Reisebericht: Silvester im Schwarzwald

29.12. – 02.01.2017, 5 Tage Rundreise zu Silvester mit Alpirsbach – Glottertal – Titisee – Feldberg – Freiburg – Hansmeyerhof – Freudenstadt – Kurort Baden–Baden – Herzogsweiler


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Ob die berühmte Kirschtorte oder der würzige Schinken; faszinierende Orte wie Baden - Baden und Freudenstadt. Diese Silvesterreise hatte viele Höhepunkte, und da war da noch die grandiose Landschaft des Schwarzwaldes!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Dem Schwarzwald entgegen

29.12.2016. Das Weihnachtsfest ist vorbei und unsere Reisegruppe macht sich auf um das Jahresende im höchsten Mittelgebirge Deutschlands, dem Schwarzwald, zu erleben. Für mich ist es schon eine gute Tradition mit Gästen von „Eberhardt" im Kinzigtal im Hotel „Rössle" die letzten Stunden des Jahres zu verbringen, ein Höhepunkt den ich ungern missen möchte!
Zunächst aber heißt es von Dresden runde 600 Kilometer zurückzulegen. Wir starten gegen acht und Petrus meint es recht gut; der Himmel ist heiter und die Temperaturen sind für diese Jahreszeit recht warm. Unser Weg führt uns durch Franken, später geht es hinüber nach Baden - Württemberg und am Kreuz Weinsheim in Richtung Stuttgart. Dahinter legen wir noch eine letzte Pause ein und dann gelangen wir bei Horb entlang des Neckars in den Schwarzwald. Als wir über eine Hochebene fahren, sehen wir den glutroten Ball der Sonne, sie macht sich auf um bald hinter dem Horizont zu verschwinden. Danach steigen wir ab in das Kinzigtal, hier ist es schon recht duster, dabei gelangen wir bald zu unserem Hotel „Rössle" im beschaulichen Alpirsbach.
Unsere Gastgeber, Familie Beilharz, empfangen uns mit einem Begrüßungsgetränk; bald sind die schönen Zimmer bezogen und vor dem Abendessen verbleibt noch etwas Zeit für einen ersten Bummel. Gegen sieben hat sich unsere Reisegruppe zum leckeren Diner eingefunden, erste Kontakte werden geknüpft und die munteren Gespräche zeugen davon, dass jeder gespannt ist, was die nächsten Tage hier im Schwarzwald bringen mögen.

Die große Rundfahrt im Schwarzwald

30.12.2016. Der Wettergott hat über Nacht bei frostigen Temperaturen den Schwarzwald mit Puderzucker übergossen. Als wir am Vormittag starten, glitzern die Bäume und Wiesen im Sonnenschien des jungen Tages; romantischer kann es gar nicht sein, wie der Raureif hier im Tal alles winterlich erscheinen lässt.
Zunächst sind wir im Tal der Kinzig unterwegs; Licht und Schatten lösen sich im Tal ab und als wir nur wenig aufsteigen, lacht eine gutgelaunte Sonne vom blauen Himmel herab.
Wunderschöne Impressionen begleiten uns dann auch bei der Fahrt durch das Glottertal; hier stand, etwas abseits, einst die berühmte Schwarzwaldklinik. Dann geht es in Serpentinen hinauf nach Sankt Peter unserem ersten Ziel. Mächtig erscheint das Klostergebäude, hier gönnen wir uns ein Stündchen Pause für einen Spaziergang am geschichtsträchtigen Ort.
Nun sind wir endgültig in den Höhen des Südschwarzwaldes angelangt; bei der Auffahrt in Richtung Feldberg sehen wir rechts den Titisee liegen, weiter geht es bergan und gegen Mittag erreichen wir den Feldberg. Kein Wölkchen trübt den Himmel, die Sonne bescheint eine grandiose Szenerie und wir gönnen uns hier oben eine schöne Zeit. Der Blick ist heute so klar dass wir sogar in Richtung Süden die Erhebungen des Säntisgebirges sehen können und das liegt in der Schweiz!
Nach diesem eindrucksvollem Aufenthalt hier oben geht es wieder bergab; ein Viertelstunde später erreichen wir das Café zum g' scheiten Beck um uns hier mit einer ersten Köstlichkeit des Schwarzwaldes vertraut zu machen. Im Vorführraum des Cafés zeigt uns nun die Chefin des Hauses wie eine Schwarzwälder Torte entsteht. Die geschickten Hände kreieren in wenigen Minuten diese Spezialität aus Schlagsahne, Kirschen und, ganz wichtig, dem Kirschwasser welches gleichmäßig auf dem Teig verteilt wird. Schon beim Zuschauen bekommt man Appetit und somit erwartet uns dann oben im Gastraum schon Kaffee und original Schwarzwälder Kirschtorte um von uns verzehrt zu werden; ein köstlicher Genuss hier zu Füßen des Feldberges! Danach schauen wir noch im Schnapsmuseum vorbei, selbstverständlich nicht ohne von den kräftigen Obstbränden einmal zu kosten.
Leider gehen die schönen Stunden viel zu schnell vorbei; am späteren Nachmittag nehmen wir die Fahrt wieder auf und über Donaueschingen und Schramberg erreichen wir wieder das Kinzigtal.
Die Sonne ist längst hinter den Bergeshöhen verschwunden als wir diesen schönen Tag beschließen.

Silvester im Schwarzwald

31.12.2016. Nun ist er schon wieder gekommen, der letzte Tag dieses ereignisreichen Jahres. Meinem Fenster gegenüber befinden sich schöne Fachwerkshäuser diese sind vom Raureif eingezuckert das es eine Pracht ist! Würziger Duft frisch gebrühten Kaffees lockt zum Frühstück und nach dieser ersten Stärkung des Tages können wir mit dem Bus starten um ein schönes Programm vor der Silvesterfeier zu genießen.
Noch einmal geht es durch das romantische Kinzigtal, noch einmal genießen wir die Fahrt durch Licht und Schatten denn hier hat momentan die Sonne noch die Oberhand.
Als wir aber unserem ersten Ziel näher kommen, legt uns Petrus plötzlich Schwaden dichten Nebels in den Weg. Im wabernden Gebräu und mit einigen Schneeflocken die im Grau des Nebels fallen, erreichen wir die Innenstadt von Freiburg im Breisgau wo wir mithilfe einer Stadtführung mehr über diese geschichtsträchtige Stadt erfahren wollen.
Als wir dann durch schmale Gassen und über schöne Plätze unterwegs sind, zwickt uns der Frost doch recht ordentlich in die Nasen, dennoch, wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und erkunden diese pittoreske Stadt und selbstverständlich auch das monumentale Münster. Als diese wissenswerte Führung beendet ist, sind wir wieder etwas klüger geworden. Nach etwas Freizeit über Mittag gelangen wir am zeitigen Nachmittag zu unserem nächsten Höhepunkt.
Kaum haben wir Freiburg verlassen lacht uns wieder die Sonne. Einser der schönsten Täler hier im südlichen Schwarzwald ist das Dreisamtal. Im malerischen Ort Buchenbach hat es sich ein engagierter Freundeskreis mit sehr viel Fleiß zur Aufgabe gemacht, ein altes Gehöft wieder zu rekonstruieren, es ist der Hansmeyerhof; mit diesem Besuch gehen wir gleichsam auf eine Zeitreise. Freundlich werden wir begrüßt und über schmale Stiegen und durch niedrige Räume gelangen wir zu einer interessanten Einrichtung wie sie vor Jahrhunderten das Leben in diesem Bauernhaus prägte.
Oben auf der Tenne sehen wir eine umfangreiche Krippenausstellung die mit wirklich viel Fleiß aufgebaut wurde und unser Auge erfreut.
Derweil wurde im Gastraum für uns Kaffee und selbstgebackener Kuchen vorbereitet und ein Musiker mit Akkordeon begleitet recht stimmungsvoll unsere gemütliche Kaffeestunde.
Leider vergeht die schöne Zeit viel zu schnell; bald müssen wir aufbrechen denn uns erwartet in Alpirsbach, in unserem Hotel Rössle, die Silvesterfeier.
Unsere Gastgeber, die Familie Beilharz und ihre fleißigen Mitarbeiter, haben die Gaststube geschmackvoll dekoriert; bald hat sich unsere Reisegesellschaft eingefunden um zunächst ein festliches 4 - Gang - Menü genießen zu können. Dann wird uns Hans, der DJ des heutigen Abends, mit seiner stimmungsvollen Musik durch die letzten Stunden des Jahres 2016 begleiten. Die Tanzbeine werden geschwungen, der Wein funkelt im Glas und - die Zeiger der Uhr drehen sich unaufhörlich gegen Mitternacht.
Dann, kurz vor zwölf, werden die Sektgläser gefüllt; der Sekundenzeiger rückt langsam nach oben und dann ist es geschehen: das neue Jahr beginnt, die Gläser klingen, gegenseitig wünschen wir uns alles Gute, möge dieses Jahr etwas friedlicher werden als das letzte!
Voller Optimismus steigen die Raketen in den Nachthimmel und als das Feuerwerk beendet ist beginnt erneut der Tanz nun schon im neuen Jahr.

Der Neujahrstag in Freudenstadt und Baden – Baden

1.1.2017. Die Lieder sind verklungen, Ruhe ist eingekehrt und vom Silvesterfeuerwerk liegen nur noch die traurigen Überreste auf der Straße. Aber, der Neujahrsmorgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein! Das ist nun aber das beste Argument uns noch einen Tag im Schwarzwald zu gönnen und eine schöne Rundfahrt gemeinsam zu unternehmen.
Gegen zehn starten wir in nördlicher Richtung. Hatten wir in den vergangenen zwei Tagen den südlichen Teil kennengelernt, so werden wir uns heute das nördliche Gesicht des Waldes anschauen.
Zuerst legen wir im beschaulichen Freudenstadt einen Stopp ein. Hier gibt es den sehr großen Marktplatz der umsäumt wird von zahlreichen schönen Häusern und den Laubengängen unter denen es sich so schön wandeln lässt. Diesen Genuss gönnen wir uns an diesem schönen Vormittag; nach einer Stunde setzen wir dann unsere Fahrt fort um zur Schwarzwald - Hochstraße zu gelangen. Hier, direkt auf dem Hauptkamm des Nordschwarzwaldes, haben wir einen überwältigenden Blick nach Westen. Unten im Rheintal hat sich zäher Nebel festgehangen und dahinter, im Elsass, ragen die Erhebungen der Vogesen wie eine Fata Morgana empor, ein atemberaubend schöner Anblick!
Dann führt uns die Straße hinab nach Baden - Baden. Es ist der berühmte Kurort der „Reichen und Schönen" und hier, bei Sonnenschein aber auch recht frostigen Temperaturen, gönnen wir uns etwas Zeit um einen Bummel entlang der gepflegten Häuser, der Trinkhalle, dem Casino, den Bädern und so manch anderem Kleinod zu unternehmen.
Nach diesem geruhsamen Aufenthalt an diesem Neujahrsnachmittag nehmen wir die Fahrt wieder auf und über die auch sehr romantischen Tälerstraße gelangen wir wieder zurück zu unserem Hotel.

Besuch beim Metzger und Heimreise

2.1.2017. Die Koffer sind verladen, der Bus steht zur Abfahrt bereit und unsere netten Gastgeber, die Familie Beilharz, steht bereit um uns ein Lebewohl zuzuwinken. Diese sympathischen Gastgeber haben uns wieder eine schöne Zeit im gepflegten Hotel und mit schmackhaften Speisen bereitet, und voller Dankbarkeit, aber auch etwas Wehmut, nehmen wir Abschied vom gastlichen „Rössle" in Alpirsbach.
Noch ein Höhepunkt steht an diesem Tag an, wir möchten uns mit einer weiteren Schwarzwälder Spezialität, nämlich dem berühmten Schinken, vertraut machen. Im kleinen Nest Herzogsweiler sind wir beim Metzger Pfau eingeladen. Der Chef selbst begleitet uns nun auf dieser kulinarischen Reise, zunächst nimmt unsere Reisegruppe dort Platz wo die Räucherkammern stehen.
Herr Pfau bringt uns auf recht engagierte Art und Weise die Produkte bäuerlicher Erzeugung näher; wir erfahren den Unterschied zu industriell gefertigten Produkten und lernen dabei den Wert der Ware so richtig kennen, die sich eben in der Qualität von der Massenproduktion unterscheidet.
Zum Schluss öffnet Herr Pfau nun noch die Räucherkammer; ein Schwall würzigen Rauches dringt in den Raum und an den Haken sehen wir nun rötlich braun die Köstlichkeit hängen, die Schinken sehen hier ihrer Reife entgegen, bald landen sie im Verkaufsraum.
Dort, wenige Meter über der Straße, können wir nun auch von diesen Produkten kosten und sie einer Prüfung unterziehen, ja, diese Ware ist wirklich gut!
Selbstverständlich kann nun jeder noch nach Herzenslust von diesen wirklich schmackhaften Erzeugnissen kaufen, es ist ein schöner Abschluss und er bringt noch eine würzige Note in unseren Reisebus.
Dann geht es endgültig nach Hause; bei Stuttgart wirbelt der Schnee über die Autobahn, dann bessert sich aber das Wetter wieder, so dass wir ganz pünktlich in der Heimat anlangen.
Ihnen allen die mit uns auf dieser Reise waren und auch denjenigen Lesern, die zufällig auf diese Zeilen gestoßen sind, wünsche ich ein gesundes und vor allem friedvolles Jahr 2017. Und damit empfehle ich mich ganz herzlich und verbleibe bis zum nächsten Jahr, wo es wieder heißt „Schwarzwälder Traditionen", Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke
Zu Neujahr:
Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken
Jede Gabe sei begrüßt
Doch vor allen Dingen
Das, worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen!
Wilhelm Busch

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Es war für mich eine beeindruckende Reise.3 wesentliche Faktoren haben sie zu einem Erlebnis gemacht.Die wunderschöne Gegend,das tolle Wetter aber hauptsächlich auch der Reiseleiter Herr Mucke.Sein Organisationstalent, die Erzählungen über Land und Leute,ja sogar das passende Schwarzwaldmärchen während der Busfahrt,sowie das Neujahrskonzert passend zum Tag, zeugten von einer sehr guten Vorbereitung.Seine Erzählungen von seinen anderen Reisezielen machten Lust auf mehr und man merkt,dass das für ihn nicht nur Arbeit schlechthin ist.Nicht gefallen hat mir die Silvesterfeier als solche. Essen alles super aber es kam keine echte Stimmung auf.Da wäre ein Unterhalter mit paar aufmunternden Spässen und Spielen wünschenswert.Silvester 2017 sind wir natürlich wieder dabei.

Oettel,Käthe
31.01.2017