Reisebericht: Rundreise in der Lüneburger Heide – Niedersachsen

27.08. – 01.09.2018, 6 Tage Rundreise in Nord–Deutschland: Celle – Schneverdingen – Kutschfahrt in der Lüneburger Heide – Heidschnuckeneintrieb – Weltvogelpark Walsrode – Hansestadt Bremen – Museumsdorf Hösseringen – Lüneburg – Mühlenmuseum in Gifhorn


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Diese Reise bietet abwechslungsreiche Ausflüge: Wir sind mit der Pferdekutsche unterwegs, lernen die Heidschnucken kennen, beobachten die Vögel in Walsrode, haben eine Führung im Museumsdorf, schauen uns Windmühlen an und besuchen bezaubernde Städte.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

27. August: Mühlenmuseum Gifhorn und Anreise nach Bosse

35 Eberhardt-Reisegäste freuen sich auf die Fahrt in die Lüneburger Heide. Ohne Stau geht es Richtung Norden.
In Gifhorn befindet sich unser erstes Ziel: das Internationale Mühlenmuseum. Hier begeben wir uns auf eine „Weltreise". Gleich zu Beginn unseres Rundgangs  sehen wir die weißen Turmwindmühlen aus Griechenland und Portugal sowie die ockerfarbene Mühle aus Mallorca. In der Ausstellungshalle finden wir mehr als 50 maßstabsgetreue Mühlenmodelle. Vorbei an einer Holländerwindmühle aus Schleswig-Holsteiner und einer Bockwindmühle von Niedersachsen kommen wir zu den Wassermühlen, darunter sogar eine aus Korea. Der Dorfplatz wir überragt von der Sanssouci-Mühle. Sogar eine russisch-orthodoxe Holzkirche befindet sich auf dem Gelände. Während der interessanten Führung erfahren wir aber nicht nur vieles über die Mühlen, es gibt auch so manche Geschichte zu erzählen und wir wissen nun, was eine „Bäckertaufe" ist. Wir schauen noch zum Glockenpalast und zur Europäischen Friedensglocke, dann geht es mit dem Bus nach Celle, wo unser letzter Reisegast zusteigt. Knapp 60 Kilometer sind es nun noch bis zu unserem Hotel in Bosse. Es liegt direkt an der Aller. Schnell sind die Schlüssel verteilt und die Zimmer bezogen. Zum Abendessen erwartet uns ein Buffet mit Salatbar, Kürbissuppe, Matjes, Lasagne und Zwetschgenauflauf. Nun freuen sich alles Gäste auf ihr Bett. Bei dieser himmlischen Ruhe hier kann man wunderbar schlafen.

28. August: Heidegarten, Kutschfahrt und Heidschnuckenhof

Es freut uns, dass der Wetterbericht Sonnenschein verspricht, denn den heutigen Tag wollen wir in der Natur verbringen. Nach einem guten Frühstück fahren wir nach Schneverdingen in das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Am Schafstall haben wir die Möglichkeit, den Heidschnuckenaustrieb zu erleben. Mit rasanter Geschwindigkeit kommen die Tiere aus dem Gehege. Wir dagegen spazieren nun ganz gemütlich zum Heidegarten. Er ist einzigartig in Deutschland und man findet hier über 150.000 Pflanzen von mehr als 150 verschiedenen Heidesorten. Besonders von der Aussichtsplattform hat man einen tollen Blick über das Areal. Die meisten Gäste lassen sich anschließend ein großes Stück Buchweizentorte schmecken. Gut gestärkt geht es wieder zurück zum Bus. Dieser bringt uns nach Oberohe. Hier warten schon zwei Pferdekutschen auf uns. Mit ihnen wollen wir die Südheide erkunden. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreiche: Wir kommen durch die offene Heide, aber auch durch Birken- und Wachholderhaine. Dabei weiß Kutscher Paul viel zu erzählen: Vom früheren Kieselgur-Abbau, von den verschiedenen Heidearten und warum Spinnweben nicht gut sind für die Heide. Leider müssen wir bei unserer Kutschfahrt und beim kleinen Spaziergang feststellen, dass durch die Hitze und den fehlenden Niederschlag in diesem Jahr sehr viele Pflanzen vertrocknet sind.
Nach knapp zwei Stunden sind wir wieder am Bus. Nun wollen wir noch einen Heidschnuckenhof besuchen. Es dauert nicht lange, da kommt Schäfer Carl mit seiner Herde aus der Heide zurück. Das Zählen der Tiere haben wir schnell aufgegeben, aber wir erfahren, dass es über 800 sind. Schäfer Carl nimmt uns nun gedanklich mit ins Jahr 1850, erzählt, wie man damals auf dem Hof lebte. Auch heute ist es sicher eine nicht leichte Aufgabe, aber die Heidschnucken sind wichtig für den Erhalt der Kulturlandschaft. Für uns alle sind seine Erklärungen sehr interessant. Wir lernen dabei u.a., woher der Name „Schnucke" kommt, dass die Tiere ihr eigenes „Regencape" haben und die jungen Muttertiere sogar einen „Fahrdienst". Viele Fragen werden noch gestellt und natürlich probieren wir auch die leckere Heidschnuckenleberwust.
Ein interessanter Tag neigt sich dem Ende zu. Wir freuen uns noch auf das Abendbuffet im Hotel, das heute als süßen Abschluss Vanilleeis mit heißen Kirschen bereithält.

29. August: Vogelpark Walsrode, gemeinsames Kaffeetrinken und Grillabend

Ein bekanntes Ausflugsziel der Lüneburger Heide steht heute auf unserem Programm: der Vogelpark Walsrode. Es ist immerhin der größte Vogelpark der Welt. Hier leben etwa 4000 Vögel aus über 700 Arten. Viele davon kann man in keinem anderen Zoo der Welt bewundern. Wir haben genügend Zeit für einen entspannten Rundgang. Gleich zu Beginn besuchen wir die Pinguine und Pelikane, die gerade gefüttert werden. Weiter geht es an zahlreichen Flamingos und der Uhu-Burg zu den Paradiesvögeln und in die Freiflughalle. Dann beginnt Europas spektakulärste Flugshow - wirklich Spitze! Einige Gäste legen nun eine Pause im „Rosencafe" ein, andere besuchen die lustige Indoorshow. Sie führt uns zurück in die Zeit der Dinosaurier. Aber wir lernen u.a. auch das Huhn Elvis, den intelligenten Ara Balthasar und den Kea Oskar kennen.  Zum Schluss unterhält uns ein weißer Kakadu. Weiter geht der Rundgang ins Kolobrihaus, zum JungleTrail und zur Baby-Aufzuchtstation. Auf dem Weg zurück besuchen wir noch das Papageienhaus, die Fasanerie und die Paradies-Halle. Zum Schluss gehen wir mit den Loris auf Tuchfühlung.
Schnell sind die Stunden im Vogelpark vergangen. Holger bringt uns mit dem Bus nach Hodenhagen. Im Cafe „Am Deich" machen wir eine süße Pause. Bei dem großen Angebot an Kuchen und Torten fällt die Wahl schwer.
Zurück in Bosse unternehmen die meisten Gäste einen kleinen Spaziergang. Dann treffen wir uns im Garten des Hotels am Grillbuffet. Schweinesteak, Putenscheiben, Krakauer und Bratwurst - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dazu gibt es leckere Salate und zum Abschluss Eis. Ein lauer Sommerabend endet in fröhlicher Stimmung.

30. August: Bremen

Unser heutiges Ziel ist Bremen. Wir erreichen die Hansestadt nach 90minütiger Fahrt. Hier steigt Stadtführerin Christa zu uns in den Bus. Sie unternimmt mit uns eine kleine Rundfahrt zum ehemaligen Hafenrevier. Hier erfahren wir Interessantes über die Geschichte des Kaffee-, Früchte-, Tabak- und Weinhandels. Wir kommen vorbei an großen Spreichern, dem neuen Wohngebiet und den Firmensitzen von Kaffee Hag und Roland-Mehl. Ein Blickfang auf der Fahrt zurück zur Altstadt ist die Mühle am Watt. Im Zentrum verlassen wir den Bus und spazieren zum Marktplatz - seit Jahrhunderten Herz der Hansestadt. Wir sehen den St. Petri-Dom, bestaunen den Bremer Roland und sind von der Weser-Renaissance-Fassade des Rathauses begeistert. An der Westmauer des Gebäudes entdecken wir die Bremer Stadtmusikanten. Natürlich werden Esel, Hund, Katze und Hahn fotografiert. Unsere Führung endet hier und es bleibt Zeit für eigenen Erkundungen. Viele gehen zur Böttchergasse, denn hier befindet sich das  Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Ein weiteres Ziel ist das Schnoorviertel. Es ist Bremens ältestes Viertel mit vielen kleinen Häusern des 15. bis 16. Jahrhunderts. Die Gassen sind sehr eng und wir sehen auch das wohl kleinste Hotel der Welt, das grüne Hochzeitshaus, nur vier Schritte breit und vier Schritte tief.
Auf der Rückfahrt zum Hotel werden Kindheitserinnerungen wach, denn alle lauschen dem Märchen von den Bremer Stadtmusikanten.
Musikalisch klingt der heutige Tag im Hotel aus.

31. August: Museumsdorf Hösseringen und Lüneburg

Wieder erwartet uns ein sonniger Tag. So machen wir uns gut gelaunt auf nach Hösseringen. Der Ort an der Niedersächsischen Mühlenstraße ist überregional bekannt durch das Museumsdorf mit 27 Gebäuden. Es handelt sich dabei um originalgetreue Wiederaufbauten aus Niedersachsen. Während einer Führung wollen wir sie erkunden und dabei auch Interessantes aus dem Leben in der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert erfahren. Prunkstück sind sicherlich das Hallenhaus des Brümmerhofes und ein Kleinbauernhaus aus dem Jahre 1596. Beim Rundgang besuchen wir aber u.a. auch das Schmiedewohnhaus, sehen das Backhaus, das Imkerhaus, den Wagenschauer und eine Torscheune. Vor dem Stall können wir die grunzenden Schweine beobachten. In mehreren Ausstellungen erhalten wir Einblicke in Arbeitstechniken und Geräte vieler ländlicher Handwerke. In unmittelbarer Nähe des Museumsdorfes befindet sich der Landtagsplatz. Einige Gäste nutzen die Zeit noch, um sich diese mittelalterliche Versammlungsstätte mit den zahlreichen Findlingen anzuschauen. Dann stärken wir uns bei Würstchen und Suppe am Bus.
Weiter geht es zur Salzstadt Lüneburg. Gleich beim Aussteigen fällt uns das Rathaus auf. Die barocke Schaufront am Markt mit den 41 Glocken aus Meißner Porzellan im Giebel ist für viele ein beliebtes Fotomotiv. Gewappnet mit Stadtplänen machen wir uns von hier aus auf Erkundungstour. Es gibt viel Schönes zu entdecken, denn Lüneburg gehört zu den wenigen Städten Norddeutschlands, die ihren historischen Kern unzerstört durch den Zweiten Weltkrieg retten konnten. Überall findet man sehr schöne Ziegelhäuser. So beispielsweise „Am Sande", dem Stadtplatz. Einige Gäste besuchen auch die Johanniskirche mit ihrem schiefen Turm und die Schifferkirche St. Nikolai mit dem 29 m hohen Sterngewölbe. Ein Abstecher zum alten Hafen darf bei keinem Lüneburgbesuch fehlen. Hier ist vor allem der alte Kran interessant. Da es in Lüneburg über 350 Gaststätten gibt, findet jeder dann auch noch ein gemütliches Plätzchen für eine Kaffeepause.
Ohne Stau kommen wir gut zurück zu unserem Hotel, wo wir uns ein letztes Mal auf das Abendbuffet freuen. Nach verschiedenen Salaten und Brokkolisuppe lassen wir und den Rindergulasch oder die Bratwurst vom Welsh Black Rind schmecken. Die Creme Brúlee zum Abschluss ist einfach klasse. Wir bedanken uns beim Team vom „Allerhof"  für die liebevolle Betreuung und das ausgezeichnete Essen, dann wir es Zeit, die Koffer zu packen.

1. September: Celle und Heimreise

Schnell sind die Tag in der Lüneburger Heide vergangen und wir treten die Heimreise an. Aber wir wollen uns noch Celle anschauen. Die Stadt wird auch das „südliche Tor zur Lüneburger Heide" genannt. Wir haben Zeit für einen Bummel vom Schloss zur schönen Altstadt. Hier bewundern wir die zahlreichen Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Das wohl bekannteste ist das Hoppener Haus von 1532. An seiner Seite treffen wir auf die „Sprechenden Laternen".  Sehr prächtig präsentiert sich das alte Rathaus mit dem Weserrenaissancegiebel. Der Ratskeller soll einer der ältesten Gasthöfe in Niedersachsen sein. Etwas ganz Besonders ist das Celler Glockenspiel an der Fassade eines Geschäftshauses. Dreimal täglich treten hier fünf Figuren heraus, die Celler Persönlichkeiten darstellen. Einige Gäste unternehmen auch eine Rundfahrt mit dem City-Express. Dabei umrunden wir die Schlossanlage, durchfahren den Französischen Garten, bestaunen das neue Rathaus und kommen durch die Vorstadt Blumlage. Nach 45 Minuten sind wir zurück am Schloss, wo wir noch den Töpfermarkt besuchen. Mit vielen schönen Eindrücken besteigen wir wieder den Bus.
Am ehemaligen Grenzübergang Marienborn, wo sich heute die Gedenkstätte" „Deutsche Teilung" befindet, machen wir unsere Mittagspause. Nun geht es weiter zu den einzelnen Ausstiegsstellen und unsere Reise endet.
Liebe Gäste, ich möchte mich recht herzlich bei Ihnen bedanken. Es hat mir Freude bereitet, mit Ihnen zusammen die Lüneburger Heide zu bereisen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und vielleicht sind wir wieder einmal gemeinsam unterwegs.
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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