Reisebericht: Weihnachten im Ostseebad Binz auf der Insel Rügen

23.12. – 28.12.2022, 6 Tage Weihnachtsreise auf die Ostsee–Insel Rügen im IFA Ferienpark in Binz – Mecklenburg–Vorpommern – mit Halbpension, Weihnachtsnachmittag und Eintritt zum Erlebnisbad Vitamar


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Wenn wir Weihnachten feiern: Dann am Meer! Das dachte sich eine Gruppe am 23.12.2022 und wir starten morgens in Dresden. Rügen ist die größte deutsche Insel in der Ostsee und Binz das größte und berühmteste Seebad auf ihr. Kilometerlanger Sandstrand, endlose Spaziergänge, das Meeresrauschen und die Möwen erwarten uns ...
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

Über Strahlsund, das sogenannte "Tor von Rügen", den Rügendamm und die danach folgende Rügenbrücke fahren wir auf die größte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands. Sie liegt in Vorpommern vor der Ostseeküste und hat eine Fläche von 926 km², eine maximale Länge von 52 km (von Süd nach Nord) und eine Breite von 41 km im Süden. Im Juni 2011 verlieh die UNESCO dem für seinen gewaltigen
Buchenbestand und die weißen Kreidefelsen bekannten Nationalpark Jasmund auf Rügen den Status des Weltnaturerbes.

Auf der Insel liegen der zentrale Hauptort Bergen, die Hafenstadt Sassnitz, die Fürstenresidenz Putbus, die Landstadt Garz und die Ostseebäder Binz, Sellin, Göhren, Baabe, Thiessow, Breege und Altefähr. Rügen ist vor allem dank seiner vielfältigen Landschaft und Natur, der Reet- und Bäderarchitektur mit vielen Baudenkmalen, dem wachsenden Gast- und Kulturangebot sowie der langen, feinsandigen Badestrände ein
beliebtes Urlaubsziel.

Die natürlich unangefochtene Königin der Seebäder Rügens ist das Seebad Binz, das in den 1920er Jahren als Sorrent oder Nizza des Nordens gerühmt wurde. Heute betrachtet man die Kurpromenade als verlängerten Kudamm mit italienischem Flair. Das Binz der mit Abstand meistbesuchte Urlaubsort auf Rügen ist, ist unbestreitbar und kommt nicht von ungefähr. Vor Westwinden geschützt, liegt Rügens Rimini touristisch ideal zwischen der Ostsee, dem Schmachter See, den Wäldern der Granitz und der Schmalen Heide mit ihrem endlosen breiten Sandstrand.

Verantwortlich für den Aufstieg der kleinen Fischersiedlung Byntze zum mondänen Seebad ist Fürst Malte zu Putbus. 1830 ließ er am Strand die ersten Badekarren aufstellen und vermietete sie. Das gute Geschäft, das sich damit machen ließ, erkannten auch die Berliner Bankiers
Friedländer und Sommerfeld, die 1888 die Aktiengesellschaft Ostseebad Binz gründeten, welche im großen Maßstab Hotels, Villen und Pensionen bauen ließ. Die Zahl der Badegäste stieg in demselben atemlosen Tempo, wie neue Hotels und Pensionen aus dem Boden schossen.

Fanden sich 1880 gerade 140 Gäste ein, waren es 1890 bereits 3300. Im Jahre 1900 kletterte die Besucherzahl auf 10.000, um sich in den folgenden Jahrzehnten weiter zu vervielfachen, bis 2009 schließlich 2,3 Millionen Gäste gezählt wurden. Durch Corona sind diese Zahlen nochmal in die Höhe gegangen, da sich viele im Sommer des Jahres 2021 auf die heimische Küste besannen und es zu unsicher fanden, ins Ausland zu fahren.

Die Attraktion von Binz ist sein bilderbuchartiger Strand, der sich Kilometer um Kilometer über die schmale Heide bis nach Mukran auf Jasmund hinzieht. Ein Badeparadies, das alles bietet, was ein erfülltes Strandleben braucht. Ausnehmend gut und tatsächlich fast
italienisch läßt sichs auf der schönen 3,5 km langen Strandpromenade flanieren, die an der Seebrücke und dem historischen Kurhaus beginnt. Ein Bummel durch den Ort führt vorbei an zahlreichen Beispielen der Bäderarchitektur der vorigen Jahrhundertwende mit filigran
geschnitzten Holzveranden, Wintergärten, Türmchen und Erkern.

Unser IFA Ferienpark liegt optimal. Geht man zur Hintertür hinaus, steht man förmlich am Strand, kann nach 10minütigem Spaziergang die Seebrücke und das Kurhaus erreichen, mit der Linie 27 oder dem Elektrobähnchen durch den Ort fahren und sich ganz individuell entscheiden, wo es einen hinzieht und wie man die Freizeit verbringen möchte.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag steigt ein Teil unserer Reisegruppe beherzt in den kleinen Linienbus, der uns zum Jagdschloß Granitz bringt. Dabei werden wir sorgsam von zwei großen Hunden bewacht. Im Schloß erwartet uns bereits Harald, der uns das Gebäude und seine Geschichte liebevoll erklärt. Dieses 5türmige Haus liegt inmitten eines großen Buchenwaldgebietes und wurde in den Jahren 1837 bis 1846 errichtet. Es steht auf dem sogenannten Tempelberg und sein Auftraggeber Fürst Malte I. zu Putbus thront stolz gleich im ersten Raum des Schlosses auf einem riesigen Gemälde. Sehr imposant ist der von Karl Friedrich Schinkel entworfene 38 Meter hohe Mittelturm, den man über viele gußeiserne Stufen besteigen kann. Von oben hat man eigentlich eine fantastische Aussicht, wir haben allerdings heute mit dem Wetter nicht so viel Glück und vor lauter Nebel sieht man noch nicht mal die Baumkronen, die rund ums Schloß aufragen. So beschließen wir, statt hinauf lieber hinunter in das urgemütliche Kellerrestaurant des Schlosses zu gehen und noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Wir lassen uns Kürbissuppen, Sülze, Erbseneintopf und Gulasch schmecken. Auf der Rückfahrt mit dem Kleinbus stehen die beiden großen Wachhunde wieder parat, um uns sicher zurück zum Bahnhof Binz zu begleiten.

Viel zu schnell sind die schönen Tage am Meer vergangen, wir haben mit dem Wetter meistens Glück gehabt, es war Dauerregen angekündigt, aber wir sind bei unseren Spaziergängen trocken geblieben und sogar die Sonne hatte es mal geschafft, sich durch die dichten Wolken zu kämpfen.

Ich wünsche der Gruppe, die auch Silvester hier verbringen wird, eine schöne Feier, allen Gästen alles Gute im neuen Jahr, viel Gesundheit und natürlich Reiselust. Vielleicht sehen wir uns auf der einen oder anderen Reise bald wieder.

Ihre Reisebegleitung
Simone

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