Reisebericht: Flusskreuzfahrt von Münster nach Potsdam – auf dem Mittellandkanal

28.10. – 04.11.2023, 8 Tage Flusskreuzfahrt in Deutschland mit MS KATHARINA VON BORA ab Münster – Ladbergen – Minden – Mittellandkanal – Hannover – Wolfsburg – Calvörde – Brandenburg an der Havel – Potsdam


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Auf Weser , Mittellandkanal, Elbe -Havel-Kanal über verschiedene Seen, von Münster nach Potsdam.
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

Samstag : 28.10.2023 Anreise und Stadtrundgang Münster

Nach einer entspannten Fahrt , durch verschiedene Bundesländer, erreichten wir den „Tatort“ Münster. Die Stadt, in der es mehr Fahrräder – Letze – als Einwohner gibt, erkundeten wir zu Fuß. Den Komissar Thiel und den Professer Boerner trafen wir zwar nicht, dafür aber viele schöne Bauten verschiedener Epochen. So steht der ehrwürdige Dom St.Paulus im direkten Kontrast zum LWL Museum und Universitätsgebäuden, mit dem Denkmal vom Gründer ,Freiherr von Fürstenberg. Wir besuchten auch den Prinzipalmarkt mit seiner imposannten Lambertikirche. Als Kunstobjekt ist dort die Himmelsleiter installiert. Uns wurde die Geschichte von den Wiedertäufern, um König Jan van Leiden, erzählt. Die Käfige ,der Gefangenen, hängen immer noch am Kirchturm. Der Weg führte uns zum historischen Rathaus, welches im zweiten Weltkrieg zerstört wurde,aber der Giebel wieder rekonstruiert wurde.Die Ratskammer blieb erhalten. Sie war Verhandlungsraum für den Westfälischen Frieden. Das Antiquariat vom“ Privatdedektiv “ haben wir nicht gefunden ,obwohl dies in Wirklichkeit existiert. Unser Fazit : diese Stadt ist wirklich sehenswert und hat den Beinamen „Perle Westfalens“ verdient.
Am Stadthafen wartete unser Schiff die „Katharina von Bora“ auf uns, und vor uns lagen gemeinsame 474 Flußkilometer.


Sonntag : 29.10.2023 Ausflug Osnabrück und Bordnachmittag

Heute konnten wir eine Stunde länger schlafen, die Uhr wurde umgestellt. Nach der langen Fahrt , von gestern, tat uns dies recht gut.
Unser erster Ausflug führte uns über die A1, die alte Vogelfluglinie – oder Friedensreiterroute, nach Osnabrück. „Ossenbrugge“die schöne Stadt in Sachsen“,so nannte man sie auf einen Kupferstich von 1572. Damals noch umgeben von einer stattlichen Stadtmauer. Diese gibt es nur noch ein kleines Stück und die Stadt selbst zählt heute zu Niedersachsen. In die Geschichte ist sie aber als Friedensstadt eingegangen. Im Rathaus verhandelten die Gesandten den Westfälischen Frieden. Der Friedenssaal, mit spätgotischen Gestühl undGemälden, ist zu besichtigen.Vor der Freitreppe ist eine Kunstinstallation, bestehend aus weisen Forken und alten Holz, zu sehen. Sie soll an die Zeit der Kriege erinnern. Der Rundgang führte uns vom Dom St.Peter zur Marienkirche, vorbei am Rathaus und alten Bürgerhäusern, bis zum Heger Tor.Nach etwas Freizeit fuhren wir zurück zum Schiff, welches uns in Dörenthe wieder an Bord nahm. Während des Mittagessens passierten wir, bei Hörstel, das nasse Dreieck und verließen den Dortmund- Ems- Kanal in Richtung Minden. Den Nachmittag verbrachten wir bei Kuchen und Kaffee, untermalt von Musik, im Salon, wobei die Landschaft des Mittellandkanals an uns vorbeizog.


Montag : 30.10.2023 Ausflug Hameln und Bordnachmittag

Links und rechts der Weser , zwischen den Hügeln des Weserberglandes, liegt Hameln. Direkt an der Deutschen Märchenstraße ist ein dunkler Geselle zu Hause – der Rattenfänger. (Info Hameln)
Er empfing uns am Stadtpark und wir folgten seinem „Flötenspiel“. Der Pfeifer führte uns durch die verwinkelten Gassen, in denen die Weserrenaissance deutlich zu erkennen ist. Er erzählte uns die verschiedensten Variationen der „Rattensage“. Die bronzenen Symbole sind überall , in Form von Pflastersteinen, in der Fußgängerzone zu finden. Wir waren standhaft und entflohen den Fängen des Rattenfängers mit Hilfe unseres Busses. Auf der Rückfahrt nach Minden sahen wir ,eines der bedeutendsen Nationaldenkmäler Deutschlands, das Kaiser Wilhelm Denkmal. Das Wahrzeichen liegt am Weserdurchbruch, zwischen Weser – und Wiehengebirge und wir sahen es in schönster Herbstfärbung. Am Schiff angekommen ,passierten wir sofort, in der Trogbrücke des Mittellandkanal- unter uns das Wesertal- das Wasserstraßenkreuz Minden. Wir fuhren Richtung Hannover weiter.
An Bord konnten wir heute ,wenn auch nur für kurze Zeit, das Sonnendeck nutzen. Am Abend wurden wir noch einmal geistig gefordert. Die Bordreiseleiterin hatte ein Quiz voebereitet. Der Sieger wurde mit einer Flasche Sekt belohnt.


Dienstag : 31.10.2023 Ausflug Hannover und Bordnachmittag

Heute besuchten wir die Landeshauptstadt Niedersachsens. Auch hier ist heute Feiertag den wir Martin Luther zu verdanken haben.- Reformationstag-. In Hannover trifft man sich „unterm Schwanz“ und, angeblich, weiß jeder was damit gemeint ist. Der Schweif des königlichen Rosses von König Ernst August . Da beginnt auch der „Rote Faden“ der zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. Ein Ausflug zu den Königlichen Gärten, in Hannover Herrenhausen, ist ebenfalls empfehlenswert. Sie zählen zu den schönsten Barockgärten Europas.
Zurück an Bord ,legten wir in Richtung Wolfsburg ab. Zur Kaffeezeit wurden wir mit Eisvariationen verwöhnt.Ein Erlebnis der Besonderen Art, bescherte uns die Schleusung in Anderten. Wir wurden in der 1928 gebauten (damaligen) Hindenburgschleuse 14 m nach oben gehoben, um den Höhenunterschied von der Westhalterung und der Scheitelhalterung des Mittellandkanals zu überwinden .
Den Abend verschönten uns die Akteure der Crew mit ihren versteckten Talenten. Es wurde herzhaft gelacht und die Darbietungen mit viel Beifall belohnt.
Eine weitere Schleuse vor Wolfsburg – Schleuse Sülfeld – senkte uns wiederum um 09 m ab. Sie war auch unser Anleger für die Nacht.


Mitwoch : 01.11.2023 Wolfsburg

Heute morgen erreichten wir Wolfsburg , Die Stadt entwickelte sich ,seit 1938 ,rings um das Werksgelände. Unser Anleger war gegenüber der Autostadt und diese zog einige Gäste magisch an. Eigentlich könnte man da einen ganzen Tag zubringen, so vielfältig sind dort die Angebote. Andere Gäste besuchten das nah gelegene Zentrum , welches sehr modern gestaltet wurde. Hier grüßte auch schon der Weihnachtsmann, in alt bewährter Form. In etwas Entfernung blicke das Wolfsburger Schloß durch die herbstlich gefärbten Bäume. Ein kleiner Spaziergang ,vorbei an der Volkswagen Arena, zum Schloß lockte ebenfalls. Man merkt schon : die Stadt hat für jeden Geschmack was zu bieten. Unser Schiff lag unmittelbar am Geländeparcour der Autostadt. Hier konnten wir den „Spielplatz der Großen“ im Umgang mit dem neuen „Amarok“ beobachten. Es hat allen „Beteiligten“ Spaß gemacht.
Leider hieß es – Leinen Los – und wir mußten uns von „VW und seiner Stadt“ verabschieden. Wir schipperten weiter auf dem Mittellandkanal bis Schleuse Hohenwarte und querten ein weiteres bekanntes Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg. Uber die grö´ßte Kanalbrücke Europas gelangten wir in den Elbe – Havel – Kanal. Unsere Nachtlage war in Burg.


Donnerstag : 02.11.2023 Brandenburg

Am frühen Morgen führen wir weiter zur Schleuse Wusterwitz. Dort erwartete uns ein Bus, um uns nach Brandenburg zu bringen. Die Stadt an der Havel gilt als „Tor „zu Europas größten zusammenhängenden Binnenwassersportrevier. Sie ist aber auch bekannt als Geburtsstadt von Vicco von Bülow – Loriot – und um ihnzu Ehren sind zahlreiche „Waldmöpse“in der Stadt zu finden. Wir begaben uns auf die Suche und starteten am Neustädter Markt.Vorbei an der Katharinenkirche ( im Norddeutschen Stil erbaut ) überquerten wir die Jahrtausendbrücke und gelangten zum Altstädtischen Rathaus mit seiner Rolandfigur. Es wird nicht nur zur Stadtgeschichte erzählt und zugehört, nein, es wird auch gezählt und fotografiert. Wer hat wohl die meisten Möpse gesehen ? Dann kommt noch Fritze Bollmann mit ins Spiel und zum Mittag mit auf den Tisch ( in Form von Kräuterlikör ).Die „Katharina von Bora“ liegt in der Nähe des Mühlentorturms und über die Havel verlassen wir diese alte Bischhofsstadt . Über verschiedene Kanäle und Seen erreichen wir am frühen Abend Potsdam. Diese Stadt ,vom Wasser aus , zu sehen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Unter der Glienicker Brücke hindurch „schippern „wir zu unserem ruhigen Liegeplatz. Am Abend werden wir dann schon vom Kapitän verabschiedet . Wer Lose gekauft hatte, wartete gespannt auf die“ Ziehung der Gewinnzahlen“bei der Bordtombola und ließ den Abend in der Bar ausklingen.


Freitag : 03.11.2023 Potsdam

Wie verabredet traf sich unsere Gruppe zum Erkundungsrundgang durch Potsdam. Die ehemalige königliche Residenz, Garnisionsstadt und heutige Landeshauptstadt Brandenburgs lockte uns mit ihrer reichen Vergangenheit und Architektur. Wir bummelten ganz entspannt vom Schiff aus ins Zentrum. An der Nikoleikirche ,mit dem ungewöhnlichen qudratischen Grundriß, sowie dem alten Rathaus- mit Atlasfigur, dem Museum Barberini wurden erste Fotos geschossen. Weiter führte uns der Weg über den Basinplatz, vorbei an der Kirche Peter und Paul.Dort hat man eine schöne Sichtachse zum Brandenburger Tor. Gespannt waren wir auf das Holländische Viertel, welches einzigartig, außerhalb von den Niederlanden, ist. Dem Baumeister Jan Boumann ist ein Museum gewidmet. Heute laden hier viele kleine Geschäfte oder Restaurants – Cafes zum Verweilen ein.Vom Nauener Tor spazierten wir die „Flaniermeile“entlang ,um durchs Brandenburger Tor zu gehen.Von hier hat man schon einen Blick zum Eingang der Gärten von Sanssouci. Wir schlossen unseren Spazierkreis, in dem wir an der ( im Aufbau) Garnisionskirche und dem Filmmuseum vorbei schlenderten und unser Schiff – pünktlich – zum Mittagessen erreichten.
Den Nachmittag und Abend konnte ein Jeder in seinem Interesse gestalten.
Der Koffer mußte leider auch noch gepackt werden.


Samstag : 04.11.2023 Potsdam / Heimreise

Bevor es endgültig hieß Abschied zu nehmen ,holte uns unsere örtliche Stadtführerin – Ute - zu einer Rundfahrt ab . Da wir in einem kleinen Bus unterwegs waren, konnten wir uns überall durchschlängeln. Zuerst lernten wir das Gelände der ehemaligen Kasernen am Tiefen See kennen. Heute ein Standort der Kultur und Forschung, mit bestem „Ausblick“. Am Ufer des Heiligen Sees besuchten wir ,das im englichen Landhausstil, erbaute Schloss Cecilienhof. Die Räume in denen das Potsdamer Abkommen unterzeichnet wurde,blieben unverändert erhalten. Der Park spiegelte wunderbar die Herbstzeit wieder. Am Nordrand der Stadt erwartete uns ein ganz anderes Kleinod, in Form von russischen Holzhäusern. Die Siedlung Alexandrowka, ehemaliger Wohnsitz russischer Kriegsgefangener – Sänger. Heute ebenfalls Wohnhäuser, Museum und uriges Restaurant. Danach ging es zu den Parkanlagen von Sassousi. Wir blickten vom oberen Teil in den weitläufigen Park und konnten die wirkliche Größe nur erahnen. Der Prunk zeichnet sich überall wieder, außer an der einfachen Grablage des einstigen Erbauers und Regenten Friedrich II.- der Alte Fritz-
Die Mühle ,vor dem Schloss, klappert noch heute und verabschiede auch uns. Nach einer Fahrt ,rings um das Areal, vorbei am Kaiserbahnhof,verließen wir Potsdam.
Die Autobahn füherte uns Richtung Heimat ,zuerst ein Stop in Leipzig und dann Endstation Dresden.


Schlusswort

Alles Schöne geht auch einmal zu Ende - so auch unsere gemeinsame Reise.Vielleicht Ansporn um Neues zu planen.
Es hat einfach Spaß nur gemacht mit Ihnen zu reisen.
Bleiben Sie recht REISELUSTIG und vorallem gesund.
Liebe Grüße von Kerstin Veit

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