Reisebericht: Mit Dr. Michael Krause nach Zittau

16.02. – 17.02.2013, 2 Tage Treuekundenreise ins Schlosshotel Althörnitz


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Von Dresden in die Oberlausitz über das Kloster St.Marienstern und den Umgebinde-Bau „Reiterhaus“ zur Brauerei Eibau und die Brüdergemeine Herrnhut nach Zittau mit Übernachtung im Schloßhotel Althörnitz, dem Besuch des Zittauer Fastentuches und einem Stadtrundgang in Bautzen
Kloster St. Marienstern, Brüdergemeine Herrnhut, Zittauer Fastentuch - das sind Orte, die sehr gut zu meinem Reisethema  „Faszination Religion" paßten. So hatte ich nämlich unsere Treuekunden-Reise genannt, die Bus-Chauffeur Falk Beck und ich zusammen ausgetüftelt hatten, um - außerhalb der Saison - den vielen lieben Reisegästen, die schon mehrfach mit uns gemeinsam unterwegs waren, einen besonderen Höhepunkt zu bieten. Themen zur Religion sind für viele unserer Gäste hochinteressant und so haben wir ein solches Thema kurzerhand als Motto für unsere diesjährige Treuekundenreise gewählt. Nachdem wir viele Gäste aus dem Bereich Chemnitz bis Dresden - für weiter entfernt Wohnende wäre die Anreise für diese nur „Wochenend"-Reise zu kompliziert und teuer geworden - angeschrieben hatten, konnten wir mit immerhin knapp 30 Gästen diese schöne Tour in Angriff nehmen.
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Samstag, 16.2.2013:

In Chemnitz am Busbahnhof fuhr der Bus schon 06.40 Uhr ab und über die Abholstelle im Chemnitz Center, direkt bei der Ausfahrt Chemnitz Mitte, wo einige unserer Gäste  zustiegen, chauffierte ein gutgelaunter Busfahrer Falk Beck den bequemen SATRA-Reisebus pünktlich nach Dresden. Kurz vor 8.00 Uhr erschien - ebenso gut gelaunt -  auch die Mehrzahl der Reiseteilnehmer und wir konnten pünktlich um 8.00 Uhr abfahren.

Kloster St.Marienstern

Das Wetter war winterlich, die Gegend schneebedeckt, aber es war nicht zu kalt. Der erste Stopp am Kloster St.Marienstern in Panschwitz Kuckau zeigte uns bei einem Rundgang das weitläufige, bis heute von Zisterzienserinnen bewohnte intakte Kloster. Heute bewohnen 16 Nonnen und ihre Äbtissin das Kloster und widmen sich neben den klösterlichen Pflichten auch  der Seelsorge, Arbeiten in Haus und Garten sowie der Betreuung und Ausbildung behinderter Menschen. Vieles im Kloster ist frei zugänglich und wir konnten einen Blick vom Klosterhof auf die zahlreichen, überwiegend barocken Klostergebäude werfen. Interessant ist die mehrfach umgebaute, im Kern gotische Klosterkirche, der einzige Bau, den wir von innen sahen, denn wie üblich waren Klausur und Kreuzgang im noch „lebendigen" Kloster nicht öffentlich zugänglich. Die barocken Bauten aus der Zeit des Klosterumbaues zwischen 1716 und 1732 sind sehr fotogen. Nach dem Besuch im Kloster gab es die erste Ausgabe von Glühwein und Kaffee aus der Bordküche, was von vielen unserer Gäste begeistert aufgenommen wurde.
Nächste Reise-Etappe war der Besuch des „Reiterhauses" in Neusalza-Spremberg. Das für die Gegend typische „Umgebindehaus" ist eines der ältesten dieser Art und  mit seinen Säulengestützten Vorbauten sehr repräsentativ. Das Museum im Inneren gibt einen guten Überblick über das frühere Leben in der Oberlausitz

Brauerei Eibau

Ein Höhepunkt war dann der Besuch der Brauerei Eibau. Zunächst machten wir hier, früher als geplant ankommend, unsere Mittagspause mit Verpflegung aus der Bordküche auf dem Brauereiparkplatz. Chauffeur Falk Beck, bei vielen Gästen für seine Kochkünste bekannt (er verwöhnt Gäste und Reiseleiter immer wieder mit Dingen, die man einer Bus-Bordküche nicht zutraut!), hatte eine gehaltvolle und schmackhafte Kartoffelsuppe vorbereitet, die alle für die kommende Brauereiführung stärkte. Es folgte denn auch eine tolle, engagierte und kurzweilige, höchst interessante Führung durch Frau Schulz, an die noch eine Verkostung der leckeren Biere aus der aktuellen Produktion der Brauerei anschloss. Leicht beschwingt fuhren wir nach dann Herrnhut. Hier zeigte ich den Gästen den bekannten, äußerst schlichten „Großen Saal" der Brüdergemeine, der 1756 barock erbaut wurde und in dem jährlich die aktuellen Losungen der Herrnhuter Religionsgemeinschaft gezogen werden.   Trotz leichtem Schneetreiben besuchten wir noch den Gottesacker, jenen Friedhof, auf dem die Brüdergemeine ihre Vorstellungen der Gleichheit im Leben und angesichts des Todes sowie der Ruhe vor der Auferstehung umsetzten und der schon 1730 mit genormten Gräbern auf einem sanften Hügel, die Gegend beherrschend, angelegt wurde. Nach der Rückkehr zum Bus gab es selbstgebackenen Kuchen und wer wollte, konnte noch einen heißen Glühwein oder einen Kaffee am Bus trinken.

Schloßhotel Althörnitz

Anschließend fuhren wir nach Zittau, wo wir im Vorort Althörnitz ins hübsche Schloß-Hotel. Eincheckten. Zum, Tagesausklang gab es ein Abendbufett mit einem Warm- und einem Kaltanteil und im Anschluß ans Essen hielt ich einen Vortrag zum Reise-Thema „Faszination Religion".

Sonntag, 17.02.2013:

Am Morgen konnten wir ein ausgiebiges gutes Frühstück genießen.
Wior fuhren in die Zittauer Innenstadt und konnten auf den vorgesehenen Busplätzen direkt neben der Heiligkreuz-Kirche, dem Fastentuch-Museum, parken
Zunächst machten wir aber mit den Gästen einen kleinen Rundgang mit historischen Erläuterungen. Wir sahen zunächst den Neumarkt mit Salzhaus, dann den Altmarkt mit den historischen Fleischbänken und dem großen neogotischen Rathaus. 1840 - 1845 vom Architekten Carl August Schramm erbaut, entstand es unter Verwendung von Plänen des berühmten Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel und bezog den Turm des 1757 bei der Beschießung von Zittau zerstörten ehemaligen Rathauses mit ein.Nach einem Rundgang durch die schöne Altstadtbebauung wandten wir uns dem Besuch des Großen Zittauer Fastentuches zu. Als imposante Kulisse für dieses einzigartige Beispiel spätmittelalterlicher Textilkunst dient die entwidmete Heilig-Kreuz-Kirche. Dieses schöne und recht seltene Ein-Stützen-Bauwerk präsentiert in der größten Museumsvitrine der Welt das Zittauer Fastentuch. Derartige Tücher - mitunter auch Hungertücher genannt - waren früher in den Kirchen zur Verhüllung des Altarraumes und der Kruzifixe während der Fastenzeit. Nur noch ganz wenige ihrer Art sind erhalten - das Zittauer Exemplar ist - trotz aller Wirren seiner Geschichte - ein äußerst gut erhaltenes. Seine Besonderheit: entgegen den gewirkten Bildteppichen von Bayeux oder Angers ist dieses riesige Tuchstück bemalt, in der heute fast vergessenen Technik der nassen Tüchelmalerei. Szenen aus der biblischen Geschichte und der Lebensgeschichte Jesu illustrieren das Verhüllungstuch.

Bautzen


Nach dem Besuch dieses Kunstwerkes fuhren wir über Löbau - mit kurzem Stopp und kleinem Spaziergang zum sehenswerten Marktensemble - nach Bautzen. Hier gab es zunächst ein leckeres Mittagessen im Traditions-Restaurant „Zum Karasek". Nach dem guten Mittagsmahl folgten mir die Reisegäste noch auf einen Stadtrundgang in der Bautzener Altstadt mit Stopps an der „Alten Wasserkunst", in der Ortenburg und an ihrem Eingangstor und schließlich dem Besuch im Simultandom St. Petri. Die Domaufsicht gab einige Erläuterungen zur Baugeschichte und den Besonderheiten dieser Simultankirche, die von Katholiken und Protestanten gleichermaßen genutzt wird. Interessant war es, die diesbezüglichen Traditionen und Gepflogenheiten sowie den „Plan" der Kirchennutzung kennenzulernen. Anschließend hatten die Gäste noch etwas Freizeit, um Bautzen auf eigene Faust zu erkunden.
Ca. 16.15 Uhr fuhren wir dann wieder nach Dresden zurück
Wir alle Gäste waren uns einig, dass es ein gelungenes Wochenende mit vielen Höhepunkten gewesen ist!Nächstes Jahr werden wir uns bemühen, wieder eine solche Sonderreise zusammenzustellen.
Noch ist nicht heraus, ob wir 2014 oder 2015 wieder eine solche „Extratour" organisieren und natürlich ist auch das Ziel noch nicht „ausgetüftelt". Aber interessant wird es auf alle Fälle werden. Sind Sie (wieder) dabei? Ich würde mich freuen! Bis bald!
Ihr Studienreiseleiter
Dr.Michael Krause

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