Reisebericht: Rundreise zu Weihnachten im Schwarzwald

23.12. – 27.12.2022, 5 Tage Weihnachtsreise in Deutschland im Schwarzwald mit Alpirsbach – Baden–Baden – Schwarzwaldrundfahrt – Freiburg im Breisgau – Waldkirch – St. Peter – Freudenstadt


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Seit Beginn des Tourismus erfreut sich der Schwarzwald großer Beliebtheit. Waren es zunächst die Adligen, die die Bäderorte vor allem zur Sommerfrische aufsuchten, folgten im Laufe der Zeit die WintersportlerInnen, WanderInnen und die Radler. Ein geschichtsträchtiges Gebiet mit hohem Freizeitwert, welches sich durch so manche Eigenart auszeichnet.
Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski
Roswitha Zytowski

Freitag, 23.12.2022 Anreise Dresden – Alpirsbach

Um acht Uhr beginnt die Reise am Flughafen Dresden. Ingesamt wollen 19 Gäste den Schwarzwald zu Weihnachten. erleben. Die Hoffnung, dass wir schneebedeckte Tannen sehen würden, hatten sicherlich einige. Und tatsächlich hätte es ja fast geklappt. Am 4. Advent war der Schwarzwald in weiß gewandet. Leider hielt dies nicht bis zu den Weihnachtstagen. Die kommenden Tagen sollten laut Wetterprognose eher nass werden. Glücklicherweise hatte Petrus ein Einsehen mit uns.


Samstag, 24.12.2022 Straßburg – Alpirsbach

Am Morgen lassen wir uns das erste Frühstück schmecken, um dann gestärkt den Rhein zu überqueren. Die Weihnachtsstadt Straßburg steht auf unserem Programm. Dass diese Stadt auch noch die Hauptstadt des Elsass und Sitz europäischer Institutionen ist, wird alljährlich zur Weihnachtszeit nebensächlich. Ab Ende November dreht sich hier (fast) alles um Weihnachten. Besonders reizvoll ist die Innenstadt mit Beginn der Dämmerung, wenn die vielen Lämpchen leuchten. Aber auch am Tage verströmt die Altstadt mit ihren Gassen und der Kathedrale einen besonderen Charme.
Die Kathedrale ist mit ihrem 142 Meter hohen Turm tatsächlich weit über die Stadtgrenze zu sehen. Bei guter Sicht erkennt man sie auch schon von den Höhenlagen der Ortenau aus. Bevor wir die Schönheit des gotischen Baus aus Nähe betrachten, gilt es zunächst die langen Schlangen vor den Lebensmittelläden zu bestaunen. Vor den Metzgereien, Bäckereien und Weinhandlungen warten die Franzosen mit Langmut darauf ihre Zutaten für das Weihnachtsessen zu erwerben. Die Umsichtigen unter ihnen haben schon bestellt. Anstehen müssen sie aber dennoch. Trotz der vielen Besucher in der Stadt, sind die Straßburger sehr entspannt. Und unser Aufenthalt hier im schönen Elsass stimmt uns auf den Heiligen Abend ein. Wir kehren am Nachmittag wieder ins Hotel zurück. Um die Zeit vor dem hoffentlich eintreffenden Weihnachtsmann zu nutzen, gehen einige in Klosterkirche Alpirsbach, wo eine stimmungsvolle Christvesper gefeiert wird. Nun freuen wir uns auf ein gutes Essen und kleine Überraschungen, die vielleicht noch auf uns warten.


Sonntag, 25.12.2022 Elztalmuseum – Triberger Weihnachtszauber

Gemütlich beginnen wir den heutigen Tag. Bei einem kleinen Rundgang durch Alpirsbach reisen wir nach den Gotik, in der sich die Kathedrale von Straßburg präsentierte, baugeschichtlich zurück in die Romanik. Einst ein bedeutendes Benediktinerkloster sucht man Mönche hier heute vergebens. Im Jahre 1095 wurde das Kloster geweiht. Einhergehend mit der wechselvollen Geschichte des Landstriches finden sich in der Liste der Äbte sowohl Katholiken als auch Protestanten. Heute finden Gottesdienste beider Konfessionen in dem Gebäude statt. Das Kloster Alpirsbach ist ein landeseigenes Monument und wird von "Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg" verwaltet. Gegen Mittag verlassen wir dann Alpirsbach in Richtung Süden zum Elztalmuseum nach Waldkirch. Am Ortseingang werden wir von übergroßen Orgelpfeifen begrüßt. Was es wohl damit auf sich hat? Das Rätsel wird im Elztalmuseum gelüftet: Die Orgeln haben in Waldkirch eine lange Tradition. Über 200 Jahre lang wurden hier Kirchen-und Drehorgeln, Leierkästen sowie Karussellorgeln gebaut. Mit gutem Recht kann sich Waldkirch als ein Zentrum des Orgelbaus bezeichnen. Bei der unterhaltsamen Führung können wir nicht nur die Schönheit der Orgeln betrachten, wir bekommen auch einiges zu Gehöhr.
Der nächste Programmpunkt führt uns nach Triberg. Die Region um Triberg ist zum einen bekannt für die Uhrenherstellung und damit verbunden auch die Kuckucksuhr. Zum anderen hat Triberg ein Naturspektakel erster Güte: Hier befindet sich immerhin der höchste Wasserfall Deutschlands. Alljährlich zu Weihnachten verwandelt sich der Ort und der Wasserfall mit Einbruch der Dunkelheit in ein Lichtermeer. Wäre dies nicht schon spektakulär genug, gibt es noch eine Feuershow. Zugegeben, damit wir das Ganze sehen können, müssen wir ein Stück nach oben laufen. Aber es lohnt. Auf unserer Rückfahrt können wir einige schön beleuchtete Häuser bestaunen. Ja, es ist Weihnachten.


26.12.2022 Klosterführung St.Peter – Schwarzwälder Kirschtorte im Bärental

Eigentlich hatten wir eine Klosterführung im Kloster Alpirsbach geplant. Leider finden diese an den Feiertagen nicht statt. Schade, ein prachtvoller Ersatz ward gefunden. In St.Peter erwartet uns erneut ein Benediktinerkloster. Auch hier gibt es heute keine Klostergemeinschaft mehr. Bei einer Führung erfahren wir Wissenswertes über die Geschichte es Klosters und seiner Architektur. Denn nach der Romanik und Gotik tauchen wir nun in die Epoche des Barocks ein. Die Geschichte St.Peter reicht weit zurück. Auch dieses Kloster wurde 1093 gegründet. Der Zähringerherzog Berthold II. zeichnet hierfür verantwortlich. Das Kloster sollte als Hauskloster und Grablege der Zähringer dienen. Tatsächlich wurde die Pfarrkirche St.Peter zunächst im romanischen Stil erbaut. Im 15. Jahrhundert brannte sie jedoch komplett aus. Nun sollte sie im neuen Baustil erbaut werden, so dass zunächst eine gotische Kirche entstand. Im frühen 18.Jahrhundert sollte schließlich ein ganz neues Gotteshaus errichtet werden und dies nun im Stile des Barocks. Nach so viel Opulenz für die Augen benötigen wir eine Pause. Wir fahren am schönen Titisee entlang in Richtung Feldberg. Ganz nach oben wollen wir nicht. Unser Halt ist beim "Gscheiten Beck", bei dem wir die Schwarzwälder Kirschtorte probieren möchten. Aber mit dem schlichten Essen ist es nicht getan. Bevor die Gabel in das Kuchenstück stechen können, werden wir Zeugen, wie die Torte entsteht. Eigentlich sind es nicht viele Zutaten. Aber wie es so immer ist: gewußt wie.
Ziemlich beschwingt, immerhin kommt ein "Viertele" Kirschwasser in eine Torte, geht es zu unserem letzten Abendessen ins Hotel zurück.


27.12.2022 – Räucherei Pfau – Heimreise

Was wäre ein Besuch im Schwarzwald ohne Schinkenprobe. Wir wollen diese Spezialität in der Nähe von Freudenstadt bei der Räucherei und Metzgerei Pfau probieren. Der Metzgermeister erklärt uns kurzweilig die unterschiedlichen Qualitäten des Fleisches. Ein Plädoyer für den Erwerb der regionalen Produkte. Schinken und Salami scheinen zu schmecken, denn die Gäste nutzen die Gelegenheit zum Einkauf.
Wir verabschieden uns und verstauen die Tüten. Für den Rückweg nach Pforzheim fahren wir durch das schöne Enztal. Und dann steigen auch schon die ersten Gäste aus.
Die fünf Tage sind wie im Flug vergangen. Ich hoffe, der Schwarzwald hat Ihnen trotz Schneemangels gefallen.
Vielleicht haben Sie Lust bekommen weitere Regionen zu entdecken. Wenn wir uns wiedersehen, würde ich mich sehr freuen. Gefreut hat es mich meine letzte Reise in dieser Saison mit Sergey Koval machen zu dürfen, der einmal mehr bewiesen hat, wie gut seine Fahrkünste sind.
Ihnen allen danke ich, dass Sie sich für eine Busreise entschieden haben. Bleiben Sie gesund und entdeckungsfreudig,

Ihre Roswitha Zytowski

Kommentare zum Reisebericht