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Singlereise Finnland – Eiskreuzfahrt und Wintererlebnisse

Reisebericht: 07.03. – 14.03.2025

Der hohe Norden Europas – rau, unberührt und voller magischer Wintermomente. Für uns der perfekte Anlass, um auf Entdeckungsreise zu gehen! In Finnland erwarten uns nicht nur eine verschneite Landschaft, sondern auch faszinierende Traditionen und unvergessliche Naturerlebnisse. Wir tauchen ein in die entspannte Lebensweise des Nordens, genießen die klare, kalte Luft und lassen uns von der Weite und Stille verzaubern. Doch auch Abenteuer kommen nicht zu kurz: Ob auf dem Eisbrecher, bei einer Husky-Schlittenfahrt oder in der wohligen Wärme einer traditionellen Sauna – eine Reise voller Erlebnisse, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Christin Kuschka

Ein Reisebericht von
Christin Kuschka


Tag 1, 07.03.2025: Marzipan, Meer und Mittelalter – Ein perfekter Start in den Norden

Der Morgen beginnt früh. Noch liegt Dresden in der morgendlichen Stille, als wir mit unserem bequemen Reisebus in Richtung Norden aufbrechen. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne schickt ihre ersten wärmenden Strahlen über die Dächer der Stadt. Noch ist die Luft kühl, doch je weiter wir fahren, desto mehr verspricht der Tag, fast schon frühlingshaft zu werden. Unsere Route führt uns über Leipzig, vorbei an Berlin und Potsdam – nach und nach steigen weitere Mitreisende zu. Mit jeder neuen Begegnung wächst die Vorfreude auf das gemeinsame Abenteuer. Als wir schließlich Lübeck erreichen, ist unsere Gruppe mit 23 Gästen komplett. Nun kann die Reise richtig beginnen! Lübeck, die ehrwürdige Königin der Hanse, empfängt uns mit ihrer einzigartigen Kulisse aus mittelalterlichen Gassen, prächtigen Kaufmannshäusern und den unübersehbaren Backsteingotik-Kirchen. Doch bevor wir uns in die historischen Schätze der Stadt vertiefen, wartet eine süße Verführung auf uns: das berühmte Lübecker Marzipan. Im Marzipan-Speicher-Café werden wir herzlich empfangen. Der Duft von frisch geröstetem Kaffee liegt in der Luft, und vor uns steht ein köstliches Stück Lübecker Marzipantorte. Während wir uns dem Genuss hingeben, lauschen wir gespannt den Erzählungen der Konditorinnen, die uns mit Anekdoten und kleinen Vorführungen in die Kunst des Marzipan-Modellierens einweihen. Wer hätte gedacht, dass dieses Traditionsgebäck einst als Heilmittel galt? Natürlich bleibt auch noch Zeit für einen kurzen Plausch untereinander – oder wie die Norddeutschen sagen würden: für einen kleinen „Klönschnack“. Doch das Marzipan-Erlebnis ist noch nicht vorbei. Ein Besuch bei Niederegger darf nicht fehlen! Hier geraten wir ins Staunen: Marzipan in allen erdenklichen Formen und Geschmacksrichtungen – von klassischen Pralinen bis hin zu kunstvoll gestalteten Marzipanfiguren. Es fällt schwer, sich zu entscheiden, und so verlässt wohl niemand den Laden mit leeren Händen. Ein wenig Zeit bleibt noch, um durch die Altstadt zu schlendern, bevor wir uns am frühen Abend am Holstentor wieder treffen. Hier erwartet uns ein ganz besonderer Rundgang: Lübeck bei Nacht – geführt von einer Stadtwächterin in historischer Tracht. Mit ihr tauchen wir in die Geschichten und Legenden der alten Hansestadt ein. Vorbei am Holstentor und den Salzspeichern führt unser Weg zur St.-Petri-Kirche, die heute als Aussichtsplattform dient. Weiter geht es zum Marktplatz mit dem beeindruckenden Rathaus, dann zur imposanten St.-Marienkirche – der „Mutterkirche der Backsteingotik“. Ein Highlight unseres Spaziergangs ist der „Tittentastergang“ – eine enge Gasse, die früher so schmal war, dass Passanten sich aneinander vorbeischieben mussten. Unser Rundgang endet schließlich an der Schiffergesellschaft, einem traditionsreichen Gasthaus, in dem sich einst Lübecker Kapitäne und Kaufleute trafen. Hier lassen wir uns ein deftiges nordisches Abendessen schmecken und lernen uns in geselliger Runde besser kennen. Doch unser Tag ist noch nicht vorbei. Spät am Abend geht es weiter nach Travemünde, wo die Finnlines-Fähre Finnlady schon auf uns wartet. Wir rollen mit unserem Bus an Bord, beziehen unsere Kabinen – und spüren, wie uns die Müdigkeit überkommt. Heute gibt es nichts weiter zu tun, als die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen und dem sanften Schaukeln der Ostsee zu lauschen. Ein perfekter Tag mit fast frühlingshaftem Wetter geht zu Ende. Die Nacht verbringen wir auf See – und morgen erwartet uns das nächste Abenteuer.

Tag 2, 08.03.2025: Entschleunigung auf See

Der Tag beginnt sanft. Kein hektisches Treiben, keine Eile – nur das gleichmäßige Schaukeln der Finnlady, die uns ruhig über die Ostsee trägt. Als wir die Kabinen verlassen, empfängt uns frische Seeluft. Der Himmel strahlt in einem klaren Blau, die Sonne spiegelt sich auf der fast glatten Wasseroberfläche. Es ist windstill – das Meer zeigt sich heute von seiner sanftesten Seite. Unser erster Weg führt uns zum Brunch-Buffet, das mit einer großzügigen Auswahl an Leckereien lockt. Frisch gebackenes Brot, herzhafte Spezialitäten, süße Versuchungen – dazu eine dampfende Tasse Kaffee und der weite Blick auf die offene See. Es gibt kaum einen besseren Ort, um in diesen entspannten Tag zu starten. Nach dem ausgedehnten Frühstück erkunden wir die Annehmlichkeiten des Schiffes. Während einige in der Panorama-Lounge mit einem Buch zur Ruhe kommen, zieht es andere in die typisch finnische Sauna. Die Wärme tut gut, besonders in Kombination mit der frischen Seeluft, die uns nach dem Saunagang empfängt. Am Nachmittag verbringen wir viel Zeit an Deck. Die Ostsee liegt fast spiegelglatt vor uns – ein seltener Anblick. Leider ist es etwas diesig, der Horizont verschwimmt in der Ferne, doch immer wieder bricht die Sonne durch den Dunst und taucht das Meer in ein weiches Licht. Wir lehnen uns an die Reling, atmen tief ein und genießen die absolute Ruhe. Kein Motorenlärm, kein Wellenschlag – nur das sanfte Summen des Schiffes und das gelegentliche Kreischen einer Möwe. Die Zeit vergeht wie im Flug, und schon neigt sich der Tag dem Abend entgegen. Im Bordrestaurant erwartet uns ein skandinavisches Schlemmer-Buffet – fangfrischer Fisch, zartes Fleisch und köstliche nordische Spezialitäten. In geselliger Runde lassen wir uns das Essen schmecken und genießen den entspannten Ausklang unseres Tages auf See. Spät am Abend wagen wir noch einen letzten Gang an Deck. Der Himmel leuchtet tiefblau, das Meer bleibt unbewegt. Morgen werden wir Finnland erreichen – doch für diesen Moment zählt nur die Stille, die Weite und die Gelassenheit, die uns auf dieser Überfahrt begleitet. Ein Tag der Entschleunigung, an dem wir einfach nur das Hier und Jetzt genießen.

Tag 3, 09.03.2025: Huskys, Elche und ein Hauch von Abenteuer

Ein perfekter Morgen erwartet uns in Helsinki: Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und eine klare, kalte Luft bei angenehmen 2°C. Die Ankunft in der finnischen Hauptstadt verläuft pünktlich, und während wir das Schiff verlassen, spüren wir sofort die frische, nordische Atmosphäre. Noch liegt die Stadt ruhig unter der Morgensonne, doch für uns geht es direkt weiter – hinein ins Herz Finnlands. Unsere Fahrt führt uns durch die winterliche Landschaft, vorbei an Wäldern, sanften Hügeln und den vielen zugefrorenen Seen der Finnischen Seenplatte. Diese Region ist ein wahres Naturparadies: Unzählige Seen prägen das Bild, durchzogen von kleinen Inseln und unzähligen Ferienhütten, die sich zwischen den Bäumen verstecken. Doch der Schnee lässt in diesem Jahr etwas auf sich warten. Die Landschaft ist dennoch beeindruckend, die vereisten Wasserflächen glitzern im Sonnenlicht, und die tiefen Wälder strahlen eine beinahe mystische Ruhe aus. Nach einigen Stunden erreichen wir unser erstes großes Erlebnis des Tages: die McAhon Safarit, eine Huskyfarm, die uns einen ganz besonderen Einblick in die Welt dieser faszinierenden Tiere gewährt. Schon bei unserer Ankunft hören wir das aufgeregte Bellen der Hunde – sie wissen genau, dass sie gleich laufen dürfen. Bevor es losgeht, helfen wir dabei, den Huskys das Geschirr anzulegen. Sie sind voller Energie, ihre blauen und braunen Augen leuchten neugierig, und ihre kräftigen Körper sind bereit für die bevorstehende Tour. Dann ist es so weit: Acht Huskys ziehen unseren Schlitten durch die finnische Winterlandschaft. Auch wenn der Schnee nur spärlich vorhanden ist, spüren wir dennoch die Kraft der Tiere und das einzigartige Gefühl, von ihnen durch die Natur gezogen zu werden. Der kalte Fahrtwind rauscht uns um die Ohren, während die Hunde voller Eifer über den festgefrorenen Boden rennen. Ein kurzer, aber unvergesslicher Moment! Nach der Schlittenfahrt wärmen wir uns in einer gemütlichen Kota, einer traditionellen finnischen Holzhütte. Es gibt heißen Beerensaft und würzige Lebkuchen – genau das Richtige nach dem frostigen Abenteuer. Die knisternde Wärme des Holzofens und der Duft nach frischem Gebäck machen den Moment perfekt. Gestärkt setzen wir unsere Reise fort. Unser nächstes Ziel: das Moose Manor, ein charmantes Restaurant inmitten der Natur, das für seine herzhaften Wildgerichte bekannt ist. Hier erwartet uns eine köstliche Wildtopfpfanne mit Rentier- und Elchfleisch, begleitet von Kartoffeln und Karotten – rustikal, bodenständig und unglaublich lecker. Zum Dessert gibt es eine süße Spezialität: Blaubeer-Talkkuna-Leckerei, ein traditionelles finnisches Gericht, das mit geröstetem Gerstenmehl zubereitet wird. Eine Tasse frisch gebrühter Kaffee rundet das ganze ab. Gut gesättigt machen wir uns auf zu einem weiteren Höhepunkt: dem Besuch des Rentier- und Elchgeheges. Hier erfahren wir viele spannende Details über diese majestätischen Tiere. Der Elch, das Symbol der nordischen Wildnis, lebt hier schon seit Jahrtausenden. Mit seinem massigen Körper und den wachsamen Augen strahlt der Elch eine ruhige Erhabenheit aus. Die Rentiere hingegen wirken fast zahm, mit ihrem dichten Fell und den neugierigen Augen. Wir dürfen sie sogar füttern – ein besonderes Erlebnis, das uns die finnische Natur noch näherbringt. Wer mutig genug ist, kann sich sogar an den berühmten „Elchkuss“ wagen – ein freundliches, wenn auch etwas feuchtes Nasenstubsen eines dieser sanften Riesen. Schließlich brechen wir zur letzten Etappe des Tages auf. Die Fahrt führt uns weiter nach Jyväskylä, eine lebendige Stadt, die malerisch an den Ufern des Päijänne-Sees liegt. Unser Hotel ist zentral gelegen, sodass wir noch die Möglichkeit haben, einen kleinen Abendspaziergang zu unternehmen. Die Stadt ist bekannt für ihre moderne Architektur und ihre lebendige Atmosphäre – und so lassen wir den ereignisreichen Tag mit einem letzten Blick auf das winterliche Jyväskylä ausklingen. Ein Tag voller Natur, Abenteuer und unvergesslicher Begegnungen geht zu Ende.

Tag 4, 10.03.2025: Winterzauber in Finnland – Ein Tag voller Schnee, Spaß und Entspannung

Über Nacht hat der Winter die Landschaft in ein weißes Wunderland verwandelt. Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen, rieseln noch immer dichte Schneeflocken vom Himmel. Eine perfekte Kulisse für unser heutiges Abenteuer! Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns voller Vorfreude auf den Weg ins Himos Holiday Resort. Dort angekommen, ziehen wir unsere Mützen tief in die Stirn, schnüren die Stiefel fest und brechen zu einem winterlichen Spaziergang auf. Der Schnee knirscht unter unseren Füßen, während wir uns durch die tief verschneite Landschaft bewegen. Die Welt um uns herum scheint in Stille gehüllt, nur das leise Rieseln der Flocken und unser Lachen durchbrechen die Ruhe. Es fühlt sich an, als wären wir in einem Wintermärchen gelandet. Nach unserer kleinen Wanderung erwartet uns im Resort eine wohlverdiente Stärkung. Wir lassen uns leckere Sandwiches schmecken und wärmen uns mit heißen Getränken auf – eine wahre Wohltat nach der frischen Winterluft. Gut gestärkt geht es danach aufs Eis zum Eiscurling – für viele von uns eine völlig neue Erfahrung. In vier Gruppen aufgeteilt, treten wir gegeneinander an: Pink gegen Orange, Grün gegen Blau. Anfangs noch etwas zögerlich, entwickeln wir schnell Ehrgeiz und Teamgeist. Wir wischen, rufen uns Tipps zu, feuern uns an – und bald sind wir mitten im Spiel. Jeder geworfene Stein wird mit Spannung verfolgt, jede gelungene Platzierung gefeiert. Am Ende triumphieren die Teams Pink und Grün, aber eigentlich haben wir alle gewonnen – vor allem jede Menge Spaß! Nach so viel Bewegung freuen wir uns auf Entspannung in der traditionellen finnischen Rauchsauna. Die Hitze ist intensiv, der würzige Rauch verleiht dem Raum eine ganz besondere Atmosphäre. Wir spüren, wie sich die Muskeln lockern, wie die Anstrengung des Tages von uns abfällt. Dann kommt der Moment der Mutprobe: die Abkühlung im eiskalten See. Ein tiefer Atemzug, ein kurzer Moment des Zögerns – und dann tauchen wir ein. Das eisige Wasser raubt uns für einen Augenblick den Atem, doch danach fühlen wir uns herrlich erfrischt. Wer es lieber gemütlicher mag, lässt den Tag entspannt im warmen Whirlpool ausklingen und genießt den Kontrast zwischen heißem Wasser und der winterlichen Kälte draußen. Krönender Abschluss unseres Wintertages ist ein deftiges finnisches Abendessen. Bei herzhaften Spezialitäten lassen wir die Erlebnisse Revue passieren, lachen über unsere witzigsten Curling-Momente und genießen die wohlige Müdigkeit, die uns langsam überkommt. Am späten Nachmittag bringt uns der Bus nach Vaasa, wo wir am späten Abend unser Hotel beziehen. Draußen liegt der Schnee noch still auf den Straßen, doch der Himmel bleibt grau – die Flocken haben aufgehört zu tanzen. In uns aber bleibt die Erinnerung an einen Tag voller Bewegung, Lachen, Entspannung und finnischer Wintermagie.

Tag 5, 11.03.2025: Eiskreuzfahrt durch den Bottnischen Meerbusen

Ein Tag voller Erlebnisse beginnt für uns entspannt. Nach einer erholsamen Nacht schlafen wir aus, genießen ein gemütliches Frühstück und haben den Vormittag zur freien Verfügung in Vaasa. Die klare, kalte Winterluft lädt einige von uns zu einem Spaziergang ein – die Stadt wirkt heute besonders idyllisch. Vaasa, eine lebendige Universitätsstadt an der Westküste Finnlands, hat viel zu bieten: malerische Uferpromenaden, charmante Cafés und eine interessante Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Ostsee, hier oft zugefroren, glitzert in der tiefstehenden Sonne, während wir uns auf das bevorstehende Abenteuer freuen. Um die Mittagszeit treffen wir uns am Hotel mit unserem Nordlicht-Guide Stefan, der uns heute begleiten wird. Gemeinsam fahren wir zum Hafen, wo die MS Aurora Botnia auf uns wartet. Sie ist die neueste und umweltfreundlichste Fähre der Reederei Wasaline, speziell für die herausfordernden Eisbedingungen dieser Region gebaut. Ihr Hybridantrieb macht sie zu einem echten Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Kurz darauf sind wir an Bord, finden uns in der hellen, modernen Lounge ein und nehmen Kurs auf Schweden. Langsam verlässt das Schiff den Hafen von Vaasa, und vor unseren Augen entfaltet sich ein faszinierendes Naturschauspiel: Die Aurora Botnia fährt mit kraftvoller Eleganz durch die Eisschollen, hinter ihr bleibt eine frische Spur offenen Wassers zurück. Das Geräusch des Eises ist zugleich beeindruckend und beruhigend – ein rhythmisches Knacken. Doch nach etwa einer Stunde ändert sich das Bild: Das Eis weicht offenen Wasserflächen, die sich bis zum Horizont erstrecken. Die Weite des Bottnischen Meerbusens wird nun greifbar, das winterliche Blau des Himmels spiegelt sich in den sanften Wellen. Während wir die Aussicht genießen, lauschen wir einem Vortrag von Stefan. Mitreißend erzählt er uns von den Besonderheiten dieses Meeresgebiets, vom Packeis, das sich in strengen Wintern weit ausbreitet, von den geheimnisvollen Polarlichtern, die in klaren Nächten den Himmel zum Leuchten bringen, und von der innovativen Technik unseres Schiffes. Die Zeit vergeht wie im Flug. Am späten Nachmittag erreichen wir Umeå, die schwedische Küstenstadt auf der anderen Seite des Meeresbusens. Leider können wir nicht von Bord gehen, aber allein der Anblick des winterlichen Hafens und die Vorstellung, wie das Leben hier im Norden seinen eigenen, ruhigen Rhythmus hat, lassen uns für einen Moment in eine andere Welt eintauchen. Dann heißt es: Kurs zurück nach Vaasa. Die Dämmerung senkt sich über das Meer, und die Atmosphäre an Bord wird noch gemütlicher. Einige von uns wärmen sich mit einer Tasse Kaffee oder Tee auf, während andere in den gut sortierten Bordshop stöbern. Beim Abendessen treffen wir uns wieder – ein festliches, skandinavisches Buffet wartet auf uns. Die Auswahl ist üppig: frischer Fisch, herzhafte Fleischgerichte, köstliche Beilagen und natürlich eine verführerische Dessertauswahl. Wir lassen uns Zeit, genießen das Essen und stoßen auf diesen besonderen Tag an. Gegen 23 Uhr legt die Aurora Botnia wieder in Vaasa an. Schnell steigen wir in den Bus, der uns zurück ins Hotel bringt – die Nacht wird kurz, doch die Erinnerungen an diesen einzigartigen Wintertag werden bleiben.

Tag 6, 12.03.2025: Abschied von Finnland

Der Morgen beginnt früh, viel zu früh, wenn man ehrlich ist. Die Nacht war kurz, das Frühstück ein schneller, heißer Kaffee und ein paar Bissen Brot – mehr Zeit bleibt nicht, denn unser Bus wartet bereits. Die Koffer sind verstaut, und noch bevor sich die Stadt Vaasa richtig von uns verabschieden kann, rollen wir hinaus in die finnische Weite. Draußen liegt die Landschaft unter einem tiefen, frostigen Atem. Die Kälte hat die Luft glasklar gemacht – minus zwölf Grad, aber es fühlt sich fast magisch an. Während wir durch das weite Land fahren, breitet sich am Horizont ein Sonnenaufgang aus, der seinesgleichen sucht. Lange, pastellfarbene Streifen ziehen sich über den Himmel, golden und rosa, und tauchen die Wälder und Seen in ein sanftes Licht. Ein Schauspiel, das uns so fesselt, dass die Stunden fast unbemerkt vergehen. Gegen Mittag erreichen wir Helsinki. Die Stadt empfängt uns unter einem dichten, grauen Himmel – ein Kontrast zur strahlenden Landschaft der Morgenstunden, doch nicht minder beeindruckend. Hier steigt Arja zu uns in den Bus, unsere Stadtführerin für die nächsten zwei Stunden. Mit ihrer warmen, lebendigen Art nimmt sie uns mit auf eine Reise durch die Geschichte und die Seele Helsinkis. Wir passieren die Finlandia-Halle, ein Meisterwerk von Alvar Aalto, dessen geschwungene Formen und weiße Marmorfassade ebenso zeitlos wie modern wirken. Dann die Oodi-Bibliothek, ein Ort, der so viel mehr ist als nur eine Büchersammlung – ein Treffpunkt, eine Ideenschmiede, ein Symbol für das moderne Finnland. Am Senatsplatz halten wir an, und die klassizistische Architektur des Doms von Helsinki erhebt sich vor uns – majestätisch, erhaben, eine Ikone der Stadt. Weiter geht es am Marktplatz vorbei, wo die letzten bunten Marktstände trotz der winterlichen Kälte ihre Waren anbieten, bevor wir schließlich den Hafen erreichen. Hier verabschieden wir Arja – sie winkt uns noch einmal herzlich zu, bevor wir an Bord der Finnlines-Fähre gehen. Ein letzter Blick auf Helsinki, dann legt das Schiff ab, und langsam verschwindet die Silhouette der Stadt im dunstigen Horizont. Der Nachmittag an Bord gehört uns. Manche von uns genießen die Ruhe auf den Decks, andere lassen sich den Wind um die Nase wehen oder stöbern durch den Bordshop. Später lockt das skandinavische Buffet – eine wahre Tafel der Genüsse, mit frischem Fisch, herzhaften Beilagen und süßen Köstlichkeiten. Dazu fließt der Wein, das Bier, Gespräche werden lauter, Lachen hallt durch den Raum. Und dann, als die Nacht hereinbricht, sitzen wir in der Bar, mit Blick auf die dunkle, endlose See. Wir reden, erinnern uns an die letzten Tage, lassen Bilder wieder aufleben. Finnland liegt nun hinter uns – doch seine Eindrücke, seine Stille, seine Weite und seine Schönheit begleiten uns noch eine ganze Weile.

Tag 7, 13.03.2025: Ein letzter Tag auf See

Der Morgen beginnt still. Nur ein sanftes Schaukeln erinnert daran, dass wir uns noch auf dem Meer befinden. Die Wellen rollen gemächlich dahin, kräuseln sich leicht im Wind, aber von rauer See kann keine Rede sein. Über uns hängt eine dichte Wolkendecke, die das Licht dämpft und dem Wasser einen silbrigen Glanz verleiht. Perfekt, um den Tag entspannt zu starten. Während wir beim Frühstück zusammensitzen, scheint es, als würde auch das Wetter langsam erwachen -die ersten helleren Flecken zeigen sich am Himmel. Ein heißer Kaffee, ein knuspriges Brötchen mit Butter und Honig – wir lassen uns Zeit und genießen den Blick nach draußen. Auf dem Außendeck weht eine angenehme Brise. Die Wellen tanzen in sanften Bewegungen. Wir lehnen uns an die Reling, lassen den Blick über das Wasser schweifen und atmen tief durch. Es ist dieser Moment der Ruhe, der eine besondere Magie in sich trägt – die Weite des Meeres, das gleichmäßige Rauschen, die langsame Verwandlung des Himmels. Nach und nach brechen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken. Erst nur ein schmaler Lichtstreifen am Horizont, dann immer mehr, bis das Wasser schließlich in warmen Tönen schimmert. Wir entscheiden uns für einen letzten Gang in die Sauna – die wohltuende Wärme auf der Haut, danach ein paar Minuten im Whirlpool, das Wasser sprudelt, die Anspannung fällt ab. Der Abend naht, und mit ihm ein letztes, reichhaltiges Buffet an Bord. Noch einmal genießen wir die Vielfalt, lassen uns kulinarisch verwöhnen und stoßen auf die vergangenen Tage an. Die Gespräche sind lebhaft, doch immer wieder schweift unser Blick nach draußen – die Sonne steht tief, ihr Licht taucht das Meer in ein sanftes Gold. Als wir uns Travemünde nähern, spiegeln sich die Hafenlichter auf den sanften Wellen. Das Schiff gleitet ruhig in den Hafen, und wir spüren die Vorfreude auf eine letzte gemeinsame Nacht im Hotel. Während wir in die Kissen sinken, klingt das Rauschen des Meeres noch leise in uns nach – ein Echo eines Tages, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Tag 8, 14.03.2025: Eine Reise geht zu Ende

Ein letztes Mal erwachen wir in unseren Zimmern im Maritim Strandhotel Travemünde, während draußen die ersten Sonnenstrahlen über der Ostsee glitzern. Der goldene Schein des Morgens schenkt uns einen Moment der Ruhe, bevor der Tag beginnt. Beim Frühstück genießen wir die entspannte Atmosphäre, lassen die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und tauschen Erinnerungen aus. Es ist eine dieser Mahlzeiten, die man auskosten möchte – nicht nur wegen des köstlichen Buffets, sondern auch wegen der Gesellschaft, die uns in den letzten Tagen so vertraut geworden ist. Doch allmählich drängt die Zeit, und wir wissen: Der Moment des Abschieds ist gekommen. Am späten Vormittag werden die Koffer verladen, letzte herzliche Verabschiedungen ausgesprochen, dann setzt sich unser Reisebus gemächlich in Bewegung. Einige Mitreisende treten ihre Heimreise bereits auf eigene Faust an, während wir uns auf den Weg Richtung Süden machen. In Lübeck steigen die ersten Gäste aus, winken uns noch einmal zu, bevor sie in ihren Alltag zurückkehren – mit jedem Stopp leeren sich die Sitze im Bus, und die fröhlichen Gespräche werden leiser. Die vertraute Gemeinschaft löst sich nach und nach auf, doch die gemeinsamen Erlebnisse bleiben.
Die Fahrt führt uns über den Berliner Ring, weiter Richtung Leipzig und schließlich nach Dresden. Die Landschaft zieht vorbei, während wir aus dem Fenster schauen, ein wenig müde, vielleicht auch nachdenklich. Am Abend erreichen wir unser Ziel – die Reise endet, doch die Erinnerungen an schöne Tage begleiten uns sicher noch lange.


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