Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

25.07. – 03.08.2021, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


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Wind und Wellen umtosen diese westlichen Teil Frankreichs. Eine raue Felslandschaft und grüne Wiesen liefern den Hintergrund für die bewegte Geschichte in mittelalterlichen Städten und inspirierte Künstler zu allen Zeiten.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Anreise nach Metz in Frankreich (1390km)

26 Reiseteilnehmer treffen sich an diesem Vormittag, um in die Bretagne und die Normandie, beides bodenständige Regionen Frankreichs, zu reisen. Das Besondere dieser Reise ist, dass sie unter "Corona-Bedingungen" stattfindet. Die Reiseteilnehmer haben sich davon nicht abhalten lassen und so sind alle froh mal wieder aus Deutschland heraus zu kommen um die französische Lebensart und die Kultur kennenzulernen oder wiederholt zu erfahren.Zur vorgesehen Zeit kommen wir im Städtchen Metz an.

2.Tag: Schlachtfelder von Verdun (525 km)

Heute geht es nach dem Frühstück in einen für alle Europäer bedeutenden Abschnitt der Geschichte: wir besichtigen die Schlachtfelder von Verdun, den Schauplatz einer der grausamsten Schlachten des 1. Weltkriegs. Wir treffen in Verdun beim "Office de Tourisme" unsere lokale Reiseleiterin, die mit uns eine Rundfahrt in der Region unternimmt.Zuerst fahren wir zum Fort Douaumont, welches von den Franzosen errichtet wurde aber zeitweise unter deutscher Kontrolle war. Beeindruckend ist diese 4 Etagen tiefe Bunkeranlage. Unsere Reiseleiterin schildert uns eindrücklich das Leben in diesem Gebäude wo zeitweilig 8000 Soldaten unter den schwierigsten Bedingungen zubringen mussten: eng zusammengepfercht, im Bombenhagel und keine oder mangelhafte sanitäre Anlagen. Unheimlich ist es in den unterirdischen Gängen wo einst die Soltaten fast wie in einem Grab ausharren mussten. Fast irreal ist der Spaziergang über die Dächer der Anlage und können einen weiten Blick in die Umgebung werfen. die lieblich erscheint. Anschließend fahren wir zum Beinhaus von Douaumont, der Ort wo die meisten der in der Verdun gefallenen Soldaten, ob identifiziert oder nicht, ihre letzte Ruhestätte fanden. Wir sehen einen beeindruckenden Film über Verdun. Er fasst die Bedingungen dieses Grabenkriegs und die Ereignisse schlüssig zusammen. Betroffen sind wir beim Besuch  Stätte allemal, können wir doch auch einen Blick von Außen auf die vielen menschlichen Knochenreste dieses Ossuariums der nicht identifizierten Soldaten werfen. Ein Massengrab für die Opfer dieses unmenschlichen Krieges - nun welcher Krieg ist menschlich?Der Friedhof mit seinen unzähligen Kreuzen und auch Gedenksteinen für die Muslime die dort gefallen sind bietet einen ästhetischen Hintergrund mit grausamen Inhalten. Es waren hauptsächlich junge Soldaten die ihr Leben in Verdun verloren. Es gibt auf dem Gelände auch zerstörte Dörfer und ehemalige Schützengräben mit Versorgungstunneln. Vom ausgezeichneten Weg abzugehen wird nicht empfohlen.Am Nachmittag geht es weiter in Richtung Normandie. Wir durchqueren die Champagne, die Picardie und fahren vorbei an Reims, ein Ort mit einer ebenfalls sehr berühmten Kathedrale. Diese Kathedrale wurde zu Kriegszeiten propagandistisch ausgenutzt und zerstört. Heute wieder aufgebaut zählt sie mit zu den schönsten Kathedralen Frankreichs.Schließlich kommen wir in unserem Hotel in Rouen an, welches etwas abseits im Süden der Stadt liegt. Wir lassen uns unser Abendessen schmecken und blicken erwartungsvoll auf den kommenden Tag, welcher nach dem Frühstück mit einer Stadtführung in diesem geschichtsträchtigen Städtchen beginnen wird.

3.Tag: Stadtrundgang in Rouen – Felsentore von Etretat – Honfleur – Caen (255 km)

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir in die Innenstadt von Rouen, die von Viktor Hugo auch als die "Stadt der 100 Kirchtürme" bezeichnet wurde. Dort treffen wir am Fremdenverkehrsamt welches in einem schönen Renaissancebau untergebracht ist, unseren örtlichen Stadtführer. Es liegt direkt gegenüber der prachtvollen Kathedrale "Notre-Dame". Hier vor der Kathedrale saß einst der Maler Monet und malte seine berühmten Kathedralenbilder. Wir erfahren etwas von der Baugeschichte dieses Gebäudes, welche man an der Baufront ablesen kann: Romanik, Gotik, Renaissance und schließlich die Vollendung des Vierungsturms erst im 19.Jahrhundert. Wir schauen uns dieses Bauwerk von innen an und bewundern die schönen Glasfenster. Im Innenraum gehen wir an den Sarkophagen von Rollo und Richard Löwenherz vorbei. Hier ist das Herz von R.Löwenherz bestattet worden, befindet sich heute aber in einem Museum und dient weiter wissenschaftlichen Zwecken. Unsere Reiseleiterin Gina verlässt jetzt einen Teil der Gruppe um bei einigen Reiseteilnehmern einen Antigentest in der nahen Apotheke durchführen zu lassen.  Der größte Teil der Gruppe aber geht weiter in Richtung der Kirche "St.Maclou" die von alten Fachwerkhäusern umgeben ist. Unterschiedliche Bautechniken kann man hier betrachten. Den Höhepunkt bildet ein Besuch des Beinhauses "Aitre St.Maclou" aus dem 14.Jahrhundert. Hier war der Friedhof der Pestkranken. Der Innenhof wird von Galerien gesäumt die mit außergewöhnlichen Holzschnitzerein verziert sind. Der Weg führt uns zum Justizpalast aus dem 16.Jahrhundert der das größte nicht sakrale gotische Gebäude Europas ist und schließlich vorbei an der "Gros Horloge", dem "Großen Uhrturm" mit einer Uhr aus dem 14.Jahrhundert nur mit Stundenzeiger. Minuten waren wohl damals nicht so wichtig.Nun aber wenden wir uns zum Place du Vieux Marché auf dem ein interessanter neuzeitlicher Kirchenbau dem wohl historisch wichtigsten Ereignis der Stadt gewidmet ist. Hier auf diesem Platz wurde am 30. Mai 1431 Jeanne d'Arc verbrannt. Sie kämpfte für ein von den Engländern befreites Frankreich. Schnell ist die Zeit vergangen und bald schon wartet unser Bus auf uns. Noch ein kleiner Spaziergang und etwas zu Essen gekauft und dann ist es auch schon soweit. Wir verabschieden uns von unserem Stadtführer, treffen auf unsere neu negativ getesteten Mitreisenden und fahren weiter in Richtung Etretat, dem bekannten Badeort am Ärmelkanal. Künstler und Literaten entdeckten schon Ende des 19.Jahrhunderts dieses nette Örtchen, welches von Klippen umrahmt wird. Da die Interessen variieren, geht jeder seinen eigenen Weg, denn verlaufen kann man sich in Etretat nicht. 2 Klippenwege führen zu den Aussichtspunkten 75 m über dem Meer: die "Porte d'Aval" und auf der anderen Seite die "Porte Amont". Die Klippen bestehen aus Feuerstein und werden schliesslich vom Meer zu rundlichen Kieseln geschliffen, die den Strand dominieren. Nicht umsonst heißt die Küste "Alabasterküste". Wir treffen uns nach diesem Ausflug wieder am Bus und fahren weiter. Vorbei an Le Havre, dort wo die Seine in den Atlantik mündet und über die "Pont-de-Normanie", der Schrägseilbrücke mit der einst größten Spannweite Europas, erreichen wir die Stadt Honfleur an der "Cote Fleurie". Der Maler Eugène Boudin wurde hier geboren und hielt die aufregenden Küstenlandschaften eindrücklich im Bild fest. Andere wie Pissarro, Cezanne und Renoir folgten und so wurde Honfleur zur Wiege des Impressionismus.Wir spazieren um den alten Hafen mit seinen Yachten zur Kirche Sainte Catherine, deren Dach komplett aus Holz von Schiffszimmerleuten in der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Beeindruckend ist auch der einzeln stehende Glockenturm. Leider geht plötzlich ein enormer Wolkenbruch auf uns nieder und jeder der kann flüchtet sich zu einem Unterstand. Trotzdem werden wir etwas nass. Schade denn alle wären gerne noch ein wenig in diesem netten Künstlerstädtchen gebummelt. Zurück zum Bus fahren wir anschließend nach Caen. Die Geschichte dieser Stadt, die im 2.Weltkrieg besonders zur leiden hatte, stimmt uns auf den nächsten Tag ein. Erst einmal lassen wir uns aber unser verdientes Abendessen in unserem Hotel bei Caen schmecken.

4.Tag: Landungsstrände – St.Malo (320 km)

Heute werden wir wieder mit unserer jüngeren Geschichte konfrontiert. Die Normandie, welche im 2.Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht besetzt war, wurde durch die verlustreiche Operation Overlord die am 06.06.1944 begann von den Nationalsozialisten befreit und mit ihr ganz Europa.Diesem Ereignis wird an den Landungstränden gedacht, die wir an dem ca. 100 km langen Küstenstreifen besuchen. An vielen Orten sind Denkmäler aufgestellt um an dieses Ereignis zu erinnern. Auch Reste der Bunkeranlagen und Geschützstellungen sind zu sehen und natürlich zahlreiche Soldatenfriedhöfe. Das Wetter ist heute wechselhaft aber letztendlich haben wir Glück und können diese Stätten ohne nasse Komplikationen besichtigen. Die Tour endet an der "Ste.-Mère-Église", die durch einen amerikanischen Fallschirmjäger, der auf dem Kirchturm landete, berühmt wurde. Er stellte sich tot und entging so der Erschießung durch die Deutschen.Nach diesem informativen und besinnlichen Tag freuen wir uns auf wohl eine der bekanntesten Städte der Bretagne, St.Malo. Wir fahren vorbei an Mont St.Michel, welches wir morgen besuchen werden, die Sehenswürdigkeit Frankreichs schlechthin. Wir beziehen unser Hotel direkt am Strand von St.Malo, 20 Gehminuten entfernt von der Stadt "Intramuros", der Stadt innerhalb der Mauer. Ein gutes Abendessen wartet im Restaurant des Hotels auf uns.Ein köstliches Dessert rundet das Essen ab. Einige von uns gehen noch an den Strand um die Abendstimmung zu geniessen. Wir freuen uns auf morgen. Es soll schönes Wetter geben und alle sind gespannt auf die berühmte Abtei Mont St.Michel.

5.Tag: Mont St.Michel – Cancale – St.Malo (130 km)

Nach dem Frühstück fahren wir in Richtung Mont St. Michel. Das Wetter ist am Morgen vielversprechend und nach einer Stunde sind wir schon am großen Parkplatz vor der kleinen Insel. Wir fahren alle zusammen mit dem Bähnchen vom Parkplatz zum Eingang am Fuss der Kathedrale. Wir schlendern gemütlich durch die Hauptstraße des kleinen Örtchens mit immerhin ca. 30 Einwohnern mit seinen Souvenirgeschäften, Kaffees und Restaurants. Es ist noch leer im kleinen Örtchen sicher auch wegen der Corona-Bedingungen die hier besonders streng sind. Auch am Pilgerbüro, in dem sich die Pilger registrieren lassen, kommen wir vorbei. Am Eingang zur Abtei heisst es erst einmal warten. Die Organisation ist nicht so gut wie sonst und es gibt ein wenig hin und her. Aber schließlich kommen alle die wollen hinein und jeder erhält einen Audioguidet, von dem er individuell die Informationen zur Abtei und ihrer Geschichte abrufen kann. Dann geht es los in die imposante Anlage. Trutzige, dicke Mauern künden von einer bewegten Geschichte: Wallfahrtsstätte seit dem 8. Jahrhundert, Verteidigungsanlage im 100-jährigen Krieg, und sogar Gefängnis wurde die Anlage 1979 ein Welterbe der UNESCO. Sie ist nach dem Eifelturm die wichtigste Sehenswürdigkeit ganz Frankreichs. Nach der Besichtigung laden die Cafés zu einem Besuch ein. Nun geht es zurück zum Bus. Gina, unsere Reiseleiterin, hat in der Zwischenzeit Baguette für die Gruppe gekauft.Wir fahren nach Cancale, dem Austernort an der Küste und halten direkt vor einer "Austernbar". Gina hatte die Austern vorbestellt und dazu noch Cidre gekauft. Los geht es ans Probieren. Die Austern wurden von den netten Damen im Geschäft geöffnet und so koennen wir gleich mit dem Essen beginnen. Als Alternative gibt es Garnelen und Pastete die unsere Reiseleiterin schon vorher besorgt hatte. Alle lassen es sich schmecken und ein köstlicher Cidre rundet das Ganze ab. Nach dieser gesunden eiweissreichen Mahlzeit fahren wir zurück nach St.Malo und starten unseren Rundgang dort. Vom Fremdenverkehrsamt vor dem uns der Bus abgesetzt hat laufen wir an der Festung die nach Anne de Bretagne benannt wurde vorbei. Am Haus des Dichters und Freigeistes "Chateaubriand" (heute ein Hotel) vorbei erreichen wir die Stadtmauer. Gut restauriert gibt die Stadt einen Eindruck vom 17.Jahrhundert in dem St.Malo der wichtigste Hafen Frankreichs war, dessen Schiffseigner riesige Vermögen anhäuften. Die Piraten waren angesichts der möglichen Reichtümer nicht weit. Robert Surcouf war der berühmteste und konnte sich mit 35 zur Ruhe setzen. Vor der Stadtmauer blicken wir auf das Fort National, eines der 5 Küstenforts die im 18.Jahrhundert die Baie St.Malo schützen sollten. Es wurde vom Baumeister Vauban errichtet. Wir biegen ein in Richtung Kathedrale welche ab dem 12.Jahrhundert errichtet und dann in der Gotik und auch später noch weitere Anbauten erhielt.Sie erinnert an die Kirchengebäude in England. Hier trennen sich unsere Wege und jeder erkundet St.Malo auf eigene Faust. Viele Menschen sind am Strand und man sieht die unterschiedlichen vorgelagerten Inseln im Licht der Nachmittagssonne. Das Fort National ergänzt die wunderbare Kulisse.Der Abend wird wieder durch ein reichhaltiges Abendessen gekrönt.

6.Tag: Cap Fréhel – Ploumanach – Kalvarienberg (330 km)

Kurz nach Verlassen von St.Malo machen wir heute gleich am Gezeitenkraftwerk unseren ersten Stopp. Es soll dafür sorgen, dass die Versandung der Bucht gestoppt wird und sich die Natur in der Region wieder erholt. Nach einigen Fotos fahren wir weiter in Richtung Cap Fréhel wo wir den Blick in die Weiten des Atlantiks geniessen können. Leider ist der Leuchtturm heute geschlossen, den man zu bestimmten Zeiten besteigen kann. Heute ist es auch sehr sehr windig. Hier revolutionierte der französische Physiker Fresnet die Signaltechnik. Wenig entfernt blickt man zum alten Leuchtturm der vom Baumeiser Ludwigs XIV. Vauban mit dazugekauften Steinen errichtet wurde. Eine filmreife Szenerie die auch für Filme genutzt wurde und wird. Der bekannte französische Regisseur Claude Chabrol drehte hier einige seiner bekanntesten Streifen.Weiter geht es entlang der Granitküste, die bekannt ist durch ihren rosafarbenen Sandstein. Im Ort Ploumanach, dem meistbesuchten Ferienort an dieser Küste mit ungewöhnlich geformten Granitkolossen, die weit in das Meer hinausreichen, können wir auf einem angelegten Pfad laufen. Der Zöllnerpfad auf dem wir wandern ist nach den Zöllnern benannt die einst den Schmugglern das Handwerk legen sollten. Der Spaziergang ist kurzweilig und anschließen lockt ein Cidre in einem der vielen Cafés, welche wegen der Sommerferien alle gut besucht sind. Wenn nur der Wind nicht wäre!!!Weiter fahren wir zu dem wohl schönsten Kalvarienberg der Region nach Guimiliau. Über 70 solcher sog. Kalvarienberge gibt es in der Bretagne. Es handelt sich um kunstvollen Kirchhöfe welche einst von reichen Leinenhändlern gestiftet wurden. Es gab einen regelrechten Wettbewerb um den schönsten Kirchhof unter den Ortschaften. Die Leinenindustrie des 16.und 17. Jahrhunderts machte es möglich. Im Ort gibt es ein örtliches Fest und eine Patisserie mit den köstlichsten Kuchen: Verführung am Nachmittag. Es ist nicht mehr weit bis nach Quimper. Wir kommen pünktlich in unserem Hotel an und können unser Abendessen genießen. Alles sind gespannt auf den kommenden Tag, der die meisten von uns zum westlichsten Punkt der Bretagne führen wird.

7.Tag: Rundfahrt Locronan – Ponte du Raz – Cornouaille (140 km)

Fast alle haben sich zur heutigen Tour in den äußersten Westen der Bretagne dem "Pointe du Raz" angemeldet. Einige der Reiseteilnehmer möchten gerne einen ruhigeren Tag in Quimper verbringen. Das Wetter verspricht Sonne und so fahren wir denn positiv gestimmt nach Locronan, ebenfalls ein Ort welcher durch die Leinenindustrie zu Reichtum gelangte. Ein irischer Mönch, der heilige Ronan fand hier seinen Ort der Bestimmung und ihm ist auch die Kirche gewidmet. Während sich die Gruppe den Ort anschaut, fährt die "Mannschaft" zum Picknick einkaufen in den nahe gelegenen großen Supermarkt. Hier gibt es alles was wir für das Picknick brauchen.Anschließend geht es weiter zum "Pointe du Raz". Meerumtoste Felsen erheben sich bis zu 70 Meter in die Höhe. In der Ferne sieht man einen Leuchtturm, der den Fischern und Seeleuten auch heute noch den Weg weist. Viele Legenden ranken sich um den Ort. Hier soll das sagenhafte Lys gelegen haben welches vielfach in den bretonischen Legenden auftaucht. Das Denkmal zeigt Maria als Patronin der Schiffbrüchigen. Einige von uns machen auch hier eine kleine Küstenwanderung. Danach gibt es ein zünftiges bretonisches Picknick mit frischem Baguette und bretonischem Käse, was allen gut schmeckt. Der Wein mundet ebenso und alle sind satt und zufrieden. Wir fahren ueber kleine Orte zurueck nach Quimper und kommen in eine der in Frankreich zur Zeit zahlreichen Anti-Impfplicht Demos für medizinisches Personal. Nach einer Minipause laufen wir vom Hotel in das alte Zentrum von Quimper mit seinen schönen Fachwerkhäusern.Die "Kathedrale St-Corentin" ist eine der wichtigsten Kathedralen der Bretagne. Im 13.Jahrhundert wurde mit ihrem Bau in einer damals neuen Bautechnik mit Rippengewölbe und Strebepfeilern begonnen. Später kamen dann die gotischen Fenster dazu. Auch hier erinnern die Türme im bretonischen Stil an England.Beim Bummeln durch den Ort kommt man unter Anderem an den "Butterplatz" mit schönem Fachwerk. Das Örtchen vermittelt geschäftiges Treiben und es gibt einige interessante Geschäfte. Ein schoener Tag geht zu Ende.

8.Tag: Concarneau – Carnac – Vannes (155 km)

Heute geht es nach dem Frühstück erst einmal in Richtung Concarneau, der Name der "Unterschlupf der Bretagne" bedeutet. Er ist immer noch der erste Hafen für den Thunfischfang in Frankreich. Dieser Ort wurde im 14. Jahrhundert zu einer Festung ausgebaut und spielte eine Rolle im 100-jährigen Krieg. Vielleicht ist er aber auch jemandem aus eine Fernsehserie im ARD bekannt. Die Serie mit Komissar Dupin, die auf den Büchern von Jean-Luc Banallek (Pseudonym)basiert, wurde unter anderem hier in Concarneau gedreht. Es ist noch früh und die Stadt erwacht gerade. Wir spazieren über die Brücke, die den einzigen Zugang zur Stadt bildet, vorbei am alten Krankenhaus bis zur heutigen Kirche. Es gibt ein extra Tor, wo früher die Waren angeliefert wurden, die so nicht durch die ganze befestigte Stadt transportiert werden mussten. Von der Stadtmauer hat man einen schönen Blick auf den Hafen. Einige von uns gehen noch zur Markthalle in der neueren Stadt. Hier gibt es auch am Sonntagmorgen frische Lebensmittel. Austern, Fisch und auch ausgesuchte Fleischangebote findet man hier. In Frankreich gibt man schon einmal etwas mehr für gutes Essen aus.Nach diesem schönen Städtchen wird es jetzt steinig, denn wir statten den wohl ältesten kulturellen Zeugnissen der Bretagne einen Besuch ab. Unser erstes Ziel ist Erdeven mit den "Alignements de Kerzerho". Wir spazieren zwischen den gigantischen Steinen. Heute ist die Gegend gut besucht, da Sonntag ist und französische Familien besuchen die Stätte, ebenso wie wir. Gigantische Dolmen schauen auf uns herab. Wer hat sie nur und wie bewegt? Sie bergen noch manches Geheimnis. Weiter geht es nach Mennec, Kermario und Kerlescan, alle diese Stätten gehören zu Carnac, dem etwas bekannteren Namen für diesen Ort. Steinreich verlassen wir Carnac und fahren weiter in Richtung Westen nach Vannes, welches am Golf von Morbihan, einem inselreichen Binnenmeer liegt. Da die Verbindung zum Atlantik nur wenige Kilometer beträgt gibt es hier extreme Gezeitenströme mit einer Geschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde. Die Stadt Vannes hatte im Mittelalter eine große Bedeutung und war auch einmal die Hauptstadt der Bretagne. Unsere Stadtführerin wartet am Fremdenverkehrsamt auf uns und von dort starten wir unseren Rundgang. Das Wetter ist sehr wechselhaft aber wir sind optimistisch und schlendern zur "Place Gambetta" welcher vor dem Haupttor der befestigten Altstadt und am Hafen liegt. Am Stadttor gruesst der Heilige Vinzenz von Ferrer, ein spanischer Wanderprediger aus dem 14.Jahrhundert. Vom Wehrgang blicken wir bis zur Porte de Prison auf die Gärten die im ehemaligen Graben angelegt wurden. Wir gehen an den historischen Waschhäusern vorbei und werfen einen Blick darauf. Wir überlegen, dass es nicht so lange her ist, dass es Waschmaschinen gibt und an die mühsame Arbeit der damaligen Hausfrauen oder Hausmädchen die einmal in der Woche den Tag in der Waschküche verbracht haben. Innerhalb der Stadtmauer gehen wir am einem befestigten unvollendeten Turm vorbei durch romantische Gassen zur  spätgotischen Kathedrale. Sie birgt das Grab des Wanderpredigers Vincenz Ferrer, der auf seiner letzten Wanderreise in die Bretagne gelangte und hier verstarb. Eine Besonderheit an der Kathedrale ist die Renaissancekapelle welche im 16.Jahrhundert hinzugefügt wurde.Am Platz Henri IV. sind besonders schön restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16.Jahrhundert zu sehen. Auch fallen einige Stadthäuser aus Granit auf, die aus dem 17.Jahrhundert stammen. Unser Rundgang endet am Rathaus, einem Bau aus dem 19.Jahrhundert im Stil der Neo-Renaissance. Wir verabschieden uns von unserer Stadtführerin und laufen noch 200 m zu unserem Hotel. Unser Bus ist bereits da und wir können in unser Hotel einchecken.

9.Tag: Angers – Chartres – Troyes (510 km)

Irgendwann geht jede Reise ihrem Ende zu und heute ist unser letzter Tag komplett in Frankreich. Nach einem reichlichen Frühstück fahren wir in Richtung Osten. Heute steht die Besichtigung des berühmten Schlosses von Angers auf dem Plan. Vorbei geht es an der Stadt Nantes, die der Hauptort der Region "Pays de la Loire" ist - auch einem sehr schönen Reiseziel mit zahlreichen Schlössern und Kunstwerken, sowie einer lieblichen Landschaft. Wir haben viel gesehen und uns wieder einen Teil unseres Nachbarlandes erschlossen. Die Abrundung des Ganzen ist der berühmt Wandteppichzyklus von Angers aus dem 14.Jahrhundert welcher die "Apokalypse nach der Offenbarung des Johannes darstellt". Beeindruckend ist auch das Schloss welches durch die architektonische Besonderheit der Baumaterialien hervorsticht: Schiefer und Tuffstein. Es ähnelt eher einer Festung. Hier war der Sitz der Grafen von Anjou, Begründer eines französischen Herrschergeschlechts welches bis 1399 in direkter Linie die Könige von England stellte. Nach dieser Besichtigung fahren wir zum letzten Besichtigungsziel unserer Reise, zur berühmten "Kathedrale von Chartres". Vom Parkplatz im Ort haben wir es nicht weit zur Kathedrale. Es handelt sich um die älteste unverändert gebliebene hochgotische Kathedrale der Welt und ist von herausragender Bedeutung. Beeindruckend sind die berühmten Glasfenster welche der Kathedrale ihr besonderes Licht verleihen. Im Bus gibt es zum Abschluß noch eine Kostprobe für jeden  aus der Calvados-Flasche. Die Fahrt zu unserem Hotel bei Paris zieht sich, da wir wie üblich in den Pariser Feierabendstau kommen. Schließlich sind wir im Hotel und können den  Tag bei einem Buffet ausklingen lassen.

10.Tag: Rückreise (1050 km)

Früh fahren wir los und hoffen auf eine reibungslose Heimfahrt.Wir lassen diese schöne Reise ausklingen und alle erreichen trotz eines Staus auf der Strecke  pünktlich ihre Aussteigepunkte. Die Reise Normandie/Bretagne geht zu Ende.Die Firma Eberhardt, Fahrer Maik und Gina die Reiseleiterin bedanken sich bei allen, welche den Mut hatten, trotz besonderer "Corona" - umstände diese Reise zu machen. Wir waren eine harmonische und tolle Gruppe!Wir wünschen Ihnen noch zahlreiche schöne Reisen in die weite spannende Welt.Vielleicht treffen wir uns ja wieder - irgendwann einmal auf einer nächsten Reise mit Eberhardt-Travel. Ich wünsche Ihnen vor Allem eine Coronafreie Zeit und bedanke mich für Ihre netten Worte am Ende der Tour.
Ihre Gina Egenolf

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr schöne und interessante Reise. Toller Reisebericht. Vielen Dank und alles Gute. Wir freuen uns auf die nächste Reise.
Viele Grüße aus Jahnsdorf

Silvia und Wolfgang Flurschütz

Wolfgang Flurschütz
05.08.2021