Reisebericht: Silvesterreise in Dresden – Glanz zur Jahreswende

30.12. – 02.01.2023, 4 Tage Städtereise über den Jahreswechsel in Sachsen mit Dresden – Pillnitz – Meißen – Moritzburg – Silvester–Kreuzfahrt auf der Elbe


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Silvester in Dresden zeigte die Schönheiten und Besonderheiten des Elbetals und der Sächsischen Landeshauptstadt. Ausflüge führten uns – bei mildem und trockenem und für die Jahreszeit nicht unbedingt typischem - Wetter nach Pillnitz und Moritzburg und später auch nach Meißen und zu einer Besichtigungstour durch die Semperoper und durch die Sektmanufaktur von Schloss Wackerbarth in Radebeul.
Als besonderen Höhepunkt verbrachten wir den Silvesterabend auf dem Salonschiff „Grafin Cosel“ bei guter Bewirtung und mit Musik und Geselligkeit.
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden, Stadtrundfahrt und Stadtspaziergang; Freitag 30. Dezember 2022:

Unsere Silvestergäste reisten auf zwei unterschiedlichen Arten im NH Hotel „Dresden Neustadt“, das uns für die nächsten Tage beherbergen würde, an: entweder individuell mit eigenem Auto oder im komfortablen Reisebus.
Verabredet waren wir auf jeden Fall für 13.00 Uhr, dem Beginn der kleinen Stadtrundfahrt. Natürlich waren alle – wie auch nicht anders von Eberhardt-Reisegästen erwartet, sehr pünktlich und so konnte ich auch ganz wie geplant in einer kurzen Ansprach unseren Chauffeur Frank Hansch und mich vorstellen, bevor wir zu unserer kleinen Tour zu einigen der touristischen Höhepunkte Dresdens aufbrachen.
Vorbei an der Yenidze, dem Gebäude einer ehemaligen Zigarettenfabrik, das zu Werbezwecken bei seiner Erbauung Anfang des 20. Jh. im orientalischen Stil einer Moschee gestaltet worden war und vorbei am Kongresszentrum, dem Erlweinspeicher und dem sächsischen Landtag ging es dann über den Albertplatz und die Bautzener Straße zu „Pfunds Molkerei“. Dresdens vielleicht bekanntestes Ladengeschäft, augestaltet mit tausenden bemalten Kacheln im Jugendstil, wurde 1997 als „Schönster Milchladen der Welt“ ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen. Hier verweilten wir etwas, bevor es über die Waldschlösschenbrücke auf die andere Elbeseite und entlang des „Großen Garten“, dem seit dem 17. Jh. angelegten und gepflegten größten Park der sächsischen Landeshauptstadt und an der Jüdischen Synagoge vorbei über die Carolabrücke zurück ging. Nachdem wir den „Jägerhof“, das älteste Baudenkmal der Stadt passiert hatten, stiegen wir am Palaisplatz aus dem Bus und ließen einen kleinen Stadtbummel zu Fuß folgen.
Zuerst beeindruckte der Goldene Reiter, eines der Dresdner Wahrzeichen: der „Goldene Reiter“, ein überlebensgroßes Reiterstandbild des sächsischen Kurfürsten August des Starken, der hier als in Richtung seines Königreichs Polen reitender römischer Cäsar gargestellt ist. Es steht auf dem „Neustädter Markt“, der früher zum im 16. Jh. eingemeindeten Altendresden gehörte. Vorbei am gegenüber dem Reiterbild stehenden „Blockhaus“, wie die Neustädter Wache noch genannt wird, überquerten wie die Augustusbrücke. Einst galt sie als größter Brückenbau des deutschen Hochmittelalters und verband Dresden mit Altendresden. Heute ist die denkmalgeschützte Elbquerung vor allem Fußgängern und Straßenbahnen vorbehalten. Ein herrlicher Blick nach links auf die Türme und Kuppeln des alten Dresden und ein Blick hin zu Semperoper und Yenidze belohnt denjenigen, der die Brücke passiert.
Danach standen wir auf dem Theaterplatz – den die Elbe und die sie überragende Gaststätte „Italienisches Dörchen“ hinter uns und an der rechten Seite die Semperoper sowie links Taschenbergpalais, Residenzschloss und Hofkirche begrenzen.
In der Mitte des Platzes ragt wiederum ein Reiterstandbild auf, das seit seiner Enthüllung 1889 den sächsischen König Johann hoch zu Ross zeigt und das vom Bildhauer Johannes Schilling gestaltet wurde. Der Theaterplatz wurde nach Fertigstellung von Hofkirche und später der Semperoper neu gestaltet, nachdem bis zur ersten Hälfte des 19. Jh. dort noch Behausungen gestanden hatten, die einst die italienischen Bauhandwerker der Hofkirche beherbergten – zu ihrer Erinnerung heißt auch die Gaststätte an der Elbeseite „Italienisches Dörfchen“. Die katholische Hofkirche wurde 1739 bis 1755 errichtet, sozusagen als Gegenstück zur ein paar Jahre früher begonnenen „Kirche unser lieben Frau“ (Frauenkirche) am Neumarkt. Die Hofkirche prangt im schönsten Barock, in Ihr ist in einer – so sagt man – silbernen Kapsel das Herz des einstigen Kurfürsten August des Starken beigesetzt. Daneben sind man das Residenzschloss, das besonders Kurfürst Moritz aus- und umbauen ließ, nachdem er 1547 vom deutschen Kaiser, mit dem er im Schmalkaldischen Krieg der protestantischen gegen die katholischen Fürsten verbündet war, nach dem Sieg der katholischen kaiserlichen Partei die Kurwürde von seinem besiegten Vetter übertragen bekommen hatte.
Namengebend für den Theaterplatz war das Königliche Hoftheater Dresden, an dessen Stelle dann nach Plänen Gottfried Sempers die heutige Semperoper errichtet wurde. Sie beherrscht optisch den Platz und gehört zu Dresdens bekanntesten Bauten.
Danach ging es durch den Zwinger, jenes Gesamtkunstwerk aus Architektur, Skulpturistik und Gartenbau, das im 18. Jh. auf Wunsch des regierenden Monarchen Augusts des Starken, beeinflusst durch Erlebnisse bei seinen Europareisen, überwiegend unter Leitung der Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser errichtet wurde. Zahlreiche Sammlungen beherbergen die auf einer ehemaligen Wehranlage – daher der Name Zwinger – errichteten Gebäude bis heute – darunter die Gemäldegalerie „Alte Meister“ mit unschätzbaren Gemälden, die allerdings im Gebäude der erst Mitte des 19. Jh. errichteten Gebäude der Sempergalerie im Stile der Neorenaissance untergebracht sind.
Vom Zwinger aus begaben wir uns zum Residenzschloss und konnten einen kurzen Blick in dessen Renaissancehof sowie danach in den Stallhof werfen, in dem noch der mittelalterliche Weihnachtsmarkt seine Pforten geöffnet hatte.
Dem berühmten Fürstenzug, der als größtes Porzellanbild der Welt geltenden Darstellung der bis Anfang des 20 Jh. regierenden sächsischen Fürsten und berühmten Verwandten aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner konnten wir noch einige Aufmerksamkeit widmen, auch wenn das Tageslicht ob der fortgeschrittenen Jahreszeit bereits zu schwinden begann. Dennoch war das aus über 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan aufgetragene 102 m lage Bild gut zu sehen.
Im Anschluss spazierten wir noch über die ebenfalls berühmte „Brühlsche Terrasse“, einem über der Elbe verlaufenden Weg mit verschiedenen Gebäude-Ensembles, für den in der Literaur mitunter auch der Begriff „Balkon Europas“ verwendet wurde. Eine Treppe führt hinab zum Neustädter Markt, den die gewaltige glockenförmige Kuppel der einzigartigen Frauenkirche beherrscht. Von 1726 – 1743 nach Entwürfen des Barockbaumeisters George Bähr erbaut, wurde der Kirchenbau zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Dresdens und beherrscht seit 2005, dem Ende Ihres lange währenden Wiederaufbaus nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg 1945 wieder die Silhouette der Dresdner Altstadt.
Hier an der Frauenkirche war noch der Wintermarkt mit Glühwein- und anderen Verkaufsständen geöffnet und wir hatten noch etwas Freizeit, um uns noch etwas umzusehen.
Das Abendessen in der Erlebnisgastronomie des Restaurants „Pulverturm“, während dem uns Gauklrer, Bänkelsänger und sogar die Gräfin Cosel begegneten, ließ uns einige der bekannten sächsischen Spezialitäten wie Kartoffelsuppe, Sauerbraten und Quarkkäulchen kosten.
Nach dem Abendessen gingen wir zu unserem am Elbufer geparkten Reisebus, mit dem uns Chauffeur Frank in unser komfortables Hotel brachte.

Schloss Pillnitz – Jagdschloss Moritzburg – Silvesterfeier auf der Elbe; Samstag 31.12.2022:

Unser erstes Ziel heute war eines der bekanntesten Bauwerke des Dresdener Barock, das etwas außerhalb gelegene Lust- und Wasserschloss Pillnitz. Von der Dreiflügelanlage, die einen großen Hof mit Ornamentgarten umschließt und die in einer großen Parkanlage liegt, ist vor allem das Wasserschloss mit seiner Schauseite an der Elbe bekannt. Nachdem das Schlossareal mehrfach von den Kurfürsten an Mätressen verschenkt worden war, ließ August der Starke das Schloss im barocken Stil aus- und umbauen. Der Architekt Pöppelmann und der Hofbaumeister Longuelune schufen die meisten der Pläne. Besonders bei der Ausgestaltung des Wasserschlosses spielte die damals herrschende China-Modeeine große Rolle, denn das Schloss ist nach der Art einer „Chinoiserie“ gestaltet.
Im gepflegten Park gibt es – neben der größten Kamelie der Welt, die im Winter aber in einem Gewächshaus untergebracht ist – verschiedene seltene Baumsorten und ein Modell einer der Elbgondeln, die damals für Vergnügungsfahrten auf dem Fluss in Mode waren. Sogar in die Weltgeschichte ist Pillnitz eingegangen, gab es doch hier im Jahre 1791 als Reaktion auf die Französische Revolution eine Fürstenzusammenkunft, auf der die „Pillnitzer Deklaration“ beschlossen wurde, die letztlich den „Ersten Koalitionskrieg“ 1792 – 1797 auslöste, in dem Österreich, Preußen und einige kleinere Staaten gegen das revolutionäre Frankreich zum Schutz der Monarchie vorgingen.
Nach Etwas Zeit zum Bummeln im Park fuhren wir zum Schloss Moritzburg. Das im Frühbarock unter Kurfürst Moritz begonnene riesige Jagdschloss erhielt seine heutige Gestalt unter August dem Starken im 18. Jh. Seine schöne Lage inmitten von Teichen – die durch früheren Abbau von Raseneisenstein entstanden und daher künstlich angelegt und reguliert waren, macht es ebenso malerisch wie sein Erscheinungsbild mit vier gewaltigen Rundtürmen um eine mächtigen viereckigen Mittelbau. Vielfach diente es schon als Kulisse für historische und Märchenfilme – der vielleicht bekannteste davon ist der nahezu jedes Jahr zu Weihnachten gezeigte Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
Auch hier hatten wir etwas Zeit, um im Park bzw. der Schloss-Umgebung oder im Ort spazieren zu gehen, bevor wir ins Hotel zurückfuhren, um uns auf die Silvesterfeier vorzubereiten.

Die „Jahresendparty“ fand auf einem Schiff statt. Dresden verfügt über die größte historische Dampfschiffs-Flotte der Welt und über zwei große, moderne Salonschiffe- beide mit historischen Namen. Wir checkten auf der „Gräfin Cosel“ ein, einem 1994 gebauten Schiff der „Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft Dresden“. Das 75 m lange Schiff mit zwei Decks, auf denen die Tische festlich gedeckt waren, hat nur recht wenig Tiefgang. Mit Musik von Live-Band und in den Pausen vom Band begann die Silvesterparty auf dem fast vollständig besetzten Schiff. Ein erlesenes Mehr-Gänge-Galadiner mit Vorspeise, leckerer Suppe, Kalbsfilet und raffinierter Süss-Speise wurde zum Hauptteil des Abends gereicht und wir konnten uns mit angeregten Gesprächen und natürlich Tanz die Zeit vertreiben, bis wir um Mitternacht mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr anstießen. In der Zwischenzeit waren wir mit dem Schiff durch das erleuchtete Dresden unter der berühmten Brücke „Blaues Wunder“ hindurch bis Pillnitz, das wir frühmorgens schon besucht hatten und dann weiter fast bis nach Pirna gefahren, wo dann gedreht wurde und wir die interessante Tour, vorbei am Wasserschloss Pillnitz und den an den Elbhängen erleuchteten Elbeschlössern noch einmal machten. Um Mitternacht war natürlich dann das Feuerwerk ein besonderes Erlebnis, zu dem wir nur ein paar Schritte an Deck gehen mussten.
Gastronomisch verwöhnt wurden wir zudem noch durch einen Mitternachtssnack, bei dem sowohl die für Pikantes wie auch die für Süßes Schwärmenden auf ihre Kosten kamen.
Etwa um ein Uhr – nun schon im neuen Jahr 2023 – legte das Schiff wieder am Terrassenufer an. Wir bestiegen wieder unseren Bus und Chauffeur Frank brachte uns sicher zum Hotel zurück.

Porzellanmanufaktur – Stadt, Burg und Dom Meißen, Sonntag, 01.01. 2023:

So ganz furchtbar lange konnten wir nach dem Silvesterball heute nicht ausschlafen, denn am späten Vormittag war ein Besuch der Meißener Porzellanmanufaktur geplant. Die gut zwanzig Kilometer von Dresden elbabwärts liegende Stadt ist ja für die Herstellung des „Weißen Goldes“ bekannt. Ursprünglich hatte Kurfürst August der Starke, der auch Titel und Besitzungen der Markgrafen von Meißen geerbt hatte, in der Meißener Albrechtsburg die Hauptwerkstatt für die Porzellanherstellung einrichten lassen.
Heute sind die Gebäude der Manufaktur, deren Markenzeichen seit ihrer Gründung die gekreuzten Kurschwerter sind – die übrigens als eines der ältesten eingetragenen Markenzeichen der Welt gelten – ein Stück unterhalb der Burg am Rande der Altstadt zu finden. Für die seit 1991 als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“ firmierende und derzeit als weltweit führende und international bekannteste und wohl auch älteste Herstellungsfirma deutscher Luxusmarken geltende Manufaktur mit ihrer Schauwerk hatten wir für heute Vormittag Karten. Hier wurde über die Geschichte der „Erfindung“ und die Geheimnisse der Herstellung des sogenannten „weißen Goldes“, für dessen Herstellung bis zur Meißener Manufaktur nur China in Frage kam (noch heute übrigens heißt „feines Porzellan“ auf Englisch „china“) berichtet und die einzelnen Phasen der Porzellanherstellung bis zu dessen künstlerischer Gestaltung durch Bemalen und Glasieren. Viele Materialrezepturen und Formen für die Gestaltung des berühmten Porzellans sind ausschließlich für die Verwendung hier in der Manufaktur bestimmt.
Nach der Führung durch die Porzellanmanufaktur ging es in die Meißner Altstadt.
Vom Markt mit dem schönen Renaissancerathaus – vor dem noch der Weihnachtsmarkt als Wintermarkt geöffnet hatte, ging es zu Dom und Burg vorbei an der Bäckerei Ziegler, in der einst die „Meißner Fummel“ erfunden wurden. Dieses hauchzarte, luftgefüllte Gebäck war nicht zum Verzehr bestimmt, sondern sollte – da es genauso zerbrechlich wie das kostbare Porzellan war – auf Porzellansendungen gelegt zur Vorsicht vor zu harter Fahrweise und Verhindern von Materialbruch dienen.
Den Berg hinauf gelangt man zur Burg, wobei die einstige Zugbrücke heute eine steinerne Zufahrt ist. Der große Burghof enthält auf der rechten Seite die Verwaltungsgebäude aus Spätgotik und Renaissance, die durch ihre besonderen Fenster auffallende Albrechtsburg sowie den gotischen Dom mit seinen zwei hohen Türmen.
Hier oben, von wo man einen guten Blick auf die Meißner Altstadt hatte, war genug Zeit, um den Dom zu besuchen oder beim Rückweg in die Stadt noch einen Bummel über den Markt anzuschließen.
Das Abendessen nahmen wir dann – mit dem Reisebus nach Dresden zurückgekehrt – im Brauhaus Watzke ein, dass den Dresdnern nicht nur durch gutes Bier sondern auch durch deftiges Essen bekannt ist.

Besichtigung Semperoper – Besuch und Verkostung Sektkellerei, Montag, 02.01.2023:

Ein Blick hinter die Kulissen des berühmtesten sächsischen Opernhauses, der Semperoper, war für den Beginn des heutigen Tagesprogrammes vorgesehen. Das heutige Gebäude, war noch vor seinem Wiederaufbau nach Kriegszerstörung im 20. Jh. bereits das dritte an dieser Stelle. Nachdem Gottfried Semper, unter anderem Direktor der Dresdner Bauschule, 1838 – 1841 ein opulentes Hoftheater im Stil der italienischen Renaissance errichtet hatte, fiel dieses 1869 einem Brand zum Opfer. Und obwohl der Künstler Semper, der 1849 wegen seiner Beteiligung an den hiesigen Maiaufständen fliehen musste, und nicht mehr nach Sachsen zurückkehren konnte, wurde doch auch der von 1871 – 1878 errichtete neue Sächsische Opernbau nach seinen Plänen und Vorschlägen erbaut - ausgeführt unter der Bauleitung durch seinen ältesten Sohn Manfred Semper.
Weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt, finden immer wieder nicht nur der architektonisch anspruchsvolle Theaterbau sondern auch die Aufführungen des bedeutenden Opernhauses stets viel Beachtung. Umso interessanter war es, bei einer kleinen Führung dabei zu sein – noch dazu durch einen Architekten, der am Wiederaufbau des Hauses, der nach den Schäden des zweiten Weltkrieges und den verschiedensten Sicherungsarbeiten 1977 begann und am 40. Jahrestag der Zerstörung, dem 13. Februar 1985 mit der Wieder-Eröffnung durch die Weber-Oper „Der Freischütz“ sein Ende fand, direkt beteiligt war. Ihm gelang es mit viel Erzählfreude, Witz und Detailwissen Genaueres über Gebäude, Ensemble und all die vielen kleine Dinge zu vermitteln, die nötig sind, um einem Kulturgut wie der Semperoper den Glanz und die Qualität zu verleihen, die es zu einem anspruchsvollen und stets gefragten Objekt im kulturellen und geistigen Leben Sachsens zu machen.
Nach der knapp einstündigen Hausführung machten wir noch einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Residenzschloss, um uns den verschwenderisch gestalteten Großen Schlosshof mit seinen in Sgraffitotechnik verschwenderisch gestalteten bild- und inschriftenverzierten Wänden anzusehen, der bei der Schlosserweiterung 1548 – 1556 entstanden war, nachdem Herzog Moritz vom Kaiser 1547 die Kurfürstenwürde erhalten hatte.
Schließlich fuhren wir mit dem Reisebus noch nach Radebeul, die direkt an Dresden angrenzende Kreisstadt, die – aus mehreren ehemaligen Weilern, Dörfchen und Städtchen zusammengewachsen – unter anderem über verschiedene Weinlagen und Weingüter verfügt. Vorbei an einer alten Fabrikantenvilla, die so etwas wie der Gründungsort des bekannten Teehandelsunternehmens „Teekanne“ ist und in deren Umfeld sich der zweitgrößte Produktionsstandort der heute in Düsseldorf ansässigen Firma befindet sowie an der Rückseite des ehemaligen Wohnhauses des Abenteuerschriftstellers Karl May, das heute das Indianer- und Karl-May-Museum beherbergt und schließlich am Radebeuler Theater, den „Landesbühnen Sachsen“ gelangten wir zum Anwesen von Schloss Wackerbarth. In dem von Weinbergen umgebenen Barockschloss im Radebeuler Ortsteil Niederlößnitz ist heute das Sächsische Staatsweingut untergebracht, das Freigelände zwischen Schloss, Gaststätte und dem modernen Neubau der Wein- und Sekt-Manufaktur zeigt Beispielreben für angebaute Sorten.
Bei einer Führung durch die „gläserne“ Produktion konnten wie beispielsweise erfahren, dass die bei „Wackerbarth“ angewendeten Methoden der Sektverarbeitung mit Flaschengärung genau dieselben sind wie die in den berühmten Kellereien der Champagne – nur dass sie wegen dem geschützten Herkunftsnamen nicht so genannt werden können. Auf das Genaueste wurde erklärt, was alles nötig ist, um einen guten Wein heranzuziehend und mit welchen Methoden und Produktionsschritten daraus ein hochwertiger, charmant im Glas perlender Sekt oder Schaumwein entsteht. Auch eine Verkostung der leckeren Erzeugnisse gab es zum Schluss.
Mit dem Ende der Führung, nachdem alle noch beabsichtigten Einkäufe getätigt worden waren und wir uns wieder im Reisebus versammelt hatten, ging es zurück ins Hotel, an dem die individuell abreisenden Gäste ihre Autos stehen hatten. Nach der Verabschiedung setzten unsere Busgäste ihre Heimreise fort.

Schlusswort

Epilog:
Ja, das „alte“ Jahr 2022, das nicht in allen Punkten nur Freude brachte, endete mit einer Party und hervorragender Verpflegung auf dem Elbeschiff und dort begrüßten wir auch das neue Jahr 2023. Wir sehen dem hoffnungsfroh entgegen und wünschen allen unseren Gästen und Lesern, dass es Ihnen Gesundheit, Glück und Wohlergehen bringen möge, endlich Frieden, der unverzichtbar ist und – das sei als Wunsch vom Reiseleiter noch hinzugesetzt – dass es dazu dienen möge, Reisewünsche zu erfüllen, dafür aber vielleicht neue zu wecken!

Ihr Reiseleiter Michael Krause

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