Reisebericht: Floriade – Welt–Garten–Ausstellung

11.09. – 16.09.2012, 6 Tage Ratingen – Maas – Schlösser Arcen und Anhold


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Die Floriade hat bereits seit 1960 Tradition in den Niederlande und lädt damit alle Länder der Welt ein ihre neuesten Kreation im Gartenbau vor zu stellen. Aller 10 Jahre findet dieses einmalige Spektakel in den Niederlande statt und die Stadt Venlo hat für 2012 den Zuschlag erhalten. Auf 66 ha haben die Veranstalter ein wahres Fest der Gartengestaltung verbunden mit Musik und Kultur gezaubert. So wurde dargestellt, das der Gartenbau ein enorm wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität darstellt. 100 % Akzeptanz !
Ein Reisebericht von

" Floriade – Welt – Garten – Ausstellung " vom 11. – 16.09.2012 in Venlo / Niederlande


Die " Floriade 2012 " wurde unter Beteiligung von 7 Bewerbern an Venlo vergeben. Damit hat Venlo einen Super-Zuschlag erhalten und ist damit Anziehungspunkt für Millionen Interessenten aus der ganzen Welt. Die aller 10 Jahre stattfindende Ausstellung hat in Venlo ca. 66 ha Fläche und ist damit mehr als doppelt so groß wie die der BUGA 2011 in Koblenz. Die Veranstalter rechnen von den erwarteten Zuschauern mit ca. 2,5 Mill, ca. die Hälfte aus Deutschland, da Venlo an der Grenze Niederlande zu Deutschland liegt, vor allem aber aus dem nahe gelegenen Ruhrgebiet. Der Floriade - Park besteht aus 5 Themenbereichen, die jeweils durch Wald voneinander getrennt sind:
* Entspannen und Heilen
* Grüner Moor
* Bildung und Innovation
* Umwelt sowie
* eine offenen Veranstaltungsarena.
Da das Rahmenprogramm dieser sehr homogenen Reise auch in der Region Niederrhein/Eifel stattfindet, haben bemerkenswerten Themen, wie der Besuch mittelalter Städte und Orte, Weinkostprobe im Ahrtal und vor allem der Besichtigung von international anerkannten Schlössern und Gärten wie Dyck u.a., die Aussage, die Natur zu lieben und verbunden zu sein. 
Unsere Anreise zu unserem Übernachtungsort für alle Tage, nach Monheim am Rhein, ins Hotel am Wald verlief bei allen 7 Zustiege, die wir von Dresden bis Neudietendorf zu realisieren hatten, sehr gut und planmäßig. Lediglich ein Unfall bei der Raststätte Pfefferhöhe und ein Stau auf dem Kölner Ring, brachten eine Verzögerung von ungefähr einer ¾ Std., so dass wir unser gutes Abendessen erst 18.45 Uhr einnehmen konnten. Ich hatte den Eindruck, dass alle Reisegäste (RG) mit der Anreise und der Unterbringung im Hotel sehr zu frieden sind.

Ahrtal – Weinprobe – Bad Münstereifel


Unser erster voller Tag am Niederrhein fing nach einem guten Buffet-Frühstück mit der Busfahrt über die A1/A61 bis nach Bad Neuenahr-Ahrweiler an. Zwei Stadtführer für die Altstadt von Ahrweiler empfingen uns bereits auf dem Bus-Parkplatz. Ein Besuch in der "Waldcapelle" brachte viele RG in eine erleichternde Stimmung für die Stadtführung. Trotz einsetzendem Regen während der Führung, hatten alle RG beider Gruppen einen sehr gelungenen Stadtrundgang mit vielen interessanten Details. Nach dem Mittagessen am Bus fuhren wir durch das romantische und einmalige Ahrtal bis nach Mayschoss. In der ältesten Winzergenossenschaft der Welt in Mayschoss erwartete man uns bereits. Nach einer sehr angenehmen Führung fanden sich alle zu einer sehr schönen und lustigen Weinprobe mit Winzerteller, einem guten und schmackhaften Schmaus, und guter Erklärung der vier Weinsorten ein. Als ein besonderes Talent auf der Mundharmonika entpuppte sich Herrn Rackwitz, der intonierte mit Bravour 3 einfühlsame Lieder, die voll in die Stimmung der Weinkostprobe passte. Der folgende Kauf von Weinen in der Vinothek bewies, dass wir Spitzenweine verkosteten. Auf dem Weg nach Bad Münstereifel machten wir einen Stoppover in Effelsberg und besuchten das europaweit größte Radioteleskop von 100 m im Durchmesser. Ein imposantes Instrument des Max Planck Institutes in Bonn, das uns trotz eines ziemlich anstrengendem An- und Abmarsch sehr begeisterte. Ein Spaziergang in Bad Münstereifel rundete den ereignisreichen Tag im Ahrtal und Randgebiete in der Eifel ab. Ein herrlicher Goulasch zum Abendessen brachte an allen Tischen unserer Gruppe eine sehr gelöste Atmosphäre .

Erste Industriefabrik Deutschlands und Wasserschloss Anholt


Die relativ intensiven Vortage wurden heute durch ein entspanntes Programm fort gesetzt. Wir fuhren gegen 10.00 Uhr vom Hotel ab, da unsere Führung im Industriemuseum in Ratingen erst gegen 11.00 Uhr geplant war. Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz am Blauen See führte uns bei trockenem Wetter zur ersten Fabrik auf dem Kontinent Europa. Nachdem wir uns in zwei Gruppen und geteilt hatten, konnte eine konzentrierte Führung durch das Industriemuseum und dem Herrenhaus durchgeführt werden. Die Geschichte der Familie Brügelmann mit der Errichtung der Fabrik war sehr interessant, aber getoppt wurde diese durch die Realität der heute noch existierende und arbeitende „ Water Frame „ - Mechanische Spinnmaschine mit Wasserkraft - Antrieb. Eine wahrhaft einmalige Gegebenheit in der deutschen Industrie-Entwicklung. Man muss sich vorstellen; die erste deutsche Industrie-Spionage gewährleistete die Errichtung der ersten deutschen und europäischen Spinnfabrik. Einige Gespräche am Rand der Führung bewiesen das enorme Verständnis unserer RG für die damaligen Vorgänge. Unsere Weiterfahrt Richtung Norden brachte uns nach Anholt, zum dortigen Wasserschloss. Für ca. 2 ¼ Std. genossen unsere RG die 3 barocken Gärten und natürlich die weitläufigen Anlagen des englischen Gartens. Ein Cafe- Besuch im Schloss war für einige, selbstredend, eine weitere Bereicherung. Die Rückfahrt zu unserem Hotel in Monheim war ohne Verkehrsprobleme und das weiterhin gute Abendessen wurde voll akzeptiert.

Schloss Dyck und Schifffahrt auf der Maas


Am Freitag war die Erwartung auf ein besseres Wetter vorhanden, leider wurde diese nur teilweise erfüllt. Die Fahrt nach Dyck war kurzweilig und die Führung war eine echte Bereicherung des Wissens zum englischen Garten, auch in Deutschland. Die hochwertige Führung lenkte uns an Stellen und Details des Garten, die ein Laie nie bemerkt haben würde. Einzelheiten, die uns beeindruckten und diesen Besuch weiter empfehlen zu lassen. Der vom schottischen Gartenarchitekt angelegte und zum großen Teil gestaltete Garten bietet: -seltene Baum- und Straucharten - lange Waldwege und schattige Alleen - modellierte Hügel und seltene Baumgruppen. Auf ca. 53 ha englischer Garten findet man Exoten, wie Rieseneiben, Mammutbäume, Sumpfzypressen, Tulpenbäume und Korea-Pappeln im „ Dyckers Ländchen „. Unsere Schifffahrt auf der Maas begann mit gemischten Gefühlen und schlechtem Wetter. Doch die Fahrt selbst erhellte unsere Herzen. Am Anfang stand ein Gedeck mit Kaffee und Kuchen und ein netter Kommentar zur Tour de Käpt'n in gebrochenem Deutsch. Die Rundfahrt zeigte uns Wochenendhäuser auf „ Stelzen", den ehemaligem Baggersee und dem Yachthafen von Wansum mit Container-Umschlagplatz. Das Abendessen im Hotel in Monheim bestätigte uns die hervorragende Kunst des Koches, die an Vielfältigkeit und Qualität keine Wünsche übrig lässt.

Venlo " Floriade 2012 " – die Weltgartenschau


Der Höhepunkt der Reise, die „ Floriade 2012 „ in Venlo, erwartete uns am Sonnabend. Die Anreise war relativ zeitig, so dass wir 10.15 Uhr mit der Führung in 2 Gruppen beginnen konnten. Mit dem Floriander -Führer Evert begann die Gruppe 2 den Rundgang mit einem musikalisch begleitenden Empfang von Elfen. Diese tanzten rhytmisch auf Holzstelzen und graziellen Bewegungen, die den Flug von Schmetterlingen sehr schön nachahmten. Bei der Floriade überraschte uns die außergewöhnliche Architektur der schönsten Gärten aus aller Welt. Als Beispiel stehen die Pflanzen aus Japan, kombiniert mit Steinlaternen und gebogenen Wasserbrücken und den farbenbrächtigen Kois im absolut sauberen Teich. Andere asiatische Länder beeindruckten mit speziellen Landes-Shows und typischer Volksmusik. Während der Führungen wurden viele Anregungen gegeben, um in den folgenden Stunden der Freizeit speziell in den 5 Themen der Floriade besondere Interessengebiete näher zu erkunden. Ergo: 1 Tag auf der Floriade ist zu kurz, aber nach den anstrengenden ca. 6 Stunden auf der Ausstellung waren fast alle RG froh, mit dem Bus wieder zum Hotel nach Monheim fahren zu können. Ein schöner Tag bei wunderbarem Wetter ging mit herrlicher Erinnerung zu Ende. Die Heimfahrt über 7 Ausstiegsstationen ging problemlos bei bestem Wetter von statten. Während der Fahrt wurden noch einige interessante Punkte , wie weitere Reisen 2013 und Auswertung der " Floriade Reise 2012 " angesprochen, die auf gute Aufmerksamkeit stießen. Ich denke, letztendendlich hat sich jeder RG, trotz der schönen Zeit auf unserer Reise, wieder auf sein zu Hause gefreut !!!
Wilfried Briol, Reiseleiter

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