Land unterm Großen Bären Teil 5 Winter in der letzten Wildnis Europas
Reisebericht: 23.02. – 02.03.2025
Milliarden Eiskristalle schimmern in der goldenen Sonne Lapplands.
Der Himmel so blau, wie sonst nirgends auf der Welt,
Tiefverschneite Wälder, Fichten, die wie weiße Kerzen zum Himmel e
Ein Reisebericht von
Michael Rass
Ankunft in Iso Syöte
Es dämmerte bereits. Nach und nach füllte sich die Wartehalle des Flughafens mit Menschen, die das Außergewöhnliche suchten:
Richtigen Schnee, gescheiten Winter und magische Lichterscheinungen am Himmel.
9.00 Uhr, Flight QS 3648, ready for take off. Sehnsüchtig wurde die Landung in Kuusamo erwartet. Das Abenteuer Winterwunderland konnte beginnen.
Finnland ist zeitmäßig 1 Stunde voraus, Landung war folglich um 12.00 Uhr Mittag.
Man merkte schon bei der Landung, das mit dem gescheiten Winter und viel Schnee wird nichts. Es war viel zu warm, Tauwetter, um die 0 Grad Celsius. Außerdem wurde uns die freie Sicht zum Himmel und zur Sonne durch den dichten Nebel versperrt, was eine Vorahnung in den Köpfen entstehen ließ.
Die Koffer kamen alle relativ schnell, die Gruppen fanden sich durch die genialen bunten Bänder noch schneller und so wurden wir in die verschiedenen Busse aufgeteilt, die die einzelnen Gruppen in ihre Zielorte brachten.
Meine Gruppe mit Thorsten als örtlichen Guide durfte nach Iso Syöte ins Kide Hotel und hatte keinen Hotelwechsel.
Aber vorher ging es noch hinaus zu Ruka Safari und zur Anprobe der Thermoanzüge, die wir für den gesamten Aufenthalt zur Verfügung gestellt bekamen. Manche waren schon sehr verwundert, welche Konfektionsgröße sie bekamen und wenn man dann noch vergaß die Hosenträger über die Schulter zu ziehen, hing der Hüftteil des Anzuges schon mal unten bei den Knien, was ziemlich lustig aussah.
Letztendlich fand aber jeder seinen Anzug und die passenden Thermostiefeln.
Während der langen Fahrt nach Iso Syöte erklärte uns Thorsten den Ablauf der ganzen Woche, die Freizeitmöglichkeiten und die Besonderheiten des Hotels.
Iso Syöte ist ein mittlerweile berühmtes Skigebiet in der Abgeschiedenheit des nördlichen Mittelfinnland. Die Angebote reichen von Skipisten von leicht bis anspruchsvoll, eine Extrapiste für Snowborder, Flutlichtanlage, Motorschlitten, Langlauf, Fatbike, Wandern, Wintercamping, jede Menge Ferienhäuser, ein kleiner Supermarkt mit Souveniershop, 2 Pubs in unmittelbarer Nähe, also für jeden etwas dabei. Langweilig wird es nicht.
Es dämmerte wieder, diesmal Richtung Dunkelheit, als wir unsere Zimmer bezogen.
Zum Abendessen gab es täglich ein kleines Buffet, bestehend aus 3-4 Salaten, 2 Hauptspeisen – meist Fisch und Fleisch und einer Nachspeise. Das Beste aber war die hauseigene selbstgemachte und besonders steif geschlagene Sahne mit Vanille und Zitrone. Die Schüssel war ab dem 3ten Tag immer besonders schnell leer. Ob sich da was herumgesprochen hat?
Vermutlich ja, denn die letzten 3 Tage wurde diese überaus leckere Creme gar nicht mehr zur Verfügung gestellt.
Den Kaffee dazu gab es kostenlos.
Der Blick aus dem Fenster, das Hilltophotel war nicht zu sehen, ganz zu Schweigen von der Sonne, ließ erahnen, was uns erwartete. Die Wetterapp sagte dieses Wetter für die ganze Woche voraus…..also, das Beste daraus machen.
Wir begannen mit einer kleinen Aufwärmrunde rund um den Ort Iso Syöte in Form einer Schneeschuhwanderung. Das Anziehen der Schneeschuhe verlangte schon etwas Geschick vom Träger und mit gegenseitiger Unterstützung ging das auch relativ flott.
Brav hintereinander folgten wir im Entenschritt unseren lokalen Führer Thorsten hinein in den Winterwald. Die Region war zwar nicht tief verschneit und die Bäume auch nicht weiß überzuckert, aber mit etwas Phantasie konnte man sich eine Märchenlandschaft in Weiß gut vorstellen.
Musti und Lysti, die beiden Rentiere und Maskottchen des Skigebietes, lagen faul in der Gegend herum. Die 300 Wohnwägen der Wintercamper schliefen fest in ihren Parzellen, Stille ringsherum, kein Vogelgesang, nur das harsche Schleifen der Schneeschuhe unter unseren Füßen durchdrang die Stille.
Kiefern, Fichten und Kelobäume säumten den Weg und am See stand einsam eine Grillkota die den Naturliebhaber einlud, ein bißchen hier zu verweilen.
„Heimische Idylle“
Nachmittags wurde es dann etwas lauter. Mit dem Motorschlitten ging es wieder hinein in die Wälder. Bei gemächlicher Fahrt, ohne großen Speed, konnten wir auf den 20km die Natur im Vorbeifahren genießen.
Dennoch erwies sich das Fahren für so Manchen als nicht einfach. Es dauert schon eine gewisse Zeit, bis man das Gefühl für den Motorschlitten bekommt um ihn sicher zu fahren und zu beherrschen. Eine falsche Handlung und man landete im Graben. So geschehen, als sich einer unserer Schlitten in den Schnee bohrte. Es dauerte schon 20 Minuten bis der Schlitten wieder fahrbereit war. Zum Glück gab es keine Personen- und Materialschäden. Aber man ist um einige Erfahrungen reicher.
Während der Bergung des havarierten Motorschlittens wartete der Rest der Gruppe in einer Kelohütte im Wald, wo bereits das Lagerfeuer brannte und man sich aufwärmen konnte. Wohltuend das typisch finnische Heißgetränke aus den Beeren des Waldes. Natürlich serviert in der original Kuksa aus Bierkenholz.
Der Abschluss des Tages musste natürlich typisch finnisch gestaltet werden. Und das tut man am Besten in der Sauna. Männlein und Weiblein getrennt, denn dann darf Männlein auch ein Bierchen trinken. Das ist das Schöne an den finnischen Saunen, dass es hier so gut wie keine Regeln gibt.
Man ist nackt, ohne Handtuch, nur ein Papiertuch zum Draufsetzen,
das Aufgusswasser enthält keine Zusätze,
Wasser wird permanent auf den Ofen gegossen
Es wird geredet und gelacht und man trinkt auch sein Bier in der Sauna.
Kurzum: SAUNA GEHÖRT ZUM GLÜCKLICH SEIN.
Und was noch wunderbar war, zwischen den Saunagängen konnte man sich draussen mit Schnee abreiben. Für Einige ein neues und wohltuendes Erlebnis.
Für die meisten ein freier Tag. Lange Schlafen war bei einigen angesagt und ohne Wecker aufwachen, das ist doch eines der schönsten Urlaubsgefühle.
Wirklich schade, aber nur 1 Naturliebhaberin fuhr mit mir und Thorsten eine Runde mit dem Fatbike hinein in den Nationalpark, hinunter bis zur Annintupa-Hütte. Diese ist eine der vielen kleinen Kelohütten im Nationalpark wo Wanderer sich ausruhen, grillen und auch übernachten können. Das Feuer brannte, Würstchen waren schon am Grill, aber leider nicht für uns. Die Hütte war von anderen Aktiven besetzt, die ihre Verpflegung mitbrachten.
So drehten wir wieder um und beschlossen hinauf zum Hilltop Hotel zu fahren. Die 8 bis 10% Steigung hinauf nahm unser Tunturi-Fatbike gelassen und ohne jegliche Anstrengung erreichten wir das Gipfelhotel bei 430m.
Ein wunderbares Hotel mit einer riesigen Panorama-Lounge. Leider hatten wir nur Aussicht auf eine graue Nebelsuppe.
Dafür lud das Ambiente zu einer gemütlichen Gesprächsrunde ein, zumal noch andere Gäste aus unserer Gruppe zu Fuß zum Hotel hoch marschiert waren.
Fatbike fahren im Schnee, ein irres Gefühl. Mit den dicken Reifen und dem satten Profil schwebten wir völlig entspannt über den Schnee. Mit 3 E-Modis, Eco, Trail und Boost machte das Fahren einen Riesenspaß und zu einem echten Highlight.
Für die meisten aus unserer Gruppe war der Nachmittag verplant mit einer Motorschlittentour. Dieselbe Strecke, die wir gestern hatten. Leider ging es diesmal nicht so glimpflich ab. Ein Schlitten kam von der Spur ab und prallte gegen einen Baum. Gott sei Dank nur Materialschaden, der in der heimischen Werkstatt schnell behoben werden konnte.
Die Sauna öffnete für unsere Gäste heute eine Stunde früher, was natürlich sehr gelegen kam.
So konnte man noch vor dem Abendessen die wohlige Wärme genießen und die Muskeln entspannen, bevor man zum Ausklang des Tages sich vielleicht noch einen Schlummertrunk im Tunturi-Pub genehmigte. Nichts Schöneres, wenn es draußen schneit.
Ein sportlicher Tag
In der Nacht hatte es kräftig geschneit. Es schien, als wäre der Winter zurückgekommen. Da machte es umso mehr Freude, sich aktiv an der Winterstimmung zu erfreuen.
Schon allein die 90 Minuten Fahrt hin nach Posio, wo sich in unmittelbarer Nähe die atemberaubende Korouoma-Schlucht befindet, war begleitet von Staunen.
Bei Abfahrt noch dichter Nebel, dass man fast die Orientierung verlor, dann Übergang zu Hochnebel, der einen wahrlich gigantischen Blick auf eine bizarre Landschaft in Weiß freigab. Eine Gruppe Schwarzgänse legte eine Rast in der nahegelegenen Wiese neben der Straße ein. Die Fahrt war gespickt, mit Momenten im tiefsten Winter bis hin zu frühlingshafter Natur.
Nach dem Anziehen der Schneeschuhe und Aufteilung in 2 Gruppen begann der sportliche Teil des heutigen Tages. Auf dem teilweise steilen und vereisten Weg verlangte die Tour schon absolute Trittsicherheit und körperliche Fitness. So schön die Schlucht auch ist, mit den 3 mächtigsten und vereisten Wasserfällen Finnlands, Charly Brown, Mammut und Braunes Wasser, überschätzen sollte man sich nicht. Und so beschloss eine Wanderin besser den Weg wieder zurück zu gehen, da sich bei ihr eine Erkältung eingeschlichen hatte.
Die Schlucht an sich, war gut besucht, aber nicht jeder hatte Spikes oder Schneeschuhe unter den Füßen, was natürlich auf den eisigen Passagen zu einigen Ausrutschern führte. Auf gut 5km führte uns der Naturpfad bergauf und bergab, den Korojoki entlang, durch die verschneite Wildnis des vor 100 Millionen Jahren durch ein Erdbeben entstandenen Canyons.
Am Ende wartete auf uns eine Feuerplatz mit mehreren Grillhütten, die rege besucht waren. Die Feuer brannten, der Rauch in die Lüfte stieg und der Duft der Grillwürste erfüllte das Tal.
Unsere beiden Guide-Mädels hielten für uns Rentiersandwich, Haferkekse und einen leckeren heißen Beerensaft bereit, bevor es den letzten Kilometer wieder steil den Berg hinauf ging, zurück zum Bus.
Es tat gut, die Schneeschuhe abzuschnallen und wieder im warmen Bus zu sitzen. Leider nur für kurze Zeit, denn der nächste Stopp erfolgte sogleich bei der berühmten Manufaktur Pentik. Heute sehr bekannt für Keramik und Wohnaccessoires.
Interessant auch das kleine Museum im hinteren Teil des Hauses, das Einblicke in Finnlands Geschichte gewährte. Natürlich durfte das Kaffee mit Korvapuusti oder ähnlichem Gebäck zur Stärkung nicht fehlen.
Zurück im Hotel nutzen einige noch die wohltuende und entspannende Wärme der Sauna, natürlich auf original finnische Art, wo es nur eine Regel gibt: Genießen!
Erlebnisse mit den Rentieren
Alle freuten sich heute auf einen Ausflug in die Umgebung von Kuusamo. Auf dem Programm stand ein Besuch bei den Prinzen der nordischen Wälder.
(Anmerk. des Verfassers: Die Könige der nordischen Wälder sind die Elche.)
Besuch bei der Palosaari Rentierfarm, mit Rentierfütterung und Schlittenfahrt.
Kurz vor Mittag wurden wir von Mika und Satu begrüßt und in 2 Gruppen aufgeteilt.
1. Gruppe gleich zur Rentierschlittenfahrt und Fütterung der Rentiere
2. Gruppe in die Kelohütte zum Infogespräch über die Rentierzucht in Finnland
Generell, und das wurde uns schon die ganze Woche über von den Einheimischen bestätigt, ist der Winter viel zu warm und es ist viel zuwenig Schnee. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind für die Rentiere und Huskies viel zu warm. Sie bewegen sich kaum und sind eher träge.
Satu ist Rentierzüchterin in der 6ten Generation.
Die Kelohütte, mit der vom Rauch des Feuers schwarz gefärbten Holzdecke, war vor 150 Jahren noch der einzig feste Wohnsitz im Winter, da die Vorfahren von Satu noch richtig mit den Rentierherden in den Sommermonaten durch Lappland zogen.
Auf Rentierfellen saßen wir in gemütlicher Runde um das wohlig warme Lagerfeuer. Aus den Kupferkesseln quoll der Dampf von Kaffee, Tee und Heißgetränken. Die Rentierwurst brutzelte auf dem Rost und während wir aßen und tranken erzählte Mika über das Leben der Rentierzüchter im Jahreslauf.
Zum Abschluss gab es selbstgebackene Waffeln nach Satu´s Großmutters Rezept.
Nach ca. 1 Stunde Gruppenwechsel.
Jetzt ging es für hinaus und auf die Schlitten. Die Einweisung in die Handhabung der Schlitten war sehr interessant und dauerte länger als die eigentliche Schlittenfahrt. Sie ging leider nur einmal ums Gehege herum und jeder dachte bei sich, so eine richtige Rentiertour durch die verschneiten Wälder wäre schon schön gewesen. Ruhig und gemächlich gingen die Tiere, sie entschieden wann und wie schnell. Als Schlittenführer hatte man wenig Einfluß auf die Tiere.
Sehnsüchtig wurden wir bereits von den kleinen Rentieren erwartet. Sie wussten, jetzt gibt’s „Schokolade“. Aber keine Milka- oder Lindttafeln, sondern Baumflechten. Der Pilz ist äußerst schmackhaft für die Rentiere und enthält lebenswichtige Vitamine.
Nachdem die Plastiktüten mit den Flechten verfüttert waren ging es gemeinsam in das alte Haus von Satu´s Großeltern, das heute ein kleines Museum beinhaltet und in dem man Souveniers und Rentierfleisch zu nicht überteuerten Preis kaufen konnte. Zumal die Produkte keine Kitschprodukte sind, sondern von hoher Qualität und selbstgemacht, wie zum Beispiel die Stiefelsocken im typisch finnischem Design.
Das „Alte Haus“ im typischen Farinrot überstand als eines der wenigen Häuser in Lappland den Rückzug der deutschen Truppen 1945, die hier aus Rache wegen Verrat verbrannte Erde zurück ließen.
Jetzt schnell noch alle auf die einzige Toilette, bevor die lange Heimreise angetreten wurde.
Ein kleiner Zwischenstopp noch am Supermarkt in Taivalkoski zur Besorgung lebensnotwendiger Flüssigkeiten und eventuell noch etwas zum Beißen.
Dann hieß es, Abendessen und den Abend genießen, oder früh ins Bett gehen, denn morgen stand ein langer Reisetag an.
In der Heimat des Weihnachtsmannes
Das Frühstück hatte ich deshalb schon mal um eine Viertelstunde vorverlegt, damit es nicht zu knapp wird.
Um kurz nach 8 stand der Bus bereit, der uns heute nach Rovaniemi bringen sollte.
Die Fahrt dorthin ließ Hoffnung keimen, auf Polarlichtsichtung am Abend. Es kam mitunter die Sonne durch und am Himmel zeigten sich blaue Flecken. Dann wieder dichter Schneefall mit einer Traumwinterlandschaft und ein paar Kilometer weiter dachte man, es ist Frühling. Die Temperaturen waren um die 0 Grad Celsius.
Santa Claus Village, weltbekannt. Das einst nur aus 2 Gebäuden bestehende „Dorf“ entwickelt sich von Jahr zu Jahr mehr zu einer eigenen Stadt. Man erschrickt immer wieder aufs Neue, wenn man die Entwicklung von Jahr zu Jahr verfolgen kann.
Das Bild das wir in den 2 Stunden bekamen, die wir im Weihnachtsdorf verbrachten, erzeugte bei einigen durchaus gemischte Gefühle und die Resonanz der Gäste war verhalten.
Zum einen bringt es viel Geld in die Gemeinde Rovaniemi, aber zum anderen geht damit leider auch der Flair und die Idylle eines Weihnachtsmannes verloren, der hoch droben im Norden, in den tief verschneiten Wäldern finnisch Lapplands mit seinen kleinen Helfern leben sollte.
Nachmittags stand noch ein Besuch im Arktikum an. Aber bis es soweit war, hatten wir noch etwas Freizeit, was Einige nutzten und in die Stadt gingen, oder sich im Restaurant des Arktikums den Kaffee mit Zimtschnecke oder ein Mittagessen schmecken ließen.
Auf der einstündigen Führung durch das Arktikum erfuhren wir viel über das Leben der Ureinwohner, über die Geschichte Finnlands und über die Arktis.
Und wenn wir schon in Natura keine Polarlichter sehen konnten, die konnten wir es auf jedenfall. Ganz bequem, im Warmen und sitzend zugleich. Und wir sahen herrliche Nordlichter.
Anschließend hatte jeder noch die Möglichkeit das Arktikum auf eigene Faust zu erkunden, bevor es dann wieder heimwärts nach Iso Syöte ging.
Das Highlight der Reise
Letzter Tag in Finnisch Lappland, das sollte das Highlight der Reise werden.
Die Schlittentour mit Huskies durch die einsamen Wälder, als Selbstfahrer natürlich.
3 Gruppen über den ganzen Tag verteilt.
Bis zur Abfahrt hatte jeder individuelle Freizeitgestaltung, was Manche nutzten und nochmal ins Hilltop Hotel, oben auf dem Berg, zu spazieren, oder in den nahegelegenen Nationalpark.
Das Wetter war wie immer, keine Sonne und dichter Nebel.
Die Huskies bei Finn Jann in Raappanansuo standen bereit und nach ausführlicher Einweisung zur Handhabung der Schlitten durch die deutsche Lara ging es auf eine ca. 10km lange Route durch die Wälder Finnlands
Man erlebte die Faszination der Wildnis auf eine ganz besondere Art und Weise. Entweder als Musher, wenn du deine Huskies selbst führtest, oder du hast dich entspannt auf dem Schlitten zurück gelehnt und die verträumte, märchenhafte Szenerie der stillen Wälder genossen.
Druchwegs strahlendes Lächeln im Gesicht der glücklichen Teilnehmer.
Einziger Wehmutstropfen war, die Hundeschlittentour war zu kurz. Jeder wollte gerne länger fahren. Ein Grund wieder zu kommen.
Noch einmal die Sauna genießen mit allen was passieren konnte. Ging man ins Freie um sich im Schnee zu wälzen, musste ein Stein zwischen Türrahmen und Türe gelegt werden. Vergaß man ihn, hatte man keine Chance mehr, auf normalen Weg zurück in die Sauna zu gelangen. Man hatte nur 2 Möglichkeiten. Entweder musste man nackt, wie man war, außen herum ins Hotel und durch die Anlage marschieren, bis man wieder unten an der Sauna war, oder man hatte Glück und die Damensauna nebenan war noch besetzt. Da war man allerdings auf die Gnade der Damen angewiesen, dass die einen nackten Mann durch ihre Sauna gehen ließen.
Alternativ hätte man sich vielleicht ein Rentierfell umhängen können, die draußen über den Bänken lagen. Ob das was genützt hätte, kann im Nachhinein nicht mehr geklärt werden.
Den letzten Abend verbrachten wir noch lange gemütlich zusammen im Hotelrestaurant Bistoria bei guten und lustigen Gesprächen.
Schee war´s
In der Nacht hatte es noch einmal kräftig geschneit und der Winter kehrte zurück.
Die Stunde des Abschieds rückte immer näher.
Frühmorgens weckte uns wieder einmal der Radlader, der den Schnee vom riesigen Parkplatz für die heutigen Skitouristen weg räumte.
Der Abschied fiel uns allen schwer, als wir aus dem Fenster unseres Zimmers auf die weiße Winterpracht schauten.
Noch einmal das gute Frühstück, dann warf man den Zimmerschlüssel in den Schlüsselkasten, stieg in den Bus, blickte noch einmal zurück, während der Bus durch das tiefverschneite finnische Winterwunderland Richtung Kuusamo fuhr.
Am Flughafen herrschte dichtes Gedränge, sowohl für ankommende, als auch abfliegende Gäste. Unser Flieger kam sehr frühzeitig aus Prag, was gut für uns war.
Der Check In erfolgte früher wie geplant, das Boarding ging auch relativ zügig, nur eine Person wurde noch vermisst, aber nach einigen Minuten kam auch sie.
Dann hob der Flieger ab, Finnland lag unter einem riesigem Wolkenmeer, das sich erst auflöste, als wir schon fast in Dresden landeten. Vom Gefrierpunkt zu nahezu zweistelligen frühlingshaften Temperaturen und Sonne pur.
Ja, die Sonne hatten wir die ganze Woche vermisst, keine Sterne und keine Polarlichter und trotzdem ein wunderbares Erlebnis das finnische Winterwunderland in Lappland.
Ein herzliches Kiitos meiner "Blauen-Gruppe" (blau wegen unserer Kofferbänder), die diese erlebnisreiche Reise mit ihrer Freundlichkeit, ihrer Harmonie und ihrem Humor deutlich verschönerte und hoffe den ein oder anderen auf irgendeiner Reise wieder zu begegnen zu können.
Ein großer Dank auch dem gesamten Eberhardt-Team für die Organisation der unvergesslichen Reise.
Näkemiin, euer Michael