Reisebericht: Zugreise Alpen – zwischen Schweiz und Cote d`Azur

03.08. – 11.08.2019, 9 Tage Rundreise in der Schweiz und Frankreich mit Zugfahrten – Montreux – Genfer See – Mont Blanc – Chamonix – Grenoble – Cannes – Nizza – Avignon – Lyon


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Gewaltige Berglandschaften, glasklare Seen, Städte welche die Geschichte der Alpen und damit Europas wiederspiegeln. Eine Alpendurchquerung der besonderen Art, im Bus, mit Bergbahnen und als Ziel die "blaue Küste".
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Anreise nach Mulhouse – "Cité du Train"

Wir starten früh in Dresden, denn wir haben heute schon unseren ersten Programmpunkt vor uns. Alles läuft glatt und die Busreisenden, eine verhältnismäßig kleine Gruppe von 8 Personen, sind schnell am Vormittag "eingesammelt". Noch haben wir fast den großen Reisebuss für uns aber das wird sich in Mulhouse ändern. Ein paar Gäste reisen mit dem Flugzeug und eine andere Gruppe mit PKW's in unser erstes Hotel an. Die Fluggäste treffen wir an unserem heutigen Besuchspunkt, dem Museum "Cité du Train". Hier wird uns anschaulich die Geschichte der Eisenbahn und der verschiedenen Loks dargestellt. Unser erstes gemeinsames Abendessen nehmen wir in einem urigen Restaurant in der Nähe unseres Hotels ein, welches wir in wenigen Minuten zu Fuss erreichen.

2.Tag: Interlaken – Gstaad – "Golden Pass Panoramic" – Montreux – Martigny


In einem sehr schönen Restaurant nehmen wir das sehr gute Frühstück ein. Aber wo steckt nur die Butter, die Milch und der Käse? Es dauert einen Moment bis wir herausfinden dass sich alles gut gekühlt in einem der farbigen Kühlschränke versteckt. Der Inhalt ist reichlich und alle werden satt. Danach starten wir den Tag und fahren in Richtung Interlaken. Wir erfahren etwas über die Geografie und die Bedeutung dieses Gebirges, welches so selbstverständlich für bestimmte klimatische Konstanten in Europa sorgt. Auch bekommen wir einen Überblick über die Geschichte der Schweiz, die wir heute durchfahren. Schon bevor wir in den Ort Interlaken gelangen erblicken wir, dank guter Fernsicht, das sog. "Dreigestirn": Eiger, Mönch und Jungfrau. Alle drei Berge haben eine ansehnliche Höhe von ca. 4000 m und gehören zu den Berner Apen. Die Eiger-Nordwand, die für jeden Bergsteiger aufgrund der Unberechenbarkeit des Wetters eine Herausforderung darstellt, sieht auch aus der Ferne beeindruckend aus. Der Ort Interlaken liegt, wie der Name schon sagt, zwischen zwei Seen: dem Thuner See und dem Brienzer See. Die Thermik im Ort scheint gut zu sein, denn es fliegen zahlreiche Gleitschirmflieger über der Kirchturmspitze und landen in der Nähe unseres Parkplatzes. Nach einer Pause hier in diesem Urlaubsort fahren wir durch das Simmental nach Gstaad wo unsere Bahnfahrt mit dem "Golden Pass Panoramic" startet. Das Simmental, eine wirkliche Bilderbuchlandschaft mit Almen und schönen Dörfern, erfährt durch die Bahnfahrt noch eine Steigerung. Wir fahren durch eine atemraubende Bergwelt. Steil sind die Hänge an denen sich Chalets und alte Bauernhäuser klammern. So manchem stellt sich die Frage, ob er hier leben könnte mit der Abgeschiedenheit und dem komplizierten Zugang im Winter. Das Wetter ist heute noch ein wenig wechselhaft und wir erwarten mit Spannung die weitere Entwicklung, wollen doch morgen einige von uns hoch hinaus. Jetzt aber kommen wir erst einmal auf der anderen Seite der Berge oberhalb von Montreux an. Steil und verhältnismäßig schnell bewältigt der Zug die letzten Kehren wieder mit einer tollen Aussicht auf diese Stadt am Genfer See. Schließlich sind wir dort und spazieren vom Bahnhof in Richtung Seepromenade. Dort angekommen entdecken wir schon bald den Bus mit Harald unserem Fahrer der uns schon erwartet. Jetzt aber schauen wir uns erst einmal in Montreux um. Hier an der Promenade sind heute am Sonntag viele Menschen unterwegs. Man promeniert und so manch einer möchte auch gesehen werden. Oder auch gehört - wie die Jazzband die auf einer Tribüne ein kleines Konzert gibt. Eisstände konkurrieren mit anderen Snackangeboten. Und in der Mitte des Ganzen steht kein Geringerer als Freddie Mercury, der hier einige Zeit am Ende seines Lebens verbrachte. Hier in Montreux traten Bands auf die Geschichte schrieben: Frank Zappa, Deep Purple und viele andere. Alljährlich findet hier das berühmte Jazz-Festival von Montreux statt. Als Jean Jacques Rousseau hier verweilte, wußte man davon allerdings noch nichts. Allerdings gab es da schon das Schloß "Chillon" an dem wir auch noch einen Fotostopp einlegen. Nachdem wir die Zeit im Ort genossen haben müssen wir noch weiter nach Martigny, wo wir eine Nacht in einem Hotel verbringen. Dieses Hotel liegt am Rande der antiken römischen Relikte, die wir uns morgen anschauen werden. Wir genießen die Ruhe hier im Hotel nach diesem ereignisreichen Tag bei einem guten Abendessen.

3.Tag: "Mont–Blanc–Express" – Chamonix – Grenoble

Nach der Stärkung durch ein Frühstück winken wir noch einmal unserem Bus zu, der ohne uns nach Chamonix fährt. Da unser Zug erst nach ca. 2 Stunden fahren wird, sehen wir uns bei einem Rundgang das Städtchen Martigny an. Unser erstes Ziel ist das Amphitheater welches die Römer hier für ihre diversen Freizeitvergnügungen erbauten. Schon 15 v.Chr. errichteten sie die Stadt "Octodorus" und im Laufe der Zeit kamen ein Minerva Tempel, Bäder und ein Forum hinzu. Die Reste sind in diesem Teil der Stadt verstreut. Hier in diesem Ort verlief die Straße die über den Gr.St.Bernhard, einem der ältesten Alpenpässe, nach Süden führte.
Überragt wird der Ort von der Festung "La Batia" welche extra zur Kontrolle der Passstraße im 13.Jahrhundert errichtet wurde. Nach ihrer Zerstörung blieb nur die Ruine stehen, die sich nach Restaurierungsarbeiten wieder in einem guten Zustand befindet. Im 18.Jahrhundert übernachtete Napoleon mit seiner Italienarmee hier im Ort. Schließlich kommen wir über die Hauptstraße des Ortes zum Bahnhof, von wo der "Mont-Blanc-Express" nach Chamonix  startet. Nur durch einen Stopp auf der Strecke gekennzeichnet überfahren wir auf diese Art die Grenze nach Frankreich und kommen in Chamonix, einem der wohl wichtigsten Fremdenverkehrsorte der Region an. Der Ort wird vom Mont-Blanc-Massiv überragt. Der Mont Blanc ist mit 4810 m der höchste Berg der Alpen und von einigen Gletschern umgeben. Auf den "Aiguille de Midi", einen der felsigen Vorposten des Mont-Blanc-Massivs, soll den auch einer der angebotenen fakultativen Ausflüge gehen. Ein Teil der Gruppe hat sich dafür entschieden. Erst einmal aber geht unsere Reiseleitung mit den "Gletscherstürmern" nach Ankunft zu der Station Chamonix-Montenvers welche gleich neben dem Hauptbahnhof liegt und über eine Fussgängerbrücke zu erreichen ist. Alles läuft reibungslos denn wir werden schon erwartet und von einem netten Franzosen weitergeleitet.
Von hier werden einige mit einer Zahnradbahn zum "Mer de Glace" fahren. Gina unsere Reiseleiterin muss sich beeilen, dass sie mit den anderen zur Bergbahn zum "Aiguille du Midi" rechtzeitig ankommt, denn die Gruppen sind angemeldet. Aber auch das funktioniert und die jeweiligen Bergabenteuer können beginnen. Der Gletscher nimmt wie alle anderen auch in den Alpen kontinuierlich ab und wir müssen nach Ankunft ein weiteres Stück hinablaufen um ihn zu erreichen. Der Gletscher, der früher ins Tal von Chamonix hinabfloss und ein beliebtes Motiv für Maler und Fotografen war, verliert jährlich zwischen 4 und 6 m Höhe und wird sicher irgendwann verschwinden. Der andere Teil der Gruppe genießt die Aussicht auf das Mont-Blanc-Massiv und ein anderer Teil geht sich im Ort vergnügen der auch einiges zu bieten hat.
Nach diesem erlebnisreichen Nachmittag werden wir am Bus von unserer Reiseleitung und dem Fahrer mit einem französischen Buffet überrascht, dem sog. Eberhardt-Wow. Es gibt französischen Käse, verschiedene Sorten Hartwurst, Oliven und dazu einen (manche auch 2) Becher Rotwein. Unser Fahrer Harald hat aus seinem Bus 3 Tische und sogar eine Tischdecke hervorgezaubert auf dem alles appetitlich präsentiert ist, die Wurst sogar in dünne Scheiben mit einem ordentlich scharfen Messer geschnitten, dazu gute Oliven und Baguette. Das schmeckt jetzt allen besonders gut und wir greifen tüchtig zu. Der vorgesehene Nachtisch, ein französischer "Flan" (eine nahrhafte Eierspeise), bleibt für den nächsten Tag. So gestärkt verlassen wir Chamonix um nach Grenoble, Hauptstadt der franz.Region Isère und Dauphiné und  Olympiastadt von 1968, zu fahren. Hier beziehen wir unser Hotel für eine Nacht und fallen alle satt an Bildern und anderem Nahrhaften müde in die Kissen. 

4.Tag: Grenoble – "Funiculaire de St. Hilaire de Tuvet" – St. Hilaire – Sisteron

Der Tag heute verspricht sonnig und warm zu werden und so fahren wir nach unserem Frühstück in die Innenstadt von Grenoble. Wir parken unseren Bus an der Seilbahnstation von der wir später hinauf zur "Bastille" der Festung fahren werden. Von hier laufen wir vorbei am Stadtpark "Jardin de Ville" und dem alten Rathaus in Richtung "Place Grenette". Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Hotel vorbei in dem Napoleon genächtigt haben soll. Am Platz bewundern wir die Gebäude verschiedener Epochen und den Springbrunnen. Weiter geht es zu der Markthalle "Ste.Claire" aus dem 19.Jahrhundert und dann weiter zur Kathedrale "Notre Dame". Wir spazieren zurück an der Isère in Richtung Bus, wo wir uns, nach ein wenig Zeit für uns alle, treffen um die "Boules" (Seifenblasen) zu besteigen, die uns zum 630m hoch gelegenen "Fort de la Bastille" bringen. Max. 6 Personen passen in eine Blase und schnell geht die Fahrt nach oben. Diese Bahn wurde schon 1934 errichtet, allerdings mit eckigen Gondeln. Die "boules" gibt es seit den 70er Jahren. Von hier oben haben wir eine gute Sicht auf die Grenoble umgebenden Berge. Man bekommt eine Idee von der Ausdehnung Grenobles, welches auch über überregional bedeutende Universitäten an denen z.B. Jacqueline Kennedy Onassis und Richard von Weizsäcker studierten verfügt. In dem international bekannten Universitätsklinikum wurde Michael Schumacher (Schumi) nach seinem Skiunfall behandelt. Für die ebenfalls vorhandenen Museen haben wir keine Zeit, denn unser nächstes Ziel ruft:   wieder eine Bahn ..... eine Schrägseilbahn, die "Funiculaire de Tuvet". Wir sind rechtzeitig am Start in Montfort an diesem niedlichen kleinen Bahnhof. Diese Bahn wurde 1924 eröffnet um Tuberkulose Patienten in die gute Bergluft zur Genesung zu bringen. Heute ist sie eine Attraktion, da sie zu den steilsten Schrägseilbahnen weltweit gehört. Nun sehen kann man nicht viel und komfortabel ist auch etwas anderes. Aber die Bahn fährt nicht lange und schon bald sind wir in St. Hilaire mit einem kleinen Museum, diversen gastronomischen Angeboten und unserem Bus. Harald hat wie immer seine Fahrkünste auf der engen und kurvigen Strecke anwenden können. Wir verspeisen unseren Nachtisch vom Vortag zu einer guten Tasse Kaffee. Wie gut wenn man einen großen Kühlschrank an Bord hat. Aber wir müssen los, denn die Provence wartet auf uns. Wir fahren über die N85, welche von Grenoble nach Cannes führt, auch bekannt als "Route Napoleon", in Richtung Süden. Diese Strecke mit einer Länge von 335 km legte Napoleon mit 800 Getreuen (1200 nach anderen Quellen) einst in einem 7-tägigen Gewaltmarsch zwischem dem 1. und 7.März 1815 zurück. Er war auf dem Rückweg aus der Verbannung auf der Insel Elba und wollte die Macht zurückerobern. Sein Ziel war Paris welches er am 20.März erreichte. Danach begann die sog. Herrschaft der 100 Tage die nach der Schlacht von Waterloo mit seiner Abdankung endete. Ein Stück französische Geschichte, die durch diese Straße mit dem "Flug des Adlers" erinnert wird. Nun, wir haben friedliche Ziele als wir in Sisteron ankommen. Es war ein heißer Tag, der in einem typisch französischen Provinzhotel endet. Wir sind in der "Provence" angekommen.

5.Tag: "Canyon du Verdon" Moustiers Stes.Maries – "Train de Pignes" – Nizza

Am nächsten Morgen beginnt eines der größten Abenteuer dieser Reise, eine Fahrt durch die  wohl berühmteste Schlucht Europas, dem "Canyon de Verdon". Tief eingegraben durchzieht sie 21 km lang den Süden Frankreichs. Wir fahren erst in eines der schönsten Dörfer Frankreichs, nach Moustiers-St-Marie. Der Ort mit ca. 700 Ew. hat nicht zu Unrecht dieses Prädikat, liegt er doch malerisch an einem Hang und wird von der Wallfahrts-Kapelle "Notre-Dame de Beauvoir" gekrönt. Es ist ebenfalls ein bekannter Töpferort in der Region. Da unser Bus nicht in den Ort hineinfahren darf, spazieren wir in ca. einer Viertelstunde ein wenig bergauf in den Ort. Gina zeigt für diejenigen, die zur Kapelle hinauf wollen, den Einstieg zu diesem steilen Treppenweg.
Danach laufen wir zum Ort und jeder kann nach Lust und Laune den Ort erkunden. Auch hier gibt es einiges zu sehen. Neben vielen Geschäften sind romantische provencalische Häuschen mit blühender Vielfalt zu betrachten und zahlreiche Geschäfte locken zum Kauf. Die herausragendste Sehenswürdigkeit ist hier die romanische Kirche "Notre-Dame-de-l'Assomption" aus dem 12.Jahrhundert. Hier spürt man Steine welche Geschichte atmen. 
Dann noch einen Espresso in einem der netten Cafés und wir treffen wieder bei unserem Bus ein. Jetzt beginnt eine der landschaftlich spektakulärsten Strecken dieser Reise. Wir fahren von Moustiers in Richtung Lac de Sainte-Croix. Hier ist viel los, ist doch Ferienzeit und sowohl Franzosen als auch Touristen aus verschiedenen Ländern wollen diesen Canyon besuchten. Tretboote, andere Boote und sogar Badende (Wasser ist nicht so doll warm) tummeln sich am See. Wir machen ein paar Fotos und es geht weiter zu einem Aussichtspunkt, an dem wir eine "Würstlpause" einlegen. Herrlich ist die Aussicht von hier auf den See und mit den bunten Tupfen der Tretboote und der Badenden ein schönes Motiv für die Fotografen, die heute ziemlich viel zu tun bekommen. Fotoapparat immer im Anschlag, ist die Devise. Wir fahren entlang des bis zu 700 m tiefen Canyons und halten manches Mal die Luft an. Aber wir fahren ja mit Harald der seinen Bus beherrscht. Die Schlucht ist am Grund zwischen 6 und 100 Meter breit, den man aber erst am unteren Ende sehen kann. Prächtig sind die Aussichten und ein Fotostopp spektakulärer als der andere. Am Ende der Schlucht sind Rafting-Schlauchboote aktiv die sich an den Stromschnellen des Canyons versuchen. Wir müssen uns beeilen, denn wir haben auch heute noch eine Bahnfahrt vor uns: die Fahrt mit dem "Pinienzapfenzug" von Saint-André-les-Alpes nach Nizza. Wir kommen gerade noch rechtzeitig. Gina kauft die Fahrkarten und dann geht es durch die Landschaft der Provence und die Ausläufer der Seealpen in Richtung Mittelmeer. Wir kommen am Abend in der wohl schönsten Stadt der Cote d'Azur in Nizza an. Leider wird unsere Ankunft im Hotel durch einen kleinen Unfall in der verkehrsreichen Stadt verzögert. Aber schließlich gibt es eine vorläufige Einigung zwischen den Unfallpartnern und wir können zu unserem Hotel, welches in der Innenstadt von Nizza liegt. Der Parkplatz ist direkt beim Hotel und wir beschließen unseren Tag in dem komfortablen Novotel. Auf dem Dach gibt es sogar ein Schwimmbad. Hier bleiben wir 3 Nächte.

6.Tag: Nizza – Monaco – Monte Carlo

Nach einem üppigen Frühstück starten wir heute mal ein wenig später, d.h. wir können ausschlafen. Nur nicht zu lange, denn es wird wieder heiss werden und Nizza ist eine interessante Stadt. Wir fahren mit unserem Bus vorbei an dem sehr italienisch anmutenden "Place Massena", zum "Boulevard des Anglais", übersetzt "Boulevard der Engländer". Er heisst so, weil es einst Engländer waren die zum Aufschwung der Stadt im 19.Jahrhundert beitrugen. Ein weiterer Faktor war der Bau der Eisenbahnlinie, die 1864 die Stadt erreichte. Durch den Bau des Bahnhofs damals außerhalb der Stadt bliebt die Altstadt von Nizza gut erhalten. Hier logierte der europäische Hochadel, so der russische Zar und natürlich kam auch Queen Victoria hierher. Das "Grand Hotel Negresco" an welchem wir vorbeifahren ist ein Symbol dieser Zeit, wurde es doch im Auftrag des reichen Rumänen Henri Negresco erbaut. Kein Geringerer als Gustav Eiffel konstruierte die rosa Kuppel die weithin leuchtet - besonders nachts. Auch dieses Hotel hat seine Geschichte, wurde es doch zeitweilig als Militärkrankenhaus genutzt. Nach dem 2.Weltkrieg kamen die Stars, wie die Beatles, Romy Schneider und Alain Delon, Edith Piaf, die berühmte französische Chansonsängerin und auch Clint Eastwood. Heute kann man es sich im Stil der Belle Époque in einem der fast 100 Zimmern gute gehen lassen, wenn man bereit ist das nötige Kleingeld auszugeben. Am Garten Albert I.  verlassen wir den Bus und gehen entlang der Promenade in Richtung Altstadt. Ein Liegestuhl hier kostet hier einiges pro Tag, aber ist eigentlich unabdingbar bleibt man länger zum Baden, denn der Strand ist ein grober Kiesstrand auf dem das Liegen nicht unbedingt sehr bequem ist. Aber darum geht es in Nizza eigentlich nicht. Sehen und gesehen werden ist die Devise. Jetzt am Morgen sind die Jogger und die Walker auf der Promenade. Wir gehen vorbei an der Oper zum lebendigsten Platz der Altstadt, dem Cour Saleya mit dem Blumenmarkt auf dem es nicht nur Blumen sondern alle Lebensmittel gibt, welche die Provence zu bieten hat. Hier wird auch die "Socca" gegrillt, eine Art Fladen aus Kichererbsenmehl. Vorbei geht es an der Barockkirche "Chapelle de la Misercorde" welche im Juli/August leider geschlossen hat. Wir laufen bis zum östlichen Ende des Marktes und werfen einen Blick auf das Haus in dem Henri Matisse eine Zeitlang lebte. Dann biegen wir ab in die Altstadt und gehen  durch enge Gassen mit buntem Treiben zur Kathedrale Sainte-Reparate aus dem 17.Jahrhundert. Gerade ist ein Gottesdienst und wir setzen uns ein Weilchen dazu, denn die Musik ist schön und ergreifend. Ein wenig feierliche und besinnliche Stimmung im sonst hektischen Nizza. Auch Nicht-Gläubige werden von der Musik und der Szenerie ergriffen.
Hier an dieser Stelle geht jeder aus der Gruppe seiner Wege um eigene Erkundungen zu machen. Ein Teil geht mit unserer Reiseleiterin zum Fahrstuhl am "Colline du Chateau" wo einst das Schloss mit seiner Zitadelle stand und 1706 von den Truppen Ludwigs XIV. vollständig zerstört wurde. Wir fahren hinauf und haben noch Glück, dass nicht allzuviele anstehen. Hier oben ist ein Park der uns ein wenig Abkühlung verschafft und wir haben einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und den Küstenstreifen von Nizza. Der Abstieg zu Fuss verläuft im Schatten und wird durch die Musik eines Akkordeonspielers begleitet. Die originelle Idee des "Invisible" (Unsichtbaren) wird ergänzt durch den originellen Kommentar eines Spenders: "Für Deine originelle Idee habe ich Dir ein Bündel Geldscheine in deine Schale gelegt, aber das ist auch unsichtbar" - eine Performance der besonderen Art. Die Zeit reicht noch für einen Kaffee und einen kurzen Imbiss bis wir mit dem Bus nach Monaco fahren. Unseren Reiseleiter Gilles treffen wir am Bus und dann geht die Fahrt auf der Küstenstraße in mittlerer Höhe in Richtung Osten. Wir kommen an ansehnlichen Villen mit einer phantastischen Aussicht auf die Küste vorbei. Hier können sich nur sehr Reiche eine Villa leisten, sicher mit dem entsprechenden Personal. Schließlich erreichen wir Monaco und obwohl das Fürstentum nicht zur EU gehört sondern als Drittstaat gilt läuft alles reibungslos und wir starten unseren Besuch am Parkhaus. Wir fahren mit einem Fahrstuhl und über Rolltreppen nach oben. Vorbei am "Ozeanografischem Museum", dessen Direktor einst Jacques Cousteau war, spazieren wir zur Kathedrale "Notre-Dame-Immaculée". Diese Kathedrale wurde Ende des 19.Jahrhunderts an der Stelle einer älteren Kathedrale im neoromanischem Stil aufgebaut und in ihr befinden sich fast alle Gräber der Grimaldis. Auch das Grab von Fürst Rainier III. und seine berühmte Ehefrau Gracia Patricia, die auch unter dem Namen "Grace Kelly" in die Filmgeschichte einging sehen wir. Einer ihrer erfolgreichsten Filme war "Das Fenster zum Hof" von Alfred Hitchcock. Ihre Tocher Caroline lebt noch zeitweise in Monte Carlo soll aber von ihrem Ehemann getrennt leben (sagt man!) Vorbei am Palast der Grimaldis werfen wir einen Blick von oben auf die Formel 1 Rennstrecke die durch Monaco führt. Etwas abseits steht der erste Grimaldi als Skulptur: "Francesco Grimaldi der Listige" dem es gelang als Franziskanermönch verkleidet in die Festung von Monaco einzudringen. Das Ganze geschah im Jahr 1297 und die Familie genuesischer Abstammung hat seitdem die Macht im Staat. Oder ist es das Geld? Im Hafen liegen die Yachten der Superreichen und ab und an fährt ein Lamborghini vorbei. Wir betrachten das phantastische Opernhaus welches von Charles Garnier erbaut wurde. Er war auch der Erbauer des berühmten Pariser Opernhauses. Alles was in der Oper und im Balett Rang und Namen hatte und hat traten bzw. treten hier auf. Der Besuch Monte Carlos wird durch einen Besuch des Foyers des Casinos gekrönt. Nach einer Taschenkontrolle könnnen wir hier vorbei an sündhaft teuren Juweliergeschäften einen Blick hinein werfen. Die Fortuna am Eingang lässt das alles kalt. Uns aber ist ziemlich warm, zeigt sich doch das Fürstentum heute von seine sommerlichen sonnigen Seite. Es wird jetzt Zeit die Rückfahrt anzutreten. Wir fahren über dieselbe Strecke zurück da es dort am wenigsten Stau gibt. Wieder geht ein Tag voll der Eindrücke seinem Ende entgegen. Wir entspannen bei einem Abendessen in unserem gut klimatisierten Hotel.

7.Tag: Cannes – Cap d'Antibes – Picasso–Museum

Noch ein weiterer Tag erwartet uns hier an der Cote d'Azur. Heute fahren wir Richtung Osten in das nicht weit entfernte Cannes. Dieser Ort ist vor allem bekannt für die Filmfestspiele die alljährlich im Mai stattfinden. Wir kommen gut voran und in ca. 1 Stunde sind wir an unserem Parkplatz in der Stadt mit ca. 75000 Einwohnern. Der Busparkplatz befindet sich direkt an der Küste neben dem langen Sandstrand der sich über mehrere Kilometer erstreckt. Der Ort der bis in das frühe 19.Jahrhundert ein Fischerdorf war wurde durch ausländische und französische Adelige bekannt die hier ihre Ferienhäuser hatte. Der Boom begann aber als ein britischer Lordkanzer der an der Weiterreise nach Italien gehindert wurde hier eine italienische Villa bauen liess. Danach und besonders nach dem Bau der Croisette, zu dem Tausende von Kubikmeter Sand aufgeschüttet wurden, entstanden die ersten Luxushotels. 1946 fand dann das erste Filmfestival statt und machte Cannes international bekammt. Wir spazieren nach oben in Richtung Festung und haben dort einen Überblick über den Strand und die Altstadt. Langsam gehen wir wieder nach unten in Richtung Zentrum und schlendern durch die romantischen Gassen bis wir an die Markthalle kommen. Hier kaufen die Bewohner von Cannes ihr frisches Obst und Gemüse und auch der Fisch wird appetitlich präsentiert. Wer im Vorbeigehen ein paar Austern frühstücken oder zu Mittag essen möchte findet das entsprechende Angebote. Einige von uns springen noch schnell in das Mittelmeer bevor es weitergeht nach Antibes. Dieser beliebte Ferienort der von den Griechen gegründet und dann in den weiteren Jahrhundert befestigt wurde konnte seinen ursprünglichen Charakter bewahren. Der Hafen und das vorgelagerte "Fort Carré" wurde vom berühmten Festungsbaumeister Ludwigs XIV. errichtet. Eine weitere Attraktion ist das Picasso-Museum welches im ehemaligen Grimaldi-Schloss untergebracht ist. Picasso hatte hier 1946 sein Atelier und vermachte der Stadt einige seiner Bilder als Schenkung. Darüber hinaus gibt es Skulpturen und Keramiken die von Picasso und anderen Künstlern gefertigt wurden. Ein ansprechendes Museum an einem würdigen Ort. Da aber Kunst natürlich auch Geschmackssache ist, verweilen wir unterschiedlich lange hier. Wir treffen uns alle wieder am Bus, der uns nach diesem letzten Tag an der Cote d'Azur wieder in das Hotel bringt. Ein wenig Freizeit zum Koffer packen und vielleicht für ein letztes Bad auf der Dachterrasse haben wir vor unserem Abendessen. Morgen geht es sehr früh in Richtung Avignon.

8.Tag: Avignon – TGV Avignon – Lyon – Chalon–sur–Saone

Früh geht es heute los nach einem zeitigen Frühstück. Wir verladen unser Reisegepäck pünktlich, denn heute kommt es darauf an, dass wir rechtzeitig in Avignon sind. Wir kommen in den Rückreiseverkehr der in Richtung Norden über die sog. Route du Soleil verläuft was vor allem unseren Bus betrifft. Wir die Gruppe werden heute ein anderes Verkehrsmittel nehmen, welches uns nach Norden, nach Lyon bringt: den Hochgeschwindigkeitszug TGV.
Wir fahren gespannt und voller Erwartungen zu unserem Ziel, die Papststadt Avignon. Trotz einiger kleiner Ministaus kommen wir am späten vormittag in dieser beeindruckenden Stadt an. Wir verabschieden unseren Bus denn unser Harald hat heute noch einige Schwierigkeiten zu umschiffen (oder besser zu umfahren).
Jetzt sind wir ohne Bus und auf eine gute Organisation angewiesen. Die "Pont St. Bénézet" die berühmte Brücke von Avignon grüßt schon von Weitem. Wir spazieren durch eins der 7 Stadttore der Stadtmauer, welche die Altstadt von Avignon umgibt. Ein wenig geht es bergauf bevor wir zum berühmten gotischen Papstpalast ankommen. Die Stadt welche schon im 4.Jahrtausend vor Christus besiedelt und dann von den Römern zu einem befestigten Flusshafen ausgebaut wurde, Sarazenen und die Völkerwanderung überstand, war von 1309 bis 1423 Papstsitz. Insgesamt 7 Päpste ließen es sich hier gut gehen.
Alle möchten sich individuell auf den Weg machen, um die Stadt zu erkunden oder einfach noch ein paar Einkäufe zu machen. Es ist unser vorletzter Tag in Frankreich. Wir verabreden uns am "Place de l'horloge" vor dem Rathaus. Dort werden wir uns treffen um zum TGV-Bahnhof zu fahren, der ein wenig außerhalb der Stadt liegt. In der Zwischenzeit organisiert unsere Reiseleiterin Gina die Fahrkarten, damit wir später Zeit sparen um möglichst lange von der Stadt zu profitieren. Alles funktioniert, alle sind pünktlich und wir starten von Avignon pünktlich in Richtung Lyon. Dort auf dem Bahnsteig wartet schon unser Fahrer Harald. Die letzte Ungewissheit ist damit beseitigt: wird er es schaffen, uns pünktlich abzuholen? Wir sind alle erleichtert. Wir starten zur letzten Station nach Chalon-sur-Saone, wo wir unsere letzte Nacht verbringen. Nach einem guten Abendessen endet dieser letzte Urlaubstag vor der Heimreise morgen.

9.Tag: Heimreise

Nach einem guten Frühstück verlassen wir Chalon-Sur-Saone um erst die PKW-Fahrer nach Mulhouse zu bringen. Sie haben dort ihre PKW's geparkt. Dann geht es zum Flughafen für die Fluggäste. Werden wir es rechtzeitig nach Deutschland für die bestellten Transfers schaffen? Aber alles geht glatt und die angekündigten Mega-Staus, welche die Leitungscrew befürchtete bleiben aus. Das Universum hat die Bitten der Reiseleiterin erhört. Es ist gut dorthin immer einen guten Kontakt zu haben. Alle kommen gut und sicher nach Hause.
Eine aufregende und ereignisreiche Reise bei gutem Wetter geht zu Ende!
Gina die Reiseleiterin und Harald der Fahrer bedanken sich bei allen Reisegästen für ihre Pünktlichkeit und ihre Unterstützung in allen Lebenslagen. Wir wünschen Euch noch viele schöne Reisen natürlich möglichst mit der Firma.
Ein besonderer Dank geht von Gina an den Fahrer Harald der mit seiner Professionalität und Kenntnis der Strecke entscheidend zum Gelingen der Reise beigetragen hat.
Schaut Euch die Bilder an vielleicht bei einem Gläschen "sampanské"! Einige der Bilder hat Harald beigesteuert.
Auf Wiedersehen an alle
vielleicht irgendwo auf dieser Welt mit der Firma EberhardtTravel!
Gina Egenolf

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Herr Lautensack,
es freut mich, dass es Ihnen mit uns so gut gefallen hat und ich freue mich über Ihre Zeilen. Alles Gute für Sie und noch viele schöne Reisen. Viele Grüße aus Israel natürlich von einer Eberhardt-Reise
Ihre Gina Egenolf

Gina Egenolf
31.10.2019

Die Reise hat uns sehr gut gefallen. Die Reiseleiterin und der Busfahrer waren sehr kompetent und reagierten auch bei unvorhersehbaren Zwischenfällen gelassen (Danke euch Beiden!!),so das es keinen Stress oder Hektik im Urlaub gab. Auch wenn die Sehenswürtigkeiten zeitlich dicht aneinander gereiht waren und wir hier und da gerne noch etwas verweilt wären, würde ich die Reise so nochmal machen.

Gerd Lautensack
31.10.2019