Reisebericht: Rundreise Frankreich – Schlösser & Gärten der Loire

20.07. – 28.07.2019, 9 Tage im Tal der Loire: Reims – Paris – Chartres – Blois – Tours – Azay–le–Rideau – Villandry – Amboise – Chenonceau – Cheverny – Chambord – Fontainebleau – Metz


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Von Dresden über Reims nach Paris oder direkt ab Paris acht wunderschöne, zum großen Teil an der Loire liegende, Schlösser besuchen und das Leben an der Loire genießen....
Ein Reisebericht von
Alexandra Jordan

1. Tag, Samstag, 20. Juli 2019


Früh um 07:10 Uhr startete unsere Busfahrt ab Chemnitz mit unseren ersten beiden Busgästen. In Eisenach stieg unser Chefbusfahrer Valerian ein und wir fuhren bei bestem Wetter bis zu unserer ersten Pause in Reinhardshain in Mittelhessen. Unsere Mittagspause legten wir auf den Autohof in Grünstadt, denn hier stieg ein weiterer Gast zu. So war unsere vorläufige Busgruppe komplett und wir fuhren mit regelmäßigen Pausen durch Lothringen, vorbei an Metz und Nancy, bis in die Champagne nach Reims, wo wir etwas außerhalb der Stadt unsere Hotelzimmer bezogen und nach einer Erfrischungspause (sowie ersten wichtigen Einkäufen, für die glücklicherweise Zeit war) gemeinsam auf der Terrasse unseren Apéritif tranken und gemeinsam zu Abend aßen. Zum Abschluss dieses ersten Anreisetages tranken wir ein Glas Champagner...

2. Tag, Sonntag, 21. Juli 2019


Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir schon recht früh nach Reims, um in aller Ruhe vor allem die Kathedrale besichtigen zu können. Die Stadt war ruhig und so konnten wir bei unserer Anfahrt diese sonntägliche Ruhe aufnehmen. Beim Aussteigen fiel die Größe der Kathedrale sofort ins Auge, wir nahmen die Apsis der Kathedrale, den daneben gelegenen Bischofspalast (Palais de Tau) mit einem sehr schön angelegten Garten und beim Gang bis zur Vorderseite die Andrew Carnegie-Bibliothek genauer in Augenschein. Wir hatten ausreichend Zeit die Kathedrale in aller Ruhe zu besuchen und zu besichtigen, die Informationen über die Geschichte der Kathedrale, die links und rechts an den Wänden aufgehängt sind, zu lesen (hier geht es nicht zuletzt um die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach den verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts) und die wunderschönen Kirchenfenster, darunter auch die Chagall-Fenster in der Apsis und die jüngeren, moderneren Fenster des Glaskünstlers Imi Knoebel zu bestaunen.
Am Rand des Vorplatzes der Kathedrale ist eine schöne Reiterstatue der jungen Jeanne d'Arc aufgestellt.
Auch danach war noch Zeit genug, um ein wenig mehr von Reims zu sehen. Über den mit einer Statue von Ludwig dem XV. geschmückten "Königlichen Platz" (Place Royale) gingen wir zunächst weiter bis zum Forumsplatz, an dem noch Reste des Unterbaus des römischen Forums zu sehen sind, weiter bis vor das prächtige Rathaus und noch weiter an den Markthallen, den Halles du Boulingrin, vorbei, am Marstor vorbei, bis wir in einem kleinen Café Pause machten, bevor wir von der von dem Architekten André Narjoux entworfenen Fontaine Subé (dem Subé-Brunnen) wieder zurück zum Bus gingen.
Ganz nach Plan fuhren wir von der Kathedrale aus um 11:00 Uhr weiter nach Paris zum Bastille-Platz. Hier trafen nach und nach unsere Fluggäste ein, verstauten mit Hilfe von Valerian ihr Gepäck im Bus und machten es sich schon einmal im Bus bequem. Auf dem Bastille-Platz, wie auch an vielen anderen Orten in Paris zeigen die größeren Bauarbeiten, dass Paris sich auf die Olympischen Spiele 2024 vorbereitet.
Wir fuhren durch einen Teil des Marais-Viertels, in dem aus früherer Zeit viele Adelspaläste (ganz in der Nähe zum früheren Königsschloss, dem Louvre) stehen. Vorbei am königlichen Vogeser Platz, vorbei am Hôtel de Sully ging es weiter in die Rue de Rivoli, dann weiter an der abgesperrten Kathedrale Notre-Dame vorbei ins Quartier Latin, dem lateinischen Viertel, in dem im 13. Jahrhundert die Universität gegründet worden ist. Wir kreuzen den Boulevard St. Germain und sehen eine Statue von Robert de Sorbon, dem Gründer der gleichnamigen Universität
Wir sehen den Sainte Geneviève-Hügel - Geneviève hat im 5. Jahrhundert Paris vor den Hunnen gerettet -, das Panthéon, fahren am Luxembourg-Garten vorbei bis zum Bd. St. Michel, auf dem früher die Studentenunruhen stattgefunden haben.
Wir sehen Reste der römischen Thermen, fahren wieder an den Ufern der Seine entlang - einige Bouquinisten haben ihre Verkaufskisten geöffnet - , fahren wieder am Louvre vorbei, über die Rue de Rivoli - auf der rechten Seite schöne Arkadengänge, dann auf die Ave. de l'Opéra mit einem ersten Blick auf die Garnier-Oper, dann über die Champs Elysées bis zum Arc de Triomphe, in die Ave. Marceau, wo viele Botschaften ihre Sitze haben. Gegen 16:00 Uhr machen wir ganz in der Nähe der Place de la Concorde eine Pause, um vier weitere Gäste willkommen zu heißen, die mit einem ganz besonderen Taxihelden bis zum Bus befördert wurden. Nach einer Pause, in der wir uns zum Beispiel ausgiebig mit dem Obelisken auf dem Concorde-Platz beschäftigen können, fahren wir weiter, vorbei am Montparnasse-Turm, dem höchsten Büroturm von Paris, weiter am Grand Palais vorbei und später dann am mit insgesamt 12 kg Blattgold verzierten Invalidendom vorbei, unter dessen Kuppel Napoléon Bonaparte ruht. Auf der rechten Seite ragt - wieder einmal - der Eiffelturm in die Höhe.
Eine kleine (Foto)Pause mit Ausstieg und eine kleine Frage: Wer bzw. was wiegt mehr? Triumphbogen oder Eiffelturm? Wissen Sie es noch?
Durch die Ave. Suffren, am Eiffelturm und dem Quai Branly-Museum sowie an der glänzenden und leuchtenden russisch-orthodoxen Kirche vorbei fahren wir nun weiter über die Rue Royale bis zur Madeleine-Kirche, die an einen antiken Tempel erinnert.
Von hier aus wieder in Richtung Grands Magasins (Warenhäuser) und Opéra Garnier, wir finden schon nach der zweiten Umdrehung einen Parkplatz und haben individuell Zeit, ein wenig spazieren zu gehen, in Richtung Opéra Garnier oder shoppen zu gehen in einem der großen Kaufhäuser bzw. ganz oben von der Terrasse der Galéries Lafayette einen entspannen Blick auf und über Paris zu werfen, bevor wir im Restaurant „Les Noces de Jeannette" ganz in der Nähe gemeinsam zu Abend essen und dann unsere Zimmer im Hotel nahe der Porte d'Italie beziehen.

3. Tag, Montag, 22. Juli 2019


Nach einem appetitlichen Frühstück vom Buffet starten wir mit unserem Gepäck im Bus Richtung Chartres. Wir wollen die berühmte Kathedrale besichtigen und je nach Lust und Laune danach auch noch einen Spaziergang an der Eure entlang oder durch Chartres machen.
Kurz vor Orléans machen wir eine Kaffeepause. Wir sind in Richtung Süden unterwegs... Immer wieder fliegen Flugzeuge über unsere Köpfe hinweg. Es gibt drei wichtige Flughäfen in Paris: Paris Charles de Gaulle, Paris-Orly und den Flughafen Paris Le Bourget (hier landete Charles Lindbergh 1927 nach seinem erfolgreichen Flug über den Atlantik).
Südlich vom Stadtzentrum von Paris und nur wenige Kilometer vom Flughafen Paris-Orly entfernt, liegt der Großmarkt Rungis, von dem aus täglich große Mengen hochwertiger und frischer Lebensmittel weitertransportiert werden.
Wir fahren an einer TGV-Strecke vorbei. Von Paris nach Bordeaux braucht man mit dem TGV 2,25 Stunden. Unsere Fahrstrecke führt durch das Essonne-Tal. Die Essonne ist ein Zufluß der Loire...
Kurz vor 10:00 Uhr kommen wir in Chartres an. Chartres ist eines der wichtigen Pilgerzentren auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Wir denken auch an die Normannenüberfälle im 8. und 9. Jahrhundert. In Chartres wird ein Stück des Gewandes Marias als Reliquie gehütet, das sie bei der Geburt von Jesus getragen hat. Diese wichtige Reliquie führte zum Bau der Kirche in Chartres. Der Bau dauerte ungefähr 30 Jahre. Die schönen Fenster stammen aus dem 12. Jahrhundert und sind berühmt für ihr Blau. Die Spitzen der Kathedrale sind 112 und 107 m hoch. Heinrich der IV. wurde hier gekrönt. Das ebenfalls berühmte Labyrinth auf dem Boden der Kirche ist erhalten. Hier bestand die Möglichkeit, die Pilgerfahrt nach Jerusalem durch das Labyrinth hindurch auf eine besondere Art und Weise zu erleben.
Nach unserem Besuch in Chartres fahren wir über Orléans weiter nach Blois.
Stichwort Orléans: Die französische Nationalheldin Johanna von Orléans/Jeanne d'Arc wurde 1412 in Domrémy in Lothringen geboren. Sie wird zur Retterin Frankreichs. Ist sie, so wie sie es sagt, von Gott gesandt, um Frankreich zu retten? Sie wird geprüft, sie erkennt König Karl den VII., sie erzählt ihm Dinge aus seinem Leben, die sie nicht wissen könnte, wäre sie nicht von Gott gesandt. Am 8. Mai 1429 erfolgt am Morgen erfolgreich ein Angriff auf die sechs Bastionen der Engländer. Eine Wende im 100jährigen Krieg wird eingeleitet. Karl VII. wird in Reims gekrönt und gesalbt.
Johanna wird an die Engländer ausgeliefert. Der Prozess gegen sie findet im Rouen statt, wo sie nach dem Schuldspruch auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt und ihre Asche in die Seine gestreut wird. Es sollte nichts von ihr übrigbleiben.Erst Franz I. wird seinen Herrschaftssitz wieder endgültig nach Paris verlegen.Wir kommen in Blois an. Zunächst unternehmen wir vom beeindruckenden Schlosshof aus bei schönstem Sonnenschein eine Kutschfahrt mit Nout und Tador, zwei Percheron-Pferden, die den Wagen geduldig und schwungvoll ziehen. Im sanften Takt der klappernden Hufe fahren wir bis zur Loire, über sie hinweg auf die andere Seite des Flusses, so dass wir das Schloss und den Ort wie ein Panoramabild noch besser sehen können. Auch die „wilde" Loire zeigt uns auf der Kutschfahrt ihr vielgestaltiges Gesicht, geprägt durch Bereiche mit höherem und niedrigerem Wasserstand und eine üppige grüne Vegetation im Fluss; außerdem sehen wir Kormorane.
Der bekannte Architekt Jacques Ange Gabriel hat die historische Brücke bauen lassen, die die Deutschen im 2. Weltkrieg gesprengt haben. Die Kathedrale St. Louis wurde Anfang des 18. Jh. gebaut.
Nach unserer Rückkehr zum Schloss erklärt Michael uns zunächst die vier Teile der Fassade. Der Feuersalamander ist ein Symbol von Franz I.Die Fassaden, die den heute gepflasterten Ehrenhof umgeben, spiegeln Baustile vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert wider: der Flügel von Gaston d'Orléans, der Flügel von Franz I. (mit herrschaftlichen Räumen im Erdgeschoß sowie im 1. und im 2. Obergeschoss), der 30 x 20 m lange Ständesaal, die Galerie Karls VIII., die Kapelle St. Calais, der Flügel Ludwigs des XII.; separat steht der Foix-Turm.
Das Schloss beherbergt neben den Hinweisen auf die wichtigen Protagonisten der französischen Geschichte eine große Zahl wertvoller Möbelstücke und Kunstgegenstände.
Im 19. Jahrhundert fand die erste umfängliche Restaurierung des Schlosses statt.
Am späten Nachmittag fahren wir weiter nach Tours, vorbei an Chaumont auf der andern Loire-Seite. Wir sehen auf der Fahrt zum Hotel die Anbaugebiete für die Vouvray- und Chenon Blanc-Weine. Letzteren gibt es auch in einer moussierenden Variante. Schließlich fahren wir über die Loire Richtung Tours. Der Fluss ist flach, wir sehen viele Sandbänke.
Nach Ankunft im Hotel haben wir etwas Zeit, uns zu erfrischen, bevor wir zu Fuß an dem am Ende des 19. Jahrhunderts gebauten schönen Bahnhof von Tours vorbei zu Fuß in das nur einige Minuten vom Hotel entfernte Restaurant zum Abendessen gehen.

4. Tag, Dienstag, 23.07.2019


Das Wappen von Tours (zu römischer Zeit ‚Caesarodunum') zeigt 3 Türme für den keltischen Stamm der Turonen, der hier an der Loire lebte und 3 Lilien, die anzeigen, dass es eine Königsstadt war.
Am Morgen fahren wir zunächst nach Villandry und gehen nach dem Eintritt sofort weiter zu einer höher gelegenen Terrasse, von wo aus wir einen sehr schönen Blick auf die noch frischen Beete des Schlossgartens haben. Alle Beete sind mit Buchsbaum umgeben. Das Besondere an Villandry ist, dass hier Gemüse, vor allem verschiedenste Kohlsorten, in dekorativen Mustern gepflanzt werden. Die ebenfalls gesetzten Rosen sind sehr sensibel und zeigen, ob etwas mit der Erde nicht in Ordnung ist, so dass im Bedarfsfall früh genug eingegriffen werden kann. Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Sommer werden hier die Beete frisch bepflanzt. Als Gäste können wir genießen und uns womöglich auch inspirieren lassen für die Bepflanzung unserer heimischen Gärten.Am späten Vormittag fahren wir weiter nach Azay-Le-Rideau, einem sehr reizvollen Ort.
Hier wollte der hohe königliche Finanzbeamte Gilles Berthelot seinen Wohlstand durch ein Schloss für die Außenwelt noch sichtbarer werden lassen. 1511 kaufte er das Anwesen. 1513 wurde es unter Ludwig XII. zu einer Burgvogtei. Der Besitzer Gilles Berthelot stieg auf und wurde schließlich zu einem der Schatzmeister des Königreiches. Außerdem war er Bürgermeister von Tours.
Später konnten das Schloss und die Gartenanlagen noch vergrößert und verschönert werden.
Nach militärischen Niederlagen Franz I. wurde allerdings das finanzkräftige Großbürgertum dezimiert. Auch Gilles Berthelot war hiervon betroffen; er fürchtete um sein Leben und floh in Richtung Osten nach Metz, wo er 1529 starb. Er konnte Azay-Le-Rideau nicht vollenden.
Franz I. übereignete Azay-Le-Rideau Antoine Raffin, der an seiner Seite gekämpft hatte.
Später, zur Mitte des 17. Jh., ging das Schloss in die Hände der Familie Vassé über, die weitere bauliche Veränderungen vornahm.
Ab Ende des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Schloss der adeligen Familie Biencourt, die das Schloss weiter baulich veränderte.
Während des Krieges 1870/1871 besetzten die Preußen das Schloss.
1905 kaufte es der französische Staat. Eine vielfältige Geschichte.
Das Schloss ist sehr reizvoll an zwei Hauptarmen des Indre gelegen und durch zusätzlich ausgehobene Wassergräben wird der Eindruck eines „Wasserschlosses" noch verstärkt. Darüber hinaus ist es ausgesprochen ansprechend und interessant möbliert.Wir fahren zurück nach Tours ins Hotel, haben Zeit, uns frisch zu machen und starten danach bei großer Hitze zum ersten Teil unseres Stadtrundgangs, der im Wesentlichen den Besuch der Kathedrale Saint-Gatien umfasst.
Eine erste Kirche wurde an der Stelle der heutigen Kathedrale ab dem 4. Jahrhundert gebaut und bereits im ausgehenden 6. Jahrhundert durch einen Nachfolgerbau ersetzt, der seinerseits im 12. Jahrhundert auch wieder ersetzt werden musste... So konnte im 13. Jahrhundert mit dem Bau des heutigen Gebäudes begonnen werden. Bis zum 16. Jahrhundert gab es viele bauliche Veränderungen. Die Türme waren Anfang des 16. Jahrhunderts baulich vollendet.
Die Kathedrale wurde auf einer leichten Anhöhe gebaut, um sie vor Hochwasser der Loire zu schützen.
Es gab mindestens fünf zeitlich aufeinanderfolgende Bauabschnitte, bis die Kathedrale vollendet war. Wir sehen ein hohes lichtdurchflutetes Gebäude mit wunderschönen Fenstern und wertvollen Gemälden.
Von hier aus ist es nicht mehr sehr weit zur Loire, an deren Ufern man möglicherweise Erfrischung findet.
Am Abend treffen wir uns wieder in unserem Lieblingsrestaurant zum Essen.

5. Tag, Mittwoch, 24.07.2019


Nach dem Frühstück starten wir am Vormittag vom Hotel aus zu unserem zweiten Teil des Stadtrundgangs. Wir gehen über die Rue Nationale, die zwischen dem Justizpalast und dem Hôtel de Ville liegt. Hier fährt auch eine elektrische Tram. Wir biegen links in das historische Zentrum ab, wo wir in engeren Straßen und Gassen viele Fachwerkhäuser sehen, die zum Teil mit sehr auffälligen Holzschnitzereien versehen sind. Besonders hervorzuheben ist hier die Place Plumereau, die ringsherum von Fachwerkhäusern umstanden ist. Abends ist hier auch ein beliebter Studenten-Treffpunkt. Wir gehen weiter zur Sankt Martin-Basilika, die im 19. Jahrhundert von Victor Laloux entworfen wurde und in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts fertiggestellt wurde. In der Krypta befindet sich das Grab des heiligen Martin. Die Kuppel des Gebäudes ist 51 m hoch. Auf ihrer Spitze befindet sich eine Figur des Heiligen Martin, der die Stadt segnet.
Nach der Besichtigung der Basilika gehen wir zu den Markthallen von Tours - die es seit 1866 gibt - , und in denen exquisite Köstlichkeiten aus der Region angeboten werden: Pilze, Fleisch- und Wurstwaren, Geflügel, Pasteten, sehr viele unterschiedliche Käsesorten, Weine der Region, Fisch, Obst und Gemüse, exotische Gewürze, Brot, Kuchen und andere Gebäckspezialitäten; das alles auf sehr appetitliche Weise dargeboten.
Nach unserer Mittagspause fahren wir zum königlichen Schloss nach Amboise, das hoch oben über der Loire liegt. Es hat eine 12,60 m lange Fassade. Der Name geht auf die ursprünglichen Besitzer des Schlosses, die Familie Ambatium (15. Jahrhundert) zurück.
Unweit davon, fast nebenan, befindet sich das Herrenhaus Clos Lucé, in dem Leonardo da Vinci auf Einladung König Franz I. die letzten drei Jahre seines Lebens von 1516 bis 1519 verbrachte. Im Herrenhaus Clos Lucé sind nach Originalentwürfen von IBM gefertigte Maschinen Leonardo da Vincis zu besichtigen. Im parkähnlichen großen Garten erleben die Besucher durch einen feinen „musealen" Aufbau, wie genau Leonardo da Vinci die Natur beobachtet und aus dem Zusammenwirken einzelner Elemente zu einem Ganzen Schlüsse zog, die ihm auch beim Bau seiner Maschinen halfen.
„Die Bewegung ist die Ursache allen Lebens" (Leonardo da Vinci).
Nach dem heißen Tag freuen wir uns auf unser Abendessen, das wir in einem wunderbar kühlen großen Kellergewölbe einnehmen.

6. Tag, Donnerstag, 25.07.2019


Nach unserem Frühstück fahren wir nach Chisseaux, von wo aus wir bei allerschönstem Wetter zu einer gemächlichen Bootsfahrt über den Cher starten, mit Kapitän Claude und Assistentin Anna. An den Ufern wächst üppiges Grün und auch im Cher sehen wir viele Wasserpflanzen. Es ist entspannend und anregend zugleich, eine Stunde so „über" das Wasser zu gleiten. Im Anschluss daran besuchen wir das sogenannte Damenschloss Chenonceau. Schloss Chenonceau belegt mit ca. 800.000 Besuchern pro Jahr Rang 2 der Besucherhitliste nach Schloss Chambord. Es ist über den Fluss Cher gebaut.
Kleine Randbemerkung: im Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der sogenannten freien Zone Frankreichs und dem von deutschen Truppen besetzten Gebiet quer durch das Gebäude. Der Haupteingang stand auf besetztem Gebiet und die gegenüberliegende Seite führte in das freie Frankreich... Dieser Fluchtweg wurde nicht selten genutzt....
Nach dem Besuch des „Damenschlosses" fahren wir zum Abschluss unseres heutigen Tages nach Civray, zum Weingut „Le Père Auguste". Es ist angenehm, in den kühlen Gewölben interessante Informationen zur Weinherstellung zu erhalten. Im Anschluss findet in einem gemütlichen Rahmen mit einigen leckeren Häppchen eine ausführliche Weinprobe statt. Am Abend fahren wir zurück nach Tours.

7. Tag, Freitag, 26.07.2019


Nach dem Frühstück starten wir in Richtung Cheverny.
Schloss Cheverny wurde im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts im klassizistischen Barockstil errichtet, für den Grafen Henri Hurault. Noch heute wird das Schloss von seinen Nachfahren bewohnt; insbesondere die Familienfotos aus den letzten Jahrzehnten und die damit verbundene Geschichte können immer wieder unser Interesse wecken.
Die Familie hat ihr Schloss 1922 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die weitläufigen botanischen Gärten laden zum entspannenden Spaziergang ein.
Sehr bekannt ist das Schloss auch für seine große Hundemeute (über 80 Jagdhunde), die regelmäßig öffentlich gefüttert wird.
Wir fahren weiter zum wohl berühmtesten und größten aller Loire-Schlösser: Chambord. Vermutlich ist es auch dasjenige mit den meisten Türmen, Türmchen und Kaminen. Es wurde unter Franz I. gebaut. Wir sehen unzählige Räume, Schlafgemächer und repräsentative Hallen. Außerdem eine große Ausstellung über die Entstehung des Schlosses, symbolträchtige Details und, nicht zuletzt, die berühmte doppelläufige Wendeltreppe, auf der Personen gleichzeitig die Treppe hinauf- oder hinabsteigen können, ohne sich zu begegnen.
Vom Dach des Schlosses hat man einen weiten Blick in das Umland. Der Bau dieses Schlosses war wohl das aufwendigste Projekt des französischen Königs Franz I.
Am späten Nachmittag fahren wir weiter in unser Schloss, pardon: Hotel, nach Fontainebleau Ury....

8. Tag, Samstag, 27.07.2019


Nach dem Frühstück fahren wir mit unseren Busreisenden und einigen Flugreisenden nach Fontainebleau, um dort das prächtige Schloss zu besichtigen. Auch hier haben die Architekten und Künstler, die Franz I. beauftragt hat, ein überwältigendes Ergebnis erzielt. Das Schloss ist so interessant, groß und vielschichtig, dass wir kaum Zeit haben, noch einen Blick auf die Gartenanlagen zu werfen. Berühmt ist die hufeisenförmige Treppe, durch die ehemals der offizielle Einlass erfolgte.
Unter Franz I. anstelle einer früheren Burganlage begonnen, wurde es unter Heinrich IV., Ludwig XIII. und Ludwig XIV. weiter ausgebaut.
Im 20. Jahrhundert war es von 1949 bis 1966 NATO-Hauptquartier der Allied Forces Central Europe.
Von hier aus fahren wir mit dem Bus weiter nach Metz, wo wir am Abend vor dem Essen noch Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt haben und auch die wunderschöne Kathedrale von Metz besuchen.

9. Tag, Sonntag, 28.07.2019


Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Busfahrer Valerian weiter bis nach Deutschland. Einige Pausen liegen noch auf unserem Weg, am Nachmittag erreichen wir Chemnitz. Vielen Dank und auf Wiedersehen!

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