Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

04.05. – 13.05.2012, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
2 Regionen im Nordwesten Frankreichs - Normandie Bretagne - voller schöner Landschaften, eine reiche Geschichte und berühmte Kunstwerke - 10 Tage einer Bildungsreise. Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen sagt Goethe
Ein Reisebericht von
Peter Großer

Reisebericht

Normandie- Bretagne
 
Freitag, 04.05.2012
Wir legen eine Strecke in den Nordwesten Frankreichs zurück, die fast so lang ist, wie der Eberhardt-Klassiker „Tour de France“, über 4000 km. Und diese Reise ergänzt als Regionalreise die Rundreise sehr gut. Es gibt keine Überschneidungen mit der „Tour de France“ und sie erschließt die Landschaften am


Meer, am Ärmelkanal und dem Atlantik. Die Anreise in die Normandie wurde schon vor einigen Jahren entspannter gestaltet, wir fahren nur noch bis nach Lothringen. Und damit erschließen wir auch eine wunderschöne Stadt, die bei der Vorbeifahrt auf der Autobahn nach Paris sich hinter den Anhöhen des Moseltales den Blicken entzieht: Metz. Wir kommen zeitig genug in unserem Mercure-Hotel in der Innenstadt an und können noch die Stadt besichtigen: die riesige Kathedrale aus gelben Sandstein mit der größten Fensterfläche Frankreichs, darunter Fenster von Marc Chagall. An der Mosel entdecken wir eine gewaltige neoromanische Kirche aus der Zeit, als ein Teil Lothringens Deutschland zugeschlagen wurde. Auch die älteste Kirche Frankreich und eine Templerkirche sind zu sehen, dazu mittelalterliche Gassen, Straßenzüge der Gründerzeit und                                                                die wunderbare Stadtlandschaft an der Mosel.
 
Sonnabend, 05.05.2012
Eberhardt hat sich schon vor Jahren die Frage gestellt, ob es richtig ist in eine Reise, die den Schönheiten von Kunst und Natur gewidmet ist, ein Thema wie Verdun aufzunehmen. Die  bisher durchgeführten Reise haben die Richtigkeit bestätigt. Ich bin überzeugt, wenn die Menschen vergessen haben, was Krieg bedeutet, ist der Frieden nicht mehr sicher.
 



































Der christliche Glauben, mitunter durchsetzt mit heidnischen keltischen Traditionen, ist in der Bretagne tief im Volk verankert. Davon künden die Pfarrbezirke, mit Mauern umschlossene
Ensemble aus Kirche, Beinhaus, Friedhof und Kalvarienberg, in dem man durch eine oft noch erhaltene Triumphpforte gelangt. Eines der schönsten Beispiele ist der von Guilmiliau. 
Aus dunkeln, harten Granit haben kunstfertige Handwerker ihre Bildwerke gemeißelt, der Kalvarienberg zeigt allein 200 davon. Sie dienten der Illustration der Bibel und der Belehrung.
Ein modernes Hotel im Süden von Quimper ist unser Übernachtungsort für die nächsten beiden Nächte.
 
Donnerstag, 10.04.2012
Alle Gäste hatten sich für den fakultativen Ausflug angemeldet. Dadurch konnte das Programm auf den ganzen Tag erweitert werden und der Besuch in Concarneau schon am Nachmittag durchgeführt werden. Aber erst einmal besuchten wir den kleinen Ort Locronan mit seinen grauen Granithäusern. Die Segeltuchfertigung hat den Ort reich gemacht, aber auch der Zustrom der Wallfahrer, die an das Grab des heiligen Ronan eilten. 7777 Heilige hat die Bretagne, sagt man.
Hier beginnt auch gleich die Halbinsel Sizun, die in einer Spitze, der Pointe du Raz ausläuft.


Es ist der westlichste Punkt Frankreichs, das Finistére, das „Ende der Welt“. Nicht immer kann man bis zur vorgelagerten Insel Sein schauen, die Bretagne ist nicht das Land des ununterbrochenen Sonnenscheins. So war auch heute das Wetter sehr atlantisch.
Nach schöner Fahrt durch die Landschaft der Cournaille im Süden der Bretagne kommen wir in die Stadt der Fischerei und Konservenindustrie, Concarneau. Die Ville Close am Hafen ist eine mit einer hohen Mauer umgebenen netten Kleinstadt, die ganz auf Touristen abgestellt ist. Hier kann man gut entspannen, die Eiskreationen sehen verlockend aus. Ich habe allerdings genug zu tun, um typische regionale Produkte einzukaufen, von denen ein bretonischer Weichkäse sich am deutlichsten im Bus bemerkbar macht.
Ein kurzer Spaziergang in Quimper schließt den Tag ab.
 
Freitag, 11.04.3023 
Was wäre die Bretagne ohne die Megalithkultur der Jungsteinzeit, als man mit großen Steinbrocken hantierte und Gemeinschaftsgrabanlagen zu schaffen, aber auch Zeugnisse wie die Steinreihungen und Menhire hinterließ, die zu verschiedenen Deutungen Anlass geben und die Phantasien von Scharen von Schriftstellern vom Stamme Däniken beflügelten. Irgendeinen Sinn haben die Aneinanderreihungen von Steinen schon gehabt, wohl eher kultischen Zwecken als astronomischen Forschungen dienend. Viele Besucher haben die Steinfelder von Menec, Kermario und Kerlascan gehabt, bis das Gelände gesperrt werden musste, weil die Steine im gelockerten Boden umfielen. In Kerzerho kann man noch an die Steine herantreten.
Bevor wir uns in Locmariaquer auf das Schiff begeben, schauen wir über den Zaun auf den größten


Menhir, 21 m hoch, 350 t schwer. Er fiel aus unbekannten Gründen um und zerbrach in 5 Stücke. Nun ist er Teil eines Freiluftmuseums mit megalithischen Bauten. 
Auch von Schiff aus kann man einen doppelten Steinkreis auf der kleinen Insel Er Lannic sehen und einen großen Cairn, eine steinbedeckte Großgrabanlage auf der Ile de Gavrinis, der Ziegeninsel. Auf der größten der angeblich 365 Inseln (es sind nur 42), der Insel der Mönche wechseln wir nach kurzem Aufenthalt das Boot. Es bringt uns nach Vannes, der alten Hauptstadt der Bretagne. Bei einem Stadtrundgang sehen wir die engen Gassen um die Kathedrale St.-Pierre, das herzögliche Schloss mit den prächtigen Gartenanlagen vor der Stadtmauer und die alten Waschhäuser am Fluss. Wenig später bringt uns ein kleiner Zug noch einmal in die Innenstadt zum Abendessen.
 
Sonnabend, 12.04 2012
Bevor es in Richtung Paris geht, besuchen wir noch zwei historische Stätten: Angers und Chartres. Das große, wehrhafte Schloss von Angers aus dem 13.Jahrhundert kündet von der Macht der Anjous, die auch mit den Plantagenets eine neue Dynastie in England stellten.


300 Jahre später wurde durch den französischen König die Macht gebrochen und die Schleifung der Burg verordnet. Der Auftrag wurde allerdings verschleppt und so blieben die mächtigen Mauern nach einer Reduzierung ihrer Höhe bestehen. Im Inneren birgt ein modernes Gebäude einen großen Schatz, die Tapisseries der „Apokalypse“, die Illustration der düsteren und schrecklichen Welt der Endzeit und der Verheißung des himmlischen Jerusalems, so wie sie Johannes von Patmos aufgezeichnet hat. Obwohl einige Stücke verloren gingen und durch Unachtsamkeit die Farben verblasst waren, beeindrucken die phantasievollen Darstellungen noch heute die Menschen.
Die Kathedrale von Chartres war der Abschluss. Leider befinden sich Chor und Chorumgang in Rekonstruktion und der Besuch musste während einer Konfirmation erfolgen, zu der im Hauptschiff nahezu alle Plätze besetzt waren. Aber es war noch einmal ein schöner Abschied zum Schluss einer Reise voller schöner Eindrücke und manchem Beitrag
zur Erweiterung des Wissens über ein Land, mit dem Deutschland nach jahrhundertelanger Feindschaft in guter Nachbarschaft lebt.
 
Sonntag, 13.04.2012
Glücklicherweise schlafen die Franzosen am Sonntag sehr lange. Und so können wir zügig Paris durchqueren, eine kleine Zugabe an unsere Gäste: Blick auf das moderne Viertel La Defense, die Seine, Bois de Boulogne, vorbei am Triumphbogen Napoleons, über die Champs Elysées, Blick auf den Invalidendom, Place de la Concorde mit dem Obelisken, blick zur Nationalversammlung, zum Elysée-Palast, aus dem Familie Sarkozy gerade auszieht, zur Madeleine Kirche, an Tuilerien und Louvre entlang, Blicke auf Justizpalast und Notre Dame und das neue Paris am östlichen Stadtausgang. Eine kleine Erinnerung an eine Parisreise oder ein Vorgeschmack auf eine Parisreise mit Eberhardt-Travel.
Oder eine Anregung für eine weitere Frankreichreise. Ein großes Programm steht für Sie bereit.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht