Reisebericht: Silvester im Schwarzwald

29.12. – 02.01.2018, 5 Tage Rundreise zu Silvester mit Alpirsbach – Glottertal – Titisee – Feldberg – Freiburg – Hansmeyerhof – Freudenstadt – Kurort Baden–Baden – Herzogsweiler


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wie lecker ist die original Schwarzwälder Kirschtorte? Wie würzig der Schinken? Antwort darauf gab uns diese Reise in das höchste Mittelgebirge Deutschlands. Und da war noch der Besuch von Freiburg, die Fahrt durch das Glottertal und weitere Ausflüge.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in den Schwarzwald!

29.12.2017. Das Weihnachtsfest mit all seiner Pracht ist vorüber; ein letzter Höhepunkt festlichen Glanzes liegt aber noch vor uns: der Jahreswechsel.
Eine der schönsten Ecken unseres Landes ist der Schwarzwald; hier möchte unsere Reisegruppe die sich aus vielen Ecken Deutschlands eingefunden hat auch so richtig das alte Jahr verabschieden und das Neue begrüßen.
Der Weg führt uns, von Dresden kommend, durch Bayern; an Nürnberg vorbei gelangen wir hinüber nach Baden - Württemberg und bei Heilbronn schwenken wir in Richtung Süden ein. Die Landschaft präsentiert sich hier noch grün; auch als wir Stuttgart hinter uns lassen und bei Horb endgültig die Autobahn verlassen, ist vom Winter weit und breit noch nichts zu sehen.
Nun sind wir aber schon im Schwarzwald angelangt; wir steigen mit unserem Bus beständig an und wie wir an Höhe gewinnen, so zeigt sich uns nun auch die weiße Pracht die nach den zurückliegenden üppigen Schneefällen die Landschaft ziert. Als wir dann unser Ziel, das Hotel Rössle im beschaulichen Alpirsbach, erreicht haben, sind wir im Winter angelangt; Schnee bedeckt die Straßen und Wege und die Dächer tragen eine weiße Haube, ein wunderschöner Anblick!
Freundlich werden wir von unseren Gastgebern, der Familie Beilharz, Willkommen geheißen und beim kleinen Begrüßungsgetränk können wir nun auch die Gäste kennenlernen welche individuell angereist sind. Als wir uns dann beim leckeren Diner treffen ist unsere Reisegruppe komplett und fortan können wir gemeinsam das schöne Programm genießen, welches in den nächsten Tagen vor uns liegt.

Der Schwarzwald von Nord nach Süd – die große Runde

30.12.2017. Tauwetter! Nichts Gutes hat der Wetterbericht zu verkünden. Als wir mit dem Bus durch das romantische Kinzigtal fahren, können wir trotzdem noch die weiße Pracht in vollen Zügen genießen, es ist ein wahrhaft schöner Schmuck den sich der winterliche Schwarzwald hier angelegt hat.
Vorbei an den romantischen Orten die im Tal liegen, den vielen schönen Fachwerkshäusern und einsamen Gehöften, geht es über Berg und Tal in Richtung Denzlingen. In der Nähe dieses Ortes schwenken wir in ein weiteres schönes Tal ein, es ist das Glottertal. Hier stand einst die ZDF - Schwarzwaldklinik; unser Weg führt uns durchs Tal und beständig gewinnen wir dabei an Höhe, unser erstes Ziel für heute heißt Sankt Peter. Es hat nun aufgehört zu regnen und in diesem schönen Ort mit dem monumentalen Kloster genehmigen wir uns ein Stündchen Aufenthalt um hier ein wenig auf Entdeckung zu gehen.
Dann setzen wir unsere Fahrt durch den winterlichen Schwarzwald fort; über Sankt Märgen erreichen wir bald den bekannten Wintersportort Hinterzarten und schwenken hier auf die Straße ein die uns hinauf zum Feldberg bringen wird. Rechts sehen wir den Titisee, er trägt eine leichte Eisdecke; stetig geht es bergan und dabei direkt in die Wolken hinein. Leider hat sich oben am Feldberg eine davon gründlich festgehangen und entledigt sich ihrer nassen Last, schade!
Am Nachmittag sind wir dann aber beim Konditor in Bärenthal eingeladen; hier bessert sich unsere Stimmung schlagartig denn wir werden eine, vielleicht d i e Spezialität des Schwarzwaldes, kennenlernen: die berühmte Kirschtorte. Unsere Gruppe hat sich im Vorführraum versammelt; hier zeigen uns die geschickten Hände der Chefin, Frau Bizenberger, wie solch eine Torte entsteht. Dazu einige launige Bemerkungen und nach kaum zehn Minuten ist das Prachtstück schon fertig. Das hat uns nun doch Appetit gemacht und in der gemütlichen Gaststube genießen wir bei einer Tasse Kaffee diese Leckerei, es schmeckt einfach himmlisch!
Nach einem informativen Besuch des Schnapsmuseums und der Möglichkeit von den Schwarzwälder Spezialitäten nach Herzenslust einkaufen zu können, nehmen wir dann die Rückfahrt in Angriff. Wir schließen den Kreis indem wir an Donaueschingen vorbei und der Uhrenstadt Schramberg hindurch, wieder im Kinzigtal und in Alpirsbach anlangen, ein ereignisreicher Tag geht damit zu Ende.

Der letzte Tag des Jahres – weitere Entdeckungen im Schwarzwald

31.12.2017. Frühling im Schwarzwald! Über Nacht hat warme Luft den Schnee komplett weggeleckt und als wir erneut im Kinzigtal unterwegs sind, ist von der weißen Pracht gar nichts mehr übrig geblieben, grüne Wiesen bringen uns bei dem heutigen Ausflug eine neue Impression die so gar nicht in diese Jahreszeit passen möchte.
Wir sind an diesem letzten Vormittag des Jahres unterwegs um zunächst eine besondere Stadt im Breisgau zu besuchen: Freiburg. Als wir hier anlangen hat doch tatsächlich die Sonne einen Weg gefunden zwischen den Wolkenlücken hervor zu lugen und bei knapp 15° und Frühlingsstimmung geht es nun mit unseren Stadtführerinnen auf Erkundung im malerischen Ort. Entlang der schön gepflegten Häuser, den sauberen Fußwegen die gesäumt sind von den Bächle - Kanälen, gelangen wir zum Münster, der berühmten Kirche der Stadt. Da gerade die Messe zu Ende gegangen ist, können wir auch einen Blick in dieses mächtige Gotteshaus werfen; im Inneren duftet es noch angenehm nach Weihrauch.
Dann gelangen wir durch schmale Gassen und über belebte Plätze zu weiteren schönen Ecken der Stadt, immer gut darüber informiert, was gerade zu sehen ist. Dann genehmigen wir uns noch ein Stündchen Freizeit in Freiburg.
Die Nachmittgassonne sieht uns dann aber auf dem Weg nach Buchenbach. Hier wollen wir einen Bauernhof besuchen der uns in den letzten Stunden dieses Jahres noch eine Zeitreise zurück in vergangene Jahrhunderte bringen wird. Als wir am Hansmeyerhof anlangen, werden wir schon von den netten Mitarbeitern des Heimatvereins empfangen und ab geht die Tour in längst vergangene Zeiten. Staunend stehen wir vor den bäuerlichen Zeugnissen dieser Epochen, wir wollen gar nicht glauben mit wie wenig die Menschen damals zufrieden sein mussten, gut das wir in einer andere Zeit leben! Wir betrachten bei der Runde die wir im Bauernhaus drehen die Wohn- und Schlafräume, die Küche und gelangen schließlich über eine steile Stiege hinauf zur Tenne. Hier, wo einst das Heu eingelagert, das Getreide gedroschen und gereinigt wurde, endet der informative Rundgang.
Unten haben derweil fleißige Hände Kaffee und Kuchen vorbreitet und mit einem Musiker, der uns sehr stimmungsvoll ein Ständchen gibt, endet ganz gemütlich der schöne Aufenthalt der durch das sympathische Engagement der Mitarbeiter um Herrn Schmidt unserer Reisegruppe zum Hochgenuss wurde.

Die letzten Stunden – eine stimmungsvolle Silvesterfeier im „Rössle"

Die Tische im Rössle sind festlich gedeckt; unsere Gastgeber, die Familie Beilharz, hat alles wunderschön dekoriert und kurz vor sieben füllt sich langsam das Restaurant mit den Gästen, die erwartungsfrohen Gesichtern zeugen von Vorfreude.
Ein leckeres Galadiner in vier Gängen wird uns, immer frisch und direkt aus der Küche, serviert, passend zum Mahl glänzt ein edler Tropfen im Glas - so gehen wir den letzten Stunden des Jahres entgegen.
Hans, unser DJ, hat seine Anlage aufgebaut, und nachdem wir uns gestärkt haben, wird er uns mit stimmungsvoller Tanzmusik in das neue Jahr hineinbringen.
Unaufhaltsam drehen sich die Zeiger der Uhr: die Minuten verrinnen, es geht, viel zu schnell, gegen Mitternacht. Unsere Gastgeber füllen die Sektgläser; die letzte Minute ist angebrochen, gemeinsam zählen wir die Sekunden im Countdown zurück und als die Zeiger auf zwölf zeigen, klingen die Gläser.
Prosit 2018.
Wünsche werden ausgetauscht; Gesundheit, das wichtigste Gut, steht oben an. Der Frieden, der Innere und Äußere, das Grundelement zivilisierten Zusammenlebens, möge uns erhalten bleiben, trotz bedenklicher Zeichen, das wünschen wir uns für das nächste Jahr und darüber hinaus!
Raketen steigen in den Alpirsbacher Himmel, Böller knallen; möge dieses Feuerwerk auch wirklich alle bösen Geister vertreiben und den Menschen das Grundrecht auf ein friedliches Leben auch weiterhin garantieren!
Die flotte Tanzmusik bringt uns dann weitere Unterhaltung nun schon im neuen Jahr; die ersten Stunden genießen wir stimmungsvoll im schönen Haus, bis die Müdigkeit uns dann schließlich doch zu Bett gehen lässt.

Fahrt ins Jahr 2018 – Baden – Baden und Freudenstadt

1.1.2018. Nebelschwaden ziehen am Neujahrmorgen durchs Kinzigtal, Sprühregen netzt die Haut beim kleinen Morgenspaziergang hinauf zum Kloster Alpirsbach, dennoch, ein weiterer schöner Tag wird uns bevorstehen. Es hat sich nun wieder merklich abgekühlt; wir starten gegen zehn um eine halbe Stunde später schon in Freudenstadt, unserem ersten Ziel des Tages, anzulangen.
Hier, am sehr großen Marktplatz, genehmigen wir uns ein Stündchen Aufenthalt; die Sonne lässt sich hie und da auch sehen, aber ein frischer Wind pfeift durch die Arkaden mit den schönen Schaufenstern.
Nach diesem Besuch der fast noch schlafenden Stadt erklimmen wir nun die Höhen, und auf der Schwarzwald - Hochstraße führt uns der Weg immer direkt den Hauptkamm entlang. Wolken ziehen rasch übers hier oben noch schneebedeckte Land, dennoch gelingt ein Blick nach Westen hinunter zum Rheingraben und, drüben in Frankreich, ist das Gebirge der Vogesen mehr zu erahnen als zu sehen. Trotzdem, es ist eine schöne Fahrt auf den Höhen des Nordschwarzwaldes mit den zahlreichen Skipisten auf denen nun schon die ersten Skifahrer ihre Abfahrt im jungen Jahr wagen.
Dann senkt sich die Straße wieder ab; der Schnee verschwindet und unten, in Baden - Baden angelangt, ist es fast wieder Frühling. An diesem zeitigen Nachmittag ist nun doch wieder mehr Volk auf der Straße. Die Sonne strahlt durch die mächtigen Bögen der Trinkhalle, Wagemutige sind auf dem Weg zum Casino um schon in den ersten Stunden des Jahres Fortuna zu versuchen - überall im mondänen Ort ist schon wieder etwas los. Und so nehmen wir uns Zeit ganz gemütlich durch Straßen, Gassen und über belebte Plätze zu wandeln und Baden - Baden bei diesem Spaziergang kennenzulernen, uns zeigt sich dabei die teure Pracht dieser Stadt in vielen Fassetten.
Der Heimweg führt uns später über die Tälerstraße zurück zum „Rössle"; hier verbleibt noch etwas Zeit zum Bummel durch Alpirsbach und gegen sieben ist für uns das letzte Diner dieser Reise vorbereitet. Ein letztes Mal werden an den Tischen muntere Gespräche geführt, dennoch, morgen heißt es nun leider schon Abschied nehmen.


Schwarzwälder Schinken und Abschied

2.1.2018. Unsere Gastgeber winken uns das Lebewohl zu als wir mit unserem Bus langsam am Hotel vorbeifahren; herzlichen Dank an Familie Beilharz und den fleißigen Mitarbeitern vom „Rössle" für die schönen Stunden die wir hier verbringen durften!
Der Weg führt uns, vorbei an Freudenstadt, noch einem letzten Höhepunkt entgegen, wobei wir eine weitere Schwarzwälder Spezialität kennenlernen werden.
Pünktlich langen wir beim Metzger an; der Chef, Herr Pfau persönlich, begrüßt uns herzlich und wird die Reisegruppe in der nächsten Stunde in die Geheimnisse des Schwarzwälder Schinkens einweihen. Im Raum mit den Räucherkammern haben wir erwartungsfroh Platz genommen, und so wissenswert wir originell, erfahren wir von Herrn Pfau, wie hier, in bäuerlicher Tradition all die leckeren Produkte entstehen die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Zum Schluss dürfen wir noch einen Blick in die Räucherkammern werfen und sehen hier nun die berühmten Schinken ihrer Reife entgegensehen, ein schönes Erlebnis.
Im Verkaufsraum ist dann noch eine Kostprobe für uns vorbereitet und danach kann dann noch jeder von den leckeren Erzeugnissen einkaufen soviel er möchte.
Doch dann beginnt endgültig die Heimreise; wir nehmen den würzigen Duft der Metzgerei als eine letzte Erinnerung an die schönen Tage im Schwarzwald mit in Richtung Heimat. Doch dieser Duft entschwindet wie die schönen Tage dieser Reise; bald hat uns der Alltag wieder, aber das ist dann doch auch wieder irgendwie schön!
Ihnen allen die mit uns auf dieser schönen Reise waren, auch denjenigen Lesern, die zufällig auf diese Zeilen gestoßen sind, wünsche ich ein gesundes und vor allem friedvolles Jahr 2018. Damit empfehle ich mich ganz herzlich und verbleibe bis zum nächsten Jahr, wo es wieder auf Reisen zum „Silvester im Schwarzwald" gehen wird, Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke
Zu Neujahr:
Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken
Jede Gabe sei begrüßt
Doch vor allen Dingen
Das, worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen!
Wilhelm Busch

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht