Reisebericht: Zugreise Alpen – zwischen Schweiz und Cote d`Azur

20.07. – 28.07.2013, 9 Tage Rundreise in der Schweiz und Frankreich mit Zugfahrten – Montreux – Genfer See – Mont Blanc – Chamonix – Grenoble – Cannes – Nizza – Avignon – Lyon


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Unterwegs mit Bus und Bahn in den schönsten Gegenden der Westschweiz, den französischen Hochalpen, der Hochprovence und entlang der Côte d'Azur
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Unser Anreisetag
Heute fuhren wir quer durch Deutschland in unserem bequemen Reisebus bis ins elsässische Mulhouse. In dieser Stadt blüht eine lebendige Museumskultur, die insbesondere ihrer industriellen Vergangenheit Rechnung trägt. Wir als Eisenbahnfans besichtigten am Nachmittag das Eisenbahnmuseum, welches durch seine beeindruckende Präsentation und die Größe der Sammlung bei uns großes Interesse und Bewunderung entfachte. So viele liebevoll restaurierte historische Züge auf einer einzigen Fläche hatte noch keiner von uns je gesehen! In bester Stimmung erreichten wir am frühen Abend die Stadt, wo wir direkt am historischen Stadtzentrum in einem sehr schönen Hotel Quartier bezogen. Nach einem gemeinsamen Rundgang durch die Straßen rund um den Marktplatz rundeten wir unseren ersten Urlaubstag mit einem leckeren Abendessen im Hotelrestaurant ab.
Sonntag - auf Tuchfühlung mit der Bergwelt der Westschweiz
Am Morgen verließen wir Frankreich und erreichten bei Basel die Schweizer Grenze. Gern erinnern wir uns an die Fahrt entlang des Juragebirges und durch das Schweizer Mittelland und an unseren Jubel angesichts der gut sichtbaren hohen Gipfel des Berner Oberlandes. Schneebedeckte Drei- und Viertausender reihten sich vor uns auf wie auf einer Perlenkette, und wir nahmen Kurs auf das berühmte Dreigestirn Eiger - Mönch - Jungfrau und die zu seinen Füßen liegende Stadt Interlaken. Dort hatten wir Zeit für einen Bummel - ob nun an den Ufern der Aare bis hin zu dem historischen Ortskern von Unterseen oder entlang der Flaniermeile am Casino, wir waren ausnahmslos fasziniert von der Stadt mit ihrer wunderschönen Gebirgskulisse. Weiter ging unsere Fahrt - und währenddem wir uns ein Stück echte Schweizer Schokolade auf der Zunge vergehen ließen, erreichten wir nach einer Fahrt durch das „grünste Tal Europas" - das Simmental - den malerischen Ort Gstaad. Bevor wir dort in den berühmten Panoramic-Express Richtung Genfer See einstiegen, hatten wir noch Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang inmitten dieses typischen schweizerischen Ortes. Anschließend fuhren wir durch pittoreske Berglandschaften nach Montreux am Genfer See, wobei uns die langgezogene Einfahrt vom Gipfel der über der Stadt thronenden Weinberge bis zum tiefer gelegenen Bahnhof besonders in Erinnerung blieb. Nun konnten wir das mediterrane Flair des Genfer Sees hautnah erleben, indem wir eine ganze Weile auf der Strandpromenade von Montreux flanierten. Weiter ging die Fahrt in unserem Bus vorbei am Schloss Chillon, das sich direkt im See befindet. Das heißt, wir machten hier einen ausgedehnten Fotostop! Nun war es Zeit, dass wir unseren nächsten Übernachtungsort ansteuerten: das im Kanton Wallis gelegene Städtchen Martigny. Dort bezogen wir Quartier, aßen zu Abend und unternahmen einen schönen nächtlichen Spaziergang durch das herrlich beleuchtete Stadtzentrum. Besonders eindrucksvoll war natürlich die auf den Felsen gelegene Festung La Batiaz und das bunt angestrahlte Rathaus der Stadt. Ein Spaziergang am Ufer der Rhone rundete unsere Tour ab.
Montag - hoch hinaus
Die neue Woche startete für uns mit einem Morgenspaziergang durch das von Weinbergen gesäumte Martigny, einem Städtchen unterhalb des Großen Sankt Bernhard. Die berühmten Bernhardiner wurden hier einstmals als treue Helfer der Bergbewohner gezüchtet, und nicht zuletzt deshalb kamen sie zu ihrem Namen und Martigny zu einem entsprechenden Museum, wo unser Rundgang durch den Ort begann. Vorbei an den Überresten der römischen Siedlung - dem Amphitheater und den Thermen - ging es durch aprikosenschwere Obstgärten ins hübsche Stadtzentrum, wo wir neben den stimmungsvollen Straßen und Gassen die Kirche und die herrlichen Glasfenster im Rathaus bestaunten. Am Bahnhof Martigny angekommen, nahmen wir Platz im Mont Blanc Express, welcher uns über Steigungen von bis zu 23 % bis nach Le Chatelard an der schweizerisch-französischen Grenze brachte. Der Weg bot atemberaubende Ausblicke auf die Trient-Schlucht und die mächtigen schneebedeckten Gipfel des Savoy. In Le Chatelard bestiegen wir wieder unseren Bus und fuhren immer in Richtung des Mont Blanc, der uns bereits viele Kilometer vor Chamonix grüßte. Durch das herrliche Wetter hatten wir eine ganz tolle Sicht auf die Felsenformationen des Mont Blanc Massivs und freuten uns bereits auf die bevorstehende Auffahrt auf den Aiguille du Midi bzw. auf den Montenvers-Gletscher. Jeder von uns entschied sich für eine der beiden Fahrten, und alle kamen völlig euphorisch angesichts dieser beeindruckenden Landschaft nach den Fahrten wieder zurück zum Bus. Auf bzw. in einem mächtigen Gletscher zu stehen bzw. auf dem Gipfel des 3842 m hohen nadelförmigen Aiguille du Midi - das war schon ein herausragendes Erlebnis! Aber damit war das Erlebnistagebuch dieses Tages noch nicht gefüllt, denn wir fuhren auf einer wunderschönen Höhenstraße über Gervais-les-Bains und Albertville bis Grenoble, wo wir in einem ländlichen und dennoch modernen Hotel nach einem regionaltypischen Abendessen unsere wohlverdiente Ruhe fanden.
Dienstag - Das Gefühl zu fliegen
Am Morgen fuhren wir quer durch die inmitten dreier hier miteinander verschmelzender Täler idyllisch gelegene Alpenmetropole Grenoble bis hin zum Ufer des Drac. Dort begannen wir zunächst einen gemeinsamen Rundgang durch die kleinen, belebten Straßen der Altstadt. Grenoble ist die Hauptstadt der Dauphiné, deren Name sich vom Wappentier der ehemaligen Herzöge - dem Delphin - ableitet. Dem Delphin begegneten wir auf Brunnen und Hausverzierungen; auch das imposante architektonische Ensemble des Parlamentsgebäudes mit seiner reich geschmückten Renaissancefassade sowie die Figur des Ritters ohne Furcht und Tadel aus dem Geschlecht der Dauphinois erweckten unser Interesse und gefielen uns sehr. Jeder hatte anschließend Zeit für einen individuellen Spaziergang durch die Stadt, bevor wir uns alle an der Talstation der an schwebende Seifenblasen erinnernden Seilbahn einfanden. Der Hausberg mit der Festung Fort de la Bastille waren unser Ziel. Wir flogen über den Drac hinweg zu den alten Gemäuern mit einer herrlichen Aussichtsplattform, die uns einen wunderbaren Blick über die Höhenzüge des Vercors und des Chartreuse-Massivs bot. Die Stadt lag uns majestätisch zu Füßen. Zurück an der Talstation, setzten wir unsere Fahrt im Bus fort in Richtung Massif de la Chartreuse, wo wir die fast senkrecht auf 1000 Meter emporkletternde Standseilbahn von Le Touvet nach Saint Hilaire enterten, um die wunderbare Aussicht zu genießen. Hier herrscht eine phantastische Thermik, was sich die zahlreichen Paraglider zunutze machen, wenn sie zu ihrem Höhenflug ansetzen. Staunend beobachteten wir die mutigen Männer und Frauen bei ihrem Absprung in die Tiefe und ihrem vogelgleichen Flug. Wir waren auch im historischen Maschinenraum der Standseilbahn, die im wesentlichen noch so funktioniert wie vor ca. 90 Jahren. Nach einem Picknick im Schatten, wo wir uns Wein und Maronencreme aus der Region schmecken ließen, setzten wir unsere Fahrt durch eine traumhaft schöne Berglandschaft fort und kamen am frühen Abend in Sisteron an. Dieses Städtchen inmitten der Hochprovence strahlt einen unvergleichlichen Charme aus, den wir nach einem liebevoll zubereiteten und servierten Abendessen bei unseren Abendspaziergängen auf uns wirken ließen. Alle waren sich einig: Es ist ein herrliches Fleckechen Erde, das man auch noch ein weiteres Mal bereisen sollte. In unserem wunderschön gegenüber der alten Stadtmauer gelegenen Hotel ruhten wir uns von diesem erlebnisreichen Tag aus.
Mittwoch - Schluchtenzauber und duftende Provence
Es hieß heute Abschiednehmen von Sisteron, und wir machten uns auf den Weg  über die Route Napoléon, vorbei an lieblichen Berglandschaften und einem Farbenmeer unvergleichlicher Schönheit - links und rechts des Weges erstreckten sich Sonnenblumen- und Lavendelfelder, die mit dem satten Grün der Steineichen abwechselten. Während zweier Fotostops am Wegesrand fingen wir ein Streiflicht dieses Farbenrausches mit unseren Kameras und Fotoapparaten ein. Von Ferne grüßte bereits der sich an einen Felsen schmiegende Ort Moustier Sainte Marie, zu dessen Füßen wir ausstiegen und zu Fuß erklommen. Besonders die hoch über Moustier auf einem Felsen thronende Kapelle, über der zwischen zwei Felsen ein vergoldeter Stern an Ketten schwebt, ist eindrucksvoll. Nach unserem etwas beschwerlichen Fußmarsch genossen wir die stimmungsvolle, farbenfrohe Stadt, die allen Vorstellungen von einer echt provenzalischen Stadt gerecht wurde. Viele von uns kauften hier den so typischen Lavendelhonig, um auch nach der Reise ein Stück Provence genießen zu können. Weiter ging die Fahrt zu den tiefsten Schluchten Europas, die der Verdon in jahrhundertelanger Arbeit in das weiche Kalkgestein bis zu 800 Meter tief eingeschnitten hat. Menschen stauten die wasser des Verdon vor seinem Eintritt in sein Schluchtenbett zum klarblauen Lac Sainte Croix auf, an dem wir unsere erste Rast einlegten und bei provenzalischem Roséwein und leckerem Gebäck aus Moustier die erste Hälfte unserer Reise würdigten. Die Fahrt um die Schlucht war eine echte Herausforderung an die Höhenängstlichen unter uns und vor allem für unseren Buschauffeur Sven, der so manches Mal mit dem Gegenverkehr auf den engen, kurvenreichen Straßen zu kämpfen hatte. Die Ausblicke auf diese grandiose Schlucht - vor allem von der Brücke von Artuby aus - haben sich tief in in unser Gedächtnis gegraben. Nun nahmen wir Kurs auf die azurblaue Küste Frankreichs, nicht ohne unterwegs noch einmal aus gutem Grund eine anderthalbstündige Pause einzulegen: In der Wiege der französischen Parfümherstellung, dem mittelalterlichen Grasse, hatten wir die Möglichkeit, etwas über die Gewinnung der edlen und vor allem teuren Duftwässer aus natürlichen Ingredienzen zu erfahren: Wir besichtigten die Firma Galimard. Spätestens hier fand jeder für sich und die Lieben zu Hause ein passendes Mitbringsel. Im Bus entfaltete sich dann folgerichtig ein intensiver Duft aus Jasmin, Rosen, Orangenblüten, Sandelholz, Moschus und anderen duftspendenden Essenzen. Nun ging es hinab zum Mittelmeer, das wir in Nizza erreichten, wieder hinauf auf eine wunderschöne Höhenstraße, die Moyenne Corniche, von der aus sich uns ein grandioser Ausblick auf die östliche Côte d'Azur bot, und schließlich wieder hinunter nach Beaulieu-sur-Mer, das so ist wie es heißt: ein schöner Ort. Wir bezogen unser nahe am Strand gelegenes Hotel und träumten bereits von der azurblauen Küste, die wir in den kommenden Tagen erobern wollten.
Donnerstag - zwei Metropolen am Mittelmeer in unserer Hand
Am Morgen des heutigen Tages führten uns unsere Wege einige Kilometer westlich von Beaulieu, ins vielgestaltige Nizza, das wir zunächst gemeinsam besichtigten. Die in allen nur denkbaren Terrakottafarben leuchtende Altstadt war das Ziel unserer Begierde. Wir lenkten unsere Schritte zunächst in eine wunderschön ausgestaltete Boutique - Auer -, in welcher eine Spezialität dieser Region in ausgefallenem, sprich sehr elegantem Rahmen zum Verkauf angeboten wird: Fruits confits, kandierte Früchte, mit denen man hierzulande Kuchen und diverse Süßspeisen verfeinert. Ein Blick auf den berühmten Blumenmarkt ließ unser Herz höher schlagen, wie auch der Blick in die Auslagen der Eisstände auf dem Platz vor der Kathedrale, wo der Kunde die Qual der Wahl aus 50 verschiedenen, zum Teil recht exotischen Eissorten hat. Ob Lavendel, Mohn, Vanille mit rotem Pfeffer, ja sogar Biereis - die Phantasie des Eismischers ist hier offensichtlich grenzenlos. Bei dieser Sonnenglut kam uns das Gefrorene auch gerade recht und kühlte uns bei unseren individuellen Spaziergängen durch die Stadt von innen ab. Einige von uns unternahmen mit dem Touristenbähnle eine erweiterte Fahrt durch Nizza, die sogar auf den Schlossberg hoch über die Stadt führte. Von dort aus hat man einen ganz tollen Blick auf die 7 km lange Strandpromenade des Anglais. Wir haben bei diesem kurzen Aufenthalt in dieser schönen Stadt verstanden, warum wir noch ein weiteres Mal hierher kommen müssen: Nizza hat einfach noch so vieles zu bieten, was es zu entdecken gilt! Dennoch fuhren wir zurück nach Beaulieu, denn am Nachmittag stand ein Ausflug auf dem Programm, auf den wir uns ebensosehr gefreut hatten: Mit der Küstenbahn fuhren wir in den Traum der Träume an der französischen Mittelmeerküste, nach Monaco. Unser Zug hielt im Bahnhof, der komplett in die Felsen eingebaut ist. Jutta, unsere Stadtführerin, begleitete uns auf unserem Spaziergang auf dem monegassischen Felsen, der elegant mit Palästen, Villen, Kirchen und Museen bebaut ist. Wir ließen unsere Blicke auf über den dem Meer abgetrotzten Stadtteil Fontvieille schweifen sowie in die Richtung des Hafens und nach Monte Carlo, das wir als nächstes mit dem Stadtbus ansteuerten. Viele von uns statteten dem berühmten Casino einen informellen Besuch ab, aber alle waren fasziniert von den teuren Edelkarossen und -boutiquen rund um das Casino. Nach unserer Rückkehr nach Beaulieu nutzten viele von uns die Gelegenheit zum einem angenehmen Bad in unserer Meeresbucht, die von Palmen gesäumt ist und uns mit ihrer tollen Kulisse - dem Cap Ferrat - verzauberte.
Freitag - Glamour der Filmwelt, genussvoller Marktbummel und Kunsterlebnis
Nachdem wir uns am Frühstücksbüffet für den heutigen Tag gestärkt hatten, fuhren wir wieder bei sonnigem Wetter in die Stadt Cannes, die seit über sechzig Jahren Stars und Sternchen aus dem Filmgeschäft anlockt. Die Goldene Palme des Filmfestivals  ist als Trophäe sehr begehrt, und so begannen wir unseren Rundgang durch die Stadt folgerichtig am Festivalpalast und der Flaniermeile La Croisette. Entlang des Hafens spazierten wir anschließend zur Altstadt, die sich an einen kleinen Hügel schmiegt. Von oben hatten wir einen herrlichen Blick auf Cannes und den von Jachten weißen Hafen. In Cannes hatten wir außerdem die Gelegenheit, einen richtig schönen mediterranen Markt kennenzulernen. Viele von uns ließen sich das nicht entgehen und waren fasziniert von den farbenprächtigen, duftenden Blumen und dem köstlichen Obst und Gemüse, das hier angeboten wird. Ein Fest für die Sinne... Zurück im Bus, ruhten wir uns auf der kurzen Fahrt ins fast benachbarte Antibes für unsere nächste Entdeckungstour aus. Antibes ist eine Stadt, die wie kaum eine andere den Charme der azurblauen Küste verkörpert. Bekannt ist sie auch durch das altehrwürdige Schloss der Grimaldis, in welchem Pablo Picasso in einer seiner frühesten Schaffensperioden lebte und arbeitete. Ihm sowie Zeitgenossen und auch modernen Malern sind die Räumlichkeiten heute gewidmet. Jeder besichtigte diese Ausstellungen nach seinen eigenen Vorlieben. Besonders schön fanden wir auch den Blick von der Terrasse hinaus zum Meer und zum Hafen bzw. der Festung. Hier in Antibes hatten wir richtig viel Zeit zum Shoppen, Eisessen, Kaffeetrinken und Seele-baumeln-lassen. Abschied vom Dolce Vita der Côte d'Azur... Zurück ging es geradewegs durch Nizza nach Beaulieu-sur-Mer, wo wir nach dem Abendessen - wie schon an den Abenden zuvor - noch einmal schön an den Strand gehen konnten. Immerhin hatten wir ja richtig schönes Wetter, das direkt zum Baden einlud! Allerdings hieß es dann auch Kofferpacken, denn am nächsten Tag reisten wir bereits wieder ein gutes Stück Richtung Norden.
Samstag - Stippvisite in Avignon und Lyon sowie eine besondere Zugfahrt
Eine knapp vierstündige Fahrt mit dem Bus durch die wechselvollen Landschaften der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur bildete den Auftakt unseres heutigen Tages. Unser Ziel hieß Avignon, die Stadt der Päpste, die im späten Mittelalter durch die von hier aus regierenden Kirchenfürsten zu ungeheurer Blüte gelangte. Der Papstpalast von Avignon ist auch heute noch das größte gotische Bauwerk der Welt und ist äußerst beeindruckend. Die Innenbesichtigung heben wir für unseren nächsten Besuch in Avignon auf - diesmal war es eine Stippvisite, und wir nutzen die Zeit, um die Kathedrale, die päpstlichen Gärten und die Brücke von Avignon mit eigenen Augen zu sehen, bevor uns unsere Wege vorbei am Theater und dem Rathaus durch die platanenbestandene Hauptgeschäftsstraße direkt zur Haltestelle des Shuttlebusses führten, mit dem wir zum außerhalb der Stadt gelegenen TGV-Bahnhof pendelten.In diesem futuristisch anmutenden Gebäude stiegen wir in einen der blauen Hochgeschwindigkeitszüge - TGV -, die uns auf unseren Fahrten durch Frankreich immer wieder begegnet waren. Auch wenn die Ein- und Ausfahrten der Städte Avignon und Lyon nur im Bummelzugtempo durchfahren werden, dreht der TGV auf der langen geraden Strecke im Rhonetal zuweilen auf über 300 km/h auf, so dass wir bereits nach einer guten Stunde die 230 km bis Lyon hinter uns hatten. So schnell war unser Bus nicht, noch dazu weil er oft im Stau stand! Wir hatten daher in Lyon außerplanmäßig mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung und nutzten diese, um diese schöne Stadt ebenfalls kennenzulernen. Mit der Metro ging es Richtung Stadtzentrum und schließlich mit der Standseilbahn auf den Fourvière-Hügel, auf welchem die berühmte weiße Basilika Notre Dame de Fourvière thront. Dieses innen mit wunderschönen großflächigen Mosaiken ausgeschmückte Bauwerk besichtigten wir uns genossen auch den herrlichen  Ausblick auf die Stadt Lyon. Durch angenehm kühle Parks und Gärten spazierten wir hinunter in die Altstadt, die fast ausschließlich aus farbigen Renaissancehäusern besteht. Lediglich das Beige der gotischen Kathedrale unterbricht dieses Feuerwerk aus Terrakottafarben. Wir hatten alle noch ein wenig Zeit für einen kleinen Spaziergang oder ein Eis, bevor wir unseren Bus wieder bestiegen, um von Lyon aus durch die lieblichen Landschaften des Burgund zu fahren, hin zu unserem Übernachtungsort Chalon-sur-Saone.
Sonntag -  Aufbruch in die Heimat
Heute nun hieß es Abschiednehmen von Frankreich - nicht ohne einen Anflug von Wehmut, aber trotzdem voller Vorfreude auf Zuhause machten wir uns auf die Fahrt, die uns wiederum durch Ostfrankreich und einen großen Teil Deutschlands führte, heim zu unseren Lieben.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht