Reisebericht: Görlitz und die Perlen der Oberlausitz

23.12. – 27.12.2010, 5 Tage Bautzen – Herrnhut – Zittauer Gebirge – Rammenau


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Das ungünstige Wetter mit Regen, Glatteis, Nebel und Schneeverwehungen konnte die Stimmung während der zahlreichen Ausflüge zu den Schönheiten der Oberlausitz nicht trüben. Die herrlich verschneite Landschaft war ein Wintermärchen voller Magie.
Ein Reisebericht von
Ha Nguyen Hong Lai

23.12. Ein Katzensprung in eine andere Kultur

Trotz gefährlichen Glatteises, mit dem unsere Transferfahrer zu kämpfen hatten, war es uns gelungen, in die Oberlausitz mit allen Gästen aufzubrechen. Unser erstes Ziel war die 1000-jährige Stadt Bautzen. Für die Sicherheit unserer Gäste haben wir eine Verspätung in Kauf genommen. Trotz dieser Verspätung blieb uns dennoch Zeit die Einkaufspassage, die engen Gassen und den Reichenturm, auch bekannt als „der schiefe Turm von Bautzen“, zu sehen. Ein besonderes Highlight ist der St. Petri Dom, ein kulturhistorisches Denkmal und Sinnbild der Stadt, den wir sogar von innen bestaunen durften.
Danach ging unsere Reise nach Weißenberg in ein kleines aber feines Museum - eine ehemalige Pfefferküchlerei. Eine nette alte Dame begrüßte uns im Bus und wir erhielten bei einer Führung Wissenswertes über die Geschichte des Pfefferkuchens und dem alten traditionellen Handwerk. Danach ging es weiter nach Herrenhut zu den berühmten „Herrenhute Sterne“. Dort in der Schaumanufaktur konnten wir die einzelnen Arbeitsschritte bei der Fertigung der Sterne beobachten, mehr über die Geschichte der Sterne erfahren und natürlich ein erstes kleines Souvenir erwerben. Für den ersten Tag schon ein volles, aber aufregendes Programm. Im Hotel „Reichenbacher Hof“ erwartete uns ein 3-Gänge-Menü mit freundlicher Bedienung. Wohlgenährt, konnten wir uns in unsere gemütlichen Zimmer zurückziehen und ausschlafen!

24.12. Das etwas andere Rotkäppchen

Nach einem reichhaltigen Frühstück führt unser Weg nach Görlitz. Am Demianiplatz stiegen unsere Reiseleiter zu und führten uns durch die engen Gassen einer der schönsten Städte Deutschlands. Görlitz, die Stadt mit der genauesten Mitteleuropäischen Zeit (15. Längengrad) und eine berühmte Kulisse für internationale Filme. Ein typisches Beispiel wäre die wichtige Szene in dem Streifen „Der Vorleser“ mit Kate Winslet. Unser Weg führte uns vom Obermarkt entlang der historischen Via Regia über den Untermarkt bis zur Altstadtbrücke. Höhepunkte waren dabei der das Rathaus, die Ratsapotheke und natürlich der Flüsterbogen. Es regnete und die Wege und Straßen waren spiegelglatt. Somit gab es buchstäblich eine Rutschpartie über die Neißebrücke um auf der polnischen Seite von Görlitz Mittag zu essen.
Das Restaurant „Dreiradmühlen“ ist gemütlich und die Speisen haben allen gemundet. Zurück im Hotel, genossen wir ein hübsches Gedeck mit Kaffee, Plätzchen, Stollen und Unterhaltung mit Musik und Poesie. Highlight der Weihnachtsfeier war eine überaus lustige Inszenierung des Rotkäppchens. Bei der Bescherung erschien auch der Weihnachtsmann und wir von Eberhardt-TRAVEL waren die Weihnachtselfen. Alle Gäste haben sich über das kleine Geschenk gefreut. Danach machte sich ein Teil der Gruppe auf dem Weg in die Reichenbacher Kirche zum Krippenspiel. Am Abend verwöhnte uns das Hotelteam mit einem köstlichen 4-Gänge-Weihnachtsmenü. In gemütlicher Runde, saßen wir noch lange nach dem Essen beisammen und sangen Weihnachtslieder, sagten Gedichten auf und lasen Weihnachtsgeschichten. Feierlich wünschten wir uns allen eine gute Nacht.

25.02. Weißes Tuch über die Landschaft des Zittauer Gebirges

Nachdem wir uns mit einem kräftigen Frühstück gestärkt haben, waren alle bereit für ein weiteres Highlight unserer Reise - Die Fahrt mit der Zittauer Schmalspurbahn nach Oybin. Außentemperatur weit unter dem Gefrierpunkt und der Bus kam erst langsam auf Touren. Am Bahnhof der Schmalspurbahn konnten wir nur noch zusehen, wie der Zug losfuhr. So entschieden wir, mit dem Bus eine halbe Haltestelle vorzufahren und den Zug einzuholen, was super geklappt hat. So stiegen wir ein und mit der Dampflok Baujahr 1933 ging es auf romantische Fahrt nach Oybin.
Glühwein, heiße Schokolade und Kräuterschnaps wärmten uns während der Fahrt auf. In Oybin angekommen spazierten wir durch den Ort zur Hochzeitskirche und genossen die herrliche Aussicht über die Landschaft. Anschließend fuhren wir mit unserem Bus durch die idyllische und schneebedeckte Winterlandschaft vorbei an Jonsdorf, Waltersdorf und Großschönau. Besonders viel Freude hatten wir beim Anblick vieler Rehfamilien mitten auf weißen Feldern. Am Abend ließen wir den eindrucksvollen Tag bei einem geschmackvollen Dinner ausklingen.

26.02. Eine Zeitreise zurück in die Kindheit

Es schneite und schneite und der Parkplatz vor unserem Hotel wurde immer kleiner. Dies bekamen wir auch schnell zu spüren, denn bei der Ausfahrt blieben wir in einer Schneewehe stecken. Nachdem wir freigeschaufelt wurden, ging es zum Dorfmuseum in Markersdorf. Eine Kleinbauernwirtschaft öffnet mit ihrer vollständig erhaltenen Einrichtung ein Tor in die Vergangenheit. Alle Wohn- und Wirtschaftsräume sind so gestaltet, als ob der Bauer mit dem Gesinde auf dem Acker sei und jeden Augenblick zurückkehren könnte. Die tierischen Bewohner des Hofes verstärken mit ihrem Blöken, Grunzen und Wiehern diesen Eindruck auf ihre Weise. In einem umgesetzten Ausgedingehaus ist eine Dorfschule aus der Zeit um 1900 zu besichtigen. Alte Erinnerungen kommen bei allen hoch und es wurden Erfahrungen ausgetauscht.
Unsere Reise führt uns weiter nach Rietschen zu einem leckeren Mittagessen. Durch Eis und Schnee ging es weiter nach Ludwigsdorf. In der Kunstmühle wurden wir von einem waschechten Müller beim Kaffee und Kuchen köstlich unterhalten. Zurück im Hotel, genossen wir zum letzten Mal ein abwechslungsreiches Weihnachtsbuffet bevor alle zum Tanzen in des Hotels eigene Tanzbar eingeladen waren. Einige saßen noch lange bis zur späten Stunde beim Plausch und Gläschen Wein.

27.02. Die hohe Gesellschaft lässt grüßen!

Koffer gepackt und im Bus verstaut, verließen wir die Oberlausitz. Es geht zum Barockschloss in Rammenau. Bei strahlendem Sonnenschein empfängt uns ein „Kammerdiener“ und führt uns durch das nach dem Vorbild von Versailles erbaute Schloss. Er zeigte uns die bedeutendsten Räume, wie der Spiegelsaal oder das chinesische Zimmer und macht uns auf Details aufmerksam. Zwischendurch gab es einen leckeren weißen Glühwein bevor wir von der Schlossküche mit einem deftigen Mittagessen verwöhnt wurden. Nach einem Spaziergang auf dem Schlossgelände und Besuch der Licht&Glas Ausstellung, machten wir uns auf die Heimfahrt.
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