Reisebericht: Flusskreuzfahrt bis zum Donaudelta

31.05. – 16.06.2019, 15 Tage Donau–Kreuzfahrt mit nicko cruises bis zum Delta und zurück: Passau – Wien (Österreich) – Solt – Mohacs (Ungarn) – Belgrad (Serbien) – Russe (Bulgarien) – Braila – Bukarest (Rumänien) – Novi Sad (Serbien) – Aljmas (Kroatien) – Budapest (Ungarn)


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Auf der schönen -nicht blauen-Donau- glitten bei herrlichem Sommerwetter traumhafte Landschaften und sowohl interessante als auch mit Europas Geschichte verbundene Städte vorüber oder wurden von uns neu entdeckt.
Ein Reisebericht von
Adelheid Fritzsche
Adelheid Fritzsche

1.Tag: Fahrt von Dresden zum Schiff in Passau

Am frühen Morgen holte uns der Bus in Dresden und an den anderen Zustiegsstellen ab. Durch die grünen Landschaften des Fichtelgebirges und Oberpfälzer Waldes näherten wir uns unserem Ziel, dem Hafen von Passau.Dort erwartete uns die Mannschaft der „Princess de Provence" mit einem nachmittäglichen Kaffee und Kuchen. Nach einem Begrüßungscocktail   wurde uns die Mannschaft vorgestellt und wir erhielten einige Informationen über das Schiff und den Tagesablauf.Dann legten wir auch schon ab und nahmen Kurs auf die Slowakei. Bevor wir uns in unseren Kabinen zur Ruhe legten,verwöhnte man uns noch mit einem leckeren mehrgängigen Abendessen. Wer noch nicht müde war, konnte sich in der Bar noch an Bordmusikerin Nedas Gesang erfreuen oder das Tanzbein schwingen.

2.Tag; Fahrt auf der Donau nach Bratislava

Vormittags passierten wir Wien und verbrachten die Zeit bei Sonnenschein auf dem Deck des Schiffes. Am Nachmittag lernten wir dann bei einer Stadtrundfahrt und einem Spaziergang die slowakische Hauptstadt Bratislava mit ihrem noch spürbaren Flair der K.+K. Monarchie näher kennen. Auch für einen kleinen individuellen Spaziergang und ein Käffchen oder Eis war bis zur Rückkehr aufs Schiff noch genügend Zeit. Am Abend legte unser Schiff in Richtung Ungarn ab.

3.Tag: Fahrt durchs Donauknie in die Puszta

Der frühe Morgen hielt gleich eine wunderbare Überraschung für uns bereit: Wir hatten Budapest erreicht. Während das Parlamentsgebäude, die Burg, die Matthiaskirche und die Fischerbastei wie eine wunderschöne Kulisse an uns vorbeizogen, klickten unentwegt die Fotoapparate! Am Nachmittag unternahmen wir erst einen kleinen Spaziergang durch das hübsche Städtchen Kalocsa, ehe es mit dem Bus zu einem Gestüt in die Puszta ging. Hier zeigten uns die ungarischen Pferdehirten was sie für tolle Reiter sind und ließen die Peitschen knallen. Natürlich durften auch Kostproben von ungarischem Wein, Gebäck und Palinka nicht fehlen! Abends fuhr unsere „Princess" mit uns weiter in Richtung Serbien.

4.Tag; Serbiens Hauptstadt Belgrad

Vormittags ließen wir die Flußlandschaft entspannt an uns vorbeiziehen. Dabei entdeckten wir vielerlei Wasservögel und auch Nutztiere wie Rinder, Pferde und Schweine, die auf ihren - wegen des Hochwassers wie kleine Inseln ausschauenden Weiden- grasten, als wäre diese „Sintflut" ganz normal. Am Mittag erreichten wir den Zusammenfluss von Donau und Save in Belgrad. Dort waren die alte Festung und die Kathedrale des Heiligen Sava mit ihren wunderschönen an byzantinische Vorbilder erinnernden Mosaiken besonders beeindruckend. Auch die Altstadt beginnt nach ihrer Zerstörung wieder in altem Glanz zu erstrahlen.

5. Tag: Flusspassage

In den Morgenstunden passierten wir einen der wohl eindruckvollsten Abschnitte der Donau entlang der Karpaten und der Ausläufer des Balkangebirges: die Kataraktenstrecke. Auf der Fahrt durch das „Eiserne Tor" ragen steile Gebirge auf. Das in den Felsen gehauene Bildnis des Babakei bringt den Einheimischen alte Sagen ins Gedächtnis zurück. Die" Tabula Trajana" erinnert daran, dass schon die Römer hier eine Straße errichtet hatten. Der ehemals reißende und hier sehr gefährliche Strom wurde durch den Bau zweier Kraftwerke -Djerdap 1 und 2,die sowohl Serbien als auch Rumänien Energie liefern, gestaut. Später genossen wir dann die romantische Flusslandschaft zwischen Bulgarien und Rumänien.

6.Tag: Ausflug nach Bukarest

Bei herrlichem Wetter verbrachten wir den Vormittag auf dem Sonnendeck. Da der Fluss hier die natürliche Grenze bildet, glitt an der rechten Seite ein Teil Bulgariens und links Rumäniens vorbei, wo wir dann auch im kleinen Hafen Giurgiu anlegten. Nach dem- wie immer- sehr leckeren Mittagessen brachte uns ein Bus in die rumänische Hauptstadt, nach Bukarest. Während der Stadtrundfahrt und einem Rundgang durch die Altstadt sahen wir außer dem Parlamentsgebäude noch viele sehr prächtige altehrwürdige und palastartige Gebäude. In der Altstadt beeindruckten besonders die älteste Kirche der Stadt und die ehemalige Karawanserei.

7.Tag: Ausflug ins Donaudelta

Am frühen Morgen begann unser Ausflug mit einer Busfahrt in Richtung Murfatlar, über den Donau-Schwarzmeer- Kanal und durch das Steppengebiet von Cernavoda. Unterwegs waren riesige Felder voll goldfarbigen Getreides, junge Maispflanzen und Sonnenblumen zu sehen. In Tulcea wartete unser Ausflugsschiff, welches uns dann in verschiedene Arme des Deltas brachte. Wir konnten im Dickicht und Schilfrohr die unterschiedlichsten Vogelstimmen hören-mehr als 300 Vogelarten leben hier-, auch verschiedene Kranicharten beobachten. Sogar Pelikane flogen über uns hinweg und ließen sich dann in gebührender Entfernung auf einem See nieder. Aufgrund des Hochwassers der Donau wirkte die dschungelartige Wasserlandschaft besonders unberührt, nur die urwüchsigen im Dickicht versteckten Hütten der Vogelkundler ließen menschliche Anwesenheit vermuten.

8. Tag: Ausflug zum Schwarzen Meer

Heute waren wir schon den dritten Tag mit unserem rumänischen Reiseleiter Teri unterwegs, der uns sein Heimatland mit all seinen vielfältigen Facetten näher brachte. Zunächst lernten wir die Hafenstadt Constanta und später das Seebad Mamaia kennen. Natürlich mussten wenigstens unsere Füße auch einmal ins Schwarze Meer eintauchen, ehe wir uns eine Erfrischung, ein Eis oder eine Fahrt mit der Hochbahn „ gönnten". Weiter ging es in ein Restaurant mit typisch rumänischem Essen und einer Folklorevorstellung mit Musik und Tanz. Einige Reisegäste versuchten sich auch mit viel Freude in dieser Kunst. Am Nachmittag brachte uns der Bus nach Calarasi, wo unsere „Princess" schon mit dem Abendessen auf uns wartete. Leider hieß es auch Abschiednehmen von „unserem" Teri, da es ja morgen weiter nach Bulgarien geht.

9. Tag: Ruse – Veliko Tarnovo – Nikopol

Von der bulgarischen Stad Ruse wird uns wohl vor allem der großzügig angelegte Park mit seinem intensiven Duft nach frischen Lindenblüten in Erinnerung bleiben. Als Höhepunkt dieses Tages erwies sich der Besuch der Christi- Geburts- Kirche in Arbanasi, eine der ältesten orthodoxen Sakralbauten. Sie wirkt äußerlich völlig unscheinbar und besitzt keinen Turm. Doch im Inneren eröffnet sich uns ein wahres Schatzkästchen mit über 3000 ikonografischen Wandmalereien aus dem 15./16. Jahrhundert,die bei Restaurierungsarbeiten wiederentdeckt und uns während einer fachkundigen Führung erläutert wurden. In einem typisch bulgarischen Restaurant wurden wir danach mit Brot und Salz zu einem landestypischen Mittagessen, natürlich auch mit dem passenden Wein, eingeladen. Weiter ging es nach Veliko Tarnovo, der zweitgrößten Stadt Bulgariens. Die Stadtführerin spazierte mit uns zur Festung und zeigte uns die Handwerkerstrasse, in deren Geschäften wir in der anschließenden Freizeit die vielfältigsten Mitbringsel aus den für Bulgarien so typischen Rosendüften entdeckten. Am späten Nachmittag kehrten wir dann in Nikopol wieder auf unser Schiff zurück.

10.Tag: Drobeda–Turnu Severin

Da die Donau noch immer Hochwasser führte, verlief die Fahrt stromauf natürlich langsamer als vor Tagen. So konnten wir den ganzen Vormittag entspannt die Sonne und die Landschaft vom Oberdeck aus genießen. Nach dem Mittagessen zeigte uns der örtliche Reiseleiter   während eines Spaziergangs in Turnu Severin die Markthalle, die beeindruckende Kathedrale und den Wasserturm seiner Stadt. In der Freizeit erkundeten wir das Stadtzentrum weiter und fotografierten die Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel den reizvollen Blick zur Festung von Drobeda. Gegen Abend fuhr unsere" Prinzessin"wieder in die Schleusen Djerdab 1 und 2 ein. Erneut war es ein beeindruckendes Erlebnis, die enormen Wassermassen der angeschlossen Kraftwerke so aus unmittelbarer Nähe zu schauen.

11.Tag: Novi Sad

Unser Schiff fuhr am Vormittag den Fluss stromaufwärts durch Serbien. Während wir uns einmal wieder an Deck sonnten,Cocktails genossen und die Fahrt vorbei an der harmonisch und ruhig wirkenden Landschaft und den Ortschaften der Wojwodina , vorbei an der ehemaligen serbischen Hauptstadt Smederevo und den Mündungen der Flüsse Tamis und Save fotografierten, verging ein geruhsamer Vormittag. Wegen des noch immer beträchtlichen Hochwassers der Donau erreichten wir erst am Abend die rumänische Stadt Novi Sad. Dies erwies sich als großer Vorteil, denn es war nicht mehr so heiß. Wir erlebten eine sehr lebendige Stadt, geprägt von der Ansiedlung mehrerer Nationalitäten, die ihre Kultur und ebenfalls vielfältige Architektur mitbrachten.Abendliche Beleuchtung rückte die neogotische Marienkirche, das Rathaus,die Synagoge, die am jenseitigen Flussufer auf einem Berg liegende Festung Petrovaradin und natürlich auch die Flaniermeile, die Dunavska, ins rechte Licht für uns als Spaziergänger. Leider waren die Kirchen schon geschlossen und die stechfreudigen Mücken schienen Touristen zu bevorzugen. Für diese „Tortur" wurden wir an Bord, wie jeden Abend, durch Nadas Gesang und Musik erfreut und „entschädigt" durch die Zeitumstellung.

12.Tag:  Flusspassage Serbien– Ungarn

Nach einer langen Nachtfahrt an der serbisch- kroatischen Donau, wachten wir sehr ausgeruht auf, denn wir konnten durch die Zeitumstellung eine Stunde länger schlafen. In Mohacs legen wir zur Passkontrolle an, die etwas länger dauerte,da wir uns an der EU-Grenze befanden. Während wir uns an diesem Tag an Bord erholten, zogen Teile der ungarischen Tiefebene, der Kornkammer Ungarns, das Handelszentrum Baja, Schloss Gemenc und mehrere Brücken an uns vorbei. An Bord wurde nachmittags in der Panoramabar Kaffee oder Tee und Kuchen gereicht. Anschließend lud Peter, der Bordreiseleiter, zum Bingo- Spiel ein. Später erschloß sich der Blick auf die alte Festung von Dunaföldvar und die Schleuse Tass, ehe sich am späten Abend die Lichter von Budapest näherten.

13. Tag: Budapest

Wir haben das langersehnte Budapest erreicht und liegen mit unserem Schiff direkt an der Elisabethbrücke.Touristenherz- was willst du mehr! Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus führte uns zum Parlament, Heldenplatz, zum Burgberg, der Kettenbrücke, Andrassy- und Racocystrasse, der Basilika,der Synagoge und weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. An der Matthiaskirche mit der Fischerbastei steigen wir für individuelle Erkundungen oder einen Caffee duplo aus. Am Nachmittag war Gelegenheit Budapest individuell zu erkunden oder die Zeit an Bord zu genießen. Nach dem Abendessen erlebten wir bei einer Busrundfahrt die Stadt noch einmal in einem Lichtermeer.

14.Tag: Budapest– Donauknie/ Esztergom

Romantisch war die Passage durchs Donauknie mit seinen zahlreichen Kehren, ehe wir Esztergom erreichten. Ein Shuttlebus brachte uns zur Basilika, der " Kathedrale Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert", die sich auf dem höchsten Punkt der Stadt weithin sichtbar erhebt. Unsere Stadtführerin zeigte uns deren architektonische Besonderheiten und gab uns interessante Einblicke in die ungarische Geschichte. In der Nähe präsentiert sich die Burg, langjährige Residenz der ungarischen Könlge. Am Nachmittag genossen wir wieder fast zu sonnige Stunden an Bord, während die Princess de Provence Kurs auf Österreich nahm.

15.Tag: Wien

Wieder gehört ein ganzer Tag einer Weltstadt: Wir sind in Wien.Während der vormittäglichen Stadtrundfahrt, mit einem Spaziergang in der Innenstadt,lernten wir das Hundertwasserhaus, die Leopoldtsburg, die Hofburg mit dem Denkmal Maria Theresias, den Stephansdom kennen. Natürlich wusste unsere Stadtführerin auch Geschichten aus dem alten Wien und über die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erzählen. Die Freizeit am Nachmittag verbrachten nur wenige Reisegäste an Bord. Die Anderen erkundeten weiter die Sehenswürdigkeiten der Stadt oder ließen sich ein Wiener Schnitzel oder die Sachertorte schmecken. Erst spät am Abend legte unser Schiff in Wien- Nussdorf ab.

16. Tag: Wachau

Heute lernten wir Dürnstein, das wohl schönste Örtchen in der Wachau kennen. Der Spaziergang mit unsrer Stadtführerin führte uns zunächst an einen Weinberg,dann zur Burgruine und in die anheimelnden Gassen von Dürnheim. Hier ist man ganz auf den Wachauer Wein und allerlei Leckereien aus den heimischen Marillen eingestellt. Überall kann man Marillenkonfitüre, -schokolade oder -likör kosten und natürlich auch als Souvenir erwerben. Mit vollen Tüten trafen wir wieder an Bord ein. Beim Nachmittagskaffee fuhren wir am Benediktinerstift Melk vorbei. Da dieser Abend unser letzter an Bord der „ Princess de Province" war, waren wir zum Kapitänsdinner mit Verabschiedung durch den Kapitän und seine Mannschaft eingeladen. Bei einem Glas Sekt verabschiedeten wir uns von allen, die uns auf unserer Donaukreuzfahrt verwöhnt haben und auch von der- auch bei Hochwasser- schönen aber so gar nicht blauen-Donau.

17.Tag: Ausschiffung in Passau und Heimreise

Am Morgen unseres Heimreisetages stellten wir vor dem Frühstück unsere Koffer vor die Kabinen.Während des Frühstücksbüffets wurden diese von der Mannschaft aufs Oberdeck und später zum Bus gebracht. Nachdem wir uns noch einmal von unserem Lieblingskellner und dem Bordreiseleiter verabschiedet hatten, fuhren wir Richtung Heimat. Im Gepäck  bringen wir, außer den Souvenirs und vielen Fotos, die Erinnerung an die wunderschönen    und abwechsabwechslungsreichen Landschaften und interessanten Städte entlang der Donau mit uns.
Dresden,d. 20.6.2019                                       Adelheid Fritzsche
                                                                    ( Reisebegleitung )

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