Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

05.05. – 14.05.2019, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


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Normandie und Bretagne - eine Trilogie von Küstenlandschaften, architektonisch wertvollen Stadtensembles mit gothischen Kathedralen und der Historie der Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts
Ein Reisebericht von
Dr. Jürgen Schmeißer

05.05.2019 Anreise nach Metz in Lothringen

Zu 6:00 Uhr trafen sich die ersten vier Gäste in Dresden, um eine 750 Kilometer lange Fahrt durch Mitteldeutschland, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland bis nach Lothringen anzutreten. Bei Alsfeld stiegen die letzten Gäste zu, so dass dann die Reisegruppe mit sechsundzwanzig Gästen komplett war. Während der Fahrt schwankte die Witterung zwischen Nebel und klarer Sicht bei Tiefdruck in Thüringen; die Temperaturen erreichten kaum sechs Grad. Zum Sonntag ging es jedoch zügig voran. Nach unserer Ankunft im Hotel Kyriad in Metz trafen wir uns siebzehn Uhr zu einem kleinen Stadtbummel mit dem Ziel eine der größten französischen Kathedralen, St. Etienne, zu besichtigen. Ein Chor hatte Aufstellung genommen, und wie zur Begrüßung unserer Gruppe, erklang ein christliches Lied. Neben der Höhe beeindruckt die Kathedrale insbesondere durch ihre 6500 m² Glasfenster. Auch wenn das Blau der Fenster auf der rechten Seite zunächst an Chagall erinnert, der Schöpfer dieser Fenster ist Villon; Chagalls Fenster befinden sich im Hochaltar. Kostbar und hoch oben die schwalbennestartig angebaute Orgel aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Bei kaltem Wetter bummelten wir zur Insel mit dem Theater - wo uns Gendarmerie und Polizei nicht aufhielten, weil Sie scheinbar einen wichtigen Gast zu beschützen hatten - und durch Gassen der Stadt mit wechselvoller Geschichte und einer etwas grau wirkenden Architektur - aber vielleicht lag es am Wetter und unserer Müdigkeit nach langer Fahrt? Abendessen als 3-Gang-Menü mit Quiche Lorrain („Eierschecke mit Schinkenstreifen"), Spanferkel mit Pfirsichconfit und Zitronencremtörtchen, Nach einem langen Tag bummelten einige nochmals zur Moselinsel, um die „Stadt des Lichts" zu erkunden.

06.05.2019 Verdun, durch die Champagne nach Rouen

Eine Stunde benötigt der Bus über die Autobahn, um von Metz nach Verdun zu kommen. Wir nahmen die Staaatsstraße 603, die auf etwas längerer Fahrt aber einen besseren Landschaftseindruck vermittelt. Bereits auf der Fahrstrecke sieht man erste Hinweisschilder, die an die große Schlacht erinnern, Soldatenfriedhöfe, nach einiger Zeit den Hügelring, der Verdun umgibt und einst hart umkämpft wurde. Während der Anfahrt war Zeit im Bus, ein klein wenig in die große europäische Lage zu Beginn des 1. Weltkrieges einzuführen. Mit der örtlichen Führerein Ursula Meriot, fuhren wir zunächst zu den Resten des Forts Douamont. Enge Feuchte in den Gängen und „Räumen" selbst jetzt - unvorstellbar wie es bei stetig verlöschendem Öllampenlicht, unter Dauerbeschuss, eindringenden Staub und eventuell Giftgas, ohne Wasserversorgung, stinkenden Fäkalienkübeln und überfüllt mit Lebenden, Toten, Leidenden im Jahre 1916 gewesen sein mag...
Anschließend fuhren wir zum Beinhaus, letzter Ruhestätte für die zumeist völlig zerrissenen Körperteile von mehr als 130.000 Gefallener. Nachdem man jahrelang eher bekundete, im Gebeinhaus würden überwiegend die Überreste toter Franzosen liegen, bekundet man mittlerweile eher zweistaatliches binationales Bekenntnis zu allen Toten (Wer will auch bekunden, ob der abgerissene Armknochen ein französischer oder deutscher sei.) Davor der riesige Friedhof für tausende Einzelgräber gefallener Franzosen und Ort des versöhnenden Händedrucks zwischen Mitterand und Kohl.
Von Verdun sind es vierhundert Kilometer bis Rouen. Wir wählten die Autobahn durch landwirtschaftliches Gebiet und erreichten das Hotel im Vorort von Rouen trotzdem erst gegen Sieben. Pochierte Eier in Camembert-Soße als Vorspeise kannte wahrscheinlich nicht jeder. Mancher trank zum Tagesabschluss ein Affligem - aus Belgien.

07.05.2019 Rouen, Etretat, Pont du Normandie, Honfleur

Wir nutzten den aus Erfahrung sinnvollsten Platz zum Ausstieg aus dem Bus in der Nähe der Kathedrale. Unsere örtliche Reiseleiterin erwartete uns bereits in der Toursitinformation zu einem Bummel auf den Spuren der Johanna von Orleans. Wir starteten an der Westseite der Kathedrale zum Stadtbummel in Rouen, der zweitgrößten Stadt der Normandie. So begannen wir den Bummel vor und in einer der imposantesten gotischen Kathedralen Frankreichs, sahen den Butterturm, der aus Spenden - oder doch wohl eher aus dem Ablasshandel finanziert wurde - und den hohen, eingerüsteten, Helmturm, die übliche gotische Rosette an der Westfront, und in der Kirche die „Parade der Apostel". Unser Bummel führte uns vorbei an schiefwinkligen Fachwerkhäusern der Altstadt zum Justizpalast und weiter zur Rue d' Horologue mit dem bekannten Uhrturm und der wohl ältesten Turmuhr. Weiter ging es zum Alten Markt, jenem Platz, wo 1431 Jeanne d´Arc den Feuertod starb. Eine moderne, flache Kirche steht nun in diesem Areal. Die Park-und Zustiegsmöglichkeiten in Rouen verändern sich jährlichem aber dennoch starteten wir zur Mittagszeit zur Weiterfahrt an die Atlantikküste in das im Sommer recht trublige Etretat - zur Maienzeit ist der Touristenstrom fast noch überschaubar. Am Strand erstreckt sich linker Hand aufsteigend die Steilküste am Falaise d' Aval und rechtsseitig die Falaise d' Amont. Riesige Felsentore öffnen sich im Kalkstein und die von Westen scheinende Sonne produziert leuchtend hellen Fels und (eigentlich) smaragdgrünes Wasser des Ärmelkanals. Wer auf einen der Hügel anstieg, wurde für sein Mühen belohnt und konnte manch schönes Urlaubsbild machen.
Am späten Nachmittag erreichten wir, nach einem Stopp an der Pont du Normandie, das recht pittoreske Honfleur. Hier waren wir nicht so ganz allein, zumal sich deutsche Kreuzfahrer in Hundertschaften tummelten. Dennoch genossen wir den Anblick der Renaissancehäuser rund um das alte Hafenbecken.
Durch die Apfel (Calvados-) Gegend Auge fuhren wir an einigen Plantagen blühender Apfelbäume nach Caen, wo wir pünktlich zur Abendessenszeit im Novotel eintrafen.

08.05.2019 Landungsstrände der Normandie

74. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges.Mit dem Bus ging es von Caen in nur wenigen Kilometern an die Atlantikküste. Um den D-Day, die Aktion „Overlord" , also die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 historisch korrekt zu erklären, fuhren wir zunächst zur Pegasusbrücke, wo einst durch britische Soldaten die Ostflanke der Landungsstrände gesichert wurde. In Ouistreham umfuhren wir den sechsetagigen Hochbunker, eine Kommandoleitzentrale der deutschen Besatzer. Dann ging es zu den Stränden der Anlandung mit den militärischen Bezeichnungen wie Sword, Juno, Gold und Omaha. Bei Arromanches blickten wir auf die Reste des künstlichen Hafens Mulberry, in dem 1944 binnen weniger Wochen mehr als 200.000 Soldaten und 40.000 Fahrzeuge anlandeten. Im 360° - Kino konnten wir uns einen filmischen Eindruck vom Geschehen machen. Im nahen Longues sur Mer stoppten wir an den Resten deutscher Bunker bis uns ein kräftiger Regenschauer vertrieb. All die bisher besichtigten Punkte waren zumeist Programm bisheriger Eberhardt-Travel-Reisen an die Landungsstrände. Nunmehr waren wir gefordert, im erweiterten Programm gemeinsam Weiteres zu erkunden.
Zu den letzten Jubiläumsfeierlichkeiten wurde am Strand von St.Laurent sur Mer ein beeindruckendes Denkmal von Edelstahlfügeln in den Sand gesetzt, welches wir uns in der ehemaligen Kampfzone OMAHA anschauten. Auch der Point du Hoc wurde touristenfreundlich ausgebaut und bot uns neben der ehemaligen deutschen Stellung auch eine tolle Sicht auf die See. Von hier ging es landeinwärts zum beeindruckenden deutschen Soldatenfriedhof La Cambe. Mit uns weilten vier große Gruppen französischer und britischer Jugendlicher hier - gutes Zeichen einer friedlichen europäischen Nachkriegsentwicklung.Am amerikanischen Kampfabschnitt Utah wurden auch Fallschirmspringer eingesetzt - die Geschichte wird authentisch an der Eglise St. Mer, die wir zum Abschluss unserer Erkundungen besuchten. Sieben Stunden küstennahe Fahrt und Schauen waren jedoch nicht nur auf militärische Aspekte ausgerichtet, sondern führten uns auch durch eine grüne Küstenlandschfat mit sauberen Dörfern und kleinen Schlössern.
Dann waren es noch reichlich zwei Stunden Busfahrt bis nach St. Malo. Im Anblick von Mont St. Michel überquerten wir die „Grenze" von der Normandie zur Bretagne und erreichten das Hotel escale oceana direkt an der Strandstraße von St. Malo noch vor achtzehn Uhr - Zeit, um noch auf das ansteigende Meer direkt vor der Tür zu schauen.

09.05.2019 Mont St. Michel, Cancale, St. Malo

Am Vortage hatten wir den Mont St. Michel bereits zu unserer Rechten aus dem Meer aufsteigen gesehen; heute war er nun unser direktes Ziel: der Berg des Heiligen Michael.
Um den touristischen Menschenströmen ein wenig zu entgehen, hatten wir den Zugang bereits für 9:30 Uhr geordert. Das hieß zwar zeitiges Frühstücken und Abfahrt ab St. Malo - am Mittag waren aber alle Gäste darüber recht glücklich, denn sie hatten erlebt, dass wir als fast erste Gäste den Klosterberg besteigen konnten.
Da die versandende Fläche rund um den Granitfelsen wasserführender gestaltet wird, fährt der Transferbus - die Navette - bereits seit einigen Jahren über einen Damm und auf einer gewundenen Fahrbahn auf Stelzen, durch die nun das Wasser bei Flut fließen kann. Nach einigen Fußwegminuten, Toilettenpause und Shuttlebusfahrt standen wir am Tor der Bürgerwehr. Durch das Tor des Königs ging es wie bei einst Millionen Pilgern und heut Touristen durch die Große Straße, dann Treppen hinauf, vorbei an Fast-Food und Souvenirs zur Abtei. Vorher erheischten wir noch einen Blick in die Räume von Mutter Poulard, die einst für Pilger hier Omelett bereitete; heute gibt's auch noch dies nach alten Rezepten aber zu neuen Preisen. Mit einem Audioguide in bester deutscher Sprache ausgerüstet, konnte sich dann jeder individuell die Säle, das Refraktorium und den bestens rekonstruierten Kreuzgang erschließen, bevor er nach gut einer Stunde den Almosensaal erreichte. Nach der Besichtigung einer der ersten UNESCO-Weltkulturerbestätten und doch reichlich Freizeit bei zunächst kühlen Wetter und mancher Regenböe, ging es mit dem Bus durch Polder nach Cancale - erste Adresse der Gourmets für frische Austern. Auch wir probierten und spülten mit einem Schluck Cidre nach. Zurück nach St. Malo, bummelten wir in alten Gassen und auf den Remparts, der Stadtbefestigung mit tollen Aussichten in die Gassen der Stadt, in Wohnzimmer und auf das Meer. Einige schlenderten bei Ebbe über die weiten Sandflächen direkt neben der Uferstraße von St. Malo zum Hotel. Die Sonne hatte uns in St. Malo erreicht ...

10.05.2019 Cap Frehel, Ploumanac'h, Guimillau

Heute ging es richtig durch die Bretagne von St. Malo zunächst an der Nordküste entlang und später querend im Finistere nach Quimper an der Südküste. Der sonst übliche Stopp am Gezeitenkraftwerk von Rance - gleich hinter St. Malo - war an diesem Tage leider nicht möglich, da der zweckmäßige Parkplatz gesperrt war. So blieb nur ein Hauch Theorie bei der Überfahrt zu Möglichkeiten und Grenzen alternativer Energiegewinnung. An Küstenorten wie Dinard vorbei fuhren wir Richtung Cap Frehel, wo wir entlang der Steilküste durch noch nicht blühende Erika und Ginster zur Capspitze bummelten. Nach der ersten Begegnung mit der Steilküste und dem Meer der Smaragdküste, die bei grauem Wetter eher nicht smaragd strahlte, zog es uns nach Ploumanac'h, dem touristischen Hauptort an der Rosa-Granit-Küste. Durch ein leicht bewältigbares Wegesystem bummelten viele Gäste vorbei an den riesigen, von Eiszeit, Wind und Wellen geformten Gesteinsbrocken. Andere Gäste nutzten die gastronomischen Einrichtungen, um mit Muscheln oder Carpaccio eine Alternative zur Bordküche zu schaffen. Unsere Weiterfahrt durch die ländliche Bretagne führte uns nach Guimillau. Im abgeschlossenen Pfarrbezirk des kleinen Ortes befindet sich einer der bedeutendsten Kalvarienberge Frankreichs. Mehr als zweihundert Figuren stellen das Leben Jesu und seinen letzten Gang auf Golgata dar. Während sich Reisebücher vorrangig auf den Kalvarienberg beschreibend stürzen, wird oft die Kirche kaum erwähnt. Sie stammt auch aus der Zeit der französischen Renaissance und bereits die feinen Figuren am Portal faszinieren. Vierhundert Jahre alte Taufbecken, Altarbilder, die Kanzel voller Holzschnitzereien und eine immerhin dreihundertfünfzig Jahre alte Orgel voller Schnitzereien am Prospekt sind ein unerwartetes Kunstwerk in einem Dorf mit kaum eintausend Einwohnern. Die Einfahrt nach Quimper verlief zügig und so rollten wir bereits vor 18:30 Uhr unsere Koffer ins Hotel Escale Oceania, nicht weit vom Zusammenfluss („Kemper") von Odet und Steir. Mancher bummelte nach dem Abendessen noch in das nahe gelegene Stadtzentrum.

11.05.2019 Locronon, Confort, Pointe du Raz

Der fakultative Busausflug führte auf das westlichste Kap des Festlandes von Frankreich.
Da wir ein Picnic vereinbart hatten, stoppten wir zunächst am Super U in Plogonnec. Für alle Gäste ein tolle Erfahrung über Angebotsbreite und Frische im Lebensmittelsortiment. Anschließend ging es zum kleinen Dörfchen Locronon, dem einst die Segeltuchweberei Reichtum gebracht hatte und dies wohl dem Heiligen Ronan, einem irischen Mönch verdankt. Heute gehört der Ort zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Leider fehlte noch der begehrte Sonnenstrahl, um die grauen bretonischen Gebäude mit blauen Fensterrahmen und hellem Grün von Pflanzen freundlich im Lichte schimmern zu lassen. Auf unserer Weiterfahrt zum Pointe du Raz durchquerten wir Dounanez und stoppten im kleinen Ort Confort mit einer Kirche aus dem 16. Jahrhundert, einem großrädrigen Glockenspiel im Kirchenschiff und einem Kalvarienberg mit 13 Figuren, darunter einigen ausgetauschten Aposteln. Der Vereinsvorsitzender des kleinen Schmiedemuseums gegenüber erklärte uns einiges zur Kir he und zeigte uns die alte Schmiede, wo zwei Gesellen eine Schauvorführung gaben.
Mittlerweile hatte die Sonne über die Wolken gesiegt und bei blauem Himmel und klare Sicht erreichten wir den Pointe du Raz. Am großen Parkplatz vor dem Pointe du Raz entschieden sich die meisten zunächst zum nahen Aussichtspunkt mit Blick auf die Biskaya zu gehen, so dass alle ihre läuferischen Potenzen für eine Stundentour abschätzen konnten. Auf ebenem, breitem Weg ging es entlang der Steilküste bis zum Kap. Die Erfahrung, am westlichsten Punkt Frankreichs gewesen zu sein, begossen wir mit zwei Schlucken Rotwein und verkosteten diverse französische Käse. bretonischen Käse. Zur guten Sonnabend-Nachmittagszeit erreichten wir Quimper und sahen noch einige demonstrierende Gelbwesten. Dann hatten wir individuell die Möglichkeit zum Bummeln hinter der Stadtmauer, nur wenige Schritte entfernt von unserem Hotel.

12.05.2019 Concarneau, Menhirfelder von Carnac, Vannes

Am frühen Vormittag erreichten wir den Fischerort Concarneau mit seiner einst geschlossenen Stadt, einer Altstadt im Festungsring auf einer Halbinsel im Meer. Ohne Touristen und noch mit geschlossenen Geschäften hat der Ort durchaus seinen Reiz, weil man die ursprüngliche Bausubstanz viel besser erkennen kann als im Gewimmel von Touristen und Auslagen. Auf üblichem Weg durch die Altstadt erreichten wir das Weintor. Der übliche Aufstieg auf die östliche Festungsmauer Festungsmauer war uns jedoch verwehrt, weil Bogenschießwettbewerbe im historischen Ensemble stattfanden. Bei lockerer Bewölkung fuhren wir weiter an die Südküste der Bretagne Richtung Carnac. Die Ortsbezeichnung gründet sich auf dem englischen Wort carns für Steine. Vor mehr als fünftausend Jahren stellten hier die Menschen teils behauene Findlinge auf und richteten sie in parallelen Reihen aus. So sind heut noch sechs der sogenannte Menhirfelder nördlich von Carnac mit je ca. 950 - 1150 Steinen zu besichtigen. Im bereits vor Carnac liegenden Feld bei Erdeven kann man sogar zwischen den Steinen gehen und entdeckt Dolmen von fünf bis sieben Metern Höhe, umgeben von Eichenbäumen mit Vogelgezwitscher. Am zeitigen Nachmittag erreichten wir Vannes und starteten zum Stadtrundgang mit Regula. Regula war an diesem Tag ganz außer Sicht, weil die örtliche Rugby-Mannschaft um den Aufstieg in die 1. Liga spielte; so kämpften wir in der ersten halben Stunde etwas mit Menschenauflauf und Openair-Übertragung. Vom alten Hafen zog es uns durch das Hafentor, in den doppelwandigen Stadtmauerring - heute eine blühende Gartenanlage nach französischer Gartenarchitektur - an der Waschstelle vorbei und dann hinauf über den Platz der Ritterturniere zur Kathedrale. Nach sechzehn Uhr war Zeit für individuelles Bummeln - leider war die Stadt am Sonntagnachmittag doch recht verweist und das gastronomische Angebot in der Stadt wohl unter dem von Weiswasser.

13.05.2019 Angers, Chartres, Pariser Raum

Wir verließen die Bretagne bei Nantes und erreichten nach fast drei Stunden Fahrt Anger. Zahlreiche Gäste drangen - nach Zahlung der fälligen Gebühr - durch die gewaltige Festungsmauer des Herzogs von Anjou und bestaunten den größten in Europa gewebten Teppich mit Szenen der Apokalypse. Andere Gäste bummelten durch den Ort und fanden manch nette Ecke.
Die letzte Kathedrale, die wir besichtigen wollten, wurde vor achthundert Jahren gebaut: die Kathedrale Notre Dame von Chartres - älteste, fast ursprünglich erhaltene Kirche der Hochgotik. Beeindruckend die Lebendigkeit der Figuren an den Portalen, die Glasmalereien, die riesigen Rosetten an drei Seiten der Kathedrale, die unterschiedlichen Turmbauten aus zwei Zeitepochen, die durch Restaurierung wieder weiß erstrahlende Chorbarriere mit unzähligen figuralen Darstellungen. Das war dann UNESCO-Weltkulturerbe vom Allerfeinsten zum Abschluss einer Perlenkette von Reiseeindrücken. Beim Hinübergehen zum Bus noch ein Blick auf ein Denkmal, das daran erinnert, dass es Frankreich 1789 war, das die allgemeinen Menschenrechte erstmals postulierte. Mit nur wenig Stau erreichten wir unser Novotel in Creteil.

14.05.2019 durch die Champagne, das Saarland, Rheinland–Pfalz, Hessen nach Mitteldeutschland

Fast 1100 Buskilometer von Paris bis Dresden müssen bewältigt werden; so starteten wir 7:30 Uhr von unserem Hotel im südöstlichen Umfeld von Paris. Auf von der Hinfahrt bekannter Strecke ging es durch die Champagne und Lothringen nach Deutschland. Hier schwenkten wir auf die A63, um ab Karlsruhe über Mainz Frankfurt zu erreichen. Nachdem wir gut in der Zeit lagen, wurde es nun zähflüssiger, so dass wir doch Zeit verloren. Lange Pause zur Einhaltung der Normen, dann noch ein kurzer Stopp auf der Pfefferhöhe in Hessen und zügige Fahrt nach Thüringen. Bei Erfurt dann Fahrerwechsel und Beginn der Ausstiege für alle Gäste aus Mitteldeutschland. Fast pünktlich erreichten wir Kesselsdorf, von wo noch einige Gäste nach Ihren Wohnorten gebracht wurden.Danke den Gästen für Richtiges Reisen mit Eberhardt- Travel in die Normandie und Bretagne.
Ihr Dr. Jürgen Schmeißer

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war sehr interessant und voller schöner Erlebnisse. Besonders hat mich die Aufarbeitung der Geschichte beeindruckt,deren Tragik ich erst jetzt so richtig begriffen habe. Die exzellenten Erläuterungen des Reiseleiters haben zu vielen neuen Erkenntnissen geführt.
Nicht zuletzt möchte ich die souveräne Fahrweise des Busfahrers hervorheben. Auch die „zusammengewürfelte“ Reisegesellschaft hat gepasst.Es wird sicher nicht meine letzte Ausfahrt mit Eberhardt gewesen sein. M.Erler

Dr.Margrit Erler
16.05.2019

Liebe Frau Dr. Erler,
besten Dank für Ihre wohlwollende Rückäußerung zur Reise. Dies bestärkt uns darin, auf dieser Reise auch weiterhin dem Geschehen der zwei Weltkriege im vergangenen Jahrhundert Aufmerksamkeit zu widmen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen. Freundliche Grüße Dr. Jürgen Schmeißer

Dr. Jürgen Schmeißer
16.05.2019