Reisebericht: Korsika – Rundreise auf der französischen Mittelmeer–Insel

18.05. – 25.05.2019, 8 Tage Rundreise Korsika mit Flug oder eigener Anreise: Bastia – Calvi – Balagne – Sant'Antonino – Corte – Castagniccia – L'Île–Rousse – Parc de Saleccia – Les Calanches


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Gebirge im Meer ist die treffendste Beschreibung der abwechslungsreichen französischen Insel im Mittelmeer. Wunderschöne Buchten und Strände, kurvenreiche Strassen, hohe Gipfel, viel frisches Grün, gutes Essen und guter Wein begeisterten uns.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 18.05.2019

Die Teilnehmer unserer Gruppe flogen von Dresden, Berlin und Frankfurt über München mit Lufthansa nach Bastia auf die Insel Korsika. Fast pünktlich kamen wir an und mussten dann recht lange auf dem kleinen, engen Flughafen auf unsere Koffer warten. Wir trafen noch 6 Gäste unserer Gruppe und fuhren ein kurzes Stück mit dem Bus zu unserem Hotel La Lagune, wo wir die ersten 2 Nächten unserer Reise wohnten. Am Nachmittag erkundeten wir unsere Hotelanlage und den Strand. Das Wasser im Mittelmeer war noch frisch, aber der Pool im Garten des Hotels war beheizt und lud zu einem ersten Bad ein. Beim Abendessen trafen dann noch die letzten 2 Reisegäste aus Düsseldorf kommend ein und nun war unsere Gruppe komplett. Wir genossen das erste Abendessen in dem sehr schönen Hotel und freuten uns auf erlebnisreiche Tage auf der Insel Korsika.

Rundfahrt Cap Corse am 19.05.2019

Das Frühstück im Hotel war sehr reichhaltig und so starteten wir gut gestärkt mit unserem Fahrer Jean Marc zur Rundfahrt Cap Corse. Dieser nördliche Zipfel wird auch als Kleinkorsika bezeichnet, weil er die verschiedenen Landschaftsformen im Kleinen vereint. In Bastia am Hafen stieg unsere Reiseleiterin Sibylle zu und begann sogleich mit der Begrüssung und ihren umfangreichen Ausführungen zu Korsika. Entlang der Ostküste fuhren wird nordwärts und hatten eine gute Sicht auf die italienischen Inseln Elba und Capraia. In Erbalunga machte Sibylle mit uns einen kleinen Spaziergang durch die engen Gassen bis zum Meer. Dabei bestaunten wir die kleinen Toilettenhäuschen auf den Balkonen der Häuser. Nach einer Kaffeepause fuhren wir weiter nordwärts und dann hinüber zur Westküste. Dort verlief die Strasse in der " 1.Etage" also wesentlich höher als im Osten. Das Cap Corse war immer fest in der Hand der Seefahrer und sie bestatteten ihre Toten in Einzelgräbern in exponierter Lage mit Blick auf das Meer. In einem der schönsten Gräber im byzantinischen Stil wurde die Tochter von Eiffel beerdigt. Erst unter der Macht Frankreichs, wurden Friedhöfe eingerichtet. Auf unserer kurvenreichen Fahrt sahen wir eine Ziegenherde auf der Strasse und die Überreste eines einstigen Aspestwerkes. In Nonza machten wir Halt und besuchten die Kirche der Hl.Julia, die auf einem Gemälde über dem barocken Marmoraltar dargestellt ist. Von der Burg bot sich ein schöner Rundblick auf das Dorf und die Küste. Entlang der Küste erreichten wir Patrimonio mit dem größten Weinanbeigebiet  Korsikas. Auf einer Anhöhe steht die Martinskirche. In Serpentinen fuhren wir bergan auf den 536 m hohen Teghime Pass, wo eine Kanone zur Erinnerung an das Ende des 2.Weltkrieges steht und wir einen schönen Blick hinunter auf die Lagune von Biguglia hatten.

Bastia am Nachmittag

Im Zentrum von Bastia am Platz des Hl.Nicolas stiegen wir aus und machten erst einmal eine Mittagspause. Inzwische hatte Sibylle den kleinen Zug bestellt, der uns hinauf zur Burg brachte.Wir besuchten die Kathedrale Maria Himmelfahrt mit einem reichen Silberschatz. Durch enge Gassen mit hohem Häusern kamen wir zum Aussichtspunkt mit Blick auf den alten Hafen und den Fährhafen im Hintergrund. Gleich daneben erhebt sich das Gebäude der Zitadelle mit dem alten Runden Turm, auch Bastion genannt, und Namensgeber für Bastia. Der kleine Zug brachte uns wieder hinunter ans Meer und ein Grossteil unserer Gruppe stieg beim Yachthafen aus und gemeinsam gingen wir durch die Fusgängerzone der >Rue Napoleon zurück zum Platz des Hl. Nicolas. Mit unserem Bus ging`s dann zurück zum Hotel. Unterwegs gab es kräftige Regenschauer, die aber bei Ankunft in unserem Hotel schon wieder vorbei waren.

Corte und über den Col de Vizzavona an die Westküste am 20.05.2019

Von unserem Hotel fuhren wir zunächst vorbei an einer alten Basilika und dann im Tal des Golo bis nach Ponte Leccia. Unterwegs kamen wir an der geschichtsträchtigen Brücke Ponte Novu vorbei, wo 1769 die Korsen unter P.Paoli von den Franzosen geschlagen wurden. In Corte nahmen wir dann den kleinen Zug für die Fahrt vom Parkplatz in die Stadt. Ganz oben bei der Zitadelle stiegen wir aus und gingen zu Fuss entlang der Festungsmauer zum Ausssichtpunkt Belvedere, von wo wir bei Sonnenschein eine herrliche Sicht auf das Adlernest, die Stadt und die Schluchten Restonika und Tavignano hatten. Bei unserem gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt besuchten wir die Kirche der Bruderschaft des Hl. Kreuzes, den Paoliplatz, das Denkmal für Jean-Pierre Gaffori und die Verkündigungskirche. Nach der Mittagspause fuhren wir mit dem kleinen Zug zurück zum Busparkplatz. Die weitere Fahrt ging parallel zur Eisenbahnstrecke und so sahen wir auch die berühmte Eiffel Eisenbahnbrücke. Am waldreichen Vizzavona Pass auf 1160 m Höhe gab es eine kleine Pause für eine kurze Wanderung zu Wasserfall der Engländer. Auf der Talfahrt kamen wir am Schildkrötenpark vorbei und im Grossraum Ajaccio brauchte unser Fahrer viel Geduld im Stau. Schliesslich erreichten wir unser Hotel Castel d´Orcino in der Liscia Bucht nördlich von Ajaccio.

Ausflug Ajaccio und Weinprobe am 21.05.2019

Unsere Fahrt ging auf gleicher Strecke wie am Vortag über die Berge nach Ajaccio, die Hauptstadt Korsikas. Am Hafen konnte unser Bus parken und wir gingen zu Fuss zur Rue Fesch mit der Kaiserlichen Grabkapelle, dem Museum und dem Denkmal Fesch sowie der Bibliothek. Beim Markt bestaunten wir den Brunnen mit der Napoleon  Statue und gingen weiter am geburtshaus Napoleons vorbei zur Kathedrale. Sie hat einen wunderschönen Marmoraltar aus Piombino und das Taufbecken, in dem Napoleon mit 2 Jahren getauft wurde, war ebenfalls zu bewundern. Zurück gingen wir am Festungsgraben entlang, der von 2 Eseln beweidet wird und kamen zum Tino Rossi Hafen, wo auch heute noch Fischer zu beobachten sind. Unser gemeinsamer Rundgang endete beim Markt und dann war genügend Zeit für eine Mittagspause und individuelle Erkundungen. Am Nachmittag wurden wir im Weingut Clos Capitoro erwartet und die Junior Chefin führte uns durch die Weinkeller und kommentierte die 3 von uns probierten Weine. Zur Überraschung bekam jeder Gast eine Flasche Rosewein zum Mitnehmen.
Wieder zurück in unserem Hotel konnte der Pool genutzt werden oder bei einem Spaziergang der Genuesenturm gesucht werden.

Ausflug in die Calanches mit Bootsfahrt am 22.05.2019

Heute fuhren wir von unserer Bucht gen Norden bis Sagone und dort ins Landesinnnere vorbei an Vigo nach Evisa. Unterwegs sahen wir am Strassenrand viele Schweine frei laufend oder gemütlich schlafend. Sie alle haben Besitzer und gehen regelmässig "nach Hause". Ihr Futter suchen sie sich aber in der freien Natur und deshalb schmecken sie auch besonders gut. Sibylle berichtete ausführlich über die Herstellung von Kastanienmehl, welches einst die Menschen vor dem Hungertod bewahrte und heute wieder eine Renaiccance erlebt. Sogar ein Pietra Bier mit Kastanienmehl wird gebraut. In Evisa machten wir eine kurze Kaffeepause und dann fuhren wir hinein in die Spelunca Schlucht. Eine aussichtsreiche Strasse führt oberhalb der Schlucht bis nach Porto. In Porto bestiegen wir ein Ausflugsboot und fuhren entlang der Küste der Calanches. Das 330 m hohe Capo Rosso aus rosafarbenen Porhyr, die Fledermausgrotte, die Grotte de Felice, das Fenster der Calanches und ein Adlernest auf einem Felsvorsprung waren die Höhepunkte der Bootsfahrt. Wieder im Hafen von Porto angekommen war Zeit für die Mittagspause und/oder den Besuch des Genuesenturmes hoch oben über dem Ort.

Calanches – ein Höhepunkt unserer Reise

Von Porto fuhren wir hinauf in die Calanches. Der Hundekopf-Felsen markiert den Eingang in diese zauberhafte Landschaft, die wir zu Fuss auf der Strasse durchwanderten. In den bizarren, kaminroten Verwitterungsformen konnten wir Tiere, Fabelwesen, merkwürdige Gestalten und ein Liebespaar mit einem Herz erkennen. Die Felsen sehen von jeder Seite anders aus und so genossen wir diesen Spaziergang und machten zahlreiche Fotos. In Piana war der Felsenzauber zu Ende und wir machten eine Kaffeepause und erkundeten diesen hübschen Ort mit den vielen alten Häusern. Viele Motorradfahrer waren unterwegs und fuhren natürlich auch über diese aussichtsreiche Strasse durch die Calanches. Auf unserer Rückfahrt mit dem Bus kamen wir durch Cargese, eine griechische Gründung, wo auch heute noch eine grosse griechisch-orthodoxe Kirche steht.

Sartene – Bonifacio – Porto Vecchio am 23.05.2019

Wieder hieß es mit gepackten Koffern zum Bus gehen und einen vertrauten Ort verlassen. Heute mussten wir weit nach Süden fahren. Vorbei an Ajaccio und über den Pass des Hl.Georg erreichten wir das Bergdorf Petreto-Bicchisano für eine erste Kaffeepause. In der Bar bei der Tanklstelle waren wertvolle Korsitsteine (Kugeldiorit) zu bestaunen. Danach fuhren wir in vielen Serpentinen hinunter ans Meer bach Probriano. Dort konnten wir eine neue Umgehungsstrasse befahren, und so viel Zeit sparen. In Sartrene stand dann unsere erste Besichtigungan. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert von Genuesen in aus dunklem Granitstein erbaut und ist für ihre besondere Karfreitagsprozession bekannt. Der Catenacciu im roten Büserhemd ist die Hauptperson und er trägt ein 31 kg schweres Holzkreuz und an seinem nackten rechten Fuss eine 14 kg schwere Kette. Kette und Kreuz konnten wir in der Kirche bewundern, die wir während unseres Rundganges besuchten. In einer alten Ölmühle gleich zu Beginn unseres Rundganges kauften wir Olivenöl und Mitbringsel aus Olivenholz ein.
Immer weiter südwärts fuhren wir, machten einen Fotostopp beim "Löwen" und erreichten schliesslich Bonifacio.

Bonifacio - Bootsfahrt und Stadtbesichtigung

Zunächst war Zeit für eine kurze Mittagspause und dann begann unsere Bootsfahrt durch den 1,5 km langen Fjord hinaus an die wunderschöne Küste. Wir fuhren mit dem Boots westwärts zur Schmugglerbucht und in die Drachengrotte, deren Öffnung nach oben die Form Korsikas zeigte. In einer weiteren Bucht konnte man die Gesteinstrennung zwischen dem Granit- und dem Kalkstein gut erkennen. Dann brachte uns das Boot ostwärts und wir sahen vom Meer aus die Stadt Bonifacio oben an der Abbruchkante. Eine steile Treppe in den Felsen geschlagen, führte zu einer Süsswasserquelle. Dann fuhren wir zurück vorbei an einer Öffnung, die die Form des Napoleonhutes hatte und schliesslich zurück zum Anlegeplatz unseres Bootes. Von dort nahmen wir den kleinen Zug hinauf in die Stadt. Sibylle machte mit uns einen schönen Rundgang zu den Aussichtsplätzen auf die Kalksteinfelsen und auf den Hafen. Wir gingen durch schmale Gassen und konnten die steilen Treppen in den Häusern bewundern. Durch die Logia kamen wir in die Kathedrale und danach besuchten wir die Kirche der Bruderschaft des Johannes des Täufers. Der kleine Zug brachte uns wieder zurück zu unserem Bus und wir fuhren noch ca. eine halbe Stunde bis nach Porto Vecchio in unser Hotel Les Roches Blanches. Zum Abendessen gingen wir entlang der Bucht in das Restaurant des Hotels Shegara.

Korsische Dolomiten und Aleria am 24.05.2019

Gleich hinter Porto Vecchio verliessen wir die Küstenstrasse und fuhren bergan über Ospedale zum Stausee von Ospedale. Unterwegs machten wir 2 Fotostopps und das Bergdorf Zonza lernten wir nur bei der Durchfahrt kennen. Am Bavella Pass auf reichlich 1200 m Höhe waren wir mitten in den korsischen Dolomiten bei Sonne und bester Sicht. Dort gab es eine längere Pause, um das herrliche Panorama ausgiebig zu genieseen. Auch auf der Talfahrt gan es noch wunderbare Ausblicke und viele Kurven auf einer äusserst engen Strasse. Fast unten im Tal hielten wir bei einer uralten Eichen, die einen Stein beim Wachsen gespalten hatten. Das Flüsschen Solenzara im gleichnamigen Tal führte recht wenig Wasser und am Ufer probierten wir einen typischen korsischen Apperitiv mit Namen Cap Corse. Bei Solenzara erreichten wir die Ostküste und fuhren auf dieser nordwärts bis nach Aleria, wo wir unsere Mittagspause machten.

Antike Stadt Aleria

Unweit der Ortszentrums liegt die bedeutende Ausgrabungsstätte der einst grössten korsischen Stadt in der Antike und in der genuesischen Festung Fort Matra ist ein sehenswertes antikes Museum untergebracht. Die antike Stadt wurde von den Phokäern gegründet. Ihnen folgten die Etrusker und Karthager und 259 v.Chr. eroberten im ersten Punischen Krieg die Römer diese Stadt, zerstörten sie und bauten sie nach römischen Vorbild wieder auf. Die Römer blieben bis zum Untergang des römischen Reiches. Aus römischer Zeit stammen auch die meisten Funde, die im Museum zu sehen sind. Von der einst riesigen Stadt ist erst nur ein kleiner Teil ausgegraben. Anhand der Überreste ist der Aufbau der antiken Stadt aber sehr gut zu erkennen. Wir nahmen uns viel Zeit für das Museum und danach für die Ausgrabungen und waren sehr überrascht, auf Korsika einen solchen antiken Schatz zu finden. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir in unserem letzten Hotel San Pellegrino an und wurden sehr herzlich schon im Bus von den Mitabeiterinnen der Rezeption begrüßt. Die Schlüssel wurden gleich verteilt und wir gingen zu unseren Bungalows. Das Abendessen war sehr schmackhaft und als Überraschung gab es zum Nachtisch eine flambierte Eistorte.


Heimreise am 25.05.2019

Wir konnten endlich einmal ausschlafen, das gute Frühstück geniessen und unsere schöne Hotelanlage direkt am Meer erkunden. Leider war Wind aufgekommen und so spazierten wir nur am Strand entlang und gingen nicht baden. Zum individuellen Mittagessen trafen wir uns in der Strandbar und dann kam auch schon bald unser Bus, der uns zum Flughafen Bastia brachte. Das Einchecken war problemlos und die Verspätung unseres Fluges nach Frankfurt blieb ohne Folgen. Alle erreichten ihre Anschlussflüge. Zuvor verabschiedeten wir uns von den Gästen mit Flug nach Düsseldorf und von den Gästen, die in Frankfurt schon zu Hause waren.
Noch am späten Abend bzw. kurz nach Mitternacht erreichten wir unsere Heimatorte und nun war unsere erlebnisreiche Korsika Reise leider zu Ende.


Ein herzliches Dankeschön ! Liebe Reisegäste!

Es hat mir sehr viel Freude gemacht, Sie alle nach Korsika zu begleiten. Besonders danke ich Sibylle, unserer Reiseleiterin, und Jean Marc, unserem Fahrer. Beide haben die Gruppe bestens betreut, viel Wissenswertes vermittelt und mit Jean Marc am Steuer haben wir uns immer sicher gefühlt.
Ich wünsche Ihnen allen beste Gesundheit und alles erdenklich Gute. Bleiben Sie reisefreudig und vielleicht treffen wir uns dann auf einer Reise von Eberhardt Travel wieder.
Ich würde mich sehr freuen.
Bis dahin alles Liebe und Gute
Ihre Ria Heilmann
Noch ein Satz zu meinem "Rotweinunfall" am letzten Abend im Hotel San Pellegrino. Die Sachen wurden mir inzwischen vom Hotel zugeschickt - die Hose ist sauber, die neue Bluse leider immer noch mit Flecken. Ein Ersatz wird vom Hotel abgelehnt und das ist sehr bitter und unprofessionell !

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