Reisebericht: Korsika – Rundreise auf der französischen Mittelmeer–Insel

02.09. – 09.09.2017, 8 Tage Rundreise Korsika mit Flug oder eigener Anreise: Bastia – Calvi – Balagne – Sant'Antonino – Corte – Castagniccia – L'Île–Rousse – Parc de Saleccia – Les Calanches


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Eine 8-tägige Reise durch die schönsten Landschaften Korsikas: vorbei an Traumstränden und Pinienwäldern, durch romantische Gassen und historische Altstädte,in Grotten und auf türkisblauem Wasser.
Ein Reisebericht von
Christina Schlawis

Tag 1: 02.09.2017 – Flug nach Korsika


Am frühen Vormittag beginnt unsere gemeinsame, abenteuerliche Reise auf die viertgrößte Insel des Mittelmeers: Korsika, französisch: „La Corse". Unsere Gruppe reist aus verschiedenen Regionen Deutschlands an, daher begrüßen wir uns am Lufthansa-Abfluggate in Frankfurt am Main. Leider gibt es im Flugzeug ein technisches Problem, das behoben werden muss - wir üben uns in Geduld, aber die Vorfreude steigt. Um 17:30 Uhr geht es endlich los! Am Flughafen Bastia angekommen, empfängt uns unser Fahrer Jean-Noel mit einem herzlichen Lachen und bringt die Gruppe wohlbehalten in das Strandhotel San Pellegrino, wo wir vom netten Hotelpersonal mit unseren Schlüsseln erwartet werden. Wir bringen unser Gepäck schnell in unsere Bungalows und treffen uns im Restaurant, wo wir ein fantastisches Abendessen genießen dürfen. Zum Dessert gibt es eine imposante, korsische Eistorte - und sobald das letzte Stück von den Tellern verschwunden ist, fallen wir erschöpft in unsere Betten.

Tag 2: 03.09.2017 – Saint Florent und Bastia


Der Hahn kräht und es ist Zeit für das Frühstück: frischen Orangensaft, Madeleines, frische Croissants, Feigenmarmelade, korsischen Käse - es gibt alles, was das Herz begehrt. Um 9 Uhr begrüßen uns unser Fahrer und unsere Reiseleiterin am Bus und los geht es auf der Nationalstraße Richtung Saint Florent. Auf dem Weg erläutert die Reiseleiterin Ina, dass Korsika ca. 330.000 Einwohnern ein Zuhause gibt und dass die Insel zu ca. 86% aus Bergen besteht. Korsika ist eine besonders grüne Insel: in den Tiefebenen werden Clementinen-, Pomelo, Haselnuss- und Kiwiplantagen betrieben. Nach einem kurzen Fotostopp an einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Golf von Saint Florent, lernen wir bei einer Weinprobe in Patrimonio die Weine von Clos Santini kennen: auf der Insel werden mehr als 400.000 Hektar Wein angebaut und aufgrund des kalkhaltigen Bodens ist Patrimonio als eine der besten Weingegenden Korsikas bekannt. Hier gelten die idealen geologischen Bedingungen für Rotweine - wir dürfen uns selbst davon überzeugen. Für unsere Mittagspause fahren wir direkt in die Innenstadt von Saint Florent, wo uns Ina zunächst zu der Zitadelle führt, von wo wir einen wunderbaren Blick auf das türkisblaue Wasser und den Hafen des Ortes erhaschen können. Die kleinen Gassen bieten viele Möglichkeiten zwischen Souvenirs zu stöbern, Eis zu essen oder in einem der hübschen Restaurants einzukehren. Weiter geht es zu einer Aussichtsplattform, wo wir traumhafte Fotos von der Lagune Biguglia am Rande von Bastia machen können - die Natur Korsikas entfaltet sich in voller Schönheit. Am Nachmittag erreichen wir Bastia und spazieren durch die Altstadt während wir den Erzählungen und Erklärungen unserer Reiseleitung lauschen. Schließlich gelangen wir zum Place Saint Nicolas, wo die Statue von Napoleon als Jupiter thront und im warmen Sonnenlicht regelrecht leuchtet. Zurück im Hotel kommen wir erneut in den Genuss eines leckeren Menüs und lassen den Abend mit einem Gläschen Wein gemütlich ausklingen.

Tag 3: 04.09.2017 – Bonifacio


Heute ist die südliche Hafenstadt Bonifacio unser Ziel. Gestärkt am reichhaltigen Frühstück geht es zuerst nach Solenzara, wo wir ein wenig Zeit haben einen zweiten Kaffee zu trinken oder den kleinen Hafen mit seinen schönen Wasserspiegelungen zu bestaunen. Auf der Weiterfahrt bemerken wir, dass die Straßen von Korkeichen umrandet wird, deren Rinde nicht nur für die bekannten Weinkorken genutzt wird, sondern auch für Wärme- und Schalldämmungen. Um 13 Uhr sind wir in Bonifacio angelangt und rollen mit einer kleinen Bimmelbahn hoch in die Zitadelle. Auf der Fahrt können wir den Hafen der Stadt sehen, der als aufgrund seiner fjordähnlichen Form als einer der sichersten Häfen gilt. Oben angekommen, verbringen wir unsere Mittagspause: einige Gäste spazieren zum Aussichtspunkt, andere lassen sich das korsische Bier „Pietra" schmecken - die Gassen laden zum Bummel, Einkauf und Essen ein. Das Highlight des Tages ist die anschließende Bootsfahrt durch den Hafen Bonifacios. Die Perspektive vom Wasser ist einmalig und nicht nur das: der Kapitän fährt sogar in die Drachengrotte und in die Napoleongrotte - ein wahnsinniges Erlebnis. Die türkisblauen Lagunen glitzern im Sonnenschein und auch das bekannte Sandkorn Bonifacio's umrunden wir. Beeindruckt und glücklich treten wir nachmittags den Heimweg an und erreichen pünktlich zum Abendessen das Hotel. Begleitet von den traditionellen Chansons korsischer Musiker, lassen wir uns das Essen schmecken.

Tag 4: 05.09.2017 – Cap Corse


Mit einem großen „Bonjour" („Guten Morgen") werden wir vom Hotelpersonal am Frühstücksbuffet begrüßt. Unser heutiges Programm ist die Fahrt zum Zeigefinger Korsikas: das Cap Corse. Pünktlich um 9 Uhr werden wir von Ina und Jean-Noel an unserem Bus erwartet und fahren zunächst Richtung Erbalunga, wo wir gemeinsam zu einem der vielen Genovesentürme schlendern und anschließend eine Kaffeepause einlegen. Zurück im Bus erklärt uns Ina das spezielle Schulsystem auf Korsika: hier gehen die Kinder bereits mit 3 Jahren zur Schule, nämlich in die sogenannte „École maternelle". Wir lernen zudem, dass es auf Korsika sehr viele Immigrantengruppen gibt - Portugiesen, Marokkaner, Polen, Tschechen, Deutsche, daher ist das frühe Schulsystem für die Integration der Kinder sehr von Vorteil. Unser Bus fährt entlang der Küste, sodass wir viele Kiesstrände und Sandstrände erblicken, auf denen wir zum Teil Poseidongras entdecken. Poseidongras verhindert die Sandabtragungen und gilt aufgrund der hohen Sauerstoffproduktion als „grüne Lunge des Mittelmeers".
Um 12 Uhr erreicht die Reisegruppe den Ort Macinaggio, wo wir eine kleine Mittagspause einlegen. Hier gibt es eine kleine Promenade mit kleinen Lädchen und einer tollen Bäckerei mit süßem und herzhaftem Gebäck. Unser nächster Halt ist die Mühle „Moulin Mattei", zu der wir einen kleinen Weg hochwandern - und wir werden mit einem fantastischen Ausblick belohnt! Kurze Zeit später geht es weiter nach Nonza, unserem letzten Halt für den heutigen Tag, vorbei ein grün-blauen Serpentinengesteinen und Olivenbäumen. Nonza ist zum einen bekannt für seine Kirche mit dem Bild der heiligen Julia hinter dem Altar und zum anderen für den höhergelegenen Steinturm, von dem man auf den langen Sandstrand blicken kann, auf dem man Bilder aus Steinen gelegt hat. Am Abend sind wir wieder im Hotel, schwimmen noch eine Runde im Meer und treffen uns wieder am reich gedeckten Tisch zum Essen.

Tag 5: 06.09.2017 – Ile Rousse, Calvi und San Antonino


Unser Tag beginnt etwas früher als üblich, da unser heutiger Weg nach Calvi führt, eine Hafenstadt im Nordwesten Korsikas. Ina lehrt uns über die berufliche Situation der Korsen und über die historische Vergangenheit Kosikas, sowie den Unabhängigkeitskrieg, welcher bis zum Mai 1769 geführt wurde. Am frühen Vormittag machen wir halt im Örtchen Ile Rousse, wo die Gruppe kaffeetrinken und spazieren gehen kann. Ile Rousse ist ein beliebter Ausflugsort für Touristen aus dem nahegelegenen Ort Calvi. Calvi hat eine sehr touristische Verkehrsstruktur und gilt als ein möglicher Geburtsort von Columbus im Jahre 1463. Bevor wir uns selbst ein Bild von der Stadt machen, hält der Bus an der Chapelle Notre Dame de la Serra: eine kleine Kapelle auf einem Hügel gelegen und als Wallfahrtsort bekannt. Da es dort sehr windig und frisch ist, geht es zeitnah weiter nach Calvi, wo die Gruppe Freizeit hat, um Mittag zu essen oder die Gassen zu erkunden. Wer möchte, kann in die Zitadelle gehen, die im Herzen eine schöne Kathedrale versteckt. Gestärkt und ausgeruht fahren wir nun nach San Antonino, ein romantisches Bergdorf mit nur knapp 100 Einwohnern - ein wundervolles Fotomotiv. Wer sich traut, klettert und wandert bis auf die Spitze des Dorfes, wo uns ein wahrliches Bilderbuchpanorama erwartet. Nachmittags treten wir die Heimfahrt an und genießen den Abend im Restaurant mit Blick auf den Sonnenuntergang am Meereshorizont.

Tag 6: 07.09.2017 – Freizeit


Der heutige Tag steht den Gästen zu freien Verfügung. Ausgeschlafen und ausgeruht trifft man sich am Frühstücksbuffet wieder und genießt das ein oder andere warme Croissant. Einige aus der Reisegruppe haben sich am Vormittag zusammengefunden für einen Ausflug mit dem Hoteltransfer in den Nachbarort Folelli, um dort im Supermarkt eine deutsche Zeitung oder ein paar Knabbereien für die nächsten Tage einzukaufen. Man bekommt so einen Eindruck vom Kleinstadtleben der korsischen Bevölkerung. Zurück im Hotel bleibt genug Zeit für das Baden im Meer oder für gesellige, lange Strandspaziergänge. Abends am Gruppentisch wird sich über den freien Tag ausgetauscht und man lässt die letzten Stunden gedanklich Revue passieren.

Tag 7: 08.09.2017 – Ausflug nach Corte


Schon beim Frühstück werden wir Zeugen eines außergewöhnlichen Naturschauspiels: beim Blick aus dem Fenster können wir einen Tornado weit draußen auf dem Meer beobachten, der von Zeit zu Zeit schmaler wird und schließlich ganz verschwindet. Da wird schon so mancher Kaffee stehen gelassen, um ein Foto auf der Terrasse zu schießen. Um 8 Uhr ist heute Abfahrt. Unsere Reiseleiterin Ina gibt uns einen ausführlichen Überblick über die Geschichte Pasquale Paolis und über den Unabhängigkeitskampf, der ganz Korsika bis heute prägt. Auch über die korsische Flagge und seine Legende lernen wir etwas: man sagt, dass der dunkele Kopf von der sardinischen Flagge übernommen und von Paoli verändert wurde. Kurz nach 9 sind wir in Corte angekommen und steigen nach einer kurzen Toilettenpause in eine Bimmelbahn, die uns bis zum "Musée de la corse" bringt. Von dort führt uns Ina durch die Straßen und zeigt uns eine weitere Aussichtsplattform. Nun hat die Gruppe Freizeit und wer möchte, kann in die Zitadelle gehen. Zum Mittagspause fährt uns Jean-Noel ein Stück in die Restonica Schlucht zur Auberge de la Restonica, wo die Gruppe ein gemeinsames Essen serviert bekommt. Wer dann noch Lust hat, kann ein paar Stufen runter zu einem kleinen Bach gehen, der durch die Schlucht fließt, bis es dann mit dem Bus weiter zur Ponte Nuovo geht. Die Brücke hat einen großen historischen Wert, denn hier wurden die Korsen von den Franzosen im Jahre 1769 im Unabhängigkeitskrieg besiegt. Nach diesem beeindruckenden Bild, fahren wir zurück zum Hotel und haben noch ein wenig Freizeit. Bevor wir uns zum letzten Abendessen in gemeinsamer Runde zusammenfinden, können wir am Strand zwei verspielte Delfine beobachten - ein wirklich krönender Abschluss des Tages!

Tag 8: 09.09.2017 – Heimreise nach Deutschland

Leider müssen wir heute schon die Heimreise antreten und lassen uns noch einmal die perfekten, butterweichen Croissants schmecken. Da wir erst gegen 16 Uhr vom Transfer abgeholt werden, bleibt noch genug Zeit, um in das warme Meer zu springen und die sommerlichen Temperaturen zu genießen. Nach einem schmackhaften Mittagessen und einem letzten Blick auf das Meer, werden wir abgeholt und mit unserem Gepäck zum Flughafen in Bastia gebracht, wo unser Flugzeug gegen 19 Uhr startet. In Frankfurt am Main trennen sich leider unsere Wege.


Liebe Gäste,



vielen Dank für diese wunderbare Woche mit all den Erlebnissen, Erfahrungen und Gesprächen!



Es war mir eine Freude, mit Ihnen zu reisen und Sie zu begleiten.



Ich hoffe, dieses Abenteuer bleibt Ihnen noch lang in Erinnerung: seien es die Delfine, das wunderbare, korsische Essen, das Meeresrauschen, die Grotten in Bonifacio oder die Gassen in Saint Florent.



Bis bald und bleiben Sie gesund!



Ihre Christina Schlawis

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