Reisebericht: Rundreise Französische Alpen und Genfer See

14.07. – 19.07.2015, 6 Tage Rundreise in den Französischen und Schweizer Alpen mit Chatel – Evian – Yvoire – Genf – Martigny – Chamonix – Annecy


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Mit Kaiserwetter und einer Thermometeranzeige über der 30-Gradlinie sind wir am Genfer See unterwegs. Der Mont Blanc ist zum Greifen nah. Eine willkommene windige Abkühlung bringt eine Bootsfahrt auf dem Genfer See.
Ein Reisebericht von
Marina Sedlick

1. Tag_14.07.2015


Wir starten früh in Dresden und sind auf der Autobahn gen Westen unterwegs. Bis zum Zustieg in Hainichen sieht der Himmel dunkel aus und es regnet. Ab Chemnitz dann verlässt uns die Sonne tagelang nicht mehr. Auf der A 6 sind Fahrzeuge fast aller Nationen unterwegs. Wir zählen 18 Länderkennzeichen. Ab dem Zustieg in Karlsruhe ist es dann richtig schön warm, und das wird auch die nächsten Tage so bleiben. Am späteren Nachmittag überqueren wir die Grenze zur Schweiz. Am Abend sind wir in Frankreich. Wir kommen in unserem Hotel unterhalb des Genfer Sees an. In Chatel.

2. Tag_15.07.2015


Auf an den Genfer See. Wir bleiben in Frankreich. Der südliche Landstrich, quasi unterhalb des Genfer Sees auf der Karte gelegen, liegt auf französischem Territorium. Unsere erste Besichtigung am heutigen Tag gilt der Stadt Evian. Das ist dort, wo das Mineralwasser gleichen Namens abgefüllt wird. Das machen wir auch gleich mal an der Quelle und reihen uns ein in die Schlange der wasserabfüllenden Menschen. Dann sehen wir uns die schön bepflanzte Uferpromenade mit dem Casino an und die Stellen, an denen dem Heilwasser mit einem Brunnen und einem Wasserlauf gehuldigt wird. Der zweite Stopp gilt dem wunderschönen alten Fischerdorf Yvoire. Efeu rankt über die alten Gemäuer, Wein auch. Dazu blüht es noch duftend. Das ganze ergibt sehr romantische Anblicke. Ein Fotomotiv ist schöner als das andere. Im kleinen Hafen liegen Fischerboote, und Segelmasten sind zu sehen. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir aber fahren weiter. Nach Genf. Dort schauen wir uns die Kathedrale an, die ein Dach aus bunten Ziegeln hat. Dann lockt der See. Es ist ein heißer Tag. Und so kühlen wir uns bei einer Bootsfahrt auf dem Genfer See ab. Und bewundern die schönen Villen am Ufer und die kleine Meerjungfrau, die von Badenden belagert wird. Im internationalen Viertel mit den Gebäuden der Vereinten Nationen sehen wir Delegationen von Anzugträgern und fragen uns, wie warm denen das wohl sein mag? Die Springbrunnenanlage gegenüber ist von Menschen bevölkert.

3. Tag_16.07.2015


Heute geht es in die Berge. Dort soll es ja kühler sein. Mal sehen. Zuerst erreichen wir das schweizerische Martigny und spazieren zur Ortsmitte über einen sehr interessanten Floh- und Gemüsemarkt. Dann schauen wir uns die modern gestaltete Kirche Notre Dame de la Visitation von innen an. Mit einem Blick auf die Burgruine La Batiaz fahren wir die Serpentinen hinauf. Am Pass Col de la Forclaz hören wir die Glocken der Kühe und sehen den Schnee auf den Gipfeln der Berge. Wenig später sind wir im französischen Chamonix. Noch mehr Schnee ist zu sehen. Wir teilen uns je nach Interessenlage in zwei Gruppen. Die eine fährt mit der Seilbahn auf den Brevent. Von der Bergstation in 2525 Metern Höhe haben wir einen wunderbaren Ausblick auf Chamonix im Tal und das gegenüber liegende Mont-Blanc-Massiv. Die andere Gruppe will auf die Aiguille du midi. In 20 Minuten sind wir auf 3842 Metern. Der Körper braucht etwas Zeit, um sich an den Höhenunterschied zu gewöhnen. Dafür werden wir mit einem fantastischen Blick auf den Mont Blanc belohnt und haben Sonne satt und fast keine Wolken. Außer uns nutzen viele Bergsteiger und Felsenkletterer das schöne Wetter dort oben. Es ist richtig was los.

4. Tag_17.07.2015


Der Osten des Genfer Sees wartet auf uns. Wir sind unterwegs in Richtung Montreux. Zuerst aber stoppen wir am Wasserschloss Chillon und sehen uns über 1000 Jahre Geschichte von innen an. Die Fenster im Bergfried gewähren uns schöne Blicke auf den Genfer See und auf Montreux selbst. Der einzig kühle Bereich dieser dickwandigen Burg ist der ehemalige Kerker, in dem der Reformationsbefürworter Francois Bonivard sechs Jahre einsaß. Wir können uns kaum vorstellen, unter welch feucht-kalten und anderen Bedingungen. Er inspirierte mit seiner Geschichte den Engländer Lord Byron zu seinem "Der Gefangene von Chillon"-Gedicht. In Montreux begegnen wir dann einer anderen Persönlichkeit, in Bronze gegossen: Freddie Mercury. Seine Statue steht am schön bepflanzten Ufer und zahlreiche Buden mit Krimskrams und anderen Souvenirs sind aufgebaut. Das Jazz-Festival findet gerade statt. Am frühen Nachmittag fahren wir vom Bahnhof mit der Zahnradbahn auf den Hausberg von Montreux, den Rochers de Naye. Wir genießen die herrlichen Ansichten, die sich unterwegs auf Montreux, den Genfer See, das Wasserschloss Chillon und die Berge bieten. Auf 2042 Höhenmetern angekommen, folgen wir den Pfaden zu den Aussichtspunkten, besuchen den alpinen Garten und sehen die angesiedelten Murmeltiere. Wie halten die das mit ihrem Fell bei dieser Wärme bloß aus?

5. Tag_18.07.2015


Das Venedig der Alpen liegt in Frankreich. So sagt man von Annecy. Eine Stadt am saubersten See der französischen Alpen. Mit vielen Kanälen und ebenso vielen Kirchen. So scheint es. Wir flanieren mit unserer örtlichen Führerin, der Mariella, durch den Ortskern mit den vielen blumengeschmückten Geländern an den Kanälen. Sehen das Denkmal des Jean-Jacques Rousseau und hören seine Geschichte und die der Madame de Warens. Machen eine Bootsfahrt auf dem See oder gehen baden. Oder sitzen einfach nur auf einer Bank, essen ein Eis und beobachten die vielen Menschen an diesem Sonnabend, die bei dem schönen Wetter lieber draußen sind als zu Hause. Am Nachmittag fahren wir am Genfer See entlang zurück. In Evian nehmen wir Abschied vom See und genießen die herrlich gestaltete Promenade.

6. Tag_19.07.2015


Heute geht es nach Hause. Das Thermometer beim Hotel an der Talstation eines der Sessellifte im französischen Chatel zeigt so früh wieder 20 Grad weniger an, als wir im Laufe des Tages noch erreichen werden. Wir verlassen Frankreich, fahren durch Montreux, Bern und Basel in der Schweiz. Erreichen deutsches Territorium und verabschieden uns von den ersten Reisegästen in Karlsruhe. Quer durch Deutschland reisend fängt es ab Hainichen an, so richtig zu schütten. An der Endstation in Dresden dann sehen wir einen doppelten Regenbogen. Wir sind wieder zu Hause.

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