Reisebericht: Rundreise Frankreich – Loire

07.06. – 14.06.2014, 8 Tage Rundreise durch Frankreich in Schlössern und Gärten der Loire mit Paris – Reims – Fontainebleau – Tours


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Zu den Schlössern der Loire zählen über 400 Schlossanlagen, die entlang des Flusses Loire und ihrer Nebenflüsse, hauptsächlich am Indre und Cher stehen. Die Loire, von der Stadt Orleans bis zum Atlantik, ist der Teil mit den Schlössern der Könige.
Loire, der Name von Frankreichs längstem Fluss (1.040 Km ), steht in erster Linie für hohen Kunstgenuss. Das Tal der Loire ist der kunsthistorisch interessanteste Abschnitt der Loire. Für den Reichtum dieser Kulturlandschaft zeugen zuerst einmal die zahlreichen Schlösser, allen voran Blois, Chenonceau, Chambord und Amboise, die mit den Namen berühmter Bauherren, meist französische Könige oder einflussreiche Hofbeamte, verbunden sind. Aber auch die kulinarischen Genüsse und die Freude an stilvollen Unterkünften kommen bei dieser Reise nicht zu kurz. Allein die Anfahrt zum Tal der Loire, erster Abschnitt bis Reims, mit der Weiterreise zur Stadtbesichtigung nach Paris und am 3. Tag die Besichtigung der wohl reinsten gotischen Kathedrale in Chartres, die bereits 1260 die Weihe erhielt, machte uns bereits vertraut mit geschichtlichen und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Im Tal der Loire gibt es so viele prächtige Bauten (ca. 400), dass es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, sie alle zu besichtigen. Der Besuch der Loire und deren Nebenflüsse Cher und Indre ist ein Muss für alle Liebhaber von Natur und Kultur. Dafür wurde dieses Gebiet von der UNESCO auch als Welterbe der Menschheit klassifiziert. Die Schlösser, die Städte und Dörfer, die Kulturlandschaft des Flusses, die Gärten, die Weinproduktion und die Gourmet-Gerichte, alles integriert sich in die herrliche Landschaft des letzten wilden Flusses in Europa.
Ein Reisebericht von

1.Tag: Anreise nach Reims


Bereits beim Treffpunkt mit unseren ersten Reisegästen (RG) am Flughafen in Dresden wurden wir von einem schönen Wetter mit viel Sonnenschein begrüßt und setzte sich auch während der gesamten Fahrt fort. Alle weiteren Zustiege unserer RG konnten plangemäß realisiert werden, lediglich der letzte Zustieg in Kirchheim an der Weinstraße hatte aufgrund von Verkehrsproblemen eine leichte Verzögerung von ca. 45 min, die wir jedoch gut wieder bis Reims kompensieren konnten. Während der Busfahrt hatten wir genügend Gelegenheiten, um einige wichtige Informationen und Empfehlungen für die folgenden Tage in Reims und Paris zu vermitteln. Natürlich war die Architekturphase der Gotik ein wichtiger Bestandteil, der zum Verständnis des Baustiles der vielen französischen Kathedralen führte. Der Champagner mit seinem weltweit gutem Ruf und vielfachen Prämierungen war ebenfalls ein angenehmes Thema, da es viele Geschichten rund um den „ Prickelwein „ gibt. Allein die ca. 250 km langen Kalksteingrotten, in denen der Sekt seine weitere Reife erfährt und in der Nähe von Reims liegen, brachte unseren RG eine erstaunliche Neuigkeit. Nach dem zügigem Einchecken ins Hotel Novotel Reims Tinqueux, genossen wir ein vorzügliches 3 Gang Menü mit der Vorspeise „ Salat mit Schinken und Raclette „ dem Hauptgang „ Schweinefleisch mit Reis und Erbsen „ und der Nachspeise „ Würfelwaffel mit Vanilleeis „. Ein reibungsloser Einstieg in das schöne Abenteuer Frankreich mit Reims, Paris und den Schlössern der Loire.

2.Tag Stadt Kathedrale Reims – Fahrt nach Paris mit Stadtrundfahrt


Nach relativ heftigen Regen am zeitigen Morgen, aßen wir ein Frühstück wie zu Hause und noch etwas besser. Nach der Stärkung und Kofferladen, hatten wir wieder bestes Wetter zum Besuch in Reims und deren Kathedrale, dem Kunstwerk der Gotik aus der Geschichte der Kaiserkrönungen von 25 Königen. Eine wunderschöne Kathedrale, die uns Wilfried, unser Reiseleiter theoretisch, wie bildlich seitens der Konstruktion und der Baukunst sehr nahe brachte. Das Palais Tau, dem ehemaligem Bischofssitz und dem heutigen Museum zur Kathedrale, war eine Augenweide in Baustil und dem umgebenden Park, direkt neben der Kathedrale. Ein Stadtbummel zum Pfingstsonntag rundete die angenehme Atmosphäre in der Stadt Reims ab. Auf dem Weg nach Paris machten wir ca. 70 km davor unsere Mittagspause, da uns in Paris ein anspruchsvolles Programm erwartete. Von 13.45 bis ca. 16.15 Uhr genossen wir mit unserem örtlichen Stadtführer Paul große Teile der Innenstadt, wie den Place de la Bastille, das Marais Viertel, das Pantheon dem Jardin de Luxemburg, den Eiffelturm und viele andere wie dem Mont Martre. Dabei bestaunten alle RG das fundamentierte Wissen und die flüssige Darstellung von Paul. Nach einer ca. 1 ¼ Std. Freizeit um die Chambs de Elysee, besuchten wir das unterhalb des Triumpfbogen gelegenes Lokal Chez Clement zum Abendessen eines 3 Gang Menüs. Die Qualität der drei Speisen kam dem Niveau des Vorabends sehr nahe. Eine sehr schön gestaltete Gaststätte mit einem französischem Charme machte den Abend zu einem erinnerungswürdigem Erlebnis. Die anschließende Busfahrt zum Hotel Franklin in Montreaux, im Osten von Paris, war angenehm und ein nettes Hotel empfing uns sehr herzlich. Ein zweiter schöner Tag neigte sich dem Ende zu.

3. Tag: Kathedrale Chartres und Königsschloss Blois


Und wiederum weckte uns ein Hagel-Gewitter im Hotel Franklin in Paris. Während des Frühstückes kursierten schon die tollsten Vermutungen, doch auf der Fahrt nach Chartres, über die äußere Peripherie über Paris Nord, Tennisstadion Roland Garros und der Pferderennbahn Longchamp, besserte sich das Wetter merklich. In Chartres selbst konnten wir bei eitel Sonnenschein zur Kathedrale gehen und die Führung unserer örtlichen Reiseleiterin, Hildegard Wilms, für die nächsten 5Tage, mit vielen nützlichen Informationen, wie der Anzahl der Glasfenster mit 172 und einer Gesamtfläche von 2600 Quadratmeter, durchführen. Der anschließende Spaziergang um die Kathedrale und dem ehemaligem Bischofssitz ließ diese einmalige Kathedrale nochmals eindrucksvoll in seiner geschichtlichen Bedeutung erscheinen. Die Weiterfahrt nach Blois auf der A10 unterbrachen wir auf einem Rastplatz ca. 40 Km vor Blois, um unsere verdiente Mittagspause zu machen. Vor dem Schloss in Blois erwartete unsere Gruppe bereits zwei Kutschen zur Rundfahrt in der Satdt Blois. Diese führte uns vorbei an der St. Nicolas Kirche, der Loire, der alten Brücke zum Stadtteil Blois Vienne. Dort hatten wir die Möglichkeit bei einem Stop, die alten Steinzeichen eines ehemaligen Kreuzganges eines Kloster zu erleben. Die Weiterfahrt führte uns zurück zum Schloss, vorbei an der 121 stufigen Treppe des Erfinders des Schnellkochtopfel, Herrn Pipin. Die Schlossführung unserer sehr guten Reiseleiterin Hildegard spezialisierte sich auf die Bauphase der Renaissance und dem Schloss des Königs Franz I. Besonderes Interesse wurden für den Ständesaal, den Architektursälen, den Schlafgemächern des Königs und der Königin sowie der Großen Treppe Franz I. gezeigt. Die weiteren Schlösser des Mittelalters, der Gotik (Ludwig XII) und der Klassik wurden vom Schlosshof aus behandelt. Die Kapelle Saint - Calais und der Turm vom Foix - Panorama bildeten den Abschluß unseres Schlossbesuches. Die Weiterfahrt nach Tours, entlang der Loire, brachte uns einen bleibenden Eindruck von dem längsten und natürlich belassenen Fluss in Frankreich. Nach Bezug des Hotels L´ Artist, erfreuten sich alle an einen schmackhaften 3 Gänge Menü im Restaurant Rossini, unweit des Bahnhofes in Tours.

4. Tag: Azey–le–Rideau – Villandry – Tours


Aus logistischen Gründen drehten wir den Plan und besuchten das Schloss und die Gärten von Villantry zuerst. Das Wetter zeigte sich zwar nicht von der freundlicheren Seite, jedoch diese Prachtanlage der Gärten mit seinen 7 verschiedenen und einmalig angeordneten Teilgebieten der unterschiedlichen Themen, war für alle RG dermaßen faszinierend, dass das Regenwetter nicht so wichtig war. Allein der Ziergarten mit seinen 4 Feldern der unterschiedlichen Art zu Lieben hatte seinen eigenen Charme. Die Wucht und Formenvielfalt der Gemüsegärten sucht unseres Erachtens nach in der Welt ähnliche Schönheit nach dem Vorbild der Renaissance. Eine völlig andere Schönheit erlebten wir danach beim Besuch des Wasserschlosses von Azay de Rideau, dem Kleinod der Renaissance-Architektur. Verträumt am Ufer des Flusses Indre begegnete uns das herrschaftliche Gut und Schloss im Park des englischen Gartens von Azay de Rideau. Unsere örtliche Reiseleiterin Hildegard führte uns wie gewohnt souverän durch die Wohn- und Wirtschafträume des Schlosses. Die spezielle Ausführung des Dachgebälkes zum Beispiel, wiederspiegelte die damals schon perfekte Ausführung der statischen Auslegung der einzelnen Konstruktionselemente, vorwiegend aus Holz der Region. Die Haupttreppe ist in der Frontgestaltung natürlich das prägende Element, was den anderen Elementen der Architektur vorsteht. Ein Zeitdokument des französischen Baustiles des Mittelalters, der Renaissance. Nach unserer Rückfahrt nach Tours hatten wir noch einen erholsamen Spaziergang, um die Altstadt näher kennen zu lernen und gleichzeitig einige Ideen für den morgigen Freizeit-Stadtgang zu erfahren. Der Besuch der Kathedrale war ebenfalls so erlebnisreich wie die Basilika St. Martin und das Zentrum der „ alten „ Stadt, Plumeneau. Eine Sammlung einmalig alter Gebäude, die eine Renovierung erfahren haben. Ein extrem gutes Abendessen im Restaurant Rossini mit dem Hauptgericht einer gebratenen Entenkeule, ließ alle Herzen höher schlagen und bescherte uns einen schönen Abschied eines wiederum erfolgreichen und erlebnisreichen Tages an der Loire.

5. Tag: Freizeit – Amboise – Clos Lucé – Gala Abendessen


Am heutigen Mittwoch gab es den Vormittag Freizeit, und jeder konnte seinen individuellen Interessen folgen. Die Anregungen dazu hatte am Vortag unsere Reiseleiterin Hildegard mit dem Stadtrundgang gelegt. Einige aktuelle Empfehlungen kamen noch zusätzlich in Frage, wie z.B. den Besuch des Blumenmarktes, der unweit vom Hotel statt fand. Also, die Stadt Tours ist eine lebensfrohe und immer interessante Alternative für Touristen. Der Nachmittag hatte wieder eine andere Dimension, mit dem Besuch der ehemaligen Residenzstadt der französischen Könige und dem Clos de Lucé in Amboise. Nach ca. ¾ stündiger Busfahrt parkten wir an der Loire und spazierten gemächlich bei herrlichem Wetter bis zum Schloss Amboise. Lediglich ca. 25 % des damaligen Schlosses besteht noch und ist trotzdem in jedem Fall einen Besuch wert, da alle bedeutenden Könige dort residierten und viele Zeugen der damaligen Zeit mit dem Universalgenie Leonardo da Vinci verbunden sind. Die Hubertuskapelle, unweit des Schlosses, wo seine Knochenüberreste sind, und ebenfalls die Büste von Leonardo da Vinci ist dort zu bewundern. Die Räumlichkeiten des Schlosses beschreiben die einzelnen Epochen der jeweils herrschenden Könige. Die direkte Lage über der Loire gibt auch einen sehr schönen Ausblick auf dem natürlich belassenden Fluss Loire. Nach anfänglichem Zögern, hatten sich doch alle unsere RG entschlossen, den Palast Clos de Lucé, dem Haus, wo da Vinci seine letzten 3 Jahre gelebt und auch gestorben ist. Der Versuch, über das Lebenswerk dieses einmaligen Herren zu berichten, ist aufgrund der Vielfalt unmöglich. Deshalb gilt einzig und allein die Empfehlung, eine ähnliche Reise wie unsere anzutreten. Muster von Geräten, die seine Erfindungskunst als Ingenieur bezeugen sind neben seinen außergewöhnlichen künstlerischen Talenten ein weiteres Beispiel. Danach erwartete uns ein Gala Essen unweit von Amboise im Schloss Chissay. Ein wunderbares Kleinod in herrlicher Lage. Bei einem Menü von 4 Gängen genossen unsere RG die französische Kunst der Küche und waren total davon überzeugt. Ein schöner Abschluss eines erneut gelungenen Tages in der Loire Region.

6. Tag: Bootsfahrt auf dem Cher – Chenonceaux – Weinprobe im Schloss Bourdaisiére


Nach der schon standardisierten Zeit von Frühstück und Abfahrt, fuhren auf der Südseite der Loire zum verträumten Ort Chisseau. Ein kleines Boot „ La Gabare „ erwartete uns bereits und legte sofort ab, um uns auf dem Fluss Cher zum Wasserschloss Cenonceau, dem Schloss der Frauen, zu bringen. Die Ostseite des Schlosses lag im wunderschönen Licht des Morgens und forderte unsere Amateur-Fotografen natürlich zu Höchstleistungen heraus. Der nachfolgende Besuch des Schlosses direkt nach der Bootsfahrt, brachte natürlich noch eine Steigerung der Eindrücke und Schönheiten der einmaligen Anlage mit einer Geschichte von mehr als 500 Jahren. Solche geschichtlich wie auch persönlich überragende Größen wie Franz I., Ludwig XIV., Diane de Poitier und Katherina de Medici prägen diese wunderschöne Schlossanlage mit den Gärten der Diane und der Katharine von Medici. Solch eine Schönheit sollte man einfach gesehen haben. Nach einer Mittagspause besuchten wir noch das Schloss Bourdasiére auf dem Weg zurück nach Tours. Besonders die Einrichtung zur Anzucht von Tomaten mit bis zu 400 verschiedenen Sorten zur pädagogischen Ausbildung von Experten und der in den Weinbergen gut verarbeitende Weine, waren für alle eine nette Abwechslung nach den einmaligen Erlebnis des Schlosses Cenonceau. Mit einem erneut gutem Abendessen, im Restaurant Rossini, diskutierten unsere RG mit Begeisterung an den letzten vollen Tag an der Loire.

7. Tag: Cheverny – Chambord – Paris


Nach dem Frühstück konnten wir problemlos, mit dem Bus vor dem Hotel, unsere Koffer laden und gelassen den Besuch der letzten zwei Schlössern entgegen sehen. Aus logistischen und taktischen Gründen, drehten wir den Zeitplan und besuchten zuerst das " Superschloss " Chambord mit seinen immensen Ausmaßen. Eine ca. einstündige Führung von Hildegard, besonders mit der doppelwandige Treppe und den Räumen von Franz I., war ein guter Einstieg für die anschließende Freizeit, um individuell die Vielfalt des Schlosses weiter zu erkunden. Ich denke, das vorab überreichte Prospekt mit Lageplan war eine gute Hilfe, dass alle RG danach unseren Bus wieder fanden. Für ca. 1 Stunde, war der neben den Busparkplatzes gelegene Park, mit überdachten Sitzgelegenheiten, von unserer Gruppe beschlagnahmt. Der Grund und gleichzeitig die Überraschung, war ein gut vorbereitetes Picknick, mit Wein, Käse, Baguette, Wurst-Teig-Pastete und natürlich einen echten französischer Wein mit Mineralwasser. Alle RG langten erfreut und tüchtig zu, sodass der Besuch des letzten Schlosses in Cheverny bei sehr guter Kondition stattfand. Das einzige Schloss, was wir besuchten, bestach durch den Baustil des Klassizismus, und durch eine ausgewählte und feine Ausstattung. Ein großer englischer Garten zierte die weitläufige Umgebung des Schmuckstückes. Eine weitere Besonderheit hat Cheverny als Hochburg der Hetzjagd. Diese wird vom Oktober bis März 2x pro Woche durchgeführt. Die Meute der dreifarbigen französischen Hunde kann bis zu Hundert Tiere betragen. Die folgende Busfahrt nach Paris war von starkem Verkehr im Umfeld der Hauptstadt gekennzeichnet, mit dem Resultat, dass wir erst gegen 20.00 Uhr unser verdientes Abendessen im Hotel Campanile in Nogent - sur - Marne einnehmen konnten.

8. Tag Heimreise


Punkt 8.00 Uhr fuhren wir in Paris auf die A4 Autobahn in Richtung Osten zu unseren 5 Ausstiegsorten bis nach Dresden Flughafen. Die einzelnen Orte konnten mit geringen Abweichungen eingehalten werden. Die Zwischenzeit, der relativ langen Reise, wurde mit Videos zu Paris und anderen Unterhaltungsprogrammen verkürzt, denn trotz der wunderschönen Reise waren mit Sicherheit die Gedanken der RG schon zu Hause oder bei der Verwandtschaft. In allen Gesprächen, die ich mit unseren RG führte, kam erfreulicherweise große Bestätigung der treffenden Organisation und Durchführung der Reise zum Ausdruck und damit die Bestätigung, dass alle mit vielen guten Erinnerungen und Erlebnissen die Rückreise angetreten haben.
Pesterwitz, 17.6.2014
Wilfried Briol, Reiseleiter

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