Reisebericht: Rundreise Frankreich entlang der Atlantikküste

01.04. – 12.04.2017, 12 Tage Busreise in Frankreich entlang der Atlantikküste mit Le Mans – Noirmoutier – La Rochelle – Ile de Re – Rochefort – Ile d'Oleron – Saintes – Cognac – Bordeaux – Medoc – Orleans – Reims


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Über Le Mans zur Atlantikküste nach Pornichet und La Rochelle mit Ile de Noirmoutier, Ile de Ré, Rochefort und Ile d’Oléron mit Vauban-Festungen und der Fregatte „Hermione“. Über Saintes und Cognac nach Bordeaux - Médoc-Rundfahrt und Besuch in Arcachon.
Zu den schönsten Regionen Westeuropas gehört die Atlantikküste in Frankreich - vom Ärmelkanal und der Bretagne über die Loiremündung herunter über eine Vielzahl von historischen Orten und spektakulären Inseln und Küstenabschnitten bis nach Aquitanien und der südlichen Biscaya-Küste. Ihr fast ganzjährig mildes Klima und ihre weitläufigen Küstenregionen mit Polder- und Marschlandschaften im Hinterland, aber auch die malerischen alten Städte, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, fordern zu einem Besuch auf. Anfang April ist es gier bereits recht warm, und so machten wir uns auf, dieses interessante Feriengebiet schon in der Vorsaison intensiver kennenzulernen. Jetzt ist es hier noch relativ ruhig, denn die französische Atlantikküste spricht sich langsam als Urlaubstipp herum und die seit der Antike bestehenden, immer noch genutzten Salzgärten, vor allem aber traumhafte Sandstrände und ihrer Erkundung harrende Städte - und nicht zuletzt eine traditionell hervorragende Küche locken alljährlich viele Touristen an. Besonders beliebt als Reiseziel ist die Region schon länger bei den Franzosen selbst - aber diesmal würden auch wir das interessante Land von der Loire-Mündung über die legendäre historischen Hafenstadt La Rochelle bis zur südwest-französischen Metropole Bordeaux während unserer erlebnisreichen Reise an die Küsten des zweitgrößten Ozeans der Erde entdecken.
Folgen Sie mir doch (noch) einmal in die schönsten Ecken Westfrankreichs, wo wir als besondere Höhepunkte bei unseren Ausflügen all die westfranzösischen Inseln sehen werden, die noch als „echte Paradiese" gelten: Ré, Noirmoutier und Oleron!
Wir haben einen bezaubernden Teil Frankreichs gefiunden, dabei die Art und Weise kennengelernt, in der auch unsere Nachbarn gerne Urlaub machen und wir sind auf charmante Städte und Orte mit vielen Besonderheiten gestoßen...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Saarbrücken – Lothringen – Champagne – Süden von Paris: erster Tag, Samstag, 01.04.17:

Dass es ein langer Tag werden würde, trotz der heute am Samstag eher entspannten Verkehrssituation, zeigte schon ein flüchtiger Blick auf die Landkarte, denn wir würden heute die nicht eben kleine Strecke von Dresden bis in den Pariser Süden zurücklegen. So ging es denn mit unserem bequemen Reisebus durch Sachsen, Thüringen, Hessen und zum Schluss Baden Württemberg und das Saarland über die französische Grenze. Hier durchquerten wir die Regionen von Lothringen und Champagne und passierten so historisch bedeutsame Städte wie Metz, einst eine bedeutende Freie Reichsstadt, Verdun, das als Festungsstadt im ersten Weltkrieg eine bedeutende Rolle in den grausamen Stellungskriegen spielte und Reims, dessen außergewöhnliche Kathedrale Krönungskirche mehrerer französischer Könige war. Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Hotel, gelegen in einem der südlichen Vororte von Paris für die erste Zwischenübernachtung.

Le Mans – Pornichet (La Baule), zweiter Tag, Sonntag 02.04.17 :

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise in Richtung Westfrankreich fort. Vorbei an französischen Touristenzentren wie Rambouillet mit seinem Schloss, das früher gekrönte Häupter beherbergte und in dem heute bedeutende internationale Konferenzen stattfinden, und Chartres, das für seine außergewöhnliche gotische Kathedrale mit herausragenden Kunstwerken mittelalterlicher Glasmalerei bekannt ist, erreichten wir noch am Vormittag auf unserem Weg zum Loiretal die historische Stadt Le Mans. Weltberühmt wurde der Ort sicherlich durch seiner Motorsportveranstaltungen - vor allem als „Stadt der Autorennen", denn schon 1906 wurde hier das erste Grand Prix-Rennen der Welt mit 32 Teilnehmern ausgetragen. Seit 1923 finden hier in der Nähe jedes Jahr im Juni auf einem 13,5 km langen Parcours die „24 Stunden von Le Mans" statt, heute eines der wichtigsten Autorennen der Welt und Vorbild für nahezu jedes Langstreckenrennen weltweit.

Le Mans, Altstadt

Uns aber interessierte ein „anderes" Le Mans: seine mittelalterlich geprägte Altstadt ist ein architektonisches Juwel mit schönen Fachwerkhäusern, überwiegend aus der Epoche der Renaissance. Ein weiteres Prunkstück im Zentrum von Le Mans ist seine Umrahmung: die Stadtumwallung stammt tatsächlich noch aus gallo-römischen Zeiten. Einst war sie fast 1500 m lang, vier Meter dick und wies elf Türme und drei Tore auf. Errichtet in einer Mischung aus Backstein, rosa Sandstein und Kalkstein zeugen ihr Farbwechsel und ihre Verzierungen bis heute von der Kunstfertigkeit ihrer Erbauer, die auch ein so profanes und für „rohe" Zwecke gedachtes Bauwerk nicht ohne Schmuck ließen. Ein halber Kilometer davon ist gut und fotogen erhalten - und den ließen wir uns nicht entgehen! Trotz veranstaltungsbedingter Sperrung des Busparkplatzes stiegen wir nahe der alten Mauer aus und dann die Treppen hinauf zum erhöht über dem Ufer der Sarthe liegenden Stadtkern.
Bei einem Spaziergang entdeckten wir die herrlichen Fassaden teilweise sehr alter Fachwerk- und Steinhäuser, manche davon mit markanten Ecksäulen. Dominiert wird die Stadt aber von der mächtigen Kathedrale Saint-Julien. Das gewaltige Bauwerk gehört zu den besonders großen Kirchenbauten Frankreichs und gleichzeitig zu den ungewöhnlichsten: ihr reichgegliederter gotischer Chor ist fünfschiffig und wirkt übergroß. Man hatte ihn an ein romanisch geprägtes Langhaus angesetzt, das dagegen - außen wie innen, eher bescheiden wirkt. Besonderer Schmuck für die Kathedrale Saint-Julien stellen ihre mittelalterlichen Glasfenster dar, denn sowohl aus romanischer wie auch gotischer Zeit sind bemerkenswerte Beispiele kunstfertiger Glasmalerei erhalten.

zur Küste

Für Le Mans hatten wir Zeit für einen Bummel und auch für den Besuch der Kathedrale. Danach jedoch ging es wieder per Bus nach Südwesten: zunächst ins Loiretal und dann in Richtung Meer.
Nach kurzer Zeit passierten wir Angers, die alte Hauptstadt des Anjou und ihr höchst wehrhaft wirkendes Schloss. Diesem Anblick zuliebe wählte Bus-Chauffeur Frank Glöß nicht den kürzesten Weg, sondern den über die Stadtautobahn: von hier sieht man das Schloss, wie es sich über die Maine, den hier kurz vor seiner Mündung befindlichen Nebenfluss der Loire, erhebt - einst Sitz der mächtigen Herrscher von Anjou, die die Grafen- und seit dem hundertjährigen Krieg gegen England auch die Herzogswürde besaßen. Heute beherbergt die wuchtige Burg von Agers einen der größten Kunstschätze Frankreichs, den „köstlichen Bildteppich" , einen Zyklus, der Motive aus den Offenbarungen des Johannes darstellt und als Gesamtkunstwerk als das größte Textilkunstwerk des Mittelalters gilt.Genug Zeit zum Besuch hatten wir leider nicht .- das bleibt anderen interessanten Eberhardt-Reisen vorbehalten - aber aber wenigstens den Anblick des wehrhaften Anjou-Schlosses konnten wir in uns aufnehmen, bevor es vorbei an der bedeutenden Stadt Nantes und der Loiremündung zu unserem nächsten Übernachtungsort La Baule ging. Wir erreichten die Küste am Abend und konnten uns über die frische Seeluft freuen und einen ersten Blick auf den Ozean erhaschen, denn unser Hotel in La Pornichet lag nur wenige Schritte vom Strand entfernt.

Pornichet – Ile de Noirmoutier – La Rochelle, dritter Tag, Montag 03.04.17:

Heute Morgen überquerten wir als erstes die Loire-Mündung. Frankreichs größter Fluss ist über 1000 km lang und mündet in einem fast dreißig Kilometer langen Trichter, der komplett den Gezeiten ausgesetzt ist. Die fast zwei Kilometer breite Flussmündung überquerten wir auf der St. Nazaire-Brücke - einem Wunderwerk der modernen Technik. Bei ihrer Indienststellung war die insgesamt über drei Kilometer lange Brücke eine der größten Schrägseilbrücken der Welt und bis heute ist es ein Erlebnis, auf ihr die Loire zu überqueren. Mehr als 60 m beträgt die Durchfahrtshöhe für Schiffe.
Nachdem wir den großen Fluss passiert hatten, fuhren wir - mit etwas Abstand zum Meer - die Jadeküste entlang, bis wir die historische Bretagne verließen und in die Vendée einfuhren.
Flache, überaus fruchtbare Polderlandschaft, in der Reiher und Störche zu beobachten waren, erwartete uns jetzt. Von teilweise mit Wehren abgesperrten Entwässerungskanälen durchzogen findet man hier an den Fließen auch zahlreiche fotogene Setz- oder Hebelnetze, die man - an einer Art Kranarm befestigt, je nach Wasserstand hinunterlassen kann und in die dann die Fische hineinschwimmen oder gar hineingespült werden.

Ile de Noirmoutier

Nicht viele haben einen Besuch auf der hübschen Insel Noirmoutier im Programm, obwohl das knapp 50 km² große Eiland zu besonderen Tipps an der Atlantikküste zählt! Durch das Steigen der Ozeane weltweit nach der Eiszeit wurde der einst zum Festland gehörende Landvorsprung zur Insel, die nun die Gezeiten umspülen. Bis vor etwa 50 Jahren war die Insel, von der große Teile - durch Felskanten und Sanddämme geschützt - unter dem Meeresspiegel liegen - nicht ständig mit dem Festland verbunden und nur bei Ebbe über einen Furt- und Dammweg erreichbar. Dieser, die etwas über 4 km lange „Passage du Gois" ist bei Flut stets überschwemmt, die Fahrt auf ihm immer wieder ein kleines Abenteuer. Nur bei tiefstem Wasserstand ist es zweimal täglich für jeweils knapp drei Stunden möglich, diesen Weg zur Insel zu nehmen. , um die Insel zu erreichen - allerdings ist der Weg nur je anderthalb Stunden vor- und nach dem niedrigsten Stand der Ebbe befahrbar!
1971 wurde mit dem Bau der großen Brücke die Abhängigkeit von den Gezeiten aufgehoben und nun kann man jederzeit nach Noirmoutier gelangen. . Das gibt zwar den Einwohnern Unabhängigkeit, sorgte aber auch für eine immense Zunahme des Tourismus.
Wir haben zunächst einen Fotostopp auf der „Festlandseite" des malerischen Furtweges eingelegt und die überschwemmte Straße „dokumentiert", dann sind wir auf die Insel gefahren, wo zunächst der Besuch eines Salzgartens auf uns wartete.

Salzgarten

Diese für uns und auch für andere Teile Europas ungewöhnlichen Salzgewinnungsanlagen finden sich an diesem Abschnitt der Atlantikküste südlich der Loiremündung vielfach und werden schon seit langem genutzt. Die Salzsümpfe mit ihrer Lage teilweise unter dem Meeresspiegel ermöglichen die höchst einfache, wenn auch recht arbeitsintensive Art, ein sehr begehrtes Salz hoher Qualität zu gewinnen: über ein ausgeklügeltes System miteinander verbundener Wasserbecken läuft das salzhaltige Wasser des Atlantischen Ozeans in ein großes Auffang- und Klärbecken. Dann wird es mechanisch durch ein minimales, vom Menschen ausgeklügelt - als schmales Kanalsystem mit Steuerbrettchen als „Wehr" - angelegtes Gefälle portioniert und in kleinere Verdunstungsbecken geleitet, in denen sich die Salzkonzentration des Wassers immer mehr erhöht, bis es dann schließlich als Meersalz auskristallisiert. Da die Salzkonzentration des in der Sonne verdunstenden Atlantikwassers von Becken zu Becken zunimmt, entsteht am Ende Salz auf mehrere Arten und in mindestens zwei Qualitäten: die höhere wird durch den Salzgärtner (hier auf Noirmoutier: Sauniere) von der Oberfläche abgeschöpft mit großen, rechenartigen Werkzeugen: Das ist das begehrte „Fleur du Sel", die Salzblume, die man gern in Gewürzmühlen und als Küchengewürz nutzt. Im Restbecken sorgt man mit Wellenbewegungen eines Spezialwerkzeuges dafür, dass die am Boden gebildeten Salzkristalle an die Beckenränder gespült werden und „erntet" sie, die noch endgültig auskristallisieren und abtropfen müssen, als das grobere „Sel gris", das man ebenso für Speisen, aber auch industriell in Kosmetik und anderen Produkten verwendet. Bis heute befinden sich hunderte derartiger Salzgärten im Privatbesitz und deren Salz ist begehrtes, uf traditionelle Weise erzeugtes Naturprodukt vor allem in der Lebensmittelbranche und in der Gastronomie.
Wir konnten direkt am Ort alles ansehen und das ausgeklügelte Portionierungssystem bestaunen, das an Einfachheit nicht zu überbieten ist, aber auch direkt vom Erzeuger einige seiner Salzprodukte kaufen.

Noirmoutier–en–l'Ile

Weiter ging es dann in die kleine „Hauptstadt" Noirmoutier-en-l'ile, deren hübsche weiße Häuser und kleinen Gassen sowie der Hafen uns bei herrlichem Wetter bezauberten.
Zwar war die Insel schon recht früh von Menschen entdeckt und vielleicht auch bewohnt, wovon archäologische Reste zeugen, aber die „bekannte" Besiedelungsgeschichte begann im Mittelalter mit der Gründung eines Klosters, von dem aus Urbarmachung und Salzgewinnung erfolgten. Im 9.Jh. ließ hier im Inselhauptort der Abt eine starke Befestigung gegen Wikinger, Piraten und Sarazenen anlegen, die bis heute den Mittelpunkt der Siedlung bildet. Eine mit Türmen und Wachhäuschen versehene Wehrmauer umschließt das Verteidigungszentrum, den bei uns meist als „Bergfried" bezeichneten Donjon und noch immer strahlen die Verteidigungsbauten aus dem 12. - 15. Jh. echte Wehrhaftigkeit aus.
Nach etwas Freizeit im Ort setzten wir unsere Fahrt in Küstennähe fort, um zu unserem heutigen Tagesziel zu gelangen. Einen Stopp legten wir nch im Badeort Les Sables d'Olonne ein und konnten dort den Anblick der gegenüber dem Hafen liegenden Festung St. Nicholas genießen, bevor wir am Abend unseren ersten „Standort" an der Atlantikküste erreichten, die historisch bedeutsame Hafenstadt La Rochelle.
Hier lag unser Hotel direkt neben dem alten Stadttor am malerischen Hafenbecken.

La Rochelle – fakultativer Ausflug ins Marais Poitevin, vierter Tag, Dienstag 04.04.2017:

Den heutigen Tag starteten wir mit einem geführten Rundgang durch das malerische La Rochelle vom Hotel aus. Unsere örtliche Reiseleiterin startete die Tour direkt am Hafenbecken und mit wenigen Schritten waren wir mitten in der Geschichte der bedeutenden Stadt:
„Perle am Atlantik" ist nur einer der Beinamen von La Rochelle, deren ausgeprägter maritimer Charakter mit den zahlreichen Zeugnissen einer geschichtsträchtigen Vergangenheit, ihrem reichen Kulturgut und den überall zu entdeckenden Anzeichen ihrer Lebensqualität die Besucher verzaubern und jährlich immer neue Herrscharen von Touristen anlocken. Im Mittelalter war die Stadt, die sich lange eine gewisse Unabhängigkeit von der französischen Zentralverwaltung bewahrte, ein für die Hanse bedeutsames Kontor an der französischen Atlantikküste. Schon lange war der Ort durch den Salz- und Weinhandel unabhängig und wohlhabend gewesen und hatte starke Verteidigungsanlagen entwickelt. Deren markantestes Beispiel und bis heute Wahrzeichen der Stadt sind die Türme am Alten Hafen, wo wir unseren Rundgang begannen. Dem Heiligen Nikolaus, unter anderem Schutzpatron der Seefahrer, ist der linke der Türme geweiht, der so etwas wie eine Hafenburg darstellte - ihm gegenüber der Kettenturm, in dem einst nachts die Kette befestigt wurde, die von St. Nicholas her die Hafeneinfahrt für Eindringlinge sperrte. Unweit davon steht der gotische Turm, der wegen seines einst an der Spitze befestigten Leuchtfeuers bis heute „Laternenturm" genannt wird. Diese drei Hafen-Türme wurden zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert gebaut, und bezeugen wie keine andere Sehenswürdigkeit von La Rochelle als Reste der einstmals mächtigen Befestigung der Stadt die reiche maritime Vergangenheit.

Altstadt von La Rochelle

Direkt neben unserem Hotel befindet sich das Uhr-Tor „Grosse-Horloge". Der eigentlich aus der Gotik stammende und im 18.und 19. Jh. umgebaute Torturm mit seinem breiten Durchlass öffnet - oder schließt - den Zugang vom Hafen zur Altstadt. Durch ihn gelangten wir in den alten Stadtkern. Malerische Gassen, Gebäude und Straßennamen deuten auf die glorreiche Vergangenheit der Stadt, aber führen auch zu den Besonderheiten, wie den kilometerlangen Arkadengängen und den besonderen Fachwerkhäusern, deren Fassaden verputzt sind und bei denen - nur hier zu finden - die vor die Balken genagelten Schieferplatten das Holz vor zu schneller Verwitterung durch die salzige Seeluft schützen.
Wir sahen das einstige Viertel der Schiffsärzte mit schönen Patrizierhäusern, das Hôtel de La Bourse - die aus dem 18. Jh. stammende Handelskammer mit ihrem Architekturschmuck aus Schiffshecks - und natürlich das außergewöhnliche Rathaus. Ganz nach protestantischer Tradition ist in La Rochelle kein Sakralbau, sondern das wehrhaft in Formen der Spätgotik und der Renaissance erbaute Rathaus der Glanzpunkt und die hauptsächliche Sehenswürdigkeit der Altstadt. Eine Art Festungsmauer mit Wehrgang und Belfried umschließt den Hof, in dem sich der Hauptbau, ein prächtiger Renaissancepalast mit stolz über dem Eingang angebrachten Wappen, erhebt. Nach einem Brand vor einigen Jahren wird das Rathaus gerade restauriert.
Nach dem interessanten Rundgang in La Rochelle, das übrigens auch als einziger Ort in Frankreich Mitglied des 1980 gegründeten und als „länderübergreifende Kulturgemeinschaft" gedachten Bundes der „Neuen Hanse" ist - hatten wir Freizeit, um das einzigartige Ambiente dieser Hafenstadt zu genießen.

Marais de Poitevin

Am Nachmittags hatten Interessierte aber auch die Möglichkeit, an einem fakultativen Ausflug teilzunehmen, der ins Herz des „grünen Venedig Frankreichs" führen sollte und viele von unseren Mitreisenden haben diese Möglichkeit genutzt.
Zu den gewaltigen Sumpfgebieten, die zunächst der Einbruch und dann der Rückzug des Meeres an der französischen Atlantikküste schufen, gehört das heutige Naturreservat Marais Poitevin. Es liegt ein paar Kilometer nördlich von La Rochelle und gehört heute zu den größten Sumpfgebieten Europas, wir aber gern trotz steigender Beliebtheit als „abseits der Touristenströme" geführt und macht zu Recht damit Werbung, dass es alles bietet, um sich zu erholen.
Seit dem 11. Jh. haben die Mönche der hier in der Einsamkeit und damaligen Unwirtlichkeit gegründeten Klöster (Moreilles, Maillezais, Saint-Pierre-le-Vieux, Saint-Maixent) das Gebiet mit seiner fruchtbaren Erde trockengelegt und dafür gesorgt, dass es landwirtschaftlich nutzbar wurde. Mit Hilfe von Kanälen, Drainagen und Deichen entstanden trockengelegte Teile des Sumpfgebietes, in denen Dörfer und Städte gegründet wurden. Die ersten landwirtschaftlichen Parzellen müssen schon im 11. Jh. verteilt worden sein und besonders in der Zeit Heinrichs IV. wurden die Arbeiten intensiviert. Ausländische Spezialisten wurden zur Entwässerung hinzugezogen und heute beträgt die Größe des Marais Poitevin fast 100.000 Hektar, wobei schon mehr als zwei Drittel der trockengelegte Bestandteil ausmacht und der „der feuchte Marais", den man immer noch „Grünes Venedig" (Venise Verte)" nennt, knapp ein Drittel der Gesamtfläche.

Abtei von Maillezais

Fast wie im Spreewald sieht es hier aus und bei einer Bootsfahrt erlebten wir diese idyllische Naturlandschaft. Als kleinen Höhepunkt konnten wir anschließend noch einen Besuch einer ganz besonderen Abtei einbauen: Maillezais hat als Benediktinerabtei eine besondere Geschichte zu erzählen: Bei seiner Gründung lag das Kloster noch mitten im Meeres-Überflutungsgebiet, wovon bis heute der gewaltige gemauerte Wellenbrecher - sehr ungewöhnlich für ein Kloster - mit dem Wachturm darauf zeugen. Mit erfolgreicher Trockenlegeung vergrößerten sich Nutzfläche und Besitz der Abtei, was umfangreiche Bautätigkeit und den Bau einer prächtigen Abteikirche zur Folge hatte. Johannes XXII., der erste Papst, der ausschließlich in Avignon residierte, erhob das Kloster Anfang des 14. Jh. gar zum Bischofssitz und die Kirche von Maillezais wurde Kathedrale! Damit bekamen die Klosterbauten große Bedeutung und erfuhren beträchtliche Erweiterungen, wovon noch deutliche Reste der Kirche, der Wirtschaftsgebäude aber auch des Palastes zeugen.
Nach dem Besuch der sehr sehenswerten Abtei kehrten wir nach La Rochelle zurück.


Ile de Ré - La Rochelle, fünfter Tag, Mittwoch, 05.04.2017:

Den Auftakt unseres heutigen Programms bildete zunächst der Besuch auf dem Markt. Immer noch jeden Tag wird in der großen Markthalle von La Rochelle täglich am Vormittag eine bunte und für einen Mitteleuropäer spannende und ungewöhnliche Vielfalt an regionalen Produkten präsentiert: Neben Obst, Gemüse und Wein vor allem Gebäck, Fleischereiartikel mit teilweise sehr phantasievollen Kreationen und oft schon kochfertig vorbereitet, die einen Einblick in die leckere und ideenreiche Kochkunst der Umgebung geben - und natürlich Meeresfrüchte. In der traditionell auf Fischerei ausgerichteten Region kann man hier natürlich eine riesige Auswahl an Krebstieren, Schnecken, Muscheln und natürlich Fisch erwerben - in Zusammenstellungen und Besonderheiten, die bei uns zu Hause nahezu unbekannt sind und mitunter durchaus auch misstrauisch von uns betrachtet werden...
Nach dem überaus interessanten Marktbesuch aber ging es los zum Tagesprogramm. Wie gewaltige Felsriegel liegt zwischen zwei langgestreckten Inseln die Bucht von La Rochelle, im Atlas als „Pertuis d'Antoche" bezeichnet: der Küste von La Rochelle im Westen bzw. Nordwesten vorgelagert ist die Ile de Ré, weiter im Süden die Ile d'Oleron.
Beide sind für ihre Größe relativ dicht besiedelt und aufgrund der Wichtigkeit des Hafens von La Rochelle gibt es auf den Inseln und den Küstenabschnitten der Umgebung eine Unmenge großer und kleiner Festungen.

Phare des Baleines

Unser heutiges Programmziel war das Urlaubsparadies der Ile de Ré, zu erreichen über eine fast drei Kilometer lange Brücke, eine der längsten Frankreichs, die erst seit 1988 existiert. So ganz erfreut waren die Einwohner der bis dahin nur per Fähre zu erreichenden Insel Ré gar nicht, hat doch die bequemere, wenn auch bis heute mautpflichtige und recht teure Brücke die Immobilienpreise in die Höhe getrieben und vor allem den Ansturm von Tagestouristen vervielfacht: zwölf bis fünfzehnmal soviele Touristen wie Einwohner halten sich seither pro Jahr auf der Insel auf!
Wir erreichten am Vormittag „Ré la Blanche"(Ré die Weiße) wie sie genannt wird: über 30 Kilometer lang und an der breitesten Stelle etwa fünf Kilometer, an der schmalsten nur etwa 100 m breit. Sie bietet urige Dörfer und - auf ihre Gesamtgröße von gerade einmal 85 km² bezogen ungewöhnliche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Landschaften. Eine erste Besonderheit der Insel konnten wir kennenlernen, indem wir bis zum äußersten Ende der langgestreckten Insel Ré fuhren. Hier stehen zwei historische Leuchttürme gleichen Namens. „Phare des Baleines"(Leuchtturm der Wale) bezeichnet einen immer noch arbeitenden Leuchtturm aus der Mitte des 19. Jh. Der insgesamt 57 m hohe steinerne Turm mit der krönenden Rundum-Laterne wurde wohl nach dem Umstand benannt, dass vor seiner Küste immer wieder Wale strandeten und er ersetzte einen anderen, massiven Leuchtturm aus dem Jahr 1682, der als 29 m hohes Bauwerk ebenfalls noch existiert und heute ein Museum beherbergt. Besonders interessant hier in der Gegend sind aber die historischen, ziemlich genial angelegten Fischschleusen, die die Einheimischen schon seit dem Mittelalter nutzen. Um ständig über frischen Fisch zu verfügen und in der mitunter viel zu rauhen See ohne Boote, Angeln oder Fischernetze auszukommen, hat man ein ineinander verschachteltes System von steinernen Mauern errichtet, die bei Flut meterhoch überspült werden. Zieht sich das Wasser zurück, entstehen bei Ebbe von Mauern eingefasste Becken, in denen man von der Flut zurückgelassene Meeresbewohner leicht und frisch einfangen oder einsammeln kann.

St. Martin de Ré

Nach unserem Aufenthalt an den Leuchttürmen wandten wir uns den besonders interessanten Befestigungsanlagen des Hauportes der Insel zu. Die schiffsbugartig vorspringenden Festungsmauern wurden nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban, errichtet, dem berühmten Marschall und Festungsbaumeister des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Er gilt nicht nur als einer der bekanntesten und vielleicht besten Militärarchitekten der europäischen Geschichte, sondern einige seiner Werke - und auch die Festungsanlage von Saint Martin de Ré - zählen seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe!
Zwar hatten wir nicht die Gelegenheit eines Überfluges - denn aus der Vogelperspektive sind Stadt, Hafen und sternförmige Festung in ihrer idealen Lage am besten zu erkennen -aber in jedem Fall hatte der durch seine Vauban-Festung bekannte und für Feriengäste beliebte Badeort eine wundervoll entspannte und fast exotische Atmosphäre.
Nicht all zu spät kehrten wir nach La Rochelle zurück, um noch Zeit zu haben für die Besonderheiten der historischen Hafenstadt, diese einzigartige Mischung von Natur, historischer Altstadt, altem Hafen, Gastronomie, modernen Boutiquen und zusätzlich großem kulturellem und Besichtigungs-Angebot.Und da der Nachmittag zur freien Verfügung stand, sind einige von uns am Hafen spazieren gegangen oder haben die Museen der Stadt zu besichtigen. Viele der Geschichtsinteressierten haben auch die Möglichkeit zur Besichtigung des Bunkers wahrgenommen, der - mitten in der Altstadt gebaut - eine Erinnerung an La Rochelle während des zweiten Weltkriegs birgt.


Rochefort - Seilerei - Fregatte „Hermione" - Fouras, sechster Tag, Donnerstag 06.04.2017:

Als im 17. Jh. Frankreich unter König Ludwig XIV. eine starke Flotte aufbaute, fiel die Wahl seines Ministers Colbert für die Errichtung eines gut geschützten Marinestützpunktes und eine der Hauptwerften der französischen Kriegsflotte auf einen gut geschützten Ort am Ende der Bucht von La Rochelle. Wie schon der Name besagt eine Felsenburg in damals sumpfiger Gegend, wurde die Stadt Rochefort zum bedeutenden Marinearsenal, von dem heute noch vieles erhalten ist.
Die Stadt, die auch durch Catherine Deneuve und ihre Schwester im Filmmusical „Die Mädchen von Rochefort" bekannt geworden ist, war unser heutiges Ziel.
Ein Stück von der Mündung des Flusses Charente in den Atlantik, aber immer noch den Gezeiten unterworfen, strecken sich viele der erhaltenen historischen Anlagen entlang der Uferzone. Besonders beeindruckend und in voller Größe und Detail-Vielfalt erhalten, sind die Gebäude und Einrichtungen der Königlichen Seilerei. Für die alten Groß-Segler waren gute Seile und bewegliche Ausrüstungen zum Hantieren mit Segeln und Masten entscheidend für Manövrierfähigkeit und Einsatzstärke des Schiffes - mehrere Dutzend Kilometer Tauwerk befand sich auf jedem der Seefahrzeuge. So entstand für die Fertigung der Schiffsausrüstungen und -takelage eine gewaltige, noch dazu mit architektonischem Schmuck versehene „königliche" Produktionsanlage, deren über 350 m langer Gebäudekomplex bis heute original erhalten ist.
Wir hatten Gelegenheit, die Fertigungs-Stätte zu besuchen und wurden bei einer kleinen Führung mit den Einrichtungen und Herstellungsmethoden der historischen Marineseilerei bekannt gemacht.

Fregatte "Hermione"

Anschließend gingen wir zu den noch erhaltenen Trockendocks und konnten einen der berühmten Höhepunkte der französischen Marinegeschichte besuchen: im zweiten Dock ist ein Nachbau eines der bekanntesten französischen Segelkriegsschiffe zu besichtigen.
Das Originalschiff „Hermione" wurde innerhalb weniger Monate hier im 18. Jahrhundert als Fregatte. Damals war es ein bemerkenswertes Schiff neuer Bauart und der Marquis de La Fayette reiste mit ihm 1779 nach Amerika, um den damals gerade gegründeten neuen Staat der Amerikaner bei seinem Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten zu unterstützen. Zwar gibt es das tatsächliche historische Schiff nicht mehr, aber vor ein paar Jahren wurde hier am originalen Erbauungsort im Marinearsenal von Rochefort eine originalgetreue und seetüchtige Nachbildung der geschichtsträchtigen Fregatte gefertigt.
Wir konnten nicht nur die weiterhin aktive Schiffszimmerei besichtigen, die immer noch Teile nach Originalvorbildern fertigt, sondern wir konnten auch die Fregatte „Hermione" betreten, die bis auf die Segel voll getakelt im gefluteten Dock liegt.

Schwebefähre

Es ist ein besonderes Erlebnis, eine solche Anlage zu besichtigen und ein derartiges Schiff zu betreten - sofort fühlt man sich um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt!
Auf den Kanonendecks ist die Schiffsartillerie nahezu im Originalzustand plaziert und man kann sich gut vorstellen, wie gleich Alarm gegeben werden wird und die Besatzung an die Kanonen eilt um sie zu laden und für das Feuern der nächsten Breitseite vorzubereiten...
In der anschließenden Freizeit konnten wir noch weitere Teile des Arsenals von Rochefort und die planmäßig dazu angelegte kleine Stadt selbst entdecken, bevor es am Nachmittag zurück nach La Rochelle ging.
Allerdings unterbrachen wir die Rückfahrt noch zweimal für kleine Abstecher. Das erste Mal hielten wir an einem seltenen technischen Denkmal. „Transbordeur" wird hier die einzige noch erhaltene Schwebebrücke genannt. Um 1900 errichtet führte ein gewaltiges Eisengestell über die Charente, das eine hängende Plattform mit Fahrzeugen und Personen immer hin und her über den Fluss transportierte. Derzeit wird das recht einzigartige Objekt restauriert - es ist eines von noch insgesamt sieben historischen derartigen Industriedenkmälern weltweit in Betrieb.

Fouras

Der zweite Abstecher führte uns in den für seine fünf Strände bekannten Badeort Fouras direkt oberhalb der Mündung der Charente. Noch ist das Städtchen relativ ruhig in der Vorsaison, aber im Sommer platz es aus allen Nähten. Unser Bus hielt neben der Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, der Burg von Fouras. Das im Kern mittelalterliche Wehrschloss ist ein malerisches und fotogenes Bauwerk, Paradebeispiel fü die Stattlichen Befestigungen an französischen Küsten oder Flussmündungen. Fälschlicherweise „Fort Vauban" genannt, hat der berühmte Festungsarchitekt hier nur wenige Spuren hinterlassen und nur die Gesamtanlage Ende des 17. Jh. etwas modernisiert. Bei einem Bummel konnten wir Burg, Innenstadt und natürlich auch die malerischen Setznetze am Strand entdecken, bevor wir dann am Nachmittag nach La Rochelle zurückkehrten.


Ile d'Oleron - Fort Boyard, siebterTag, Freitag, 07.04.2017:

Noch einmal würden wir heute auf einem Ausflug die Umgebung von La Rochelle und die letzte große der berühmten Inseln hier an der Westküste erkunden, bevor morgen unsere Reise Richtung Aquitanien fortgesetzt würde.
Vorbei an Rochefort, wo wir gestern waren und weiter durch die Polder, die dem Meer abgewonnenen und jetzt landwirtschaftlich genutzten Landstriche, ging es zu den Salzsümpfen vor der Insel Oléron. Marennes ist der auf dem Festland liegende Hauptort einer erstaunlichen Landschaft aus Salzsumpfwiesen und den Gezeiten ausgesetzten Flachwasser-Gebieten, die für Austernzucht, Krabben- und Hummerfischerei bekannt sind. Selbst im Atlas wird die weitläufige, von Dämmen, Wasserbecken, Sumpfinseln und Strömungsrinnen durchzogene Mündung des Flusses Seudre mit „Austernparks" bezeichnet, denn hier im den Gezeiten ausgesetzten Gebiet mit Brackwasser und Schlamm finden die in babkartigen Kolonien lebenden Austern - hier meist als Gourmet-Austern zum Verzehr gezüchtet - reichlich Nahrung und entwickeln dadurch einen ausgeprägt würzigen Geschmack.
Unser erster Stopp heute war bei einem Austernproduzenten, bei dem wir viel Wissenswertes über Aufzucht, Vermehrung und Vermarktung der Muschelart erfuhren, die überall weltweit als besondere Delikatesse gilt und in Europa und Amerika roh gegessen - pardon! - „geschlürft" wird. Zwar werden fast 90% aller Austern in Asien aufgezogen und verzehrt, aber Frankreich gilt in Europa als bedeutendster Austernproduzent.
Nachdem man das gerade ausgestoßene und befruchtete Austernlaich aufgefangen hat, gibt man den Tieren in nahrungsreichem Gezeiten- und Sumpfgebiet die Möglichkeit zum Wachsen. Immer wieder vereinzelt und mit gutem Nahrungsangebot versehen, wachsen die Jungtiere heran und gewinnen nach vielen Monaten ihre verzehrfähige Größe. Mehrfach gesäubert und voneinander getrennt - da die kalkhaltigen Außenschalen oft zusammenwachsen - werden die Austern schließlich nach Größen geordnet, verpackt und zum Verzehr versendet.
Wir hatten Gelegenheit, nicht nur alle Prozesse und auch die Produktionsanlagen zu sehen und zu fotografieren, sondern auch einige der besonders würzigen Austern von Marennes zu probieren. Zunächst erklärte uns Führerin Alina, wie man eine Auster korrekt öffnet, ohne sich dabei an der Hand zu verletzen, dann konnten wir die Delikatessen - zumeist voin uns vorher eigenhändig geöffnet! - auch schlürfen!
Nach unserem „Abenteuer Austernfabrik" ging es über den fast drei km langen „Viaduct d'Oléron", der seinerzeit die längste Brücke Frankreichs war, vorbei an der mitten im Meer liegenden Festung Fort Louvois direkt auf die Insel.

Fort Boyard

Die die dritte Insel während unserer Reise, Ile d'Oléron, ist mit 174 km² die zweitgrößte französische Insel in Europa nach Korsika. Ihres milden Klimas wegen auch Mimoseninsel genannt, ist sie beliebtes Ferienziel der Franzosen.
Zu den bedeutendsten Ferienorten hier gehört der von sener Vauban-Festung dominierte Ort Le Château d'Oléron. Neben den malerischen Festungsmauern hat sich im vorgelagerten alten Hafen hier ein fotogenes Künstlerdorf mit bunten Hütten und interessanten Angeboten etabliert. Wir konnten hier einige Zeit verbringen, dann wurde es Zeit für eine weitere Erkundung des Eilands: vom malerischen Hafenort Boyardville aus konnten wir eine Bootsfahrt unternehmen, die uns nahe an eine europaweit durch Film und Fernsehen bekannt gewordene Sehenswürdigkeit brachte: Fort Boyard, eine ovale Festung, erhebt sich direkt aus dem offenen Meer zwischen der Ile d'Oleron und der Ile d'Aix. Die wie ein künstlicher Felsen aus dem Meer aufragende Festung ist an einer Stelle erbaut, wo ihre Errichtung jahrhundertelang unmöglich schien und an der selbst der berühmte Vauban scheiterte bzw. resignierte. Erst unter Napoleon wurden ernsthafte Arbeiten begonnen, aber wieder eingestellt, doch mit moderner Technik Mitte des 19. Jh. wiederaufgenommen, erbaute man die über 20 m aus dem Wasser aufragende Artilleriefestung, die sich bis heute aus dem Wasser erhebt und - heute militärisch ohne Funktion - wie einst den Zugang zur militärisch bedeutsamen Arsenalstadt Rochefort zu sichern scheint.

"Totenlaterne" von Oléron

Bevor wir nach der Bootsfahrt nach La Rochelle zurückkehrten, konnten wir noch einen Abstecher zu einer besonderen Sehenswürdigkeit einbauen: in St.Pierre d'Oléron steht als eines der wenigen weltweit erhaltene Exemplare eine „Totenlaterne". Nicht mehr allzu häufig ist die Existenz solcher Monumente, die früher in verschiedenen Regionen auf Friedhöfen errichtet wurden und vor allem dem Volksglauben entspringen. Als „Friedhofsleuchte" sollten sie eine Art Verbindung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten herstellen. Über die von uns besuchte Totenlaterne von St. Pierre d'Oléron, die mit ihren etwa 25 m Höhe zu den größten bekannten zählt, sind keine Einzelheiten zu Bau und Verwendung bekannt.
Nach dem Fotostopp hier kehrten wir nach La Rochelle zurück.


La Rochelle - Saintes - Cognac - Bordeaux, achter Tag, Samstag 08.04.2017:

Heute verließen wir das malerische La Rochelle und brachen auf zu einem weiteren Abschnitt der Atlantikküste um die alte Hafenstadt Bordeaux.
Zunächst hielten wir in Saintes, einer kleinen Stadt, die als historische Station des Jakobs-Pilgerweges nach Santiago de Compostela und für viele romanische Bauwerke bekannt ist.
Nur ein paar Schritte waren es bis zur wohl ältesten Sehenswürdigkeit, dem römischen Amphitheater, dessen passabel erhaltene Ruinen davon künden, dass es eine große Menge an Zuschauern - wohl ein Beleg für Größe und Bedeutung der Stadt - aufnehmen konnte. Über die Reste dieser antiken Arena erzählt man sich, dass ihre Akustik bis heute noch hervorragend erhalten sei, so dass, wenn jemand in der Mitte steht und singt, man ihn selbst noch in den hintersten Sitztribünen gut hören würde!
Schon im ersten Jh. v.Chr hatten die Römer hier also einen Ort an einer ihrer gallischen Militärstraßen gegründet, der wegen seiner Lage und als Zentrum des Weinhandels rasch aufblühte. Sein großes Amphitheater, aber auch ein römischer Triumphbogen, zeugen bis heute von der einstigen Bedeutung der Stadt im römischen Reich. Diesen Bogen, der heute am der Altstadt gegenüberliegenden Ufer des Flusses Charente steht und der dem Germanicus, einem der Adoptivsöhne des Kaisers Tiberius gewidmet ist, errichtete man kurz nach der Zeitenwende und wir sahen ihn am Schluss unseres Stadtrundganges.
Vorher jedoch kamen wir von den Arena-Ruinen zu den Überresten der alten Pilgerkirche Sainte Eutrope, die als einst bedeutende Kirche am Jakobsweg in Frankreich schon seit 1998 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Dominierendes Bauwerk der ganzen Stadt ist ihr Glockenturm, der aber lange nach der eigentlichen, aus der Romanik stammenden Kirche in spätgotischem Flamboyant-Stil errichtet wurde, benannt nach den flammenartig züngelnden Verzierungen des Maßwerks. Mit 65 m Höhe und seiner wuchtigen Gesamterscheinung beeindruckt der Turm bis heute, obwohl die eigentlichen Besonderheiten der Kirche in ihrem doppelgeschossigen romanischen Umgangschor und der aus dem 11. Jh. stammenden, ungewöhnlich großen Krypta liegen. Diese, oft auch als Unterkirche bezeichnet, läßt tatsächlich noch das Leben und Treiben in einer der großen mittelalterlichen Pilgerkirchen erahnen und beeindruckt nicht nur durch ihre schiere Größer und Weitläufigkeit, sondern auch durch die Qualität, Kunstfertigkeit und Vielfalt ihrer Kapitelle und Verzierungen.
Nach Besuch der Pilgerkirche und einem Stadtrundgang, der am Charente-Ufer gegenüber dem Germanicusbogen endete, gab es noch Freizeit für weiteren Bummel, einen Mittagsimbiss oder ähnliches, bevor wir nach Cognac weiterfuhren.

Cognac

Man muss bei diesem Namen nicht betonen, dass der Ort namengebend wurde für zahlreiche Cognac-Brennereien, in denen der berühmte Weinbrand aus Weißwein hergestellt wird.
Wir lernten hier das Haus Martell kennen, dessen Cognac zu den beliebtesten gehört und von hier aus exportiert und weltweit als besondere Spezialität geschätzt wird. Als der aus Jersey stammende Jean Martell 1715 hier ein Handelsunternehmen gründete, konnte er nicht ahnen, dass er damit eines der traditionellsten Brennerei-Unternehmen der Welt aus der Taufe hob.
Seither ist das Haus seinen Traditionen treu geblieben. Vom Herrenhaus des Jean Martell, in dem alles begann, erlebten wir eine Führung durch die Herstellungs- und Lagerräume und erfuhren viel über die Besonderheiten der Marke Martell. Verwendet wird nahezu ausschließlich die Traubensorte Ugni Blanc, die dem Endprodukt ein aromatisches Bouquet verleiht. Der hier entstehende Cognac zeichnet sich durch fruchtigen Geschmack mit süßer und würziger Note aus. Zudem hat das Haus Martell sein eigenes Destillationsverfahren entwickelt, bei dem immer nur eine traditionelle kupferne Charentais-Brennblase verwendet wird. Als „Geheimnis" der Herstellung von Generaton zu Generation weitergegeben, verfügen Martells Kellermeister über traditionelles Wissen um die Destillation. Stets werden die in der Destillerie verwendeten Techniken, die noch auf die Zeit des Gründersl zurückgehen, überwacht und für die abschließende Reifung feinkörnige Eichenfässer gewählt. Bis zum Ende der Reifung werden die „Eau de Vie" streng kontrolliert und zum Abschluss das mit großer Erfahrung vorgenommene „Blending" - die Mischung des Cognacs, die den einzigartigen Geschmack verleiht, vorbereitet.
Natürlich folgte all dem Wissen auch eine Verkostung des leckeren Branntweins.
Dann blieb noch etwas Zeit für einen kurzen Bummel durch die Altstadt von Cognac, bei dem, wer wollte, sich noch die interessante Stadtkirche St-Leger anschauen konnte, deren markantes Portal und wuchtiger Glockenturm durchaus sehenswert sind.
Am Abend erreichten wir dann Bordeaux, die Hauptstadt der Region Aquitanien, die von vielen als eine der attraktivsten Städte Frankreichs angesehen wird und unser im Weinhändlerviertel gelegenes modernes Hotel. Unser Abendessen nahmen wir in einem Restaurant nahe dem Garonne-Ufer ein.

Bordeaux - Médoc-Rundfahrt, neunter Tag, Sonntag 09.04.2017:

In ihrer historischen Bedeutung als Hauptstadt von Aquitanien, ihrer wirtschaftlichen Bedeutung als Weinhandels-, Hafen- und Universitätsstadt und in ihrer kulturellen Bedeutung als Stadt des UNESCO-Welterbes ist Bordeaux gewiss eine der bemerkenswerten Städte Frankreichs. Nicht nur, dass seit 2007 der Stadtkern, der sogenannte Port de la Lune, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und aufregendes Flair verströmt, auch die Tatsache, dass bereits dreimal während deutscher Invasionen - 1870/71, 1914 und 1940 - zeitweise der französische Regierungssitz hierher verlegt wurde, haben den Ruf als „heimliche Hauptstadt Frankreichs" gefestigt.
Heute nun hatten wir Gelegenheit, den Altstadtkern dieser bemerkenswerten Stadt näher kennenzulernen. Unser Rundgang startete an der Michaelsbasilika, neben deren freistehendem 114 m hohem Glockenturm - lange Zeit das höchste Gebäude im französischen Südwesten - jeden Sonntag ein großer Trödelmarkt stattfindet. Von hier aus begaben wir uns, kurz die Uferstraße an der Garonne streifend, wo am Ende der St.Pierre-Brücke auf der Altstadtseite das im 18. Jh. im Stile eines römischen Triumphbogens errichtete Burgundertor in die Stadt führt, zur Porte Cailhau. Dieses wohl schönste Stadttor in Bordeaux, ein wuchtiger hoher Durchfahrtsbau mit Wachstuben und angedeuteten Flankierungstürmen im Obergeschoss, wurde ab 1495 zu Ehren des Königs Karl VIII. errichtet und gehört zur historischen Stadtummauerung.
Geradewegs durch die Stadt führte der Weg von hier zum zweiten Marktplatz an der Kathedrale von St. André. Dieser größte Kirchenbau der Stadt geht auf romanische Bauten zurück, ist im Wesentlichen aber gotisch. Er sah nicht nur im 12. Jh. die später annullierte Eheschließung des französischen Königs Ludwig VII. mit Eleonore von Aquitanien (genau jener, die später für die Geschichte Europas höchst bedeutsam den englischen König Heinrich II. ehelichte), sondern auch 1615 die ebenfalls bedeutsame Hochzeit Ludwigs XIII. mit Anna von Österreich. Auch St. André von Bordeaux gehört - als Bestandteil des Jakobsweges in Frankreich - seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ähnlich einem italienischen Campanile steht der Glockenturm der Kathedrale frei - der Tour Pey-Berland wurde im 15. Jh. in gotischen Formen errichtet. Hinter dem Kathedralenplatz sieht man die Fassade des Rathauses, das als „Palais Rohan" in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als Palast des Erzbischofs errichtet wurde. Seit 1835 Rathaus, beherbergen heute seine rückseitigen Flügel das Museum der Schönen Künste von Bordeaux.

Bordeaux - UNESCO-Weltkulturerbe

Durch die Fußgängerzone marschierten wir weiter zum „Place de la Comédie", an dem das „Große Theater" steht. 1780 eröffnet und im Stile des italienischen Klassizismus errichtet, wurde der gewaltige Bau zum Vorbild der meisten Theater in Frankreich - so nahm der Architekt der Opera Garnier in Paris das schöne Treppenhaus von Bordeaux als Vorlage - und ist nun eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Bordeaux.
Den Abschluss unserer kleinen Stadttour bildete der Blick auf den „Place de la Bourse". Der ist ein absolutes Highlight und besteht aus einem eleganten, im klassischen Stil gebauten Gebäude-Ensemble, das fast alle Informationsblätter zum UNESCO-Welterbe Bordeaux ziert. Es gilt als „grandioser Bau aus dem Zeitalter der Erleuchtung" und entstand als „königlicher Platz" 1733 - 43. Berühmt geworden ist auch der „Wasserspiegel", eine modern angelegte rechteckige Wasserfläche von 3450 m², die tatsächlich als „Spiegel" angelegt wurde und daher derzeit als größter derartiger in der Welt gilt.
Wir hatten von hier aus Gelegenheit für eigene Unternehmungen und trafen uns etwas später am Denkmal der Girondisten, wo wir in den Bus stiegen, um eine Rundfahrt am Nachmittag zu machen.

Médoc-Rundfahrt

Unser Ziel war das Médoc, jene dreieckige Halbinsel zwischen der Biscaya-Küste, der Gironde und dem Meeresbecken von Arcachon, die als Weingebiet weltbekannt ist. Vorbei an Weingütern mit Weinbergschlössern und durch kleine verträumte Ortschaften erreichten wir die Gironde, die etwa 75 km lange gemeinsame Trichtermündung der Flüsse Garonne und Dordogne. Sebastién Le Prestre de Vauban, Ludwigs XIV. berühmter Festungsbaumeister, hazt auf beiden Ufern des strategisch wichtigen Mündungsgebietes Festungen geschaffen. Relativ wenig bekannt - und dadurch natürlich umso interessanter - ist das Fort Médoc, zu dessen Besichtigung wir kurz Gelegenheit hatten, bevor wir uns dem Weingut Maucaillou zuwandten. Auf diesem traditionellen und altverwurzelten Weinhof des Médoc erfuhren wir einiges über die einheimischen Weine und ihre Produktion und natürlich konnten wir anschließend zwei der markanten Weinsorten des Hauses verkosten und - wer wollte - natürlich auch originalen Wein vom Hersteller kaufen.
Anschließend ging es zurück zum Hotel in Bordeaux.


Düne von Pilat - Arcachon - Bootsfahrt, Bordeaux, zehnter Tag, Montag, 10.04.2017:

Der heutige Tag stand frei zu Ihrer Verfügung für einen Bummel in Bordeaux.
Die Alternative war ein interessanter fakultativer Tagesausflug in den Badeort Arcachon und zu Europas höchster Wanderdüne.
Da alle Mitreisenden am Ausflug teilnahmen, brachen wir vormittags auf zur Dune du Pilat. Die höchste Wanderdüne Europas, über 100 Meter hoch und fast drei Kilometer lang, entstand im Verlauf mehrerer tausend Jahre durch Erosion, Sandverwirbelung und andere Vorgänge, bei der geschätzte 60 Millionen Kubikmeter feinster Sand aufgehäuft wurden. Von ihrer Krone aus bietet sich ein wunderbarer Ausblick über die Region und den Atlantik. Wer wollte, konnte in recht mühsamem Aufstieg durch den Sand stapfen, aber die Krone der Düne war auch über ihre eigens dafür gebaute Treppe zu erreichen. Der Sand ist hier so fein, dass er früher für Sanduhren verwendet wurde und heute eine Rolle in den hier angebotenen farbigen Sandbildern spielt, die man verdrehen und damit das Erscheinungsbild ständig verändern kann. Andererseits sind Feinheit des Materials und die ständige Erosionstätigkeit des Windes auch eine Gefahr: bis zu fünf Metern pro Jahr bewegt sich die Düne auf Häuser zu und „verschlingt" Kiefernwälder - natürliche Eindämmungsprojekte waren bisher nur begrenzt erfolgreich.

Arcachon

Nach längerem Aufenthalt auf bzw. an der Wanderdüne fuhren wir nach Arcacon, jene hübsche Gemeinde direkt an der Atlantikküste, die am Rande des „Bassin d'Arcachon" liegt, einer tief eingeschnittenen und den Gezeiten ausgesetzten Meeresbucht , die wie die Dune du Pilat als Erosionsprodukt nach der letzten Eiszeit entstand.
An ihrem Südufer erstreckt sich der Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. äußerst beliebte Badeort Arcachon. Er galt als besonders mondän und entwickelte sich - nicht zuletzt durch das damals als etwas Besonderes angesehene Casino - zum Luxusbadeort, wovon noch zahlreiche Villen aus der Belle-Epoque zeugen. Nach einem kurzen Bummel durch das Herz des Ortes lernten wir bei einer Bootsfahrt die Bucht von Arcachon etwas näher kennen. In ihrem Zentrum liegt die „Ile aux oiseaux" (Vogelinsel), die zwar ein bedeutendes Vogelreservat beherbergt, die man aber nicht betreten darf. Wir sahen noch einige der Aktivitäten im die Insel umgebenden Austernpark, bevor wir noch einmal zu einem kurzen Bummel nach Arcachon zurückkehrten.
Danach fuhren wir zurück nach Bordeaux und hatten noch unser Abschieds-Abendessen im Hotel.


Bordeaux - Orleans - Reims, elfter Tag, Dienstag, 11.04.2017:

Heute früh hieß es Abschied nehmen - nicht nur von Bordeaux, sondern auch von unseren mitreisenden Fluggästen, die vom Flughafen Bordeaux ihre Heimreise antraten.
Wir fuhren im Bus Richtung Norden und gelangten an bekannten Städten wie Poitiers und Tours vorbei ins Loiretal, bis wir in Orléans einen Stopp einlegten.
Die Großstadt an der Loire ist Bischofssitz und Universitätsstadt und eine der „Schicksalsstädte" Frankreichs. Ihre Geschichte ist eng mit der Person von Jeanne d'Arc verbunden, der Heiligen und Nationalheldin der „Grande Nation". Als im 100-jährigen Krieg Frankreichs gegen England Orléans als letzte Bastion noch in den Händen Frankreichs war und ihr Fall in der Belagerung durch die englischen Truppen unausweichlich schien, befreite die junge Jeanne die Stadt. Damit errang sie nicht nur einen großen Sieg für Frankreich gegen die Engländer, sondern dieses Ereignis „drehte" das Kriegsglück und sorgte dafür, dass der Krieg schließlich zwei Jahrzehnte später an Frankreich ging.
Da unsere heutige Strecke sehr lang war, hatten wir nicht allzuviel Zeit, die sehenswerte Innenstadt von Orléans zu besichtigen, in der nicht nur das Haus der Jeanne d'Arc, sondern auch eine große Kathedrale interessant sind. Zumindest das berühmte Denkmal der Nationalheldin auf dem zentralen Platz der Stadt konnten wir aber sehen.
Dann ging es weiter auf der französischen Autobahn, an Troyes vorbei, in die alte Krönungsstadt Reims, die wir recht spät erreichten, wo aber in einem besonderen Restaurant noch ein leckeres Abendessen auf uns wartete . vorbei, wo sie einst gelebt hat. Nach der Weiterfahrt erreichen Sie Reims und die Champagne am Abend.


Reims - Saarbrücken - Frankfurt - Eisenach - Dresden, zwölfter Tag, Mittwoch 12.04.2017:

Recht früh starteten wir heute von Reims zu unserer langen Heimreise. Recht zügig rollten wir in Richtung Heimat. Dennoch dauerte es den ganzen Tag und einige Baustellen auf französischen und später deutschen Autobahnen, bis wir am Abend nach mehreren Stopps unterwegs Dresden erreichten.
Ihr Dr.Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ich interessiere mich für die Reise im April 2018, habe aber im Internet gesehen, dass es noch ziemlich kühl sein soll und 2/3 Regentage vorherrschen sollen, warme Kleidung wäre angebracht. Wenn man die Fotos aus 2017 betrachtet, muss ja nur schönes Wetter gewesen sein. (oder sind die aus einer Sommerreise?)

Christine Funke
08.08.2017

Hallo Frau Funke, alle Fotos sind auf dieser Reise enstanden und spiegeln das reale Wetter wieder: es war herrlich, voller Sonne und ohne einen Regentag. Stets um die oder über 20 Grad C, aber oft windig. Ich würde die Reisezeit April/Mai sehr empfehlen! Danke für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen,
Reiseleiter Dr. Michael Krause

Dr. Michael Krause 09.08.2017