Reisebericht: Jahresausklang im fränkischen Altmühltal

28.12. – 02.01.2012, 6 Tage im Landhotel "Weißer Hahn" im Zentrum von Wemding


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Ausgehend von unserem familiengeführten Landhotel „Weißer Hahn“ im beschaulichen Wemding im Altmühltal unternahmen wir Ausflüge in die Umgebung und sahen unter anderem zwei wichtige Weltkulturerbe-Stätten.
Ein Reisebericht von
Alice Teipelke

Reisebericht

Doch ich möchte von Anfang an beginnen, um einen kleinen Einblick beziehungsweise Rückblick in/auf unsere Reise zu gewähren.
Am 28. Dezember ging unsere Fahrt wie gewohnt in Dresden am Flughafen los. Da wir nur drei Zustiege unterwegs hatten und die Straßen erstaunlicherweise frei waren, kamen wir schnell voran. Bereits zur Mittagszeit erreichten wir Bayreuth.
 


 
Als Zwischenstopp auf dem Weg ins Altmühltal eignet sich die Stadt sehr, da die Altstadt durch seine doch eher kleinen Ausmaße fußläufig ist. Nach einem gemeinsamen Rundgang mit der Gruppe vorbei am Alten und Neuen Schloss mit angrenzendem Park, der Stadtkirche sowie dem Theater, hatten alle die Gelegenheit noch individuell über die prunkvolle Maximilianstraße zu schlendern.
 
 
 


Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel nach Wemding, das wir wie geplant gegen Nachmittag erreichten. Nach einem herzlichen Empfang durch Frau Riedel (Hausherrin) und dem Bezug der Zimmer folgte eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen. Die Pause bis zum Abendessen nutzen viele, um sich einzurichten oder bereits den kleinen, denkmalgeschützten Ort zu erkunden. Da unser Hotel unmittelbar im Zentrum, nur einige hundert Meter vom Marktplatz entfernt liegt, bietet es sich nahezu an, in der Freizeit den Ort zu „erlaufen“.
 
Das erste Abendessen erfreute alle - es war sehr lecker - und so sollte es die ganzen nächsten Tage auch bleiben. Hungern musste hier gewiss keiner und für jeden Geschmack war etwas dabei.
 
 




 
Am Donnerstag stand Augsburg (gesprochen: Augschburg) auf unserem Programm. Zunächst stellte uns eine örtliche Reiseleiterin die Altstadt vor. Beginnend am Wahrzeichen der Stadt, dem Perlachturm am Rathaus, führte unser Weg zum Dom und dem fürstbischöflichen Palais. Allein die unterschiedliche Architektur des Domes sowie sein Inneres waren bemerkenswert. Der anschließende Besuch der Fuggerei stellte für viele Gäste den Höhepunkt dar. Die älteste Sozialsiedlung der Welt im Zusammenspiel mit dem doch recht frischen Wind, den kalten Temperaturen und den Erläuterungen der Reiseleiterin konnte uns zumindest ein wenig vor Augen führen, wie hart das Leben zu damaligen Zeiten war. Ein Vergleich von den alten Wohnungen und einer neu eingerichteten (die Fuggerei ist bis heute bewohnt!) Schauwohnung war besonders interessant. Danach ging es durch enges Gassengewirr hindurch zurück in die Innenstadt, wo der Rundgang endete. Viele Gäste gingen zuvorderst in ein Café oder Restaurant, um zu Mittag zu essen oder zumindest etwas Warmes zu trinken. Ich machte mich auf den Weg zur Ulrichkirche und besah sie wenigstens von außen.
 


Bevor wir uns alle wieder getroffen haben, ließ ich es mir nicht nehmen, den „Goldenen Saal“ im Rathaus zu besichtigen - ein Meisterstück der Architektur! Ich war begeistert und habe ihnen wie versprochen einige Fotos in die Fotogalerie eingefügt.
 
 


Nach der Rückkehr in Wemding folgten mir viele der Gäste zum angebotenen Rundgang durch Wemding. Durchs Amerbacher Tor hindurch, spazierten wir entlang der äußeren Stadtmauer, vorbei am Kneippbad bis hin zum örtlichen Kloster der Karmeliter-Nonnen. Von dort aus ging es entlang der Inneren Stadtmauer bis zum Folterturm, der seinen Name der Zeit der Hexenverfolgung verdankt. Dann nur noch Richtung Marktplatz, das Geburtshaus Herrn Fuchs’ passierend (Namensgeber der Fuchsie, weshalb Wemding auch die Fuchsienstadt ist!!!). Noch einen Abstecher zur Kirche Sankt Emmeran und schließlich gelangten wir wieder zum Hotel zurück.
 
Beim Abendessen stärkten wir uns für den nächsten Tag, an dem unsere Rundfahrt durch die Ostausläufer Schwäbischen Alb anstand.
 


 
Diesmal holte uns die örtliche Reiseleiterin direkt am Hotel ab. Unser erstes Tagesziel war eine Überraschung. Da die Weihnachtsreise ins Altmühltal leider nicht stattfand (in dieser war ein Besuch der Burg geplant), konnten wir die Harburg in das unsrige Programm aufnehmen. Der Anstieg zur Burg ist zwar etwas beschwerlich, aber er lohnt! Noch dazu hatten wir eine wunderbare Führung von einem netten, jungen Herrn, der uns allerlei Sprichwort-Herkünfte lehrte.
 
 
 


Das zweite Ausflugsziel sollte das Kloster Neresheim sein, dessen Kirche von Balthasar Neumann entworfen wurde. Auch hier können wir uns sehr glücklich schätzen. Trotz der unsagbaren Kälte im Innenraum der Kirche verging die Führung wie im Fluge. Die örtliche Führerin Frau Mettenleiter gestaltete Geschichte, Entstehung und Deutung der Kirche und der Gemälde so anschaulich und mitreißend, dass beinahe jeder seine kalten Füße vergaß - zumindest zeitweise! Als letzte Etappe der Rundfahrt, deren Ziel ja auch der Weg war, folgte der kleine Ort Nördlingen. Wir gingen gemeinsam in den Ort und dann hatten alle etwas Freizeit. Es begann erneut zu schneien - es hatte bereits die halbe Nacht geschneit - sodass nicht wenige die Zeit nutzten um einen Glühwein zu genießen. Während der Rückfahrt durchquerten wir einmal komplett die Stelle des Einschlages des Rieskraters vor rund 14,5 Millionen Jahren und lauschten den Erläuterungen Frau Hornungs. Zurück in Wemding genossen die Gäste, welche wollten, das zauberhafte Winterwetter beim Spaziergang durch Wemding.
 
Am Abend nach dem Abendessen führten uns die Nachtwächter eine kleine Runde durch den Ort und verwöhnten unsere Ohren mit den typischen Nachtwächtergesängen einstiger Tage.
 
 


Der letzte Tag im Jahr rückte heran: Wir fuhren nach Regensburg. Eine Stadt deren Innenstadt-Ensemble Weltkulturerbe ist. Zunächst erfolgte wieder ein geführter Rundgang, aufgeteilt in zwei Gruppen, welche jedoch beide am Dom endeten. Natürlich wurden uns die wichtigsten Bauwerke der altehrwürdigen Stadt gezeigt, sodass wir in knapp 1,5 Stunden durch rund 2000 Jahre Geschichte marschierten. Wie gewohnt bot sich im Anschluss die Gelegenheit zum individuellen Bummel und ich habe mich getraut: Ich kostete eine der legendären Rostbratwürste der ältesten Bratwurstbude Europas. Keine Angst, die Wurst war frisch, glich einer Nürnberger (jedenfalls in Größe, denn ich möchte keinen Regensburger mit dem Vergleich verärgern) und wurde mit süßem Senf und Brötchen gereicht - durchaus lecker übrigens und empfehlenswert als Mittagssnack. Am Nachmittag ging es mit dem Bus zurück nach Wemding, wo die Zeit bis Abendessen genutzt wurde. Noch einmal ausruhen, frisch machen, herausputzen für die Feier ins Neue Jahr. Zu Abend - diesmal als Buffet - gab es eine große Auswahl. Von der ersten Minute an begleitet mit Musik.


Nachdem das Buffet zur Seite geräumt wurde begannen sogleich die ersten das Tanzbein zu schwingen und pünktlich um Mitternacht haben wir alle zusammen angestoßen. Zum Feuerwerk vorm Haus reichte Eberhardt seinen Gästen einen Glühwein, damit es auch nicht kalt wurde! Alles in allem war es ein sehr schöner Abend!
 
 


Am nächsten Morgen folgte dann der obligatorische Neujahrsspaziergang nach Maria Brünnlein - eine Wallfahrtskirche am Rande der Stadt. Hinwärts entlang des Jakobus-Pilgerweges und zurück noch einmal durch Wemding durch, vorbei an der Spitalkirche. Natürlich konnten wir auch einen Blick in die Kirche werfen, mussten jedoch darauf warten, denn die hiesige Messe war in vollem Gange. Jedoch lohnte das Warten, denn im Innern erinnert Maria Brünnlein nicht ganz zu Unrecht an die Klosterkirche in Neresheim - zwar nicht so groß, aber ebenso prunkvoll.
 
 


Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam mit dem Bus nach Fürnheim, zur hauseigenen Brauerei mit Gasthof-Anschluss. Der Rundgang mit der Tochter des Hausherrn war sehr aufschlussreich und die abschließende Verkostung des Braubieres (nach dem Reinheitsgebot der Oettinger Brauer) rundete den Ausflug kulinarisch ab.
 
Am Abend genossen wir ein letztes Dreigang-Menü im Landhotel, bevor wir uns am nächsten Morgen voneinander verabschiedeten.
 
 


Auf der Heimreise stoppten wir nochmals in Bamberg. Auch hier selbstverständlich ein kurzer Rundgang durch die Weltkulturerbe-Altstadt. Vorbei am Rathaus, über die Regnitz ging es zunächst bis zum Schlenkerla-Gasthaus (wo später einige Gäste zu Mittag einkehrten). Ein letzter Aufstieg zum Domberg musste sein, denn den berühmten Bamberger Reiter darf sich ein Gast Bambergs einfach nicht entgehen lassen. Die wichtigsten Erläuterungen zum Dom gab ich draußen, da auch hier wie in Regensburg Führungen untersagt sind. Ich denke aber, dass der Besuch dennoch ein Erlebnis war und jeder den Reiter gefunden hat. Wer wollte konnte in der Zeit natürlich auch in der Fußgängerzone bummeln gehen.
 
Die restliche Rückfahrt verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle, sodass alle Gäste wohlbehalten - so hoffe ich - zurück nach Hause gekommen sind.
 
 
Ich hoffe Sie denken noch einige Male an unsere gemeinsame Reise ins Altmühltal zurück. Ich wünsche Ihnen allen ein glückliches und vor allem gesundes Jahr 2012!
 
Ihre Alice Teipelke

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