Reisebericht: Rundreise Frankreich – Schlösser & Gärten der Loire

23.05. – 31.05.2015, 9 Tage im Tal der Loire: Reims – Paris – Chartres – Blois – Tours – Azay–le–Rideau – Villandry – Amboise – Chenonceau – Cheverny – Chambord – Fontainebleau – Metz


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Die Touraine, der Garten Frankreichs. Eine der schönsten Regionen Frankreichs konnten wir im Mai besichtigen, während der Blütezeit der Rosen. Überall schmücken die Blumen die typischen Dörfer und machen diese Reise zu einem wahrhaften sinnlichen Erlebnis
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Anreise über Reims und Paris


Unsere Reise fängt am frühen Morgen in Dresden an. Um 14:00 Uhr ist es soweit: Die Gruppe ist vollzählig mit insgesamt 32 Reisegästen. Das Ziel des Tages: die Krönungsstadt der französischen Könige, Reims. Die Kathedrale lädt zu einem Besuch ein und die Kirchenfester von Marc Chagall bezaubern die Zuschauer im Abendlicht. Nach dem ersten Eindruck der Stadt, ist es jetzt Zeit zum Hotel zu fahren. Am nächsten Tag, nach einem kurzen Stadtrundgang durch die Altstadt von Reims, fahren wir fort in Richtung Paris für unsere Stadtrundfahrt mit unserem örtlichem Reiseleiter, Michael Schramm. Mit seiner Art, die historische Geschichte und Geschichten zu erzählen, schafft er eine lockere und gute Stimmung und erobert so die Herzen aller Gäste. Mit ihm lernen wir unglaublich viel über Paris, über die französischen Könige und bekommen die Statue von Maria von Medici in der Jardins die Luxembourg zu sehen, das erste Beispiel von Photoshop. Vom Louvre zur Opéra Garnier über der Arc de Triomphe und der Kathedrale von Notre Dame de Paris ist alles dabei. Am Fuße des Eiffelturms, das Wahrzeichen der Stadt, endet unsere Tour und es bleibt vor dem Abendessen auf dem berühmten Champs Elysées noch genügend Freizeit um in Paris zu bummeln.

Chartres und Blois

Wir verlassen Paris bei leichtem Nieseln - das Zeichen dafür, dass es Zeit ist, weiter nach Westen zu ziehen. Dank des Feiertags ist der Verkehr auf der périphérique sehr flüssig und wir brauchen nur wenig Zeit um nach Chartres zu gelangen - eigentlich sehr ungewöhnlich, wie es die Rückreise später beweisen wird. -. Nach Reims und Paris bekommen wir dort eine dritte Notre-Dame zusehen: die Kathedrale Notre Dame de Chartres. Mit vielen Details wird uns die Geschichte dieses besonderen Ortes näher gebracht. Übrigens, welcher Turm ist der älteste, der Linke oder der Rechte? Leider bekommen wir aber wegen Bauarbeiten das berühmte Labyrinth der Kathedrale, eine der wenig erhaltenen in Frankreich, nicht zu sehen. Vielleicht ein anderes Mal. Am Nachmittag erhellt sich das Wetter und ermöglicht so eine sehr schöne Kutschfahrt durch die hübsche Stadt Blois bevor wir das Königsschloss besichtigen. Das erste Schloss der Reise, aber noch lange nicht das letzte. Als komplexes Bauwerk aus insgesamt vier Schlössern bestehend und Zeuge entscheidender historischer Ereignisse, ist dieses Schloss ein richtiger Höhepunkt und der Ort unserer ersten Begegnung mit einem König, der uns unsere ganze Reise begleiten wird: Franz I. Am Abend erreichen wir unser Standorthotel im Herzen von Tours, die Hauptstadt der Touraine.

Villandry – Azay le Rideau und Tours


Mit drei Besichtigungen ist unser heutiges Programm gut gefüllt. Wir fangen den Tag mit den Gärten von Villandry an. Wenn man sich nur einen einzigen Garten in der Region anschauen will, dann sollte es dieser sein. Es ist nicht nur ein Garten, sondern es sind neun Gärten am gleichen Ort. Natürlich bekommen wir von Michael ausführliche Informationen über den berühmtesten aller Gärten von Villandry: „les jardins de l'amour", die Gärten der Liebe. Mit viel Humor erklärt er uns die Bedeutung von den unterschiedlichen Formen und Farben die wir in dem Garten zu sehen bekommen. Bevor wir anschließend weiter fahren, bekommen wir noch genügend Zeit, umselbstständig durch die Gärten zu spazieren. Unser zweites Ziel heute war das Renaissanceschloss Villandry. Leider war wegen Bauarbeiten die Fassade des Wasserschlosses nicht zu sehen, dafür haben wir aber Zugang zu dem beeindruckenden Dachboden bekommen. Azay le Rideau war kein königliches Schloss, sondern das Schloss, das sich ein Finanzmann von Franz I. mit dem Geld des Staates bauen lassen hat. Die gleiche Geschichte werden wir auch in Chenonceau hören: die Besitzer der beiden Schlösser waren nämlich Bekannte. Hier wird uns auch das Konzept der Königszimmer erklärt: In jedem nicht königlichem Schloss ist ein solches Zimmer vorhanden und dient zum Empfang des Königs falls er sich entschied, den Schlossherren zu empfangen oder sich in der Region aufzuhalten. Nach einer Mittagspause in Azay le Rideau fahren wir nach Tours zurück, um einen zweistündigen Stadtrundgang zu machen, der am Tour Charlemagne endet - einem Turm der ehemaligen Basilika Saint Martin. Als Abschluss bekommt auch jeder eine Spezialität aus der Region zu kosten: Biscuits mit poire tapée und caramel au beurre salé.

Amboise und Abendessen in Chissay


Bei einem schönen und sonnigen Nachmittag beginnt unser halbtägiger Ausflug in Amboise und Umgebung. In Amboise stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: entweder das Schloss von Amboise mit Michael oder der Clos Lucé mit mir. Vom ursprünglichen königlichen Schloss ist nicht mehr viel erhalten geblieben. Immerhin hat das Schloss aber seine Kavaliertürme behalten. Diese Türme haben nämlich die Besonderheit keine Treppen und ein sehr hohes Gewölbe zu haben, um deswegen auch mit Pferden zugänglich zu sein. In der Kapelle ist auch das vermutete Grab von Leonardo Da Vinci zu sehen. Der berühmte Italiener hat nämlich die drei letzten Jahre seines Lebens in Frankreich verbracht und zwar im Schlösschen Le Clos Lucé auf der anderen Seite von Amboise. Das Clos Lucé präsentiert heute zahlreiche Modelle, die nach den Skizzen des Künstlers und Ingenieurs gebaut worden sind. Schon im 16. Jahrhundert hat Da Vinci den Panzer oder den Fallschirm erfunden! Am Abend erwartet uns ein 4-Gang-Menü in einem Schlossrestaurant: das Chateau de Chissay.

Chenonceau und Le Père Auguste


Der heutige Tag beginnt ganz entspannt mit einer Bootsfahrt auf der Cher bis zum Schloss Chenonceau. Da der Pegel sehr niedrig war und das Schiff an einigen Stellen nicht fahren konnte, durften wir auch die Besonderheiten der Schifffahrt in solchen Umständen erleben. Hoffentlich hat auch keiner beim Fahren unter den Bögen des Schlosses seine Wunschäußerung vergessen. Nach einer interessanten Stunde, die uns sehr schöne Eindrücke auf das Schloss Chenonceau gebracht hat und ein paar historische Informationen von Michael, legt das Boot bei der Anlegestelle wieder an. Bevor es zum Schloss weiter geht, bleibt uns noch Zeit übrig, um einen kleinen landestypischen Apéritif an dem Ufer des Chers zu genießen. Erbeeren aus der Touraine, rillons, zwei Sorten Käse (Sainte Maure de Touraine und Tomme de Touraine au Vouvray) und genauso zwei Weinsorten (Chinon und Touraine Sauvignon) sind dabei. Danach sind wir alle bereit für eine Besichtigung des „Chateau des Dames", dem sogenannten Damenschloss. Ob es Katherine Briconnet, Diana von Poitiers, Katharina von Medici oder Louise de Lorraine ist, jede dieser Frauen hat im Schloss ihre Spuren hinterlassen. Bei dem sonnigen Tag ist ein Spaziergang in den Gärten und besonders im Gemüse- und Rosengarten sehr angenehm. Nur wenige Kilometer vom Ort Chenonceaux entfernt, befindet sich unserer nächster Ziel: Le Père Auguste, ein kleines Weingut. Nach einer Führung der Keller mit dem Besitzer kosten wir verschiedene seiner Weine. Da hat er auch an was zu essen gedacht: Ziegenkäse und hausgemachte Rillettes. Un délice!

Von Cheverny nach Paris


Wir verlassen heute Tours und begeben uns auf dem Weg nach Paris. Auf der Strecke besichtigen wir noch zwei wichtige Schlösser: Cheverny, eines der einzigen Schlösser im klassischen Stil in der Region. Seit seiner Bauzeit ist es immer im Besitz der gleicher Familie geblieben, die das Schloss auch noch bis heute bewohnt. Interessant an dem Schloss sind, neben seiner Inneneinrichtung, die Hundemeute von ca. 100 Hunden für die Hetzjagd und der Bezug zu Tim und Struppi. Für das Schloss Moulinsart hat sich Hergé nämlich von Cheverny inspirieren lassen. Das zweite Schloss des Tages ist Chambord. Mit seinen 440 Zimmern, 77 Treppen und 282 Feuerplätzen ist es ein Ort der Maßlosigkeit und des realisierteren Traums vom König Franz I. Durch die berühmte Doppelwendeltreppe, die man Leonardo Da Vinci zuschreibt, erreichen wir die unterschiedlichen Säle des Schlosses, die uns Michael zeigen will. Danach haben wir noch Freizeit für das Mittagessen. Auf dem Rückweg nach Paris erleben wir zum ersten Mal auf unserer Reise,den leider berühmten Stau auf der périphérique um Paris. Das gehört auch zur Frankreich. Bei der Porte d'Italie verabschiedet sich Michael von uns und wir fahren dann weiter nach Nogent sur Marne für die Nacht.

Fontainebleau und Metz


Heute besichtigen wir das Achte und Letzte Schloss der Reise: Fontainebleau. Dieses Schloss ist eine Zusammenfassung der Architektur vom 12. bis 19. Jahrhundert und dadurch auch die Zusammenfassung von der ganzen Schlösser, die wir während der Reise gesehen haben. Da es 800 Jahre lang bewohnt und geändert wurde, ist er ein absolutes Muss bei einer Schlösserreise. Ausnahmsweise war heute auch die Gemäldegalerie geöffnet - dies verdanken wir dem Kunstgeschichtefestival, das genau an dem Wochenende stattgefunden hat. Zweieinhalb Stunden waren nicht zu kurz, um durch die prachtvoll geschmückten und möblierten Zimmer zu spazieren und sich ein letztes Mal mit der besonderen Atmosphäre der Schlösser zu imprägnieren. Am Spätnachmittag erreichen wir die letzte Etappe unserer Reise: Metz, die Hauptstadt Lothringens. Mit einem zweistündig orientierten Spaziergang konnten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Auge bekommen: den Bahnhof und das Neustadtviertel, die Kathedrale Saint Etienne - die Kathedrale mit der größten Fensterfläche Frankreichs und Europas -, das ehemalige Stadttor Porte des Allemands und den Fluss Seille wo einst der gruselige Graoully ertrunken ist. Zum Abschluss des Tages und der Reise bekamen wir ein lothringisches Essen und ein Glas Mirabellenschnaps.
Noch einmal vielen Dank an alle für die gute Laune, die Pünktlichkeit und diese schöne Reise. Genauso, vielen Dank an Jens, unseren Busfahrer, dass er alles so gut gemeistert hat. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder und wünsche Ihnen bis dahin alles Gute.

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