Reisebericht: Auf den musikalischen Spuren von Franz Liszt

28.04.2012
 
Unsere Stammkundenreise startete dieses Jahr mit einer Überraschung.
Ausgeschrieben war ja eigentlich ein Tag in Bayreuth, aber wer Karin Schröter und mich kennt, dem war klar, dass noch etwas Unverhofftes geplant war.
 
So fuhren wir nicht direkt nach Bayreuth, sondern hielten in Borna und besichtigten die Emmauskirche. Der ein oder andere hatte diese Kirche schon individuell besucht, aber sicherlich nicht mit einer Führung erlebt.


 
So begrüßte uns der etwas lebhafte und beleibte Herr Hackenberg und begann alsbald mit seinen Ausführungen. Mit Witz und Charme erzählte er uns von der "ungewollten" Kirche in Borna, die 2007 aus Heuersdorf ihren Weg hierher fand. Die 750 Jahre alte Romanikkirche hatte erstaunlicherweise viele Geschichten und Geschichtchen um Streitigkeiten, Kriege und "Malereien" zu bieten.
Doch wohl am interessantesten war der spektakuläre Transport in einem Stück aus Heuersdorf in das 12 Kilometer entfernte Borna. Mit 800 PS, 40 Achsen und 160 Räder wurde die 964 Tonnen schwere Kirche millimetergenau über 2 Flüsse, 2 Bahnlinien und unter 3 Hochspannungsleitungen transportiert. Die reine Fahrtzeit betrug 20 Stunden, unser Besuch allerdings nur eine Stunde.
 
Und so erreichten wir nach einer staufreien Fahrt auch schon Bayreuth, bezogen unser Hotel "Goldener Hirsch" und trafen uns dann nach einer kurzen Pause wieder.
 
Unser Busfahrer Henry fuhr ungewollt eine kleine Runde, brachte uns aber trotz allem noch pünktlich zur Steingraeber Manufaktur.
 


Hier begann unsere musikalische Reise. Ein sehr netter Auszubildender zeigte uns den Rokokkosaal und begann mit einer enthusiastischen Führung durch die Manufaktur. Man merkte gleich, wie sehr ihm sein Beruf und die Firma am Herzen liegen!
 
So durften wir den Werdegang eines Klaviers oder eines Flügels in kleinen Schritten verfolgen.
 
 
 
 
 
 
 
Der Höhepunkt des Tages war aber sicherlich das Klavierkonzert mit der Pianistin Lisa Wellisch, welche uns mit Franz Liszts "Opernfantasien" sowohl musikalisch als auch mit sehr guten Erklärungen begeisterte.


 
 
Vorbei war der Tag aber lange noch nicht, so führte uns unsere örtliche Reiseleiterin Frau Metzner durch den Hofgarten zum Franz-Liszt-Museum.
 
Dort begeisterte uns Frau Metzner mit einem Vortrag über das Wirken und Leben Franz Liszts.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Natürlich durfte ein kurzer Abstecher zum Haus Wahnfried und dem Grab Richard Wagners nicht fehlen, bevor wir Franz Liszts letzte Ruhestätte einen Besuch abstatteten.
 
Danach endete unsere interessante Führung mit zwei Möglichkeiten - entweder wählte man die Variante per pedes oder ließ sich bequem vom Bus ins Hotel fahren.
 
Beim abschließenden Abendessen im Hotel klang der Tag gelungen und gemütlich aus.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
29.04.2011
 
Frisch und munter erwartete uns am Freitag erneut eine Überraschung, auch wenn das ein oder andere Spitzohr schon einen Verdacht erhascht hatte.
Wir fuhren nach dem leckeren Frühstück zur Eremitage Bayreuth!
 
Was für ein Erlebnis!
Bei purem Sonnenschein und idealen Reisewetter wurden wir von unserer Parkführerin Frau Schulte empfangen. Packend und anschaulich erläuterte sie uns die Entstehung und Nutzung des Lustgartens. Vortrefflich konnte man sich in die "Einsiedlerei" und diese Epoche  hineinversetzen.
 
Nach Eintritt ins Alte Schloss wurden wir erst einmal symbolisch "gereinigt" und genossen den Anblick der noch intakten Wasserspiele innerhalb der Grotte.
Nachdem wir durch den "Hintereingang", der einer dunklen und mystisch wirkenden Felsengruft glich, das Alte Schloss betraten, stiegen wir Schritt für Schritt zum Prunk und Glanz auf.
Da hat sich Markgraf Georg Wilhelm schon etwas Besonders einfallen lassen!
 
Markgräfin Wilhelmine nahm später umfangreiche Erweiterungsmaßnahmen vor und ihr Prunkstück war das Neue Schlosses für Ihren Gemahlen Markgraf Friedrich.


 
Pompös und ausdrucksvoll, so fanden wir nicht nur die Schlösser, sondern auch das Antike Theater und die gesamte Anlage.
Was für eine Inszenierung!
 
Nach einer so vortrefflichen Überraschung legten wir einen Stopp im Park Röhrensee ein und holten das Bergfest mit einem Glas Sekt nach!
Anschließend konnte die Freizeit zur Besichtigung oder einer Mittagspause bei fantastischen Wetter genossen werden.
 
Gegen halb zwei ging es aber schon weiter zu unserem letzten Sahnehäubchen - dem Festspielhaus Bayreuth - das Lebenswerk Richard Wagners.
Überrascht waren viele Gäste und wollten es nicht glauben, dass der (leitende) Hausmeister die Führung vornahm. Mir fällt nur ein Wort dazu ein, wie Herr Kessler seine Aufgabe meisterte: Fantastisch!


 
Voller Begeisterung und Wissen, mit Liebe und Verbundenheit zum Haus erläuterte Herr Kessler die Entstehungsgeschichte und Aufführungspraxis, die musikalische Meisterleistung, die technischen und menschlichen Raffinessen, die dieses Haus so berühmt gemacht haben und noch machen.
 
Wirklich spannend schilderte uns Herr Kessler den Werdegang des Hauses, angefangen von der Idee bis zur Vollendung des Baus. So war es Richard Wagner nicht vergönnt, sein Projekt gleich durchzusetzen; überwarf er sich auch zwischenzeitlich mit Herrn Semper.  Erst 1876 konnte sein Festspielhaus nach viel Unterstützung und Kreditvergabe durch König Ludwig II. die Tore öffnen.
Jetzt wissen wir übrigens auch, wo Angela Merkel sitzt!
 
Begeistert, und vielleicht auch etwas verliebt, nahmen wir nun Abschied vom schönen Bayreuth.
Frau Schröter und ich  haben uns entschlossen, Karten für 2021 zu bestellen!
 
Wir sehen uns dann in 10 Jahen wieder auf unserer Stammkundenreise Bayreuth inklusive Aufführung im Richard-Wagner-Festspielhaus!
 
Bleiben Sie jung, gesund und reiselustig! Wir freuen uns auf Sie!
 
Ihre Karin Schröter und Mareen Scholz