Reisebericht: Rundreise zu Weihnachten im Schwarzwald

23.12. – 27.12.2018, 5 Tage Weihnachtsreise in Deutschland im Schwarzwald mit Alpirsbach – Baden–Baden – Schwarzwaldrundfahrt – Freiburg im Breisgau – Waldkirch – St. Peter – Freudenstadt


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Schöne und besinnliche Momente erlebten wir über die Festtage im größten deutschen Mittelgebirge mit vielen kulturellen und lukullischen Genüssen
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag: Anreise nach Alpirsbach

Noch im Dunkeln starten wir vom Dresdener Flughafen in Richtung Südwesten. An den zahlreichen Zustiegstellen sind alle Transfers pünktlich vor Ort, sodass wir zudem ohne Staus zügig vorankommen. Nach einigen Pausen erreichen wir gegen 16 Uhr Pforzheim, die deutsche Goldstadt. 75 Prozent aller deutschen Schmuckerzeugnisse werden hier hergestellt. Nach einmal steigen viele Gäste vor allem aus dem Karlsruher Raum zu. Pforzheim nennt sich auch das Tor zum Schwarzwald. Das merken auch wir, als wir direkt hinter Stadt in den dunklen Wald eintauchen. Endlos und dicht stehen die Fichtenwälder in Deutschlands größtem Mittelgebirge. Als es schon tiefdunkel ist erreichen wir Alpirsbach. In dem kleinen Städtchen finden wir unser familiengeführtes Traditonshotel schnell. Nach einer sehr freundlichen Begrüßung mit einem Glas Sekt oder O-Saft beziehen wir unsere sehr sauberen Zimmer. Entweder befinden sie sich im alten Kernbau aus schönem Alemannischen Fachwerk, oder im modernen, vor nicht allzu langer Zeit errichteten Trakt. Bei einem leckeren ersten Abendmenü in der gemütlichen Gaststube lassen wir den ersten Tag ausklingen. Schnell sind alle auf den Zimmern, denn für viele war es doch ein recht langer Tag geworden.

2. Tag: Straßburg – Heiliger Abend

Der Vormittag steht ganz im Zeichen von Straßburg. Auf direktem Wege begeben wir uns durchs Kinzigtal in die Elsaßmetropole. Gestern und die ganze Nacht hat es wie aus Kübeln gegossen, so daß die Kinzig an vielen Stellen schon über die Ufer getreten ist. Straßburg nennt sich Hauptstadt von Weihnachten. Und in der Tat waren es die Straßburger Zünfte, die in den Zunft- und Gildehäusern im späten Mittelalter als erste zur Weihnachtszeit einen Baum aufstellten. Zudem hat Straßburg einen der ältesten Weihnachtsmärkte überhaupt. Seit 1570 hat er sich zu einem der größten mit mehr als 300 Ständen entwickelt. Zunächst begeben wir uns gemeinsam zum altehrwürdigen Münster mit seinem 142 m hohen Turm. Aber dann gehen viele Gäste schnell eigene Wege und alle stürzen sich in das Getümmel zwischen den Buden, welche sich mehr oder weniger konzentriert über die gesamt historische Altstadt verteilen. Was es hier alles zu entdecken gibt! Manches ist vertraut, anderes wieder neu an Dingen und Düften. Gut, daß wir so zeitig dort waren. Als wir nach 14 Uhr wieder abfahren ist es brechend voll Mehr und mehr Touristenbusse mit Gruppen aus aller Herren Länder erreichen die Stadt. Wir aber machen uns gemütlich auf den Rückweg und halten noch in Gengenbach. Es ist ein urgemütliches Weinstädtchen an der Kinzig, in dem sich das barocke Rathaus alljährlich in den größten Adventskalender der Welt verwandelt. Jedes Fenster des Gebäudes ist ein Türchen. In Gengenbach gönnen wir uns auch den ersten Glühwein und verspeisen etwas typisch Elsässisches dazu, nämlich einen Gugelhupf. In Alpirsbach angekommen, begeben wir uns als ein Teil unserer Gruppe zur Christvesper in die 1095 geweihte Klosterkirche des Städtchens. Danach genießen wir den heiligen Abend bei einem leckeren Vier-Gänge Menü, bei dem auch der Weihnachtsmann erscheint und Geschenke verteilt. Besinnlich klingt der Tag für alle aus.

3. Tag: Elztalmuseum – Triberg

Nach dem guten Frühstück reisen wir ins Elztal nach Waldkirch. Hier besuchen wir das Elztalmuseum, welches in einem barocken Palast untergebracht ist, der vormals als Chorherrenstift diente. Kernstück der Ausstellungen ist die Sammlung einzigartiger Musikapparate. Das Spektrum reicht von Flötenorgeln über Drehorgeln für Straßen und Jahrmärkte, bis zum selbst spielenden Klavieren und Kapellen für Gasthäuser. Viele der Instrumente werden uns sachkundig auch vorgeführt und so ist die Führung auch von vielen Melodien begleitet. Wildbad ist ein Zentrum für diese Art des Musikapparatebaus. Und dieser ist im Wesentlichen mit der Familie Bruder und der sich daraus entwickelnden Dynastie verbunden. Auch heute noch gibt es einen Orgelbaubetrieb in Wildbad. Nach der Führung ist noch eine kurze Gelegenheit, einen Blick in die Stadtkirche St. Margareten zu werfen, die uns mit üppigen Barock und Weihrauch geschwängerter Luft empfängt, denn es endete gerade eine Messe. Am frühen Nachmittag reisen wir am Titisee vorbei nach Bärental unterhalb des verschneiten Feldbergs. Hier bekommen wir die Herstellung einer original Schwarzwälder Kirschtorte vorgeführt, wir bei einem Kaffee dann auch verspeisen können. erstellung einer original Schwarzwälder Kirchtorte vorgeführt, die wir bei einem Kaffebei einem Kafee dann auch verspeisen können
Zudem werden wir mit der Schnapsbrennerei im daneben liegenden Schnapsmuseum vertraut gemacht. Sehr gut ist, dass man die Produkte der Brennerei vor dem Kauf auch verkosten darf, was die Entscheidung erleichtert. Bei Einbruch der Dunkelheit finden wir uns in dem kleinen Städtchen Triberg ein. Hier lockt seit 15 Jahren ein Touristisches Highlight. Nicht, dass Triberg durch die Stromerzeugung mit den Wassern des 163 m hohen Wasserfalls der Gutach sich 1884 die erste elektrische Straßenbeleuchtung leistete. Nein, der Wasserfall und die Umgebung erstrahlen glanzvoll durch Millionen Lichter illuminiert zauberhaft in der Nacht. Zudem gibt es in regelmäßigen Abständen mitten in den Fällen eine Feuershow. Dies zieht Tausende Besucher an und so ist es leider dermaßen voll, dass es nur ein Teil unserer Gruppe schafft, nahe an das Spektakel heran zu kommen. Aber auch was man sonst sieht ist wunderschön, auch der kleine Weihnachtsmarkt mit Livemusik und großen Feuerschalen macht viel her. Leider müssen wir viel zu früh wieder fort, denn nun erwartet uns im Hotel noch ein leckeres Abendmenü entweder mit Entenbrust oder Kalbsbraten, je nach Wunsch. Damit endet für uns der 3. Tag unserer Reise.

4. Tag: Kloster Alpirsbach – Weihnachtskonzert

Den 2. Weihnachtsfeiertag verbringen wir ruhig und besinnlich. Wir bleiben in Alpirsbach. Nach einem etwas späteren Frühstück sind wir zu einer Führung durch das altehrwürdige Kloster geladen. Es wurde 1095 von den adligen Familien von Hausen, von Zollern und von Sulz gestiftet. So umfängt uns in der Klosterkirche auch eindrucksvolle Romanik mit Rundbögen und mächtigen Säulen, deren Basen und Kapitelle nur sehr dezente und punktuell gesetzte Verzierungen aufweisen. Nachdem wir die gut erhaltenen Wandmalereien aus dem 13. Jh. in den Apsiden bestaunt haben, begeben wir uns in die ehemalige Klausur. Wir durchschreiten das Dormitorium, also die Schlafzellen der Mönche und besichtigen den Kapitelsaal und den wunderschönen Kreuzgang mit herrlichen Netzrippengewölben. Danach ist auch noch der Besuch des Klostermuseums möglich. Nun ist bis Nachmittags individuelle Freizeit möglich. Für jene Gäste, die möchten, habe ich im Klostercafé die letzten freien Plätze für Nachmittags reservieren können. Es hat einen guten Ruf und ist in der Regel voll ausgebucht. Hier lassen wir uns leckeren Kuchen oder etwas Herzhaftes schmecken. Am späten Nachmittag wohnen wir einem Weihnachtskonzert in der Klosterkirche bei. Es läuft unter dem Titel „Italienische Weihnacht" und vorausschauend hat Eberhardt-travel schon vor der Reise Sitzplatzkarten besorgt. Mit der, einer romanischen Kirche ganz eigenen Akustik geben wir uns am letzten Abend unserer Reise einem wahren Ohrenschmaus hin. Noch mit schönen klassischen Melodien im Ohr machen wir uns zu Fuß die wenigen Schritte auf zu unserem Hotel, wo wir den Tag mit einem leckeren Menü beschließen.

5. Tag:  Landräucherei „Pfau" – Heimreise

Nach dem Frühstück nehmen wir Abschied von Alpirsbach und unserem schönen Hotel. Wir legen zunächst einen Stop in Freudenstadt ein. Diese ab 1599 planmäßig angelegte Stadt hat den größten Marktplatz Deutschlands und auch eine von nur zwei Winkelkirchen auf deutschen Gebiet. Bevor wir nun endgültig die Heimreise antreten statten wir eine traditionellen Landräucherei einen Besuch ab. Hier geht es natürlich um den weltberühmten Schwarzwälder Schinken. Bei einem sehr informativen Vortrag dürfen wir auch einen Blick in die Räucherkammern werfen. Natürlich nimmt sich der eine oder andere den Geschmack dieser Leckerei auch mit nach Hause. Nun aber traten wir endgültig die Heimreise an. Alle Transferfahrzeuge sind pünktlich vor Ort und so endet die Reise am Abend fast punktgenau in Dresden. Wir werden die schönen Erinnerungen an den Schwarzwald noch lange in uns tragen.

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