Reisebericht: Große Rundreise durch ganz Frankreich

08.09. – 23.09.2012, 16 Tage Rundreise in Frankreich mit Reims – Champagne – Tal der Loire – Tours – Villandry – Amboise – Cognac – Bordeaux – Medoc – Düne von Pilat – Bayonne – Atlantikküste – Pau – Pyrenäen – Lourdes – Toulouse – Carcassonne – Camargue – Arles – Pont du G


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Diese 16tägie Reise gibt wie keine andere einen Eindruck von der Fülle und Vielfältigkeit der Landschaften und Kulturdenkmäler unserer französischen Nachbarn. Während erlebnisreicher Tage lernten wir die regionalen Spezialitäten, die verschiedenen Regionen sowie unsere Nachbarn kennen.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Samstag 08.09.2012 Anreise nach Reims

Auf eine Erlebnisreise durch die Grand Nation begaben sich heute 39 reiselustige Gäste mit Eberhardt Travel sowie dem Busunternehmen Wies Faszinatour. Unser Busfahrer Bernd Ihle sowie unsere Reiseleiterin begrüßten die ersten Gäste in Dresden. Mit entsprechenden Aufenthalten fuhren wir vorbei an Frankfurt, Saarbrücken und Metz nach Reims in die Champagne. Mit entsprechenden Pausen erreichten wir am Abend unser Novotel Reims Tinqueux.

2. Tag Sonntag 09.09.2012 Reims – Chambord – Tours

Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet fuhren wir ins Stadtzentrum von Reims. Zusammen mit Épernay ist Reims das Zentrum des Champagnerhandels und wegen seiner imposanten Kathedrale bekannt. Sie wurde als Krönungsstätte der französischen Könige berühmt. An der Fassade entdeckten wir den berühmten Lächelnden Engel. Im Inneren beeindruckten uns vor allem die Innenseite der Fassade, die einmalige in der Geschichte der gotischen Architektur ist, die astronomische Uhr sowie die Fenster von Marc Chagall. Bei einem Bummel durch die Stadt entdeckten wir den Place Royal. Den Königsplatz umgeben Häuser im schlichten Louis-seize-Stil mit Arkaden und Balustraden als Dachabschluss. Über das ehemalige antike Forum sowie das imposante Rathaus erreichten wir das Porte Mars. Der Triumphbogen wurde zu Ehren des Augustus errichtet, stammt jedoch aus der Zeit  nach dem 3. Jahrhundert. Er ist 13,5 m hoch und diente im Mittelalter als Stadttor.
Nach diesem morgendlichen Stadtbummel freuten wir uns auf unsere erste Verkostung. In der Champagnerkellerei Mumm, die 1827 gegründet wurde und mit zu den großen Firmen in der Champagne gehört, erfuhren wir viel Wissenswertes über die Weine, die Herstellung sowie die Lagerung. Eine Kostprobe durfte am Ende natürlich nicht fehlen.
Im Anschluss setzten wir unsere Reise an die Loire fort. In Mer begrüßten wir unseren örtlichen Reiseleiter für die Führung im Schloss Chambord. Dieses imposante Schloss ist mit 156 m Länge und 117 m Breite das größte der Loireschlösser und bereits bei Ankunft sehr eindrucksvoll, da es plötzlich am Ende einer Allee auftaucht. König Franz I. gilt als Schöpfer des Schlosses, welches sich im derzeit größten umschlossenen Park in Europa befindet. Im Donjon befindet sich die berühmte Doppelwendeltreppe, die die drei Stockwerke verbindet. Das Treppenhaus besteht aus zwei getrennten, übereinander liegenden Wendeln, deren Mittelstück durchbrochen ist, so dass man sich sehen kann, ohne einander zu begegnen. Diese Innovation gibt Anlass zur Vermutung, dass das Projekt auf Anregungen von Leonardo da Vinci zurückging. Wir probierten dies natürlich auch aus. Von den Terrassen des Schlosses genossen wir bei phantastischem Wetter die Aussicht auf die umliegenden Wälder sowie den Kanal.
Nach dem Besuch des Schlosses setzten wir Michael am Bahnhof von Blois ab und fuhren weiter ins Mercure Hotel in Tours.

3. Tag Montag 10.09.2012 Tagesausflug Villandry – Tours – Amboise

Heute begleitete uns Francois auf unserem Tagesausflug an der Loire. Am Vormittag besichtigten wir die Gärten von Villandry mit einigen Regentropfen. Das Schloss ist eines der letzten großen Schlösser, die in der Renaissancezeit an der Loire entstanden. Unser Ziel war die berühmte Gartenanlage, die in Frankreich am besten die architektonische Anordnung zur Zeit der Renaissance zeigen. Wir genossen die Aussicht auf die gesamte Gartenanlage mit dem Wasser-, Gemüse-, Sonnen- und Liebesgarten. Ganz mutige trauten sich durch das Labyrinth, das den irdischen Werdegang des Menschen symbolisiert. Zum Glück gibt es in diesem Labyrinth keine Sackgasse! Wir bewunderten die verschiedenen Pflanzen und Blumen und fachsimpelten über verschiedene botanische Namen.
Im Anschluss besuchten wir die Hauptstadt der Tourraine. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Tours lernten wir auf der Stadtführung kennen. Zuerst besuchten wir die Reste der alten sowie die neue Basilika des heiligen Martin. Die neue Basilika birgt in der Krypta das Grab des Heiligen, das ein viel besuchtes Wallfahrtsziel ist.
Die Mittagspause verbrachten wir auf dem Place Plumereau. Den Hauptplatz der Altstadt säumen schöne Fachwerkhäuser und Fassaden aus Haustein. Anschließend bummelten wir zur Kathedrale St. Gatien. Der Stolz dieser Kirche sind die Glasmalereien. Mit unserem Bus setzten wir unsere Reise nach Amboise fort. Amboise ist ein malerisches Städtchen an der Loire, welches stolz überragt wird vom Schloss. Unser Ziel war das Herrenhaus Le Clos-Lucé.
Diesen Landsitz stellte Franz I. Leonardo da Vinci zur Verfügung, als er ihn 1516 nach Amboise einlud. Dort organisierte der Künstler und Wissenschaftler die Feste bei Hofe und starb hier schließlich im Alter von 67 Jahren. Wir besichtigten das Schlafgemach, die Galerie, die Salons sowie die Hauskapelle. Der Saal der Modelle zeigt vierzig geniale Maschinen, welche ihrer Zeit voraus sind. In „Leonardos Garten" lernten wir das Genie verstehen und konnten die Seele baumeln lassen. Bis zur Abfahrt stand noch etwas Zeit zur Verfügung Amboise zu besichtigen. Einige nutzten die Gelegenheit für einen Schlossbesuch, bummelten an den Ufern der Loire entlang oder genossen das französische Flair in einem der zahlreichen Cafés.
Das Abendessen nahmen wir sehr stilvoll im Restaurant „La Cave" in Montluis ein.

4. Tag Dienstag 11.09.2012 Tours – Cognac – Blaye – Bordeaux

Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet setzten wir unsere Reise durch das Poitou nach Cognac, in den Geburtsort Franz´ I. sowie die Heimat des gleichnamigen Weinbrandes fort.
Die Mittagspause verbrachten wir in diesem kleinen Städtchen. Uns viel auf, dass die Wände der Häuser von einer durch die Alkoholdämpfe verursachten mikroskopischen Pilzart schwarz überzogen sind. Natürlich durfte eine Besichtigung der chais genannten Weinlager nicht fehlen. 1760 ließ sich Richard Hennesy an der Charente in Cognac nieder. Der hier destillierte köstliche Weinbrand hatte es ihm angetan und er sandte seiner irischen Familie einige Fässer. 1765 gründete er eine Handelsgesellschaft. Die Hennesy Weinlager erstrecken sich zu beiden Seiten der Charente. Die Einführung in die Welt des Cognacs begann mit einer kleinen Bootsfahrt an das andere Ufer der Charente. In den Weinlagern werden mit Hilfe moderner Technik und Effekte die einzelnen Etappen der Herstellung erläutert - die beiden Destillationsdurchgänge, die Herstellung der Eichenfässer, die Reifung sowie Lagerung. Zum Schluss erwartete uns eine kleine Kostprobe.
Vorbei an Pons mit seinem 30  m hohen Donjon erreichten wir Blaye am rechten Ufer der Gironde. Sie ist bekannt für die Weine, die Zitadelle sowie den Hafen. Durch das Porte Dauphine spazierten wir in die noch teilweise bewohnte Zitadelle mit ihrem altertümlichen Gepräge hinein. Wir genossen einen wunderschönen Ausblick auf die Inseln in der Gironde und ihre Mündung in den Atlantik.
Anschließend fuhren wir weiter zu unserem Domizil nach Bordeaux. Wir bezogen im Mercure Hotel unsere Zimmer und nahmen das Abendessen ein.

5. Tag Mittwoch 12.09.2012 Bordeaux – Haut Medoc – Düne von Pilat – Bayonne

Am Morgen erkundeten wir Bordeaux mit unserer örtlichen Reiseleitung Regine. Sie zeigte uns die Hauptsehenswürdigkeiten wie die Esplanade des Quinconces mit dem Girondistendenkmal, den Börsenplatz, das Große Theater sowie das Viertel des Chartrons. Es verdankt seinen Namen dem ehemaligen Kartäuserkloster, welches im 15. Jahrhundert zu einem riesigen Lagerplatz für Wein umgestaltet wurde. Ein Bummel durch die Altstadt mit vielen Details zum Leben in Bordeaux rundete diesen Besuch ab.
Im Anschluss fuhren wir weiter in das Weinanbaugebiet des Haut Médoc. Bei einer sehr interessanten Führung durch Herrn Berger im Chateau d´Aney erfuhren wir viel Wissenswertes über den Weinbau, die Region sowie die Besonderheit dieser Weine. Durch den Regionalpark Landes erreichten wir die Düne von Pylat. Dieser gigantische, etwa 2,7 km lange, 500 m breite und 114 m hohe Sandberg ist die höchste Düne Europas. Entstanden durch das Zusammenspiel der Winde, der Meeresströmungen sowie des Bodens wandert sie auch heute noch jährlich. Wir genossen den phantastischen Blick auf die Düne, die Bucht von Arcachon sowie den Atlantik bei traumhaftem Wetter.
Unser heutiges Ziel und Domizil der kommenden drei Nächte war das Grand Hotel in  Bayonne im Baskenland.

6. Tag Donnerstag 13.09.2012 Biarritz – Bayonne

Den heutigen busfreien Tag nutzten wir zum Besuch des benachbarten Biarritz, zum Bummeln in Bayonne und natürlich zur Erholung. Dank des gut ausgebauten Linienbusnetzes erreichten wir sehr bequem das berühmte Seebad Biarritz am Golfe de Gascogne (Biskaya). Die herrliche Lage an der zerklüfteten heftig umbrandeten Felsküste, die langen Sandstrände und das wintermilde Seeklima begünstigten den Aufstieg zu einem der berühmtesten Seebäder der Erde. Unser Bummel zum berühmten Jungfrauenfelsen wurde leider durch heftige kurze Niederschläge unterbrochen. Von einer Statue der Jungfrau Maria überragt, ist dieser Felsen das Wahrzeichen von Biarritz. Napoleon III. hatte die Idee, einen Felsen zu durchbohren und ihn durch eine Holzbrücke mit der Steilküste zu verbinden. Diese wurde später durch eine von Eiffel erbaute Eisenkonstruktion ersetzt.
In unserer Freizeit genossen wir die Atmosphäre am Atlantik und fuhren am Nachmittag zurück nach Bayonne.

7. Tag Freitag 14.09.2012 Tagesausflug Baskenland

Mit einem baskischen Bus und dem Fahrer Denis erkundete ein Großteil der Gruppe heute das Baskenland. Bei traumhaftem Wetter fuhren zur nostalgischen Zahnradbahn, die uns auf den 900 m hohen Pyrenäengipfel La Rhune brachte. Der Berg La Rhune (auf baskisch Iarrun: „gutes Weideland") ist das Wahrzeichen des französischen Baskenlandes. Auf den sog. „Touyas", der Heidelandschaft mit Steckginster und Farn, welche wir bei der Zugfahrt passierten grasten die Pottok-Ponys. Ein herrlicher Rundblick über das Meer, die Wälder des Landes, die baskischen Pyrenäen und im Süden das Tal der Bidassoa erwartete uns auf dem Gipfel des Berges.
Unser nächstes Ziel war die Höhle von Sare. Sie gehört zu einem ausgedehnten Netz unterirdischer Gänge, die durch herabfließendes Wasser aus dem festen Kalkgestein ausgehöhlt wurden. Wir durchquerten eine riesige Vorhalle und folgten dann einer 900 m langen beleuchteten Strecke durch die Höhle. Hier wurde uns vieles zur Besiedlung, Entdeckung und Geschichte dieser Höhle erzählt. Zahlreiche Fledermäuse bewohnen heute noch diese Höhle. Die malerische Ortschaft Sare wird als „Hölle der Ringeltauben" bezeichnet, da diese ab Oktober gejagt werden und gehört heute zu einer der schönsten Dörfer Frankreichs.
Am Nachmittag besuchten wir St. Jean de Luz und Ciboure. St. Jean de Luz ist ein elegantes Seebad mit unübersehbarer Prägung durch die Baskenkultur. Sie äußert sich vor allem im Baustil der alten flachgiebeligen Fachwerkhäuser. Das glanzvollste Ereignis in der Geschichte der Stadt war im Jahr 1660 die Hochzeit des „Sonnenkönigs" Ludwigs XIV. mit Maria Theresia, Infantin von Spanien.
Beeindruckend war die Kirche St. Jean Baptiste. Sie ist die größte und berühmteste der baskischen Kirchen. Das prachtvolle Kircheninnere mit der dreigeschossigen Empore aus Eiche sowie dem goldglänzenden Altarretabel stehen im krassen Gegensatz zum schlichten Äußeren. Gegenüber von St. Jean de Luz befindet sich Ciboure, der Geburtsort des Komponisten Maurice Ravel. Markant ragt der Glockenturm der Kirche St. Vincent mit zwei übereinander liegenden Reihen zurückgesetzter, kleiner Laternen aus dem Häusermeer heraus.
Unser letzter Programmpunkt am heutigen Tag war der Besuch des Château d´Antoine Abbadie. Dieser beeindruckende neugotische Bau war der Wohnsitz des Forschers und Astronom Antoine d´Abbadie. Die Einrichtung und Ausstattung spiegeln das Leben sowie die Vorlieben des Erbauers wider. Im Restaurant Geltoika in Biarritz nahmen wir unser Abendessen ein.

8. Tag Sonnabend 15.09.2012 Bayonne – Pau – Lourdes

Heute hieß es Abschied nehmen vom Atlantik. Unser erstes Ziel am heutigen Tag war Pau. Die Heimatstadt von Heinrich IV. ist eine elegante Stadt am Rand der Pyrenäen. In das Schloss von Pau hatten wir freien Eintritt, da die internationalen Tage des Denkmals an diesem Wochenende waren. Wir besichtigten die Wohngemächer und vor allem den Panzer einer Galapagos-Schildkröte, der Heinrich IV. als Wiege gedient haben soll. Der Blick von dem berühmten Boulevard des Pyrénées auf die Pyrenäenkette blieb uns leider aufgrund des trüben Wetters verwehrt.
Im uralten Wallfahrtsort Bétharram legten wir eine kurze Mittagspause auf dem Weg nach Lourdes ein. Dieser Wallfahrtsort steht im Schatten des berühmten Lourdes. Sie liegt in einer ehemaligen Bastide und geht auf das 15. Jahrhundert zurück.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den berühmtesten und meistbesuchtesten katholischen Wallfahrtsort Lourdes. Es herrschte ein reges Treiben von Bussen, Pilgern und Gästen in der Stadt. Nach dem schnellen Zimmerbezug im Hotel Stella Matutina begaben wir uns zur Pilgerbegleitung in den Wallfahrtsbezirk. Ein deutscher Diakon erzählte uns viel über die Marienerscheinungen des Hirtenmädchens Bernadette Soubirous (1844 - 1879), die Entstehung des Wallfahrtsbezirkes sowie seine Arbeit. Während des Rundgangs sahen wir die neugotische obere Basilika, die 1864 - 1871 erbaut wurde, die Grotte de Massabielle, in der Bernadette ihre Marienvisionen hatte sowie die unterirdische Basilika aus dem Jahre 1958. Das riesige ovale Kirchenschiff von 201 m Länge und 81 m Breite kann bis zu 20000 Pilger aufnehmen.
Einen schönen Blick auf Lourdes sowie die Pyrenäengipfel der Umgebung genossen wir von der Burg aus. Die Festung, die einst die Pässe der Zentralpyrenäen bewachte, wurde Staatsgefängnis und schließlich Pyrenäenmuseum. Nach dem Abendessen besuchten wir die beeindruckende allabendliche Lichterprozession.

9. Tag Sonntag 16.09.2012 Lourdes – Toulouse – Carcassonne

Nach unserer Fahrt entlang der Pyrenäenkette besuchten wir die „Rote Stadt" Toulouse. Aufgrund ihrer zahlreichen Ziegelbauten erhielt die an Kunstschätzen reiche Metropole diesen Beinamen.
Zuerst besichtigten wir den Mittelpunkt der Stadt, den rechteckigen Place du Capitole. Das 1753 erbaute Capitole wurde nach den „Capitouls", den Bürgermeistern der Stadt benannt. In diesem 120 m langen Gebäude befinden sich heute das Rathaus sowie ein Theater. Weiterhin besuchten wir die Basilika St. Sernin. Sie ist eine der großartigsten Wallfahrtskirchen an der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela und eines der schönsten romanischen Bauwerke überhaupt. In der Jakobinerkirche bewunderten wir den Kreuzgang sowie das dunkelgeäderte Kreuzrippengewölbe. Am Ufer der Garonne blickten wir auf die Neue Brücke sowie die Silhouette des anderen Ufers. Der weitere Spaziergang führte uns am vornehmsten Toulouser Bürgerhaus, dem Hôtel d´Assezat vorbei und durch die engen Gassen zurück zum Hauptplatz.
Wir gönnten uns eine kurze Erfrischung in einem der zahlreichen Cafés, bevor wir unsere Reise nach Carcassonne fortsetzten. Die Altstadt ist das großartigste Beispiel mittelalterlicher Befestigungskunst in Europa und liegt an einem alten Verkehrsweg, der vom Atlantik durch das Tal der Garonne und entlang des heutigen Canal du Midi zum Mittelmeer führt. Ein Shuttlebus brachte uns zum mächtigen Porte Narbonnaise. Die Stadtburg ist von einer doppelten Ringmauer mit 54 Türmen umgeben. Im Gassengewirr herrschte reges Treiben. Wir besuchten die Kirche St. Nazaire sowie das Schloss.
In der schachbrettartig angelegten Unterstadt bezogen wir unser Hotel Terminus. Das Abendessen servierte uns recht flott das benachbarte Restaurant Bistrot.

10. Tag Montag 17.09.2012 Carcassonne – Valmagne – Camargues – Arles

Gestärkt durch das reichhaltige Frühstück setzten wir unsere Reise durch das Roussillon nach Valmagne fort. Die im 12. Jahrhundert gegründete Zisterzienserabtei liegt mitten in den Weinbergen des Languedoc. Sie gehörte zu den reichsten Abteien in Südfrankreich, wurde jedoch im Laufe der Geschichte stark mitgenommen und umgebaut. Durch die Umwandlung in eine Winzerei lagern heute große Weinfässer in der ehemaligen Klosterkirche. Nach der Besichtigung kosteten wir vom köstlichen Wein. Entlang der Mittelmeerküste erreichten wir Aigues Mortes. In der mittelalterlichen Wehranlage ist noch sehr gut erhalten. Es wurde einst mit einem Schiff, das hier, inmitten von Salinen, Teichen und Sümpfen, gestrandet ist, verglichen. Die Gassen luden zum Bummeln und Flanieren ein und die zahlreichen Restaurant zum Essen ein. Im Anschluss erkundeten wir bei einer Schifffahrt den Rhone - Sete - Kanal und die kleine Camargue. Bei einem Aufenthalt konnten wir den Gardians, den Männern mit breitkrempigen, schwarzen Hüten, die vom Rücken ihrer Pferde aus ihre Stierherden zusammenhalten zusehen.
Die Camargue ist ein Schwemmland, ein Sumpfgebiet, das im Laufe vieler tausend Jahre durch das Zusammenwirken der Rhone und des Meeres entstand. Durch menschliche und technische Einflüsse hat die Camargue diese uralte, ungeregelte Beziehung zum Wasser verloren. Symbole der Camargue sind die rosafarbenen Flamingos, die schwarzen  Stiege, die weißen Pferde, der Wein, der Reisanbau, die Salzgewinnung sowie die Cabane, die typischen Häuser.
Durch den Naturpark erreichten wir Ste Marie de la Mer. Hier treffen sich Jahr um Jahr die fahrenden Völker Europas, pilgern zu ihrer Heiligen, der schwarzen Sara. Wir genossen den schönen Mittelmeerstrand. Am Abend erreichten wir das Mercure Hotel in Arles.

11. Tag Dienstag 18.09.2012 Arles – Pont du Gard – Avignon – Chasses sur Rhone

Unser erster Stopp am heutigen Tag war die berühmte Brücke von Langlois. Dabei handelt es sich um jene Brücke von Arles, die van Gogh auf zweien seiner Gemälde zu Ewigkeit verholfen hat. Das Original wurde beim Bau der Umleitung des Kanals zerstört und so besichtigten wir die täuschend ähnliche Brücke aus dem Jahr 1825.
Das Herz der Provence schlägt für so manchen in Arles. Die Stadt strahlt eine merkwürdige Melancholie aus, die eine überreiche Vergangenheit hat und zum Mythos geworden ist. Dies konnten wir auf einer kleinen Stadtbesichtigung erleben. Wir bummelten zum Espace van Gogh. Dieses ehemalige Hospital von Arles, in dem Vincent van Gogh ärztliche Hilfe erhielt, als er sich sein Ohr abgeschnitten hatte ist heute eine moderne Mediathek. Weiter ging es zum Platz der Republik mit  dem hoch aufragenden Obelisken, dem Rathaus sowie der berühmten romanischen Kathedrale St. Trophime. Beeindruckend war das bedeutendste romanische Kirchenportal der Provence. Über den Forum Platz mit der Statue des Dichterfürsten Frederic Mistral sowie der Rue des Arenes erreichten wir das Antike Theater und schließlich die Amphitheater. Das elliptische Bauwerk mit seinen 60 Rundbogenarkaden ist eines der bedeutendsten römischen Zeugnisse.
Dieser kurze Stadtbummel gab uns einen Eindruck von der wechselvollen und langen Geschichte sowie der Bedeutung der Stadt Arles. Vorbei an der ehemaligen Benediktinerabtei von Montmajor sowie den Ortschaften Tarrascon und Beaucaire erreichten wir eines der berühmtesten Denkmäler römischer Genialität - den Pont du Gard. Dabei handelt es sich um einen Bestandteil einer Wasserleitung, die damals die Stadt Nimes mit frischen Quellwasser des Flusses Eure versorgte. Die Überwindung des Tals des Gard war die größte Herausforderung, die sich die Römer mit dem 275 m langen Aquädukt stellten.
Beeindruckt von diesem Bauwerk erreichten wir Avignon. Im 14. Jahrhundert war die Stadt Mittelpunkt der Christenheit, Residenz von neun Päpsten und brachte der Stadt einerseits unermesslichen Reichtum andererseits auch unerträgliches Leid. Während die Päpste im Überfluss im monumentalen gotischen Papstpalast residierten litt das Volk unter Hunger, Pest und Plünderungen. Wir parkten unseren Bus innerhalb der 5 km langen Stadtmauern und erkundeten die Stadt zu Fuß. Auch wir genossen den Ausblick vom Rocher des Doms. Wir konnten die Rhone, das benachbarte Villeneuve, die Silhouette des Mont Ventoux sowie die Brücke St. Benezet erblicken. In unserer Freizeit erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust. Danach begaben wir uns auf einen Bummel durch die Gassen von Avignon. Im Herzen des alten Avignon befindet sich die Bilderbuchgasse Rue des Teinturiers. Kopfsteingepflastert und platanengesäumt folgt sie dem Lauf der Sorgue. Diese beschauliche Idylle herrschte im 18. Jahrhundert gewiss nicht, als hier etwa 500 geschäftige Tuchfärber den Fluss zum Auswaschen ihrer Stoffe nutzten.
Durch das Rhonetal, vorbei an Montelimar und Mornas erreichten wir unser IBIS Hotel in Chasses sur Rhone.

12. Tag Mittwoch 19.09.2012 Tagesausflug Lyon – Beaujolais

Heute konnten wir unsere Koffer wieder mal im Hotel lassen. Am Vormittag stand die Besichtigung von Lyon auf dem Programm. Am Place Bellecour nahmen wir unsere Stadtführerin Marie Luise auf. Sie zeigte uns mit ihrem französischen Charme ihre Stadt. Vom Hügel Fouvriere genossen wir einen schönen Blick auf Lyon am Zusammenfluss von Saone und Rhone. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt mit ihren bemalten Hausfassaden bummelten wir zum Abschluss durch die Gassen und Traboule. Am Nachmittag besuchten wir das berühmte Weinanbaugebiet des Beaujolais. Auf unserer Rundfahrt lernten wir das kleine beschauliche Dorf Beaujeu kennen, welches der gesamten Region den Namen gab. Durch das waldreiche Hinterland erreichten wir Vaux en Beaujolais. Dieses Winzerdorf hat Gabriel Chevallier zu seinem derben satirischen Roman Clochemerle inspiriert.
Im Weinkeller kosteten wir den gleichnamigen Wein und genossen die angenehme Atmosphäre bevor es nach Chasses in unser Hotel zurückging.

13. Tag Donnerstag 20.09.2012 Chasses sur Rhone – Cluny – Beaune – Dijon

Vorbei an Lyon erreichten wir am Vormittag die Abtei von Cluny im Burgund. Als Mutterhaus von über 1000 Klöstern wurde Cluny zum Zentrum des größten Mönchsordens des Abendlandes, dem Cluniazenserorden. Wir bedurften unseres gesamten Vorstellungsvermögens, um zu erahnen, welche Ausmaße dieses Kloster bis zu seiner Zerstörung einst hatte.
Entlang der burgundischen Weinstrasse über Cormatin erreichten wir das kleine Bauerndorf Chapaize. Die reizvolle Kirche ist das letzte Zeugnis von einem im 11. Jh. von den Chaloner Benediktinern gegründeten romanischen Priorat. Der überraschend hohe Glockenturm (35 m) sieht aus wie ein lombardischer Kampanile. In Tournus, einem bezaubernden Städtchen an der Saone verbrachten wir unsere Mittagspause.
Am Nachmittag besuchten wir das berühmte Hotel Dieu in Beaune, eine alte Stadt inmitten des berühmten burgundischen Weinbaugebietes der Côte d´Or. Mitte des 15. Jahrhundert erbaute der Kanzler Nicolas Rolin und seiner Gattin dieses Hospital für die Armen, ein typisches Werk flämischer Gotik. Besonders auffallend sind die mit glasierten Ziegeln versehenen farbenfrohen Dächer mit ihren komplizierten Mustern, der schmiedeeiserne Brunnen vor dem Brunnensaal sowie der große Flügelaltar von Rogier van der Weyden. Nach der Besichtigung des Hôtel Dieus hatten wir noch etwas Zeit die burgundische Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Am Abend erreichten wir unser Novotel in Dijon Süd.

14. Tag Freitag 21.09.2012 Dijon – Strasbourg

Heute stand uns ein sehr langer Tag bevor. Die Besichtigung der ehemaligen Hauptstadt des Herzogtums Burgund mit unserer Stadtführerin Claudia Thibaut stand am Vormittag auf dem Programm. Unser Stadtrundgang begann am Platz Darcy, einer terrassenförmigen Grünanlage mit dem steinernen Eisbär von Pompon. Wir bummelten durch die Altstadtgassen zur Kirche, durch die Eulengasse sowie zum Palast der Herzöge. Am Schluss blieb uns noch etwas Zeit, um den berühmten Senf zu kaufen oder Lebkuchen zu probieren. Durch die Burgundische Pforte reisten wir weiter ins Elsass. In Dambach La Ville wurden wir zu einer Weinprobe bereits erwartet. Während einer kleinen Zugfahrt durch die Weinberge erfuhren wir viel Wissenswertes über die verschiedenen Weinreben im Elsass. Bei einer recht lustigen Weinverkostung probierten wir die köstlichen Tropfen.
Im Anschluss fuhren wir weiter nach Strasbourg. Durch Verkehrsstau in Zeitverzug geraten, bezogen wir kurz unsere Zimmer im Hotel J. S. Bach. Unser Bus brachte uns ins Stadtzentrum von Strasbourg. Nach einem Bummel erreichten wir unser Restaurant Chaine d´Or. Hier erhielten wir eine elsässische Spezialität - das berühmte Sauerkraut. Leider verließ uns an diesem Abend der Wettergott. Bei strömendem Regen begaben wir uns zur Schiffsanlegestelle für die abendliche Schifffahrt auf der Ill. Das beleuchtete Strasbourg war schon beeindrucken, nur leider etwas spät und verregnet. Ein örtlicher Bus brachte uns kurz vor Mitternacht wieder an unser Hotel.

15. Tag Sonnabend 22.09.2012 Tagesausflug Elsass

Nach einer kurzen Nacht besichtigten wir am Morgen mit Rosalie die Hauptstadt des Elsass. Bei einer kleinen Rundfahrt lernten wir die Gebäude der verschiedenen europäischen Institutionen kennen. Immer wieder konnten wir das Wappentier des Elsass - den Storch - entdecken. Natürlich durfte ein Bummel durch die Altstadt nicht fehlen. Im malerischen Gerberviertel erfuhren wir die Geschichte wie das Petit France zu seinem Namen kam und waren alle erstaunt. Im Strasbourger Münster bewunderten wir die schönen Glasmalereien, die Silbermannorgel, den Engelspfeiler sowie die altberühmte astronomische Uhr. Nach einer kurzen Freizeit fuhren wir weiter zur größten Burg im Elsaß, die Hohkönigsburg. Von dem 755 m hohen Gebirgsrücken der Vogesen genossen wir einen schönen Blick über das Rheintal. Einige Gäste nutzten die Möglichkeit die aus roten Sandsteinquadern errichtete Burg mit gewaltigen Mauern und Türmen zu besichtigen. Entlang der elsässischen Weinstrasse erreichten wir Colmar. Mit ihren malerischen Bürgerhäusern, ihrem Reichtum an berühmten Kunstwerken (Isenheimer Altar) gehört die Stadt zu einem der Hauptanziehungspunkt im Elsass. Ein kleiner Bummel durch die Altstadt führte uns vorbei am Museum Unterlinden mit dem berühmten Isenheimer Altar, der St. Martins Kirche, dem ehemaligen Kaufhaus mit dem Schwendibrunnen zum Klein Venedig. In der Markthalle konnten wir die letzten Spezialitäten für die Daheimgebliebenen erwerben.
Unser letztes Abendessen nahmen wir in Kintzheim in der Auberge St. Martin ein. In diesem renommierten Restaurant erwartete uns ein leckeres Flammkuchenessen. Gemütlich ließen wir die Reise ausklingen.

16. Tag Sonntag 23.09.2012

Au revoir - wir nehmen Abschied. Eine erlebnisreiche Genießerreise geht heute zu Ende. 16 Tage erkundeten 39 Reisegäste auf der Tour de France ein Land, welches landschaftlich überaus abwechslungsreich ist sowie eine Vielzahl von Kulturdenkmälern aufweisen kann. Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie Frankreich mit Eberhardt Travel unternommen haben. Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer neugierig sowie reisefreudig, damit wir Sie bald wieder bei uns begrüßen dürfen.
Bis dahin verbleiben wir mit herzlichen Grüßen Ihr Buschauffeur Bernd Ihle sowie Ihre Reiseleiterin Claudia Bernhardt.

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