Reisebericht: Sondergruppe Provence – 20 Jahre Reiseservice May

27.08. – 02.09.2011, 7 Tage Lavendel und die Römer


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In 7 Tagen die schönsten Landschaften, die interessantesten Orte und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten - alles kompakt und dennoch im Lebensrhythmus des Südens...
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Erster Tag   
 
 
Am frühen Morgen trafen wir uns am Flughafen Dresden und begannen hier unsere Reise in den geschichtsträchtigen, sonnigen Süden. Nach unserem Aufenthalt in Düsseldorf bestiegen wir endlich das Flugzeug nach Nizza und genossen bereits beim Landeanflug einen atemberaubenden Blick auf die italienische Riviera und die Côte d?Azur. Geoffrey, unser Chauffeur, erwartete uns bereits und fuhr mit uns nach Arles, wo wir unser Hotel am Rande der Stadt, mit riesigem Pool und Blick ins Grüne bzw. auf die Altstadt von Arles bezogen.
 
Zweiter Tag
 

Für die nächsten Tage war Christian unser Chauffeur. Unser erster Ausflugstag  führte uns in die herrliche Berglandschaft des Luberon und des Haut Plateau de Vaucluse. Zunächst steuerten wir einen Ort an, der jedem literaturinteressierten Franzosen heilig ist ? die Mühle von Daudet. Romantik pur!!! Weiter ging es vorbei am weithin sichtbaren Felsplateau von Les Baux de Provence bis nach Saint Rémy, wo die Römer wunderschöne Spuren hinterlassen haben, die auch heute noch sehr sehenswert sind: den Triumphbogen und das Mausoleum von Glanum. Weiter führte die Fahrt zur Abtei von Sénanque, die malerisch eingebettet in einem Tal liegt und durch ihre Lage und ihre Einfachheit besticht. Jetzt hieß es wieder Serpentinen fahren, um eines der malerischsten Dörfer Frankreichs zu erreichen: Gordes, auf einem Felssporn gelegen und von mittelalterlichen Häusern und kleinen Gassen geprägt. Hier gönnten wir uns eine ausgedehnte Mittagspause und einen Spaziergang.

Am Nachmittag steuerten wir das Gebiet der Ockerfelsen von Roussillon an und konnten die farbenfrohen Felsen mit Farbtönen von hellgelb über barockgelb, über orange bis hin zu Purpur und Umbra aus allernächster Nähe zu Fuß erkunden. Und weiter ging die Fahrt über die Straße des Lavendels bis Sault und schließlich noch bis auf halbe Höhe des Mont Ventoux, wobei wir die gleiche Straße in Richtung Tal fuhren, die die Fahrer der Tour de France sich nach oben quälen? Durch weitere wunderschöne Berglandschaften fuhren wir schließlich zurück nach Arles.
 
 
 
Dritter Tag
 
Heute gab es das Kontrastprogramm: nicht Berge, sondern die tellerflache Landschaft der Camargue war unser Ziel. Vorbei an endlosen, von Schilfrohr und Pappeln gesäumten Weiden, Reisfeldern und Salzsteppe ging es zunächst in den Ort Aigues Mortes, von wo aus wir eine zweieinhalbstündige Bootstour durch dieses Naturreservat unternahmen.
Neben den berühmten weißen Camargue-Pferden sahen wir auf den Weiden zahlreiche schwarze Stiere und konnten sogar an einer Vorführung mit diesen interessanten Tieren auf einer Ranch (Manade) teilnehmen. Zurück in Aigues Mortes, entschieden sich viele für einen Spaziergang auf den wirklich langen und gut erhaltenen Mauern der ehemaligen Stadtbefestigung, andere zogen es vor, hier in dieser stimmungsvollen, altertümlichen Stadt einfach die Seele baumeln zu lassen und bummeln zu gehen. Am frühen Nachmittag fuhren wir in den östlichen Teil der Camargue, in den berühmten Zigeunerwallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer, wo wir auch endlich, endlich auf die rosa Flamingos stießen, die unmittelbar am Rande der Stadt in einem riesigen flachen See auf Futtersuche waren. Gemeinsam spazierten wir zur Wallfahrtskirche und waren sehr beeindruckt von der tiefen Ehrfurcht, die die Bewohner dieser Gegend ihren Heiligen entgegenbringen und die wir in dieser Kirche ganz deutlich spürten. Danach wartete noch ein weiteres Highlight auf uns: ein wunderbarer weißer Strand und kühles, kristallklares Wasser lud uns zum Baden ein. Es war einfach toll! Erfrischt und gut gelaunt fuhren wir an diesem Abend zurück nach Arles.
 
Vierter Tag

 
Unser heutiger Tagesausflug führte uns in die fjordähnlichen Kalkfelsen bei Marseille, die Calanques. Bis zu 400 Meter türmen sich diese Riesen steil über dem azurblauen Meer auf, und von Cassis aus machten wir auf einer gefährlich schaukelnden Nussschale eine Fahrt in die schönsten drei Meeresbuchten. Zurück im Hafen, hatten alle nochmals Zeit, den romantischen Fischerort auf eigene Faust zu erkunden bzw. baden zu gehen. Über eine steile Straße gelangten wir wieder zum Busparkplatz und fuhren entlang der landschaftlich wunderschönen Küstenstraße in die Mittelmeer-Metropole Marseille. Diese lag uns zu Füßen, als wir die Kirche Notre-Dame-de-la-Garde erreicht hatten, die hoch über der Stadt auf einem knapp 150 Meter hohen Felsen thront.

Der Ausblick auf Marseille von dort ist einfach gigantisch!!! Einmal abgesehen davon, dass dieses Bauwerk aufgrund der vielen Mosaiken auch innen sehr sehenswert ist. Christian, unser Fahrer, meisterte die steile Abfahrt durch sehr schmale Straßen mit sicherer Hand und erreichte mit uns das Herzstück der Stadt ? den Alten Hafen. Von dort aus machte jeder dann seinen individuellen Spaziergang ? ob zur maurisch anmutenden Kirche Notre-Dame-la-Mayor, zu den Shoppingmeilen rund um den Prachtboulevard La Canebière oder zu einer der Festungen am Hafengelände. Die Rückfahrt verlief nicht über die Autobahn, sondern entlang dem unendlich erscheinenden Handelshafen, quer durch riesige (interessante!) Industriegebiete und schließlich durch die karge Steinsteppe de Crau-Ebene. Kontrast pur, wie schon in den vergangenen Tagen.
 
Fünfter Tag

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen zweier bekannter, schöner Städte: Am Morgen standen wir nach einem ca. 15minütigen Fußweg mitten im Zentrum von Arles. Nun hatten wir endlich die Gelegenheit, diese Stadt ganz aus der Nähe zu betrachten. Vom Place du Forum mit dem berühmten Nachtcafé von van Gogh, über das antike Theater, das Amphitheater (die Arena) und den Place de la République mit der wunderschönen romanischen Kirche St. Trophime und ihrem Kreuzgang bis hin zum farbenfrohen Markt erkundeten wir Arles ausgiebig und gingen zunächst zurück zum Hotel. Von dort aus begannen wir wenig später unsere Fahrt nach Aix-en-Provence, einer Stadt mit viel provenzalischem Flair, die zu den beliebtesten Städten Frankreichs zählt.

Wir besichtigten die Kathedrale und das schöne Viertel rund um den Uhrenturm und hatten am Ende noch Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel auf der platanengesäumten Geschäftsstraße Cours Mirabeau. Am heutigen Abend erwartete uns noch ein besonderer Leckerbissen: Wir erlebten in der Arena von Arles eine Course Camarguaise, ein Spiel zwischen Mensch und schwarzem Stier, das völlig unblutig abläuft und sowohl den zweibeinigen als auch den vierbeinigen Akteuren offensichtlich viel Spaß bereitete. Auch wir hatten viel Spaß!!!
 
Sechster Tag
 
Heute begaben wir uns mit Joe, unserem Fahrer, wieder mal auf die Spuren der Römer. Zunächst folgten wir dem Lauf der Rhône, später dem des Gardon und gelangten schließlich an die Stelle des Tales, an dem die Römer ein beeindruckendes Aquädukt errichtet hatten: Pont du Gard.

Einfach bewundernswert durch die Größe und die Lage in diesem weiten Tal! Wir unternahmen einen ausgiebigen Spaziergang und fotografierten dieses Bauwerk sooft wir nur konnten von allen möglichen Perspektiven. Nun ging die Fahrt weiter über die Autobahn nach Orange, einer Stadt, in der die Römer ebenfalls außerordentlich gut erhaltene Spuren hinterlassen haben: Zum einen natürlich das antike Theater, eines der größten und besterhaltenen seiner Art überhaupt. Wir nutzten die Chance auf eine Führung und konnten uns so sehr gut in die Geschichte dieses Bauwerks hineinversetzen. Zum anderen drehten wir eine Runde um den römischen Triumphbogen, der am Rand des Stadtzentrums steht und, wie das Theater, sehr gut erhalten ist. Und was wäre ein Besuch der Provence ohne Avignon?

Diese Stadt bildete den Abschluss unseres umfangreichen Programms. Zunächst hatten wir die Möglichkeit, einen wunderbaren Blick auf das Stadtpanorama vom anderen Rhôneufer aus zu genießen, und anschließend machten wir uns im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit der Schönheit dieser Stadt vertraut.
Zurück in Arles, spendierte Reiseservice May der ganzen Gruppe eine leckere Spezialität aus der Camargue: Sandwein ? also Rosé, gewonnen aus Reben, die auf salzigem Sandboden gedeihen. Sozusagen als krönenden Abschluss dieser Reise.
 
Siebenter Tag
Heute endete unsere erlebnisreiche Reise durch die Provence, und wir flogen zurück nach Dresden.
 
Von dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die ganze Gruppe, insbesondere an Familie Thieme - ihr wart so Klasse, ich würde jederzeit wieder mit euch verreisen!
Viele Grüße und bis bald!
Andrea.

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