Reisebericht: Rundreise Frankreich – Schlösser & Gärten der Loire

29.04. – 05.05.2018, 7 Tage Rundreise an der Loire in Frankreich: Paris – Chartres – Blois – Tours – Amboise – Chenonceau – Chambord


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Eine Reise in das französische Tal der Könige
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Anreise

An einem kalten Samstagmorgen um 6 Uhr begann unsere Reise. Von unserem Startpunkt Dresden aus fuhren wir vorbei an den Städten Chemnitz, Gera, Jena, Pfungstadt und Grünstadt in Richtung Frankreich. Gegen Nachmittag um 16 Uhr fuhren wir über die Grenze von Deutschland nach Frankreich und es hieß: Bienvenue en France! Am Ende des Tages hatten wir unser Ziel, die schöne Stadt Reims, erreicht, die wir am nächsten Tag besichtigten. Denn in dieser Krönungsstadt anzuhalten ohne sich das Zentrum anzusehen, ist einfach undenkbar.
Am Sonntag kurz nach dem Frühstück erkundeten wir die schönsten Ecken der Stadt Reims, wie die Kathedrale, den Königsplatz oder den Forumplatz und seine schönen Häuser aus dem Mittelalter und der Renaissance. Anschließend verbrachten wir den Nachmittag in Paris, wo wir auf die letzten Gäste, die Fluggäste, und Michael Schramm, den örtlichen Reiseleiter, stießen. Bei der Stadtrundfahrt erzählte er uns viele interessantes über Paris und seine Geschichte sowie über die Sitten der Franzosen. Den Tag ließen wir in einem typisch französischen Restaurant ausklingen mit einem leckeren Boeuf Bourguignon.

Der erste Eindruck des Loiretals

Am Morgen verließen wir Paris mit Michael. Unser erstes Ziel war die Stadt Chartres, besonders für seine Kathedrale und ihre Kirchenfenster bekannt. In der Kirche gibt es Kirchenfenster aus dem 12. Jahrhundert mit einer strahlend blauen Farbe, die „bleu de Chartres" (blau aus Chartres) genannt wird. Nach einem kurzen Aufenthalt in Chartres fuhren wir weiter ins sogenannte „französische Tal der Könige", das Loiretal. Im 15. Und 16. Jahrhundert lebten die französischen Könige meist im Loiretal anstatt in Paris, da es dort sicherer war. Aus dieser Zeit stammen unzählige Burgen und Schlösser.
Die Stadt Blois wo wir unseren nächsten Halt einlegten, ist ein sehr gutes Bespiel dafür. Das Schloss zeigt es ganz gut: Es ist nicht nur ein Schloss, sondern sogar vier Schlösser in einem! Die Entwicklungen der Architektur durch die Epochen hindurch sind ganz deutlich zu sehen mit einem aus dem Mittelalter stammenden „Salle des états généraux", dem Saal von Ludwig XII, der den Übergang zwischen Spätgothik und Frührenaissance zeigt, dem Saal von Franz I., der die erste Renaissance zeigt, und dem Saal von Gaston d'Orléans, der ein Beispiel des französischen Klassizismus ist. Nach einer Kutschenfahrt in der Stadt besichtigten wir das Schloss. Die Innenräume sind zwar im 19. Jahrhundert restauriert worden, der Geist von Katharina von Medici ist aber trotzdem überall zu spüren. Im Schloss hat sie sich nämlich aufgehalten und ist sogar auch dort gestorben.Am Abend fuhren wir weiter bis nach Tours, dem Standort unseres Hotels für den gesamten Aufenthalt im Loiretal.

Villandry und Amboise

Den Höhepunkt der Reise bildeten die ganzen Schlösser. Aber nicht nur die Schlösser sind interessant, sondern auch die Gärten und Städte. Einige von ihnen erkundigten wir am vierten Tag unseres Programms. Das Schloss Villandry ist besonders für seine Renaissancegärten berühmt. Malerisch um das Schloss herum angelegt, gibt es in Wirklichkeit nicht nur einen Garten, sondern sieben Gärten: Der Ziergarten, den Wald, den Wassergarten, den Sonnengarten, das Labyrinth, den Kräutergarten oder den „Jardin des Simples" und zuletzt den Gemüsegarten. Am Nachmittag liefen wir durch Tours mit Michael. Als mittelgroße Provinzstadt ist Tours eine wichtige Studentenstadt und verfügt über eine schöne Altstadt mit zahlreichen Kirchen. In einer von ihnen ist sogar der heilige Martin begraben!
Um jedem Gast auch die Möglichkeit zu geben, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, war der Vormittag des nächsten Tages frei, bevor es am frühen Nachmittag zum königlichen Ort Amboise ging. Amboise ist ein ganz besonderer Ort, denn zusätzlich zu dem königlichen Schloss gibt es noch das Anwesen, in dem Leonardo da Vinci die drei letzten Jahre seines Lebens verbracht hat: Das Clos Lucé. Das Grab des großen Mannes ist allerdings im Schloss. Nach einer Besichtigung von Amboise und die der gewünschten Sehenswürdigkeiten, dem Schloss für die einen, Clos Lucé für die anderen und beides für den ein oder anderen, fuhren wir ein paar Minuten bis zu unserem Restaurant, la cave aux fouées. Das Restaurant ist für die Gegend ganz typisch, es ist nämlich ein Höhlenrestaurant. Die Spezialität des Hauses ist die „fouée", ein kleines Brötchen das im Holzofen gebacken wird und noch warm mit Rillettes gefüllt gegessen wird. Guten Appetit !

Chenonceau und Weinverkostung

Das berühmte Damenschloss gehört auch zu den Schlössern, die wir während der Reise besichtigen. Allerdings lernten wir dieses vorerst vom Wasser aus kennen. Bei einer Bootsfahrt auf dem Cher fuhren wir unter der Brücke des Schlosses hindurch. Danach ging es in das Schloss mit Erklärung einiger Räume durch Michael. Hier erfährt man sehr viel über die Rivalität zwischen Katharina von Medici, die Frau Henrichs II. und Diana von Poitiers, die Mätresse des Königs. Ursprünglich gehörte das Schloss Diana, bevor Katharina von Medici es ihr wegnahm nach dem Tod von Heinrich II.
Auf der Fahrt zum Schloss haben wir Weinberge zu sehen bekommen: Diese gehören zwar dem Besitzer des Schlosses Chenonceau, werden aber vom Winzer aus dem Nachbarort gepachtet. Und genau bei dieser Winzerfamilie wurden wir am Nachmittag erwartet: Die Cave du Père Auguste. Seit ihre Gründung 1875 ist der Betrieb immer noch in der gleichen Familie und die junge Generation wird gerade ausgebildet, um in den nächsten Jahren den Betrieb übernehmen zu können. Dort haben wir sechs verschiedene, sehr köstliche Weine verkostet und hatten dazu leckere Rillettes sowie Ziegenkäse. Santé !

Cheverny und Chambord

Mit Koffer, denn wir verlassen heute schon das Loiretal Richtung Paris, fuhren wir zum kleinen malerischen Ort von Cheverny. Dort befindet sich ein sehr schönes klassizistisches Schloss, von der Familie Hurault de la Vibraye erbaut. Das Schloss ist immer noch in derselben Familie. Bei der Besichtigung bekamen wir sehr schön eingerichtete Zimmer zu sehen. Im Park befindet sich noch ein Highlight des Schlosses sowie der Hundezwinger. Es leben ca. 100 Jagdhunde darin und diese werden ab und zu bei Hetzjagden eingesetzt. Die Tim und Struppi Fans werden auch erkennen, dass Hergé sich von Cheverny für das Schloss von Moulinsart inspirieren lassen hat. Nach der Besichtigung von Cheverny besichtigten wir anschließend das Schloss Chambord.
Chambord ist das größte aller Schlösser der Loire und zählt über 300 Zimmer. Es ist einfach gewaltig! Hier begegneten wir wieder Franz I. und lernten Moritz von Sachsen kennen. Er war ein unehelicher Sohn des sächsischen Kurfürsts August der Starke und war Feldmarschall des französischen Königs Ludwig der 15. Unseren Besuch von Chambord beendeten wir mit einem kleinen Picknick mit regionalen und überregionalen Spezialitäten. Am Abend übernachteten wir in Fontainebleau unweit vom Schloss.Fontainebleau,

Metz und Rückreise

Fontainebleau war das letzte Schloss unserer Reise. Das Schloss ist eine richtige Zusammenfassung der ganzen französischen Geschichte. Es wurde nämlich zwischen dem 12. und dem 19. Jahrhundert erbaut, umgebaut und erweitert und viele der Könige, von denen wir im Loiretal hörten, haben sich auch im Schloss Fontainebleau aufgehalten. Die drei Söhne von Katharina von Medici sind sogar dort geboren. Kurz nach Mittag ging die Reise weiter Richtung Metz mit einem anderen Bus als unserem Rundreisebus, denn unglücklicherweise wurde dieser in der Nacht von einem Auto angefahren und beschädigt. In Metz wartete zum Glück dann der Zwillingsbus unseres Rundreisebusses für die Rückfahrt am nächsten Tag.
Den letzten Abend ließen wir mit einem kleinen Spaziergang im abendlichen Metz ausklingen.
Ich hoffe Sie sind alle gut nach Hause gekommen und die Reise in eine der schönsten Ecken Frankreichs hat Ihnen gefallen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und vielleicht sieht man sich wieder bei einer anderen Frankreichreise!
Mit sonnigen Grüßen (auch von Michael),
Ihre Sophie
PS: Der Transport von Bernd´s Bus lief gut und beide sind gut in Chemnitz angekommen.

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