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Eine Reise ins Loiretal mit herrlichen Schlössern, viel Kultur, eine schöne Landschaft und ein Fluss, der einer der schönste Europas ist.

Reisebericht: 14.09. – 22.09.2024

Mitte September im Loiretal. Für uns hieß dies viel Sonne und sogar genügend Wasser, so dass wir bis Chalonnes mit dem Kreuzfahrtschiff fahren konnten. Das Hochwasser, das uns im Mai leider eine Kreuz

Roswitha Zytowski

Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski


Samstag, 14.09.2024 Anreise nach Reims

Morgen um sechs Uhr beginnt die Reise am Flughafen Dresden. In Frankfurt am Flughafen wird sich die Reisegruppe fast komplettieren. Zwei Gästen werden im Hotel in Reims dazukommen. Insbesondere die Gäste, die am Morgen gestartet sind, blicken bei Ankunft in Reims auf einen langen Tag zurück.
Die Hauptstadt der Champagne ist für die Geschichte Frankreich von besonderer Bedeutung. Schließlich ließ sich hier der Frankenkönig Chlodwig I. im 498 Jahre taufen und festigte damit auch das Christentum in Frankreich. Im weiteren Verlauf der Geschichte war die Kathedrale von Reims Ort für die Krönung der meisten französischen Könige. Kurzum, Reims hat eine Menge zu bieten. Zeit, die Stadt zu entdecken werden wir am Ende unserer Reise haben. Aber von unserem Hotel können wir die beleuchtete Kathedrale schon gut sehen. Das macht auf jeden Fall neugierig die Stadt kennenzulernen.

Sonntag, 15.09.2024 Weiterfahrt nach Chambord und Übernachtung in Blois

Um die Loireregion ein wenig besser kennenzulernen, erwartet uns in den kommenden zwei Tage noch ein Vorprogramm bei dem natürlich auch die sehr bekannten Schlösser nicht fehlen dürfen. Alle Schlösser zu besichtigen ist schier unmöglich, dafür benötigten wir eher ein Jahr. Immerhin sind es gut 400 Schlössern und da sind die Herrenhäuser noch nicht mitgezählt. Diese Konzentration der architektonischen Vielfalt brachte dem Loiretal, auch den Titel Weltkulturerbe ein. Seit dem Jahr 2000 ist der Teil von Sully-sur-Loire bis nach Chalonnes-sur-Loire nicht nur angefüllt mit Schlössern, deren HerrscherInnen Geschichte schrieben, sondern auch auf der Weltkulturerbeliste verzeichnet. Der Auftakt ist dann auch gleich ein Schloss der Superlative: Chambord. Es gibt gute Gründe, warum dieses Schloss zu den meist besuchten im Loiretal zählt. 1515 entschließt sich Franz I. zum Bau dieses Schlosses. Wir können immer wieder lesen, es sei als Jagdschloss erbaut worden. Ja, diesen Zweck erfüllte es auch. Aber tatsächlich manifestierte sich in diesem Bau vor allem auch die Macht Franz I. Er wollte hier keine neue Residenz errichten, nur um die 50 Tage logierte er hier, sondern er wollte ein Zeichen seiner Herrschaft, seines Weitblicks und seiner Modernität setzen. Letzteres sollte durch die Ideen Leonardo da Vinci unterstrichen werden, der so manche Innovation hier umsetzte. Beleg hierfür ist die Doppelwendeltreppe. Die zwei ineinander verschränkten Spiralen ermöglichen es zwei Personen gleichzeitig hinauf- und hinab zuschreiten, ohne sich zu begegnen - ein erstaunliches Vergnügen. Das Schoss hat natürlich noch mehr zu bieten: Über 400 Zimmer und 282 Kamine. Von den vielen Zimmern können wir immerhin um die 60 via Histopad besichtigen und von der Kunstsammlung wird auch wieder einiges präsentiert. Sehenswert ist auch der Garten des Schlosses. Seit 2017 ist er neuangelegt oder besser gesagt, wieder so hergestellt, wie er zur Zeit Ludwig XIV ausgesehen haben muss. Und auch hier geht es nicht ohne Superlative: 18874 qm Rasenfläche, 600 Bäume, 800 Sträucher. Und wäre dies nicht schon genug, das Ganze ist auch so groß wie Paris mit seinen 20 Arrondissements. Voilà, das ist Chambord. Und heute präsentiert sich dieser Bau für uns ohne Gerüst und vor blaustem Himmel. Ein besseres Fotomotiv kann es nicht geben. Eigentlich mag man sich nicht sattsehen, an den vielen Details der Architektur. Da passt es hervorragend, dass wir es gar nicht weit haben zu unser zweiten Übernachtung. Wir haben uns für ein Hotel in Blois entschieden. Hier lässt sich noch gemütlich nach dem Essen an der Loire entlang spazieren. Das Schloss von Blois ist nicht weit entfernt und zudem ist es eines der wenigen Schlösser, das von der Loire aus zu sehen ist.

Montag, 16.09.2024 Chenonceau – Villandry – Einschiffen in Nantes

Ein weiteres Mal werden die Koffer verladen. Nun ist auch noch eine Banderole daran befestigt worden. Jede Reederei hat eben ein anderes System…Wir verlassen das nette Städtchen Blois. Im Gegensatz zu gestern zeigt sich noch nicht die Sonne. Wir bewegen uns ein Stück an der Loire entlang und haben nun einen exklusiven Blick auf die Stadt. Dieser Teil der Loire ist nicht schiffbar. Nur kleine Boote können hier überhaupt fahren. Im Mai ließ das Hochwasser eine Reise auf der Loire flussaufwärts nicht zu. Jetzt sieht der Pegel ganz gut aus. Vielleicht gelingt es nun im September. Es wäre allerdings seit dem Jahr 2016 eine Premiere zu dieser Jahreszeit.
Wie auch immer, heute wartet ein schönes Programm auf uns. Und damit beginnen wir auch gleich, denn ein weiteres Schloss steht auf dem Programm und das wollen wir genießen.
Chenonceau - das Damenschloss wie häufig zu lesen, ist ein Wasserschloss und neben Chambord das meistbesuchte Schloss des Loiretals. Dabei liegt es gar nicht an der Loire, sondern an dem Fluss Cher. Dieser gehört jedoch wie einige andere Ströme zum Flusssystem der Loire. Dass dieses Schloss so viele Besucher anzieht, kommt nicht von ungefähr, denn die Architektur und die Lage lassen dieses Schloss zum echten Blickfang werden, außen wie innen. Dazu kommt noch eine echte Liebesgeschichte und die Rivalität zweier starker Frauen und schon ist der Stoff für viele Geschichten gefunden. Leider stehen wir trotz Reservierung nicht auf der Liste für die angemeldeten Gruppe. Improvisation ist gefragt. Beginnen wir als mit den Gärten um dann hoffentlich noch vor der in Aussicht gestellten Zeit in das Schloss zu können. Tatsächlich, es gelingt. Nun darf auch das Schloss besichtigt werden. Mir fällt ein Stein vom Herzen, schließlich haben wir ja auch noch weitere Programmpunkte und zum Schiff soll es schließlich auch noch gehen. Bei unserem nächsten Programmpunkt verbinden wir das Angenehme mit dem Nützlichen. Und das machen wir am besten in Villandry.
Diese Anlage kann man wegen des Schlosses besuchen. Wer jedoch Freude an Pflanzen und Gartenarchitektur hat, kommt wegen der Gärten hierher. Und wenn wir im Garten auch noch picknicken dürfen, geht es dann wohl kaum noch besser.
Nach dieser Stärkung nehmen wir nun die letzte Etappe in Angriff und fahren nach Nantes. Die Crew erwartet uns für das Einschiffen. Nachdem alle ihre Kabine bezogen haben, stellt sich die Crew bei einem Willkommensgetränk vor. Wir genießen unser erstes Abendessen auf dem Schiff. Noch sind liegen wir vor Anker, doch um 2 Uhr wird sich dies ändern….

Dienstag, 17.09.2024 Paimbœuf – St. Nazaire – Guérande – Nantes

Eigentlich hätten wir in St. Nazaire erwachen sollen. Da jedoch die einzige Schleuse der Loire gewartet werden muss, endet unsere Schifffahrt im netten Örtchen Paimbœuf, am linken Loireufer. Mit dem Bus geht es nun über die beeindruckende Brücke St. Nazaire. Die Schrägseilbrücke führt über die hier mächtige Loiremündung zwischen Saint-Nazaire und Saint-Brevin-les-Pins. 1974 wurde sie erbaut und am 18. Oktober 1975 durften die ersten Fahrzeug ihren Weg über die Brücke bahnen. Zu damaligen Zeit war sie die Schrägseilbrücke mit der weltweit größten Stützweite. Das ist heute zwar schon überboten worden, elegant wirkt die Brücke noch immer. Weiter geht es für uns in Richtung Küste.
Im Seebad La Baule bietet sich die Gelegenheit ein wenig Seelust zu schnuppern. Schließlich haben wir hier einen der längsten Sandstrände Frankreichs direkt vor uns und eine schöne Bucht obendrein. Auf dem Wege nach Guérande kommen wir an den Salzbecken vorbei und statten Terre de Sel einen Besuch. Hier können wir uns über die Salzgewinnung informieren und auch gleich noch einige Mitbringsel einkaufen. Tatsächlich sind auch einige Salzbauern, Paludiers, zu sehen, die die Salzbecken inspizieren. Die Salzgewinnung und eben jene Salzbecken gehen auf die Römer zurück, die um den Wert des weißen Goldes schon damals wussten.
Es schließt sich ein kleiner Rundgang durch die Stadt Guérande an, deren einstiger Reichtum tatsächlich mit dem Salz kam. Da dies im Laufe der Geschichte viele Neider auf den Plan rief, wurde die Stadt mit einer mächtigen Mauer umgeben, die bis heute noch vollständig erhalten ist. Leider bleibt uns keine Zeit mehr, um der Stadt St. Nazaire einen Besuch abzustatten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch die Alliierten zerstört. Grund hierfür war vor allem der U-Boothafen, den die Deutschen als einen Teil des sogenannten Atlantikwalls unterhielten. Ironie der Geschichte, die Stadt lag danieder, der U-Bootbunker blieb. Lange haderte die Stadt mit diesem Erbe. Heute wird der Bunker als Kulturzentrum, Mediathek und Museum genutzt. Für uns geht es wieder über die Brücke nach Paimbœuf, wo uns das Schiff und das Mittagessen erwartet. Und schon heißt es Leinen los in Richtung Nantes.
Am Nachmittag erreichen wir Nantes, wo wir über Nacht liegen werden. Also bietet sich noch Zeit nach dem Elefanten Ausschau zu halten. Und tatsächlich, er wird gesichtet. Nach dem Abendessen haben wir noch ein Konzert, welches uns nochmals in die Bretagne und durch das Land der Kelten führt.

Mittwoch, 18.09.2024 Stadtrundgang Nantes – Route de Muscadet

Nach einer ruhigen Nacht in Nantes wollen wir heute die einstige Hauptstadt der Bretagne kennenlernen. Unser Stadtführer Tim wird mit uns den größten Teil der Strecke zu Fuß gehen. Das ist auch gut, denn Nantes gehört zu den Städten, in denen sehr viel gebaut wird. Dank einer guten TGV-Verbindung mit Paris zieht es immer mehr junge Menschen und Familien hierher. Die Nähe zum Meer und gute Arbeitsplätze sorgen für die Attraktivität der Stadt. Und für uns Touristen hat die Innenstadt eine Menge zu bieten. Immerhin gibt es ein Schloss, eine Kathedrale, letztere wurde jedoch auch Opfer eines Brandes. Sie wird nun zwar schon seit einigen Jahren restauriert, aber bis wir sie wieder von innen besichtigen können, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen. Reizvoll ist aber Passage Pommeraye, eine Einkaufspassage, die sogar in Frankreich ihresgleichen sucht, weshalb sie Ende 1976 als historisches Monument klassifiziert wurde. Ebenerdige Einkaufspassage gibt es in Frankreich einige, diese hier geht über mehrere Etage und nutzt so das unterschiedliche Niveau der Stadt aus.
Am Nachmittag bringt uns der Bus nun nach Clisson. Eine wichtige Schnittstelle zwischen der Bretagne und dem Anjou. Und ein Hauch von Italien scheint durch diesen Ort zu wehen. Doch damit nicht genug. Eine Weinprobe soll den Tag noch abrunden. Mit dem Muscadet wird uns der Wein für die Meeresfrüchte präsentiert. Aber dabei belässt es der Winzer nicht. Beschwingt geht es nun wieder zurück zum Schiff.

Donnerstag, 19.09.2024 Schifffahrt nach Chalonnes–sur–Loire und Ausflug Angers

In der Nacht haben abgelegt und fahren nun flussaufwärts. Ein kurzer Stopp in Ancenis bringt Hedwig an Bord, die heute Vormittag einen Vortrag zur Loire halten wir angelegt. In Chalonnes-sur-Loire haben wir unseren Endpunkt unserer Flusskreuzfahrt erreicht. Weiter flussauf kann selbst die Loire Princesse nicht mehr fahren. Von hier aus starten wir nach Angers. Im Ranking der Franzosen gehört Angers nicht nur zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität, sie weist darüber ein mächtiges Schloss und einen Kulturschatz ersten Ranges auf: den Wandteppich der Apokalypse. Dass dieser Zyklus gerade im Schloss von Angers aufbewahrt wird, ist kein Zufall. Das Schloss von Angers war der Sitz der Herzöge von Anjou. Diese waren reich und mächtig. Der König Frankreichs Charles V. lieh in den 1370er Jahren ein Manuskript, nach welchem Louis I. d’Anjou die Teppiche in Auftrag gab. Eine wechselvolle Geschichte könnten uns die Teppiche erzählen, denn sie wurden wahrlich nicht immer ihrem kulturellen Rang gemäß angemessen aufbewahrt und gepflegt. Aus diesem Grund sind leider nicht mehr alle Teile vorhanden. Eindrücklich sind die verbliebenen 103 Meter Länge und 4,50 Meter Höhe allemal. Uns reicht noch die Zeit für einen Rundgang durch die Altstadt und für einen kurzen Bummel, bevor wir unseren Rückweg zum Schiff antreten, wo heute des Galadiner auf uns wartet.

Freitag, 20.09.2024 Schlössertour

Ein bedeutendes Wasserschloss haben wir im Rahmen des Vorprogrammes schon kennengelernt, ein weiteres wird nun folgen. Azay-le-Rideau ist ein Schmuckstück! Hier ist es der Fluss Indre, der umgelenkt wurde, damit mittels Pfahlgründung dieses Schloss erbaut werden konnte. Azay-le-Rideau ist ein Renaissanceschloss, welches in den vergangen Jahren komplett restauriert wurde. Auch wenn uns heute der Regen zunächst etwas plagt, ein wahrer Schatz wird uns mit dem Schloss und dem Garten präsentiert. Unser Mittagessen findet heute nicht auf dem Schiff statt, sondern in einem Restaurant in Azay. ?Nach selbigen führt uns der Weg am Indre entlang bis zum Schloss Ussé. Während Azay-le-Rideau zu den Nationalen Monumenten zählt, ist dieses Schloss im Privatbesitz. Mit seinen vielen Türmchen erhebt es sich vor einem Wald und bietet einen schönen Blick über das Loiretal. Bei unserem Nachbarn ist es der Inbegriff eines Märchenschlosses. Die französische Version von Dornröschen fand hier ihre Heimstatt. ?Wir fahren nach Ancenis und besteigen hier erneut das Schiff, das nun wieder Kurs auf Nantes nehmen wird.

Samstag, 21.09.2024 Ausschiffen und Fahrt nach Reims

Um 8:30 verlassen wir Nantes. Vorbei an Le Mans und Paris nehmen wir Kurs auf Reims. Leider ereilen und dann um Paris doch noch einige Staus, aber wir kommen gut voran. Schließlich wollen wir uns heute noch der Stadt Reims widmen. Immerhin zählt die Kathedrale zu den wichtigsten Baudenkmälern Frankreichs. Die Kathedrale ist mit ihren 2303 Skulpturen seit 1991 auf der UNESCO - Weltkulturerbeliste zu finden. Sie ist eines der bemerkenswertesten Beispiele der Gotik und ein besonderes Symbol für die Franzosen. Die Mehrzahl der französischen Könige wurden hier gekrönt. Dies war wohl auch einer der Gründe, warum die Kathedrale im Ersten Weltkrieg durch die Deutschen unter Beschuss genommen wurde. Man wollte die Franzosen in ihrem Selbstverständnis treffen. Es sollte bis 1938 dauern, bis die Wunde im Herzen der Stadt geheilt werden konnte. Die Verletzungen zweier Weltkriege sollte das Verhältnis der Franzosen und Deutschen noch viele Jahre trüben. Robert Schuman ebnete mit der Montanunion 1950 den Weg, der sich 1963 mit der Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks fortsetzte. Beeindruckend ist die Kathedrale jedoch nicht nur von außen, sondern auch von innen. ?Einige ihrer Fenster sind ebenfalls Ausdruck der heute guten Verhältnisses zwischen uns Deutschen und unserem Nachbarn im Westen. Mit einem Abendessen in einer Brasserie geht unsere Frankreichreise zu Ende. Für uns bricht die letzte Nacht en France an.

Sonntag, 22.09.2024 Heimreise

Unsere Abreise beginnen wir um acht Uhr. Wir verabschieden uns von unseren Gästen, die mit den eigenen Pkw angereist sind und wünschen auch ihnen eine gute Rückfahrt. Vor uns liegen erneut über 900 Kilometer bis Dresden. Frank wird uns souverän den größten Teil der Strecke fahren. Mit ein wenig Stau kommen wir schließlich in Dresden am Flughafen an.
?Ich hoffe, Sie haben die Zeit an der Loire und auf der Loire genossen.
Tatsächlich konnten wir die gesamte mögliche Strecke fahren, was mich besonders gefreut hat. Ich danke Ihnen für eine sehr schöne Zeit, die ich mit Ihnen verbringen durfte und grüße Sie sehr herzlich, Ihre Roswitha


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