Reisebericht: Rundreise Frankreich – Schlösser & Gärten der Loire

08.09. – 14.09.2019, 7 Tage Rundreise an der Loire in Frankreich: Paris – Chartres – Blois – Tours – Amboise – Chenonceau – Chambord


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Phantastische Schlösser in einer wunderschönen Lage an der Loire werden von meisterhaft angelegten Gärten eingerahmt. Die Renaissance Frankreichs erinnert an Italien und das ganze gekrönt mit dem "Savoir vivre" der heutigen Zeit.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Anreise nach Reims

Schnell haben wir uns alle gefunden und die letzten 3 Reisegäste nehmen wir am frühen Nachmittag auf. Wir freuen uns auf die schöne Reise an die Loire. Das Wetter verspricht gut zu werden, was allerdings heute nicht unbedingt der Fall ist. Es schüttet wie aus Eimern nachdem wir die Grenze zu Frankreich überfahren haben. Aber bald schon klart der Himmel auf und als wir uns endlich am Abend der Stadt Reims nähern ist es sogar richtig warm. Wir beziehen unsere Zimmer im Novotel am Rande von Reims. Für eine Stadtbesichtigung ist es leider ein wenig spät. So bereiten wir uns auf das Abendessen vor und danach gehen alle müde zu Bett.

2.Tag: Flug bzw. Fahrt nach Paris – Stadtrundfahrt

Am Morgen nach dem Frühstück fahren wir zeitig in die Innenstadt von Reims, denn wir wollen uns die Kathedrale vor dem sonntäglichen Gottesdienst anschauen. Wir finden auch einen guten Parkplatz für unseren Bus hinter der Kathedrale "Notre Dame" von Reims, welches das wichtigste Bauwerk dieser Stadt ist. Fast alles was wir sehen werden ist in den 20er-30er Jahren des 20.Jahrhunderts wieder aufgebaut und restauriert worden. Deshalb kommt im ganzen Stadtbild dem Art Deco-Stil eine besondere Bedeutung zu. Wir verlassen unseren Bus und begeben uns sofort hinein in diesen prächtigen Bau mit seinen stattlichen Maßen von ca.130 m in der Länge. Sofort werden wir von dem Licht eingefangen, welches ja auch ein Merkmal dieser gotischen Bauwerke ist. Die Kathedrale von Reims war die Krönungskirche der Französischen Könige vom 12. bis zum 19. Jahrhundert die obendrein noch gesalbt wurden. Erst mit Napoléon endete diese Tradition, der sich in Paris zum Kaiser krönen liess. Aber Paris kommt später. Jetzt widmen wir uns dem Innenraum von der Kathedrale von Reims. Besonders sind die Kirchenfenster hervorzuheben. Die großen Rosettenfenster und natürlich auch die Fenster von Marc Chagall beeindrucken. Hier wurde auch anlässlich des Besuchs Konrad Adenauers in Frankreich bei Charles de Gaulle am 08.Juli 1962 eine Friedensmesse abgehalten. Beide Staatsmänner setzten sich für den Frieden zwischen den einstigen Kriegsgegnern ein. Eine große Bedeutung hat Reims für beide Staaten, denn hier in Reims wurde die bedingungslose Kapitulation Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg 1945 unterschrieben. Auch ohne diese Ereignisse ist die Kathedrale  Notre Dame beeindruckend. Langsam beginnt der Gottesdienst und wir verlassen die Kathedrale. Anschließend kommen wir vorbei am ehemaligen Bischofspalast "Palais du Tau", wo die einstigen Könige die Nacht vor der Krönung verbrachten. Heute befindet sich hier ein Museum. Nicht weit von der Kathedrale steht die Bibliothek "Andrew Carnegy" die in den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts im Art Deco Stil erbaut wurde. In der Nähe am "Place Royale" grüßt Ludwig XV. in der Mitte. Jetzt ist es aber an der Zeit Reims in Richtung Paris zu verlassen. Wir kommen am dem Ort des römischen Versammlungsplatzes, dem Forum, vorbei und ebenso am prächtigen "Hotel de Ville" dem Rathaus von Reims. Vorbei fahren wir an den Markhallen die heute am Sonntag geschlossen sind und an der alten Stadtmauer mit dem gallo-römischen Triumphbogen. Jetzt wartet Paris und der Rest der Gruppe auf uns und wir beeilen uns pünktlich am Place de la Bastille anzukommen. Hier an diesem Platz begann 1789 mit dem Sturm auf die Bastille die französische Revolution. Wir sind pünktlich aber als wir ankommen bemerken wir eine große Baustelle. Paris ist immer für eine Überraschung gut und manche mag man nicht, so wie diese. Außerdem ist ein Straßenmarkt und kein Platz für unseren Bus. Wo sind unsere Fluggäste? Wir versuchen mit einigen Telefonaten das herrschende Chaos zu klären. Die örtliche Reiseleiterin Katrin hilft fleißig mit, die Gäste zu finden, was uns irgendwann dann tatsächlich gelingt und wir unsere Stadtrundfahrt mit etwas  Verspätung beginnen können. Vorbei geht es in die Innenstadt an der kürzlich in Flammen aufgegangenen Kathedrale Notre Dame vorbei. Die Fassade steht - aber der Rest ist ein Jammer. Immer noch ist die berühmte Kathedrale einsturzgefährdet. Es wurde ein Gesetzt verabschiedet, dass dieses Bauwerk bis 1924 zu den Olympischen Sommerspielen wieder hergestellt sein soll. Nur darüber wie sie aussehen soll müssen sich die Franzosen noch einigen. Wir fahren in Richtung Osten und erfahren auch etwas über die Mietpreise von Paris, die wesentlich höher sind als in den deutschen Großstädten. Wir nähern uns dem Louvre, der in dem ehemaligen Königsresidenz untergebracht ist. Es ist ein international berühmtes Kunstmuseum mit ca. 10 Mio. Besuchern jährlich. Eins der wohl berühmtesten ausgestellten Werke ist die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci. Andreas unser Fahrer parkt den Bus in dem Parkhaus unter dem Louve und wir fahren über Rolltreppen nach oben. Oben befinden wir uns im Innenhof und können auf die Glaspyramide blicken, die auf Veranlassung von Francois Mitterand hier von Ieoh Ming Peiang konzipiert wurde und heute den Eingang des Louvre bildet. Von hier blickt man entlang der großen Ost-West-Achse die östlich des Louvre beginnt und in Richtung Westen durch die Tuillerien, über den Place de la Concorde, dem Champs-Elisée bis in den Stadtteil La Défense führt. Wir fahren weiter vorbei am Grand Palais und Petit Palais und machen noch einen kleinen Spaziergang am Invalidendom in dem sich das Grab Napoleons befindet. Weiter geht es dann nach Osten zu einem Fotostopp in Richtung Eifelturm und dann fahren wir über die "Gran Boulevards" in das Geschäftszentrum mit seinen Einkaufsmöglichkeiten und den großen Kaufhäusern. Hier an der Galerie Lafayette endet unsere Stadtrundfahrt die uns einen kleinen Eindruck dieser berühmten Metropole gab. Wir haben die Möglichkeit auf der Terrasse der Galerie Lafayette einen kleinen Teil von Paris von oben zu betrachten. Dann fahren wir mit unserem Bus zu einem Parkplatz an der Börse um zu unserem Restaurant ein Stückchen zu Fuss zu laufen. Hier in diesem Pariser Traditionslokal beenden wir den Tag bei einem schmackhaften Abendessen mit Musikbegleitung, eine Chansonette mit Akkordeon. Nach diesem langen Tag müssen wir noch in unser Hotel was für morgen verkehrsgünstig an der Peripherie von Paris liegt. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten bei der Zimmervergabe finden dann doch endlich alle ihre verdiente Nachtruhe um für den kommenden Tag Energie zu schöpfen.

3.Tag: Kathedrale Chartres – Königsschloss Blois – Kutschfahrt

Früh geht es heute los. Wir treffen heute morgen unseren örtlichen Reiseleiter Michael, der uns die Schlösser der Loire erklären und nahebringen wird. Er begrüßt uns vor dem Hotel und nach der Aufregung von gestern Abend sind denn alle doch ausgeschlafen und ausgeruht und genießen ein gutes Frühstück. Verhältnismäßig schnell kommen wir aus Paris hinaus, was nicht so selbstverständlich ist, denn heute sind die französischen Ferien beendet und außerdem ist Montag. Alles will irgendwohin. Michael erzählt noch ein wenig über das Leben in Paris, lebt er doch als gebürtiger Kölner schon eine Weile hier. Er erzählt einiges über Frankreich und über unsere kommende Tour an die Loire. Auch gibt er eine Einführung in unser erstes Reiseziel, die Stadt Chartres mit ihrer berühmten Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Nach einem Brand Ende des 12.Jahrhunderts wurde sie in nur 25 Jahren wieder aufgebaut und ist seitdem erhalten. Sie erlitt seitdem keine Schäden durch Religionskriege und die französische Revolution. So können wir heute an der Westfassade Steinmetzarbeiten aus der Romanik und der Frühgotik bewundern. Auch die unterschiedlichen Türme (romanischer Stil und spätgotischer flamboyant-Stil) bilden einen interessanten Kontrast. Der Inneraum wird geprägt durch 176 Bleiglasfenster, die biblische Szenen und das Alltagsleben des 13.Jahrhunderts abbilden. Auch die Fensterrosetten sind beeindruckend. Am Fussboden befindet sich ein Labyrinth auf dem sich wohl früher Pilger auf den Knien rutschend die Windungen entlang bewegten. Man könnte sich in den Bildern und Details verlieren, wären da nicht noch andere Ziele am heutigen Tag. Nach einem kleinen Bummel in der angrenzenden Altstadt, den einige machen, fahren wir zu unserem ersten Königsschloss, dem Schloß Blois. Der Parkplatz für unseren Bus ist nicht direkt davor und so legen wir einige Meter zu Fuß zurück zum Schloßeingang über dem Ludwig XII. grüßt, der diesen Flügel des Schlosses Ende des 15.Jahrhunderts erbauen liess. Hier fahren unsere bestellten Kutschen ab und wir bewundern die großen starken Pferde die unsere beiden Kutschen ziehen. Wir steigen ein und die Fahrt geht los:
erst durch diesen Stadtteil der begüterten Familien und später überqueren wir die Loire über eine Brücke aus dem 18. Jahrhundert die eine ältere Brücke ersetzte. Hier wurden im schon im Mittelalter Zölle erhoben. Über diese Brücke gelangen wir in den damaligen Stadtteil der ärmeren Leute, was man gleich an der Bausubstanz merkt. Ein klein wenig ist es heute noch so. Aber idyllisch sind die Gassen und alten Häuser. Nach dieser Kutschfahrt bedanken wir uns bei unseren Kutscherinnen und beginnen unsere Besichtigung dieses Schlosses, welches die Hauptresidenz der Könige bis zum Ende des 16.Jahrhunderts war. Neben dem Portal befindet sich der älteste Teil des Schlosses aus dem Mittelalter. Wir beschränken uns mit unserer Innenbesichtigung auf den Flügel den Franz I. zu Beginn des 16.Jh. errichten ließ. Wir bewundern die Fassade mit ihrer französischen Struktur und den italienischen Renaissanceelementen. Der Treppenturm zieht dabei besonders die Aufmerksamkeit auf sich. Wir steigen diese Wendeltreppe empor und erfahren anschließend etwas über Franz I. aus dem Hause Valois und seine Zeit. Auch können wir einige Wohnräume anschauen. Das Zimmer in dem Katharina von Medici gestorben sein soll befindet sich ebenfalls hier. Den Flügel von Ludwig XII. im spätgotischen Stil mit italienischen Elementen sehen wir von außen. Für den Anfang reichen uns diese Informationen, ist es doch gar nicht so einfach durch die Ahnenreihen der französischen Könige in Gedanken zu laufen. Aber einfach nur die schöne Architektur und Ornamentik zu sehen ist schon ein Genuß für die Sinne. Im Anschluß an diesen angefüllten Tag sind wir froh unser Hotel in Tours zu beziehen, welches ruhig in einer Seitenstraße im Zentrum liegt. Zu unserem Abendessen laufen wir zu unserem nicht weit entfernt gelegenen Restaurant. Das Abendessen schmeckt nach diesem ersten Tag an der Loire besonders gut und wir sind gespannt auf den nächsten Tag.

4.Tag: Villandry – Azay le Rideau – Tours

Wir morgen nach dem Frühstück fahren wir ein wenig zu unserem ersten Ziel des Tages, dem Schloß Villandry. Dieses Schloß wurde von einem Finanzminister unter Franz I.erbaut und dann von einer Familie im 18.Jahrhundert umgebaut. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts kaufte ein Joachim Carvallo dieses Schloß und das Besondere daran ist die Bewohnbarkeit mit dem Komfort des beginnenden 20. Jahrhunderts. Heute ist sein Urenkel der Besitzer. Alle Räume sind liebevoll restauriert, ausgestattet und zeigen das Leben der Familie in Bildern. Fast als wären sie noch hier. Das Besondere dieses Schlosses ist der wirklich typische Renaissancegarten mit seinen Gemüsebeeten, die geometrisch angelegt sind. Von einigen Räumen des Schlosses hat man einen wunderbaren Blick auf die verschiedenen Gartenteile. Dazu der Blumenschmuck in den Räumlichkeiten. Diejenigen in der Gruppe die sich für die Schloßbesichtigung entscheiden gehen bis zu den oberen Räumen, von denen der Blick auf die Anlage am besten ist. Fast bleibt keine Zeit mehr um im Garten zu spazieren. Anschließend fahren wir nach Azay-le-Rideau, ebenfalls ein Schloß mit einer wunderschönen Renaissance-Architektur. Auch hier können wir die Räume besichtigen. Im "Großen Saal" werden wir durch eine neuzeitliche Installation überrascht, die das Dekor der Renaissance interpretiert und durch Spiel mit der Neugierde des Betrachters die Exponate sprechen lässt. Eine gelungene Darbietung in den historischen Räumen mit übergroßen Figuren und Fasane auf einer großen Tafel. Wir gehen weiter durch Räume mit kostbaren Wandbehängen. Die Bedeutung des Wohnens in der Renaissance wird einem beim Betrachten des kostbaren Mobiliars klar. Besonders dem Bett kommt eine besondere Bedeutung zu, denn es hatte etwas  mit dem Prestige des Besitzers zu tun. Nur die kostbarsten Stoffe wurden verwendet. Entspannen können wir bei einem Rundgang um das Schloss. Durch die Anlage und Architektur des Gartens wird das Schloß immer wieder in die Szenerei integriert und sei es durch das Spiegelbild im nahen Teich. Wunderschön liegt es in der Sonne. Wir haben wirklich ein großes Glück mit dem Wetter. Es ist heute sommerlich warm und besonder die Fotografen unter uns sind zufrieden damit. Manch einem ist es fast schon zu heiß. Im nebenan liegenden Örtchen können wir noch eine Kleinigkeit zu Mittag essen bevor es zurück geht nach Tours. Dort haben wir eine halbe Stunde Zeit zum erfrischen und dann starten wir zu unserem kleinen Stadtrundgang. Wir gehen vorbei am imposanten Bahnhof von Tours, diesem geschäftigen Städtchen an der Loire mit seiner bürgerlichen Tradition. Unser erstes Ziel ist die Kathedrale "St.Gatien" von Tours, welche vom 13. bis zum 16.Jahrhundert errichtet wurde. Im Nebengebäude ist das Museum der Schönen Künste untergebracht und im Museumshof steht eine alles überragende Zeder. Dann aber geht es in die Kathedrale und wir betrachten das gotische Portal. Überraschend hell ist es im Inneren. Farbige teilweise moderne Fenster bilden einen spannenden Kontrast zu dem gotischen Gewölbe. Überrascht werden wir mit einer Serie klassischer Musikstücke, gespielt auf einer gigantischen schön klingenden Orgel. Besser kann die Stimmung nicht sein. Beschwingt durch diese Besichtigung gehen wir weiter in Richtung "Place Plumereau". Hier in diesem Viertel mit vielen Kneipen und Restaurants wird ein gutes Beispiel einer gekonnten Restaurierung der gotischen und Renaissance-Fassaden der alten Häuser gezeigt. Mit der Zeit hat sich hier ein Künstlerviertel entwickelt und es gibt an vielen Ecken Zeugen dieser Kunst- und Kulturszene. Hier fühlen sich Kreative, Studenten und eine politisch engagierte Jugend wohl - wir übrigens auch. Der "Tour de Charlemagne" ein Rest einer ersten Kirche zu Ehren des Heiligen Martin und die im 19.Jahrhundert erbaute neue Basilika St. Martin runden das Bild ab. Von hier kann jeder individuell wieder ins Hotel zurück oder sich noch auf ein Gläschen niederlassen. Am Abend treffen wir uns wieder in unserem Restaurant welches zu unserem Hotel gehört.  

5.Tag: Freizeit – Amboise – Felsenkeller–Restaurant

Heute können wir uns zum Frühstück etwas mehr Zeit lassen, denn wir haben Zeit, den heutigen Vormittag nach Lust und Laune selber zu gestalten. Einige beschließen, sich die Markthalle oder den Blumenmarkt von Tours anzuschauen und andere möchten einen Blick in die Basilika vom heiligen Martin werfen. Am frühen Nachmittag fahren wir dann mit unserem Bus zu dem beeindruckenden Schloß Amboise welches hoch über dem Fluß thront. Einige entschließen sich zu einer Besichtigung des Schlosses, welches eines der geschichtsträchtigsten der Region ist. Es war Wohnstätte von Ludwig XI., Geburts- und Sterbeort von Karl VIII. und Franz der I. und 10 Kinder von Katharina von Medici wuchsen hier auf. Es war auch Schauplatz der "Verschwörung von Amboise", einem Komplott der Hugenotten gegen Franz II. Die Leichen von 12 Verschwörern sollen an einem Balkon gebaumelt haben. Hier in diesem Schloß ist auch die Grabstätte des berühmten Genies Leonardo da Vinci, der hier im Ort von Franz I. eingeladen die letzten 3 Jahre lebte. Ein Teil unserer Gruppe entscheidet sich lieber seinen Wohnort dem Clos Lucé zu besuchen. Die anderen die beide Stätten besichtigen möchten kommen später nach. Hier im Clos Lucé ist der Andrang nicht ganz so groß. Ein einfacheres kleines Schlösschen wo Leonardo in Ruhe arbeiten und seinen Studien nachgehen konnte. Liebevoll mit Renaissance-Möbeln ausgestattet sind sein Wohnraum, sein Schlafzimmer und vor allem seine Werkstätten: sein dreiteiliges Atelier (das des Malers, des Bildhauers und des Zeichners), seine Bibliothek mit einer kleinen Sammlung von damals sicher kuriosen Dingen und seine Küche an deren Kamin er sich wohl des öfteren gewärmt haben soll. Im Kellergeschoß können wir zahlreiche seiner Erfindungen und Entwürfe nachvollziehen. Der Garten bildet eine Erlebniswerkstatt in grüner Kulisse. Da Vinci beobachtete die Natur und es gab sogar einen Gemüsegarten für seine gesunde Verpflegung, denn er war Vegetarier. Vieles lernen wir über den großen Geist und Künstler und man wird ehrfürchtig vor so viel Erfindergeist und Kreativität. Er beobachtete das Licht und fand wohl das "Geheimnis des Lichts vor seinem Tod" im Jahr 1519 in Amboise. An unserem Parkplatz steht eine Brunnen-Skulptur von Max Ernst, dem bekannten Maler des Surrealismus und des Dadaismus. Er lebte zeitweilig in Frankreich und wurde auch französischer Staatsbürger. Wir aber fahren zu unserem Abendessen in einen Felsenkeller, einem ehemaligen Steinbruch in der Nähe. Hier lassen wir uns das typische Abendessen schmecken und fahren dann satt und müde in unser Hotel.

6.Tag: Bootsfahrt auf dem Cher – Chenonceaux – Weinprobe

Heute steht eine schöne Bootsfahrt und das Wasserschloß von Chenonceau auf unserem Programm. Heute können wir uns beim Frühstück etwas Zeit lassen, denn wir starten eine halbe Stunde später. Wir fahren eine kleine Strecke und kommen an eine wahre "Schlösser-Autobahn", ein Schloßgrundstück am anderen. Schließlich erreichen wir das Flüsschen Cher, der eine Nebenfluss der Loire ist. Es ist heute morgen noch ein wenig bedeckt aber nach einiger Zeit verspricht die Sonne einen warmen Spätsommertag. Wir besteigen ein Boot zusammen mit einer weiteren deutschen Reisegruppe und unser Reiseleiter Michael mach die Erläuterung der Fahrt und des Flusses für alle. Langsam fahren wir auf dem Flüsschen dahin. Es ist eine ruhige Atmosphäre und es ist schon etwas Besonderes sich diesem sog. Wasserschloß vom Wasser zu nähern. Langsam kommt dieses Renaissance-Juwel näher und wir schaffen es unter der Brücke hindurchzufahren. Das Wasser auf dem Fluss zeigt interessante Spiegelungen zu dieser verhältnismäßig frühen Stunde. Schleusen sorgen dafür dass der Wasserstand im Flüsschen für kleinere Schiffe besonderer Bauweise ausreicht. Nach unserer Bootsfahrt folgt die Besichtigung der einzelnen Räume dieses hübschen Schlößchens, welches man auch das "Damenschloß" nennt, da sich ausschließlich Frauen dem Geschick des Schlosses annahmen. Erbaut wurde es nach den Plänen eines venezianischen Palazzos im 16.Jahrhundert. Später schenkte Heinrich II. das Schloß seiner Favoritin (Geliebten) Diana von Poitiers und nach seinem Tod übernahm das Schloß seine Witwe Katharina von Medici. Alle legten reichlich Hand an das Schloß und veranlassten bedeutende Veränderungen, wie den Bau über den Fluss Cher von Diana von Poitiers, oder die Verschönerung der Gärten von Katharina. Klein aber Fein passt als Beschreibung - und sehr weiblich. Nicht umsonst gefällt es vielen aus der Gruppe am besten von allen Schlössern. Nach der Besichtigung dieses Schlosses fahren wir zu einem lokalen Winzer, der uns einige von seinen Weinen kosten lässt, dazu gibt es "Rillette" eine Art Schmalzfleisch und den typischen Ziegenkäse der Region. Anschließend geht es in unser Hotel, denn morgen werden wir das Hotel in Tours verlassen um unseren letzten Tag an der Loire zu verbringen. Am Abend essen wir noch einmal in dem gewohnten Restaurant.

7.Tag: Cheverny – Chambord – Fontainebleau

Früh geht es heute wieder los, denn wir müssen heute unser Gepäck verladen und wir haben am heutigen Tag einiges vor. Rechtzeitig wollen wir im Schloss Cheverny sein. Es ist ein Schloß in Privatbesitz und bekannt für seine Hundemeute von 80 Vierbeinern einer besonderen Jagdhundrasse. Die Hetzjagd ist auch in Frankreich heute verboten, aber hier wird einmal im Jahr eine Ausnahme gemacht und es versammelt sich einige Prominenz, die diesem Zeitvertreib frönen. Das Schloß ist auch bekannt für seinen klassischen Stil, der ein Vorläufer des französischen Barockstils ist und nichts mit unserem Klassizismus zu tun hat. Auch befinden sich dort einige geschmackvoll eingerichtete ehemalige Wohnräume der Familie, in deren Besitz sich das Schloß immer noch befindet. Wir sehen uns die interessanten Räume an. Außer den Möbeln befinden sich auch noch andere interessante Einrichtungsgegenstände und Sammlungen in dem Schloß. Ein besonderer Raum ist das Gemach des Königs, falls er denn mal zu Besuch in das Schloß kam. Auch gewaltige Geweihe sind zu sehen. Danach haben wir noch Zeit einen Blick in den Zwinger der Hunde zu werfen und einen Spaziergang durch den Garten zu machen. Auch hier gibt es gewaltige Bäume und eine Orangerie. Schön blühen noch einige Blumen in diesem warmen Spätsommer. Dann aber fahren wir zu einem wirklichen Höhepunkt dieser Reise, dem Schloß Chambord. Auch dieses Schloß wurde von Franz I. erbaut und war ein Symbol der königlichen Macht. Es zählt zu den schönsten Bauwerken weltweit und birgt einige Höhepunkte, wie die doppelläufige Treppe, die wir auch ausprobieren und uns vor dem Hinaufsteigen in 2 Gruppen trennen. Es funktioniert: wir treffen uns im 1. Stockwerk wieder ohne uns gegenseitig gesehen zu haben. Es gibt die Prunkgemächer im 1. Stockwerk, einen wunderbaren "Heizaltar" (Ofen) aus einer Manufaktur in Dresden und das Dach mit Terrasse, welches einen Höhepunkt darstellt und abgehoben für sich steht. Hier wurden Feste gefeiert und man hat von hier einen Ausblick auf Türme und Giebel und den weitläufigen Garten. Bei Sonneneinstrahlung verändert sich noch einmal der Anblick. Dieses Bauwerk gehört heute zu den Weltkulturerben der UNESCO. Nach diesem visuellen Höhepunkt wartet auf die Gruppe eine kleine Überraschung. Die Reiseleiter und der Fahrer bereiten das sog. Eherhardt-Wow vor und schneiden Baguettebrote, Käse, Wurst und bereiten Schnittchen mit  Rilette vor. Denn Besichtigung macht hungrig und so sollte es am letzten Tag nicht sein. Dazu gibt es für jeden mindestens ein Gläschen Rotwein aus der Region und köstliche Kekse als Nachtisch. Wir verabschieden uns bei der Gelegenheit von Michael unserem örtlichen Reiseleiter und bringen ihn zum Bahnhof, von dem sein Zug nach Paris geht. Der Arme: in Paris wird gestreikt und er muss wahrscheinlich zu Fuss nachhause laufen. Wir fahren noch 2 Stündchen weiter bis zu unserem Hotel in Fontainebleau. Hier bekommen die Fluggäste ihre Bordkarten für die morgigen Tag und der Teil der Gruppe verbringt seine letzte Nacht in Frankreich

8.Tag: Fontainebleau – Fahrt nach Metz /bzw. Rückflug

Heute endet unser Besichtigungsprogramm mit dem berühmten Schloß Fontainebleau, auf dem zahlreiche französische Könige Einfluß nahmen. Erbaut wurde es von Francois I. als Renaissanceschloß aber im Laufe der Jahre wurde es und seine Gärten mehrfach verändert und erhielt sein heutiges Aussehen durch den Architekten Le Notre der auch Versailles erbaute.
Wir sind rechtzeitig vor Ort um Zeit zu sparen. Bevor wir das Schloß betreten und die Innenräume besichtigen können wir einen Blick auf die berühmte Treppe in Hufeisenform werfen. Wir besuchen dann mehrere Gemächer im ersten Stock. Es gibt eine wunderbare Renaissancegalerie von Francois I. in der gerade Filmaufnahmen gemacht werden. Der Ballsaal lässt uns rauschende Bälle vorstellen. Und der große Kamin erinnert an die Kälte die auch zeitweilig geherrscht haben muss, denn Zentralheizung kannte man noch nicht. Die Gemächer die für Napoleon eingerichtet wurden sind an Prunk kaum zu überbieten aber auch die anderen Räume sind übermächtig in ihrer Wirkung. Geradezu bescheiden wirken die Räume die für hohe Gäste hergerichtet wurden. Das Museum Napoleon zeigt Gemälde seiner beiden Frauen und Gegenstände die in seinem Besitz waren. Alle weiteren Räume zeigen eine Vielfalt an Dekorationen und Möbeln aus verschiedenen Epochen. Man weiss teilweise nicht wohin man blicken soll, so übermächtig wirken manche Interieurs. Besonderen Wert wurde auch auf die Deckengestaltung gelegt. Es bleibt noch Zeit, ein wenig den Außenbereich zu erkunden, dann allerdings müssen wir zurück zum Hotel um unsere Fluggäste zu verabschieden. Wir anderen fahren rechtzeitig los damit wir am Abend in Metz ankommen.
Die Fahrt dorthin verläuft reibungslos ohne Zwischenfälle und größere Staus und wir sind am frühen Abend in unserem Hotel in der Innenstadt. Da die Zeit vor dem Abendessen nicht mehr für einen Stadtrundgang reicht, machen wir aus, nach dem Abendessen zur Kathedrale zu laufen, was wir dann auch tun. Es ist Samstag Abend und entsprechend voll sind die Straßen. Man sitzt in den Restaurants und wartet auf sein Essen oder einfach nur bei einem Glas Wein. Aus einer Straße ertönt Musik. Vorbei am Place St.Louis der von Renaissancehäusern gesäumt wird, erreichen wir die Kathedrale St.Etienne, aus der gotischen Zeit. Sie ist prächtig angestrahlt und wir sehen den Turm als erstes aus einer Nachbarstraße. Noch ein fantastischer gotischer Bau auf dieser Reise. Auf unserem Rückweg ins Hotel ist immer noch viel los. In einer Straße spielt eine Band und es wird spontan getanzt. Man feiert in Frankreich, hier in Metz wahrscheinlich das Leben, hatte die Stadt im 20. Jahrhundert doch Einiges zu ertragen.
Dieser Abendrundgang war ein schöner Abschluß unserer Reise und wir fallen müde ins Bett.

9.Tag: Rückreise

Nach einem ordentlichen Frühstück geht es heute früh los, werden die ersten von uns doch schon in 2 Stunden ihr Ziel zum Weitertransport erreichen. Über die Autobahn geht es in Richtung Saarland, vorbei an Saarbrücken und weiter durch Rheinland-Pfalz und Hessen. Wir erreichen alle Haltepunkte pünktlich und auch die Transferfahrzeuge warten schon auf uns.
Eine ereignisreiche Woche findet heute ihren Schlußpunkt.
Ich bedanken uns bei Ihnen allen für Ihr Interesse und ihr kooperatives Verhalten und wünschen Ihnen noch viele schöne Reisen.
Ich hoffe meine Bilder gefallen Ihnen und Sie können damit Ihre sicher selber sehr zahlreich gemachten Bildern von den Schlössern ergänzen.
Alles Gute Ihnen und vielleicht bis irgenwann einmal wieder auf einer Eberhardt-Reise
Ihre Reiseleiterin Gina

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