Reisebericht: Korsika – Rundreise auf der französischen Mittelmeer–Insel

17.09. – 24.09.2016, 8 Tage Rundreise Korsika mit Flug oder eigener Anreise: Bastia – Calvi – Balagne – Sant'Antonino – Corte – Castagniccia – L'Île–Rousse – Parc de Saleccia – Les Calanches


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8 Tage lang zu Besuch auf der "Grünen Insel" im Mittelmeer
Ein Reisebericht von
Stefanie Schneider

1. Tag: Flug nach Bastia

Mittags trafen sich die meisten der Gruppe am Flughafen in Dresden. Nachdem wir unsere Koffer abgegeben und die Sicherheitskontrolle passiert hatten, blieb noch ein bisschen Zeit bis zum Abflug. Mit zehn Minuten Verspätung starteten wir in Dresden und flogen erst einmal nach Frankfurt. Dort trafen wir auf den Rest der Gruppe am Abfluggate nach Bastia und waren mit 16 Personen somit vollständig. Auch hier hatte unser Flieger etliche Minuten Verspätung. Nach ca. eineinhalb Stunden Flug landeten wir sicher und gut gelaunt auf Korsika. Korsika ist mit knapp 9000 km² hinter Sizilien, Sardinien und Zypern die viertgrößte Insel im Mittelmeer. Da der Flughafen sehr klein ist und mehrere Flieger gleichzeitig ankamen, herrschte viel Betrieb am Gepäckband. Unser französischsprachiger Busfahrer Fabien nahm uns in Empfang und fuhr uns zu unserem Hotel Résidence San Pellegrino in Folelli. Die erst kürzlich renovierte Hotelanlage befindet sich direkt am Strand. Nach ersten kleinen Erkundungen des Areals, gab es auch schon Abendessen im Restaurant. Dieses bestand aus mehreren Gängen: kleine Häppchen, Spinat im Blätterteigmantel, Steak, Käse und als krönenden Abschluss flambiertes Eis - lecker! Als sich alle satt gegessen hatten, war es schon fast Zeit zum Schlafengehen. Wir waren gespannt auf den nächsten Tag!

2. Tag: Ausflug zum Cap Corse

Nach einem ausgiebigen Frühstück in geselliger Runde und mit Blick aufs Meer, trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Simone am Hotel. Simone ist Deutsche, wohnt aber schon seit über 20 Jahren auf Korsika. Kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg Richtung Bastia. Unseren ersten Stopp legten wir in dem kleinen Örtchen Erbalunga ein. Das kleine Fischerdorf liegt 10 km nördlich von Bastia. Es blieb Zeit für einen Kaffee oder einen Spaziergang durch die verwinkelten Gassen bis zum Hafen. Anschließend fuhren wir weiter die kurvigen Straßen auf dem Cap Corse entlang. Das Cap Corse befindet sich im nördlichen Teil Korsikas und ragt wie ein Zeigefinger nach oben. Nirgendwo anders auf der Insel folgen so viele genuesische Wachtürme von Bucht zu Bucht aufeinander. Ab und zu hielten wir für einen kleinen Fotostopp und Pflanzenkunde durch Simone. Unsere Mittagspause machten wir in Macinaggio, einem kleinen Hafenort. Kurz nachdem wir uns in einem der vielen Restaurants niedergelassen hatten, fing es an wie verrückt zu regnen und wollte gar nicht mehr aufhören. Eine Stunde und einen Wolkenbruch später kämpfte sich die Sonne zum Glück wieder ihren Weg zu uns durch und wir fuhren weiter. Es folgten Stopps am Moulin de Mattei, in Pino, in Luri & Santa Severa. Auf dem Aussichtspunkt Moulin de Mattei hat man einen spektakulären Blick und man kann eine restaurierte, etwa 150 Jahre alte Windmühle bestaunen.
Als wir wieder im Hotel ankamen, war noch Zeit bis zum Abendessen. Später nahmen wir gemeinsam unser Menü ein.

3. Tag: Ausflug nach Bonifacio in den Süden

Am heutigen Tag starteten wir mit einem reichhaltigen Frühstück. Im Anschluss fuhren wir nach Bonifacio. Die Fahrt dorthin dauerte zweieinhalb Stunden, da Bonifacio am untersten Zipfel von Korsika liegt. Die Festungsstadt thront hoch oben auf den weißen Kreidefelsen, darunter sind unzählige Grotten und das tiefblaue Meer. Auf dem Weg dorthin ließen wir die vielfältige und vor allem grüne Landschaft der Insel auf uns wirken. Angekommen in Bonifacio, fuhren wir mit dem Schiff aus dem Hafen raus und ein Stück an der Küste entlang. Der Hafen wird durch 60 m hohe Felswände und einer schmalen Einfahrt vor Feinden und Winden geschützt. In der Ferne ragte Sardinien über dem Meeresspiegel empor. Wir konnten unter anderem die Drachengrotte, das Sandkorn und die Altstadt Bonifacios bewundern. Wieder an Land angekommen, brachte uns die kleine Bimmelbahn hoch in die Altstadt, da der Hafen etwas weiter unten liegt. Simone führte und durch den Ort und erzählte uns einiges über die Stadtgeschichte. Die erste Besiedlung war ca. 6500 v. Chr., 1420 überstand die Stadt einen Angriff der Truppen von Aragon und blieb so erstmal unter genuesischer Herrschaft. Anschließend hatten wir ausreichend Freizeit, um die Altstadt eigenständig zu erkunden und in die zahlreichen kleinen Läden zu gehen. Am Nachmittag fuhren wir zum Hotel und dort gab es noch Abendessen.

4.Tag: fakultativer Ausflug in die Castagniccia

Am Vormittag fuhr ein Teil der Gruppe in die Castagniccia, die Heimat der Kastanie. Früher war diese Region die am dichtesten besiedelte der Insel. In Ponte Nuovo hielten wir und bestaunten ein kleines Mini-Dorf, das ein Anwohner aus vielen kleinen Schiefersteinen gebaut hat. Auch eine Brücke ..... Anschließend besuchten wir den Kastanienbauern Jean-Paul auf seinem Hof. Er erklärte uns alles zur Kastanienernte, -produktion und -verarbeitung. Da dies nur im Oktober und November ist, stellt er dort auch verschiedene andere Produkte, wie Marmelade, Canistrelli (Gebäck) oder Schinken, her. Nachdem wir alles über den Weg der Kastanie vom Baum bis auf den Tisch erfahren hatten, bekamen wir langsam Hunger. Deshalb gab es gleich im Anschluss ein köstliches Mittagessen, bei dem es verschiedenste Leckereien gab - typische Terrinen, korsische Lasagne, Salat und Kastanieneierkuchen. Gesättigt fuhren wir weiter nach Morosaglia. Dies ist der Geburtsort von Pasquale Paolis, einem Freiheitskämpfer und "Vater der Nation". In La Porta machten wir noch einen kleinen Fotostopp und besuchten die Kirche im Ort. Danach ging es zu einer Destillerie für ätherische Öle. Hier roch es nicht nur gut, die Mücken waren auch äußerst aktiv. Wir erfuhren alles über die verschiedenen Pflanzen, aus denen ätherische Öle gewonnen werden und welche Wirkung diese haben. Außerdem erklärte man uns, wie die Öle verarbeitet und genutzt werden. Nach dieser interessanten Führung, gab es natürlich auch die Möglichkeit zu Kauf dieser Produkte. Am frühen Abend fuhren wir wieder ins Hotel zurück.

5. Tag: fakultativer Ausflug in die Balagne – Calvi

Den heutigen Ausflug machten wir in die Balagne - den Garten von Korsika. Zuerst hielten wir im wohl schönsten Dorf der Insel - Sant' Antonino. Der Ort thront wie ein Adlernest etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Wir besichtigten den Ort und hatten einen fantastischen Blick auf das Mittelmeer und die beeindruckende umliegende Landschaft. Anschließend fuhren wir weiter nach Calvi. Die hoch aufragende Zitadelle am südlichen Ende der Bucht ist das Wahrzeichen der Stadt. Wir bestiegen die Stufen zur Zitadelle des Küstenstädtchens und sahen uns dort gemeinsam mit Simone um. Der ehemalige Gouverneurspalast beherbergt die letzte Abteilung der Fremdenlegion auf der Insel. Hier steht auch angeblich das Geburtshaus von Christopher Kolumbus. Das ist zwar nicht bewiesen, aber durchaus möglich. Auch unsere Mittagspause verbrachten wir im Ort. Man konnte sich in einem der vielen Cafés bzw. Restaurants mit Blick auf den Hafen niederlassen oder durch die Einkaufsstraße mit zahlreichen verschiedenen Geschäften bummeln. Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Ile Rousse. Die Stadt wurde erst 1758 als Stützpunkt gegen Genua gegründet und unterscheidet sich durch rechtwinklige Straßen und offene Plätze von älteren korsischen Städten. Unser heutiges Abendessen wurde durch französische Musik von einer kleinen Liveband begleitet. Später schunkelten wir zu verschiedenen Liedern mit und amüsierten uns ganz prächtig.

6. Tag: St. Florent & Bastia

Nach dem leckeren Frühstück fuhren wir Richtung St. Florent, dem St. Tropez von Korsika. Unterwegs hielten wir an einer kleinen spätpisanischen Kirche. Sie gilt mit ihren grünen Serpentin- und weißen Kalksteinblöcken, die schachbrettartig gefügt sind, als die schönste Kirche der Insel. Danach fuhren wir zu einem Weingut nach Patrimonio, wo wir die Produktionshalle sahen und vier verschiedene Weine verkosteten. In St. Florent angekommen, führte uns Simone durch die hübsche Stadt und erklärte uns einiges zur Geschichte des Ortes. Danach hatten wir Zeit für eigene Erkundungen und einen Stadtbummel vorbei an den vielen einladenden Geschäften. Im Anschluss fuhren wir durch die grüne Bergwelt Korsikas nach Bastia, der zweitgrößten Stadt der Insel. Bei einer ausführlichen Stadtführung erzählte Simone uns viel über die Leute, die hier leben und Bastia selbst. Auch wenn die Stadt ein bedeutendes Wirtschaftszentrum ist, konnte die Innenstadt ihren Charakter bewahren. Nach ausreichend Freizeit an der Einkaufsstraße Bastias fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir später wieder gemeinsam unser Abendessen einnahmen.

7. Tag: fakultativer Ausflug nach Corte

Vormittags fuhren wir ins Innere der Insel, Richtung Corte. Im wildromantischen Tal des Golo spazierten wir wenig später mit Simone am glasklaren Fluss entlang und ließen die schöne Natur auf uns wirken. Danach fuhren wir zu einem Restaurant in der Restonica-Schlucht. Als Vorspeise gab es wieder verschiedene Terrinen und Baguette. Das Hauptgericht bestand aus einem köstlichen Kalbsgulasch mit Reis und als Dessert gab es noch eine Art Kuchen. Nachdem wir uns alle satt gegessen hatten, fuhren wir weiter nach Corte, der ehemaligen Hauptstadt der Insel. Heute ist sie mit ca. 3000 Studenten die einzige Universitätsstadt der Insel. Die "heimliche Hauptstadt" der Insel war das Zentrum des Widerstands gegen die genuesische Herrschaft. Mit der Bimmelbahn fuhren wir hoch in die malerische Altstadt mit ihren bröckelnden Fassaden und Simone führte uns eine Stunde durch die verwinkelten Gassen der Stadt und erklärte uns auch hier wieder viel über die Geschichte von Corte und den Menschen, die hier wohnen. Anschließend blieb Zeit zum Einkaufen, Kaffeetrinken und Spazieren. Nachmittags fuhren wir mit der kleinen Bahn wieder runter zu unserem Bus und danach zum Hotel zurück.

8. Tag: Freizeit & Heimflug

Der Vormittag stand zur freien Verfügung. Ein paar von uns sind mit einem Transfer vom Hotel in das kleine Örtchen Folelli gefahren. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit, die die meisten von uns in dem riesigen Supermarkt verbracht haben. Hier haben wir unsere letzten Einkäufe korsischer Spezialitäten getätigt. Als wir wieder zurück am Hotel waren, verstauten wir noch alles im Koffer und dann gab es auch schon Mittagessen in dem kleinen Grillrestaurant am Strand. Hier konnte jeder selbst wählen ob und was er essen wollte. Nach dem gemeinsamen Essen hatten wir immer noch ein paar Stunden zur Verfügung, um zu lesen, einen Spaziergang am Strand zu machen oder ins kühle Nass zu springen. Am späten Nachmittag holte uns Fabien vom Hotel ab und wir fuhren mit gepackten Koffern zum Flughafen nach Bastia. Der kleine Flughafen war auch heute wieder sehr voll, aber den Check In und die Sicherheitskontrolle konnten wir relativ schnell hinter uns bringen. Unser Flieger startete pünktlich und wir landeten sicher in Frankfurt, wo wir uns von denen verabschiedeten, die nicht weiter nach Dresden flogen. Nach einiger Wartezeit startete der Flieger auch hier pünktlich und wir verabschiedeten uns später am Kofferband in Dresden am Flughafen. So ging unsere wunderbare Reise leider zu Ende und wir kamen mit vielen schönen Erinnerungen
wieder zu Hause an.
Vielen Dank an alle und viele Grüße,
Ihre Stefanie Schneider

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Stefanie,
danke für den Reisebericht von unserer schönen Reise auf die Insel Korsika und die Bilder, die die Schönheit der Insel und die vielen Sehenswürdigkeiten zu einer bleibenden Erinnerung werden lassen.
Alles Gute für Sie und viele Grüße
Ihre Reiseteilnehmerin Bianca Köcher

Bianca Köcher
17.10.2016

Liebe Frau Köcher,
vielen Dank für Ihre lieben Worte. Es freut mich sehr, dass Ihnen die Reise so gut gefallen hat!
Liebe Grüße, Ihre Stefanie Schneider

Stefanie Schneider 19.10.2016

Liebe Stefanie,
nun ist das Gruppenfoto angekommen - vielen Dank, auch für den Reisebericht! Dein Text hat uns bei der Erarbeitung unseres Fotobuches "Korsika" sehr geholfen, um alles in die richtige Reihenfolge zu bringen...
Viele Grüße und weitere schöne Reisen wünschen die Urlauber Stephanie und Klaus-Peter

Stephanie Fischer
25.10.2016