der sagenumwobenen Peking-Ente. Jenes Tier, dass sorgfältig gemästet und zubereitet und begleitet von einem guten Schluck Reisschnaps als wahre Delikatesse gilt. Unsere Gruppe kann das nur bestätigen!

Mittwoch, 04.04.2012 – Lama–Kloster, Flug nach Xi–An

Mit gepackten Koffern fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad Celsius Lufttemperatur zum beeindruckenden Lama-Kloster von Peking. Begrüßt wurden wir von einem beschwinglichen Duft von Weihrauch und Räucherstäbchen, der die Luft in und um die Tempelanlage durchzog. Die Bauweise des „Klosters der Harmonie und des Friedens“ ist von der lamaistischen Richtung des Buddhismus geprägt. Der Höhepunkt der Anlage erwartete uns in der letzten Halle, wo ein acht Meter hoher stehender Buddha aus einem einzigen Stamm Sandelholz
geschnitzt anmutig auf die  Pilger, Gläubigen und anderen Besucher hinunterblickt. Nach einem kleinen Bummel durch die niedlichen Einkaufsgassen der Nachbarschaft fuhren wir weiter zum Flughafen, um zu unserem nächsten Ziel zu fliegen: Xi`An. Wir erreichten die Zehn-Millionen-Metropole am späten Nachmittag und wurden von Frau Xu begrüßt, unserer örtlichen Reiseleiterin für die kommenden zwei Tage. Im Anschluss an den Check-In in unserem Hotel im Stadtzentrum fuhren wi r zum Abendessen. Heute ließen wir uns eine Delikatesse der Region von Xi`An
schmecken -  Maultaschen in allen möglichen Variationen: gebraten, gekocht, als Suppeneinlage sowie gefüllt mit Ente, Rind, Schwein, Gemüse oder Tofu. Wir waren begeistert und perfekt gestärkt und gelaunt für die folgende fakultative Lichterfahrt durch das bunt erleuchtete Xi`An mit seinen Lichtinstallationen, Wasserspielen und lebendigen Gassen in der Nähe der alten Stadtmauer. Nachdiesem langen und ereignisreichen Tag gingen wir dann zufrieden schlafen.

Donnerstag, 05.04.2012 – Wildganspagode, Terrakotta–Armee

Mit einem wunderbaren Rundumblick über das Meer an Hochhäusern von Xi`An aßen wir heute unser Frühstück im 20. Stock des Hotels „Orient“. Um 9 Uhr fuhren wir dann zunächst zur Wildganspagode, die mit ihrem japanischen Charme einen Ort der Ruhe und Besinnlichkeit inmitten des Großstadttrubels ausstrahlt. In einem der kleinen Läden auf dem Gelände hatten wir die Möglichkeit, unser Tierkreiszeichen deuten zu lassen. Josef war so lieb und las uns auf der
Weiterfahrt jene Charaktereigenschaften in zusammengefasster Form, so dass wir unser jeweiliges Tier, in dessen Jahr wir geboren wurden näher kennenlernten. In einer kleinen Jadeschleiferei machten wir dann einen Exkurs in die Welt des berühmten „chinesischen Diamanten“ mit seinen unterschiedlichen Härtegraden und daraus resultierendem Wert. Zur Mittagszeit erreichten wir dann die weitläufige Museumsanlage Rund um den Fund der sagenumwobenen Terrakotta-Armee. Bevor  uns Frau Xu in die historisch beeindruckende Ausstellung führte tankten wir neue Kraft bei einer wohltuenden Tasse Tee. Unfassbar ist der Schatz, der in der Erde dieser Region vergraben liegt und die kulturelle Schaffenskraft und Größe vergangener Zeit präsentiert.
Ein weiterer Höhepunkt folgte am Abend in Form  eines fakultativen Ausflugs  zum Tanztheater „Tang-Dynasty Palace“, wo uns die traditionellen künstlerischen Darbietungsformen der Tang in Form von Tanz und Musik in das Reich der bunten Leichtigkeit entführte.

Freitag, 06.04.2012 – Historisches Museum, Stadtmauer, Flug nach Guilin

Mit gepackten Koffern fuhren wir heute früh zuerst ins Historische Museum, wo uns im Rahmen einer wunderschönen Ausstellung eine herrliche Zusammenfassung über die historischen Epochen geboten wurde. Schön anzusehen waren die wohlduftenden Kirschblüten im Innenhof des Museumskomplexes, die nicht nur von japanischen Touristen eifrig fotografiert wurden. Nach einem sehr informativen Rundgang mit Frau Xu fuhren wir bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen weiter zur Kleinen Wildganspagode, unweit des Museums gelegen. Uns erwartete ein wahrer grüner Ruhepol umgeben von Hochhäusern, die der Tempelanlage immer näher kommen werden. In einem kleinen Souvenirladen konnten wir uns unsere Namen in chinesischen
Schriftzeichen auf Reispapier schreiben lassen - ein herrliches Andenken! Zum Mittagessen kehrten wir dann im selben Theater ein, wo wir gestern die traditionellen Tänze bewunderten. Zur gleichen Zeit fand dort ein Hochzeitsbankett statt und wir hatten das Glück, im gleichen Raum wie das Brautpaar zu speisen. Auch heute tauchten wir in die kulinarischen Köstlichkeiten Chinas ein, indem uns rund 15 verschiedene Speisen auf einer drehbaren Tischplatte serviert wurden. Von mit Zitronengras verfeinerter Nudelsuppe über Lotuswurzel in Orangensoße bis hin zu Ente süßsauer war für jeden Geschmack etwas dabei. Zur Verdauung unternahmen wir vor unserem Weiterflug nach Guilin noch einen Bummel auf der historischen Stadtmauer von Xi`An. Nach dem Abschied von Frau Xu und dem pünktlichen Flug empfing uns gegen 20:30 Uhr Wang am Terminal und gemeinsam mit Josef fuhren wir zu unserem Hotel „Guilin Plaza“ im Zentrum der „800.000 Einwohner Dorfes“. Auf der Fahrt erklärte uns Wang bereits, weshalb an chinesischen Fahrrädern kein Licht befestigt ist: Chinesen sehen aufgrund des Trinkens von mit Schnaps angereichertem Schlangenblut und grüner Schlangengalle so gut, dass sie keine Hilfsmittel benötigen J

Samstag, 07.04.2012 – Flussfahrt auf dem Li, Fubo–Berg

Heute lernten wir, dass es in China auch regnen kann - und das war auch gut so. Denn aufgrund der tief hängenden Wolken empfing uns die Landschaft am Li-Fluss auf eine mystische Art und Weise. Die wolkenverhangenen Gipfel der Karstfelsen boten wundervolle Fotomotive, an denen man sich kaum satt sehen konnte. Unter Deck konnten wir uns während der insgesamt
vierstündigen Fahrt bequem zurücklehnen und ein leckeres frisch zubereitetes Mittagessen, kühles Bier und grünen Tee genießen. Die idyllische Fahrt wurde an den Ufern durch fröhliches Knallen begleitet, dass von jenen Feuerwerkskörpern herrührte, welche die Einheimischen zu Ehren ihrer Verstorbenen an deren Gräbern zünden. Das Totenfest wird in der Region von Guilin, anders als in Peking und Xi`An, eine ganze Woche lang gefeiert. Als es an der Anlegestelle in Yangshou wieder zu gießen anfing beschlossen wir die geplante Ausfahrt auf ein nahegelegenes Dorf zu streichen und stattdessen, einen Bummel durch die bunten Einkaufsgassen des Örtchens zu unternehmen. Anschließend fuhren wir durch satte grüne Reisfelder vorbei an Wasserbüffeln, Obstplantagen und Gärtnereien zurück nach Guilin zum Stadtberg Fubo, dessen 76 Meter hohen Gipfel wir bestiegen und einen schönen Ausblick auf die Stadt und die angrenzenden Bergketten genossen. Zurück im Hotel angekommen begossen wir das heutige Bergfest bei einem südchinesischen Abendmahl begleitet von köstlichem Wein und Schnaps der Zimtblüte.

Ostersonntag, 08.04.2012 – Flug nach Hangzhou

Zum österlichen Ausflugsprogramm war der Wettergott heute gnädig mit uns und so konnten wir ohne Schirme zu unseren Besichtigungen starten. Unseren ersten Halt machten wir bereits nach zehn  Minuten im nahegelegenen Sieben-Sterne-Park, wo wir zwei putzige Pandabären beim Frühstücken von sattgrünen Eukalyptusblättern beobachten konnten. In der Schilfrohrflötenhöhle bewunderten wir anschließend ein prächtiges Farbspiel und ließen unserer Fantasie freien Lauf, indem wir die wunderbar geformten Stalagtiten und Stalagmiten dieser Tropfsteinhöhle durch
Bilder zum Leben erweckten. Auf der Weiterfahrt zum Flughafen gab es ein paar chinesische „Ostereier“ in Form von gelben Geleebonbons aus der Zimtblüte, die ich in einem kleinen Laden in Guilin erwerben konnte. Der letzte Inlandsflug dieser Reise am Nachmittag verlief erneut problemlos und pünktlich und so wurden wir wenig später im „Herzen Chinas“ von unserer
niedlichen örtlichen Reiseleiterin Franziska in Empfang genommen. Begleitet durch charmante Einführungen in Bezug auf die Millionenmetropole Hangzhou fuhren wir ins Zentrum der Stadt, wo wir in einem Restaurant in der Nähe des Westsees zu Abend aßen. Imposant anzusehen waren die mächtigen im Bau befindlichen Wohnblöcke in der Vorstadt, die hell beleuchteten Kaufhäuser und der romantisch anmutende Westsee mit seinen kleinen Brücken, Promenaden und Ufercafés.

Ostermontag, 09.04.2012 – Westsee, „Sechs–Harmonien–Pagode“, Teeplantage

Obwohl der Wetterbericht Regen angekündigt hatte blieb es für unseren heutigen Ausflugstag wieder trocken und so konnten wir unsere Bootsfahrt auf dem Westsee im Zentrum von Hangzhou umso mehr genießen. Anschließend schlenderten wir durch die großzügig angelegte Gartenanlage rund um den See und bewunderten die blühenden Kirsch- und Pfirsichbäume, die liebevoll gepflegten Bonsaibäumchen und die bunten Pfaue, die munter Ihr Rad aufschlugen. Auf der Fahrt zur Teeplantage vor den Toren der Stadt erzählte unsere niedliche Reiseleiterin Franziska von den Alltagsgepflogenheiten der Metropole. So zum Beispiel, dass jeden Tag drei Stunden lang gewissen Autos in den Stoßzeiten am Morgen und Abend nicht durch die Stadt fahren dürfen, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Am heutigen Tag war es den Autos mit den Endziffern neun und sieben am Ende des Kennzeichens verboten, durch das Zentrum zu fahren.
Am frühen Nachmittag stärkten wir uns nach der Besichtigung der Sechs-Harmonien-Pagode bei köstlichem Tofu am Stiel und Nudelsuppe ehe wir weiter in die Altstadt von Hangzhou fuhren. Auf dem Weg sahen wir einige Hochzeitspaare, die in Vorbereitung auf ihren großen Tag Aufnahmen von sich machen lassen, um diese dann für die Einladungsschreiben und Empfangsplakate der Feier zu verwenden. Der Bummel durch die bunten Einkaufsgassen bis zu unserem Restaurant führte uns unter anderem in die historische Apotheke chinesischer Medizin, wo eine kleine Wurzel Ginseng schlappe 1.000 Euro kostete. Etwas weniger kostspielig aber umso leckerer war dann das leckere südchinesische Mahl zum Abschluss diese schönen Tages.

Dienstag, 10.04.2012 – Tempel Lingyin, Wu–Stadt und Suzhou

Bei Kaiserwetter fuhren wir heute erneut durch den geschäftigen Verkehr in Richtung Westsee, den wir bis zur Hälfte umrundeten, um das wunderschöne Kloster Lingyin - eines der größten und wohlhabendsten Klöster Chinas. Besonders beeindruckend waren die in Fels gemeißelten
Faileifeng-Skulpturen am Eingang der Anlage, ehe man über einen idyllischen Weg zum eigentlichen Tempel gelangt. Die „Große Halle des Großen Helden“ ist mit ihrer 33 Meter hohen aus Kampferholz geschnitzten goldenen Buddhafigur die Haupthalle des Anwesens. Besonders Spaß hatten wir daran, in der Halle der „500 Arhats“  anhand des Gesichts der dicken Herren dessen
jeweilige Bedeutung zu erraten. Gegen Mittag fuhren wir dann zum 120 Kilometer entfernten Dorf Wu. Das von Kanälen durchzogene Dorf ist Anzugspunkt zahlreicher in erster Linie chinesischer Touristen, die jene erhaltene Lebens- und Bauweise aus vergangenen Zeiten erleben wollen. Als Höhepunkte des Museumsörtchens gelten die Reisschnapsbrennerei, die Blaudruckerei sowie die ausgestellten geschnitzten prächtigen Betten. Als Souvenir habe ich zwei große Flaschen Reisschnaps für unsere Gruppe mitgenommen, um zum Abendessen auf unser aller Gesundheit anzustoßen. Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir Suzhou und somit auch unser Hotel „Garden“ am frühen Abend und nach einer kurzen Erfrischungspause und dem Bezug der Zimmer sanken wir glücklich und zufrieden begleitet vom Plätschern des Baches im Innenhof in die Federn.

Mittwoch, 11.04.2012 – Bootsfahrt, Seidenmanufaktur, Fahrt nach Shanghai

Heute stiegen wir nach dem Frühstück zur Abwechslung mal nicht in den Bus sondern auf ein hübsches Boot, um uns das „Venedig des Ostens“ vom Wasser aus anzusehen. Auf einer 30minütigen Fahrt entlang der Kanäle von Suzhou bekamen wir einen schönen Eindruck vom Leben im Zentrum der Stadt. Für einen kleinen Fotostopp stiegen wir an der „Marco Polo Brücke“ aus, um den „Garten des Meisters der Netze“ zu besichtigen. Die verträumte Gartenanlage ist nicht nur Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen sondern auch der einheimischen Kunststudenten, die sich mit Papier und Stift bewaffnet rund um den romantischen Goldfischteich versammelt hatten, um die von kleinen Wohnhäusern umrahmte Anlage zu zeichnen. Nach den Erläuterungen unseres örtlichen Reiseleiters Richard machten wir noch eine kleine Teepause in der hiesigen Galerie ehe wir uns auf die reservierten Rikschas schwangen und auf drei Rädern die
verwinkelten Gässchen, den Haustiermarkt und die Markthalle für Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch entdeckten. Diese zweistündige Fahrt eröffnete und Einblicke in das alltägliche Leben des Bewohner Suzhous mit all seinen Facetten. Am Busbahnhof angekommen verließen wir die Stadt gegen 17 Uhr und bereits zwei Stunden später erreichten wir Shanghai - „das Tor zur Welt“. Auf unserer Fahrt zum 4-Sterne Hotel „Puxi New Century“ konnten wir bereits erste Blicke auf die hell erleuchteten Wolkenkratzer erhaschen, die bereits die Vorfreude auf die kommenden Tage in der Millionenmetropole steigerten.

Donnerstag, 12.04.2012 – Jinmao–Tower, Altstadt, jüdisches Viertel, Akrobatik–Show

Bei Sonnenschein und toller Fernsicht fuhren wir am Morgen auf den 420 Meter hohen Jin Mao Tower und konnten uns so einen eindrucksvollen Überblick verschaffen. So sahen wir ein vor Anker liegendes Kreuzfahrtschiff, blau und rot bedachte Wohnblöcke, das EXPO-Gelände sowie natürlich ein Meer an Wolkenkratzern. Zurück auf der Erde fuhren wir weiter zum Garten Yu-Yuan in der Altstadt von Shanghai. Um einen Einblick in die kleinen angrenzenden nicht touristischen Gassen zu erhaschen, gingen wir zu Fuß bis zu den Toren der Gartenanlage vorbei an kleinen Garküchen, mit Wäsche behangenen Häuserfluchten und kleinen Obst-, Gemüse- und
Zigarettenläden. Im Garten erwarteten uns dann bizarre Steinformationen, herrliche blühende Sträucher und von Koifischen durchschwommene Teiche. Nachdem wir uns beim Shoppen austoben konnten machten wir noch einen kleinen Fotostopp im ehemaligen jüdischen Viertel. Am Abend gab es dann einen wahren Genuss für die Sinne: chinesische Akrobatik. Bei diesem fakultativen Programm blieb uns zeitweise der Atem weg. Sei es bei acht Motorradfahrern, die durch eine eiserne Kugel schwirrten, bei durch die Luft schwebenden Seilakrobaten oder schwindelerregend hohen Sprüngen waghalsiger Akrobaten. Eines war sicher: diese Nacht würden wir gut träumen!

Freitag, 13.04.2012 – Jade–Buddha–Tempel, „Nanjing–Road“, Lichterfahrt

Der vorletzte Tag stand heute bevor und weitere „Glanzlichter“ warteten darauf, von uns entdeckt zu werden. So unter anderem der anmutige Jade-Buddha-Tempel, in dessen heiligen Hallen wir das Glück hatten, einer Andacht der Mönche zu lauschen. Der mit Klangschalen und Hölzern begleitete Gesang wirkte wunderbar mythisch und beruhigend und ließ einen das bunte Treiben der Touristen aus aller Welt vergessen. Durch die Schar von Autos fuhren wir weiter zum französischen Viertel mit seinen schicken Boutiquen, Bars und Cafés.  Auf der Fahrt erzählte uns Richard von der Verfahrensweise der Stadt Shanghai, um die Masse an Fahrzeugen einzugrenzen. Anders als in Hangzhou haben hier keine bestimmten Kennzeichen Fahrverbot, sondern die Anschaffung an eigenen Autos regelt der Preis. Allein die Beantragung eines gültigen
Nummernschildes kostet die Einwohner umgerechnet 6.000 Euro. Somit ist das Nutzen der rund 1.100 Buslinien um einiges billiger. Nachdem wir am Nachmittag den Statuen von Marx und Engels im Renaissancepark einen Besuch abgestattet hatten, legten wir im Hotel eine kurze Erfrischungspause ein. Vor dem Abendessen schlenderten wir eine Weile an der legendären Uferpromenade des „Bund“, dessen abendliche Beleuchtung bei der heutigen Lichterfahrt von der anderen Seite des Flusses bewundern konnten. Die Besichtigung an den beleuchteten Höhepunkten der Stadt war ein wunderbarer Ausklang an diesem letzten gemeinsamen Abend, den wir mit köstlichem roten chinesischem Wein und Reisschnaps begossen.

Samstag, 14.04.2012 – Kalligrafie, Shanghai–Museum, Transrapid

Am Vormittag drückten wir die Schulbank, denn Josef lud in der Lobby unseres Hotels zum Kalligrafieunterricht ein. Mit Tusche, Pinsel und Reispapier bewaffnet gab er uns eine anschauliche Einführung in die Welt der chinesischen Schriftzeichen und deren geschichtliche Entwicklung. Zum Schluss konnten wir auch selbst den Pinsel schwingen und die ersten chinesischen Zeichen malen. Als kleine Abrundung der Lehrstunde führte Josef noch eine Beispielabfolge des Taichi vor. Dann hieß es Koffer packen und Souvenirs verstauen ehe wir uns zum letzten Mal zu einer kleinen Sightseeingtour aufmachten, deren erste Station das Nationalmuseum von Shanghai gegenüber das Rathauses war. In der Nähe der Nanjing-Roud bietet das kostenfreie Museum einen
eindrucksvollen Überblick bzw. Zusammenfassung jener kulturellen und historischen Höhepunkte chinesischer Geschichte, die uns während unserer Rundreise begegnet sind. Nach zweistündigem Museumsaufenthalt ließen wir uns bei einer Hafenrundfahrt den frischen Wind um die Nase wehen. Vom Wasser aus erhaschten wir einen tollen Blick auf das Meer von Hochhäusern - keines glich dem anderen. Per Transrapid ging es pünktlich 19:40 Uhr mit 300 Stundenkilometern zum internationalen Flughafen, in dessen herrlich bunten Einkaufslädchen wir unsere letzten Huan verjubeln konnten. Pünktlich um 23:40 Uhr hoben wir dann ab in die Lüfte in Richtung Heimat.

Sonntag, 15.04.2012 – Ankunft in der Heimat

Nach einem zwölfstündigen und einwandfreien Flug landeten wir am frühen Morgen am Münchner Flughafen, wo wir uns an der kostenfreien Kaffee- und Teestation beim Plaudern und Lesen für die letzte Etappe stärkten. Auch die Weiterflüge nach Dresden, Leipzig und Berlin verliefen problemlos und so konnten wir bereits zur Mittagszeit zurück in den eigenen vier Wänden auf eine herrliche Reise in das Reich der Mitte zurückblicken.

Kommentare zum Reisebericht