Reisebericht: Rundreise Andorra und Barcelona mit Flug

30.09. – 06.10.2018, 7 Tage Rundreise durch die Pyrenäen mit Soldeu – Andorra la Vella – Coll de la Botella und Barcelona mit Flug An– und Abreise


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Der größte Zwergstaat Europas ist großartig. Andorra hat sich seit seiner ersten demokratischen Verfassung von 1993 vorbildlich entwickelt. Hoch in den Pyrenäen und umgeben von Frankreich, Spanien und dazu unweit von Mittelmeer und Atlantik
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

1. Tag 29.09.2018 Anreise Samstag Raum Lyon Süd

Mit 22 Reisegästen starten wir unsere Reise nach Andorra und die katalanische Hauptstadt Barcelona. Weitere 13 Fluggäste erwarten wir morgen nach unserer Ankunft im 4*-Hotel Sport Village in Soldeu. Unsere Route mit dem Bus führt uns vorbei an Frankfurt am Main, entlang des Schwarzwaldes bis Mulhouse, dann Belfort, das Burgund und anschließend durch das Jura, wo wir die Europäische Hauptwasserscheide passieren, die Atlantik und Mittelmeer trennt. In Lyon Süd in Oullins erreichen wir unser hübsches Campanile-Hotel zur Zwischenübernachtung und ein spätes Abendessen gibt es auch noch.

2. Tag 30.09.2018 Sonntag Weiterreise nach Andorra, Soldeu

Nach einem guten sonntäglichen Frühstück laden wir unsere Koffer und begeben uns auf den zweiten Teil unserer Reise. Unsere Route führt uns heute durch das Rhône-Tal, vorbei an den Spuren römischer Siedlungen und vielen Obst-und Gemüseplantagen. Und immer wieder sehen wir Weinanbaugebiete, vor allem für den beliebten Wein Côte-du-Rhône. Uns entgehen auch nicht die zahlreichen Kraftwerke am Rhône-Ufer. In Montélimar tankt unser Chauffeur unseren Bus wieder voll, und wir bewundern zwischenzeitlich die vielfältigen Nougatarten von Montélimar, den schon Könige liebten. Die Gebirgsketten nach dem Zentralmassiv, wie die Cevennen und die Corbièren, kündigen uns Südfrankreich an. Wir erreichen das Land der Katharer in der Region Languedoc-Roussillon. Noch heute zeugen viele Festungen von der Blütezeit der einstigen Armuts- und Laienbewegung, die für die damalige Kirche schnell eine Bedrohung darstellte. Unter Pabst Innozenz III. begannen die Albigenserkriege. Sie gingen als erster Kreuzzug in Europa in die Geschichte ein. Im Ergebnis wurden die Katharer nahezu vollständig vernichtet und Okzitanien in das französische Königreich einverleibt.Vorbei an Narbonne erblicken wir die unvollendete Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur de Narbonne, die mit 41 m Chorscheitelhöhe eine der höchsten in Frankreich war. Wir liegen gut in der Zeit und überraschen unsere Gäste mit einem Abstecher zur Katharerhochburg Carcasonne. Die gewaltige Festungsanlage lädt uns zu einer Pause bei strahlendem Sonntagswetter ein. Danach geht es zielstrebig weiter nach Andorra. Wir nehmen die Route vorbei an Foix über Frankreich zum Pas de la Casa. In unserem Super 4-Sterne-Hotel Sport Village in Soldeu werden wir schon von Maria erwartet, die uns zu einem Begrüßungscocktail vor dem Abendessen einlädt. Nach der persönlichen Begrüßung der Fluggäste versammeln wir uns gemeinsam im Foyer und Reiseleiterin Maria begrüßt alle Gäste offiziell mit einem Gläschen Sekt und landestypischen Canapes. Danach gibt es für die Fluggäste noch eine kleine Einweisung durch Barbara mit der Übergabe nützlicher Informationen. Dann erwartet uns endlich das perfekte Abendbuffet in unserem gediegenen Hotel. 

3. Tag 01.10.2018 Montag Meritxell–Kirche, Roc del Quer und                                             Engolasters Stausee

Heute begleitet uns Reiseleiterin Maria, die uns viele aktuelle Informationen über Andorra und die Geschichte des Landes liefert. Andorra wurde auf der Grundlage des sogenannten Pareatges Vertrages vom 08.09.1278 zwischen dem Bischof von Urgell, Pere de Urtx, und dem Grafen Roger Bernhard III. von Foix gegründet. Das Land besteht aus 7 Pfarreien oder Parroquias bzw. 7 Gemeinden. Die erste demokratische Verfassung bekam das Land 1993 und beendete damit offiziell die Feudalzeit. Das duale Herrschaftssystem des Ko-Fürstentums bestand weiter, wenn auch nur noch auf dem Papier. Der spanische Bischof von Urgell Joan Enric Vives i Sicília und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron sind heute die Rechtsnachfolger dieses Vertrages, haben aber nur noch repräsentative Aufgaben. Andorra gehört nicht zur EU, verfügt aber auf Grund eines unilateralen Vertrages mit der EU über eine eigene EU-Währung seit Ende 2014. Die Münzen sind besonders bei Touristen und Sammlern sehr beliebt. Wir besuchen heute das Nationalheiligtum von Andorra, die Meritxell-Kirche in Encamp. Die alte Wallfahrtskirche Santuari vell de Meritxell fiel 1972, genau am Nationalfeiertag in der Nacht vom 08. zum 09. September, einem verheerenden Brand zum Opfer. Die romanische Madonnenfigur wurde dabei verbrannt. Eine originalgetreue Kopie der heiligen Jungfrau Nossa Senhora de Meritxell, die Schutzpatronin des Landes ist, wurde in der Haupthalle der neuen Kirche aufgestellt. Der berühmte katalanische Architekt Ricardo Bofill baute von 1974 bis 1976 die neue Kirche von Meritxell, die am 8. September eingeweiht wurde und seitdem auch ein Wahrzeichen Andorras darstellt. Wir durchqueren noch einige Gemeinden und lernen die Berge und Täler der verschiedenen Pfarreien kennen, die oft nur wenige Minuten voneinander entfernt sind. Kein Wunder, denn das Land verfügt nur über
468 km². Unser Ziel ist der Engolasters Stausee, der eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung der FEDA spielt. An der kleinen Kirche S. Miguel d'Engolasters legen wir einen Fotostopp ein. Dann geht es weiter zum Stausee, den wir umrunden und die Natur genießen. Eine neue Attraktion gibt es seit Juli 2016. Wir fahren zurück zum Roc del Quer, den wir von Canillo aus erklimmen. In einer Höhe von 1.913 m, also 400 m über dem Ort, ragt ein 12 m langer Steg ins Freie hinein, auf dem ein Mann sitzt - eine Skulptur des Mexikanischen Künstlers Miguel Àngel González González. Weitere 8 m befinden sich im festem Untergrund. Durch den Glasboden hat man einen wunderbaren Blick ins Tal hinab. Nach diesem beeindruckenden Aussichtspunkt fahren wir zurück und legen einen Fotostopp an einem weiteren Wahrzeichen ein und fotografieren die hübsche romanische Kirche Sant Joan de Casselles. Danach geht es zurück zum Hotel in Soldeu.

4. Tag 02.10.2018 Dienstag Museu Plandolit, Likörfabrik in Arinsal,                                               Coll de la Botella und Borda de l'Avi

Nach unserem reichhaltigen Frühstück geht es heute nach Ordino. Nacheinander in zwei Gruppen besuchen wir das Museum Casa d'Areny-Plandolit. Das andorranische Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert gebaut. Seine Hausherren wurden reich durch den Eisenerzbergbau und die Belieferung der spanischen Marine mit Lebensmitteln. Auch politisch waren sie aktiv im Tälerrat. 1972 erwarb der Allgemeine Rat von Andorra dieses Anwesen samt Gärten und nutzte es fortan als Museum, das wir heute besichtigen. Danach geht es weiter zu einer Likörverkostung nach Arinsal. In den Destil-leries unter deutscher Leitung probieren wir und kaufen auch landestypische Wurst und Süßigkeiten. Nach diesem kleinen Aperitif erwartet uns ein regelrechtes Festmahl in der Borda de l'Avi. Aber vorher fahren wir noch hinauf zum Coll de la Botella, dem Flaschenhals. Die Aussicht auf die andorranischen Gebirgszüge ist atemberaubend. Der höchste Berg Andorra's ist der Coma Pedrosa mit 2.942 m. Wir staunen und fotografieren und fahren dann noch bis zum Kunstobjekt "Sturm in einer Teetasse" von Dennis Oppenheim. Dann geht es weiter zur Borda de l'Avi. Dieses Mittagessen läßt keine Wünsche offen. Nachdem wir wieder unser Hotel in Soldeu erreicht haben, bleiben viele Gäste im Bus sitzen. Wir haben beschlossen, noch einen Verdauungsspaziergang auf dem Pas d'Ènvalira zu unternehmen und fahren zum Port d'Envalira in 2.408 m Höhe. Eine atemberaubende Sicht erwartet uns, und wir genießen einfach die Aussicht. Danach fahren wir wieder zurück zum Hotel und freuen uns auf unser grandioses Abendbuffet.

5. Tag 03.10.2018 Mittwoch Tal der Träume – Vall de Núria

Heute erwartet uns Maria nach unserem stärkenden Frühstück zu einem wunderschönen Ausflug ins Tal der Träume, das sich auf spanischem Gebiet befindet. Über den Pas de la Casa geht es durch den Tunnel über den Pass Col de Puymorens Richtung Cerdanya. Über La Molina erreichen wir den Pass Colada de Toses, wo wir eine Pause einlegen. Von hier oben haben wir eine wunderbare Aussicht. Weiter geht es nach Ribes de Freser, wo sich die Station der Zahnradbahn befindet. Mit der Cremallera geht es durch die Schlucht mit zahlreichen Wasserfällen nach oben. Hier erwartet uns das Vall de Núria mit einem Stausee und der umgebauten Klosteranlage. Der Stausee ermöglicht Bootfahren, Wandern und Angeln. Picknickplätze stehen ebenfalls zur Verfügung. Esel gibt es heute nicht zu sehen, aber dafür grasende Pferde am Berghang. Die meisten Gäste genießen eine Katalanische Brotmahlzeit im Restaurant. Sie besteht aus diversen Wurstsorten wie Chorizo, Käse, Salat und Toastbrot. Dazu gibt es Rotwein und Wasser. Die Gondelbahn hoch ins Bergmassiv fährt wegen des starken Windes nicht, erst wieder, als wir keine Zeit mehr dafür haben. Es verzaubert uns aber die atemberaubende Bergwelt. Eine Wanderung um den See, die kleine Kapelle, Sant Gil´s Einsiedlerei und das ehemalige Benediktinerkloster bieten einiges. Dann geht es wieder planmäßig mit der Zahnradbahn ins französische Dorf Ribes de Freser, wo uns unser Bus am Bahnhof erwartet. Zurück zum Hotel geht es erneut über das berühmte Skigebiet La Molina, das auf den Saisonbeginn wartet. Heute schmeckt das Abendessen wieder fantastisch und wir genießen Restaurant und Bar bis zum Schlafengehen.

6. Tag 04.10.2018 Donnerstag Andorra La Vella–Casa la Vall

Pünktlich nach dem Frühstück erwartet uns Fernanda zu unserer Tour in die Hauptstadt. Wir haben einen Termin für die Innenbesichtigung des alten Parlaments von 1702. Die Casa la Vall war das alte Parlament und ist noch mit originalen Möbeln, Bildern und Gegenständen ausgestattet. Ein besonders kostbarer Schrank hat sieben Schlüssellöcher. Hier wurden wichtige Dokumente aufbewahrt und konnten nur eingesehen werden, wenn alle 7 Vertreter des Tälerrates anwesend waren und ihren Schlüssel dabei hatten. Der Gerichtsraum im Erdgeschoss besticht durch seine kunstvolle Vertäfelung. Das Gefängnis im Untergeschoss war für 8 Personen vorgesehen, war aber selten voll besetzt. Fernanda führt uns weiter bis zur Kirche, die wir heute wegen einer Beerdigung nicht besichtigen können. So haben wir mehr Freizeit und alle verschwinden in den Geschäften, Cafés und Restaurants. In den meisten Geschäften gibt es heute sogar Rabatte bis zu 20% und so wandern einige Präsente in unsere Taschen. Zum Glück erwartet uns unser Bus wieder zur Rückfahrt. Fernanda hat noch ein "Bonbon" für uns. Sie spendiert für unsere Eberhardt-Gruppe einen Wellness-Gutschein, den wir drei Stunden lang nutzen können. Viele Gäste genießen deshalb heute noch Whirlpool, Sauna oder das Schwimmbecken. Heute findet unser letztes Abendessen im Hotelrestaurant statt. Wir bedanken uns bei unserem fleißigen und professionellen Servicepersonal und verabschieden uns wohlwollend. Danach heißt es wieder Koffer packen.

7. Tag 05.10.2018 Freitag Weiterfahrt nach Barcelona und                                             Stadtrundfahrt Barcelona

Heute laden wir nach dem Frühstück wieder unsere Koffer und fahren weiter nach Barcelona. Wir verabschieden uns vom Principat Andorra und überqueren den Pas de la Casa Richtung Cerdanya. Durch den Tunnel Cadí-Barca gelangen wir nach Katalonien. Nach einer wunderschönen Fahrt erhebt sich vor uns der beeindruckende Gebirgszug Montserrat, der nur 721 m hoch ist, aber gewaltig aussieht. Nach einer kurzen Mittagspause fahren wir zielstrebig nach Barcelona, denn unsere Reiseleiterin Susanne erwartet uns am Spanischen Platz, den wir pünktlich erreichen. Wir beginnen die Stadtrundfahrt am Mirador de L'Alcalde und genießen die Aussicht auf den Hafen und das Meer. Vorbei an der Teleféric de Montjuic, der Fundació Joan Miró und dem Olympiagelände fahren wir zum Olympischen Hafen. Nach einem kleinen Spaziergang geht es zur berühmten Sagrada Família. Zu Fuß umrunden wir die Basílica de Sagrada Família, die heute besonders gut besucht ist. Der berühmte Architekt und Baumeister Antoni Gaudí konnte sein Werk nicht vollenden, da er 1926 durch einen unglücklichen Straßenbahnunfall ums Leben kam. Zu seinem 100. Todestag 2026 soll die Basilika fertiggestellt sein und eingeweiht werden. Nach diesem beeindruckenden, unvollendeten Bauwerk fahren wir zum Fußballstadion des FC Barca. Wir können nicht halten und machen ein paar Schnappschüsse aus dem Bus heraus. Danach gelangen wir durch den quirligen Stadtverkehr zurück zum Spanischen Platz. Wir müssen einhellig feststellen, dass die Zeit für Barcelona viel zu kurz war. Diese Stadt muss man Schritt für Schritt erkunden und wir denken schon über eine neue Reiseplanung nach. Zunächst besuchen wir aber kurz die ehemalige Stierkampfarena. Nach einer kleinen Atempause fahren wir gemeinsam mit dem Panoramalift auf das Dach der Arena und bewundern die fantastische Aussicht. Im Tapas-Restaurant Quinto Quinta genießen wir unser Abschiedsessen und fahren anschließend weiter zu unserem 4*-Hotel Sercotel Ciutat in Montcada, denn morgen geht es wieder Richtung Heimat. Wir verabschieden uns schon von den Fluggästen, denn unser Bus will schon früh am Morgen abfahren.

8. Tag 06.10.2018 Samstag Heimreise nach Lyon

Nach dem Frühstück laden wir unsere Koffer und starten Richtung Heimat. Wir wählen den Weg entlang des Golfs von Lion über Montpellier, Narbonne und Avignon nach Lyon-Süd. Heute erreichen wir unser Hotel Campanile in Oullins nicht so spät und haben genügend Zeit zum Ausruhen und Genießen. Unser 3-Gang-Abendmenü schmeckt ausgezeichnet und stärkt uns für das nächste Stück Heimreise. Das Kofferpacken verläuft heute Abend schneller und die bequeme Nachtruhe haben wir wohl verdient.

9. Tag 07.10.2018 Sonntag Heimreise nach Dresden Flughafen

Am Sonntag ein pünktliches Frühstück in Frankreich - was für ein Glück! Dafür regnet es heute nach 8 Tagen Kaiserwetter, natürlich genau beim Koffer laden. Aber wir sind guter Dinge, denn heute geht es wieder nach Hause. Nach einigen Staus und Richtungsänderungen erreichen wir zwar unseren ersten Ausstieg in Karlsruhe mit Verspätung, aber dank unserer Profis von Müller-Reisen "landen" wir auf die Minute genau am Flughafen Dresden. Eine sehr schöne Reise geht ohne besondere Vorkommnisses zu Ende, worüber sich natürlich Chauffeur und Reiseleiter besonders freuen! Liebe Gäste, Sie haben uns ja schon gesagt, dass es Ihnen auch sehr gut in Andorra und Barcelona gefallen hat. Das freut uns sehr, und wir wünschen Ihnen auch in der nächsten Reisesaison viele schöne Reiseerlebnisse! Bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Herzlichst,
Ihre Reiseleiterin Barbara Mihut

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