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Silvester im Schwarzwald

Reisebericht: 29.12. – 02.01.2025

Am Rande des größten Mittelgebirge Deutschlands verbringen wir den Jahreswechsel und lernen bei kaiserlichem Wetter neben kulinarischen Highlights und altverwurzeltem Brauchtum auch die örtlichen Sagen und Legenden kennen.

Sinah Witzig

Ein Reisebericht von
Sinah Witzig


29.12.2024 Anreise nach Alpirsbach

Zum Ende des Jahres ist an den Sonderbushaltestellen am Dresdner Flughafen noch einmal richtig Betrieb. Zahlreich haben sich unsere Reisegäste entschieden in alle Ecken Deutschlands und über die Grenzen hinaus zu verreisen, um dort den Jahreswechsel zu feiern.
Für uns geht es mit unserem blauen Eberhardt-Reisebus zunächst über die A4 und die A72 in Richtung Süden. Bei Nürnberg biegen wir dann ab auf die A6 und fahren entlang des Fränkischen Walds nach Westen. Am frühen Nachmittag überqueren wir die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg und fahren in Richtung der Landeshauptstadt Stuttgart. Bei Sindelfingen können wir einen Teil des riesigen Mercedes-Werks von der Autobahn aus bestaunen, bevor es dann über die Bundesstraße weitergeht bis nach Freudenstadt.
Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Alpirsbach, wo wir die nächsten Tage im familiengeführten Hotel Rössle gastieren werden. Wir werden freundlich von der Chefin mit einem Glas Sekt begrüßt und können dann unsere Zimmer beziehen.
Beim Abendessen können wir uns von den hervorragenden Kochkünsten des Chefs überzeugen und den langen Anreisetag gemütlich ausklingen lassen.

30.12.2024 Schwarzwälder Kirschtorte, Feldberg, Titisee und Glottertal

Am nächsten Morgen starten wir nach einem leckeren Frühstück zu unserem ersten gemeinsamen Ausflug. Bei strahlendem Sonnenschein freuen wir uns darauf, was die letzten Tage des Jahres 2024 für uns bereit halten werden.
Unser erstes Ziel heute ist Bärenthal in der Gemeinde Feldberg, genauer das Café "Zum gscheite Beck" - hier sollen wir lernen, wie man eine echte Schwarzwälder Kirschtorte herstellt. Wir werden direkt in die Backstube gelotst und die preisgekrönte Juniorchefin demonstriert uns eindrucksvoll, unter Einsatz von viel Schlagsahne und noch mehr Schlagfertigkeit, wie die Leckerei gemacht wird. Wichtigste Zutat ist natürlich das Kirschwasser, das direkt in der hauseigenen Brennerei gleich nebenan hergestellt wird. Nachdem wir nun brav gelauscht haben und der Anblick der köstlichen Torte uns das Wasser in den Mündern hat zusammenlaufen lassen, dürfen wir nun endlich eine Etage höher im Café unser Stück in Empfang nehmen. Was soll man sagen? Güet isch's!
Im Anschluss bleibt noch Zeit, um der Brennerei einen kleinen Besuch abzustatten und auch das ein oder andere Schnäpschen zu verkosten, bevor wir dann zum nächsten Programmpunkt aufbrechen. Über die Feldbergpassstraße, die ganz nebenbei die zweithöchste Passstraße Deutschlands ist, fahren wir nun hinauf zum Feldberg. Mit seinen 1723 Metern Höhe ist er der höchste Berg in Baden-Württemberg und gleichzeitig auch der höchste Berg Deutschlands abseits der Alpen.
Bei dem herrlichen Wetter heute sind wir natürlich nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind, in den Schnee zu fahren und so ist unterhalb des Gipfels eine ganze Menge los und der Skibetrieb in vollem Gange. Leider führt das auch dazu, dass wir mit unserem Bus keine Chance haben, einen Parkplatz zu finden, sodass wir uns mit einem kurzen Fotostopp begnügen müssen. Wir machen jedoch aus der Not eine Tugend und starten zu Plan B: wir fahren zum Titisee. Der etwa 1 km² große See ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Hochschwarzwald und Schauplatz verschiedenster Legenden. Die berühmteste von ihnen ist, dass die neugeborenen Kinder aus dem Gewässer kommen sollen. Dies ist auch eine der vielen Erklärungen für die Namensherkunft. Bei wunderbarem Sonnenschein haben wir hier die Möglichkeit, einen Spaziergang zu machen oder eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen.
Vorbei am Wintersportort Hinterzarten fahren wir später in Richtung St. Märgen und St. Peter, wo sich einst die mächtigsten Klöster des Schwarzwalds befunden haben. Noch heute Zeugen die prächtigen Barockbauten vom Reichtum der Konvente. Bei unserer Fahrt in Richtung Glottertal genießen wir den grandiosen Blick auf die französischen Vogesen, stellen aber auch fest, dass das Tal komplett von Nebel durchzogen wird. So ist es keine große Überraschung, dass wir uns nur wenige Höhenmeter weiter unten ebenfalls im dichten Nebel befinden und von den Drehorten der berühmten Serie "Die Schwarzwaldklinik" heute nicht viel sehen können. Nach dem wunderbaren Tag trübt das die Stimmung jedoch nicht wirklich und wir nutzen die mystische Atmosphäre, um uns auf dem Weg zurück nach Alpirsbach mit den Sagengestalten des Schwarzwaldes zu beschäftigen...

31.12.2024 Freiburg und Hansmeyerhof

Am letzten Tag des Jahres führt uns unser Weg in die Universitätsstadt Freiburg. Wir fahren durch das Kinzigtal vorbei an den Fasnachtshochburgen Wolfach und Hausach, dann geht es weiter Richtung Süden durch das Elztal. In Freiburg angekommen treffen wir schnell auf unsere beiden Stadtführer. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und dann geht es auch schon los in die kleine, aber sehr schöne Altstadt. Schnell werden wir natürlich darauf aufmerksam gemacht, tunlichst nicht in die berühmten Bächle zu treten, auch wenn in diesen gerade kein Wasser fließt. Angelegt wurde dieses Wassersystem von den Baukünstlern der Zähringer als Brandschutz, heute sagt man, wer hineintritt muss einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten - oder bricht sich im schlimmsten Fall ein Bein. Also besser nicht ausprobieren.
Wir hören auf unserem Spaziergang viel Interessantes über die sturen und emanzipierten Einwohner der Stadt und über ihre Geschichte. Außerdem machen wir Bekanntschaft mit dem Krokodil im Gewerbekanal - Angst jagt uns das jedoch keine ein.
Nach der Stadtführung lockt ein Besuch im Freiburger Münster. Die gotische Kathedrale ist das Symbol der Macht der Freiburger Händler und Zünfte und bis heute ein unglaublich beeindruckendes Bauwerk. Ununterbrochen kümmert sich die Münsterbauhütte um den Erhalt des monumentalen Sandsteingebäudes. Es bleibt nun noch etwas Freizeit für eine Mittagspause bevor wir am frühen Nachmittag durch das Dreisamtal weiterfahren nach Buchenbach.
Im Heimatmuseum Hansmeyerhof lernen wir wie in früheren Zeiten im Schwarzwald Landwirtschaft betrieben wurde. Wir dürfen das alte Holzhaus aus dem 17. Jahrhundert von der guten Stube bis in den Speicher besichtigen und merken, gerade bei den winterlichen Temperaturen, wie beschwerlich das Leben gewesen sein muss. Auch wenn einige in unserer Reisegruppe einige Gerätschaften noch aus der Kindheit kennen, sind wir uns unserer modernen Privilegien doch wieder einmal wieder sehr bewusst.
Unsere Rückfahrt nach Alpirsbach führt uns anschließend durch das Höllental, vorbei an der Ravenna-Schlucht bis Hinterzarten. Hier beginnt der südliche Teil der Schwarzwaldhochstraße, ein Teil der B500. Sie führt uns zunächst nach Furtwangen, wo 1850 einst die erste deutsche Uhrmacherschule gegründet wurde, um dieses besondere Handwerk auch für die Heimarbeiter im Schwarzwald zugänglich zu machen. Weiter führt uns die Touristenstraße nach Triberg, wo sich die höchsten Wasserfälle Deutschlands befinden. Die B500 endet hier zunächst, für uns geht es jedoch weiter in Richtung Norden. Ein kleines Stück weiter können wir dann noch die größte Kuckucksuhr der Welt bestaunen, die in einem Maßstab von 60:1 nachgebaut wurde und deren Pendel stolze fünf Meter lang ist.
Am frühen Abend erreichen wir dann unser Hotel in Alpirsbach und es bleibt noch ein wenig Zeit, sich für den Silvesterabend ein wenig hübsch zu machen.

Später sitzen wir dann an festlich gedeckten Tischen und genießen das leckere Silvestermenü. Danach trauen sich einige, das Tanzbein zu schwingen.
Kurz vor Mitternacht werden dann flink Wunderkerzen und Sektgläser verteilt und plötzlich ist es dann auch schon da, das Jahr 2025. Draußen schießen Raketen in die Luft und drinnen werden Berliner (oder Pfannkuchen...) serviert. Eine Polonäse kann dann auch fast alle der Tanzmuffel überzeugen von ihren Stühlen aufzustehen und so Rutschen wir recht heiter hinüber ins Neue Jahr. Wer weiß was es wohl bringen wird?

01.01.2025 Freudenstadt, Schwarzwaldhochstraße und Baden–Baden

Am nächsten Morgen ist natürlich erst einmal Ausschlafen angesagt. Nach einem späten Frühstück geht es für uns dann in die nahegelegene Kreisstadt Freudenstadt. Entstanden ist sie Ende des 16. Jahrhunderts als Planstadt und hat bis heute, oder besser gesagt nach vielen Unglücken wieder, den größten bebauten Marktplatz Deutschlands.
Anschließend fahren wir wieder über die Schwarzwaldhochstraße, durch den Nationalpark Schwarzwald. Die Panoramastraße ist eine der ältesten Urlaubsstraßen Deutschlands und wurde in den 1930er Jahren geschaffen, um das mondäne Baden-Baden mit den Kurorten im Schwarzwald zu verbinden. Auch heute genießen wir wieder die herrliche Aussicht auf die Alpen zur einen und die Vogesen zur anderen Seite.
Am Mummelsee legen wir einen kleinen Stopp ein. Wie der Titisee ist auch dieses kleine Gewässer mit zahlreichen Sagen und Legenden belegt. Die bekannteste erzählt von einer Nixe, die nachts aus dem See kommt um Menschen zu helfen und mit ihnen zu feiern. Beim Rundgang um den See haben sogar einige von uns das Glück, das sogenannte Mümmlein zu entdecken.
In Baden-Baden angekommen, spazieren wir vom Festspielhaus gemeinsam zum Kurgarten, wo der Christkindlmarkt noch geöffnet hat. Bei fast frühlingshaften Temperaturen lohnt es sich ein wenig zu Bummeln und sich die ein oder andere Leckerei zu gönnen.
Am Nachmittag fahren wir dann durch das Murgtal zurück nach Alpirsbach, um dort unseren letzten Abend im Hotel Rössle zu verbringen.

02.01.2024 Schwarzwälder Schinken und Heimreise

Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen von Alpirsbach und unseren Gastgebern. Den Schwarzwald darf man jedoch nicht verlassen, ohne eine ganz besondere Köstlichkeit probiert zu haben: den Schwarzwälder Schinken.
Also machen wir uns auf, um in Herzogsweiler in der Nähe von Freudenstadt die traditionelle Landräucherei Pfau zu besuchen. Wir werden vom Chef höchstpersönlich in Empfang genommen und mit in das alte Bauernhaus genommen. Das hier geräuchert wird, ist im ersten Moment ganz eindeutig zu erkennen - oder besser gesagt zu riechen.
Wir werden nun eingeführt in die Geheimnisse, die den Schwarzwälder Schinken zu etwas ganz besonderem machen. Im Anschluss dürfen wir einen Blick in die Räucherkammern werfen und dann endlich auch probieren. Neben dem Schinken auch Salami mit Kirschwasser und Schwarzwurst, so wird die geräucherte Blutwurst hier genannt.
Die meisten decken sich nun ordentlich ein mit den Spezialitäten, denn Zuhause ist ja ohnehin der Kühlschrank leer.
Dann heißt es aber endgültig "Auf Wiedersehen Schwarzwald" und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Eine schöne Reise mit tollen Eindrücken geht zu Ende und glücklicherweise macht es uns zumindest das Wetter nicht schwer. Den ganzen Tag schüttet es entweder wie aus Eimern oder es schneit... da kann man ruhig Bus fahren. Pünktlich erreichen wir am Abend Dresden und sind nun endgültig in der Realität des neuen Jahres angekommen.


Liebe Gäste,
wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich, dass Sie sich dafür entschieden haben, den Jahreswechsel mit uns zu verbringen.
Wir wünschen Ihnen für 2025 alles Gute und vor allem viel Gesundheit und Reiselust!
Bis hoffentlich bald auf einer anderen Reise,
Sinah & Jan


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