Reisebericht: Wanderreise Bretagne – Brise des Atlantiks

05.08. – 15.08.2023, 11 Tage Wandern und Kultur an der Atlantikküste Frankreichs mit Vannes – Carnac – Halbinsel Penmarch – Concarneau – Pointe du Raz – Quimper – Lannion – Ploumanach – Cancale – Mont–Saint–Michel – Rouen (57 Wanderkilometer)


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Auf Schusters Rappen entlang der wilden bretonischen Küste und durch sagenumwobene Wälder mit rätselhaften Menhiren und Dolmen zu wandern, bietet Urlaubserlebnisse der besonderen Art! Sei es auf Wanderungen an den von Wellen umspülten Steilküsten im Norden des Landes, entlang der fast karibisch anmutenden Buchten mit feinstem Sandstrand, durch schattige Wälder oder bei Spaziergängen in belebten Städten und pittoresken Dörfern, überall trifft man auf freundliche Menschen, die den Reichtum ihres Landes gerne mit uns teilen! Land und Leute, Kultur und Natur, Kulinarik und Genuß ergibt eine unverwechselbare Mischung: à l´aise Breizh.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

05.08.2023 Anreise von Dresden nach Troyes im komfortablen Reisebus

Am frühen Samstagmorgen trafen die ersten Teilnehmer der Wanderreise in Dresden am Flughafen zusammen. Pünktlich um 6:00 Uhr startete unser 5-Sterne Luxusbus in Richtung Bretagne. Bei unserem ersten Reisetag quer durch Deutschland erlebten wir die blühenden Landschaften der Bundesrepublik: in Sachsen, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland wechselten sich herrliche Mittelgebirgsregionen mit Wiesen, Wäldern und Flussauen ab. Von der Elbe bis zur Saar sind es gut 650 Kilometer und am frühen Nachmittag passierten wir in Saarbrücken die Grenze nach Frankreich. Lange schon sind die beiden Länder freundschaftlich verbunden: Passkontrollen und das lästige Geldwechseln gehören längst der Vergangenheit an. Auf unserem Weg durch die neu geschaffene Region Grande Est erfuhren wir viel Wissenswertes über Land und Leute unseres Nachbarlandes. Klangvolle Städtenamen wie Metz, Gravelotte, Verdun, Valmy und Reims weckten das Interesse für die deutsch-französische Geschichte. Wir genossen die Fahrt in unserem bequemen Reisebus und gedachten der strapaziösen Reisen mit der Pferdekutsche, die Johann Wolfgang von Goethe vor 230 Jahren mehrfach in diese Region führten! In unserem ersten Etappenziel in Troyes in der Champagne wurden wir freundlich empfangen und mit einem leckeren Abendessen verwöhnt. Als Wanderer hielt es uns nach dem Abendessen nicht auf den Stühlen und wir unternahmen noch einen ausgedehnten Abendbummel durch die nette kleine, mittelalterlich anmutende Stadt an der Seine.

06.08.2023 Stadtführung in Troyes in der Champagne und Weiterfahrt nach Vannes in der Bretagne

Das kleine Städtchen Troyes zeigte sich am Sonntagmorgen noch recht verschlafen. Gleich neben unserem Hotel liegt eine wunderschöne Parkanlage mit herrlichen blühenden Blumen und unterschiedlichsten Bäumen, darunter ein sogenannter Milchorangenbaum, der unsere Neugier weckte. Der Baum mit seinen sonderbaren Früchten stammt aus der Familie der Maulbeerbäume. Gemütlich bummelten wir durch die engen Gassen mit ihren schiefen Fachwerkhäusern. Die Stadt atmet noch den Geist des Mittelalters und überall stoßen wir auf die Zeugen der Geschichte. Im elften Jahrhundert wurde hier der jüdische Gelehrte Raschi geboren. Er war einer der bedeutendsten Interpreten des Talmud und der Bibel, der auch in Worms und Mainz lehrte. Neben seinem Wohnhaus in einer kleinen Gasse befindet sich die Synagoge. Thibault, der Befreier Jerusalems, schrieb hier seine Liebeslieder für Blanca von Kastilien und mit den Werken Chrétien de Troyes wird der alte keltische Mythos um die Ritter der Tafelrunde und König Artus mit christlichen Tugenden, Minne und Ritterehre gemischt zum ersten großen Publikumserfolg. Die Tempelritter zogen von hier ins Heilige Land, Gelehrte, Geldwechsler, Handwerker aller Art, Glas- und Tuchmacher brachten Reichtum in die Stadt und die Mühlen an der Seine klapperten unablässig. 1429 befreite Jeanne d´Arc die Stadt von den Engländern. Gleich neben der Kathedrale fiel uns eine Schnapsbrennerei auf: friedliche Koexistenz des Heiligen und des hochprozentigen Geistes. Die gotische Kathedrale überrascht durch ihre Asymmetrie und ihren fehlenden Figurenschmuck: aus Geldmangel im siebzehnten Jahrhundert wurde der Südturm nie vollendet und 100 Jahre später holten französische Revolutionstruppen die Heiligen von ihren Sockeln. Lediglich die wunderschönen Glasfenster haben die Jahrhunderte unbeschadet überstanden und schaffen eine ganz eigene Atmosphäre im Inneren des Kirchengebäudes. Troyes punktet zwar mit pittoresken Fachwerkhäusern und imposanten Kirchenbauten. Doch überall finden sich gepflegte Parkanlagen und selbst in und um die Seine kann man Kunstwerke internationaler Künstler entdecken, wie zum Beispiel die fröhliche Kinderschar des belgischen Künstlers Tom Frantzen, die sich zum Bad im kühlen Nass des Flusses trifft. Am Abend waren wir dann schon in der Bretagne, in Ploërmel, wo wir uns in einem top modernen Hotel ein leckeres französisches Abendessen schmecken ließen.

07.08.2023 Wanderung im Wald von Brocéliande bei Tréhorenteuc und Stadtführung in Vannes

Unsere erste gemeinsame Wanderung führte uns zum sagenumwobenen Wald von Brocéliande, der noch vor ein paar Jahren lediglich als der Wald von Paimpont bekannt war. Dieser Wald ist der Legende nach der Schauplatz der Artussage und es wimmelt geradezu von mystischen Plätzen. Zwischen Weihern, Quellen, Felsen und Dickicht sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und allein bei der Nennung des Namens Brocéliande denkt man unweigerlich an den Zauberer Merlin, Viviane und an den Ritter Lancelot. Unsere erste kleine Runde führte uns zur Quelle von Barenton, wo wir uns gemütlich niederließen und bei einer Vorstellungsrunde unsere Wünsche und Erwartungen austauschten. Gespannt auf die kommenden Tage setzten wir unseren Weg fort und erfreuten uns an den herrlichen blühenden Sträuchern und dem lichten Wald. Die kleine Kirche in Tréhorenteuc ließ uns staunen: auf den Glasfenstern ist auf der einen Seite der Apsis das heilige Abendmahl dargestellt, auf der anderen Seite versammeln sich die Ritter der Tafelrunde um den Heiligen Gral. Wie viele Franzosen, die das schöne Wetter für eine Wanderung mit der Familie nutzten, spazierten auch wir weiter in das Tal ohne Wiederkehr, in dem Morgane le Fey ihre Liebhaber, allesamt untreue Ehemänner, gefangen hielt. Wir machten eine kurze Rast am Arbre d´Or, dem goldenen Baum, einem Kunstobjekt des französischen Bildhauers François Davin aus dem Jahre 1991 nach dem großen Waldbrand und stiegen dann hinauf aufs Hochplateau und über einen bequemen Feldweg wieder hinunter ins Tal, wo uns unser Fahrer Heiko mit dem Reisebus wieder erwartete. Schnell ging es weiter nach Vannes, wo uns am Hafenbecken bereits Christine, unsere Stadtführerin, eine waschechte Bretonin mit einem herzlichen „Degemer mat“ begrüßte. Hunderte Segelschiffe schaukelten auf den Wellen und die Innenstadt war voller gut gelaunt Urlauber. Wir spazierten entlang der Stadtmauer zum Château de l´Hermine, das seinen Namen, Hermelin, dem Wappentier des Herzogs Jean IV verdankt und gelangten zum alten Waschhaus an der Marle. Der Stadtgraben wird seit Jahrzehnten als wunderschöne Parkanlage zu Füßen des Schlosses und der Stadtmauer gestaltet. Über holpriges Kopfsteinpflaster gelangten wir durch das hintere Stadttor, Porte Prison, wieder in den alten Stadtkern mit seinen pittoresken Plätzen und Fachwerkhäusern. Die gotische Kathedrale, mit 110 m Länge eine der längsten der Bretagne, hat in ihrem fast 1000-jährigen Bestehen viele Veränderungen erfahren. Sie birgt das Grab des Heiligen Vincent Ferrer, einem Dominikanermönch: der Heilige ist für viele Handwerker sowie für eine reiche Ernte und guten Wein zuständig. Rund um die Place de Lices, an der im Mittelalter Turniere ausgetragen wurden, stehen moderne Stadtvillen neben alten Fachwerkhäusern. Die Fassaden leuchten in fröhlich bunten Farben. Viel zu schnell verging die Zeit, doch es reichte noch für eigene Entdeckungen, bevor wir uns in einer typischen Brasserie zum Abendessen trafen. Müde sanken wir in unsere Betten, steckte uns doch die lange Anreise in den Knochen, doch morgen früh wollten wir für unsere erste große Wanderung alle fit sein!

08.08.2023 Wanderungen zu den Megalith Stätten in Carnac und von Crucuno nach Erdeven

Heute früh führte uns der Weg in den Golf von Morbihan. Dort befinden sich die Steinfelder von Carnac die in dieser Art die größten Megalith Anlagen der Welt sind. Mit ihren 4000 aufrecht stehenden Steinen mit einer Höhe von bis zu vier Metern gelten sie als die bekanntesten und zugleich beeindruckendsten rätselhaften Monumenten der Jungsteinzeit vor 6000 Jahren. Seit 1996 zählen sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Bei herrlichem Wanderwetter starteten wir unsere Wanderung im Besucherzentrum bei den Alignements (Steinreihungen) von Menec. Flotten Schritts umrundeten wir die Steinfelder von Menec, an die sich die Anlagen von Kermario und Kerlescan anschließen. Unsere laufstarke Gruppe entschied sich, bis Kerzerho weiterzugehen: auf insgesamt acht Kilometer lassen sich nicht nur über 4000 Menhire bestaunen, sondern auch sogenannte Cromlechs, Steinkreise und Dolmen. Ein kleiner Aussichtsturm zwischen den Anlagen eröffnet einen faszinierenden Blick über die rätselhaften Steinreihen, über deren Bedeutung noch heute Unklarheit herrscht. Überall macht sich in der Vegetation das milde Küstenklima bemerkbar: Palmen, Seidenbäume, Riesenfarn und prächtig blühende Hortensien säumten unseren Weg, bis wir schließlich das Ziel unsere ersten Wanderung heute, eine kleine Kapelle auf einem zehn Meter hohen künstlich angelegten Hügel erreichten. In diesem Hügel befindet sich ein Dolmen und weitere prähistorische Bestattungen in Steinkisten. Mit errechneten 30.000 m³ Erdaufschüttung ist dieser Hügel das größte Megalithgrab Europas. Über der vorchristlichen Anlage wacht heute der Heilige Sankt Michael, dem die kleine Kapelle geweiht ist. Nach so vielen Steinen hatte es das Museum in Locmariaquer schwer, uns noch zu begeistern, auch wenn hier viele Superlative der Vorgeschichte auf uns warteten: der größte, leider in drei Teile zerbrochene Menhir, der mit 300 Tonnen Gewicht eine Höhe von fast 20 Metern erreichte, ein in einem Dolmen zweitverbauter Menhir mit rätselhaften Gravierungen und das längste Galeriegrab der Bretagne mit einer Gesamtlänge von 140 Metern. Bald zog es uns wieder hinaus in die Natur und wir fuhren nach Crucuno, wo wir weitere sechs Kilometer durch den Wald marschierten, vorbei an Steinsetzungen und Dolmen, bis wir schließlich das Ziel unserer Wanderung, den kleinen Ort Erdeven erreichten. Die Nationalstraße zerschneidet hier brüsk die Steinsetzungen und auf einem kleinen Parkplatz daneben erwartete uns bereits wieder Heiko mit kühlen Getränken am Bus. Kurze Zeit später erreichten wir Quimper, unser nächstes Etappenziel, wo wir uns für die nächsten drei Tage einquartierten.

09.08.2023 Die Seefeste Concarneau und Strandwanderung um die Halbinsel Penmarch

Vor unserer heutigen Wanderung wollten wir Concarneau einen Besuch abstatten. Die Seefeste, die Ville Close, liegt auf einer kleinen, der heutigen Stadt vorgelagerten Insel mit gerade mal 3,5 Hektar. Sie ist von dicken Festungsmauern umgeben. Die ältesten stammen bereits aus dem vierzehnten Jahrhundert. Erneuert und ausgebaut wurden sie von Vauban, dem Architekten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Die Handschrift dieses großen Baumeisters ist bis heute zu erkennen. In der Rue Vauban wurde übrigens 1982 unter der Regie von Claude Chabrol der Film die „Fantome des Hutmachers“ mit Michel Serrault und Charles Aznavour gedreht. Der Schriftsteller Henry Belbeoch erklärt den Reiz seiner Stadt: „Concarneau ist eine Hafenstadt. Von Grund auf kosmopolitisch, heißt sie Fremde willkommen und steht deren Sprache offen.“ Die vielen bunten Flaggen, die auf den Mauern wehen, unterstreichen diese Weltoffenheit. Von den Festungsmauern hat man einen schönen Blick auf die Uferstraße, an der das „i´Amiral“, das Stammlokal des (fiktiven) Kommissar Dupin liegt. Unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec hat 2012 der Autor und Verleger Jörg Bong einen neuen Serienhelden geschaffen, dessen Einsatzgebiet sich genau hier in der Bretagne verortet. Die Stadt ist seither ein viel besuchter Ort für deutsche Krimifans. Bei den französischen Lesern sind die Bücher allerdings noch nicht angekommen. Pünktlich zum Beginn der deutschen Sommerferien 2023 ist der zwölfte Band der Serie erschienen.
Wenige Kilometer weiter, auf der Halbinsel Penmarch steht in Tronoën der älteste der Kalvarienberge der Bretagne. Auf einem Plateau über dem Meer wurde bereits um 1400 eine kleine Kapelle, die gerne die Kathedrale der Dünen genannt wird, errichtet und wenig später mit über einhundert, ursprünglich wohl bunt bemalten, Figuren verziert, die das Leben Christi darstellen. Vermutlich befand sich bereits in der Vorgeschichte hier eine Kultstätte - eine Quelle findet sich noch immer in unmittelbarer Nähe. Unser Weg führt uns zu den Dünen und, die Ebbe ausnutzend, spazieren wir barfuß über den Strand. Die meisten Wassersportler waren in Neopren gewandert, und so richtig einladend war das Wasser des Atlantik mit seinen maximal 19° Wassertemperatur wirklich nicht. Nur eine verwegene Schwimmerin unserer Gruppe, im kalten Wasser der Ostsee gestählt, wagte sich ins kühle Nass. Der Rest der Gruppe genoss die kostenlose Thalasso-Therapie für Körper und Seele! Doch am Strand trafen wir auch auf steinerne Zeugnisse der jüngeren Vergangenheit. Wie von Teufels Hand geworfene Würfel liegen die Bunker des Atlantikwalles am Strand und auf der Pointe de la Torche findet sich der in Beton gegossene Größenwahn der deutschen Heeresführung neben einem Megalithgrab der Jungsteinzeit. Bis zum Leuchtturm von Eckmühl wetteifern bizarre Felsformationen, mit tosender Gischt zu ihren Füßen und buhlen im smaragdblauen Wasser um die Gunst der Fotografen. Auch die am Meerfenchel klebenden Schnirkelschnecken boten ein schönes Fotomotiv und förderten längst vergessen geglaubte Kinderreime wieder zu Tage! In der kleinen Kirche Notre-Dame de la Joie hängen bunte Votivschiffe von der hölzernen Decke und erinnern daran, dass seit jeher das Meer gleichzeitig Segen und Fluch war. Entlang des Weges warnen auch immer wieder große Schilder vor der „sterblichen Gefahr“ in den Wellen. Nach gut zwölf Wanderkilometern freuten wir uns alle wieder unseren blauen Bus zu erblicken! Zum Abendessen fanden wir uns alle wieder zusammen in einer kleinen Crêperie in Quimper und ließen uns mit leckeren Galettes und viel Cidre verwöhnen.

10.08.2023 Küstenwanderung zur Pointe du Raz, Stadterkundung von Locronan

Auf unserem Plan stand heute eine Wanderung um die Pointe du Raz, der westlichsten Landspitze Frankreichs in Finistère, gut 60 Kilometer von Quimper entfernt. Nach einer knappen Stunde legten wir einen kurzen Zwischenhalt im Confort-Meilars ein. Die Kirche, direkt an der Straße gelegen birgt ein kleines Geheimnis: das Rad der wundertätigen Maria. Schon seit über 400 Jahren hängt hoch im Kirchenschiff ein hölzernes Rad, das mit kleinen Glöckchen besetzt ist. Mittels einer Kette in Schwung gebracht, ertönt eine seltsame Melodei. Ein einzigartiges Erlebnis! Ergriffen lauschten wir dem einzigartigen Glockenspiel.
Unser heutiger Wanderweg führt uns über die GR 34, die Grande Route, die auf 1700 km um jede Klippe, jede Bucht der Bretagne, vom Mont St.Michel bis nach St. Nazaire, geht. Der schmale Pfad vom Parkplatz an der Pointe du Raz schlängelte sich durch große Farne und stacheligen Ginster, danach öffnete sich der Weg zum Meer, das wir mehr ahnten als sahen, denn dichter Nebel verstellte uns die Sicht. Selbst vom kleinen Aussichtsturm aus hatten wir nur eine 360° Aussicht auf weißen Nebel. Wacker stapften wir in stetigem Auf und Ab entlang des Küstenpfades. Blühende Erika tauchten die Hügel in violette Töne, Quellen sprangen aus den Felsen, ständig wechselte die Flora und bot dem Auge, wie der Fotolinse, trotz der schlechten Sicht stets neue Attraktionen. Gemütlich näherten wir uns der Landspitze, die sich 72 Meter über dem Meer erhebt. Langsam besserte sich das Wetter und wir sahen die Leuchttürme auf den beiden vorgelagerten Inseln und auch die Statue der Mutter Gottes der Schiffbrüchigen schälte sich langsam aus dem Nebel. In einer halben Stunde wollten wir uns wieder treffen, damit jeder selbst entscheiden konnte, wie weit er über die felsigen Klippen klettern wollte. Danach setzten wir unsere Wanderung fort zur Baie des Trépassés, einer herrlichen Bucht, die karibische Gefühle aufkommen ließ. Unterwegs ließen wir uns von dem unglaublichen Farbspiel des Meeres verzaubern. Am Strand angekommen, ließen wir es uns nicht nehmen in die herrlichen türkisfarbenen Wellen zu hüpfen. Une fois dedans, sagen die Franzosen und meinen damit, dass, wenn man einmal drin ist im kühlen Wasser, es doch sehr schön ist! Ein weiterer Höhepunkt dieses Tages war der Besuch des Städtchens Locronan. Trotz der im Sommer unvermeidlichen Touristen, hat man das Gefühl, hier sei die Zeit stehen geblieben. Das Erscheinungsbild des Dorfes ist noch komplett mittelalterlich und das bunte Markttreiben fügt sich harmonisch ein. Ab dem vierzehnten Jahrhundert kam die Stadt durch die Segeltuchweberei und den Handel mit allen großen Flotten zu Reichtum, der sich in wunderschönen Granithäusern und einer imposanten Dorfkirche zeigt. Nicht umsonst wurde der Ort mit dem Titel „besonders malerischer Ort der Bretagne“ ausgezeichnet Die Stadt diente daher auch schon öfters als Filmkulisse, so auch für den 1979 von Roman Polanski gedrehten Film „Tess“, der zum internationalen Durchbruch für die damals gerade achtzehnjährige Nastassja Kinski wurde.

11.08.2023 Stadtführung in Quimper, Wanderung an der rosa Granitküste um die Halbinsel Renote bei Trégastel

Vor unserer Weiterreise wollten wir uns heute noch Quimper genauer ansehen und gingen entlang der Odet zur Kathedrale Sankt Corentin, wo wir mit unserer Stadtführerin Yolande verabredet waren. Nach einem kurzen Blick in das Innere des Kirchengebäudes, mit seinem eigentümlich geknickten Chor und den wunderschönen Glasfenstern aller Epochen widmeten wir uns erst der Baugeschichte des imposanten Bauwerkes, die über sechs Jahrhunderte andauerte. Das nachhaltige Handeln des Heiligen Sankt Corentin, der jeden Tag nur einen Teil seiner Mahlzeit verspeiste und die Reste dem Meer wieder zurückgab, erstaunte uns schon am Vorabend bei unserem Bummel durch die Stadt. Ähnlich wie Rom liegt Quimper auf sieben Hügeln. Drei Flüsse treffen sich hier und bis zum Meer sind es nur wenige Kilometer. Quimper ist die Hauptstadt der Cornouaille. Yolande würzte uns die Geschichte der Stadt mit vielen Details und lustigen persönlichen Anekdoten. Wir waren auch in diesem Jahr ihre erste deutsche Reisegruppe! Unser Stadtspaziergang führte uns zuerst zum Garten des Friedens, einer wunderschönen Parkanlage mit mediterranem Bewuchs. Leider begann es zu regnen und so machten wir uns flugs auf in Richtung Markthalle. Unter der hölzernen Konstruktion, die auch an einen Schiffsrumpf erinnert, finden sich Stände mit ihrem bunten Warenangebot an Obst, Gemüse, Fleisch aus der Region und natürlich fangfrischen Fischen und Krustentieren. Unsere nächste Station war der umfriedete Pfarrbezirk in Guimiliau. Die Umfassungsmauer, das Triumphtor, die Kirche, das Beinhaus und der Kalvarienberg gehören mit ihrer unglaublichen Anzahl von über 200 Figuren zu den schönsten Anlagen dieser Art in der Bretagne. Die Entstehungszeit des einzigartigen Ensembles datiert ins sechzehnte Jahrhundert. Für die Reiseleiterin wartete hier noch eine kleine Überraschung, ein wunderschöner Blumenstrauß blauer Hortensien. Ein paar Straßenkilometer und viele Kreisel weiter erreichten wir in Trégastel wieder das Meer. Gemütlich spazierten wir um die Halbinsel Renote, die mit bizarren Felsformationen, wunderschönen Anwesen und einem herrlichen Strand punktet. Inmitten der Jahrmillionen alten Steine der rosa Granitküste hatten wir die schönsten Ausblicke auf das Meer und auf die umgebenden Inseln, darunter auch auf die Insel Crostaèrés. Das neogotische Schloss auf der kleinen Insel wurde von dem polnischen Mathematiker und Erfinder Bruno Abdank-Abakanowicz Ende des neunzehnten Jahrhunderts erbaut. Ihn verband eine langjährige Freundschaft mit Henryk Sienkiewicz, der seinen Roman ´Quo vadis` hier verfasste. Die Insel mitsamt dem Schloss ist heute im Besitz des deutschen Schauspielers und Kabarettisten Dieter Hallervorden. Zurück in Lannion besuchten wir noch die Whisky Destillerie Warenghem, die seit fünfunddreißig Jahren in der Bretagne Whisky herstellt. Die edlen Brände haben längst einen festen Platz in der Branche und genießen bei Kennern einen guten Ruf. Doch der Betrieb vor Ort ist stark kommerzialisiert und Wandergruppen scheinen eher den Ablauf und Verkauf zu stören. In unserem schönen Hotel in der Innenstadt von Lannion machten wir dann im Innenhof unsere private Whiskyverkostung, bevor wir gemeinsam zum Abendessen in einem landestypischen Lokal fein zu Abend speisten. Die spontane Einladung von einem unserer Mitreisenden (Danke, Uli!) zu den Getränken rundete diesen wunderschönen Tag ab.

12.08.2023 Wanderung auf dem Zöllnerpfad zum Leuchtturm Men Ruz und weiter in die Bucht von Trestraou

Heute stand die Wanderung zu dem vielleicht schönsten Abschnitt unserer Reise an. Bei herrlichem Wetter und angenehmen Temperaturen knapp unter 25° wanderten wir den Weg am Strand entlang, den das Meer erst vor kurzer Zeit freigegeben hat. Um dem zähen Schlamm zu entkommen, mussten wir eine kleine Klettertour über die Wellenbrecher auf uns nehmen. Durch die eleganten Villenviertel von Trégastel, vorbei an den Kapitänshäusern und den beiden Wassermühlen von Ploumanac´h erreichten wir den kleinen Stausee, wo das Traouiero Tal abzweigt, das im sechsten Band der Romane um Kommissar Dupin, 'Bretonisches Leuchten', eine wichtige Rolle spielt. Hier beginnt der geologisch interessanteste Teil der Route. Vor 300 Millionen Jahren sind diese Steine entstanden, die, wie von Riesenhand geworfen, bizarre Formationen bilden. Bei der Interpretation der Gebilde sind keine Grenzen gesetzt: neben einem großen Stapel Crêpes sitzt ein Papagei und sieht das nicht aus wie ein Schwarzwälder Bollenhut? Und da hinten, ist das nicht ein riesiger Igel? Sogar das markante Profil Gérard Depardieus ist in den Formationen zu entdecken! Wir gingen über den alten Zöllner- und Schmugglerpfad, der uns immer wieder herrliche Ausblicke auf das Meer und die vorgelagerten Inselchen bot. Mitten am Strand von Ploumenac´h, steht ein kleines Oratorium mit der Statue des Heiligen Guirec. Eine Nadel in seine Nase gestochen, soll heiratswilligen jungen Mädchen einen Ehemann bescheren. Kein Wunder, bei der Beanspruchung, dass die alte Holzstatue längst in massiven Stein ausgetauscht wurde. Am Leuchtturm Men Ruz angekommen, kletterten wir über die blanken Felsen, an die gewaltige Wellen donnerten. Das große Gebäude neben dem Leuchtturm wurde 1903 für den Sohn von Gustav Eiffel errichtet und steht derzeit zum Verkauf. Leider verschlechterte sich das Wetter mit kurzen aber kräftigen Schauern, vor denen wir im Maison Littoral Schutz fanden. Kurze Zeit später schien wieder die Sonne und wir wanderten weiter entlang dieser sensiblen Küstenlandschaft, die schon mehrere Ölkatastrophen zu verkraften hatte. Die Spuren der Havarie der Amoco Cadiz 1978 sind noch immer zu sehen. Die weitere Wanderung war ein einziges Spiel der Farben: der rosa Granit, der tiefblaue Himmel, das Smaragdgrün des Meeres, dunkelgrüne Koniferen, Palmen, wilde leuchtend orangefarbene Montbretien und dazu die blau-violett blühenden Hortensien. Wir wanderten durch schattige Laubengänge weiter und gut eine Stunde später erreichte unsere starke Wandergruppe den herrlich weißen Sandstrand von Trestraou. Der Strand lud ein zum Verweilen und so verbrachten wir unsere Zeit mit Sonnenbaden, Strandlaufen und Eisessen, bevor es wieder Zeit wurde, den Bus zu besteigen. Leichte Wellen umspülten die Mauern der kleinen Korsarenstadt St. Malò, die wir am frühen Abend erreichten. Das Hotel Univers liegt mitten in der Altstadt am Festungsring und die engen Gassen laden zu Entdeckerspaziergängen ein. Die 1,8 Kilometer lange Stadtmauer schließt die Altstadt intra muros ein, durchbrochen nur von eindrucksvollen Stadttoren. Von oben hat man einen fantastischen Blick einerseits auf die imposanten Gebäude der Stadt und andererseits auf die vorgelagerten Inseln und Felsen, die bei Ebbe langsam aus dem smaragdgrünen Wasser emporsteigen. Das Fort National, Teil der Verteidigungsanlagen Vaubans, war gerade zu Fuß zu erreichen und wir erlebten nach dem Abendessen im Hotel Chateaubriand in stimmungsvollem Ambiente des Fin de Siècle, einen fantastischen Sonnenuntergang.

13.08.2023 Besuch des Mont St. Michel, Austern Essen in Cancale und die Korsarenstadt St. Malò

Schon früh machten wir uns auf zum Mont Saint Michel. Noch vor dem großen Ansturm erreichten wir den Inselberg, der auch bei Ebbe ein imposantes Bild bot. Wir entschieden uns, zu Fuß über die erst vor zehn Jahren gebaute Stelzenbrücke zu gehen. Langsam näherten wir uns dem Inselberg, der die Menschen seit 1300 Jahren in seinen Bann zieht. Jedes Jahr wird die Anlage, die seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe ist, von über drei Millionen Touristen und Pilgern besucht. Viele Jahrzehnte lang wurde die Klosteranlage als gefürchtetes Staatsgefängnis genutzt, bis sich im neunzehnten Jahrhundert Victor Hugo für die Schließung des Gefängnisses einsetzte. Heute ist der Klosterberg das touristische Highlight der Normandie. Um die obere Abteikirche zu erreichen müssen erst viele steile Stufen erklommen werden, doch die grandiose Aussicht von oben entschädigt für alle Mühen! Ausgerüstet mit Audioguides ließen wir uns die Geschichte der bedeutenden christlichen Wallfahrtsstätte erklären. Bei unserem Rundgang über die Festungsmauern konnten wir die Wattwanderer beobachten und sahen, einer Ameisenstraße gleich, die Besuchermassen über die neue Brücke den Berg erstürmen. Glück gehabt, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt - wir hatten den Berg noch fast für uns und konnten im Kreuzgang noch kurz die meditative Stille genießen! Nach und nach füllten sich die Gassen mit einer Flut von Touristen, die sich den Mont St. Michel als Ziel für ihren Sonntagsausflug auserkoren hatten. So verließen wir die Anlage gemeinsam und fuhren mit dem gesteckt vollen Shuttlebus zurück zum Parkplatz. Als nächstes Ziel stand die Stadt Cancale und unsere Austernverkostung an. Austernzucht ist in Cancale schon seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen. Heute beschäftigen 50 Austernzuchtbetriebe mit einem Jahresumsatz von über vier Millionen Euro 300 Mitarbeiter und versorgen die Gourmets in aller Welt mit den besten Austern der Welt. Doch frisch direkt am Strand genossen sind die berühmten Austern aus Cancale doch noch immer am Besten. Mit gut gekühlten Flaschen Weißwein aus dem Pays de Nantes spazierten wir durch das sonntäglich festlich gestimmte Städtchen, vorbei an gesteckt vollen Restaurants, in denen großzügig getafelt wurde. Wir wollten zu den Marktständen am Ende des Ortes, die auch sonntags frische Austern feil bieten, um uns von der Einzigartigkeit des Geschmacks der berühmten Cancaleser Austern überzeugen zu lassen. Auf der großen Freitreppe hinter dem Markt fanden wir ein gemütliches Plätzchen zwischen Feinschmeckern aus aller Welt, die sich hier am Strand ein Stelldichein geben. Am Anfang eher zögerlich, leisteten dann auch wir unseren Beitrag zur Erhöhung des Berges aus Austernschalen zu unseren Füßen und genossen die Atmosphäre dieses besonderen Ortes. Zurück in St. Malò reichte es noch für ein kleines Bad im Meer oder für einen Spaziergang durch die Altstadt. St. Malò wurde nach der Bombardierung durch anglo-amerikanische Truppen im August 1944 nach alten Plänen originalgetreu wieder aufgebaut und ist heute das Ziel internationaler Touristen.

14.08.2023 Von St. Malò Richtung Osten, nach Rouen mit Stadtführung und Weiterfahrt nach Reims

Am Nächsten Morgen hieß es 'Koffer packen' und Abschied nehmen von der Bretagne, dem Meer und der Küste. Die erste Etappe unserer Rückreise führte uns über die Straße der Gotik nach Rouen. Dort bewunderten wir die Fassade der Kathedrale von genau der Stelle, wo die Staffelei Claude Monets stand. Der große Maler des Impressionismus hat die Kathedrale in einem Bilderzyklus von dreiunddreißig Gemälden festgehalten. Seine Werke sind in den großen Museen in aller Welt vertreten. Die heutige Kathedrale Notre-Dame mit ihren beiden Türmen der Westfassade steht auf den Grundmauern eines romanischen Vorgängerbaus. Der Butterturm mit seinen 75 Metern Höhe ist eines der schönsten Beispiele für die Kunstfertigkeit der Bauleute der Hochgotik. Bis 1880 war der Turm über der Vierung mit 151 Metern Höhe das höchste Bauwerk der Welt! Die berühmten Gräber im Inneren des Bauwerks beleuchten die Meilensteine der Geschichte der Region: hier wurden Rollo, der erste Herzog der Normandie und Richard Löwenherz unter Stein gemeißelten Grabmonumenten bestattet - im Falle des Letztgenannten jedoch lediglich sein einbalsamiertes Herz in einem Bleikästchen. Durch die engen Gassen, dicht mit Fachwerkhäusern gesäumt, kamen wir erst zur Kirche St. Maclou und zum Pesthof, der heute nur noch in Schnitzereien am Gebälk der Gebäude an die großen Pestepidemien im vierzehnten und sechzehnten Jahrhundert erinnert. Ateliers, Ladenlokale, ein Café und ein Restaurant beleben heute das Ensemble. Kurze Zeit später erreichten wir den Justizpalast. An diesem größten, nicht sakralen Gebäude des ausgehenden Mittelalters, waren noch deutlich die Spuren der Häuserkämpfe am Ende des Zweiten Weltkriegs zu erkennen. Wir bestaunten noch den Uhrturm und gingen zum Alten Markt. An der Stätte, an der die junge Jeanne d´Arc 1431 den Flammentod erleiden musste, steht heute eine moderne Kirche, die ihr geweiht ist. Versorgt mit leckeren belegten Baguettes kletterten wir nach unserer Besichtigungstour wieder in den Bus und erreichten am frühen Abend die Stadt Reims in der Champagne. Unser Hotel lag direkt im Zentrum, sodass wir uns vor dem Abendessen noch zu einem gemeinsamen Spaziergang zur Kathedrale verabredeten. Die Kathedrale Notre Dame, mit ihrer Ausstattung und den mehr als 2300 Skulpturen, ist ein Meisterwerk der Hochgotik. Sie ist seit 1991 eingetragenes Weltkulturerbe der UNESCO. In dem imposanten Kirchengebäude wurden 29 französische Könige gekrönt, darunter auch Charles VII, der von Jeanne d´Arc zu seiner Krönung geführt wurde. Im Inneren der Kathedrale sind noch zahlreiche original erhaltene farbige Glasfenster aus dem dreizehnten Jahrhundert zu sehen. 1974 entwarf Marc Chagall drei Fenster für eine Kapelle des Chorraums. Im typischen transluzenten Blau Chagalls sind biblische Szenen dargestellt. Rechts und links werden diese Werke von sehr farbintensiven modernen Glasfenstern des aus Dessau stammenden Künstlers Imi Knoebel flankiert. Das heiter verhaltene Lächeln des berühmten lächelnden Engels an der Westfassade der Kathedrale begleitete uns in den Abend. Das Abendessen in der Brasserie Excelsior entsprach den gehobenen Ansprüchen an die französische Küche. Besonders lecker war das Dessert, eine Kreation aus den berühmten Bisquites roses aus Reims, die 1690 für den Sonnenkönig Ludwig XIV erfunden wurden. Getränkt in Champagner und mit frischen Beeren verziert waren sie der krönende Abschluss unseres letzten gemeinsamen Abendessens. Nicht umsonst steht auch die französische Küche mittlerweile auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO!

15.08.2023 Heimreise von Reims nach Dresden

Nach dem Frühstück bestiegen wir unseren Bus und nahmen die lange Heimfahrt in Angriff. Auf der Rückfahrt blickten wir noch einmal zurück und ließen unsere schöne Reise Revue passieren. In den vergangenen elf Tagen meisterten wir gemeinsam über 75 Kilometer auf Wanderwegen und weitere bei den Stadtbesichtigungen. Im klimatisierten Reisebus legten wir insgesamt 3000 Kilometer zurück. Davon gut 1300 Kilometer auf deutschen Autobahnen, den Rest fuhren wir auf französischen Autobahnen und Schnellstraßen, auf kleinen Nebenstraßen, Gassen und Kreiseln. Wir haben bei unserer Rundreise die schönsten Reiseziele, berühmte Städte, pittoreske Orte, imposante Kathedralen, Leuchttürme, blühende Gärten und Stätten europäischer Geschichte besucht. Wir rätselten über den Sinn der prähistorischen Steinreihen und staunten über die Baukunst der Menschen im Mittelalter. Zwischendurch blieb immer noch genügend Zeit für eigene Entdeckungen. Gemeinsam lernten wir zahlreiche Lokale und landestypische Spezialitäten, von A, wie Austern, bis W, wie Whisky, kennen und bekamen so einen Einblick in die französische Küche und das Leben der Menschen in Frankreich. Das Wetter war uns hold und außer ein paar kleinen Regengüssen blieben wir vor weiteren Wetterkapriolen verschont. Das Thermometer stieg nicht über 25°, so hatten wir für unsere Wanderungen, dem Hauptaspekt dieser Rundreise in der Bretagne, die idealen Temperaturen.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an unseren Fahrer Heiko, der in den vergangenen Tagen nicht nur durch seine Fahrkünste, sondern auch durch seine fröhliche Art viel zum Gelingen dieser schönen Rundreise beigetragen hat! Geduldig und versiert schlängelte er den markanten blauen Reisebus mit der Biene durch den französischen Urlauberverkehr und nahm klaglos die teilweise sehr langen Wege zu den Busparkplätzen in Kauf.
Kurz hinter der Grenze zu Deutschland, in Homburg/ Saar, habe ich Sie, meine lieben Gäste, wieder verlassen. Schon am Vorabend haben wir uns mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedet und so blieb mir nur noch, allen Mitreisenden eine gute Heimreise zu wünschen. Die weitere Fahrt verlief nach Plan und schon zeitig um kurz nach 20.00 Uhr erreichte unser Reisebus in Dresden wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderreise.
Allen meinen Mitwanderern wünsche ich viele schöne Erinnerungen an diese Wanderreise in der Bretagne und viel Freude beim Sortieren, Erinnern und Erzählen der Urlaubserlebnisse.

Alles Gute euch allen, bleibt gesund und wanderfreudig!

KENAVO AR WACHAL BREIZH! Auf Wiedersehen Bretagne!
À bientôt, eure Reiseleiterin und Wanderführerin Gabriele Sauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ein sehr authentisch , ausführlicher Reisebericht in eine der spannendsten Gegenden Europas von einer grossartigen und kenntnisreichen Studienreiseleiterin geschrieben. Mach auf jeden Fall grosse Freude zu lesen und Lust aufs Mitkommen

Harald Jung
18.08.2023

Frau Sauer hat uns an Ihrer Liebe zur Bretagne und Frankreich überreich teilnehmen lassen. Geschichten uralt, alt und neue über Urvölker und Siedler, Stadtführungen, tolle Wanderungen mit Phantasie Gebilden, unverschämten Hortensienbüschen, gutes Essen, Gespräche, private Whisky-Verkostung, Mont St. Michel, Austernverkostung in Cancale, das hat uns Frau Sauer uns mit Genuss nahe gebracht. Vielen Dank. Es war eine unvergessliche Reise für uns.

Helga von Neubeck
19.08.2023

Nach einer erlebnisreichen Reise, die durch ein professionelles Team von Reiseleiterin und Busfahrer viele Höhepunkte hatte, nun auch vielen Dank für die Zusammenstellung des Reiseberichts. So konnten wir mit viel Freude die gesamte Reise Revue passieren lassen.

Christel und Karl-Heinrich
20.08.2023