Reisebericht: Silvesterreise in der Hansestadt Hamburg

30.12. – 02.01.2020, 4 Tage Jahreswechsel in der Elbmetropole mit Silvester–Schifffahrt auf der Elbe


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Von Kieztour bis Schokoladenmuseum war alles dabei - wir genossen unsere Zeit in der zweitgrößten Stadt Deutschlands in vollen Zügen!
Ein Reisebericht von
Elena Hinz

30.12.19 – Anreise und Kieztour auf der Reeperbahn

Am 30.12.19 starten wir 6.00 Uhr pünktlich in Dresden mit den ersten Gästen und beginnen unsere Tour über die A4 und weiter auf der A14 Richtung Döbeln. Nach den zwei weiteren Zustiegen entlang der Autobahn sind wir gegen 8.00 Uhr in Leipzig und fahren anschließend Richtung Berlin, an Potsdam vorbei bis zu unserer letzten Station in Fehrbellin, wo wir eine längere Pause einlegen. Die Sonne scheint und es ist dezemberuntypisch auch nicht sehr kalt, wir haben gute Sicht über die weiten Felder und sehen auch das eine oder andere Reh friedlich nach Grünzeug suchen.
Gegen 14.30 Uhr erreichen wir die zweitgrößte Stadt Deutschlands und beginnen unsere Reise direkt mit dem Besuch der weltberühmten Elbphilharmonie. Hinauf auf 37 m bringt uns die weltweit längste gekrümmte Rolltreppe namens „Tube". Die Aussicht über den Hamburger Hafenbereich und natürlich auch die Landungsbrücken ist einmalig! Wir können, bedingt durch das fantastische Wetter bei strahlendem Sonnenschein, weit in die Ferne blicken - das Sonnenlicht spiegelt sich romantisch auf der Elbe. Nach dem circa einstündigen Besuch auf der Plaza, sammeln wir uns alle am Reisebus und begrüßen unsere selbst angereisten Gäste, die mit uns zum Hotel zurückfahren. Unserer Busfahrer Frank manövriert uns gut und sicher durch die Straßen der Stadt. Wir checken ein im Motel One, welches direkt am Michel und neben dem Herz Hamburgs - St. Pauli gelegen ist.
Einige Gäste haben die optionale Kiez-Rundtour dazugebucht und wir starten den Rundgang in 2 Gruppen mit Nico und Lena direkt auf der Reeperbahn. Der Fokus dieser Tour liegt vor allem auf der Veränderung des Viertels St.Pauli, rund um die Reeperbahn und auch natürlich auf den Menschen, die hier leben und lebten. Wir erfahren mehr über die ehemaligen „Esso-Häuser"am Spielbudenplatz, welche aufgrund von Instabilität 2013 abgerissen und die darin wohnenden Menschen evakuiert wurden. Seitdem ist aber leider noch kein Neubau in Auftrag gegeben worden und die ehemaligen Bewohner warten seitdem auf Ihr neues Heim. Hier auf der „sündigsten" Straße Hamburgs gibt es viele bunte Lichter, es tönt unterschiedliche Musik aus jeder Bar und wir lassen uns ein wenig von diesem Geräusche-wirrwarr in den Bann ziehen. Wir erfahren, dass diese 900m lange Straße im Jahr von ungefähr 30 Mio. Gästen besucht wird. Das Viertel St.Pauli war früher sehr arm, hier wohnte nur das „schlechte Volk", die Stadt Hamburg wollte in den 60er und 70er Jahren nicht wirklich etwas von dem Bezirk und seinen Einwohnern wissen.
Unsere Tour führt uns auf den Hans - Albers - Platz, auf welchem wir in der gleichnamigen Kneipe - der „Hans-Albers-Klause" einkehren und mit einem kleinen Astra Bier anstoßen. Die Bar ist bunt und mit vielen Bildern von Koggen, Knoten und anderen Schiffen gespickt. 24 Stunden lang hat diese hier auf dem Kiez geöffnet - und das schon seit 1938! Nachdem wir uns also ein wenig aufgewärmt haben in dieser Kultkneipe, laufen wir weiter in zur berühmten „Ritze" - die Bar, in welcher die Luden der Szene Ihre Geschäfte aushandelten und im darunterliegenden Keller ihre Champions im Ringkampf gegeneinander boxten. Wir beenden die Führung am Imperial Theater und gehen individuell auf der Reeperbahn oder in den umliegenden Restaurants nahe unseres Hotels noch etwas zu Abend essen, bevor wir uns für die erste Nacht in Hamburg zur Ruhe legen.

31.12.2019 – Stadtrundfahrt, Miniaturwunderland und Silvesterschiffahrt

Der Silvestertag beginnt für uns gegen 09.30 Uhr - eine Stadtrundfahrt im eigenen Bus steht an! Der Stadtführer Herr Albrecht erklärt und zeigt uns mit Witz und im sympathischen Hamburger Dialekt einiges Neues zu seiner Heimatstadt. Wir fahren vorbei an der Michaelis Kirche mit dem größten Ziffernblatt Deutschlands - 24 m ist dieses im Durchmesser breit.
Weiter geht es durch die Stadt, vorbei an vielen wunderschönen hamburgischen Klinker-Backsteinbauten und der Speicherstadt, bis wir schließlich zur Binnenalster fahren und am imposanten, kupferdachgedeckten Rathaus einen kleinen Fotostopp einlegen. Wir umfahren die Außenalster mit dem Bus, über die Straße „Bellevue", was so viel bedeutet wie „schöne Aussicht". Hier haben sich die Schönen und Reichen Hamburgs niedergelassen, wir sehen zum Beispiel das Haus vom Gründer von Tchibo und der Modedesignerin Jil Sander. Die Außenalster stellt eine herrliche Joggingstrecke für alle Sportler dar - ganz ähnlich wie unser schönes Elbufer in Dresden!
Gegen Ende fahren wir noch über die Köhlbrandbrücke, welche ihren höchsten Punkt auf circa 58 m hat, damit die großen Kähne auch beladen unter ihr hindurch fahren können. Die Aussicht von hier oben ist gigantisch und wir können die Größe des Hamburger Hafengebiets nur erahnen. Abschließend unterqueren wir noch die Elbe durch den neu gebauten Elbtunnel, welcher 28 m unterhalb des Flusses liegt. Dieser Tunnel hat die Verkehrssituation in Hamburg sehr entspannt, sorgt aber an Stoßtagen auch gern einmal für längere Wartezeiten und Stau.
Auch heute haben wir optional im Angebot, dem Miniaturwunderland einen Besuch abzustatten. Einige von uns nehmen dies wahr, und wir lassen uns für die kommenden 3 Stunden durch das Getümmel von kleinen Figuren und aber auch Menschen treiben. Sehr filigran und detailliert sind die Figuren, Häuser und Straßen dargestellt, an vielen Stellen ist sogar erst auf den zweiten oder dritten Blick die „wahre Geschichte" hinter der Darstellung zu erkennen. Wir beginnen in Amerika, sehen die Rocky Mountains, es geht weiter über Las Vegas und Miami, welche erst im „Nachtmodus" aller 15 Minuten so richtig zur Geltung kommen. Skandinavien und natürlich auch die Hansestadt selbst, mit großem Bahnhof, einer Elbphilharmonie zum Öffnen - es ist alles bedacht. An vielen Stellen können wir per Knopfdruck auch kleine Szenen selbst zum Bewegen auffordern!
Durch Mitteldeutschland, und die selbst erdachte Stadt Knuffingen, mit der alles im Jahr 2001 anfing, bis hin zu meinem persönlichen Highlight - dem Flughafen - gibt es sehr viel zu bestaunen und zu entdecken.
Im Anschluss an diesen Besuch in eine „andere Welt" holt uns unser lieber Busfahrer Frank wieder am vereinbarten Treffpunkt ab und wir haben nach Ankunft im Hotel am frühen Abend noch ungefähr 3 Stunden Zeit, um uns auf die abendliche Silvesterfeier vorzubereiten.
Gegen 20.00 Uhr verlassen wir das Motel One und laufen circa 15 Minuten in Richtung Landungsbrücken zur Überseebrücke, wo unser Silvesterschiff - die „Hanse Star", schon auf uns wartet. Wir werden mit einem Getränk begrüßt, nehmen unsere Plätze ein und verlassen die Anlegestelle gegen 21.00 Uhr. Das Buffet ist köstlich - von Vorspeisen mit Ziegenkäse und Lachs, Wildfanggarnelen, über Dorade und Schweinelendchen in schmackhafter Soße, bis hin zu dunklem Schokoladenmousse, Tiramisu und einer reichhaltigen Käseplatte ist alles dabei. Wir genießen das Buffet und der eine oder andere schwingt auch schon einmal das Tanzbein, nachdem das Buffet „im Boden verschwindet". Doch so langsam rückt der große Moment näher und wir sammeln uns mit dicker Jacke auf dem oberen Deck des Schiffes, welches sich schon vor den Landungsbrücken auf der Elbe eingefunden hat.
Punkt 0.00 Uhr ertönt ein lautes Hupen von der benachbarten Fähre und alle anderen Schiffe schließen sich an. Es startet ein beeindruckendes Feuerwerk, mit lautem Fietschen zischen die Raketen in die Luft. Die Aussicht ist atemberaubend schön und wir genießen das Lichterspiel noch für eine Weile auf dem Oberdeck. Wir haben noch einmal die Möglichkeit, uns das leckere Buffet von den Hüften zu tanzen, bevor wir 01.30 Uhr anlegen und uns gemeinsam in Richtung Hotel zurückbegeben.

01.01.2020 – Neujahrstag mit Alsterrundfahrt und Speicherstadtführung

Der Neujahrstag beginnt bei uns mit ausschlafen - wir treffen uns gegen 11.30 Uhr und fahren gemeinsam mit dem Bus zum Jungfernstieg. Hier haben wir eine Alsterrundfahrt gebucht. Alles, was wir am Vortag aus dem Bus heraus sahen, können wir heute noch einmal vom Wasser aus in anderem Licht sehen. Die Sonne scheint während unserer Fahrt auf der Außenalster - es ist zwar etwas diesig, aber dennoch erkennen wir zum Beispiel die blaue Moschee und das Hotel Atlantic, auf dessen Dach eine Szene des James Bond Filmes gedreht wurde und in welchem Udo Lindenberg seit circa 25 Jahren wohnt.
Im Anschluss an die gemütliche Fahrt haben wir ein wenig Zeit für einen Mittagssnack, bis Frank uns mit dem Bus wieder abholt und zur Speicherstadt fährt. Hier folgt unsere nächste Führung mit Klaus. Leider hat sich die Sonne nun hinter einem dicken Wolkenberg verzogen - es ist kalt geworden in Hamburg und durch die Lage am Wasser zieht ein dicker Nebel durch die Gassen. Leider versperrt dieser uns ein wenig die Sicht auf die größte aneinander liegende Lagerfläche der Welt - die Speicherstadt. Der wabernde Nebel umhüllt die Elbphilharmonie und lässt sie mystisch über dem Hafen thronen - ein ganz anderes und umso besonderes Fotomotiv als an den Vortagen!
Uns wird das erste Haus der Hafen-City - des neuen Bereiches am Ufer der Stadt gezeigt - ursprünglich wollte man diesen zuschütten, um mehr Platz für Lagerung und für die Wirtschaft am Hafen zu erhalten. Doch ein Architekt legte Widerspruch ein und überzeugte die Stadtoberhäupter davon, dass Wohnungen und Büros sich hier noch besser einführen ließen. Die Kälte kriecht uns ein wenig unter die Kleidung, wir laufen schnell weiter zur Deichstraße mit den berühmten Kaufmannshäusern aus Klinker-Backsteinbauten - den „sieben Schwestern". Wir erfahren, dass in Hamburg auch Ebbe und Flut herrscht und diese im Abstand von 6 Stunden tatsächlich den Wasserspiegel um 3,50m heben und senken. Nachdem wir noch einmal in die Kaffeerösterei einkehren und den leckeren Duft einatmen, beenden wir die Tour am Kesselhaus, welches viel über die Entstehung und Entwicklung Hamburgs anhand eines Modells veranschaulicht.
Der Bus geleitet uns ins Hotel und am Abend kommt der Großteil der Gruppe noch einmal zu einem abschließenden gemeinsamen Abendbrot im Restaurant „Herzblut" mitten auf der Reeperbahn zusammen. Wir genießen noch ein leckeres Astra-Bier und wählen zwischen Flammkuchen, Burger, Pasta und Salat unser Abendbrot aus. Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen und bereiten uns gedanklich schon auf unsere Heimreise vor.

02.01.2020 – Chocoversum und Heimreise

Sehr früh startet unser letzter Tag mit einer Führung im „Chocoversum" - das Schokoladenmuseum Hamburgs. 8.00 Uhr finden wir uns dort ein und erhalten eine interessante und gleichzeitig „leckere" Führung mit Steffi. Begrüßt werden wir von einem 90l fassenden Vollmilchschokoladenturm, dessen wabernde, warme Kakaomasse wir auch gleich probieren dürfen. Wir erfahren, dass die Kakaobohne nur 20 Grad nördlich und südlich des Äquators angebaut wird - die Kakaofrucht ist am Baum sogar noch rot, bevor sie nach der Ernte dann Ihre Farbe verliert und braun wird. Die Nährstoffpolster liegen am Stamm, weshalb der Kakao auch direkt dort wächst, wie auch beispielsweise die Guavenfrucht. Nach der Fermentation in Bananenblättern am Fuße der Bäume und der dabei entstehenden Essigsäure, sind die Kakaopflanzen bereit zur Weiterverarbeitung. Diese Säure löst die etwas glitschige Schicht um die Bohne schon ab. Kakao wurde schon vor 3.900 Jahren bei den Mayas, Incas und Azteken entdeckt, diese tranken die bräunliche Flüssigkeit jedoch sehr scharf, sie hatte eine Wirkung wie eine Droge. Wir haben die Chance, nun selbst eine Schokolade zu kreieren und zu verzieren, bevor wir weiter zermahlene geröstete Schalen der Bohne und natürlich auch selbstgemahlene Kakaomasse verköstigen. Wussten Sie, warum man Schokolade verpackt? Wir lernen, dass der wichtige Bestandteil, die Kakaobutter - welche quasi das „Öl" der Bohne ist - Gerüche anzieht wie ein Schwamm. Deshalb die Verpackung zum Schutz vor ungewolltem Käsegeruch!
Wir sehen die alten Maschinen, welche hier ausgestellt werden und auch noch laufen (!) und verkosten noch die gute mit Sauerstoff angereicherte Schokolade, welche regelmäßig durchgerührt wird, um einen cremigeren und leckeren Geschmack zu erhalten. Abschließend wird das braune Gold im Shop noch für die Verwandten eingekauft, unsere eigens verzierte Schokolade zum Mitnehmen eingesteckt und wir treten unsere Fahrt ins Hotel an, um uns vor unserer Rückreise noch einmal frisch zu machen und etwas Kleines zu essen.
Gegen 12.15 Uhr starten wir unsere Rückfahrt und verabschieden uns von Hamburg. Wir müssen leider kurz vor unserem ersten Ausstieg einen großen Stau umfahren - wir sind leider nicht die Einzigen auf der Autobahn, die heute in die Heimat fahren. Es kostet uns etwas Zeit über Land, wir erreichen Fehrbellin leider erst gegen 17.00 Uhr und verabschieden uns von den ersten Gästen. Weiter geht's nach Leipzig, diesmal ohne Probleme auf der Strecke und übergeben noch einige Mitreisende an unsere Haustürtransferfahrer. Mit ein paar kleinen Hindernissen erreichen wir Dresden kurz nach 22.00 Uhr und verabschieden unsere letzten Gäste.
Ich möchte mich bei Ihnen, liebe Mitreisende, herzlich für den angenehmen und schönen Jahreswechsel in Hamburg bedanken und hoffe, sie in Bälde wieder auf einer unserer Eberhardt Reisen begrüßen zu dürfen! Ahoi!
Elena Hinz

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht