Reisebericht: Silvester in Regensburg und Bayerischer Wald

29.12. – 01.01.2014, 4 Tage Rundreise Regensburg – Reichstagsmuseum – Joska Kristallwelten – Silberbergwerk – Schloss Thurn und Taxis – Kelheim – Silvesterball im Kolpinghaus in Regensburg


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Die weihnachtlichen Feiertage liegen hinter uns und vor uns der Jahreswechsel 2013/ 2014. Gemeinsam mit 38 Reisegästen starten wir an diesem Sonntagmorgen in die Stadt, die seit dem Jahr 2007 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes steht.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Reisebericht

Zur Mittagszeit erreichen wir Regensburg. Unser Buschauffeur bringt und bis zum Dachauplatz, von hier sind es nur wenige Minuten in die Schwarze Bärenstraße. Hier hat Eberhardt Travel für uns Plätze reserviert, im historischen Regensburger „Weissbräuhaus" - Anno 1620. In diesem Restaurant  kann man bayerische Tradition & Lebenskultur in altehrwürdigen Räumen erleben und genießen. Selbstgebrautes helles und dunkles Weißbier, helles und dunkles untergäriges Bier werden noch heute in hauseigenen Kupferkessel gebraut. Dazu passt die „Brotzeit" mit Obazda, eine leckere Käsespezialität zum Brot. Ursprünglich zur Käse-Resteverwertung hergestellt, ist diese herzhafte Käsecreme eine echte süddeutsche Delikatesse.  
Hier für alle ein Rezept zum ausprobieren:  
100 g Romadur (oder Limburger),     
100 g reifer Camembert
2 EL Butter, 50 ml Sahne, 1 Zwiebel, ca. 2 TL Paprikapulver -edelsüß, ca. 1 TL Kümmel
So geht´s: Den Käse in Stücken schneiden, Zwebel fein hacken und dazugeben Butter, Sahne und Gewürze dazutun, alles mit den Händen zu einer groben Masse verkneten, (evtl. mit einem Pürrierstab zu feinerem Brei verarbeiten.
Die Masse muss eine schöne orange-gelbe Farbe bekommen. Der Obazda lässt sich auch gut einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Nach der Mittagspause holen uns zwei Gästeführer am Restaurant ab und führen uns durch die historische Altstadt von Regensburg, die zu den ältesten Städten zählt. Die Geschichte von Regensburg lässt sich zurück verfolgen bis in die Steinzeit. Seither ist das Gebiet an der Mündung von Naab und Regen in das Donauknie besiedelt. Der römische Kaiser Vespasian ließ hier ein Kastell errichten und Kaiser Marc Aurel verlegte und erweiterte dieses, so dass das Legionslager mit dem Namen Castra Regina in die Geschichte einging. Überreste davon finden sich auch heute noch in Regensburg. Von der Porta Praetoria sind der Flankenturm und der Torbogen noch erhalten. Dank ihrer günstigen Lage wurde die Stadt zu  einem wichtigen Umschlagplatz des europäischen Handels. Den größten baulichen Aufschwung erlebte Regensburg im 12. und 13. Jahrhundert. Viele der noch heute vorhanden Bauwerke zeigen den damaligen Reichtum der Stadt. Der heutige Stadtkern verfügt über 1500 denkmalgeschützte Gebäude, davon bilden allein über 900 Gebäude den historischen Kern als Ensemble „Altstadt mit Stadtamthof". Vom Dom aus führen viele kleine Straßen und Gassen durch die Altstadt, die sich festlich geschmückt präsentiert. Einen kurzen Blick werfen wir in die Alte Kapelle und spazieren weiter durch die Altstadt. Vom Haus Heuport aus haben wir einen imposanten Blick auf den Dom St. Peter. Er ist das Zentrum der sogenannten Domstadt. Begonnen wurde mit dem Bau im Jahr 1270 und die Bauzeit zog sich über Jahrhunderte hinweg. Prunkvoll gestaltet mit figürlichem und ornamentalem Schmuck präsentiert sich das Hauptportal. Weiter geht es in Richtung Rathausplatz und dem Kohlenmarkt. Hier steht das Alte Rathaus, das in mehreren Bauphasen entstand. An der Ecke des Treppenaufganges sind noch die Maße von Elle, Klafter und Schuch im Mauerwerk verewigt. Das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt ist die Steinerne Brücke. Sie gilt als ein Meisterwerk der mittelalterlichen Baukunst und diente als Vorbild für andere große Steinbrücken. Uns präsentiert sich die Brücke in diesen Tagen eingerüstet. In den nächsten zwei Jahren sollen erhaltende Baumaßnahmen durch geführt werden. Ursprünglich war die Brücke mit drei Türmen gesichert, erhalten geblieben davon ist der Brückturm. Gleich daneben der Salzstadel, in dem früher das Salz gelagert wurde. Heute befindet sich im Innern des Salzstadels eine Ausstellung über die Stadt Regensburg als UNESCO Weltkulturerbe. Die Steinerne Brücke ist auch für unsere Reisegruppe am späten Nachmittag der Treffpunkt, von wo aus wir gemeinsam zum Busterminal spazieren und hinüber fahren zu unserem Hotel Haslbach.
Zum Abendessen ist dann unsere Reisegruppe komplett, denn mittlerweile sind auch unsere Reisegäste angekommen, die mit dem PKW angereist sind. Gemeinsam stoßen wir mit einem Glas Sekt an und freuen uns auf die nächsten beide Reisetage.  
Nach einem reichhaltigen Frühstück bringt uns unser Buschauffeur an diesem nebligen Morgen wieder in die Stadt. An einem zentralen Punkt steigen wir aus unserem Bus und spazieren gemeinsam zum Eingang des Reichstagsmuseum. Da wir eine große Reisegruppe sind - teilen wir uns in zwei Gruppen. Nacheinander besichtigen wir, mit einem Gästeführer, das Museum. Das Reichstagsmuseum, ein Ort mit großer Geschichte. Im Alten Rathaus schlug über Jahrhunderte das Herz der Freien Reichsstadt Regensburg. Hier arbeiteten der Stadtrat und die Verwaltung; hier war - mit Gefängnis und Fragstatt im Untergeschoss - das Gerichtswesen ansässig. Von 1663 bis 1806 tagte am Ort zudem der Immerwährende Reichstag. Er brachte damals die große deutsche und europäische Politik und ihre Vertreter nach Regensburg. Die Atmosphäre des Reichstags ist im Reichssaal und den Beratungszimmern noch gut zu spüren Im Reichssaal, einem gotischen Festsaal, wurden Jahrhunderte lang wegweisende Entscheidungen gefällt. Beeindruckend ist die „Balkendecke", die Bemalung der Wände und die Stufen die den Saal umlaufen lassen noch heute die einstige Sitzordnung des Reichstages zu erkennen. An oberster Stelle (unter einem Baldachin) saß der Kaiser - darunter folgten die Kurfürsten, Fürsten und dann die Vertreter der Reichsstätte. Besondere Orte, während der Besichtigung, sind die Fragstadt (wo die Gefangenen verhört worden), das Lochgefängnis und das Armesünderstübchen.
Nach dem Besuch des Reichtagsmuseum fahren wir mit unserem Reisebus in den Bayerischen Wald. Je weiter wir uns von Regensburg entfernen, umso schöner wird das Wetter, Blauer Himmel und Sonnenschein. Bei fast frühlingshaften Temperaturen können wir schließlich auch den höchsten Berg des Bayerischen Waldes, den Großen Arber, sehen. In Bad Kötzing besuchen wir die „Schnapsbrennerei Drexler". Hier werden „Bayerwald Spezialitäten" - aus verschiedenen Kräutern, Früchten und Wurzeln hergestellt. Begonnen hat alles Anfang der achtziger Jahre, mittlerweile hat sich die Produktpalette vergrößert und in der Probierstube kann man die verschiedenen Kräuter- Fruchtliköre sowie edle Obstbrände und den beliebten „Blutwurz" verkosten und aus dem umfangreichen Sortiment natürlich auch das „Gesundheitswässerchen" käuflich erwerben. Bekannt ist der Bayerische Wald auch für seine Glasbläserkunst. Entlang der Glasstraße erreichen wir das „Glasdorf Weinfurther" in Arnbruck. Ein Zentrum der Glaskultur. Die Besucher können in der Traditions-Glashütte hautnah erleben, wie Glas in Handarbeit hergestellt und veredelt wird und aus der rotglühenden Masse ein Glas, eine Vase oder ähnliches gefertigt wird. Des weiteren verfügt das Glasdorf Weinfurhter über eine große Außenanlage, unter anderem mit einem Erlebnisgarten, einem Bauerngarten und einem Skulpturengarten. Von Arnbruck aus fahren wir in Richtung Donautal, auf dem höchsten Punkt unserer Ausflugsfahrt sehen wir dann doch noch das, was zu dieser Jahreszeit passt - Schnee  
Am letzten Tag des Jahres 2013 steht für unsere Reisegruppe der Besuch des Schlosses Thurn und Taxis auf dem Programm. Seit dem frühen 19. Jahrhundert befindet sich das ehemalige Reichsstift und Benediktinerkloster St. Emmeram im Besitz des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis. Heute zählt das „Fürstliche Schloss St. Emmeram" in Regensburg zu den größten und schönsten europäischen Schlössern in Privatbesitz und beherbergt neben dem Wohnsitz der fürstlichen Familie sowie der fürstlichen Verwaltung noch insgesamt drei Museen. Pünktlich sind wir zur angemeldeten Zeit am Schlossbereich. Auch hier teilen wir uns wieder in zwei Gruppen und gemeinsam mit zwei Gästeführern beginnen wir den Rundgang durch das Schloss. Im Innenhof sieht man noch deutlich die Reste des „Weihnachtsmarktes", der ja alljährlich hier statt findet. Mit einem Blick zurück auf die Fürstenkrone von Thurn und Taxis - betreten wir den Eingangsbereich des Schlosses. Über eine große Marmortreppe erreichen wir, die für die Öffentlichkeit zugänglichen Schauräume. Der Rundgang führt die Besucher unter anderem in den Wintergarten, er stellt die Verbindung zwischen dem Ost- und Südflügel dar. In die Zeit der großen Feste im Fürstenhaus fühlt man sich zurück versetzt wenn man den großen Ballsaal betritt und im Silbersalon spürt man einen Hauch von Erbprinzessin Helene, der Schwester von Kaiserin Elisabeth von Österreich, die diesen Raum, nach dem Vorbild des „Blauen Kabinetts" in der Amalienburg des Schlosses Nymphenburg für sich einrichten ließ.
Während der Führung erfahren wir auch wie die Familie zu Ihrem Namen gekommen ist und die Geschichte der Thurn und Taxis Post, die als Privatunternehmen ein Nachfolger Kaiserlichen Reichspost war. Die Thurn-und-Taxis-Post mit der Zentrale in Frankfurt am Main bestand von 1806 bis 1867 und wurde von der Familie Thurn und Taxis betrieben.
Im Anschluss an die Führung bleibt unseren Gästen noch Zeit um durch Regensburg zu bummeln.  
Den Silvesterabend verbringen wir alle gemeinsam im Hotel. Robert, unser Alleinunterhalter sorgt für gute Musik und Stimmung und das Servicepersonal für unser leibliches Wohl. 0:00Uhr - mit einem Glas Sekt sagen wir „Prosit Neujahr 2014".  
Den ersten Tag des neuen Jahres beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück. Dann heißt es Koffer laden, denn es geht schon wieder auf Heimreise. Doch bevor wir so richtig durch starten führt uns unsere Fahrt hinüber zur Ruhmeshalle der „Teutschen". Die Walhalla hoch über dem Donautal gelegen hat man in den vergangenen Jahren einer „Schönheitskur" unterzogen. Von der großen Freitreppe aus hat man einen schönen Blick hinunter ins Donautal und bei klarer Sicht bis hinüber nach Regensburg. Kronprinz Ludwig von Bayern fasste den Plan, die „rühmlich ausgezeichneten Teutschen" in einem Ehrentempel zu vereinen. Für den Bau hatte er das griechische Tempelschema vorgeschrieben. Leo von Klenze, der Architekt, gestaltete die Außenarchitektur der Walhalla nach dem Vorbild des Parthenon auf der Akropolis in Athen. Im Inneren der Ruhmeshalle stehen Marmorbüsten und an den Wänden sind Marmortafeln angebracht. Es ist eine „Versammlung" von Persönlichkeiten die von deutscher und europäischer Geschichte zeugen.  
Auf der Heimreise kommen wir gut voran und erreichen pünktlich unserer Ausstiegstellen, wo wir uns nach und nach von unseren Reisegästen verabschieden.  
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

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