Reisebericht: Rundreise Frankreich – Loire

24.06. – 01.07.2012, 8 Tage Rundreise durch Frankreich in Schlössern und Gärten der Loire mit Paris – Reims – Fontainebleau – Tours


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Wie Perlen an einer Schnur säumen Schlösser mit ihren wunderschönen Parks den längsten Fluss Frankreichs, die Loire, und ihre Nebenflüsse. Jahrhundertelang residierten hier Könige und Herzöge, spielten sich ergreifende Liebesgeschichten und Dramen ab, wurde regiert und gefeiert… Geblieben sind Meisterstücke der Bau- und Gartenkunst, die nur darauf warteten, von uns entdeckt zu werden.
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Sonntag: Von Dresden aus ging es heute quer durch Deutschland in die historisch bedeutsame Stadt Reims, in der der Frankenkönig Chlodwig I. Ende des 5. Jahrhunderts gekrönt wurde. Ihm folgten sehr viele französische Könige, die hier Krone und Zepter erhielten und mit dem heiligen Öl gesalbt wurden. Nach unserer Anreise erholten wir uns zunächst einmal in unserem schönen Hotel und wurden zum Abendessen mit feinster französischer Küche verwöhnt. Das Beste war der gefüllte und liebevoll dekorierte Crêpe, der uns zum Dessert kredenzt wurde!
Montag: Heute nun erkundeten wir die historische Innenstadt von Reims. Ein Höhepunkt dabei war natürlich die gewaltige Kathedrale Notre-Dame, die wir von allen Seiten ausgiebig bewundern konnten. Dieses Wunderwerk gotischer Architektur, das ein Exempel in der Baukunst Frankreichs statuierte, die herrlichen Steinmetzarbeiten und natürlich die überdimensionale Fensterrose, die farbigen Glasfenster und der gewaltige Innenraum beeindruckten jeden von uns und machten Appetit auf die Kathedralen von Paris und Chartres, die ja noch auf unserem Programm standen. Wir nahmen also Kurs auf Paris. Da wir gut durchkamen, hatten wir vor Beginn unserer Stadtrundfahrt Zeit für einen Bummel, ein Eis oder einen kleinen Mittagssnack im trendigen Bastille-Viertel. Auf unserer anschließenden Stadtrundfahrt machte uns unser patenter örtlicher Reiseleiter Michael mit den Sehenswürdigkeiten der französischen Metropole vertraut. Wir spazierten gemütlich durch den Jardin du Luxembourg und machten auch einen Fotostopp am Trocadero mit herrlichem Blick zum Eiffelturm. Schließlich nutzten wir noch unsere zweistündige Freizeit für eigene Erkundungen - einige statteten der Mona Lisa im Louvre einen Besuch ab, andere unternahmen einen Spaziergang auf die Ile de la Cité und besichtigten die Kathedrale Notre Dame. Zu guterletzt krönten wir unseren Tag in Paris mit einem guten Abendessen in einem sehr schönen, paristypischen Lokal direkt auf den Champs-Elysées. Danach schlenderten wir gemütlich auf der Prachtstraße, bevor wir uns auf den Weg in unser Hotel machten - es befand sich in Montreuil, einem Vorort von Paris.
Dienstag: Der heutige Tag führte uns in das Zielgebiet unserer Reise - ins Tal der Loire. Zunächst einmal nahm uns unser örtlicher Reiseleiter Michael in Empfang und wusste den Stau auf der Périphérique mit allerlei interessanten Informationen über das Alltagsleben in Frankreich auf nette Weise zu verkürzen. Schließlich erreichten wir Chartres und besichtigten gemeinsam die imposante Kathedrale. Es blieb auch noch genügend Zeit, dass jeder durch die hübschen kleinen Straßen von Chartres bummeln konnte, bevor wir weiterfuhren nach Blois. Unterwegs machten wir Mittagspause an einem sehr hübschen Ort, an dem sich sogar eine historische Windmühle befindet. Das gefiel uns sehr! In Blois angekommen, tauschten wir unseren Bus gegen zwei Pferdekutschen ein, die uns erst durch das Städtchen Blois und dann bis vor das berühnte Renaissanceschloss fuhren. Michael begleitete uns durch die schönen Räume des Schlosses und brachte uns auf unterhaltsame Weise ein gutes Stück französischer Geschichte nahe. Das hat allen sehr gut gefallen! Voller Eindrücke machten wir uns auf den Weg in die Stadt Tours, die für die nun folgenden Tage unsere zweite Heimat wurde.
Mittwoch: Nach einem guten Frühstück begaben wir uns heute auf Michaels Anregung hin zu recht früher Stunde zunächst nach Villandry. Gute Idee, denn so hatten wir den wunderschönen Garten ganz für uns!!! Staunend betrachteten wir die geometrisch angelegten Pflanzungen, die im Gegensatz zu den uns bekannten Garten- und Parkanlagen hauptsächlich aus Gemüse bestehen! Kohlköpfe in allen möglichen Farben, Möhren, Kräuter, aber auch niedriges Spalierobst und exakt geschnittene kleine Buchsbaum-Einfassungen bilden hier ein beeindruckendes Ensemble, das wir gern und ausgiebig durchwanderten. Das Wasserschloss Azay-le-Rideau war unser nächstes Fahrtziel. Wir stellten fest, dass hier wirklich kein Schloss wie das andere ist - jedes der Loireschlösser ist tatsächlich etwas ganz Besonderes und erzählt lebhaft Geschichten und Anekdoten aus dem Leben seiner Erbauer und Besitzer. Michael hat uns diese auf charmante und und kompetente Art nahegebracht. Wieder zurück in Tours, unternahmen wir nach einer kurzen Erholpause einen gemeinsamen Stadtrundgang durch Tours. In unserem gemütlichen Hotel sammelten wir Kraft für die Abenteuer des nächsten Tages.
Donnerstag: Am heutigen Vormittag war - je nach persönlichem Geschmack - Ausschlafen, Bummeln oder Shoppen angesagt, denn wir hatten den halben Tag Freizeit in Tours. Bei fast 30°C empfanden wir das als äußerst angenehm! Erst nach dem Mittag fuhren wir wieder auf Schlössertour. Diesmal führte uns unser Weg nach Amboise - dort thront das Schloss hoch über der Loire auf einem Berg, tolle Aussicht inklusive. Michael erzählte uns zu unserer Überraschung, dass nur noch ein kleiner Teil der ehemaligen Schlossanlage heute noch erhalten ist - das hätten wir nicht erwartet, denn das heute noch zu besichtigende Schloss hat ja doch eine beachtliche Größe!!! Wir sahen uns die zum Teil sehr großzügig gestalteten, teilweise eigenwilligen Säle und Räume des Schlosses Amboise an und folgten interessiert den Ausführungen von Michael, der wie gewohnt kompetent und anschaulich Geschichte und Geschichten über dieses interessante und schöne Bauwerk zu berichten wusste. Auch hier hatten wir wieder reichlich Zeit, um uns entweder die ehemalige Wirkungsstätte von Leonardo da Vinci - das Clos Lucé - oder die wahrlich sehr sehenswerte Altstadt noch auf eigene Faust anzusehen. Bei diesen sommerlichen Temperaturen ließen sich viele von uns ein leckeres Eis munden!!! Überhaupt meinte es Petrus gut mit uns und schickte uns immer phantastisches Wetter. Am frühen Abend fuhren wir weiter nach Chissay, einem Schloss, das heute ein traumhaftes Hotel ist. Hier sind einige Zimmer sogar in den Felsen eingebaut - und der „Schlossherr“ (Hotelbesitzer) ließ uns freundlicherweise ein solches Zimmer besichtigen. Einfach wundervoll… Heute abend nun wurden wir im Tal der Könige - wie das Loiretal auch genannt wird - wahrhaft königlich bewirtet. Das Galadinner im Schloss Chissay ließ keine Wünsche offen: elegantes Ambiente, eine 4-Gang-Menü der Extraklasse, leckerer Wein aus der Gegend, exzellenter Service, alles das machte diesen Abend zu einem Höhepunkt dieser Reise. Daran änderte auch das Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus dem EM-Turnier nichts!!!
Freitag: Heute nun fuhren wir zum „Château des Dames“, wie das Schloss Chenonceau auch genannt wird. Wir hatten ja inzwischen auch gelernt, dass nicht alle Loireschlösser auch tatsächlich an der Loire liegen, und so verhält es sich auch mit Chenonceau. Dieses Schloss, bei dessen Bau eine Frau federführend war, liegt an einem Nebenfluss der Loire, dem Cher, und überspannt ihn sogar. Auf diesem Fluss unternahmen wir zunächst erst einmal eine Bootsfahrt. Interessanterweise fahren wir unter einem Teil des Schlosses hindurch, und dabei hat man natürlich einen tollen Blick auf die Anlage. Besonders die Wasserspiegelung hat uns sehr gefallen. Anschließend führte uns Michael durch die schönen Räume des Schlosses, und wir sahen auch den Teil, den wir vom Boot aus gesehen hatten, von innen! Das Besondere an diesem Schloss war für uns - neben der außergewöhnlichen Lage - der auffällig schöne und üppige Blumenschmuck in den Räumen. Die Schönheit jedes einzelnen Raumes wurde durch riesige, geschmackvoll arrangierte Blumenschalen und -buketts noch hervorgehoben. Auch in Chenonceau hatten wir noch Zeit für einen ausgiebigen Bummel durch die herrlichen Gartenanlagen - wie immer bei allerbestem Wetter. Heute verwöhnte uns Hartmut, unser Chauffeur, mit einer selbstgekochten und äußerst leckeren Erbsensuppe. Das war ganz nach unserem Geschmack!!! Nach diesem wundervollen Vormittag fuhren wir ins Château de la Bourdaisière, einem privaten Anwesen, wo wir in erster Linie den Garten besichtigten. Der Gärtner höchstpersönlich führte uns durch das Gelände, auf dem Hunderte von verschiedenen Tomatenpflanzen wachsen und gedeihen. Aus aller Herren Länder, Tomaten in allen Größen, Farben und Formen… leider noch nicht reif zum Verzehr… schaaade!!! Dafür durften wir die reichlich mit Früchten bestückte Himbeerhecke plündern. Außerdem ließen wir uns selbstgebackenen Apfelkuchen und Wein aus dem Loiretal schmecken. Welch ein schöner Nachmittag! Wir machten uns nun auf den Weg zurück nach Tours und nutzten den Rest des Tages noch für einen abschließenden Spaziergang durch die Stadt oder entlang des Loire-Ufers.
Samstag: Der heutige Tag begann mit einem Geburtstagsständchen für „unseren“ Michael. Zur Feier des Tages gab es herrlichen Sonnenschein, und auch heute standen wieder zwei Schlösser auf unserem Besichtigungsprogramm: Cheverny und Chambord. Auch jedes dieser Schlösser ist einzigartig - Cheverny wird noch von seinen Besitzern bewohnt, ist eher klassisch und wird umgeben von einem englischen Landschaftspark mit riesengroßen Bäumen. Die Anlage ist sehr weitläufig, das Schloss sehr liebevoll eingerichtet, und man findet an vielen Stellen Fotos der Besitzerfamilie, die relativ jung ist. Chambord wiederum ist ein gigantischer Bau, das größte aller Loireschlösser. Aber nicht allein die Größe dieses Bauwerkes beeindruckte uns, sondern die Details - beispielsweise die doppelspiralige Wendeltreppe, die schön möblierten großen Räume und auch die Dachterrasse, von vo aus man die gesamte Dachkonstruktion mit all ihren Türmen, Schornsteinen und Gauben aus nächster Nähe betrachten kann. Wir waren uns einig: Dies war eine würdiger Abschluss unserer Reise durch die Gärten und Schlösser der Loire! Und diesen Abschluss zelebrierten wir vor unserer Abfahrt noch mit einem Glas Sekt und typischem Gebäck aus dem Loiretal. Nun fuhren wir zurück in die Region Paris, wo wir Quartier in Nogent-sur-Marne bezogen, in einem Hotel direkt am Ufer dieses Flusses.
Sonntag: Heute hieß es Abschiednehmen von Frankreich! Wir hätten es hier gut und gerne nochmal so lange ausgehalten - aber wir kommen wieder!!! Unser Chauffeur brachte uns sicher wieder zurück nach Deutschland, wo jeder von uns die Fahrt an seinen jeweiligen Wohnort antrat.

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