Reisebericht: Rundreise zu Weihnachten im Schwarzwald

23.12. – 27.12.2019, 5 Tage Weihnachtsreise in Deutschland im Schwarzwald mit Alpirsbach – Baden–Baden – Schwarzwaldrundfahrt – Freiburg im Breisgau – Waldkirch – St. Peter – Freudenstadt


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Familienhotel „Rössle“ als Festtags-Höhepunkt, Klosterort Alpirsbach, Strassburger Weihnachtsmärkte und Rundfahrt mit Orgelvorführungen, originaler Kirschtorte, dem Triberger Weihnachtszauber, tolles Konzert im Kloster und geräucherter Schinken!
Schwarzwald - Romantik und allgemeindeutsches Familiengefühl verbunden mit der Erwartung schöner Gebirgsnatur! Wenn man das mit einem Weihnachtsfest im traditionellen und gemütlichen Familienhotel kombiniert- was könnte ein schöneres Weihnachtsfest bieten? Trotz fehlendem Schnee konnten wir auch in diesem Jahr die Besonderheiten der süddeutschen Ferienregion Schwarzwald auskosten und bekamen von der Wirts-Familie die Besinnlichkeit, aber auch die Genüsse des „Festes der Liebe" geboten!Unser seit vielen Jahren genutztes Traditions-Hotel liegt in dem durch sein Kloster bekannten Städtchen Alpirsbach. Der schwäbische Teil des Schwarzwaldes bietet mit freundlicher familiärer Betreuung und hervorragendem Festtagsessen, von denen alle Besucher des Hotels „Rössle" ins Schwärmen geraten, genau die Umrahmung, die man sich für sein besonderes Weihnachtsfest wünscht. Ein interessantes Ausflugsprogramm, das die vielseitigen Weihnachtsmärkte mit ihren Leckereien in Straßburg im Elsass genauso enthält wie den Besuch des weithin bekannten „Triberger Weihnachtszaubers" rund um Deutschlands höchste Wasserfälle, machte unsere Festtagsreise wieder einmal für alle zu einer schöne Erfahrung und der angemessenen Vorbereitung einen angenehmen Jahresabschluss...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Bayern – Baden–Württemberg – Alpirsbach im Schwarzwald: Montag 23.12.2019:

Unsere Eberhardt-Weihnachtsreise in den Schwarzwald begann am letzten Tag vor Heiligabend um 08.00 Uhr am Dresdener Flughafen, an den Eberhardt-Sonderfahrtenständen.
Buschauffeur Andreas Kalau, ein Meister seines Faches, chauffierte uns 34 Gäste durch Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg und herum um diverse Staus und Hindernisse, bis wir nach Abholungen in Pforzheim und Karlsruhe am Abend endlich in unserem Hotel im für sein Kloster (und dessen Bier!) bekannten Schwarzwald-Städtchen Alpirsbach ankamen.
Wie immer gab es zur Mittagszeit einen „Würstchen-Snack" aus der Bordküche. Noch vor dem Abendessen empfingen uns im Traditionshotel „Rössle" im Ortszentrum von Alpirsbach die Fürsorge der Wirtsleute, ein schönes Ambiente im behaglichen, im Schwarzwaldstil eingerichteten Hotel und später das von der anerkannt guten Küche des Hotels „gezauberte" schmackhafte Abendessen.

Alpirsbach – Strassburg – Weihnachtsmärkte – Festessen und Weihnachtsfeier : Dienstag 24.12.2019, Heiligabend:

Bei leider sehr unangenehmem Wetter brachen wir auf in die schöne Region des Elsass im Nachbarland Frankreich. Deren berühmter Hauptort Strassburg war unser Ziel. In ihrer langjährigen Tradition hat die Großstadt inzwischen als Sitz einer Reihe von internationalen und EU-Institutionen weitreichende überregionale Bedeutung. Unser Ziel heute aber war der Altstadtkern, auf dessen schönsten Plätzen mit viel Schmuck und Ausgestaltung während der Advents- und Weihnachtszeit mehrere Weihnachtsmärkte zu finden sind. Schon seit 1988 gehört die in Strassburg liegende „Grand Ile" zum UNESCO-Weltkulturerbe und in der Weihnachtszeit ist sie ein ganz besonderer Ort! Gerade jetzt kann man in der Nähe des weltbekannten Münsters nicht nur viel Sehenswertes, sondern auch allerlei Leckereien und andere Weihnachts-Verlockungen finden...
Natürlich bildet das sehenswerte gotische Münster mit seiner herrlich geschmückten Fassade den Mittelpunkt der Straßburger Altstadt! Auf dem Platz vor ihm tummelten sich trotz regnerischem Wetter auch die meisten Menschen auf dem größten der Festtagsmärkte. Hier gab es natürlich leckere Elsässer Spezialitäten und immer wieder Glühwein! Wir hatten Freizeit am Münsterplatz und auf dem Weihnachtsmarkt mit der Statue des Buchdruck-Erfinders Gutenberg, aber mit mir zogen einige Wetter-Unerschrockene noch zunächst auf einem Rundgang durch das als „Gerberviertel" bekannte Fachwerk-Areal von „Petite France". Hier gruppieren sich historische Häuser um kleinere Marktplätze, selbst zur Weihnachtszeit verkehren Ausflugsboote auf der Ill und man kann überall elsässische Spezialitäten wie etwa Flammekuchen, Sauerkraut oder „Knack" - einheimische, besonders gewürzte Knacker - probieren. Glühwein, aus Rot- oder Weißwein der Region ist natürlich ein Muss und man macht schnell die Erfahrung, dass der wirklich anders schmeckt als auf „unseren" Weihnachtsmärkten.

Weihnachten im Hotel "Rössle"

Am Nachmittag - mit Glühwein am Bus und etwas Aufregung um ein leider abhanden gekommenes Portemonnaie - ging es dann zurück nach Alpirsbach, wo alle, die es wünschten, an der Christvesper in der historischen Kirche des Klosters Alpirsbach teilnehmen konnten. Später erlebten wir dann im Hotel das mehrgängige festliche Weihnachts-Mahl, bei dem es doch zunehmend besinnlicher wurde. Eberhardt-TRAVEL hatte eine kleine Bescherung vorbereitet und danach kam als Überraschung nach dem Abendessen noch der Weihnachtsmann. Zwar war er dafür gar nicht nass genug, behauptete aber doch, draußen vom Walde herzukommen. Er hatte wohl auch eine Rute dabei und einen kleinen, lernwilligen Helfer, mit dem er an unsere Gäste kleine Geschenke vom Hotel verteilte. Mit ein paar lustigen Geschichten, vorgetragen von der Hotelwirtin und von mir, klang dann der Abend gemütlich aus.

Elztalmuseum – Schwarzwälder Kirschtorte mit Backvorführung – Triberger Weihnachtszauber, Mittwoch, 25.12.2019, erster Weihnachtstag:

Das Programm an diesem ersten Weihnachtstag begann mit einem besonderen Höhepunkt, denn am Vormittag waren wir im Elztal-Museum in Waldkirch angemeldet. Die kleine Stadt im südlichen Schwarzwald, am Rheinzufluss Elz, besaß einst einen besonderen Ruf als Stadt der Uhrmacher, später einen Weltruf im Bau von Drehorgeln und Musikautomaten. Deren Produktion, begründet 1799 von Matthias Martin, hatte danach große Bedeutung für die Region und der Orgelbau wird bis heute von verschiedenen Firmen weiter geführt. Im Museum neben der Kirche gibt es eine beeindruckende Präsentation von Musikautomaten. Ein Mitarbeiter, Cedric, führte uns voller Leidenschaft und mit sehr viel auf uns übertragenen Enthusiasmus einige der hervorragend funktionierenden Flötenuhren, Dreh- und Strassenorgeln vor. Wir lernten - geräuschvoll, vergnügt und auch unerwarteterweise - wieviel derartige Musikautomaten zur Verbreitung von Musikkultur - auch klassischer Musik - beigetragen haben.

Schwarzwälder Kirschtorte ...

Nach einer längeren Fahrt durch verschiedene Schwarzwaldtäler konnten wir im Triberger Gasthof „Lilie" bei einer recht meisterhaft inszenierten Vorführung zuschauen: Wie entsteht eine echte Schwarzwälder Kirschtorte?. Der Bäcker gab alles - inklusive einer Portion echten Humors - und ließ uns mit einer bangen Frage zurück: gehört Kirschwasser auf bzw. in die Torte oder nicht? Jeder durfte selbst entscheiden und anschließend eine Riesenportion des leckeren Backwerks mit oder ohne Alkohol bei einer Tasse Kaffee „verkosten" und genießen.
Unmittelbar neben dem Kirschtorten-Hotel liegen die Triberger Wasserfälle. Je nach Lesart sind sie die höchsten, wasserreichsten oder malerischsten Wasserfälle in Deutschland.

Triberger Weihnachtszauber

Wir konnten das vielleicht größte Festtags-Spektakel im Schwarzwald, den „Triberger Weihnachtszauber" direkt nach Zahlung des Eintritts nur wenige Schritte nach Verlassen des Lilie"-Hotel-genießen, denn hier befand sich der Haupteingang zur unterhalb des höchsten Wasserfalls Deutschlands inszenierten Lichter-Show. Das eigentlich sonst vorwiegend für Wanderer und Landschaftskenner bekannte Naturschauspiel der Wasserfälle wuchs über die Jahre zu einer der größten Attraktionen der Ferienregion Schwarzwald an. Fast wie ein „Ausnahmezustand" über dem kleinen Schwarzwaldort sorgten Straßensperrungen, Leitsystem und Einweiser - aber auch jede Menge Glühweinbuden, Imbisse, Fahrgeschäften etc. für eine erwartungsvolle Grundstimmung. Wir trafen zumindest jede Menge gutgelaunter Menschen, die diese fast eine Million Lichter und eine um 17.30 Uhr anberaumte grandiose Feuer-Show genießen wollten! Das alles sorgte dann für ein wirklich nachhaltiges Erlebnis, das man sonst so allgemein zu Weihnachten nicht erwartet, das aber allen Spaß gemacht hat.


Deutsche Fachwerkstraße - Kloster Alpirsbach - Klosterkonzert, Donnerstag, 26.12.2019, zweiter Weihnachtstag:

Am zweiten Weihnachtsfeiertag brachen wir mit allen Interessierten zu einem kleinen Extra auf, einem „Eberhardt-Richtig-Reisen-Abstecher" mit einem Besuch auf der „Deutschen Fachwerkstraße". Über 700 km lang und mit mehr als 100 Mitgliedsorten, weist sie die größte Häufung an Fachwerkbauten in Deutschland auf. Der Ausflug war aber sozusagen „freiwillig", wer wollte, durfte auch ausschlafen! Dennoch hatten wir dreißig interessierte Mitreisende im Bus, als wir von Alpirsbach zunächst ins hübsche Städtchen Schiltach fuhren. Schon seit Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. steht die Altstadt als Bauensemble unter Denkmalschutz. Hier gibt es zahlreiche historische Häuser, aber die schönsten Fachwerkbauten des Ortes sieht man am dreieckigen, abschüssigen Marktplatz der - beherrscht von seinem alten Renaissance-Rathaus - noch mittelalterliches Flair aufweist. Auch das nahegelegene Wolfach bietet ein hübsches Stadtbild, in dem sowohl das Schloss als auch das bemalte Rathaus, letzteres im Stil der Neorenaissance, dominieren. Das Schloss, der Marktstraße vorgelagert, bezieht noch Teile der ehemaligen Stadtbefestigung, beispielsweise ein Stadttor in seinem Südflügel, ein und gehört zu den größten Gebäudekomplexen im Schwarzwald.

Kloster Alpirsbach

Gegen Mittag kehrten wir nach Alpirsbach zurück und lernten bei einer Führung das ehemalige Kloster kennen. Die einstige Benediktinerabtei wurde ursprünglich im Stil der Romanik erbaut und beherbergt original erhaltene Überreste aus der Zeit des 12. Jh. Schon im 11. Jahrhundert wurde das einst bedeutende Kloster geweiht und bis heute kann man unverändert das romanische Bogenfeld über dem Haupteingang und Säulenkapitelle aus dem 12. Jahrhundert bewundern, ebenso wie einen gotischen Kreuzgang mit romanischen Resten. Das Kloster gehört nicht nur zu den einstigen Pilgerstätten am Jakobsweg, es ist auch eines der Beispiele für die Hirsauer Bauschule, von der die Reformen des bedeutenden burgundischen Klosters Cluny und das benediktinische Bauschema architekturhistorisch in Deutschland vermittelt wurden.
Der erhabene dreischiffige romanische Kirchenbau besitzt noch heute eine besondere und einmalige Akustik, von der wir uns während eines festlichen Kloster-Weihnachtskonzertes am späten Nachmittag überzeugen konnten. Ein leckeres Abendessen im Hotel war dann gleichzeitig so etwas wie der Abschluss unseres Weihnachtsprogramms in Alpirsbach.


Schwarzwald Räucherei Pfau - Heimreise, Freitag, 27.12.2019:

Ein letzter Programmpunkt beendete unseren Aufenthalt im Schwarzwald. Neben Bollenhut, Kuckucksuhren und Kirschtorte ist auch der traditionell geräucherte Schinken ein besonders beliebtes Kennzeichen des Schwarzwaldes.
Beim Besuch der Landräucherei Pfau in Herzogsweiler nahm uns der freundliche Fleischerei-Besitzer zunächst mit in seinen „Bauernrauch". Hier klärte er uns über die Entstehung echten Schwarzwälder Schinkens auf, der sehr viel Sorgfalt und vor allem Zeit erfordert. Vieles von den Besonderheiten traditioneller ländlicher Handwerkskunst und Hausmannskost ist in der zunehmenden Industrialisierung und Großvermarktung untergegangen. Umso mehr weiß man nach und nach wieder „althergebrachte" ländliche Unternehmen und damit auch deren Qualität und alte, überkommene Geschmacksrichtungen und Köstlichkeiten zu schätzen. Nach gespanntem Zuhören konnten wir „fleischliche" Genüsse wie Räucherschinken, Kirschwasser-Salami und Schwarzwurst verkosten und natürlich auch kaufen. .
Mit verschiedenen Haltepunkten und der Fahrt auf den deutschen Autobahnen kamen wir einigermaßen pünktlich abends wieder in Dresden an.


Epilog

Reisen zu Weihnachten und zum Jahresende sind immer wieder etwas Besonderes!
Vielleicht sehen wir uns ja 2020 auf einer davon wieder? Ich würde mich sehr freuen.
Ganz herzlich wünsche ich Ihnen allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2020 - und schmieden Sie bitte weiter Ihre Reisepläne und verlieren Sie nicht Ihre REISELUST!
Viele Grüße -
Ihr Reiseleiter Dr. Michael Krause.

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