Reisebericht: Silvester im Saarland – Jahreswechsel in Saarbrücken

28.12. – 02.01.2020, 6 Tage Silvesterreise im Saarland in Deutschland: Saarbrücken – Lothringen – Metz – Jouy–aux–Arches – Trier – Saarburg – Mettlach – Saarschleife – Schengen – Völklinger Hütte


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Das Saarland ist für viele Menschen ein weißer Fleck auf ihrer Deutschlandkarte. Bei unserer Silvester Reise machten wir uns auf, diesen mit Farbe zu füllen und lernten das liebenswerte kleine Bundesland zwischen Saar und Mosel näher kennen.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

28.12.2019 Anreise nach Saarbrücken

Mit wirbelnden Schneeflocken verabschiedete sich Dresden am letzten Samstag des Jahres und wir machten uns auf, zu unserer Rundreise einmal quer durch die Bundesrepublik. Um die Mittagszeit in Neudietendorf war unsere Reisegruppe mit 40 Gästen dann komplett und ich erzählte die ersten Geschichten über das unbekannte Land an der Saar. Bekannte Politiker stammen von dort: Annegret Kramp-Karrenbauer, Heiko Maas, Peter Hartz, ja, der mit Hartz IV- Gesetzen, Peter Altmaier, Oskar Lafontaine und nicht zuletzt der ehemalige Staatsratsvorsitzende Erich Honnecker sind waschechte Saarländer. Und nein, französisch sprechen die Menschen dort nicht, waren sie doch in ihrer Geschichte immer mehr der deutschen Seite zugetan, egal welche politischen Fahnen gerade wehten. Mit der kleinen Wiedervereinigung im Jahre 1957 ist Ruhe eingekehrt, das Saarland wurde vollwertiges Mitglied der Bundesrepublik, auch wenn zu dieser Zeit die offiziellen Zahlungsmittel noch Saarfranken und französische Francs waren. Erst reichlich zwei Jahre später bekamen die Saarländer dann die begehrte D-Mark. Mit einem bequemen Panoramabus der Firma Braunmiller, mit dem Fahrer Dirk Fischer am Steuer, führte unsere Rundreise bei stets besser werdendem Wetter durch die wunderschönen abwechslungsreichen Landschaften Deutschlands. Wir passierten bekannte Städte mit Geschichte: Chemnitz, Gera, Jena, Erfurt und Eisenach sowie Fulda, Frankfurt, Ludwigshafen sowie Kaiserslautern und überquerten bekannte und weniger bekannte Flüsse, fünf innerdeutsche Ländergrenzen und den römischen Limes, bis wir schließlich nach 650 Kilometern in Saarbrücken unser Ziel erreichten.Nach einem herzlichen Willkommen und dem Check-in im Hotel am Triller blieb uns noch etwas Zeit für die Betrachtung der witzigen Zimmergestaltung: Die Räume sind mit Figuren und Geschichten des saarländischen Zeichners Bernd Kissel und mit farbenfrohen Pop-Art Kunstwerken des in New York lebenden puertorikanischen Künstlers Sen2 dekoriert.

Kulinarischer Abendspaziergang durch Saarbrücken

Kurz nach unserer Ankunft machten wir uns auf den Weg zu einem kulinarischen Stadtrundgang durch das nächtliche noch weihnachtlich erleuchtete Saarbrücken. Die Bewegung tat uns allen nach der langen Fahrt gut und die Temperaturen im unteren Plus Bereich waren nicht unangenehm. Bei unserem Spaziergang gab es viel über die wechselvolle Geschichte der Stadt an der Saar zu erzählen, die aufgrund ihres Reichtums an Bodenschätzen bei so vielen Staatsmännern Begehrlichkeiten weckte. Unsere erste Station war dann auch im Ratskeller, einem Traditionslokal im Kellergewölbe des in der Zeit Kaiser Wilhelm II gebauten Rathauses der Schwesterstadt Saarbrückens: St. Johann. Der Name der Stadt Saarbrücken kommt übrigens nicht von den Brücken über die Saar, sondern von der Burg, die hoch über der Saar auf einem Sandsteinfelsen thronte: "Sara Brocca": Brocken, Fels, in der Saar. Seit 1909 gibt es Saarbrücken, wie wir es heute kennen: erst in der Kaiserzeit wurden die beiden Städte vereint. Zur Hauptspeise und zum Dessert waren wir im Lokal Blini zu Gast und wurden freundlich bewirtet. Da die Temperaturen merklich in die Minusgrade sanken, hatte ich es schwer, noch jemand für die Pracht der Ludwigskirche zu begeistern. Am späten Abend erreichten wir wieder unser Hotel und sanken müde in die Betten.

29.12.2019 Zu Besuch bei unseren französischen Nachbarn in Metz

Heute führte unsere Rundreise nach Frankreich. Die Stadtgrenze Saarbrückens, der Landeshauptstadt des Saarlandes, ist gleichzeitig Landes- und auf 19 Kilometer auch Ländergrenze zu Frankreich. Gleich hinter der Grenze der "Goldenen Bremm" beginnt Lothringen, Lorraine, die von den beiden Weltkriegen schwer gebeutelte Region, die von 1871- 1919 Reichsland des Deutschen Reiches war. Die Franzosen haben sich längst mit der Geschichte des 20. Jahrhundert und den Deutschen ausgesöhnt. Konrad Adenauer, Helmut Kohl, Joachim Gauck und zuletzt Angela Merkel kamen als Freunde und setzten mit ihren Besuchen an den Stätten des Ersten Weltkriegs Zeichen der Versöhnung. Metz ist heute eine Stadt mit viel moderner Architektur, wie dem von Shigeru Ban 2010 errichteten Ausstellungsgebäude Centre Pompidou, mit seiner an einen chinesischen Reishut erinnernden Dachkonstruktion und einem neuen Stadtviertel, in dem international renommierte Architekten, wie Paul Chemetov, Nicolas Michelin, Christian de Portzamparc, Jean-Paul Viguier, Francois Valentiny, Philippe Starck oder Jean-Michel Wilmotte mit ihren Bauwerken wetteifern. Bei unserer Stadtrundfahrt begegnete uns auch Mettis, das neue supermoderne Nahverkehrsmittel, ein Hybridgelenkbus, und wir bestaunten die Gebäude, die einen großen Bogen von der römischen Antike, über das Mittelalter zur Kaiserzeit spannen. Doch die gotische Kathedrale St. Étienne, mit ihren flammenzungenartig nach oben strebenden zarten Fialen und Spitzen ist sicherlich die beeindruckendste Leistung der Baumeister vor 800 Jahren, die das damals Menschenmögliche zum Lobe Gottes errichteten. Wir stärkten uns bei einem leckeren Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt direkt vor der Kathedrale, wo ein Riesenrad gemächlich seine Runden dreht und grandiose Blicke auf die fantastische Architektur des Gotteshauses bietet. Die Kathedrale von Metz gehört zu den schönsten Zeugnissen der gotischen Baukunst. Die "Laterne Gottes", wie sie gerne genannt wird, beeindruckt durch ihre leuchtenden Glasfenster aus acht Jahrhunderten, darunter auch die von Marc Chagall gestalteten Fenster im Chor mit ihren biblischen Geschichten. Eine besondere Betrachtung widmeten wir dem strahlend gelben Fenster Chagalls im Querhaus, das die Schöpfungsgeschichte in eindrücklichen Bildern in Szene setzt.

Jouy–aux–Arches

Am frühen Nachmittag setzten wir unsere Rundreise fort nach Jouy-aux-Arches. Das herrlich sonnige Wetter lockte uns zu einem Spaziergang entlang der gemächlich dahinfließenden Mosel. Dort konnten wir uns von einer beeindruckenden Leistung römischer Ingenieurskunst überzeugen: ein Aquädukt, das über 22 Kilometer Frischwasser von der Quelle in Gorze über die Mosel in die von den Römern Divodurum, Sitz der Götter, genannte Stadt Metz leitet. Dort lebten im zweiten Jahrhundert bereits über 40.000 Menschen. Die imposanten Reste der Anlage, 16 Bögen mit einer Höhe von bis zu 26 Metern, befinden sich mitten in dem kleinen Ort und der Straßenverkehr zwängt sich zwischen den gewaltigen Pfeilern der fast 2000 Jahre alten Konstruktion hindurch. In mediterranen Regionen sind solche Anlagen touristische Höhepunkte, Weltkulturerbe gar- hier in der Provinz gibt es nicht einmal einen Parkplatz für Reisebusse und so schlummert der Ort wie auch die Sehenswürdigkeit einen friedlichen Dornröschenschlaf. Anschließend besuchten wir eine kleine Destillerie, die Mélanie und ihr Mann vor zehn Jahren übernommen haben. Dort wird seit hundert Jahren Eau de Vie, Wasser des Lebens, edler Obstschnaps gebrannt. Dass man aus Mirabellen, der bevorzugten Obstsorte der Region Lothringen, auch noch andere köstliche Produkte herstellen kann, davon konnten wir uns bei einer Verkostung selber überzeugen.

30.12.2019 Augusta Treverorum, die älteste Stadt in Deutschland: Trier

Über die A1 erreichten wir in einer guten Stunde den Rastplatz Moselblick. Die vermeintlich älteste Stadt Deutschlands, Trier, lag noch im dichten Morgennebel, der erst langsam einen Blick auf die Weinberge der Mosel gestattete, die sich bis an die Stadtgrenze Triers ausdehnen. Vorbei an der Römerbrücke, den Ausgrabungen an der Barbara Therme, der mittelalterlichen Stadtmauer, der Synagoge, den Resten der gewaltigen Konstantin Therme und dem Rheinischen Landesmuseum erreichten wir die imposante Porta Nigra. Sie war eines der fünf Stadttore in der fast sechseinhalb Kilometer langen, von fünfzig Türmen bewehrten römischen Stadtmauer. Gleich daneben steht seit Mai 2018 die Statue von Karl Marx. Das 5.50 Meter hohe Bronzestandbild des Künstlers Wu Weishan ist ein Geschenk der Volksrepublik China an die Stadt Trier zum zweihundertsten Geburtstag des deutschen Philosophen, Ökonomen, Gesellschaftstheoretikers und politischem Journalisten Karl Marx, der in der Brückenstraße 10 geboren wurde. Ein Stadtspaziergang führte uns zum Judenviertel, zum Hauptmarkt und zum Domfreihof. Vor dem Dom liegt der Domstein, um den sich teuflische Legenden ranken. Der Dom steht auf den Fundamenten des Palastes der Helena, der Mutter Konstantin des Großen. Sie war es auch, die den Heiligen Rock nach Trier brachte. Der Heilige Rock, im Trierer Dom aufbewahrt, ist eine Reliquie, die vermeintlich Fragmente der Tunika Jesu Christi enthält. Die nächste Wallfahrt soll im Jahre 2033 stattfinden, als ein lebendiges Zeichen des Glaubens. Im Inneren des gewaltigen Gebäudes zeigen sich die Spuren der Bautätigkeit durch die Jahrhunderte.  Eindrucksvoll hängt die Schwalbennestorgel des Orgelbauers Johannes Klais aus Bonn von 1974 mit ihren 5602 Orgelpfeifen und einem Gewicht von über 30 Tonnen, im Schiff über den Häuptern der Gläubigen. Die wärmende Wintersonne lockte uns wieder ins Freie und wir spazierten durch die belebte Innenstadt zur Konstantinbasilika, der ursprünglich römischen Palastaula des 4. Jahrhunderts. Sie misst 71 x 32,6 Meter bei einer Höhe von 36 Metern und ist somit das größte erhaltene Bauwerk aus der Römerzeit. In ihrem Inneren hätte die Porta Nigra drei Mal Platz! Das daran angebaute Kurfürstliche Palais glänzte in seiner barocken Pracht in der Sonne.

Saarburg

Das schöne Wetter nutzend machten wir noch eine kleine Rundfahrt über den Petrisberg und bestaunten das Welterbe Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche von oben. Und schon hieß es wieder Abschied nehmen von Trier. Entlang der Mosel fuhren wir nach Konz, wo die Saar in die Mosel mündet und folgten Saar aufwärts der Route durch die herrliche Weingegend der unteren Saar bis Saarburg. Dort thront die alte Burg von Siegfried dem Ardennengrafen, der im Jahre 963 Luxemburg gründete, stolz über dem Tal. Gemeinsam machten wir uns an den steilen Aufstieg zur Burgruine und kletterten auf den über zwanzig Meter hohen Turm, um die herrliche Aussicht auf das Städtchen und die sonnenbeschienene Flusslandschaft zu genießen. Die Besonderheit des Ortes ist der kleine Leukbach, der raffiniert umgeleitet, einen 18 Meter hohen Wasserfall inmitten des Ortskerns bildet. Mit dem Wasser wird bis heute Strom erzeugt. Früher wurden mithilfe der Wasserkraft die Stadtmühlen betrieben. Drei hintereinander gestaffelte Mühlräder trieben die Mahlwerke an. Der Ort zeigte sich uns noch weihnachtlich verspielt und die hübschen Cafés am Buttermarkt verführen mit ihren Leckereien. Die frühlingshaft anmutende linde Luft verführte sogar manchen von uns noch zu einem letzten Eis im alten Jahr. Am Abend stellte uns Frau Linzmann vom Hotel bei einer kurzweiligen interessanten Weinprobe feine Weine der Region von Saar, Mosel und Nahe vor.31.12.2019 Europa grenzenlos erleben: von der Saar an die MoselAm nächsten Morgen starten wir mit einer kommentierten Rundfahrt entlang der Saar, vorbei an den Industriestandorten Saarbrücken, Klarenthal, Völklingen, Saarlouis, Dillingen und Merzig bis nach Mettlach. Gespannt lauschten wir den Geschichten über das Saarland, die Sonderstellung des Landes in den fünfziger Jahren bis zur kleinen Wiedervereinigung, den Jahren des Aufschwungs und dem Ende des Bergbaus 2012 an der Saar und die damit verbundenen Chancen und Probleme des kleinsten Flächenlandes der Bundesrepublik. Saarlouis, die Stadt, die von Ludwig XIV zur Sicherung seines Reiches von seinem  Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban in einem Saarknie errichtet wurde, ist heute eine lebendige Stadt, mit einer Unzahl kleiner Kneipen und Restaurants. Im Dillinger Hafen hält man vergebens Ausschau nach Viermastern und Ozeanriesen. Hier werden nur die großen Frachtkähne mit überseeischer Kohle für die Dillinger Hütte gelöscht, wo bis heute Roheisen hergestellt wird. Im Merziger Hafen schaukeln kleine Freizeitboote auf den Wellen. Dann sehen wir die ausgedehnten Streuobstwiesen: das ist die Heimat des "Viez", des Apfelweins. Und die Heimat von Oskar Lafontaine, der mit seiner vierten Ehefrau Sahra Wagenknecht in Merzig-Silwingen lebt.MettlachIn Mettlach, der Stadt von Villeroy & Boch besuchten wir zuerst das Museum in der alten Benediktinerabtei, wo sich seit über zweihundert Jahren der Firmensitz von V&B befindet, deren Geschichte sogar bis ins Jahr 1748 zurück reicht. Wir sahen einen interessanten Film zur Entwicklung des Unternehmens und zur Herstellung des edlen Porzellans. Die Produktpalette reicht bis heute von feinem Tafelgeschirr bis zu Sanitärkeramik. Oberste kirchliche und weltliche Würdenträger weltweit schmückten und schmücken ihre Tafeln mit edlem Porzellan von der Saar. Papst Franziskus jedoch lehnte das Angebot des erlesenen Geschenkes der Firma ab und verweigerte die Verwendung seines päpstlichen Wappens für die Herstellung eines Tafelservices! Für die Kollektion NewWave wurde die Firma 2004 mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Mit einem Blick in den Nachbau der Pfundschen Molkerei in Dresden, das Original wurde im Dresdner V&B Werk 1892 hergestellt, beendeten wir unseren Rundgang, denn die schön gedeckten Tische in der Ausstellung machen Lust auf einen Einkauf im V&B Outlet. In der ausgedehnten Parkanlage steht neben dem Alten Turm, dem ältesten sakralen Bauwerk des Saarlandes, eine moderne Kunstinstallation, die bei der EXPO 2000 in Hannover Furore machte: der Erdgeist von André Heller, umrahmt von farbenfrohen Bildtafeln des Künstlers Stefan Szczesny: ein Appell an alle Menschen aller Kontinente im Einklang mit der Natur und ihren Geschöpfen friedvoll zusammen zu leben.BaumwipfelpfadBei herrlichem Sonnenschein fuhren wir zur Saarschleife nach Orscholz. Ein kleiner Mittagsimbiss am Bus tröstete uns über die am Silvestertag geschlossenen Restaurants hinweg und wir ließen uns heiße Würstchen und Glühwein schmecken, bevor wir zum Baumwipfelpfad Marathon aufbrachen. Kaum dass wir den Eingang passierten, stürmten die Ersten schon über den Holzplankenweg hinauf zur Plattform. Und dann kann man sie sehen, die Saarschleife. Ein Umlaufberg aus hartem Taunusquarzit zwingt den Fluss zu einem Umweg von zehn Kilometern und bietet so ein unvergleichliches Naturschauspiel. Danach geht es noch weiter hinauf in luftige Höhe: Auf dem 42 Meter hohen Aussichtsturm wird man mit einer herrlichen 360° Aussicht belohnt! Deutschland, Luxemburg und Frankreich treffen hier aneinander und Wanderwege laden zum grenzenlosen Erkunden der Regionen ein. SchengenVon der Saar an die Mosel sind es nur wenige Kilometer und so führte unsere Rundreise von Orscholz weiter nach Schengen, einem kleinen Moselstädtchen in Luxemburg. Hier in diesem Winzerstädtchen mit damals gerade mal knapp 400 Einwohnern wurde 1985 mit dem ersten Schengener Abkommen europäische Geschichte geschrieben. Der luxemburger Stararchitekt Francois Valentiny gestaltete das Denkmal und die Säulen der Nationen mit den Ländersternen aller Länder, die das Abkommen bis heute unterzeichnet haben. Ein unterhaltsam-informativer Spaziergang durch die Geschichte Europas und seiner Länder beendete den abwechslungsreichen Ausflugstag ins Drei-Länder-Eck. Im Hotel freuten wir uns alle auf einen schönen gemeinsamen Jahresausklang. Feierlich gestimmt trafen wir alle wieder im festlich dekorierten Panorama Restaurant zusammen und genossen das leckere Galabuffet. Unser DJ Thorsten Loschke legte flotte Tanzmusik auf und so wurde fröhlich das Tanzbein geschwungen. Am Staatstheater stiegen schon die ersten Raketen in den Himmel und um Mitternacht verabschiedeten die Saarländer mit Böllerschlägen und einem bunten Feuerwerk das alte Jahr. Mit einem Glas Champagner begrüßten wir das neue Jahr und mit guten Wünschen für Glück und Gesundheit überreichte ich allen meinen Gästen einen Glücksklee, den uns mein Mann noch am Abend ins Hotel brachte. Ich hoffe, Sie haben lange Freude daran!01.01.2020 Weltkulturerbe Völklinger Hütte und HöhenluftDer erste Morgen im Jahr begann mit trüben Wetter und Temperaturen um Null Grad. Der neue Tag und das neue Jahr begannen für uns mit reichlich altem Eisen und viel Rost: das Weltkulturerbe Völklinger Hütte stand auf dem Programm unserer Rundreise. Die Völklinger Hütte war bis 1986 das bedeutendste Hüttenwerk im Saarland. Hier wurden in sechs großen Hochöfen 1100 Tonnen Roheisen pro Tag hergestellt, bis zu 17500 Menschen waren hier beschäftigt. Über Nacht fand die Produktion ein Ende, das Werk drohte zu verfallen. Seit 25 Jahren steht es nun unter dem Schutz der UNESCO. Es war die erste Industrieanlage, die als Denkmal in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Die beiden Besucherbegleiter Herr Sänger, der 1951 sein Arbeitsleben in der Hütte begonnen hat und Herr Gottschall führten uns durch die gewaltige Anlage und erläuterten den schweren Prozess der Eisen- und Stahlproduktion sowie die annähernd hundert Jahre Industriegeschichte an diesem Standort. Die schwere Arbeit der Hüttenarbeiterinnen und -arbeiter wurde vor unseren Augen lebendig. Die spektakuläre Ausstellung "Pharaonengold", inszeniert zwischen den gewaltigen Gebläsemaschinen bot eine willkommene Abwechslung. Nach der Führung durch das weitläufige Areal stärkten wir uns im Café Umwalzer bei zünftigen Schmankerln aus der saarländischen Küche oder bei einem herzhaften Hüttenfrühstück.SchaumbergturmLeider verbesserte sich das Wetter nicht wirklich, doch unseren Ausflug auf den Schaumberg wollten wir auf alle Fälle machen. Unterwegs lauschten wir der saarländischen Sängerin Nicole, die mit dem Lied "Ein bisschen Frieden" 1982 den ersten Sieg für Deutschland im Eurovision Song Contest errang. Vorbei an Tholey, der ältesten deutschen Klosterkirche, die gerade renoviert wird, fuhren wir auf den Schaumberg. Leider zeigte sich die versprochene Aussicht auf die herrliche Landschaft des Saarlandes nicht. Weder die Eifel, noch die Vogesen waren zu sehen, selbst des Turmes Spitze ward im Nebel nur als Schemen zu erblicken. Wir ließen uns trotzdem unseren Neujahrs Umtrunk in luftiger Höhe von gut 600 Metern schmecken und stießen noch einmal gemeinsam auf ein glückliches neues Jahr und diese schöne gemeinsame Rundreise durch drei spannende Länder an!Für Schnellentschlossene bot der Tag noch einen weiteren Höhepunkt: Das festliche Neujahrskonzert in der barocken Ludwigskirche mit Werken von Beethoven, Haydn und Händel für Orgel, Trompete und Chor. 02.01.2020 HeimreiseIn frischer Morgenluft hieß es dann früh Koffer laden und fertig machen zur Rückfahrt.Was kann man Schöneres von der Heimfahrt einer Rundreise sagen, als sicher und ohne Stau bei gutem Wetter und schöner Aussicht bequem durch malerische Landschaften gefahren zu werden. Wir ließen die vergangenen Tage nochmals Revue passieren und stellten fest, dass sich nun der weiße Fleck Saarland bei unserer Rundreise mit erstaunlich viel Farbe gefüllt hat: Das Saarland, ein Land mit einer interessanten Geschichte im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich; das Saarland, eingebettet in abwechslungsreiche Naturräume mit vielen touristischen Höhepunkten, die darauf warten, entdeckt zu werden; das Saarland, ein modernes Land mit vielen Beziehungen zu seinen Nachbarn in der Großregion und nicht zuletzt das Saarland mit seinen gastfreundlichen Menschen, die Sie gerne willkommen heißen.Ich freue mich, dass ich Ihnen, meine lieben Gäste, die überraschend schönen Seiten meiner Wahlheimat zeigen konnte und hoffe, Sie wieder einmal im Saarland begrüßen zu dürfen!Ich freue mich auf ein Wiedersehen!Mit einem herzlichen Salü aus dem Bliestal grüßtIhre Reiseleiterin Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Ein wunderbarer Bericht über eine wunderbare Reise in Europa mit vielen eindrucksvollen Fotos.

Alexander Schür
09.01.2020