Donaukreuzfahrt bis zum Donaudelta mit der MS Viktoria
Reisebericht: 12.05. – 26.05.2025
Die Donau mit 3000 km ist der internationalste Fluss Europas. Die Strecke bis zur Mündung ins Delta zu verfolgen, dabei wechselnde Landschaften u. acht Länder kennenzulernen ist ein spannendes Vorhab
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Ute Solf
Fahrt nach Passau u. an Bord mit der MS Viktoria
Wir starten ab Dresden: eine Chauffeurin lenkt den Bus die 1. halbe Strecke. Beata teilt sich die Route bis Passau mit Mario, u. wir fühlen uns gut umsorgt. Ein Geburtstagskind haben wir auch. Zwei weitere werden während der Schiffsfahrt folgen. In Passau haben wir Gelegenheit, den Dom u. die Altstadt zu besuchen oder an der Donau zu spazieren. In Lindau erwartet uns die MS Viktoria ab 15 Uhr zum Einchecken, und bald ertönt die Nicko Auslaufmusik, die uns bei Verlassen der Häfen auf der Reise begleiten wird. Das Schiff routiert einmal um sich selbst, um in die richtige Fahrtrichtung zu kommen. 28 Eberhardtgäste hoffen auf stetig Wasser unterm Kiel u. auf gutes Sonnendeckwetter für die Reise.
Wir folgen nun der Sicherheitseinweisung der Kreuzfahrtleiterin, Stefanie im Café Wien, der Lounge im vorderen Schiffsteil. Stefanie gibt weitere Hinweise zur Ausflugsabwicklung u. stellt das erste Besichtigungsziel - Wien-vor mit den Sehenswürdigkeiten u. Mobilitätschwierigkeitsgraden. Wir merken gleich: Steffi kommunziert klar die geordneten Abläufe auf dem Schiff zur Orientierung, u. sie verfügt über einen reichen beruflichen Erfahrungsschatz.
Zum Abendessen nehmen wir an 6-er Tischen im Restaurant Platz, die für unsere Gruppe reserviert wurden. Ein Drei-Gänge-Wahlmenü, ein freundlicher Service u. gute Tischgespräche runden den Tag ab. Plötzlich geht das Licht aus...ein musikalischer Tusch, gefolgt von einer Parade von Servicekräfte mit einer Kerzen.-Torte für unseren Geburtstagsgast macht die Saalrunde. 158 Gäste singen "Happy Birthday to You" - ein sicher unvergesslicher Geburtstag.
wir erreichen Wien – Österreich
Die erste Nacht werden wir durch zahlreichen Schleusenfahrten geschüttelt, aber man gewöhnt sich daran u. an die Geräusche des Wellenschlages bei seichter u. bei stürmischer Fahrt. 19 Schleusen führt die Donau von der Quelle bis zur Mündung,; einige sind gleichzeitig mit einem Wasserkraftwerk gekoppelt. Nach einem guten Frühstück erfolgt die Vorstellung des 2. Programmblocks für die Ausflüge Solt/Mohács u. Belgrad.
Die Stadtrundfahrt in Wien startet am Nachmittag. Die Eberhardtgruppe sitzt in einem Bus u. es wird von nun an immer für die "Eberhardis" der Bus 1 aufgerufen. Guide Thomas führt inhaltlich sehr gut u. versteht es, Geschichte u. Gegenwart Österreichs kompakt zu vermitteln..
Wir fahren von der Donauanlegestelle Wien-Nussdorf entlang des Donaukanals nach Wien u. zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten an der Ringstraße, die 4,5 km das Stadtzentrum umsäumt u. durch Parks u. Prachtbauten glänzt: die Karlskirche, der Wiener Musikverein, die Staatsoper, das Parlamentsgebäude und das Rathaus. Wir setzen nach einer Fahrtstunde die Besichtigung fußläufig fort, spazieren durch den Volksgarten mit 3300 Rosenstöcken. Ein Teil von ihnen hat Bürgerpaten. Diese erhalten im Gegenzug die Möglichkeit eine persönliche Botschaft an einen lieben Menschen in Gravur an den Rosenstock zu setzen. Über Sissi werden wir von unserem Gästeführer etwas ernüchternd aufgeklärt. (Das gleicht der Gästeführer später in Budapest nach unseren Wunschvorstellungen über das Idealbild Sissi wieder aus). Am Kanzleramt folgen einige Anmerkungen zur aktuellen Kanzlerwahl in Wien seitens des Gästeführers. Schließlich gelangen wir zum Innenhof der Hofburg und zum Michaelerplatz. Natürlich erinnert das Wiehern der Fiakerpferde an die Tradition der Spanischen Hofreitschule. Wir passieren den Kohlmarkt und den Graben mit der Pestsäule zum Stephansdom. Wir besichtigen individuell das gotische Bauwerk u. nutzen die Freizeit für einen Wiener Kaffee oder einen Blick in ein Souvenirgeschäft. Später fahren wir zurück vorbei am Prater mit dem gigantischen Riesenrad. Die Schiffsausfahrt führt wieder auf die Donau u. wir erblicken den modernen Stadtteil von Wien - die UNO-City mit den zwei fertigen Bürotürmen. Der Dritte befindet sich in Vollendung.
Am Abend lädt der Kapitän im Salon zum Sektempfang ein. Die Mannschaft wird durch Abteilungsvertreter vorgestellt: 43 Crewmitarbeiter aus 15 Nationen arbeiten auf dem Schiff, Hand in Hand. Der serbische Chefkoch lässt später anrichten: Tafelspitz und Kaiserschmarrn stehen unter anderem zur Wahl.
Später in der Dunkelheit passieren wir Bratislava mit der beleuchteten Pressburg.
Passage durch Budapest– Landgang in Solt
Einige Gäste haben sich einen Wecker gestellt um die Passage durch Budapest am Morgen nicht zu versäumen. Steffi kommentiert nach dem morgendlichen Begrüßungslied von Nana Mouskouri , "Guten Morgen Sonnenschein", die vorbeiziehenden Sehenswürdigkeiten auf der Budaer u. Pester Seite: der Gellért Berg, die Burg Budapest, das Hotel Gellért, die Matthiaskirche mit der Fischerbastei (Buda), die Eventhalle, das Parlament (Pest), mittendrin in der Donau die Margareteninsel mit ihrem Park u. den Kurhotelanlagen. Wir bestaunen die Vielzahl der Brücken u. gleiten weiter über das Donauknie bis nach Solt (Südungarn).
Die Wahl für einen der beiden gebotenen Ausflüge fällt nicht leicht. Acht Gäste nehmen am Ausflug in die alte ungarische Stadt Pécs teil. Über 2000 Jahre Geschichte verbergen sich hinter den Gemäuern der Europäischen Kulturhauptstadt (2010) : zur Besichtigungstour gehören die Basilika, wo für die Gäste ein kleines Orgelkonzert gespielt wird, die Moschee u. der Széchenyi Platz. Nach einer Erfrischung können die Gäste individuell durch die Gassen gehen. Gäste, die Pécs vor vielen Jahren besucht hatten, sind begeistert über die restaurierten Bauten u. die insgesamt gepflegte Stadt.
Wie ergeht es den anderen 16 Gästen, die den Ausflug in die Puszta gewählt haben? Der Weg ist das Ziel...wir fahren durch einen Teil der ungarischen Tiefebene u. erfahren von der Gästeführerin, Viktoria, über Probleme der Landwirtschaft, des Klimawandels, wie Trockenheit. Auch der Fachkräftemangel ist ein durchgehendes Problem in Südosteuropa. All diese Themen führen letztlich dazu, dass Ungarn als bekanntes Lebensmittelexportland nun auch Lebensmittel importieren muss. Viktoria stimmt uns über die Besonderheiten der Puzsta ein bis wir schließlich in Kalocsa, die berühmte Paprikagegend mit der Bacos Puszta, erreichen. Pferde -u. Kutschenvorführungen werden von Gästeführern kommentiert; ebenfalls der Besuch des Paprikamuseums. Es bietet sich die Gelegenheit zur Besichtigung der Stallungen u. zum Erwerb von traditionellen ungarischen Produkten. Schmalzbrote u. Getränkesäfte sowie Wein- u. Marillenschnaps (Barask Palinka) werden verkostet. Nun dürfen wir selbst die Kutschen besteigen, u. werden über Weiden direkt zu den Rindern, Schafen u. Pferden gefahren. Alle Tiere werden in Freilandzucht gehalten. An der Kutschfahrt nehmen bei schönem Wetter alle Gäste teil.
Die Weiterfahrt führt direkt nach Kalocsa Stadt, die auch bekannt ist für ungarische Volkskunst. Ein Trachtenpaar begrüßt uns am Museumseingang, Schaukunsthandwerk (Stickerei u. Eierbemalung) werden durch jeweils eine Dame aus dem Ort demonstriert. Das junge Trachtenpaar bietet eine Tanzvorführung, die Trachten werden erläutert u. der Reifrock der Dame entpuppt sich mit zahlreichen Unterröcken. Ein sehr lebendiger Museumsbesuch, der uns gefällt.
Auf der Busrückfahrt nach Mohács erfahren wir über die Geschichte der Donauschwaben, die eigentlich überwiegend keine Schwaben waren u. sich an der Donau als Kolonisten niederließen. Nach dem 2. Weltkrieg war man mit deutschen Wurzeln selten gut angesehen. So gibt es nur wenige Nachfahren, die die Traditionen bewahren u. die Gräber von Hinterbliebenen pflegen. In Mohács besteigen wir auch wieder unser Schiff. Es ist ein schöner Tag gewesen mit Sonne u. warmherzigen Menschen. Manches nehmen wir auch nachdenklich mit.
von Mohács nach Belgrad
Unsere Fahrt über Nacht u. am Vormittag des Folgetages führt uns durch den kroatischen u. serbischen Donauabschnitt nach Belgrad. Da wir nun die Europäisch Union verlassen, fährt das Schiff zur Ausgangsrevision für Schengener EU-Staaten. Außerdem schalten wir die Handys aus u. genießen eine ungewohnte handyfeie Zeit. Am Nachmittag beginnt unsere Stadtrundfahrt in Belgrad (Ausflugspaket) mit Gästeführer Darko. Wir haben 28 Grad; daher genießen wir den "Kirchgang" in die Kathedrale des Heiligen Savas auf dem Vracar-Hügel. Es ist die größte orthodoxe Kirche Südeuropas. Die Mosaike im Innern sind erst vor einigen Jahren durch russische Künstler fertiggestellt worden, u. das Blattgold glänzt in der Sonne. Die Mehrheit der Serben sind aktive Gläubige u. beten zweimal am Tag in den Gottesdiensten. Manchmal bietet die Kirche auch drei Gottesdienste an.
Die Innenstadt ist facettenreich: prunkvolle Bauten wie das Parlament, das Schloss und das Nationalmuseum wechseln mit Trümmern der Kriegszeit. Fußläufig erreichen wir im Stadtzentrum den Kalemegdan, ein Plateau, auf dem sich die bekannteste Sehenswürdigkeit Belgrads befindet: die Festung. Wir spazieren durch den belebten Stadtpark zum Festungsgelände u. haben von der Festungsmauer einen schönen Blick auf die Einmündung der Save in die Donau. Eine kurze Freizeit rundet den Eindruck von Belgrad ab, Zeit für einen Kaffee oder ein Eis.
Belgrad ist eine interessante Stadt, die wir uns am Abend noch einmal in der Beleuchtung ansehen. Darka, kommentiert die abendliche Fahrt noch einmal gut ergänzend zur Stadtrundfahrt. Wir erleben einen imposanten Folkloreabend mit Tänzen u. Trachten aus den verschiedenen Regionen Serbiens, dargeboten von einer Amateurtanzgruppe. Über 36 Tänzer gehörten der jungen Truppe an, dazu 6 Musiker mit Konservatoriumsausbildung. Sie alle versprühen Freude u. Energie. Wir sind von dieser Ausstrahlung angesteckt.
Flusstag –Passage der Donaukatarakte mit "Eisernem Tor"
Die spannendste Donaustrecke liegt zwischen dem Ort Golubac u. Drobeta -Turmu Severin. Golubac hat eine Festung gegen die Angriffe der Osmanen im 14./15.Jh. errichtet. Hier beginnt die 130 km lange Kataraktenstrecke: steile Felsen, schroff abfallende Wände. Ohne Schleusen war die Strecke früher unberechenbar wegen des Niedrigwassers. Das "Eiserne Tor" ist die Bezeichnung für eine besondere Engstelle. Hier wurde 1964 das Kraftwerk Derdap I als Gemeinschaftsprojekt von Rumänien u. Serbien errichtet u. das Wasser wird in Doppelkammerschleusen bis zu 35 m abgesenkt. 25.000 Menschen mussten umgesiedelt werden, 17 Ortschaften befinden sich in den Fluten. Am Ufer sehen wir ein orthodoxes Kloster, das 40 Meter hohe Reliefbild des grimmig schauenden Decebal u. die Trajantafel - ein Zeugnis prähistorischer Kulturen. Wir befinden uns nun auf dem unteren Donauabschnitt. Die Landschaft wird zur Tiefebene, die Donau tritt in die ehemalige Walachei (rumänisches Gebiet) ein.
Am Abend gibt es ein unterhaltsames Bingospiel mit Steffi: sie gibt Highlights aus ihrem beruflichen Leben zum Besten, während die Tüftler das Zahlenrätsel vervollständigen. Der Geldgewinn geht an einen Gast unserer Gruppe. Seine Partnerin wird einige Tage später noch einmal den Hauptpreis der Tombola gewinnen. Das Glück liegt offensichtlich bei den Eberhardis, wie Steffi uns bezeichnet!
Rousse (Bulgarien) – die Stadt der Rosen
Am Vormittag werden wir mit einem Lied über Rousse, die Stadt der Rosen, auf unsere Stadtexkursion eingestellt. Überhaupt sei hier zu erwähnen, dass die Schiffsreiseleitung der MS Voktoria zu jeder Stadt u. jedem Abschnitt Songs in Auftrag gegeben hat, die wir am Ende der Reise mit einem Schiffsstick erwerben können. Gästeführerin, Kornelia aus Rousse, führt informativ u. ist leidenschaftlich engagiert, ihre Heimatstadt mit positiven Eindrücken vorzustellen. Uns imponieren die vielen Grünstreifen entlang der Straßen u. die zahlreichen Parks, die im Sommer die Hitze erträglicher machen. Zunächst halten wir in einem Restaurant zum 2. Frühstück mit einer Spezialität, Banistsa - eine landestypische Quarktasche. Es beginnt eine Folkloredarbietung, die auch einen Maskentanz zur Vertreibung böser Geiser einschließt. Am Ende wird die Reiselebegleiterin zur Schrittübung eingeladen, wobei sie über den eigenen Schnüsenkel fast zu Fall kommt. Aber immerhin schließen sich weitere Gäste dem Reigentanz an. Ein Spaziergang durch die Altstadt folgt: durch die Hauptstraße der Altstadt mit dem Freiheitsdenkmal, und auch das Rathaus u. die Oper sind sehenswert. Wir besichtigen die älteste orthodoxe Kirche der Stadt. Da unter der türkischer Herrschaft orthodoxe Gebetsräume nicht neben Moscheen ebenerdig geduldet wurden, hat man die, mit Ikonen geschmückten religiösen Räume unter die Erde gebaut. So steigen wir auch hier die Treppen in den Gebetsraum hinab. Eine Taufe wird vorbereitet.
Wir genießen die Weiterfahrt an Deck durch die "Brücke der Freundschaft", die Bulgarien u. Rumänien zwischen Rousse u. Giugiu verbindet. Sie wurde 1954 als Fachwerkbrücke für den Bahn - u. Straßenverkehr gebaut.
Und wie war das noch einmal mit dem im Lied beschriebenen Rosenduft?...4000 kg Rosenblühten ergeben 1 l Rosenöl über Destilationsverfahren der Blüten mit Wasserdampf. Und wem der Duft zu intensiv ist, kann eine Rosenhandcreme auf dem Schiff erwerben.
Ausflug ins Donaudelta
Ankunft in Braila (Rumänien) u. um 6:30 Uhr Frühstück. Bereits um 7:30 Uhr starten die Ausflüge zunächst per Bus ins Donaudelta. Die Schiffe dürfen aus Sicherheitsgründen aufgrund der Kriegssituation in der Ukraine nicht mehr bis Tulcea fahren, daher starten die Ausflüge ins Delta per Bus ab Braila bis Tulcea. Als Ausgleich wurde die Deltafahrt mit dem großen Schiff für alle Gäste an Bord ins Ausflugspaket includiert. 17 Gäste nehmen die Tour mit dem Ausflugsschiff, 11 Gäste fahren mit den Schnellbooten. Für den Bus mit der Schiffsgruppe führt Cosmin, Er moderierte nicht nur die Busfahrt durch die Walachei, sondern gibt auch die onthologischen Informationen auf dem Donaudelta.
Die kleineren Schnellboote können weiter in die kleineren Kanäle vordringen u. haben einen Stopp auf einem Privatgelände.
Obwohl mehrmals kommuniziert wurde, dass die Sichtung von Tieren im Delta nicht garantiert werden kann, werden wir belohnt: Graureiher, Haubentaucher, Seeadler, Komorane, Pelikane sind zu sehen. Im Gegensatz zur Naturschutzlandschaft stehen im Hafen von Tulcea verrostete u. halb versunkene Schiffe aus der sozialistischen Zeit. Es fehlt an Geld zur Bergung u. Entsorgung.
Insgesamt sind die wir durch beide Ausflugsvarianten von der Deltaschönheit begeistert. Wir hatten sehr schönes Sonnenwetter u. haben zahlreiche Vögel beobachten können.
Das Schiff legt 15 Uhr zur Weiterfahrt nach Oltenita ab.
Anlässlich des Endes der Donautalfahrt mit Kehrtwende zur Donaubergfahrt gibt es am Abend ein festliches Zwischen Gala-Abendessen mit einem 4-Gänge Menü (festliche Kleidung ist angesagt).
Wir genießen das feine Essen.
Oltenita – Bukarest
8 Uhr Abfahrt der Busse von Oltenita zur Stadtrundfahrt Bukarest 1 Stunde Fahrtzeit (includierter Ausflug).Adina-Steffi, unsere Gästeführerin, spricht ausgezeichnet Deutsch, studierte ein Jahr in Berlin u. ist in allen Landesfragen ihrer Heimat Rumänien kompetent. Es ist 1 Tag nach der Präsidentenwahl in Rumänien, u. Adina kann das Wahlergebnis gut kommentieren. Wir fahren durch die Tiefebene durch Dörfer u. an Dorfkirchen vorbei. 85% der Gläubigen sind orthodox. Auch Rumänien hat, wie Serbien, ein eigenes Patriarchat. Es werden mit Unterstützung des Staates auch neue Kirchen gebaut. Auch in Rumänien fehlen die Arbeitskräfte. Inzwischen werdenKräfte aus China eingesetzt.
Die Einfahrt nach Bukarest entlang den üblichen Hochhäusern, die z.T .farbenfroh ins Auge springen, kommen wir ins Zentrum.
Unseren ersten Halt mach wir am monströsen Parlamentspalast, den Ceausescus erbauen ließ, der jedoch unvollendet bis heute blieb. Das ehemalige Staatsoberhaupt lies damals für den Bau etwa ein Fünftel der Altstadt abreißen und 40.000 Einwohner wurden umgesiedelt. Noch heute ist es das zweitgrößte Gebäude der Welt mit 260.000 qm und zählt etwa 6000 Räume. Es gibt 12 Stockwerke, davon 6 unterirdisch, z.B. zum Verteidigungsministerium oder zur U-Bahn.
In der Altstadt verlassen wir wieder den Bus und spazieren vorbei an der Nationalbank, zum ehemaligen Schloss. Auf dem Revolutionsplatz hören wir von der Protestbewegung in der Wendezeit, die auf dem Platz auch Todesopfer zu beklagen hatte.
Unser Bus wird im Kreisverkehr von einem PKW angefahren. Die Unfallregelung erfolgt während unseres Ausstiegs am Revolutionsplatz. Wir spazieren durch die Innenstadt bis zum Kloster im byzantinischen Stil. Wir haben dort Freizeit mit einer Empfehlung, Innenfotos im ältesten Restaurant „Caru`cu bere“ (`1879) zu machen oder ein landestypisches Dessert zu probieren.
Unseren Gästen, die z.T. schon einmal vor der Wende in Bukarest waren, hat die Stadt positiv beeindruckt. Besonders in den letzten fünf Jahren wurde viel renoviert u gebaut.
Am Abend sammeln sich Piraten vor dem Restaurant u. fordern Einlass. Es sind unsere Tischservicekräfte, die mit Säbel u. Augenklappe recht wild bedienen. Um unsere Gäste zu schützen, habe ich mich als Reisebegleiterin freiwillig ergeben. Piratenverkleidung wurde, wer wollte angelegt. An der Rezeption kann man Piratentücher, Kopftücher, Piratenhut, Augenklappe u weitere Accessoires käuflich erwerben. Ein Teil unserer Gäste u. alle Crewmitglieder waren im Piratenaufzug u. hatten viel Spaß bereits am Tisch. Da fiel die (leere!) Suppentasse schon mal auf den Gast!
Am Abend „Piratendisco“ in der Bar. Steffi eröffnete das Tanzparkett mit der Eberhardtreisebegleiterin zu Gästeermutigung. Die Stimmung war sehr gut u. den Gästen hat der Abend gefallen.
Flusstag Eisernes Tor – Kataraktenstrecke
Heute verbringen wir den Tag auf dem Schiff. Da das Wetter nicht auf das Sonnendeck lockt, nutzen wir die Angebote auf dem Schiff: es gibt eine Führung im Kapitänshaus sowie einen Einblick in die Küche, wo täglich drei Mahlzeiten für ca 200 Personen zubereitet werden. Mit Wärmelampen werden die belegten Teller vorbereitet damit tischgleich eingesetzt werden kann. Der Bordshop läd mit einem Glas Sekt ebenfalls zum Stöbern ein: ein kleines Geschenk für nette Nachbarn, Freunde oder Verwandte darf es wohl sein! In die Sauna kann man nach Vorbestellung auch gehen. Ach ja, u. wir müssen an die Zeitumstellung denken, von osteuropäischer auf MEZ (1 h Stunde zurück). Auf Ansage werden die Handys auch wieder für gut zwei Tage ausgestellt, denn wir befinden uns im Serbischen Kommunikationsnetz.
Dann beginnt auch schon der 4. Präsentationsblock der Ausflüge durch Steffi am Vormittag: wir haben noch sechs Ausflugsentscheidungen zu treffen. Da lassen wir uns gern bildlich inspirieren
Am Abend gibt es eine Crewshow : es wird von drei Servicemitarbeitern ein Märchen für Erwachsene gespielt, der Roomservice zaubert mit Kosmetikartikeln u.a. Parodin folgen. Im Anschluss Polonaise mit den Crewmitgliedern. Da freut sich auch mal der DJ, weil wir selbst Stimmung machen!!
stromaufwärts nach Novi Sad
Am Vormittag führt die Flussfahrt vorbei an Belgrad mit einem schönen Stadtblick. Schließlich erreichen wir Novi Sad, die zweitgrößte Stadt Serbiens. Alle Eberhardtgäste erkunden Novi Sad individuell. Wir liegen bis 22:30 Uhr, so dass nach dem Abendessen die beleuchtete Stadt noch einmal besucht werden kann. Die Stadt gefällt allen sehr gut. Sie ist einladend, übersichtlich, mit vielen Restaurants, die sich wie eine Perlenkette aneinander reihen. Bemerkenswert ist die Konzentration von bedeutenden Museen in der Nähe des Schiffsanlegers. Hier kann man neben Kunst auch alles über die Serbische Geschichte erfahren sowie über die Nationalkultur. Einige Gäste erkunden das Burgviertel u. die Innenstadt, die Mehrheit konzentriert sich für zwei Stunden lauftechnisch auf die Innenstadt. Auf der Burg genießt man den Blick auf die Stadt u. Landschaft. Auch hier gibt es ein Museum über die Burggeschichte. Am Abend genießen wir die Ausfahrt durch beleuchtete Brücken u. vorbei an der Burg. Es ist regnerisch.
Vukovar – Almás (Kroatien)
Anlandung in Almas` (Kroatien) am Morgen. Der Ausflug nach Osijek ist ein Zusatzangebot. Für Gäste, die nicht buchen, sie können durch das Dörfchen spazieren u. die moderne „Schwanenhals Kirche“ Außen u. Innen besichtigen (sehr sehenswert). Almás ist die ungarische Bezeichnung für "Apfel" u. ist ein kleiner Wallfahrtsort. Hieran erkennt man bereits die Mehrsprachigkeit in diesem Gebiet. Die Kinder lernen bereits in der 1. Klasse eine zweite u. auch dritte Sprache, wie Serbisch, Ungarisch oder Englisch. 24 Gäste haben den Ausflug gebucht. Wir fahren 30 Minuten durch Dörfer bis nach Osijek - einer touristisch weniger bekannten Stadt, aber sehr sehenswert u. daher zu empfehlen. Gästeführerin, Sermanta, führt sprachlich u. informativ sehr gut.
Zunächst Besichtigung einer Kirche mit kleinem Vortrag. Im Kirchhof gibt es einen Umtrunk mit Slivovic (Pflaumenobstler). Danach Besichtigung der Festungsstadt (Tvrda). Sehr interessant ist das Ausmaß der Burgstadt u. der Stand der Renovierungsvorhaben. Es ist erfreulich viel im Umbruch; es wird in den alten Gemäuern auch Wohnraum geschaffen. Barocke Militär- u. Verwaltungsgebäude säumen den zentralen Platz, in dessen Mitte eine Pestsäule von 1729 steht. Anschließend fahren wir per Bus in die alte Oberstadt u. gehen zum Platz „Trg Ante Starcevicá“. Sermanta erläutert die Gebäude um den zentralen Platz u. gibt uns Zeit für die individuelle Umschau.
Den Gästen hat die touristisch wenig besuchte Stadt sehr gut gefallen.
Am Nachmittag moderiert Steffi eine Bildpräsentation „Hinter den Kulissen“ der Viktoria. Die Gäste erfahren interessante Details über die Logistik in den Abteilungen des Schiffes: über Müllentsorgung, Wasserklärung, Stromerzeugung u. -verbrauch, über den Kiloverbrauch an Lebensmitteln auf unserer Reise u.a. technische Details. Außerdem erfahren die Gäste, wie man Kreuzfahrtleiterin wird.
Am späten Abend treten zwei ungarische Gastkünstler mit einer „Louis Armstrong-Show“ auf. Wir befinden uns ca 30 km von der ungarischen Grenze entfernt u. freuen uns morgen auf Budapest.
Budapest
Am frühen Morgen Einfahrt in Budapest. Am Vormittag Stadtrundfahrt zunächst auf der Budaer Seite, dem ältesten Teil der Stadt, der auf den Hügeln des Auslaufes der Kaparten liegt. Die herausragenden Berge sind der Gellértberg sowie der Burgberg mit dem Burgviertel. Hier befinden sich auch die Matthiaskirche u. die Fischerbastei. Die beiden Berge sind für touristische Busse seit geraumer Zeit gesperrt, daher lohnt sich die Erkundung individuell oder mit dem Zusatzangebot per Guide am Nachmittag. Über die Kettenbrücke geht es zum Parlament auf der Pester Seite. An der Markthalle, die restauriert ist, legen wir einen Stopp zur individuellen Besichtigung ein. Die Einheimischen kaufen frisches Gemüse, Fleisch u. auch noch Hühnerbeine für den Suppentopf. Für die Touristen gibt es Paprikastände mit dem edlen Gewürz in Pulverform, in der Tube oder verflüssigt als Paprikaschnaps. Den Budapester Magenbitter, UNICUM gibt es klassisch bitter oder in den neueren Nuancen der Zwack-Fabrikation - mit Pflaume oder Kaffeebohnen aromatisiert. Die Traditionsfabrik stellt auch den berühmten Palinka - einen Obstler- her.
Markante Sehenswürdigkeiten auf der Pester Seite sind ebenfalls das Stadtwäldchen mit dem Heldenplatz u. den klassizistischen Museumsgebäuden, die Jüdische Synagoge u. das Opernhaus. Gästeführer Zoltan gibt zahlreiche Detailinfos zu allem Sehenswerten auf der Fahrt. Wir sind von der Fülle der Informationen beeindruckt u. die Aufnahmefähigkeit hat nach den drei Stunden fast die Grenze erreicht. Leider regnet es am Nachmittag in Strömen, so dass sich die Ausgangslust in Grenzen hielt. Zwei unserer Gäste trotzen dem Wetter, u. sie nehmen an dem 4-stündigen fußläufigen Spaziergang mit Bus, Metro u. Bahn teil. Auch der Auslauf aus Budapest als Lichterfahrt ist nur im Dauerregen erlebbar, so dass der Begleitaperitif in den ungarischen Landesfarben im Salon gereicht wurde.
Wir fahren weiter Richtung Bratislava.
Besuch von Bratislava
Am Nachmittag erreichen wir Bratislava u. fädeln uns in die vorgesehene Anlegestelle ein. Das markante Wahrzeichen - ähnlich wie in Budapest - die Burg auf dem Hügel. Deutsche Kolonisten ließen sich im Mittelalter hier nieder. Daher die ursprüngliche Bezeichnung Pressburg. Aus Pressburg wurde 1526 Pozsony - die ungarische Hauptstadt, nachdem die Osmanen die Burg in Budapest besetzt hatten. Die Stadtführerin, Eva, zeigt uns die Burg, die Nobelvillen auf dem Burgberg u. hält an einer Panoramaaussicht über das Dreiländereck- Ungarn-Slovakei-Österreich. Aufgrund der Geschichte werden alle drei Sprachen gepflegt u. die 4. Sprache ist Tschechisch. Die Ungarn u. Habsburger wählten Bratislava als Krönungsstadt als Alternative zu den durch die Osmanen besetzten Hauptstädte.
In der Altstadt sind wir überrascht von den schön restaurierten Gassen, der Lebendigkeit in den Straßen u. den, das Stadtbild prägenden, historischen Bauten (Michaelertor, Rathaus Krönungskirche, Nationaltheater). Im Caféhaus finden wir uns auf einen Espresso ein u. bestellen auf Empfehlung des Kellners eine ungarische Dessertspezialität u. man wünscht uns "guten Appetit" auf Ungarisch (Jó étvágyat). Immer wieder bewundern wir auf unserer Reise die selbstverständliche Mehrsprachigkeit der Einheimischen.
Am Abend erinnert uns der Abschiedsempfang mit Gala-Abendessen, dass die Reise sich dem Ende zuneigt. Der Kapitän sagt Dank allen Crewmitgliedern für das gute Gelingen der Reise. Es folgt eine Vorstellung der fleißigen sichtbaren u. unsichtbaren Hände u. Köpfe nach Abteilungen. Ein festlich gedeckter Tisch im Restaurant gibt dem Anlass einen würdigen Rahmen u. die Speisenfolge im 4-Gang Menü ist exzellent. Natürlich darf die Eistorte, wie in der Traumschiffserie, nicht fehlen.
Im Salon wird ab 21 Uhr die Tombola verlost. Drei Hauptpreise gehen durch die Verlosung an ein Paar unserer Gruppe. Das Glück liegt eben bei den Eberhardis!!
Ybbs
Am Vormittag genießen wir die kommentierte Wachaupassage -landschaftlich lieblich, an den Berghügeln reift der Wein (vorrangig Riesling u. Grüner Veltiner). Das an Deck gespielte .„Mariandl-Lied" unterstreicht den traditionellen Eindruck der Landschaft zwischen Krems u. Melk. Der Obstanbau bringt in der Verarbeitung der Früchte auch den Marillenschnaps auf den Markt. 60-100 kg sonnengereifte Aprikosen plus 5l 100%igen Alkohol erzeugen ca 8 l Marillenschnaps mit einem Alkoholgehalt von 40 %. In Ungarn ist der Obstler als Barack Palinka bekannt.
Melk erfreut uns mit den Barockkuppeln des gleichnamigen Stiftes. Nach der Schleuse Melk erreichen wir am Mittag den Nibelungengau u. schließlich den Ort Ybbs. Edeltraut, unsere Gästeführerin, leitet den Bus über enge Serpentinen hinauf zum Wallfahrtsort Maria Taferl. Der Überlieferung zufolge kam es an diesem Ort bereits 1633 zu zwei wundersamen Heilungen. Und auch später wurde immer wieder von Wundern und Engelserscheinungen gesprochen. Es ist Sonntag u. im Mai kommen zahlreiche Pilger hinauf. Es sind kirchliche Stände aufgebaut, u. eine Familie drückt singend u. tanzend, mit Gitarre, ihre Verbundenheit mit Gott aus. Wir schauen in die prunkvoll ausgestattete Kirche, genießen aber auch den Panoramablick über das Donaudelta. Einige Gäste spazieren auf dem Panoramaweg u. schauen sich die mechanischen Krippe an, die 1892 gefertigt wurde. Sie zeigt u.a. die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes sowie Stationen aus dem Leben Jesu.
Der anschließende Rundgang mit Edeltraud im Ort Ybbs führt uns am Donauufer entlang. Nach der Durchquerung kleiner Gassen sehen wir das Rathaus u. besichtigen das alte Schiffsmeisterhaus, in dem Kunstschaffende heute eine Kunstgalerie betreiben. Hier wartet auch ein kleiner Marillenumtrunk auf uns. Sechs Gäste der Gruppe haben parallel zu unserem Ausflug die Schleuse Ybbs-Persenbeug besichtigt. Das 1959 fertiggestellte Kraftwerk dient hauptsächlich der Stromerzeugung, aber auch zur Sicherung der Donaudurchfahrt beiYbbs. Die Gäste, die das Laufkraftwerk besichtigen, finden es technisch sehr eindrucksvoll.
Am Abend heißt es Koffer packen u. in Geselligkeit nehmen wir noch einen Drink.
Heimreise
Um 8:30 Uhr treffen wir auf unsere Busfahrer Frank u. Michael, wir verabschieden uns von Steffi am Kai u. treten unsere Heimreise an.
Damit uns der Abschied nicht so schwer fällt, gibt es für jeden erst einmal einen ungarischen Palinka nach Obstsortenwahl im Bus.
Auf der Fahrt freuen sich alle nach all den Schlemmereien auf dem Schiff auf ein Paar solide Wiener Würstchen u. auf die gewohnte Wurstschnitte zum Abend daheim. Die Zeit vergeht schnell u. nach u. nach Verabschieden wir uns herzlich von unseren Gästen.
Es war eine kontrastreiche Reise durch acht Länder, die verschiedenartiger nicht sein können. Wir haben gespürt, dass die Regionen geschichtlich durch die Donau eng verbunden sind und dieser Fluss in der Tat als der internationalste Fluss Europas bezeichnet werden kann. Wir haben gemeinsam viel erlebt, uns rege ausgetauscht und gelacht. So hat auch mir die Reise viel Freude bereitet, u so ich kann ich sagen: "Aber Hallo - Ihr ward einfach schön". Ich darf mich insbesondere für Zurverfügungstellung einzelner Fotos von Gästen bedanken, die an Zusatzausflügen teilnahmen.
Eure Reisebegleiterin Ute