Reisebericht: Weihnachten in Dresden und im Erzgebirge

23.12. – 27.12.2015, 5 Tage Weihnachtsreise Dresden – Moritzburg – Freiberg – Seiffen – Radebeul


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Die Sonne scheint, es ist nicht kalt, von Schnee und Frost ist weit und breit nichts zu sehen. Also nehmen wir es sonnig und freuen uns auf das schöne Programm
Ein Reisebericht von
Rolf Zimmer

23.12. Anreise nach Dresden

Mit dem Bus oder als Gäste, die in eigener Regie anreisen, ist die Gruppe in der Pension Fuchsbergklause in Dresden Weixdorf am späten Vormittag komplett versammelt.
Und schon geht es auf zur Stadtrundfahrt. Zunächst hören wir etwas über die Entstehung der Äußeren Neustadt, wir erinnern uns an das 175-jährige Jubiläum der ersten Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden, die in der Dresdner Neustadt zunächst endete. Während wir unter dem Eisenbahnviadukt hindurch fahren, erfahren wir schon von der nächsten Fabrik, die Industriegeschichte schrieb, Naumann & Seidel produzierten hier
Fahrräder, Nähmaschienen und die berühmte „Ideal-Schreibmaschine". Mancher denkt bei diesem Thema auch an Tom Hanks.
Weiter durch die Louisenstraße, Thema sind Jordan & Timäus, die ersten Milchschokoladenproduzenten der Welt, die Schweizer haben´s eben nicht erfunden, nur besser vermarktet. Schließlich kehren wir in Pfund´s Molkerei ein und setzen unseren Weg
über den Weißen Hirsch fort. Lahmann´s Sanatorium. Auf dem Abstieg zur Elbe die niedliche Geschichte vom gescheiterten Annäherungsversuch Friedrich Schillers an Justine Szegedin und seine Rache an der hübschen Gastwirtstochter.
Blaues Wunder, Goetheallee und die Geschichte, wie die Arbeiterklasse einen ihrer wichtigsten Führer verlor. An der Bischofsresidenz steigen wir aus und erfahren etwas über diesen sowie die Geschichte der Elbschlösser- Gruppenfoto.
Medak und Carl-Gustav Carus, Jugendstilvillen, VW-Manufactur, Dynamo Dresden und endlich Weihnachtsmärkte ohne Ende. Wir sind schließlich in der Heimat des Weihnachtsmarktes.
Nach 2-stündigem Bummel beschließen wir den Tag mit einer kleinen Stadtrundfahrt Teil II und erfahren noch etwas über russische Gesandte und ihre Kirche, Bismarck und Ludwig Renn, Napoleon und den französischen Marschall Moreau und einen tragischen Straßenbahnverkehrsunfall, der nicht nur das Leben der Fahrgäste zerstörte, sondern auch in der Folge das der unschuldigen Fahrerin.

24.12. Heiliger Abend in Dresden

Moritzburg ist heute unser erstes Ziel. Natürlich widmen wir uns auf dem Weg dorthin diesem charismatischen Moritz, der von Manchen als „Judas von Sachsen" bezeichnet wird, Manche denken, daß die Bezeichnung „Wendehals" vielleicht besser wäre. Oder „Flexibler" ?
3 Haselnüsse verzaubern uns im Schloß, nach einem Jahr Pause ist die Ausstellung zum Film wieder zu sehen.
Auf dem Weg nach Meißen erinnern wir uns an Moritz´ Großvater Albrecht den Beherzten,
von dem die Sachsen wohl ihre Reiselust haben.
Ein Teil der Gruppe besucht den Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt, andere folgen der Einladung des Reiseleiters und erklimmen den Burgberg, die Älteste ist 88 Jahre alt und schafft die Höhe.
In die Fuchsbergklause Weixdorf zurückgekehrt, klopft plötzlich nach der Kaffeetafel jemand
heftig an der Tür. Oh Gott, wer mag denn das sein ?
Der Weihnachtsmann ist´s. Viel Spaß und Frohsinn.

25.12. Der Dom St. Marien zu Freiberg und Seiffen

Im Dom zu Freiberg wartet auf uns eine Führung und ein Orgelspiel auf der Silbermannorgel.
Im Chor können wir das Grabgelege der Wettiner ansehen und vor uns erhebt sich Moritz´ Grabmonument. Höhepunkt ist die Erklärung zur goldenen Pforte.
Auf dem Weg nach Seifen widmen wir uns dem Bergbau, in Seiffen besuchen wir das Spielzeugmuseum. Kaffe und Kuchen „entstressen" das Programm.

26.12. Residenzschloss und Konzert in der Frauenkirche

Heute folgen neue Programmhöhepunkte, zunächst der Besuch des Residenzschlosses mit Grünem Gewölbe und Türckischer Kammer.Vor dem Mittagessen im „1900" am Neumarkt
widmen wir uns der Baugeschichte der Frauenkirche.
Ein Bummel über die Brühlsche Terrasse (für manche der Reisegäste) läßt die guten Speisen schneller verdauen und anschließend bildet das Weihnachtsoratorium in der Frauenkirche den Höhepunkt des Tages.

27.12. Volkskunstmuseum Dresden und Schloß Wackerbarth

Vorbei die schöne Zeit.
Doch bevor es wieder nach Hause geht, besuchen wir das Volkskunstmuseum im Jägerhof, welches sehr zu unrecht im Schatten zu den anderen großen Ausstellungen Dresdens steht.
Speiß und Trank in Stumph´s Hof hält Leib und Seele zusammen und zum Schluß nun noch etwas Besonderes, ein Führung in Schloß Wackerbarth mit Sektverkostung!
Herz, was willst du mehr!
Da fällt der Abschied schwer, aber vielleicht hat ja diese wunderbare Reise Apetit auf mehr gemacht. Dresden und das wunderbare Umland sollte jederzeit wieder eine Reise wert sein.

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Kommentare zum Reisebericht

Lieber Kollege Zimmer,
Sie haben unseren Gästen ein schönes weihnachtliches Dresden - wenn auch ohne Schnee - zeigen können. Indess "wie die Arbeiterklasse einen ihrer wichtigsten Führer verlor - und das im Text zwischen Goethealle und Kathe-Kollwitz-Ufer zum 23.12. - bleibt für mich eine spannende und unbeantwortete Fragestellung. An wen denken Sie?
Freundliche Grüße Jürgen Schmeißer
so etwa wohnhaft zwischen Blauem Wunder und Goetheallee

Dr. Jürgen Schmeißer
09.01.2016

In der Villa Fliederhof (Goetheallee 26, 1979 abgebrannt nach Ehedrama Dr. Flach) wohnte die hübsche Dresdnerin Helene von Dönniges), mit der Ferdinand Lassalle in Genf ein Verhältnis einging. Das hat er infolge einer Duellforderung durch die Familie der schönen Helena nicht überlebt.

Rolf Zimmer 10.01.2016